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  • Tages-Gebete Datum16.11.2023 08:30
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete



    Gebet am 16. November


    Heilige Maria, Mutter Gottes! Nimm uns als deine Kinder an und wende uns armen Sündern, für die dein göttlicher Sohn sein heiliges Blut vergossen hat, deine Mutterliebe zu. Erbitte den Gefallenen Bekehrung, den Reuigen Verzeihung, den Gerechten die Gnade der Beharrlichkeit. Ja zeige dich uns allen als unsere Mutter. Amen.



    Zu Gott auf die Fürsprache der heiligen Margareta von Schottland



    O Gott, der Du der heiligen Königin Margareta eine große Liebe zu den Armen gegeben hast, verleihe, dass durch ihre Fürbitte und ihr Beispiel die Liebe in unseren Herzen stets vermehrt werde, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Gebet der heiligen Margareta vor ihrem Tod



    Allmächtiger Gott, ich danke Dir, dass Du mir eine so große Trübsal in den letzten Augenblicken meines Lebens geschickt hast. Ich hoffe, sie wird durch Deine Barmherzigkeit dazu dienen, mich von meinen Sünden zu reinigen. Amen.



    Zu Gott



    Herr, bewahre die unübertreffliche Gabe Deiner Gegenwart in mir. Vollende mich ganz in der Vereinigung mit Dir. Ziehe mich so innig zu Dir, dass ich unter den äußeren Geschäften, wodurch ich das Heil meines Nächsten befördern muss, ungeteilt und ungestört bleibe, und wenn ich sie zu Deiner Ehre auf die beste Weise vollbracht habe, sogleich in mein Inneres zu Dir wieder einkehre, wie das Wasser nach dem Sturm zur vorherigen Stille wieder zurückkehrt. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Der heilige Edmund hat die seligste Jungfrau von Kindesjahren an als seine Mutter angesehen, vor ihrem Bildnis die ewige Keuschheit gelobt, und dies beim Studieren vor Augen gehabt und zu dieser Mutter des Lichtes seine Betrachtungen in einer Art von Verzückung öfters gerichtet. Er hat demnach selbst bekannt, dass ihm diese Mutter der Barmherzigkeit in allen seinen Anfechtungen, Schwierigkeiten, Verdrießlichkeiten und Schmerzen geholfen hat.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Wie toll das Leben mit einem Menschen umspringen kann, zeigt die Geschichte der heiligen Margareta. Sie kam im Jahr 1045 als Tochter eines landflüchtigen britischen Königs in Ungarn zur Welt, in England wuchs sie auf, wurde Königin von Schottland, und ihre sterblichen Überreste ruhen heute in Spanien. Wer aber wie die heilige Margareta von Schottland fest an die göttliche Vorsehung glaubt, der gelangt auch auf krummen Wegen zu dem hohen Ziel, für das ihn der liebe Gott bestimmt hat.



    Schon darin zeigt sich im Leben der heiligen Margareta Gottes Vorsehung, dass sie in der Fremde, fern der Heimat, geboren wurde. Aus dem Unglück erwuchs der jungen Prinzessin insofern ein großes Glück, dass sie mit eigenen Augen den Segen wahrnahm, der von einem heiligen Herrscher ausgeht. Es war dieser Herrscher der Gastgeber der Eltern, der heilige Stephan von Ungarn. Das Beispiel, das ihr dieser Fürst voll königlichen Edelsinns in der Jugend gab, war für sie zum Heil des ganzen schottischen Volkes richtungweisend, als sie selbst Königin wurde. Ein Unglück ist also nicht immer ein Unglück, sondern kann auch ein Glück sein.



    Als später die königliche Familie nach England heimkehren konnte, zeigte sich ihr bald in einem neuen scheinbaren Unglück zum zweiten Mal die göttliche Vorsehung, die alles zum Besten lenkt und leitet. Der Vater starb nämlich, es brachen Thronstreitigkeiten aus, und Margareta musste mit ihrem Bruder Edgar das Land fluchtartig verlassen, und weil bekanntlich kein Unglück allein kommt, trieb der Sturm das Schiff, mit dem sie das Festland erreichen wollten, weit vom Weg ab nach Norden, wo es an der schottischen Küste zerschellte. König Malkolm von Schottland nahm die Schiffbrüchigen gastlich auf, verliebte sich bald in Margareta, warb um ihre Hand, und als sie ihm das Jawort gab, feierten sie Hochzeit. Aus der flüchtigen Prinzessin war eine Königin geworden. Ein Unglück ist also nicht immer ein Unglück, sondern kann auch ein Glück sein.



    Wenig später jedoch stellte es sich heraus, dass das neue Glück schon wieder ein neues Unglück im Schoß barg. Malkolm war nämlich ein Draufgänger und Streithahn und ein Geizkragen dazu, der im Jähzorn manches Unrecht beging, und wenn dieser Mann eine gleichartige Frau bekommen hätte, so wäre des Unheils wohl nie ein Ende geworden. Deshalb fügte es wieder die göttliche Vorsehung, dass der aufbrausende König in Margareta eine Gattin erhielt, die veredelnd auf ihn einwirkte und ihn nicht nur zu einem guten Menschen, sondern auch zu einem tüchtigen Herrscher umbildete, so dass das ganze Land der Königin Dank wusste.



    Es folgten schöne und frohe Jahre. Die königliche Familie bildete einen Hort der Liebe und des Friedens. Sechs Söhne und zwei Töchter machten das Glück der Eltern voll, und keins von den Kindern hat ihnen je Schande gebracht. Alle gediehen prächtig; Margareta selbst lehrte sie beten und erklärte ihnen auch den Katechismus und die Biblische Geschichte. Man darf aber durchaus nicht meinen, dass die Königin in der Erziehung zimperlich gewesen sei. Wenn beispielsweise einer von den Prinzen, weil er etwas angestellt hatte, von einem Lehrer gestraft wurde und sich deswegen bei der Mutter beklagte, so erhielt er von ihr eine zweite Portion Schläge.



    Mit königlicher Freigebigkeit nahm sich Margareta der Armen des Landes an. Bis zu dreihundert speiste sie täglich. Auch in die Spitäler und in die Gefängnisse ging die hohe Frau, die es als ihr Vorrecht ansah, sich als gütige Landesmutter vor allem der Ärmsten anzunehmen.



    Über all dem verstrichen dreißig segensvolle Jahre. Da kam über die gute Königin in einem letzten schweren Unglück noch einmal die göttliche Vorsehung. Margareta lag nämlich im Sterben, als ihr gemeldet wurde, dass der Gatte und der liebste Sohn im Kampf gefallen waren. Da faltete sie die Hände und betete: „Gott, ich danke dir, dass du mich vor meinem Ende mit diesem großen Leid heimsuchst, um mich dadurch von den Flecken meiner Sünden zu reinigen, damit ich zu dir in den Himmel komme.“ So tief war Margareta in das Verständnis der göttlichen Vorsehung eingedrungen, die aus allem Unglück Glück werden lässt bis zum höchsten Glück, das in der ewigen Seligkeit besteht.



    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Die allerseligste J...

