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#6

RE: Kardinal Lehmann glaubt nicht an die Kirche

in Diskussionsplattform (2) 05.05.2013 19:46
von Shuca • 108 Beiträge

Lehmann ist ein Schüler Ratzingers und von ihm protegiert. Nur an ihren Früchten werden wir sie erkennen.
Wer nicht an das Christentum glaubt, der glaubt nicht an Christus. Aber er schleppt das Kreuz auf der Brust durch die Welt.
Ein Kardinal der nicht an Christus glaubt ist nur in der Konzilskirche möglich. Sie steht für alles nur nicht mehr vor Christus.
Per Mariam ad Christum.

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#7

RE: Kardinal Lehmann glaubt nicht an die Kirche

in Diskussionsplattform (2) 05.05.2013 23:10
von blasius (gelöscht)
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Lieber Shuca,

was Kardinal Lehmenn damals von sich gab, ist gegen die Ur Kirche und die Tradition.

Als kath.Christ sehe ich dieses in >Liebe und gehe davon aus, dass Kardinal Lehmenn zur Einsicht
gekommen ist und sich geändert hat.

Was prangert heut die Taritionelle Kirche die heutig, sogenannte Moderne, oder Nachkonziels Kirche an?

Kann es sein dass sie im laufe der Jahrunderte sich selber vergessen hat und nicht immer treu war?

Sie vergisst die eigenen Fehler und sieht heute vorwiegend die der jetzigen Kirche und das ist keine

Sicht in Liebe und Nächstenliebe, vorallem nicht in der Liebe zu unserem gemeinsamen Schöpfer, sichtbar

geworden in Jesus Christus.


Liegt da die Ursache:

Apostolische Sukzession

Die apostolische Sukzession oder apostolische Nachfolge ist eine Selbstvergewisserung über die Treue der eigenen Kirche zur urchristlichen Tradition, die in einigen christlichen Konfessionen mit Aussagen über kirchengeschichtliche Sachverhalte verbunden wird. Einer stetigen Reihe von Bischofsweihen seit der Urkirche misst besonders die katholische Kirche große Bedeutung bei.

Die apostolische Sukzession sieht die Kontinuität zwischen Urkirche und heutiger Kirche (bzw. der eigenen Konfessionskirche) dadurch gewährleistet, dass eine Kette von Handauflegungen ausgehend von den Aposteln über viele Bischöfe vergangener Tage bis hin zu den heutigen Bischöfen angenommen wird. Soweit dies eine Aussage über tatsächlich erfolgte Handlungen der Vergangenheit sein soll, ist sie natürlich der historischen Kritik zugänglich. Demnach kann gefragt werden, ob die Kette der Handauflegungen wirklich bis in die erste christliche Generation und bis zu den Aposteln zurückreicht oder nicht.

Während die Sukzession in den ersten christlichen Jahrhunderten nicht mit heutiger historischer Strenge nachweisbar ist, gilt dies ab dem 12. Jahrhundert als praktisch gesichert.
Inhaltsverzeichnis

1 Sinn und Ursprung der apostolischen Sukzession

1.1 Biblischer Bezug
1.2 Belege bei den Kirchenvätern
2 Sukzession von Männern und Frauen im bischöflichen Amt
3 Wechselseitige Anerkennung und Auseinandersetzungen
4 Theologische Interpretationen
4.1 katholische Kirche
4.1.1 Römisch-katholische Kirche
4.1.2 Oberhäupter einiger Kirchen in apostolischer Sukzession
4.2 Evangelische Kirchen
4.2.1 Lutherische Kirchen
4.2.1.1 Hochkirchliche Bewegung
4.2.1.2 Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche
4.3 Mormonen
5 Sukzessionslinien in der römisch-katholischen Kirche
5.1 Sukzessionsliste der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI.
5.1.1 Johannes Paul II.
5.1.2 Benedikt XVI.
5.1.3 Gemeinsame Sukzessionswurzel in Kardinal Rebiba
5.1.4 d'Estoutevillelinie
6 Literatur
7 Einzelnachweise
8 Weblinks

Sinn und Ursprung der apostolischen Sukzession

Der Gedanke der apostolischen Sukzession entwickelte sich zu einer Zeit, in der die wachsenden christlichen Gemeinden der mediterranen Metropolen näher miteinander bekannt wurden und dabei die Unterschiede wie etwa in der Liturgie lokaler Ausprägungen des Christentums unübersehbar wurden. Dass man einander bestätigte, Apostelgründung zu sein, war in den Denkkategorien der Spätantike eine Möglichkeit, diese Unterschiede gelten zu lassen und sich dennoch der einen Kirche Jesu Christi zugehörig zu fühlen[1].
Biblischer Bezug

Die Handauflegung im Sinne einer Einsetzung von Mitarbeitern in ihre Aufgaben ist im Neuen Testament vor allem als Praxis des Apostels Paulus bezeugt ((Apg 14,23 EU), (Apg 20,28 EU), (Apg 14,23 EU), (2 Tim 1,6 EU)). Doch wird die Handauflegung zur Amtseinsetzung im Neuen Testament auch als Praxis aller Apostel beschrieben (Apg 6,6 EU).

Ein ausdrücklicher Befehl Jesu Christi an die Apostel, Nachfolger in ihrem Amt zu benennen, findet sich in den biblischen Evangelien nicht. Der Apostel Petrus beruft sich bei der in der Apostelgeschichte geschilderten Nachwahl des Apostels Matthias (Apg 1,15 EU) jedenfalls nicht auf einen Befehl Jesu, sondern auf Verse aus dem alttestamentlichen Buch der Psalmen.
Belege bei den Kirchenvätern

Der erste Klemensbrief ist der Hauptzeuge für die Verhältnisse in der stadtrömischen Christenheit im 1. Jahrhundert und zeichnet folgendes Bild: „1. Auch unsere Apostel wussten durch unseren Herrn Jesus Christus, dass Streit entstehen werde um die Bischofswürde. 2. Aus diesem Grunde setzten sie auch, da sie eine genaue Kenntnis hiervon zum voraus erhalten hatten, die oben Genannten ein und gaben ihnen dazu Auftrag, dass, wenn sie entschlafen wären, andere erprobte Männer ihren Dienst übernähmen. 3. Die also von jenen oder hernach von anderen ausgezeichneten Männern unter Zustimmung der ganzen Gemeinde eingesetzten (Bischöfe), die das Hirtenamt Christi in Demut untadelig, ruhig, uneigennützig verwaltet haben, die lange Zeit hindurch von allen ein gutes Zeugnis erhalten haben, diese von ihrem heiligen Amte abzusetzen, ist nach unserer Ansicht ein Unrecht. 4. Denn es wird für uns keine kleine Sünde sein, wenn wir Männer, die tadellos und heiligmäßig ihre Opfer dargebracht haben, aus ihrem Bischofsamte vertreiben.“ (44,1–5, zit. Die Apostolischen Väter. Aus dem Griechischen übersetzt von Franz Zeller. Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 35) Dass in der Gemeinde des Ersten Klemensbriefes eine Einsetzung durch eine auf die Apostel zurückgehende Kette von Handauflegungen die conditio sine qua non ist, um das Bischofsamt ausüben zu können, wird im 1 Klem. nicht gesagt. Auf jedem Fall gehört die zustimmende Akklamation „der ganzen Gemeinde“ zur Einsetzung eines Bischofs.

Irenäus von Lyon aus dem 2. Jahrhundert wird gern als Gewährsmann für die apostolische Sukzession in Anspruch genommen. Er steht in Auseinandersetzung mit der Gnosis, die Geheimlehren Christi zu besitzen beanspruchte, und bekräftigte dem gegenüber, dass die ganze Lehre Christi den Aposteln mitgeteilt und von diesen über zuverlässige Gewährsleute unverfälscht an die zeitgenössischen Christengemeinden übermittelt worden sei. Mit dieser Aussageabsicht montiert Irenäus aus den ihm bekannten Namen eine Bischofsliste, deren historischer Wert modernen Maßstäben nicht entspricht – was man einem antiken Autor nicht zum Vorwurf machen kann. „Und was schließlich die überlieferte Reihe aller römischen Bischöfe seit Petrus betrifft, so gibt es zwar bei Irenäus eine Liste ihrer Namen, aber sie ist erst im späten 2. Jahrhundert aufgestellt worden und beruht auf theologischen Vorstellungen, nicht auf historischen Recherchen“, urteilt der katholische Kirchengeschichtler Brox.

