Liebe Mitglieder, liebe Mitleser
Das Synodenschlussdokument ist mit Zweidrittelmehrheit angenommen worden.....
einige Paragraphen klar andere nur ganz knapp.
Was bleibt ist ein mehr als zwiespältiger Gesamteindruck eines "Ergebnisses"
welches gerade mit einer weit ausholenden Begriffsverknotung versucht,
den Sonderweg einer "pastoralen Unterscheidung" zu rechtfertigen.
Dies hört sich denn bez. den zivil Wiederverheirateten so an:
84.
Die Getauften, die geschieden sind und standesamtlich wiedergeheiratet haben,
müssen mehr in die christlichen Gemeinden integriert werden –
in der je möglichen Art und Weise, unter Vermeidung jeden Anlasses zum Skandal.
Die Logik der Integration ist der Schlüssel ihrer seelsorglichen Begleitung,
damit sie nicht nur wissen, dass sie zum Leib Christi – d.h. der Kirche – gehören,
sondern das auch auf freudige und fruchtbare Weise erleben.
Sie sind Getaufte, sind Brüder und Schwestern,
der Heilige Geist schüttet über sie zum Wohle aller Gaben und Charismen aus.
Ihre Teilnahme kann sich in verschiedenen kirchlichen Diensten ausdrücken;
es gilt daher zu unterscheiden,
welche der verschiedenen Formen des Ausschlusses,
die derzeit in liturgischem, pastoralem, schulischem und institutionellem Bereich bestehen, überwunden werden können.
[....]
85.
Die pastorale Unterscheidung
muss sich auch unter Einbeziehung des recht gebildeten Gewissens der Menschen dieser Situationen annehmen.
Auch die Folgen der begangenen Akte sind nicht notwendigerweise in allen Fällen dieselben.
86.
Der Weg des Begleitens und der Unterscheidung
führt diese Gläubigen zur Gewissensentscheidung über ihre Lage vor Gott.
Das Gespräch mit dem Priester, im Forum Internum,
trägt zur Herausbildung eines gerechten Urteils bei über das,
was die Möglichkeit einer volleren Teilnahme am Leben der Kirche ermöglicht,
und über die Schritte, die dazu beitragen und sie reifen lassen können.
Da es im Gesetz selbst keine Gradualität gibt (s. FC, Nr. 34),
kann diese Unterscheidung niemals von den Erfordernissen der Wahrheit und der Nächstenliebe des Evangeliums absehen, wie die Kirche sie vorgibt.
Damit dies geschehe, sollen die nötigen Bedingungen der Demut, Vertraulichkeit, Liebe zur Kirche und ihrer Lehre garantiert werden,
in der aufrichtigen Suche nach dem Willen Gottes und im Wunsch,
zu einer vollkommeneren Antwort auf dieselbe zu gelangen.
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http://de.radiovaticana.va/news/2015/10/...rateten/1181867
Bezeichnend auch die Schlussansprache von Papst Franziskus.
Nach einem trefflichen Einführungssatz.....folgen Missklänge:
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"Die erste Pflicht der Kirche besteht nicht darin, Verurteilungen auszusprechen,
sondern darin, die Barmherzigkeit Gottes zu proklamieren,
zur Umkehr aufzurufen....
[....]
Die Synodenerfahrung hat uns besser verstehen lassen,
dass die wahren Verteidiger der kirchlichen Lehre nicht jene sind,
die den Buchstaben, sondern jene, die den Geist hochhalten;
nicht Ideen, sondern Menschen;
nicht Vorschriften....
[....]
Dies bedeute nicht, den Wert von Vorschriften,
Gesetzen und göttlichen Geboten abzuschwächen.
Es gehe darum, die Versuchung des älteren Bruders zu überwinden (Lk 15,25-32, Gleichnis vom verlorenen Sohn) und der neidischen Tagelöhner (Mt 20,1-16).
Die Gesetze und Gebote würden umso mehr aufrecht erhalten,
sie seien für den Menschen gemacht und nicht umgekehrt (Mk 2,27).
[....]
Die Diskussion der Synode sei eine bereichernde Zeit gewesen,
viele von uns haben das Wirken des Heiligen Geistes gespürt,
der die Synode in Wahrheit geleitet habe.
Das Schlussdokument blickt
mit einer Intensität,
Anteilnahme und einem Reichtum auf die Lage der Familie in der heutigen Gesellschaft“,
[....]
Für uns alle hat das Wort "Familie" einen neuen Klang bekommen“.
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Was er nun mit den zu tadelnden "Ideen" und "Vorschriften" meint....?
oder mit dem "neuen Klang" der Familie......?
kann man nur vermuten !
http://de.radiovaticana.va/news/2015/10/..._synode/1181857
http://kath.net/news/52569
Fast schon dreist pries Kardinal Schönborn heute Nachmittag
- also noch vor der Abstimmung, doch offenbar bereits in sicherer Erwartung der Zweidrittelmehrheit !? -
das Schlussdokument an:
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"Die Familie ist kein Modell der Vergangenheit,
sondern eine fundamentale Realität unserer Gesellschaft.
Der verstorbene atheistische Journalist, Frank Schirrmacher
hatte vor ein paar Jahren ein Buch geschrieben mit dem Titel ,Minimum‘
und darin sagt er ein formidables Ja für die Familie,
denn sie ist eine Stütze zu jeder Zeit.
Dem schließe ich mich an.
Das gilt sogar für Patchwork-Familien!“
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Damit ist im Grunde genommen der befremdliche Eindruck der in der Breite offenbar variablen geplanten "pastoralen Unterscheidung" unterstrichen !
Ein atheistischer Journalist als "Ideengeber" für "Minimum-Familie als Stütze der Zeit".
http://de.radiovaticana.va/news/2015/10/...2%80%9C/1181737
Was wird hier noch an Verwirrung auf die Kirche zukommen ?
Freundliche Grüsse und Gottes Segen