    Ein Engel mit einem Lilienzweig in der Hand steht auf einer Wolke



    Dieses liebliche Fest ist erst in neuerer Zeit in der heiligen Kirche allgemein eingeführt und seine Feier für den dritten Sonntag im Oktober festgesetzt worden. Das Oberhaupt der Kirche hat damit einen neuen glänzenden Edelstein in die Strahlenkrone der Himmelskönigin gefügt, – einen Edelstein, den an Glanz und Kostbarkeit nur die unschätzbare, unvergleichliche Perle der unbefleckten Empfängnis übertrifft. –

    Durch dieses Fest will die heilige Kirche ihren Glauben von der immerwährenden Jungfräulichkeit der Gottesmutter und der über Alles erhabenen Reinheit dieser Jungfräulichkeit öffentlich bezeugen, und zugleich diese reinste Jungfräulichkeit als Spiegel und Beispiel zur Nachahmung der Welt vor Augen halten. Darauf weisen auch die Lektionen oder Lesungen des Offiziums dieses Tages hin. –

    Daß die gebenedeite Gottesmutter vor, bei und nach der Geburt ihres göttlichen Sohnes Jungfrau gewesen und immerwährende Jungfrau geblieben, welcher Christ wagt es, dies zu bezweifeln, ohne zu fürchten, Christo dem Herrn, und seiner glorwürdigen Mutter die größte Schmach zuzufügen!? Zur Zeit des heiligen Hieronymus, der im Jahre 420 starb, wagten es einige Gott vergessene Männer, Helvidius und Jovinian, die Ehre der Jungfräulichkeit der Gottesmutter anzugreifen. Sogleich erhob sich der heilige Kirchenlehrer gegen diese Lästerer und kämpfte diese Verunglimpfung der reinsten Jungfrau nieder, und der heilige Papst Siricius verdammte auf einem Konzil in Rom feierlich diese Ketzerei. Jovinian starb plötzlich bei einem Saufgelage.

    Die beständige, heilige Überlieferung von den Zeiten der Apostel an lehrt ausdrücklich, daß Maria vor und nach der Geburt eine Jungfrau gewesen und stets Jungfrau geblieben, und die heilige Kirche nennt Maria in ihren öffentlichen Gebeten und in ihren Konzilien die immerwährende Jungfrau, oder auch, um ihren Vorzug vor allen anderen Jungfrauen anzudeuten, einfach „die Jungfrau“. Die heiligen Väter nennen Maria die Fahnenträgerin, die Verkünderin des Evangeliums der Jungfräulichkeit. Sie war es, welche zuerst die Fahne der Jungfräulichkeit erhob, sie hat zuerst in der Kirche zu all den reinen Lilien, die im Garten Gottes blühen, den Samen gestreut, sie, die Königin der Engel, hat die Erde mit Engeln bevölkert, und die leeren Plätze des Himmels wieder ausgefüllt. Ja sie ist die Königin aller Engel, denn wie die seligen Geister Jungfrauen des Himmels sind, ebenso sind die geweihten Jungfrauen die Engel der Erde.

    Daß dem so sei, lehrt das Evangelium; denn als Maria aus des Engels Mund vernahm, daß sie den Sohn des Allerhöchsten empfangen solle, erwiderte sie: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne!“ Sie hatte also, wie dies auch die allgemeine Meinung der heiligen Väter ist, das Gelübde der Jungfräulichkeit abgelegt, sie wollte lieber auf die höchste Ehre der Mutterschaft verzichten, als ihre Jungfräulichkeit opfern. –

    Wenn der heilige Apostel Paulus allen Christinnen den steten Jungfrauschaft als einen Vorzug anrät, wie hätte nun Maria, die Zierde des weiblichen Geschlechtes, diesen Vorzug entbehren, wie hätte sie ihren Leib, den Gott sich selbst zu seiner Wohnstätte ausersehen hatte, den das Weib im Evangelium selig gepriesen, wie hätte sie diesen ihren reinsten unbefleckten Leib zur gemeinen Herberge eines von der Erbsünde befleckten Menschen hergeben können?

    Daher sagt auch der heilige Ambrosius: „Es läßt sich gar nicht denken, daß diejenige, welche in ihrem Schoß einen Gott geboren, nachher einen durch die Erbsünde verunreinigten Menschen in dieses Heiligtum aufgenommen habe.“ Allerdings spricht das Evangelium von Brüdern Christi, allein darunter werden, nach dem Sprachgebrauch der Juden, nur die nächsten Verwandten seiner göttlichen Mutter verstanden. –

    Den Glauben der Kirche an die stete Jungfrauschaft der Gottesmutter spricht der heilige Augustin mit den schönen Worten aus: „Eine Jungfrau hat empfangen, eine Jungfrau hat geboren, und ist nach der Geburt eine Jungfrau geblieben.“

    Wer vermag aber die unvergleichliche Reinheit dieser immerwährenden Jungfrau zu schildern! „Vergebens“, sagt ihr großer Diener, der heilige Anselm, „sucht ihr auf Erden oder im Himmel eine Reinheit, die der Reinheit Mariens gleicht.“ Es kann auch nicht anders sein, als daß sie an Reinheit alle übrigen Geschöpfe über alle unsere Vorstellungen übertrifft, da der ewige Vater sich bewogen fühlte, sie als seine Tochter auszuwählen und zur Mutter seines eingeborenen Sohnes zu machen, da der Sohn sei gern dafür anerkennt und der heilige Geist sie zu seiner Braut zu haben wünschte. –

    Als, von Ewigkeit her, auserwählte Tochter des himmlischen Vaters musste sie ihm am ähnlichsten sein, und sie war es auch, denn sie war frei von jeglicher auch der kleinsten Makel der Sünde. Daher wurde sie genannt: Schön wie der Mond, auserwählt, wie die Sonne; daher heißt es von ihr: „Du bist ganz schön und keine Makel ist an dir.“ Sie war aber nach der Lehre der Väter nicht bloß frei von jeglicher Makel der Sünde, sondern auch von der Möglichkeit zu sündigen. Christus hatte diese Unsündlichkeit von Natur aus, Maria von der Gnade. Sie war ohne Zunder der Sünde, weil sie frei von der Erbsünde, niemals auch nur den kleinsten Reiz zur Sünde fühlte, und weil in ihrer Seele niemals ein Bild, eine Vorstellung oder ein Gedanke von einer unreinen Sache den Eingang fand. Sie war ohne unordentliche Leidenschaften, denn wo die Wurzel der Sünde fehlte, dort konnten auch die Äste nicht sein; sie war für innerliche, sündhafte Eingebungen gar nicht empfänglich, weil die Herrschaft, welche sie über ihre Kräfte hatte, die Empörung nicht aufkommen ließ, und wenn der Teufel sich erkühnte, sie von außen zu versuchen, so zertrat sie kräftig sein giftiges Haupt. Sie war reiner als selbst die Engel, die, wenn sie gleich nicht mehr sündigten, doch sündigen konnten, und obwohl sie rein waren, so entspringt doch ihre Reinigkeit notwendig aus ihrer Natur, nicht aber aus der Gnade durch Verdienst wie bei Maria. Sie war endlich nicht nur die reinste in sich selbst, sondern auch in anderen, weil sie durch ihren bloßen Anblick denen die Reinigkeit einflößte, die sie anschauten, gleich dem Schnee, der, wenn ihr ihn in der Nähe anseht, euch zu Eis zu machen scheint. –


    aus: Georg Ott, Marianum Legende von den lieben Heiligen, Zweiter Teil, 1869, Sp. 2365 – Sp. 2368

  • Thema von Blasius im Forum Die allerseligste J...




    Die Verehrung Unserer Lieben Frau vom Pilar gehört zum christlichen Erbe Spaniens seit den Anfängen der Evangelisierung der Halbinsel und reicht über den Ozean bis zu den Nationen Lateinamerikas, die in der Basilika von El Pilar vertreten sind.