Irenäus schreibt:

„Die von den Aposteln in der ganzen Welt verkündete Tradition kann in jeder Kirche jeder finden, der die Wahrheit sehen will, und wir können die von den Aposteln eingesetzten Bischöfe der einzelnen Kirchen aufzählen und ihre Nachfolger bis auf unsere Tage. Diese haben von den Wahngebilden jener nichts gelehrt und nichts gehört. Denn wenn die Apostel verborgene Geheimnisse gewusst hätten, die sie in besonderem, geheimem Unterricht nur die Vollkommenen lehrten, dann hätten sie die Geheimnisse am ehesten denen übergeben, denen sie sogar die Kirchen anvertrauten. Ganz vollkommen nämlich und in allem untadelig wünschten sie die, denen sie ihren Lehrstuhl übergaben, und die sie als ihre Nachfolger zurückließen, von deren gutem oder schlechtem Verhalten für das Wohl und Wehe der Ihrigen soviel abhing. Weil es aber zu weitläufig wäre, in einem Werke wie dem vorliegenden die apostolische Nachfolge aller Kirchen aufzuzählen, so werden wir nur die apostolische Tradition und Glaubenspredigt der größten und ältesten und allbekannten Kirche, die von den beiden ruhmreichen Aposteln Petrus und Paulus zu Rom gegründet und gebaut ist, darlegen, wie sie durch die Nachfolge ihrer Bischöfe bis auf unsere Tage gekommen ist. So widerlegen wir alle, die wie auch immer aus Eigenliebe oder Ruhmsucht oder Blindheit oder Missverstand Konventikel gründen. Mit der römischen Kirche nämlich muss wegen ihres besonderen Vorranges jede Kirche übereinstimmen, das heißt die Gläubigen von allerwärts, denn in ihr ist immer die apostolische Tradition bewahrt von denen, die von allen Seiten kommen. Nachdem also die seligen Apostel die Kirche gegründet und eingerichtet hatten, übertrugen sie dem Linus den Episkopat zur Verwaltung der Kirche. Diesen Linus erwähnt Paulus in seinem Briefe an Timotheus. Auf ihn folgt Anacletus. Nach ihm erhält an dritter Stelle den Episkopat Klemens, der die Apostel noch sah und mit ihnen verkehrte. Er vernahm also noch mit eignen Ohren ihre Predigt und Lehre, wie überhaupt damals noch viele lebten, die von den Aposteln unterrichtet waren. Als unter seiner Regierung ein nicht unbedeutender Zwist unter den Brüdern in Korinth ausbrach, da sandte die römische Kirche ein ganz nachdrückliches Schreiben an die Korinther, riet ihnen eindringlich zum Frieden und frischte ihren Glauben auf und verkündete die Tradition, die sie unlängst von den Aposteln empfangen hatte. Es gebe einen allmächtigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen und den Menschen gebildet und die Sintflut geschickt und den Abraham berufen habe; der das Volk aus dem Lande Ägypten hinausgeführt, zum Mose gesprochen, das Gesetz gegeben, die Propheten gesandt, dem Teufel und seinen Engeln aber das ewige Feuer bereitet habe. Dass dieser als der Vater unseres Herrn Jesu Christi von den Kirchen verkündet wird und dies als apostolische Tradition aufzufassen ist, können alle, die da wollen, aus jenem Briefe entnehmen; denn der Brief ist älter als die neuen Falschlehrer, die sich über dem Weltenschöpfer und Demiurgen noch einen andern Gott zurechtlügen. Auf genannten Klemens folgte Evaristus, auf Evaristus Alexander, als sechster von den Aposteln wurde Sixtus aufgestellt, nach diesem kam Telesphoros, der glorreiche Märtyrer, dann Hyginus, dann Pius, dann Anicetus. Nachdem dann auf Anicetus Soter gefolgt war, hat jetzt als zwölfter von den Aposteln Eleutherus den Episkopat inne. In dieser Ordnung und Reihenfolge ist die kirchliche apostolische Überlieferung auf uns gekommen, und vollkommen schlüssig ist der Beweis, dass es derselbe Leben spendende Glaube sei, den die Kirche von den Aposteln empfangen, bis jetzt bewahrt und in Wahrheit uns überliefert hat.“

– Irenäus, Gegen die Häresien, Buch 3, Kap. 3, Nr. 1–3, Bibliothek der Kirchenväter, Kempten & München, 1912

Sukzession von Männern und Frauen im bischöflichen Am
t

Die orthodoxen Kirchen und die römisch-katholische Kirche erkennen die Weihe von Frauen zu Priestern und insbesondere Bischöfen nicht an; anders ist dies bei vielen Teilkirchen der Anglikanischen Kirchengemeinschaft sowie bei der Herrnhuter Brüdergemeine, der schwedischen Kirche, einigen altkatholischen Kirchen und mehreren kleineren Kirchen. Während manche Kirchen mit rein männlichen Sukzessionslinien die apostolische Nachfolge in den Kirchen, bei denen Frauen zum Bischofsamt zugelassen werden, anzweifeln, wird die Sukzession in den Kirchen mit rein männlichen Linien von den Kirchen, die auch Frauen zulassen, nicht angezweifelt. Die Mitglieder der Porvoo-Gemeinschaft anerkennen ihre apostolische Sukzession gegenseitig.

siehe hierzu Hauptartikel: Frauenordination (Christentum)

Wechselseitige Anerkennung und Auseinandersetzungen


War in der alten Kirche die gegenseitige Anerkennung der Apostolizität für die Ortskirchen eine Möglichkeit, trotz sichtbarer Unterschiede die Gemeinsamkeit im Glauben (communio) festzuhalten, so stellt die An- und Aberkennung der apostolischen Sukzession heute ein diffiziles Instrumentarium der Annäherung und Abgrenzung der Konfessionen bereit.

Im Einzelnen ergibt sich dabei folgendes Bild:


Die apostolische Sukzession der Bischöfe der römisch-katholischen Kirche, der altkatholischen Kirche und der östlich-orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen wird gegenseitig anerkannt.

Die apostolische Sukzession der anglikanischen Kirche wird mittlerweile von vielen Kirchen anerkannt, allerdings nicht in der römisch-katholischen Kirche: Papst Leo XIII. erklärte in seiner Bulle Apostolicae Curae 1896 die anglikanische Ordination wegen formaler Änderungen am Ritus unter Edward VI. für ungültig. Dagegen erkennt die Utrechter Union der altkatholischen Kirchen seit 1925 die apostolische Sukzession und Gültigkeit der Weihen in der anglikanischen Kirche an.

Die östlich-orthodoxen Kirchen erkennen gewöhnlich die Ordination durch römisch-katholische und anglikanische Bischöfe zum Diakon oder Priester an, ebenso die eines zur Orthodoxie konvertierten Bischofs. Allerdings gibt es in diesen Kirchen auch Stimmen, für die die richtige Lehre als wichtigstes Element der Sukzession im Vordergrund steht, weshalb sie die mit einer ihrer Ansicht nach falschen Lehre verbundenen Ordinationen unorthodoxer Kirchen nicht anerkennen.

Die Armenische Apostolische Kirche, eine orientalisch-orthodoxe Kirche, erkennt die bischöfliche römisch-katholische Konsekration an und umgekehrt.

Die östlich-orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen erkennen inzwischen im Allgemeinen die jeweils anderen kirchlichen Ämter an, mancherorts pflegen sie auch die gegenseitige Kommunion; Priester können einander vertreten.

Diejenigen lutherischen Kirchen, die die apostolische Sukzession erhalten oder wiedergewonnen haben, haben in der Erklärung von Porvoo im Jahr 1993 ihre Ämter gegenseitig anerkannt. Im Kernland des Luthertums jedoch hat die weltweit größte lutherische Kirche, die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands, diese Entwicklung nicht mitvollzogen, da nach ihrer Interpretation der reformatorischen Auffassung das Priestertum aller Gläubigen gilt; es also nicht auf eine Weihe ankommt und damit die Frage nach einer Sukzession hinfällig wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolische_Sukzession

Friedlichen Grüß, blasius

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#8

RE: Kardinal Lehmann glaubt nicht an die Kirche

in Diskussionsplattform (2) 05.05.2013 23:25
von Aquila • 7.064 Beiträge

Lieber blasius....

das hatten wir doch schon mal...

der jetzige erem. Papst Benedikt XVI. hat als
damaliger Präfekt der Glaubenskongragation unmissvertändlich im
Schreiben "Dominus Jesus"aus dem Jahre 2000 darauf hingewiesen, dass
alleine die Heilige Mutter Kirche der mystische Leib Christi sei
und dass alle diejenigen, die diesen mystischen Leib verlassen haben,
keine Kirchen im eigentlichen Sinne seien !




Auszüge aus dem Schreiben "Dominus Jesus"

"(....)

"Die kirchlichen Gemeinschaften hingegen, die den gültigen Episkopat und die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums
nicht bewahrt haben,
sind 
nicht Kirchen im eigentlichen Sinn; die in diesen Gemeinschaften Getauften sind aber durch die Taufe Christus eingegliedert und stehen deshalb in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der Kirche. Die Taufe zielt nämlich hin auf die volle Entfaltung des Lebens in Christus durch das vollständige Bekenntnis des Glaubens, die Eucharistie und die volle Gemeinschaft in der Kirche.

»Daher dürfen die Christgläubigen sich
nicht vorstellen, die Kirche Christi sei nichts anderes als eine gewisse Summe von Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften — zwar getrennt, aber noch irgendwie eine; und
es steht ihnen keineswegs frei anzunehmen, die Kirche Christi bestehe heute in Wahrheit nirgendwo mehr, sondern sei nur als ein Ziel zu betrachten, das alle Kirchen und Gemeinschaften suchen müssen
«.

