Eben als ich einen Text zu Jan Hus schrieb und fertig hier rein kopieren wollte, sah ich Deinen Link und dass es dieselbe Quelle ist, Kristina. Bitte erlaubt mir trotzdem einige Textpassagen reinzukopieren.
ICH KANN DIE WÜRDIGUNG VON JAN HUS NICHT WIRKLICH NACHVOLLZIEHEN, WEIL SEINE LEHRE NICHT MIT DER DER KATHOLISCHEN KIRCHE ÜBEREINSTIMMT. Auch wenn ich es entsetzlich finde, wie man mit ihm umgegangen ist (Folter und Ermordung) Nebenbei gesagt, ist er ein Beweis für mich, dass das physische Ausschalten von Irrlehrern keinen Bestand hat. Das Luthertum hat sich dann doch in weiten Gebieten leider durchgesetzt.
Nun aber zur Lehre von Jan Hus:
„Kirchenverständnis
Die meisten Punkte, der auf dem Konzil von Konstanz gegen Jan Hus vorgebrachten Anklage, richteten sich gegen seinen Kirchenbegriff [1], bei dem er sich, im Gegensatz zu seinen übrigen Ansichten, sehr eng an John Wyclif anlehnte. Diese Nähe zum englischen Kirchenreformer lässt sich ganz leicht aus Hus' Schrift „De ecclesia“ ableiten, in der er einige Passagen sogar wörtlich aus Traktaten Wyclifs übernahm. [2]
Beide sahen sie die wahre Kirche als die Gemeinschaft derjenigen VON GOTT ZUM HEIL VORHERBESTIMMTEN mit Jesus Christus an ihrer Spitze. [3] Ein weiterer Vertreter dieser sogenannten PRÄDESTINATIONSLEHRE war ein Jahrhundert später Johannes Calvin. [4] Da auch der Papst einer der Menschen sein kann, der nicht zum Heil, sondern zur Verdammnis vorher bestimmt ist, und da außerdem nur Christus das Haupt dieser wahren Kirche sein kann, ERKANNTE Hus' DAS PRIMAT DES PAPSTES NICHT AN. Dessen Vorrangstellung unter allen Bischöfen führte er auf die Konstantinische Schenkung, also auf weltliche Grundlagen zurück. [5] Doch nicht nur die Stellung des Papstes als Haupt der Christenheit wurde von Hus abgelehnt, er STELLTE ÜBERHAUPT DIE GESAMTE KIRCHLICHE HIERARCHIE IN FRAGE und forderte von allen Bischöfen, Mönchen usw. ein apostolisches Leben in Armut. ...
...
Sakramentsverständnis“
IN DEM WEITEREN ZITAT WIRD DIE IRRLEHRE DER PROTESTANTEN IN BEZUG ZUR HL. EUCHARISTIE DEUTLICH:
„...Man warf Hus mehrmals vor, ein Anhänger der Wyclif'schen Remanenztheorie zu sein, die besagt, dass Brot und Wein bei der Wandlung nicht vollständig in Leib und Blut Christi übergehen, sondern es sich eher um eine figurative Präsenz Jesu handelt. Für Wyclif war die Transsubstantiation, also die vollständige Wandlung der Substanzen Brot und Wein in Jesus Christus, nicht mit dem von ihm vertretenen Realismus vereinbar. [12] Hus wies diese Anschuldigung immer wieder von sich [13], näherte sich in seinen Auslegungen aber gegen Ende seines Lebens immer mehr der Remanenzlehre an. [14] Die Kirche vertrat also eine Realpräsenz Christi im konsekrierten Brot und Wein. Auch Luther vertrat diese Realpräsenz, aber nur für die Dauer der Abendmahlsfeier, und er lehnte die Transsubstantiationslehre ab. Johannes Calvin und Zwingli [15] hingegen fassten Brot und Wein nur als Symbol für Christus auf und vertraten eine geistige Gegenwart, eine Spiritualpräsenz Jesu. [16] Weiters warf man Jan Hus auf dem Konzil vor, den Laienkelch zu predigen. Bis ins 13. Jahrhundert war es üblich gewesen, auch den Laien die Kommunion in beiderlei Gestalt, also Brot und Wein, zu reichen. Später kam man, unter anderem aus hygienischen Gründen, davon ab und die Kommunion für Nichtkleriker bestand nur noch aus dem Leib Christi, also aus Brot. Von den Anhängern Hus' wurde nun aber der Laienkelch wieder gefordert und auch praktiziert. Dieser, der das Wahrzeichen der hussitischen Bewegung werden sollte, wurde auf dem Konzil von Konstanz 1415 noch verboten, aber schon wenige Jahre später für das Königreich Böhmen erlaubt (siehe: Nachfolge Jan Hus' – Hussitenkriege). [17] Auch die neuen lutherischen Abendmahlsgemeinden reichten die Kommunion an ihre Anhänger unter beiderlei Gestalt. [18]
Bibelverständnis
Schon bei Wyclif findet sich die Betonung auf die Bibel und die Kirchenväter als alleinige Grundlage für den Glauben. Er entwickelte daraus eine Lehre der sola scriptura [19] die auch Jan Hus stark beeinflusst, der sie, wie auch schon den Wyclifschen Kirchenbegriff, übernimmt. [20] Bei Luther ist die Bibel als einzige Quelle des Glaubens (sola scriptura), eine der drei Säulen seiner Lehre (sola fide, sola gratia). [21]
Alle drei Reformatoren ziehen bei ihren Ablehnungen gewisser Praktiken immer wieder das Argument heran, dass sich darüber keine Nachweise in der Bibel bzw. im Neuen Testament finden. Schlussendlich waren sie auch alle drei mehr oder weniger in die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Nationalsprache involviert. Wyclif beteiligte sich zwar nicht persönlich daran, lieferte aber wichtige Impulse [22], Jan Hus propagierte sie sehr stark [23] und Martin Luther machte sich während seines Aufenthaltes auf der Wartburg sogar selbst an die Übersetzung der Heiligen Schrift.“
Von:
Drescher, Veronika in Quelle: https://www.historicum.net/themen/reformation/reformation-im-kontext/spaetmittelalterliche-haeresien/jan-hus-lehre/
Die Fußnoten bitte bei Interesse im angegebenen Quell-Link nachsehen.
Hervorherungen GROẞE LETTERN von mir.
Es wird behauptet, dass der Hl. Antonius von Padua gegen Jan Hus argumentiert habe. Da kenne ich keine Schriften vom Hl. Antonius, die das belegen. Ich kann ja auch kein Latein. Wohl aber hat der Hl. Antonius eben Kathechesen gegeben. Und die katholische Lehre stimmt nun mal nicht mit der protestantischen in allen ihren Formen überein. Deshalb ist jede gute katholische Kathechese immer eine Widerlegung von Irrlehren.
Die Irrlehren hier aufzuschreiben meine ich als sinnvoll zu sehen, weil sie auch heute immer wieder vorkommen, auch leider unter Katholiken, die nicht richtig gefestigt und gegründet sind in der Lehre. Auch erkennenn wir sie nur, also falsche Auffassungen in den eigenen Reihen und woher sie kommen, wenn wir sie kennen.
Doch ich bitte die Forumsleitung, falls es nicht o. k. ist, diese hier zu löschen. Ich kann es, wenn ich es nun gleich abschließe nicht mehr ändern, rein technisch nicht.
Viele Grüße,
Das Fragezeichen