    José Antonio Calvo-12. Oktober 2023
    Erscheinung der Jungfrau Maria vor dem Apostel Jakobus in Saragossa

    Die Säule der Jungfrau Maria

    Die verschiedenen Berichte über dieses wunderbare Ereignis sprechen von einer "glorreichen Ankunft", von einer "Nacht, die zum Licht wurde", von "Engelshöfen" ... und vor allem von einer "Säule". Diese "Säule" ist die "Säule". Die Jungfrau zeigte bei ihrer Begegnung mit dem Apostel Jakobus auf eine Steinsäule aus rosa Jaspis, die 170 cm hoch ist und einen Durchmesser von 24 cm hat. Diese Säule, die sich nicht von dem Ort entfernt hat, an dem die Begegnung stattfand, steht für die Festigkeit und Sicherheit des christlichen Glaubens in Spanien und für die Gemeinschaft der hispanischen Völker, die in Maria ein Zeichen der Hoffnung sehen.

    Die Gottesmutter erinnerte den Apostel auch daran, dass er die Kirche bauen sollte: die Kirche und einen Tempel, in dem Gott angebetet und die Erinnerung an seine mütterliche Gegenwart bewahrt werden sollte. Die von der Jungfrau aufgestellte Säule ist das Zeichen, um das herum der so genannte erste marianische Tempel gebaut wird, und vor allem das Bild der Kirche, die sich durch die Hand Marias und des heiligen Jakobus auszubreiten beginnt. Wann ist das geschehen? Die jakobinischen und pilaristischen Traditionen führen uns in eine Zeit vor dem Martyrium des heiligen Jakobus und der Himmelfahrt Mariens zurück. Im 17. Jahrhundert wird es eine Franziskanernonne, die ehrwürdige Mutter María Jesús de Ágreda (1602-1665) sein, die in ihrem Buch "Die mystische Stadt Gottes" die Wiederkunft auf den zweiten Januar des Jahres 40 unserer christlichen Zeitrechnung legt.

    Die "Tempel" des Pilar

    Wer die Kathedralenbasilika von El Pilar kennt, weiß, dass sie ein barockes Gotteshaus ist. Was geschah also zwischen dem Jahr 1940 und 1680, als mit dem Bau des heutigen Gebäudes begonnen wurde? Die Überlieferung besagt, dass der Apostel Jakobus selbst eine Kirche gebaut hat. Die dokumentierte Geschichte des Tempels geht jedoch auf das 9. Jahrhundert zurück, als ein Mönch namens Aimoino die Existenz einer mozarabischen Kirche im muslimischen Saraqusta bezeugt.

    Diese der Heiligen Maria geweihte Kirche befand sich an der Stelle, an der heute die barocke Basilika steht, und war in einem schlechten Erhaltungszustand, da die Muslime zwar die christliche Verehrung tolerierten, aber keine Reformen oder den Bau neuer Tempel zuließen. Nach der Eroberung von Saragossa durch König Alfons I. von Aragonien im Jahr 1118 wurde das Gotteshaus wieder aufgebaut und eine romanische Kirche errichtet, deren Arbeiten erst im 11. bis 12. Ein Brand im Jahr 1434 führte jedoch zum Bau eines neuen Gebäudes im gotisch-mudéjaren Stil.

    Dieser Tempel hielt sich nicht lange: Das Wunder von Calanda führte zu einem neuen Pilgerboom und das Gebäude wurde zu klein. Sehr bald wurde mit dem Bau des heutigen Barocktempels begonnen, der erst 1961 mit dem letzten seiner vier Türme fertiggestellt wurde.

    Das Wunder von Calanda

    Die Geschichte führt uns Ende Juli 1637. Miguel Juan Pellicer, gebürtig aus Calanda (Teruel), hatte bei der Arbeit einen Unfall. Er stürzte zu Boden und eines der Räder des Wagens seines Onkels fuhr über sein rechtes Bein. Er brach sich das Bein etwa in Höhe des Knöchels. Er wurde in ein Krankenhaus in Valencia gebracht, und da es ihm immer schlechter ging, wurde er nach Saragossa verlegt, wo er Anfang Oktober mit hohem Fieber und einem völlig brandigen Bein ankam. Bevor er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, ging er in die Kirche El Pilar, wo er beichtete und die Kommunion empfing. Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass das Bein nicht geheilt werden konnte, und beschlossen, es vier Finger unterhalb des Knies abzuschneiden, und zwar ohne jegliche Betäubung außer einem alkoholhaltigen Getränk, während er zur Jungfrau von Pilar betete.

    Nach der Operation begruben zwei Ärzte sein Bein auf dem Krankenhausfriedhof. Als er sich von der Operation erholt hatte, verbrachte er zweieinhalb Jahre damit, an der Tür des Pilars um Almosen zu betteln, seinen Stumpf mit Öl aus der Lampe in der Kirche des Pilars zu beschmieren und in einem Gasthaus oder auf den Bänken des Krankenhauses zu schlafen. Er kehrte nach Calanda zurück und ging am 29. März 1640, erschöpft von seiner Arbeit, früh und im selben Zimmer wie seine Eltern zu Bett. Als sie kurz darauf das Schlafzimmer betraten, bemerkten sie einen seltsamen Geruch; die Mutter näherte sich ihrem Sohn mit der Kerze und sah, dass nicht ein, sondern beide Beine zwischen den Laken hervorlugten. Es war sein eigenes amputiertes Bein: mit alten Narben aus seiner Kindheit und der Verletzung in der Nähe des Knöchels, die die Kutsche verursacht hatte, als sie ihn überfuhr.

    Das große Fest zum Tag des Pilar

    Es gibt mehrere Termine im Kalender, an denen die Virgen del Pilar verehrt wird. Das bekannteste und wohl auch beliebteste Datum ist der 12. Oktober: das Fest der Virgen del Pilar, der Schutzpatronin von Saragossa und Aragonien. Es sei darauf hingewiesen, dass es Papst Innozenz XIII. war, der im 18. Jahrhundert den 12. Oktober als Tag der Virgen del Pilar festlegte, denn am 12. Oktober wurde die erste Messe nach der Rückeroberung der Stadt Saragossa gefeiert. Wie wird der 12. Oktober gefeiert? Dem großen Fest der Virgen del Pilar gehen zahlreiche Traditionen voraus und begleiten es, die dieses Fest des marianischen Glaubens einzigartig machen.

    -Eve del Pilar: Lebhaft. Ein Tag des Wartens, der sich auf die Prozession konzentriert, die am 11. Oktober gegen 20:30 Uhr vom Hauptaltar zur Santa Capilla del Pilar aufbricht, um das Salve zu singen. Diese Prozession, die als "Claustro Magno" bekannt ist, wird traditionell von den Schülern des Abschlussjahrgangs und dem Erzbischof der Erzdiözese Zaragoza angeführt.

    -Kindermesse: Familie. Die liebenswerteste Feier an diesem Tag, der der Heiligen Jungfrau gewidmet ist. Es ist der Tag der Säule, es ist 4:15 Uhr. Es ist mitten in der Nacht, und die Kinder sind die ersten, die die Heilige Jungfrau an ihrem Festtag besingen. Die Heilige Kapelle ist voll, und kein Murmeln ist zu hören. Eine andächtige Stille breitet sich in der Basilika aus, in der sich Hunderte von Gläubigen versammelt haben, von denen einige kilometerweit gelaufen sind. Nach dieser Feier ist es üblich, dass Familien und die Kinder selbst in der Nähe der Marienbasilika Schokolade probieren.

    -Rosenkranz der Aurora: Die Geopferten. Nach der erwarteten Kindermesse, gegen 5.45 Uhr, kommt der Haken von der Pfarrei San Pablo am Pilar an. Diese einzigartige Vorrichtung öffnet der Morgendämmerung den Weg, ohne sie zu verletzen, um der Königin des Morgens die Ehre zu erweisen. Blumenmantel aus den Gaben des 12. Oktobers.