In Wirklichkeit »existieren die Elemente dieser bereits gegebenen Kirche in ihrer ganzen Fülle in der katholischen Kirche;"
(....)


-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen

----


zuletzt bearbeitet 05.05.2013 23:28 | nach oben springen

#9

RE: Kardinal Lehmann glaubt nicht an die Kirche

in Diskussionsplattform (2) 05.05.2013 23:28
von blasius (gelöscht)
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Eine Information:

Die „Konzilskirche“ – Die wahre Auffassung vom Erzbischof Lefebvre und die wirklichen Gefahren einer Instrumentalisierung

Burnand,Eugene (1850-1921)Vortrag von H. H. P. Jean-Michel Gleize FSSPX in Sitten im Wallis am 13. März 2013. Um dem Vortrag seinen eigenen Charakter zu erhalten, wurde der gesprochene Stil beibehalten.
Ein aktuelles Problem …

Dieser Vortrag hat zum Ziel, manche Zweideutigkeiten zu klären, welche sich als gefährlich erweisen könnten. Die sechs ersten Monate des Jahres 2012 sind etwas bewegt gewesen. Die sechs anderen Monate haben weder das Ende der Welt noch die der Priesterbruderschaft gesehen. Dennoch – und es ist offensichtlich – das Kapitel von Juli 2012 konnte nicht alle Stimmen vereinigen. In diesen Umständen ist es wohl verständlich, und bis zu einem gewissen Punkt sogar legitim, daß jeder nachdenkt, eine Bilanz der Ereignisse zieht und Besorgnisse verspürt, vielleicht sogar mit etwas Unzufriedenheit gemischt. Es ist aber kühn, Schlüsse zu ziehen, die zu weit gehen. Es wäre ein Mißbrauch und eine Ungerechtigkeit, solche Schlüsse als unfehlbaren Ausdruck der einzigmöglichen Wahrheit vorschreiben zu wollen. Diese Scheinwahrheit, welche die Geister in Unruhe versetzt, überall zu verbreiten, ist schädlich. Endlich und vor allem ist es gänzlich illegitim im Namen dieser Scheinwahrheit sich der Autorität zu widersetzen und ihren Rücktritt zu verlangen.

Das ist es aber, was geschieht. Hier und da, … das ist nicht so wichtig. Wichtig ist die Falle aufzudecken, um sich nicht in ihr zu verfangen. Die Falle besteht darin, dem Erzbischof Lefebvre den Bischof Fellay entgegenzusetzen und daraus zu schließen, daß die Oberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. imstande sind, das Erbe ihres Gründers zu verraten. Konkret tritt diese Falle auf – einmal mehr – in der Gestalt eines Sophismus, d. h. eines falschen Gegensatzes, der aber als wahr erscheint. Dieser Gegensatz konkretisiert sich in einem Ausdruck: die „Konzilskirche“. Erzbischof Lefebvre hat die Existenz einer neuen Konzilskirche, einer offiziellen, liberalen und modernistischen Kirche immer herausgestellt, die er der wahren und sichtbaren katholische Kirche gegenüber stellte. Man sagt uns, daß Bischof Fellay diese Konzilskirche – er würde sogar diesen Ausdruck nicht mehr verwenden – heute nicht mehr anklagt und, ganz im Gegensatz dazu, daß er die katholische Kirche mit der gegenwärtigen Kirche identifiziert, die sichtbare Kirche mit der offiziellen Kirche. Dies wäre der Beweis, daß die Oberen der Priesterbruderschaft ein Abkommen wollen, daß sie uns in den Schoß des modernistischen Roms führen wollen. Wie steht es damit?
Die Texte
Die Auffassung von Erzbischof Lefebvre

Diese Auffassung kommt in den fünf folgenden Texten zum Ausdruck. Diese Texte sind der klarste und reifste Ausdruck der Auffassung von Erzbischof Lefebvre. Bis zum Ende seines Lebens hat er immer dieselbe Redeweise verwendet.

Erstens, in der „Erklärung von 1974“, die die Charta der Bruderschaft ist, stellt Erzbischof Lefebvre das immerwährende katholische Rom dem modernistischen Rom klar gegenüber1. Es gibt also zwei Rom und auch zwei Kirchen, nämlich die katholische Kirche und die Konzilskirche.

Zweitens, sich auf Fakten basierend, sagte 1975 Erzbischof Lefebvre, daß das Ergebnis der vom II. Vatikanischen Konzil eingeführten Reformen „eine neue Kirche, eine liberale Kirche, eine reformierte Kirche, ähnlich der reformierten Kirche Luthers“2 gewesen ist. Und 1976 wird er sogar sagen: „wir sind mit zweitausend Jahren Kirche und nicht mit zwölf Jahren einer neuen Kirche, einer Konzilskirche“3

Drittens, in einem Vortrag in Ecône im September 19884 , unterschied Erzbischof Lefebvre die offizielle Kirche von der katholischen Kirche, sichtbar dank ihrer Noten. Jene ist die Frucht des Konzils und diese ist die wahre Kirche. Es gibt also zwei Kirchen, die katholische, sichtbare Kirche, und die offizielle Kirche des Konzils. Erzbischof Lefebvre präzisiert sogar seinen Gedanken indem er sagt, daß man diese offizielle Kirche verlassen soll, wie man im eigentlichen Sinne eine Kirche verläßt: „Die offizielle Kirche also verlassen? Gewissermaßen ja, selbstverständlich. Das gesamte Buch von Herrn Madiran, „L’Hérésie du XXème siècle“, ist die Geschichte der Häresien der Bischöfe. Man muß also diese Umgebung der Bischöfe verlassen, wenn man seine Seele nicht verlieren will. Dies genügt aber nicht, denn in Rom selbst thront die Häresie. Wenn die Bischöfe häretisch sind (selbst ohne diesen Begriff in seinem kanonischen Sinne und mit seinen kanonischen Folgen zu nehmen), ist das nicht ohne den Einfluß Roms geschehen“.

Viertens, ein Jahr nach den Bischofsweihen in einem Interview mit der Zeitschrift Fideliter antwortete Erzbischof Lefebvre seinen Gegnern folgendermaßen: „Von welcher Kirche spricht man? Wenn es die Konzilskirche ist, so müßten also wir, die wir zwanzig Jahre lang mit ihr gerungen haben, weil wir die katholische Kirche wollen, jetzt in diese Konzilskirche eintreten, um sie sozusagen wieder katholisch zu machen. Das ist eine vollkommene Illusion! […] Wir sind natürlich gegen die Konzilskirche, die praktisch schismatisch ist, selbst wenn sie es nicht wahrhaben will. Praktisch ist sie eine dem Wesen nach exkommunizierte Kirche, weil sie eine modernistische Kirche ist.“5 Es gibt nach der Auffassung von Erzbischof Lefebvre zwei antagonistische Kirchen: die katholische Kirche und die Konzilskirche.

Fünftens, kurz vor seinem Tod hat sich Erzbischof Lefebvre in einem letzten Exklusivinterview für Fideliter wie folgt ausgedrückt: „Man darf sich keine Illusionen machen. Die Grundsätze, die heute in der Konzilskirche maßgebend sind, widersprechen immer offener der katholischen Lehre. […] Wenn sie sagen [Dom Gérard und die Bruderschaft St. Petrus], daß sie nichts preisgegeben haben, so ist das falsch. Sie haben die Möglichkeit preisgegeben, Rom entgegenzutreten. Sie können nichts mehr sagen. Sie müssen schweigen angesichts der Vergünstigungen, die ihnen gewährt worden sind. Es ist ihnen nicht mehr möglich, die Irrtümer der Konzilskirche anzuprangern.“6 Es gibt also nach der Auffassung von Erzbischof Lefebvre eine Konzilskirche, deren Haupt in Rom ist und deren Prinzipien der katholischen Lehre widersprechen. Diese Konzilskirche bildet also eine andere Kirche, von der katholischen Kirche verschieden. Der Gebrauch dieses Ausdrucks einer „Konzilskirche“ sieht sich also durch Erzbischof Lefebvre bis ans Ende seines Lebens bestätigt.
Die Auffassung vom Bischof Fellay

Zwei Texte wurden besonders hervorgehoben und durch die verschiedenen Personen, welche „nur das Wohl der Bruderschaft suchen“ unter die Lupe genommen.

Erstens, hat Bischof Fellay kürzlich gesagt7 , daß die gegenwärtige Kirche, als von den römischen Autoritätsträgern dargestellt, die wahre Kirche bleibt, diejenige die eine, heilig, katholisch und apostolisch ist: „Wenn man sagt: Extra Ecclesiam nulla salus – außerhalb der Kirche kein Heil, spricht man wohl von der heutigen Kirche. Es ist absolut gewiß. Wir müssen daran festhalten. […] Die Tatsache, daß wir nach Rom gehen, bedeutet nicht, daß wir mit ihnen einverstanden sind. Sie sind aber die Kirche. Und sie sind die wahre Kirche.“8 Und er betont es noch, indem er sagt: „diese Kirche, die keine bloße Idee ist, die real ist, die vor uns steht, die man katholische römische Kirche nennt, die Kirche mit ihrem Papst, mit ihren Bischöfen, die auch im Zustand der Schwäche sein können.“9 Heute kann man also nicht von der offiziellen Kirche sprechen, als von einer Konzilskirche, die eine andere wäre als die katholische Kirche.