    -Jahreszeitliche Messe: Feierlich. Zwölfter Oktober, um 12:00 Uhr mittags. Dies ist die Messe schlechthin, die vom Diözesanpastor in Begleitung des ganzen Gottesvolkes gefeiert wird. Eine große Eucharistie, die mit Chor, Rondalla, Orchester und Orgel aufgeführt wird. Es ist die aragonesische Messe des Maestro Berdejo-Marín. Tausende von Menschen versammeln sich im Haus der Jungfrau, auf ihrem Platz und in der Umgebung, um sie an ihrem Hauptfesttag zu ehren und zu verehren.

    -Opfer für die Jungfrau: umfangreich und intensiv. Das erste dieser Opfer ist das der Blumen. Hunderte von Menschen kommen am zwölften Oktober ab 7.30 Uhr zum Bildnis der Virgen del Pilar auf dem Platz und tragen Sträuße, Kränze und Gestecke, aus denen ein riesiger, farbenfroher Mantel gewoben wird. Die zweite Opfergabe besteht aus Früchten und findet am dreizehnten Oktober um 12.00 Uhr statt. Es wird auch Musik dargeboten, um einen klangvollen Mantel für die Virgen del Pilar zu weben.

    Kristall-Rosenkranz: Jeden 13. Oktober findet in Zaragoza der Kristall-Rosenkranz statt. Dieser einzigartige und schöne Brauch geht auf das Jahr 1889 zurück, auf die Gründung der Bruderschaft des Heiligen Rosenkranzes der Virgen del Pilar. Am Tag nach dem Fest der Jungfrau del Pilar startet um 18:30 Uhr auf der Plaza de San Pedro Nolasco eine ganz besondere Prozession mit 30 gläsernen Wagen, die von innen beleuchtet sind und auf die Geheimnisse des Rosenkranzes (Schmerzhaft, Freudig und Glorreich) anspielen.

    Diese leuchtende Prozession unterstreicht die Straßen und die Gebete von Tausenden von Menschen wie eine Milchstraße, die vom Himmel auf die Erde herabgestiegen ist, eine Symphonie aus Licht und Farbe, aus Kunst und unvergleichlicher Pracht. Mit der Aufnahme der Geheimnisse des Lichts durch den heiligen Johannes Paul in den Rosenkranz wurde der Prozession ein neuer moderner Wagen hinzugefügt, der diese Geheimnisse darstellt.

    Infantics und "Maßnahmen

    Rund um die Virgen del Pilar gibt es auch eine Reihe von Institutionen, Traditionen und Kuriositäten. Zwei der bekanntesten unter ihnen sind die Infanticos del Pilar und die "Maße" der Virgen del Pilar, die Zehntausende von Menschen in ihren Autos, Rucksäcken oder in ihren Händen tragen.

    -Die Infanticos: Die Infantes del Pilar, im Volksmund als "Infanticos del Pilar" bekannt, sind eine der Schulgruppen, die in Spanien noch heute überleben. Die Einrichtung wurde offiziell im 17. Jahrhundert gegründet, obwohl es Belege für ihre Existenz bereits im 13. Zurzeit sind es fünfzehn Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren, die täglich morgens die Kapitelsmesse und nachmittags die Gozos und das Salve singen.

    -Die "Maße" der Jungfrau: Eines der typischsten und gefragtesten Souvenirs des Pilar sind die "Maße". Bei den "Maßen" handelt es sich um ein 36,5 Zentimeter langes Band, was der Größe der Schnitzerei der Muttergottes von der Säule entspricht, wie die auf dem Textil aufgedruckte Legende besagt. Die Bänder beziehen sich auf die Umhänge, die die Heilige Säule bedecken, und haben daher verschiedene Farben: grün, violett, himmelblau oder mit den Flaggen von Spanien oder Aragon. Diese "Medidas" werden von der Pilar getragen und sind ein Zeichen der Verehrung und des marianischen Schutzes. Wie viele Autos, Koffer, Puppen oder Babybetten tragen eine dieser berühmten "Medidas" als Zeichen der kindlichen Marienverehrung!

    Eine universelle Hingabe

    Eines der auffälligsten Elemente, die in der Basilika-Kathedrale Unserer Lieben Frau vom Pilar in Zaragoza und in dem Raum über dem Pilarista-Museum aufbewahrt werden, ist die Sammlung von Fahnen aus verschiedenen Ländern, Gemeinden oder militärischen Abteilungen, die der Jungfrau zu verschiedenen Zeiten unserer Zeitgeschichte geopfert wurden. Wie José Enrique Pasamar und Leonardo Blanco Lalinde betonen, "stehen die ältesten Fahnen im Zusammenhang mit den Ereignissen der Belagerung von Zaragoza. Die übrigen Fahnen haben im Allgemeinen einen Bezug zur Hispanidad, da die Virgen del Pilar zur Königin und Schutzpatronin der Hispanidad ernannt wurde". Die ältesten Fahnen stammen aus dem Jahr 1908, als der Jungfrau 19 amerikanische Fahnen geschenkt wurden: Dominikanische Republik, Kuba, Paraguay, Uruguay, Chile, Haiti, El Salvador, Costa Rica, Peru, Mexiko, Ecuador, Panama, Venezuela, Kolumbien, Argentinien, Bolivien, Honduras, Guatemala, Nicaragua und die Flagge der Philippinen.

    Die Fahnen waren in Spanien angekommen, nachdem sie in Rom von Pius X. gesegnet worden waren. Die spanische Flagge war die nächste, die im Jahr 1909 eintraf. Es sollte noch einige Zeit dauern, bis eine neue Flagge zu den der Jungfrau dargebotenen hinzukam: Am 17. Mai 1953 gesellte sich die Flagge von Puerto Rico zu der Sammlung lateinamerikanischer Länder, die in der Basilika des Schutzpatrons der Hispanoamerikaner präsentiert wurde. Auch die Flaggen des Heiligen Stuhls, Portugals und Brasiliens kamen 1953 hinzu.

    Der Verfall vieler dieser Flaggen führte 1958, zum 50. Jahrestag des Angebots der amerikanischen Flaggen, zu einer Erneuerung der Flaggen, die vom Instituto Cultural Hispánico de Aragón gefördert wurde. 10 Jahre später, im Jahr 1968, bot Florida seine Flagge an. Die letzte Flagge, die angeboten wurde, ist die der Vereinigten Staaten von Amerika, die sich am 14. September 2000 den amerikanischen Flaggen anschloss.

    Am 22. Januar 2005 erneuerten die Philippinen und Haiti anlässlich des Jubiläumsjahres und im Rahmen der Veranstaltungen zum hundertsten Jahrestag der kanonischen Krönung des Bildes der Jungfrau der Säule ihre Fahnen. Nach den Worten von Pasamar und Lalinde "wollen die Fahnen der Säule auch heute noch Boten der Einheit, des Friedens, der Begeisterung und vor allem der Zusammenarbeit zwischen den Ländern sein".

    Die Verehrung Unserer Lieben Frau von der Säule ist auch in den lateinamerikanischen Ländern stark ausgeprägt, wo es eine ganze Reihe von Kirchen gibt, die dieser mütterlichen Anrufung gewidmet sind. Beispiele sind die Kathedralenbasilika Nuestra Señora del Pilar in São João del Rei (Brasilien), die Basilika Nuestra Señora del Pilar in Buenos Aires (Argentinien) und die Feierlichkeiten zu Ehren der Virgen del Pilar in der Gemeinde Maneiro im Bundesstaat Nueva Esparta in Venezuela, wo die Virgen del Pilar als Schutzpatronin der Stadt verehrt wird.

    Das Patronat der Virgen del Pilar

    Unsere Liebe Frau vom Pilar hat die Eigenschaft, als Schutzpatronin der hispanischen Welt in ihrer Verehrung alle hispanischen Völker zu vereinen.

    Die Feier des 12. Oktobers als Kolumbus-Tag erinnert an den kulturellen Schatz, den die Vereinigung der spanischsprachigen Länder darstellt, und bekräftigt den Wert der indigenen Völker, der Brüderlichkeit und der Geschwisterlichkeit. Darüber hinaus hat die Virgen del Pilar das Patronat über andere, vielleicht weniger bekannte Institutionen inne. Das erste Schutzpatronat der Virgen del Pilar ist die spanische Guardia Civil. Dieses Patronat verdankt seine Existenz der Hingabe des Militärkaplans Miguel Moreno Moreno, der in der Schule der Guardia Civil in Valdemoro, wo er 1864 stationiert war, ein Bild der Virgen del Pilar aufstellte und die jungen Studenten in die Verehrung und Liebe der Jungfrau einführte.

    Die Verehrung der Virgen del Pilar nahm in der Guardia Civil Gestalt an, und am 8. Februar 1913 wurde die Virgen del Pilar durch einen königlichen Erlass zur Schutzpatronin der Guardia Civil ernannt. Darüber hinaus ist die Virgen del Pilar seit 1946 die Schutzpatronin des U-Boot-Korps der spanischen Marine, denn schon lange vorher wurde ein Bildnis Unserer Lieben Frau von der Säule beim ersten Tauchgang an Bord des Torpedo-U-Boots von Isaac Peral mitgenommen. Ein weiteres, weniger bekanntes Patronat ist das der spanischen Post. Im Jahr 1935 wurde die Hermandad del Pilar de Funcionarios de Correos (Bruderschaft des Pilar de Correos) gegründet und Unsere Liebe Frau vom Pilar wurde zur Schutzpatronin des Postkorps ernannt, während der Apostel St. Jakobus der Schutzpatron des Telegrafenkorps ist.

    DER AUTOR
    José Antonio Calvo
    Medienbeauftragter des Erzbistums Zaragoza und Kanoniker der Kathedralen von Zaragoza.



  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluss

    Die Stufen der Selbsterkenntnis und Demut



    Wer bist du, Mensch, du Nichts und Staubgebilde,

    Dich in so eitler Hoffart zu erheben?

    Rief aus dem Abgrund dich nicht Gottes Milde,

    Und schenkte Dasein dir und Licht und Leben?

    Ist Asche, Mensch, nicht deine letzte Zier?

    Ja selbst die Asche bist du nicht aus dir.


    1. Wie kam ich in dieses Dasein? Habe ich mich selbst erschaffen? Was war ich vor einem Jahrhundert? Tief im Abgrund des Nichts, hatte ich weder Kraft, daraus hervorzutreten, noch Verdienst, daraus erhoben zu werden. Aus mir selbst bin ich noch heute, was ich damals war. Bin ich nun etwas, so kommt mir dies vom Urheber meines Daseins, ich selbst konnte aus mir nicht einmal eine Mücke werden. Dir, mein Gott, verdanke ich alles. Darum will ich deine Barmherzigkeit preisen, und meine ganze Wissenschaft bestehe darin, dir die Ehre für alles zu geben, ohne das Geringste mir selbst anzueignen.



    2. War ich aber nichts, durchaus nichts im Reich der Natur, so war ich noch unendlich weniger im Reich der Gnade. Unfähig war ich, Gnade zu erwerben, unwürdig, sie zu empfangen. Denn die Gnade ist "das beste Geschenk, die vollkommene Gabe, die vom Vater der Lichter herabkommt". (Jakobus 1,17) Wie aber hätte ich, dieses Nichts, jemals Anspruch auf diese Würdigung des Allerhöchsten machen können? Vermag ich es nun nicht, für meine Schöpfung dir würdig zu danken, mein Gott: wie kann ich je für diese allerhöchste Gabe dir danken?



    3. Aber noch einen anderen, tieferen Abgrund sehe ich vor mir. Denn wie verwendete ich die Gaben der Natur und der Gnade, die deine unendliche Güte mir zu deiner Verherrlichung gegeben hat? Undank, Bosheit, Hochmut, Sünde: dies ist es, was ich aus mir selbst hervorbrachte. Statt dich zu verherrlichen, beleidigte ich deine göttliche Majestät unzählige Male. Unendlich weniger also bin ich, als selbst das Nichts. Deutlich sprach mein Erlöser dies aus, als er von seinem meineidigen Jünger Judas sagte, es wäre ihm besser, er wäre nicht geboren. Wo also ist noch ein Winkel, meinen Hochmut zu verbergen? Und wo wäre ich, hätte deine unendliche Barmherzigkeit diesem schauderhaften Abgrund mich nicht großmütig entrissen? Nichts also bin ich aus mir, nichts durch mich, und als Sünder stehe ich tief unter dem Nichts. Galater 6,3: "Wer sich einbildet, etwas zu sein, obwohl er nichts ist, der betrügt sich."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum29.09.2023 12:13
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Von der Pflicht,

    Gott immer eifriger zu dienen



    Dir will ich leben, o mein höchstes Gut.

    Es dringe deines heil`gen Eifers Glut

    Tief bis in meines Herzens letzte Falte,

    Dass bis ans Ende nimmer sie erkalte.



    1. Je länger wir in diesem Tal des Kampfes pilgern, umso mehr sollen wir an Frömmigkeit und Eifer zunehmen. Denn größer sind nun unsere Kenntnisse und Erfahrungen, deutlicher sehen wir das Nichts und die Vergänglichkeit irdischer Dinge ein, und milder auch wurden durch das Alter unsere Leidenschaften, so dass es uns nun auf gewisse Weise leichter wird, Gott zu dienen, als in jüngeren Jahren. Überdies nahm auch die Anzahl der göttlichen Wohltaten mit unserem Leben zu, was uns nicht nur anregen soll, Gott inniger zu danken, sondern auch zu bedenken, dass von dem, dem viel gegeben wurde, auch mehr wird gefordert werden.



    2. Je näher ein Körper seinem Mittelpunkt kommt, umso mehr beschleunigt er seinen Lauf. Also soll auch, je näher wir dem Ziel unseres Lebens kommen, unsere Frömmigkeit umso mehr an Innigkeit zunehmen. Bald werden wir vor Gott erscheinen, ihm Rechenschaft über unser ganzes Leben zu geben. Welcher mächtige Antrieb ist dieser Gedanke, uns beständig wachsam zu erhalten. Ist jede Stunde unseres Lebens kostbar, so sind nun, wo wir unserem Ziel mit jedem Tag näher kommen, unsere noch übrigen Stunden umso kostbarer, als sie nur noch in geringer Anzahl sind. So eilen wir denn, diese Stunden auf den Dienst unseres Gottes zu verwenden, und unsere himmlische Glorie zu vermehren.



    3. Wie traurig ist es, Greise zu sehen, die, wie man sprichwörtlich zu sagen pflegt, bereits mit dem einen Fuß im Grab stehen, und noch immer mit allen ihren Gedanken nach höheren Ehren, nach Vermehrung ihrer zeitlichen Güter zielen, und so gierig an diesem Leben hängen, als sollte es ewig dauern. Ängstlich entfernen sie jeden Gedanken an den Tod und leben in beständiger Täuschung, bis der Tod sie plötzlich aus dem Leben ruft. Wie schrecklich aber wird ihr Erwachen in der Ewigkeit sein. Darum leben wir jetzt schon mit unseren Gedanken in der Ewigkeit, und verleben wir jeden Tag, als wäre er unser letzter, denn nicht lange, und unser letzter Tag wird wirklich erscheinen. Offenbarung 16,15: "Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, wer wach bleibt."

  • Maria, die Erlösung der GefangenenDatum24.09.2023 17:39
    Thema von Blasius im Forum Hochfeste der allersel...