Zweitens, Bischof Fellay hat ebenfalls erklärt, daß die heutige Kirche, welche die Priesterbruderschaft einschließt und weit über deren Rand hinausgeht, wohl diejenige ist, welche den Gläubigen den Glauben und die Gnade gibt: „Ist es uns bewußt, daß, wenn wir heute den Glauben haben, wenn wir diese Freude haben, den Glauben bekennen zu dürfen, es dank dieser konkreten Kirche ist… die in einem erbärmlichen Zustande ist. […] Und es ist nicht die Bruderschaft, sondern die Kirche, welche diesen Glauben gibt … und die heutige Kirche! Es ist die heutige Kirche, welche heiligt!“10 […] „Wenn wir den Glauben haben, es ist in dieser Kirche; wenn wir die Taufgnade erhalten, und auch alle anderen Sakramentsgnaden, es ist in und durch diese Kirche.“11 Es kann aber keine Konzilskirche geben, welche von der katholischen Kirche verschieden wäre und welche uns den Glauben und die Gnade wie diese geben würde. Würde man sich daher an diese wiederholten Aussagen des Generaloberen der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. halten, könnte man nicht mehr von der heutigen Kirche als von einer Konzilskirche sprechen, welche eine andere wäre als die katholische.
Ein bißchen Licht und Abstand

Von der Kirche spricht man wie von einem Ding; die Kirche ist aber kein Ding, das durch sich selbst existieren würde, wie eine menschliche Person oder ein Haus. Die Kirche ist eine Gesellschaft, und eine Gesellschaft ist eine Vielzahl von Personen, welche gemeinsam und unter der Leitung einer und derselben Autorität handeln, um ein und dasselbe Ziel zu erreichen. Die Kirche besitzt das dreifache Band der Einheit im Glauben, im Kult und in der Regierung. Wenn man folglich sagt „in der Kirche sein“ oder „nicht in der Kirche sein“, heißt dieser Ausdruck nicht, daß man sich in der Kirche wie etwa in einem öffentlichen Garten befindet. Er heißt, daß derjenige, der in der Kirche ist, in Beziehung zu den anderen Gliedern der Gesellschaft wie auch zu ihrem Haupt steht, und zwar in der Verfolgung ein und desselben Zieles, mittels des Bekenntnisses desselben Glaubens und mit demselben Kult und im Gehorsam derselben Regierung gegenüber.

Man spricht von Konzilskirche, insofern seit dem Vatikanum II ein „Orientierungswechsel“12 sich ereignet hat. Damit will man nicht ein Ding im Gegensatz zu einem anderen Ding bezeichnen, auch nicht eine Gesellschaft im Gegensatz zu einer anderen, sondern einen neuen Geist, der sich anläßlich des II. Vatikanischen Konzils in das Innere der Kirche eingeschlichen hat und der ein Hindernis zum Ziel der Kirche, d. h. zur Tradition ihres Glaubens und ihrer Sitten bildet. Und wenn man sagt, daß diese Gegenströmung sich in der Kirche ausübt, drückt man damit aus, daß diejenigen, die sich so in der Verfolgung eines dem Ziel der Kirche entgegengesetzten Zieles vereinigen, die Beziehung, welche sie mit den anderen Gliedern und mit ihrem Haupt in der grundsätzlichen Hinneigung zum wahren Gemeinwohl nicht offensichtlich gebrochen haben. Im besonderen Fall des Papstes, der sich selber an dieser Gegenströmung beteiligt, bedeutet es, daß er nicht offensichtlich aufgehört hat, Papst zu sein. Obwohl er, sofern er so handelt, wie er es tut, dem Ziel der Kirche ein Hindernis in den Weg legt und die Tradition behindert, bleibt seine Gewalt von sich aus zu diesem Ziel hin und zu dieser Tradition hin geneigt.

Es gibt also nicht zwei Kirchen; es gibt nur innerhalb der Kirche eine antagonistische Tendenz, welche von innen her die Kirche bekämpft, die es versucht, sie zu ihren Gunsten lahm zu legen, indem sie die Verwirklichung ihres Zieles behindert. Sie kommt der Sünde der liberalen und modernistischen Ideologie gleich, welche sich im Inneren der Kirche in den Geistern eingeschlichen hat. Diese Sünde vermindert und verdirbt das Gut der Kirche, in dem Sinne, daß sie sie daran hindert, ihr Ziel zu erreichen. Dennoch läßt sie deren grundsätzliche Ausrichtung auf ihr eigentliches Ziel unberührt. Dies ereignet sich ein bißchen wie wenn man zwischen Sonne und Luft trübe Glasscheiben unaufhörlich dazwischen legen würde: die Luft sieht dann ihre Kapazität, Licht aufzunehmen, unaufhörlich vermindert; dennoch verliert sie sie keineswegs, da sie von Natur aus lichtdurchlässig ist. Desgleichen kann man Sünden an Sünden reihen und so die Empfänglichkeit der Seele zur Gnade vermindern; die Sünden sind nämlich wie Hindernisse, die zwischen uns und Gott dazwischen gelegt werden. Dennoch vermögen sie es nicht, diese Empfänglichkeit gänzlich auszurotten, da sie der Natur der Seele selbst angehört. Die Wirklichkeit der Konzilskirche ist also die eines falschen Verständnisses der Kirche, das sich der Geister der Kirchenleute bemächtigt hat. Dieses falsche Verständnis verursacht chronischerweise eine Anti-Regierungstätigkeit, die das normale Leben der katholischen Gesellschaft lähmt oder stört, indem sie es verhindert, daß die Kirche ihr Ziel erreiche. Sie stapelt so zwischen der Kirche und ihrem Gut Hindernisse auf, ohne aber die grundsätzliche Hinneigung der Kirche zu diesem Gut ausrotten zu können.

Andererseits lehrt uns der Glaube, daß diese entgegengesetzte Tendenz, so mächtig sie auch zu werden mag, aufgrund der göttlichen Versprechen die Kirche gänzlich zu überfluten nie imstande sein wird. Warum eine Anti-Kirche in der Kirche und keine andere Kirche? Weil der Papst, auch wenn er als Beteiligter, oder selbst als Hauptvertreter dieser Subversion handelt, die Kirche nicht zu zerstören vermag. Das Evangelium sagt nicht, daß die Pforten der Hölle sie nie angreifen werden; es sagt genau, daß, wie stark auch immer dieser Angriff sein mag, die feindlichen Kräfte sie nicht überwältigen werden13.

Der Ausdruck „Konzilskirche“ ist also legitim, vorausgesetzt aber, daß man ihm keine Geltung außerhalb seiner Grenzen gibt. Wie jede Form der rhetorischen Sprache, drückt er die Wirklichkeit mit flüchtigen und konkreten Worten aus, welche dem Verstand des Sprechers bequemer und dem des Zuhörers zugänglicher sind. Dies bietet gleichzeitig den Vorteil einer synthetischen Abkürzung und den Nachteil einer Formel, die, wie alle Formeln dieser Art, nicht alles sagen kann (und übrigens auch nicht alles sagen will). Solche Ausdrücke bleiben von den Umständen abhängig, indem die vorausgesetzten Begriffe und die Sachlage in einem besonderen Kontext allen bekannt sein können, aber auch in einem anderen Kontext allen unbekannt, und deswegen auch umstritten sein können. Die Klugheit verlangt es dann, den Ausdruck unter Berücksichtigung des Kontextes zu gebrauchen. Ein solch kurzes Wort wie „Konzilskirche“ kann zwar diesen sicheren Vorteil haben, alle nötigen vorausgesetzten Erklärungen einzuschließen und so es dem Sprecher und dem Zuhörer zu ersparen, jedes Mal die Darstellung der Problematik von neuem auszuführen. Dasselbe Wort kann aber auch den Nachteil haben, einen Ansprechpartner, der mit der ganzen Komplexität der Problematik nicht vertraut wäre, zu verwirren und ihn sogar zu skandalisieren, indem es ihm einen völlig verfälschten Zugang zu den entsprechenden Begriffen suggeriert. Ein neues und unvermeidbares Faktum ist nämlich seit dem Tod von Erzbischof Lefebvre eingetroffen, nämlich die Dauer. Die Zeit geht vorbei. Im Kontext einer noch frischen und in den Augen der meisten evidenten Subversion von Konzilskirche zu sprechen, birgt kaum Gefahren. Einige Jahrzehnte später, während das revolutionäre Gedankengut sich mehr oder weniger normalisiert hat – und dies noch in einem resolut konservativen Stil, der umso mehr zu täuschen vermag – könnte man falsch verstanden werden und schließlich sich selbst sogar verwirren. Unter diesen Umständen wäre es ausreichend – aber unentbehrlich – seine Pädagogik zu verdoppeln und die Bedeutung des Ausdrucks zu erklären, indem man alle Aspekte der Frage auseinander nimmt, um schließlich zum Wort, das sie zusammenfasst, zurückzukehren. Das Wort „Konzilskirche“, wenn gut verstanden, weil gut erklärt, bewahrt seinen ganzen Vorteil, der darin besteht, in einem zugänglichen Wort eine doppelte Wirklichkeit wiederzugeben: einerseits diejenige der beispiellosen Krise, die heutzutage in der Kirche wütet, und andererseits diejenige der Zusicherung des Versprechens ihrer Unvergänglichkeit.
Das Verständnis der Texte
Erzbischof Lefebvre

Er betont die feindliche Unterwanderung der Kirche; er will sagen, daß die Konzilskirche ein neuer Geist ist, der sich in die Kirche eingeschlichen hat, und nicht daß sie eine neue Kirche ist.