    (FEST der Allerseligsten Jungfrau Maria von der Erlösung der Gefangenen.)

    Das Fest wurde eingeführt wegen der Gründung des Ordens der Mercedarier (zum Loskauf der christlichen Gefangenen aus der Gewalt der Sarazenen) durch den hl. Petrus Nolaskus und dem hl. Raimund. Später wurde das Fest durch Innozenz XII. für die ganze Kirche ausgedehnt.

    Inhalt:

    1. Das Marienkirchlein zu Girst

    2. Maria die Größere im Königskloster zu Wien

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    1. Das Marienkirchlein zu Girst



    Im schönen Sauerthal, einige tausend Schritte unterhalb Rosport, und in der Nähe der beiden Dörflein Girst und Hinkel, erhebt sich am östlichen Abhang einer sanft aufsteigenden Anhöhe ein einsames frommes Kirchlein, das, seines bescheidenen Äußeren ungeachtet, bei allem Volk der Umgegend hoch in Ehren stet.



    Der fromme Pilger, der das stille Heiligtum betritt, bemerkt, neben dem Altar aufgehängt, zwei Krücken und eine schwere eiserne Sklavenkette; und fragt er: was der seltsame Schmuck an diesem Ort zu bedeuten habe? so wird ihm der freundliche Landmann eine alte, hehre Sage erzählen, die, wie so viele andere im gesegneten Land Luxemburg, von der freundlichen Huld und Güte zeugt, die die allerseligste Jungfrau Maria, die Schutzpatronin dieses Landes, zu allen Zeiten gegen ihre gläubigen und ihr kindlich vertrauenden Luxemburger bewiesen hat.



    Sie Sage lautet:



    Vor langer Zeit lebte auf seinem Schloss unweit dem Dörflein Hinkel an den reizenden Ufern des Sauerflusses, dem bedeutendsten Binnenfluss des Landes Luxemburg, ein edler junger Ritter, namens Elbert, mit seiner verwitweten Mutter, der wohledlen Dame Clairvaux. Seit vielen Jahren schon beweinte diese edle Frau den Tod ihres innig geliebten Gemahles, der im heiligen Land durch die Hand eines ungläubigen Sarazenen gefallen war. Wenige Jahre erst lebte sie in der Ehe, als sie dieser harte, schmerzliche Schlag getroffen hatte; und obwohl noch sehr jung, hat sie dennoch ihrem teuren verlorenen Gatten nie die ihm am Altar gelobte Treue brechen wollen. Standhaft wies sie jedes neue Ehebündnis von sich, wie viele und würdige Ritter sich auch um ihre Hand bewarben. Nur dem Andenken des geliebten Toten und der Pflege ihres einzigen Kindes, des kleinen Elbert, wollte sie leben.



    Ihre einzige, höchste Sorge, ihre beste Erdenfreude war es, das teure Pfand ihrer Liebe, fromm und christlich zu erziehen, und ihn zum kräftigen, biederen Ritter heranzubilden. Und siehe, unter den Augen der verständigen, zärtlichen Mutter blühte der liebe Kleine bald herrlich heran, und wurde nicht allein der Liebling und die Wonne der Mutter, sondern auch derer, die ihn kannten.



    Wie ein reiches, liebliches Blumenbeet entfaltete sich unter dem befruchtenden Tau der frommen mütterlichen Lehren das zarte, weiche Gemüt des holden Knaben, und empor sprossten in ihm, wie ebenso viele süßduftende Himmelsblümlein, innige Frömmigkeit, gütiges Wohlwollen und reine, tiefwurzelnde Menschenliebe.



    Auch suchte die verständige Mutter den geliebten Knaben schon recht früh mit den Pflichten eines echten und wahren Christenritters vertraut zu machen: und zu diesem Behuf erzählte sie dem horchenden Kleinen recht oft und viel vom seligen Vater, der, als er noch auf Erden lebte, an hoher Rittertugend, an Mut und Tapferkeit, an Hochherzigkeit und Biederkeit und wohlwollender, tätiger Menschenliebe, weit und breit seines Gleichen suchte. – Aber auch an wahrer, inniger Frömmigkeit und festem, nimmerwankenden Gottvertrauen tat es ihm keiner zuvor: voll heiliger Begeisterung war er hinausgezogen zum Kampf gegen die Feinde seines heiligen Glaubens, und fern vom Vaterland, fern von der Heimat, fern von den teuren Lieben, hatte er mutig sein Blut für diesen seinen Glauben, für seinen Heiland und Seligmacher opferwillig vergossen.



    O wie gerne, und mit welcher glühenden Begeisterung redete die edle Frau zu ihrem Sohn von den hohen Tugenden und den rühmlichen Taten ihres ritterlichen Gemahls, mit welchen herrlichen Feuerfarben malte sie sein edles Bild in die weiche, empfängliche Seele des Jungen hinein: und kein Wunder war es, wenn im Herzen des wackeren Sohnes schon frühzeitig der Wunsch aufstieg, dereinst in die Fußstapfen des heldenmütigen, tugendhaften Vaters zu treten, und, so wie er, große, rühmliche Taten zu vollbringen.



    Ein Lieblingswunsch des jungen Elbert war es, dereinst, wie ehedem sein Vater, einem Zug gegen die Ungläubigen sich anschließen zu dürfen, um dabei, sowohl das Blut seines Vaters, als seinen teuren christlichen Glauben, zu rächen. Voll heiligen Zornes hatte er von der Mutter vernommen, wie die ruchlosen Heiden wieder mit frevelnder Hand und unter frechem Hohn die heiligen Orte entweihten und verwüsteten, wo einst der göttliche Heiland gelebt und seine heilige Lehre dem Volk gepredigt, wo er so oft zu seinem himmlischen Vater für das Wohl aller Menschen gebetet, wo er geduldet, geblutet, das Kreuz getragen, am Kreuz den Tod erlitten und im Grab gelegen hatte und dann glorreich aus demselben auferstanden ist. Voll Mut und Kampfbegierde glänzten die Augen des frommen jungen Mannes bei solchen Erzählungen, und immer feuriger wurde in ihm das Verlangen, solch ruchloses Treiben zu verhindern, und die Frevler für ihre gottesschänderischen Taten zu züchtigen.



    Und siehe, als er eben zum kräftigen jungen Mann herangewachsen und ihm der Gebrauch der ritterlichen Waffen gestattet war, da sollte das Verlangen, das er lange und tief im frommen Herzen gehegt hatte, erfüllt werden.



    Im Jahr 1270 nämlich rief Ludwig der Heilige, König von Frankreich, einer der edelsten und frömmsten Könige der ganzen Christenheit, zu einem neuen Kreuzzug gegen die Ungläubigen auf, dem er als Heerführer in hoher eigener Person vorangehen wollte. Von fern und nah strömten die christlichen Streiter herbei, teilzunehmen an dem ehrwürdigen Kampf, und sich den Segen des Himmels zu erwerben. Auch der edle Graf von Luxemburg, Heinrich der Dritte, wappnete sich, und zog mit der Blüte der Ritterschaft seines Landes hinaus, unter dem Anführungsgeleit des ritterlichen Frankenkönigs den Zug mitzumachen. Zu dieser auserlesenen Schar gesellte sich einer der ersten der feurige junge Ritter Elbert, hocherfreut, endlich seinen liebsten, heißesten Wunsch erfüllt zu sehen. Mutigen Herzens und frohen Sinnes, zog der wackere junge Mann fort aus der geliebten Heimat, von der teuren, besorgten Mutter und – von einer holdseligen, innig geliebten Braut, dem edlen Fräulein von Simmern (Siebenborn), um frisch sein junges Leben zu wagen für die Befreiung des heiligen Landes, des Grabes seines göttlichen Erlösers. Fort ging es unter dem Kreuzesbanner in die Ferne, über das weite Meer, nach den fernen Küsten der Berberei.



    Es hatte nämlich der König Ludwig beschlossen, von tiefem Mitleid gegen die zahllosen christlichen Opfer bewogen, welche die Seeräuber der afrikanischen Küsten täglich hierher in die härteste und schmählichste Sklaverei schleppten, diese räuberischen Banden vorerst zu züchtigen und ihre Raubnester zu zerstören; vor allem aber sollte der treulose, raubsüchtige Beherrscher von Tunis büßen, wegen des Schutzes, den er in seinen Landen den Seeräubern angedeihen ließ.



    Aber Gott hatte es in seinem hehren und unbegreiflichen Rat anders beschlossen: ein tödliches Fieber raffte den edlen König plötzlich dahin, und ließ das Christenheer führerlos im fremden Land, unter wilden und heidnischen Barbaren.



    Da schloss Carl I., König von Sizilien und Bruder des heiligen Ludwig, der den Oberbefehl über das verwaiste Christenheer übernommen hatte, mit dem Feind einen zehnjährigen Frieden: und zu Schiff ging wieder das Heer der Franken, und statt der Siegestrophäen, statt Ruhm und Beute, führte es trauernd über das Meer nach Europa – drei edle, teure Leichen: die seines hochherzigen Königs selbst, die des Königs von Navarra, eines Sohnes des heiligen Ludwigs, und endlich die der Gemahlin des Königs von Navarra, die alle drei an derselben tödlichen Seuche gestorben waren.



    Graf Heinrich von Luxemburg aber hatte sich den Heimkehrenden nicht angeschlossen, sondern hatte sich mit seinen Rittern dem Heer des königlichen Prinzen von England zugesellt, das erst im Lager von Tunis eintraf, als bereits schon der Friede mit den Ungläubigen unterzeichnet war, und welches nun unter seinem ritterlichen Anführer nach dem heiligen Land hinüber schiffte, um hier die räuberischen Türkenhorden zu züchtigen, die das Grab des Erlösers entweihten, und den frommen Pilgern und den ehrwürdigen Mönchen, die noch in Palästina wohnten, beständig auflauerten, um sie zu berauben und zu ermorden.



    Vor Ptolomais, einer Stadt, die eben von Bibars, dem wilden und grausamen Anführer der Sarazenen, überrannt wurde, landete die christliche Flotte. Hier verbanden sich die Kreuzritter mit den tapferen Templern und Malteserrittern, und nun ging es wie brausender Wirbelwind auf die Ungläubigen los. Sie, die der christlichen Tapferkeit nicht zu widerstehen vermochten, wurden bis hinter Nazareth zurückgetrieben, die Stadt, die von den Christen mit Feuer und Schwert verheert wurde, um an den Feinden des Erlösers die schändliche Entweihung dieses Ortes zu rächen.



    Sieg auf Sieg erfochten die heldenmütigen Christenscharen, und noch einmal – aber ach! zum letzten Mal! – sollte der Name der Christen in Palästina gefürchtet und rühmlich genannt werden.



    Ritter Elbert, der nicht nur seinen heiligen Glauben und das Kreuz des Erlösers, sondern auch den Tod seines Vaters an den Feinden der Christenheit zu rächen hatte, tat Wunder der Tapferkeit, und keiner christlichen Ritter wurde, so wie er, von den Sarazenen gefürchtet und gehasst.



    Aber die Stunde der Ungläubigen war noch nicht gekommen. Prinz Edward, der heldenmütige Anführer des Christenheeres, wurde plötzlich von einem gefährlichen Fieber überfallen, und musste sich sofort nach Ptolomais zurückziehen, um dort in Ruhe wieder gesund zu werden. Hier war es, wo ein fanatisierter Muselmann, der sich heimlicher Weise in des Prinzen Zimmer geschlichen hatte, sein Leben höchst gefährlich bedrohte. Doch Prinz Edward hatte eben noch Kraft genug, aufzuspringen und dem Wütenden den mörderischen Dolch zu entwinden; aber er konnte nicht verhindern, dass ihm der Mörder eine, wenn auch nur leichte, aber dennoch höchst gefährliche Wunde beibrachte. Der Dolch des Fanatikers war nämlich vergiftet, und ohne die wahrhaft staunenswerte Heldenmütigkeit seiner Gattin Eleonore, die ihm das Gift aus der Wunde sog, wäre es unwiderruflich um den ritterlichen Helden geschehen gewesen.



    Nachdem er aber wieder genesen war, musste er den inständigen Bitten der besorgten treuen Gemahlin nachgeben, und sich entschließen in das teure Vaterland heimzukehren. Nach achtzehn Monaten Kampf, und nachdem von beiden Seiten des Blutes viel vergossen worden ist, schloss er demnach mit dem Sultan von Ägypten einen zehnjährigen Waffenstillstand, worauf er mit den Seinigen zu Schiff ging, um den Ungläubigen das vom Blut des Erlösers gedüngte Land für immer zu überlassen.



    So endete der Kampf, den das Abendland mit dem ungläubigen Morgenland mehrere Jahrhunderte hindurch um das geheiligte Grab des Welterlösers gekämpft hatte, und in dem nicht nur Tausende von Sarazenen, sondern auch die Blüte der europäischen Ritterschaft gefallen war.



    Mit schwerem Herzen verließen die christlichen Ritter das heilige, teure Land, und mehr als eine herbe Zähre rollte herab in den Bart der frommen Helden, die das heilige Grab, das sie gerne mit ihren letzten Blutstropfen erkauft haben würden, in der Gewalt der Ungläubigen zurücklassen mussten.



    Niemand aber schied mit schwererem Herzen von der heiligen Erde als Ritter Elbert. Noch hatte sein rächender Arm weder den Mörder seines Vaters, den finsteren Bibars, erreicht, noch sein Mut das Grab des Erlösers zu befreien vermocht: und nach der Heimat sollte er zurückkehren, zurück zur Mutter, zurück zur inniggeliebten Braut, die seiner sieggekrönten Heimkehr nicht ohne große Erwartungen entgegen harrten, denen er nun aber nichts zu überbringen vermochte, als die traurige Kunde fehlgeschlagener Hoffnungen, erfolglos errungener Siege.



    Doch die Stunde der Heimkehr, die Stunde des frohen Wiedersehens, sollte für den jungen Ritter noch lange nicht schlagen; harte schwere Prüfungen warteten seiner noch in fernen fremden Landen, vor den selbst sein furchtloses Herz gebebt hätte, wäre es ihm möglich gewesen, sie vorher zu sehen. Ein fürchterlicher Sturm, der die christliche Flotte auf dem Heimweg überraschte, trieb wütend die krachenden, ächzenden Schiffe nach allen Richtungen auseinander, und warf dasjenige, auf dem sich Ritter Elbert befand, mit großer Gewalt gegen die Küsten Afrikas, allwo es, von den numidischen Seeräubern angegriffen, nach heldenmütiger, verzweifelter Gegenwehr von Seiten der Christen, erobert und sofort ausgeplündert und in die Luft gesprengt wurde. Die überlebende Besatzung, worunter auch Ritter Elbert war, wurde mit schweren Ketten beladen, und wie unvernünftiges Vieh auf den Märkten zum Verkauf ausgestellt, worauf auf sie ewige schmähliche Sklavenschaft wartete.