Im ersten Text spricht er nicht von einem „modernistischen Rom“. Genauer spricht er von einem „Rom der neo-modernistischen und neo-protestantischen Tendenz“. In seiner Auffassung stehen also die zwei Rom nicht auf derselben Ebene. Erzbischof Lefebvre will nicht sagen, daß es zwei Rom oder zwei gänzlich entgegengesetzten Kirchen gäbe, etwa wie zwei mystischen Leiber oder zwei Gesellschaften. Er will sagen, daß es Rom und die Kirche gibt, der einzige mystische Leib Christi, dessen sichtbares Haupt der Papst ist, der Bischof von Rom und Stellevertreter Christi. Es gibt aber auch schlechte Tendenzen, die sich in diese Kirche eingeschlichen haben, wegen den falschen Ideen, die in den Köpfen derjenigen, die in Rom die Macht innehaben, umherschwirren.

Im zweiten Text sagt zuerst Erzbischof Lefebvre: „Es ist ein neuer Geist“ und danach spricht er von dieser neuen reformierten Kirche, indem er sagt, dass sie sich „in die katholische Kirche eingeschlichen hat“. Der Ausdruck bezeichnet also nicht eine andere, von der katholischen Kirche verschiedene Kirche, sondern eine schädliche Strömung, die im Inneren der einzigen Kirche grassiert.

Im dritten Text sagt Erzbischof Lefebvre zuerst: „Nicht so, daß es keine Kirche außer uns gäbe; es geht nicht darum.“ Das heißt, daß die Kirche gemäß seiner Auffassung sich nicht adäquat mit denen identifiziert, die das Konzil ablehnen, im Unterschied zu allen, die das Konzil anerkennen, und die deswegen eine andere Kirche bilden würden. Die Ausdrücke, die er verwendet, bezeichnen nach seiner Auffassung nicht eine andere Kirche, die als verschiedene Gesellschaft konstituiert wäre, sondern eine Geistesverfassung und Tendenzen, die, in der Kirche, dem Ziel der Kirche widerstreiten. Etwas später in demselben Vortrag präzisiert Erzbischof Lefebvre sogar: „Wir gehören wohl der sichtbaren Kirche, der Gesellschaft der Gläubigen, unter der Autorität des Papstes an, da wir nämlich nicht die Autorität des Papstes, sondern sein Tun ablehnen. Wohl gestehen wir dem Papst seine Autorität zu; wenn er sich ihrer aber bedient, um das Gegenteil zu tun, von dem, wozu sie ihm verliehen wurde, ist es evident, dass wir ihm nicht folgen können.“14 Die Unterscheidung soll nicht zwischen zwei Kirchen, sondern zwischen zwei Regierungsdirektiven gemacht werden, welche im Inneren ein und derselben Kirche aus demselben Haupt hervorströmen. Was das Wort angeht: „die offizielle Kirche verlassen“, heißt es nicht, mit einer Kirche brechen, um sich einer anderen anzuschließen. Erzbischof Lefebvre drückt hier einfach die klugheitsmäßige Haltung der Bruderschaft aus, die danach strebt, die Seelen vor der modernistischen Ansteckung zu beschützen, indem sie es vermeidet, mit den ansteckenden Personen in Beziehung zu treten, ohne dennoch ein Schisma zu verursachen, wie er es übrigens selber etwas später deutlich sagt: „Wenn wir von diesen Leuten Abstand nehmen, es ist genauso wie mit Aids-Kranken. Man will sich nicht von dieser Krankheit anstecken lassen. Diese aber haben ein geistiges Aids, eine ansteckende Krankheiten. Will man gesund bleiben, so soll man nicht mit ihnen verkehren.“15

Im vierten und im fünften Text darf man nicht vergessen, daß Erzbischof Lefebvre auch Folgendes sagt: „Ich sage ja nicht, daß wir die katholische Kirche sind. Ich habe das nie gesagt. Niemand kann mir vorwerfen, ich hätte mich jemals als einen Papst betrachten wollen. Aber wir repräsentieren die katholische Kirche wirklich so, wie sie früher war, weil wir das fortsetzen, was sie allezeit getan hat. […] Man verstehe uns richtig, wir sind nicht gegen den Papst, insofern er alle Werte des apostolischen Stuhles, des Stuhles Petri, Werte die unveränderlich sind, repräsentiert; ganz im Gegenteil sind wir gegen den Papst, der modernistisch ist, der nicht an seine eigene Unfehlbarkeit glaubt, der Ökumenismus treibt.“16 Und in einem kurz danach gehaltenen Vortrag fügte Erzbischof Lefebvre noch hinzu: „Mir schien es, eventuell diesseits der Wirklichkeit bleiben zu müssen und einen Kontakt mit Rom aufrechterhalten zu müssen, und annehmen zu müssen, daß es in Rom doch ein Nachfolger Petri gibt. Einen schlechten Nachfolger, sicherlich, dem man nicht folgen soll, weil er liberale und modernistische Auffassungen hat, aber doch ist er da.“17 Er schließt, indem er von „einer liberalen Invasion in Rom“ spricht. Dies alles zeigt gut, daß in seinem Geist die Konzilskirche keine andere Kirche ist, die von der katholischen verschieden wäre und deren Haupt nicht mehr der Nachfolger Petri wäre. Der Ausdruck bezeichnet eine neue Stimmung, die ein Reformpaket inspiriert, das dem Gut der Kirche zuwider ist, und das leider vom Nachfolger Petri mitgetragen wird.
Bischof Fellay

Er betont die Unvergänglichkeit der Kirche; er will sagen, daß die Kirche fortbesteht, trotz des neuen Geistes, der sich in die Kirche eingeschlichen hat, ohne dennoch weder verschwinden, noch durch eine andere ersetzt werden zu können. Man wirft ihm zwei Dinge vor: erstens, daß er sagt, die gegenwärtige Kirche sei wohl die katholische, und zweitens, daß es die gegenwärtige Kirche ist, welche den Glauben und die Gnade gibt, und nicht die Bruderschaft.

Was den ersten Vorwurf angeht,

sagt Bischof Fellay in seiner Predigt in Paris bezüglich Vatikanum II, daß „dieses Konzil der feste Entschluß ist, etwas Neues zu machen. Und es handelt sich nicht um eine oberflächliche Neuheit, sondern um eine tiefgehende Neuheit, die im Gegensatz, im Widerspruch zu der Predigt, ja sogar zu den Verurteilungen der Kirche steht.“ Indem er diese Neuheit, die sich in die Kirche eingeschlichen hat, mit dem vom Feind im Feld des Herrn gesäten Unkraut vergleicht, schließt der Nachfolger von Erzbischof Lefebvre: „Dieses Konzil wollte sich mit der Welt harmonisieren. Es hat die Welt in die Kirche eindringen lassen, und jetzt haben wir die Katastrophe.“ In seiner Predigt in Flavigny präzisiert Bischof Fellay
seinen Gedanke in einem Sinne, der sich mit der Auffassung des Erzbischofs Lefebvre aufs Genaueste deckt. Nachdem er die Tatsache betont hat, daß die katholische Kirche die heutige, gegenwärtige und konkrete Kirche ist, fügt der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. hinzu: „Dennoch gibt es auch einen ganzen Organismus, und diesem Organismus müssen wir einerseits die Heiligkeit zuschreiben, und andererseits entrüstet er uns und skandalisiert uns so sehr, daß wir nur eines sagen möchten: Mit diesen Leuten haben wir nichts zu tun! Dies paßt nicht zusammen, es geht nicht! Kirchenmänner, die die Christen, die Kinder der Kirche zum Glaubensabfall hinführen … Es paßt nicht zusammen! Es ist offenkundig, daß diese Irrtümer mit Entsetzen zurückzuweisen sind!“ Der Nachdruck, der auf die konkrete Wirklichkeit der gegenwärtigen Kirche gesetzt wird, zielt nur darauf hin zu betonen, daß die Kirche trotz allem das Versprechen des ewigen Lebens beibehält: „Wenn man das ablehnt, was nicht paßt, darf man nicht alles ablehnen. Sie bleibt die eine, heilige, katholische apostolische Kirche. […] Wenn man das Übel ablehnt, das sich in der Kirche befindet, darf man nicht schließen, daß dies nicht mehr die Kirche ist. Es gibt zwar große Teile, die nicht mehr Kirche sind, ja, aber nicht alles!“

Diese Predigt widerspricht der Auffassung des Erzbischofs Lefebvre nicht: sie drückt mit anderen Worten dieselbe Idee aus, eine Idee welche die Priesterbruderschaft Sankt Pius X. immer mit dem Ausdruck Konzilskirche bezeichnet hat: die doppelte Idee der Unterwanderung der Kirche durch liberale und modernistische Ideen und der grundsätzlichen Unvergänglichkeit derselben Kirche. Eine doppelte Idee, die in der Metapher eines kranken Leibes einen anderen Ausdruck findet, wie Bischof Fellay beim letzten „SiSiNoNo-Kongreß“ hervorhob: „Die katholische Kirche ist unsere Kirche. Wir haben keine andere. Es gibt gar keine andere. Der liebe Gott läßt zu, daß sie krank ist. Daher versuchen wir, uns diese Krankheit selber nicht zuzuziehen. Aber ohne zu sagen, daß wir dadurch eine neue Kirche bilden. […] Die Krankheit ist die Krankheit, sie ist aber nicht die Kirche. Sie ist in der Kirche; diese bleibt aber was sie ist. […] Selbstverständlich muß man gegen die Krankheit kämpfen. Diese kranke Kirche ist aber doch diese, die durch unseren Herrn gegründet wurde. Diese hat die Versprechen des ewigen Lebens. Dieses Versprechen, daß die Pforten der Hölle sie nie überwältigen werden, gilt für sie und für keine andere.“18 Man darf also von einer Konzilskirche sprechen, um dadurch festzustellen, daß es bei den Autoritätsträgern der Kirche und bei einer erheblichen Zahl der Gläubigen eine Orientierung oder einen der Kirche fremden Geist gibt, der für deren Gut ein Hindernis ist.

Was den zweiten Vorwurf angeht,

will Bischof Fellay sagen, daß uns der Glaube und die Gnade immer durch die Kirche zukommen, insofern diese eben in unvergänglicher Weise eine göttliche Gesellschaft bleibt, deren höchstes Haupt nicht der Papst, sondern Christus ist. Nachdem er die Tatsache hervorgehoben hat, daß die katholische Kirche die heutige, gegenwärtige und konkrete Kirche ist, fügt der Generalobere der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. hinzu: „Aber schauen Sie, die bloße Erwähnung
dieser Gedanken wirft große Fragen auf: Wie kann so was geschehen? Wie können diese Bischöfe, die uns allerlei Häresien verkünden, uns den Glauben geben? […] Es ist ein Glaubensatz und es ist absolut gewiß, daß wir den Glauben und die Gnade, daß wir jede einzelne Gnade, die wir durch die Sakramente empfangen, von der Kirche empfangen. Und noch einmal, diese Kirche ist eine sehr konkrete, machen wir nicht aus ihr eine reine Abstraktion, sie ist real! Und wir gehören dazu. Leben wir in dieser Kirche, so erhalten wir dieses Leben aus dem Haupt der Kirche, diesem Haupt, das zuerst und vor allem unser Herr Jesus Christus ist.“ Wie es der hochwürdige Pater Calmel zurecht sagte19: „Die Kirche ist nicht der mystische Leib des Papstes; die Kirche mit dem Papst ist der mystische Leib Christi“. Ganz gleich, welche die Unzulänglichkeiten des Papstes seien, die Kirche ist immer Trägerin der Wahrheit und der Gnade. Wahrheit und Gnade sind uns also unaufhörlich durch Christus gegeben. Und trotz eines Papstes, der mehr oder weniger ein Hindernis daran bilden würde, kommen sie uns zu durch diejenigen, die in der Kirche der von Christus erhaltenen Sendung treu bleiben. So sind uns heute die Wahrheit und die Gnade gegeben, nicht durch die Bruderschaft allein, d. h. wie durch eine eigenständige Kirche, die sich für die katholische Kirche halten würde, sondern durch die Bruderschaft, insofern sie ein gesunder Teil in der einzigen katholischen Kirche geblieben ist. Bischof Fellay hat sogar beim
letzten „SiSiNoNo-Kongress“ daran erinnert, sich auf die Worte des hl. Vinzenz von Lérins stützend: „Sie sind in einem Land, in einem Bistum, wo die Häresie sich plötzlich verbreitet. Was soll man da tun? Der hl. Vinzenz von Lérins antwortet: es ist sehr einfach, man muß dem noch gesunden Teil anhangen“20 Glaube und Gnade kommen uns also von der Kirche durch die Bruderschaft. Und insofern sie uns nicht durch diejenigen kommen, die wegen ihrer liberalen und modernistischen Ideen dem Gut der Kirche Hindernisse in den Weg legen, dürfen wir von Konzilskirche sprechen, um diesen verdorbenen Teil der Kirche zu bezeichnen, der nicht mehr die Wahrheit noch die Gnade spendet.
Schluß

Zwischen dem, was Bischof Fellay sagt und dem, was Erzbischof Lefebvre gesagt hat, gibt es also keinen Widerspruch. Es gibt nur eine sehr komplexe Wirklichkeit, von der man alle Aspekte wahrnehmen muß. Die Kirche ist unvergänglich; heute aber ist sie besetzt. Je nach Umständen kann man den einen oder den anderen dieser beiden Aspekte hervorheben. Damals, als die Krise angefangen hat, hat Erzbischof Lefebvre vor allem auf dem ersten Aspekt insistiert, da es damals galt, die Gläubigen zu warnen. Heute fährt Bischof Fellay mit der Warnung vor den Gefahren fort; er hebt aber auch die Wirklichkeit und Unvergänglichkeit der Kirche hervor, da wir es aus dem Auge verlieren und in der Praxis die Mentalität einer anderen Kirche einnehmen könnten, weil die Zeit verstreicht.

Der Sophismus besteht darin, Teilzitate anzuführen: aus den Worten von Erzbischof Lefebvre nimmt man die starken Stellen heraus, welche die feindliche Unterwanderung brandmarken; aus den Worten von Bischof Fellay nimmt man die Stellen aus, welche an die Unvergänglichkeit der Kirche erinnern; und man stellt sie gegeneinander. Dieses subversive Verfahren baut grundsätzlich auf eine willkürliche Wahl auf.

Das Kirchenrecht von 1917 verordnet Folgendes21 :

Can. 2331, § 2: „Diejenigen, die sich verbünden, um die Autorität des Papstes, seines Legaten sowie ihres eigenen Ordinarius zu untergraben oder gegen deren rechtmäßige Befehle Widerstand zu leisten, sollen mit Zensuren und anderen Strafen belegt werden. Handelt es sich bei den Delinquenten um Kleriker, so sollen auch ihnen ihre Würden, Benefizien und andere Ämter genommen werden. Kommen aber Religiosen in Betracht, dann soll ihnen auch das aktive und passive Stimmrecht sowie ihr etwaiges Amt genommen werden.“

Can. 2344: „Wer den Papst, einen Kardinal, päpstlichen Legaten, römische Kongregationen und Gerichtshöfe oder deren höhere Beamte sowie den eigenen Ordinarius in öffentlichen Zeitungen, Predigten oder Reden, Broschüren direkt oder indirekt beschimpft, soll vom Ordinarius, wenn nötig durch Zensuren, gezwungen werden, Genugtuung zu leisten. Außerdem können auch noch andere Strafen oder Bußen dem Delinquenten auferlegt werden, wie dies der Größe seiner Schuld entspricht und zur Wiedergutmachung des gegebenen Ärgernisses angebracht ist.“

Pater Gleize ist Dozent im Priesterseminar von Ecône. Bild: Eugène Charles Louis Burnand (1850-1921): „Die Apostel Petrus und Paulus am Morgen der Auferstehung zum Grabe eilend“ (1898, Paris, Musée d‘Orsay).

Erzbischof Lefebvre, „Vortrag in Ecône am 2. Dezember 1974“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 9-10. Deutsche Übersetzung in Damit die Kirche fortbestehe, Priesterbruderschaft St. Pius X., Stuttgart 1992, S. 74-75. [↩]
Erzbischof Lefebvre, „Vortrag in Ecône am 29. September 1975“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 24. [↩]
Erzbischof Lefebvre, „Vortrag in Ecône am 22. August 1976“, in Vu de Haut Nr. 13, S. 36. [↩]
Erzbischof Lefebvre, „La visibilité de l’Eglise et la situation actuelle de l’Eglise“, in Fideliter Nr. 66, November-Dezember 1988, S. 27-ff. [↩]
Interview mit Erzbischof Lefebvre, „Un an après les sacres“, in Fideliter Nr. 70 (Juli-August 1989), S. 6 und 8. Deutsche Übersetzung in Damit die Kirche fortbestehe, Priesterbruderschaft St. Pius X., Stuttgart 1992, S. 795 und 797. [↩]
„Entretien avec Mgr Lefebvre“ in Fideliter Nr. 79 (Januar-Februar 1991), S. 3 und 5. Deutsche Übersetzung in Damit die Kirche fortbestehe, Priesterbruderschaft St. Pius X., Stuttgart 1992, S. 916 und 917. [↩]
Bischof Fellay, „Die Prüfung der Apostel und die gegenwärtige Lage der Kirche“, Predigt am Sonntag den 2. September im Seminar Heiliger Pfarrer von Ars in Flavigny, anläßlich des Kongreß der MCF [katholische Familienbewegung in Frankreich], in Nouvelle de Chrétienté Nr. 137 (September-Oktober 2012), S. 20. [↩]
Bischof Fellay, „Die Prüfung der Apostel und die gegenwärtige Lage der Kirche“, Predigt am Sonntag den 2. September im Seminar Heiliger Pfarrer von Ars in Flavigny, anläßlich des Kongreß der MCF [katholische Familienbewegung in Frankreich], in Nouvelle de Chrétienté Nr. 137 (September-Oktober 2012), S. 16 und 20. [↩]
Bischof Fellay, „Predigt am Sonntag den 11. November 2012 in Saint Nicolas-du-Chardonnet“, auf die Website La Porte latine erschienen. [↩]
Bischof Fellay, „Die Prüfung der Apostel und die gegenwärtige Lage der Kirche“, Predigt am Sonntag den 2. September im Seminar Heiliger Pfarrer von Ars in Flavigny, anläßlich des Kongreß der MCF [katholische Familienbewegung in Frankreich], in Nouvelle de Chrétienté Nr. 137 (September-Oktober 2012), S. 15-16. [↩]
Bischof Fellay, „Predigt am Sonntag den 11. November 2012 in Saint Nicolas-du-Chardonnet“, auf die Website
La Porte latine erschienen. [↩]
Erzbischof Lefebvre, Ich klage das Konzil an, S. 11: „Seit dem Konzil hat die Kirche oder haben zumindest Kirchenmänner, die die Schlüsselstellungen innehaben, eine Richtung verfolgt, die der Überlieferung, das heißt dem offiziellen Lehramt der Kirche, eindeutig entgegengesetzt sind“. Siehe auch den Vortrag von 9. Juni 1988 in Ecône: „Der Kampf, der beim Konzil angefangen hat, besteht weiter fort. Er besteht weiter fort, weil diese Änderung die beim Konzil verwirklicht wurde, einen Widerstand verlangte. Sie verlangte, daß man sich all diesen modernistischen Thesen, all dieser liberalen Thesen, welche sich im Konzil den Geistern bemächtigten, widersetze.“ [↩]
Math 16,18. [↩]
Fideliter Nr. 66, September 1988, S. 27-31. [↩]
Fideliter Nr. 66, September 1988, S. 27-31. [↩]
Interview mit Erzbischof Lefebvre, „Un an après les sacres“, in Fideliter Nr. 70 (Juli-August 1989), S. 6 und 8. Deutsche Übersetzung in Damit die Kirche fortbestehe, Priesterbruderschaft St. Pius X., Stuttgart 1992, S. 796 und 797. [↩]
Erzbischof Lefebvre, „Vortrag im Seminar von Flavigny, in Dezember 1988“, in Fideliter Nr. 68 (März-April 1989), S. 12-13. [↩]
Bischof Fellay, „Intervention finale“ während dem XI. SiSi NoNo Kongreß, am 6. Januar 2013 in Paris, auf die Webseite von DICI erschienen (http://www.dici.org/documents/quel-bilan...e;s-Vatican-ii/). [↩]
19 Roger-Thomas Calmel OP, „Annexe 3 : De l’Eglise et du pape“ in Brève apologie pour l’Eglise de toujours, Verlag Difralivre, 1987, S. 106-107. [↩]
Freies Zitat nach Commonitorium, 3,1 und 27,3. [↩]
Deutsche Übersetzung aus Gesetzbuch des kanonischen Rechtes – Erklärung der Kanones, von P. Heribert Jones O. M. Cap., Verlag Schöningh, Paderborn 1940, 3. Band, S. 490 und 504. [↩]

Aus:
http://www.katholisches.info/2013/05/01/...mentalisierung/

Wichtig:

Das Kirchenrecht von 1917 verordnet Folgendes21 :

Viel Zeit und einen "klaren" Kopf, wünscht mit liebem Gruß, blasius

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#10

RE: Kardinal Lehmann glaubt nicht an die Kirche

in Diskussionsplattform (2) 06.05.2013 18:52
von blasius (gelöscht)
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Lieber Aquila,

ÜBER DEN MYSTISCHEN LEIB CHRISTI


schriebst Du immer wieder, leider ist mir darüber wenig bekannt, in meinem
Religionsunterricht war das kein Thema und später sprach auch niemand darüber.

Liebe Grüße und viel Zeit zum Lesern, blasius

Eingefügeter Beitrag:

PIUS XII.

ENZYKLIKA

MYSTICI CORPORIS CHRISTI


AN DIE EHRWÜRDIGEN BRÜDER, DIE PATRIARCHEN, PRIMATEN,
ERZBISCHÖFE, BISCHÖFE UND DIE ANDEREN OBERHIRTEN,
DIE IN FRIEDEN UND GEMEINSCHAFT
MIT DEM APOSTOLISCHEN STUHLE LEBEN

ÜBER DEN MYSTISCHEN LEIB CHRISTI



EHRWÜRDIGE BRÜDER,
GRUSS UND APOSTOLISCHEN SEGEN!



EINLEITUNG

Über den mystischen Leib Christi, der die Kirche ist (Kol l, 24), hat uns zuerst das Wort des Erlösers selbst unterrichtet. Durch diese Lehre wird die große, nie genug gepriesene Huld unserer innigen Verbindung mit einem so erhabenen Haupte in das rechte Licht gestellt. Es handelt sich also gewiß um eine Angelegenheit, die durch ihre Wichtigkeit und Würde alle Menschen, die sich von Gottes Geist führen lassen, zur Betrachtung einlädt, sie erleuchtet und dadurch in hohem Maße anspornt zu jenen heilbringenden Werken, die solchen Weisungen entsprechen. Wir halten es daher für Unsere Aufgabe, hierüber in diesem Rundschreiben mit euch zu sprechen, indem Wir davon vor allem das herausstellen und darlegen, was die streitende Kirche betrifft. Dazu bestimmt Uns nicht nur die außergewöhnliche Erhabenheit dieser Wahrheit selbst, sondern auch unsere gegenwärtige Zeitlage.

Wir beabsichtigen, vom Reichtum zu reden, der im Schoße der Kirche ruht, die Christus mit Seinem Blute erworben hat (Apg 20, 28. 3) und deren Glieder sich ihres dornenumkrönten Hauptes rühmen. Dies ist ein leuchtendes Zeugnis dafür, daß alles Herrliche und Hohe nur aus dem Leid geboren wird, und daß wir uns sogar freuen sollen, wenn wir an Christi Leiden teilnehmen dürfen, damit wir auch bei der Offenbarung Seiner Herrlichkeit uns freuen und frohlocken können (l Petr 4, 13). Zunächst ist dies zu bedenken: wie der Erlöser des Menschengeschlechtes von denen, deren Heil zu wirken Er auf sich genommen hatte, mit Nachstellungen, Verleumdungen und Qualen überhäuft wurde, so muß die von Ihm gegründete Gemeinschaft auch hierin ihrem göttlichen Stifter ähnlich werden. Zwar leugnen Wir nicht, ja bekennen vielmehr mit Dank gegen Gott, daß es auch in unserer verworrenen Zeit nicht wenige gibt, die, obgleich getrennt von der Herde Jesu Christi, dennoch auf die Kirche wie auf den einzigen Port des Heiles schauen. Aber Wir wissen auch, daß die Kirche Gottes verachtet und hochmütig und feindselig geschmäht wird, nicht nur von solchen, die das Licht der christlichen Weisheit ablehnen und einer erbärmlichen Rückkehr zu den Lehren, Sitten und Einrichtungen einer heidnischen Vorzeit das Wort reden. Sie begegnet vielfach Verkennung, Gleichgültigkeit und selbst einem gewissen Überdruß und Abscheu auch bei vielen Christen, die sich durch den blendenden Schein des Irrtums bestricken oder von den Verlockungen und Verführungen der Welt umgarnen lassen. Wir haben daher allen Grund, Ehrwürdige Brüder, aus Gewissenspflicht und um den Wünschen vieler zu willfahren, die Schönheit, Erhabenheit und Herrlichkeit unserer Mutter, der Kirche, der wir nächst Gott alles verdanken, allen vor Augen zu stellen und sie zu preisen.

Es ist zu hoffen, daß diese Unsere Weisungen und Mahnungen in den gegenwärtigen Zeitverhältnissen bei den Christgläubigen reiche Früchte bringen. Denn Wir wissen, wenn das namenlose Weh und Leid dieser sturmbewegten Zeit, das schier unzählbare Menschen aufs bitterste heimsucht, wie aus Gottes Hand in stiller Ergebung hingenommen wird, dann lenkt es wie mit Naturgewalt das Herz der Leidenden vom irdisch Vergänglichen weg dem Himmlischen und ewig Bleibenden zu, und erweckt in ihnen einen geheimen Durst und ein dringendes Verlangen nach den geistlichen Dingen. Unter dem Wirken des göttlichen Geistes fühlen sie sich angeregt und gedrängt, eifriger das Reich Gottes zu suchen. Je mehr nämlich die Menschen von den Nichtigkeiten dieser Welt und von der ungeordneten Liebe zum Diesseits losgelöst werden, desto mehr werden sie fähig zum Erfassen des Lichtes überirdischer Geheimnisse. Nun zeigt sich aber heute vielleicht deutlicher denn je die Unbeständigkeit und Vergänglichkeit alles Irdischen, da Reiche und Staaten stürzen, da ungeheure Werte und Reichtümer aller Art auf den weiten Weltmeeren versenkt, da Städte, Festungen und fruchtbare Gefilde zu grausigen Ruinen zerschlagen und durch Brudermord befleckt werden.

Wir hoffen außerdem, es werde auch für jene, die vom Schoße der katholischen Kirche getrennt sind, nicht ungelegen noch unnütz sein, was Wir nun über den mystischen Leib Jesu Christi darlegen wollen. Und dies nicht bloß deshalb, weil ihr Wohlwollen gegen die Kirche täglich zu wachsen scheint, sondern auch aus folgendem Grunde: wenn sie wahrnehmen, wie gegenwärtig Volk gegen Volk und Reich gegen Reich sich erhebt und wie Zwietracht und Mißgunst, wie der Same der Feindschaft ins Ungemessene wachsen; wenn sie dann ihr Auge auf die Kirche richten und ihre gottgegebene Einheit betrachten - wodurch alle Menschen jedweder Abstammung in brüderlichem Bunde mit Christus vereint sind -, dann werden sie sich wahrlich genötigt sehen, eine solche Gemeinschaft der Liebe zu bewundern und unter der Anregung und Hilfe der Gnade sich angezogen fühlen, an dieser Einheit und Liebe teilzuhaben. Wir sehen noch einen Uns besonders lieben Anlaß, weshalb gerade diese Wahrheit Uns in den Sinn kommt und Uns mit hoher Freude erfüllt. Im vergangenen Jahr, dem fünfundzwanzigsten seit Unserer Bischofsweihe, erlebten Wir zu Unserem großen Trost etwas, was das Bild des mystischen Leibes Jesu Christi in allen Teilen der Welt hellstrahlend aufleuchten ließ. Während nämlich der todbringende, lange Krieg die brüderliche Gemeinschaft der Völker jämmerlich zerbrochen hatte, sahen Wir allenthalben unsere Söhne in Christo in einmütiger Gesinnung und Liebe ihr Herz zum gemeinsamen Vater erheben, der mit den Kümmernissen und Sorgen aller beladen in so stürmischer Zeit das Steuer der katholischen Kirche zu führen hat. Hierin erblicken Wir nicht nur ein Zeugnis für die wunderbare Einheit der Christengemeinschaft, sondern auch für folgende Tatsache: gleichwie Wir alle Völker jeglicher Nation mit Vaterliebe umfangen, so schauen die Katholiken von überall her, obgleich ihre Völker untereinander im Kampfe stehen, zum Vertreter Jesu Christi wie zum Vater auf, der alle liebt, der von völlig unparteilichem und unbestechlichem Urteil geleitet über den aufgewühlten Wogen der menschlichen Wirren steht, der die Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe empfiehlt und nach Kräften vertritt.

Ein nicht geringerer Trost war es für Uns, zu erfahren, daß aus freiwilligen, lieben Gaben ein Beitrag gesammelt wurde, damit sich in Rom ein Heiligtum erheben könne zu Ehren Unseres heiligen Vorgängers und Namenspatrons Eugen I. Wie diese Kirche, durch den Willen und die Spenden aller Christgläubigen errichtet, das Andenken an dieses Festjahr verewigen soll, so wünschen Wir Unserer Dankbarkeit durch dieses Rundschreiben bleibenden Ausdruck zu verleihen; handelt es doch von jenen lebendigen Bausteinen, die auf dem lebendigen Eckstein, der Christus ist, mitauferbaut werden zu einem heiligen Tempel, weit erhabener als jeglicher Tempel von Menschenhand, zu einer Wohnung Gottes im Geiste (Eph 2, 21. 22; l Petr 2, 5).

Der Hauptgrund aber, weswegen Wir jetzt diese erhabene Lehre einigermaßen ausführlich behandeln wollen, ist Unsere Hirtensorge. Wohl ist vieles hierüber veröffentlicht worden, und es ist Uns nicht unbekannt, daß heute nicht wenige mit Eifer und Hingabe sich mit diesem Gedanken beschäftigen, der auch die christliche Frömmigkeit so sehr anzieht und fördert. Dies ist, wie es scheint, vorab darauf zurückzuführen, daß ein erneuertes Verständnis für die heilige Liturgie, der sich durchsetzende häufigere Empfang des eucharistischen Mahles und schließlich die heute so erfreuliche, innigere Verehrung des heiligsten Herzens Jesu viele zu einer tieferen Betrachtung der unerforschlichen Reichtümer Christi geführt haben, die in der Kirche hinterlegt sind. Dazu kommt, daß die neuerlichen Veröffentlichungen über die Katholische Aktion, die ja die Bande zwischen den Christen untereinander und mit der kirchlichen Hierarchie, besonders mit dem Bischof von Rom, immer enger knüpfen, zweifellos nicht wenig beitrugen, um die Frage gebührend zu beleuchten. Dürfen Wir uns jedoch über diese Tatsachen auch mit gutem Grunde freuen, so sind trotzdem nicht nur bei den von der wahren Kirche Getrennten schwere Irrtümer über diese Lehre verbreitet, sondern es zeigen sich unleugbar auch bei den Christgläubigen weniger richtige oder ganz verfehlte Ansichten, die vom rechten Wege der Wahrheit abziehen können.

Während nämlich auf der einen Seite noch immer ein falscher Rationalismus alles, was menschliche Geisteskraft übersteigt und hinter sich läßt, für sinnlos betrachtet; während ein diesem verwandter Irrtum, ein flacher Naturalismus, in der Kirche Christi nichts anderes sieht noch sehen will als ein rein rechtliches und gesellschaftliches Band, schleicht sich auf der anderen Seite ein falscher Mystizismus ein, der die unverrückbaren Grenzen zwischen Geschöpf und Schöpfer zu beseitigen sucht und die Heilige Schrift mißdeutet.

Infolge dieser entgegengesetzten, einander widersprechenden und falschen Auffassungen halten manche aus ganz unbegründeter Furcht eine solch tiefere Lehre für gefährlich, ja erschrecken vor ihr wie vor einem schönen, aber verbotenen Paradiesapfel. Das ist unberechtigt; denn von Gott geoffenbarte Geheimnisse können dem Menschen nicht verderblich sein, noch dürfen sie, gleich dem verborgenen Schatz im Acker, unfruchtbar bleiben. Sie sind uns vielmehr dazu von Gott geschenkt, damit sie durch ehrfurchtsvolle Betrachtung zum geistlichen Fortschritt beitragen. So lehrt ja das Vatikanische Konzil: "Die vom Glauben erleuchtete Vernunft vermag durch eifrige, ehrfürchtige und bescheidene Erwägung mit Gottes Gnade eine gewisse Einsicht in die Geheimnisse zu gewinnen, und zwar eine überaus fruchtbare, auf Grund von Ähnlichkeiten im Bereich der natürlichen Erkenntnisse sowie aus dem Zusammenhang der Geheimnisse untereinander und mit dem letzten Ziel des Menschen." Freilich wird die Vernunft, so betont das gleiche Konzil, "niemals fähig, dieselben so zu durchdringen wie die Wahrheiten, die den ihr eigenen Erkenntnisgegenstand ausmachen" (Sessio III: Const. de fide cath., c. 4).

Damit also die erhebende Schönheit der Kirche in neuer Herrlichkeit erstrahle; damit der unvergleichliche, übernatürliche Adel der Gläubigen, die im Leibe Christi mit ihrem Haupte verbunden sind, lichtvoller zutage trete; damit endlich den vielfachen Irrtümern hierüber jedweder Zugang verschlossen werde, hielten Wir es nach reiflicher Überlegung vor Gott für Unsere Hirtenpflicht, der gesamten Christenheit durch dieses Rundschreiben die Lehre über den mystischen Leib Jesu Christi und über die Verbindung der Gläubigen in diesem Leibe mit dem göttlichen Erlöser vorzulegen und zugleich aus dieser anziehenden Lehre einige Punkte hervorzuheben, die ein tieferes Verständnis des Geheimnisses und dadurch immer reichere Früchte der Vollkommenheit und Heiligkeit bewirken mögen.


Zum Weiterlesen:

http://www.vatican.va/holy_father/pius_x...christi_ge.html

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