    Der junge kräftige Ritter wurde von einem Juden gekauft, der ihn dem Pascha von Adrianopel übersandte. Der war einer jener fanatischen Muselmänner, die keine, selbst nicht die unerlaubtesten, Mittel scheuten, gefangene Christensklaven ihrem falschen Glauben zu gewinnen; ja man kann wohl sagen, dass bei Ben-Emmi – so hieß der Pascha – die allen echten Türken eigene Proselytenmachersucht bis zur Leidenschaft gestiegen war. Er verwandte ungeheure Summen auf den Ankauf von Christensklaven; und wenn bei seinen Bekehrungsversuchen die Güte nichts fruchten wollte, so war ihm auch die Gewalt ein willkommenes Mittel, standhafte Bekenner ihres heiligen Glaubens zum schimpflichen Abfall zu zwingen. In der Geschicklichkeit, immer neue Marterqualen zu erfinden, war der Mann ein Meister, und seine sinnreiche Grausamkeit hatte schon manchen furchtsamen, schwachen Christen dahingebracht, seinen Glauben (wenigstens mit den Lippen) zu verleugnen.



    Aber an Elbert, dem heldenmütigen Ritter, scheiterten sowohl seine heuchlerische Güte, als seine ausgesuchten Folterqualen. Nichts auf der Welt konnte den edlen jungen Mann bewegen, einem Glauben zu entsagen, den mit ihren heiligen Lehren eine fromme, zärtliche Mutter tief in sein innerstes Herz, tief in seine reine Seele, hineingesenkt hatte. Lieber wäre er unter den ärgsten Martern hundert Mal gestorben, als an seinem Gott, seinem Erlöser, zum Verräter zu werden. Mit scharfen Hacken zerriss man seine Muskeln: er blieb standhaft; an heißer Glut briet man sein wundes, blutendes Fleisch: er wankte nicht; mit schweren Keulen zerschmetterte man ihm die Beine: er sank zusammen: aber sein letztes Wort war der Name des Erlösers und Marias.



    Ohnmächtig wurde er in sein Gefängnis zurückgeschleppt, um, nach vollbrachter Heilung, anderen, noch grausameren Qualen ausgesetzt zu werden. Nur sehr langsam erholte er sich. Seine Beine blieben gelähmt, und er musste sich mit Hilfe zweier Krücken von einer Stelle zur anderen schleppen. Seine schwere Sklavenkette trug er selbst in seiner größten Schwäche; so sehr fürchtete der in seiner Christenfeindlichkeit überaus besorgte Ben-Emmi, es möchte der heldenmütige Christ seinen wohlwollenden Bekehrungsversuchen entgehen.



    Doch der Himmel hatte Mitleid mit den Qualen des standhaften jungen Mannes, und machte die Pläne des grausamen Muselmannes zu Schanden.



    Es hatte auch die edle, fromme Dame von Clervaux ihrem Sohn von früher Kindheit an eine zarte, innige Verehrung zur heiligen Gottesmutter einzuflößen versucht, und mit unauslöschlichen Zügen hatte der Jüngling das Bild der hohen Himmelskönigin stets im tiefen Herzen gehegt. Zu ihr, der Trösterin der Betrübten, der Helferin der Christen, wandte er sich jetzt in seiner äußersten Not, und tat ihr das feierliche Gelübde: dass, wenn er unter ihrem gnädigen Schutz je aus der Gefangenschaft der Ungläubigen nach der teuren Heimat entkommen würde, er ihr zu Ehren, und zum ewigen Andenken ihrer großen Huld und Güte, eine Einsiedelei nebst einem Kirchlein erbauen wolle, wo ihr heiliger Name bis ans Ende der Zeiten sollte verehrt und gepriesen werden.



    „Heilige Maria“, so betete er, „Mutter des Welterlösers, du Zuflucht der Sünder und Trösterin der Betrübten, eile mir beizustehen in meiner äußersten Not; ich bitte dich darum bei dem bitteren Leiden und Sterben deines allerheiligsten Sohnes! Siehe!, wenn du mir die Gnade gewährst, mich die freundlichen Ufer der Sauer und die anmutigen Fluren meiner Heimat wieder sehen zu lassen, so verspreche ich hier aufs Feierlichste, dir zu Ehren eine Kirche dort zu erbauen, wo immerdar dein heiliger Name soll verehrt werden! Amen.“



    Dann schlief er ein.



    Und siehe!, im Schlaf erschien ihm die allerseligste Jungfrau mit dem Jesuskindlein auf dem Arm, strahlend wie die Sonne; und huldvoll und gütig sprach sie so zu ihm:



    „Sei getrost, mein Sohn, und entferne jeden Kummer aus deinem Herzen, Gott verlässt nie diejenigen, die an ihn glauben und in ihrem Herzen nicht wanken! Du hast vertrauensvoll zu mir gefleht in deiner Not: und siehe, ich flehe für dich zu Gott, und du sollst erhört und aus den Händen deiner Feinde errettet werden!“



    Und in himmlischer Freundlichkeit lächelnd sprach das Jesuskindlein auf ihrem Arm:



    „Selig sind diejenigen, die in meinem Namen Verfolgung leiden, und selig auch du, der du mich aufrichtig vor der Welt bekannt hast: denn siehe, auch ich habe dich bekannt vor meinem himmlischen Vater, und wie du geglaubt und gehofft hast, so soll dir geholfen werden!“



    Und segnend die Hände über dem seligen Gefangenen ausbreitend, schwebte mit seiner gebenedeiten Mutter das Jesuskindlein, von strahlendem Licht umflossen, langsam zum Himmel empor.



    Und dem schlummernden Ritter schien es, als ob sein enges, modriges Gefängnis sich allmählich erweitere: Die Wände schienen sich weit auszudehnen, die Decke erhob sich mehr und mehr, und endlich schien das Ganze kein Kerker mehr zu sein, sondern ein großer, luftiger, freier Raum, von erquickenden Düften erfüllt, und von gar linden, säuselnden Lüftchen angenehm durchhaucht. Und immer weiter, immer unendlicher, dehnte sich dieser Raum aus, und dem schlummernden Gefangenen war es, als wölbte sich über ihm der reine gestirnte Himmel, als rauschten um ihn herum die Bäume, als flötete im nahen Busch die Nachtigall. Ihm war so wohl, er glaubte sich in die Gefilde des Paradieses versetzt.



    Da plötzlich drang an sein Ohr ein jubelnder, schmetternder Ton, und ihm war es, als hörte er die frühmuntere Lerche hoch über seinem Haupt in den Lüften den Schöpfer preisen mit trillerndem Jubelgesang.



    Und er erwachte.



    Und sein Traum war zur Wahrheit geworden: er befand sich nicht mehr im engen, dumpfen Kerker; seine Glieder umklirrte nicht mehr die schwere eiserne Sklavenkette; sein Gebein war nicht mehr zermalmt, seine Füße nicht mehr gelähmt: frei und unversehrt stand er da unter dem prachtvollen Himmelsgewölbe; freundlich lächelten auf ihn die trauten Sterne hernieder; lieblich dufteten zu seinen Füßen tausende von Blumen; lind säuselte ein kühles Morgenlüftchen durch blühende Gebüsche; andächtig wogten und rauschten die Wipfel der Bäume; und hoch in den Lüften sang jubelnd die Lerche ihr Morgenlied und verkündete den neuen herrlichen Tag.



    Und von drüben herüber ertönte traut und fromm ein Glöcklein durch die Stille des Morgens: und so bekannt, so vertraut drang der andächtige Schall zum Ohr des Ritters! Nicht zum ersten Mal hatte ihm dieses Glöcklein fromme und heilige Gefühle im Herzen wach geläutet, ihn nicht zum ersten Mal mit seinem hellen, reinen Silberklang entzückt.



    Eine nie gekannte wonnevolle, selige Wehmut erfüllte das Herz des Ritters, und zwei große Tränen rollten über seine Wangen hernieder. So stand er lange sprachlos.



    Schön rötete sich leise der Osten, ein Waldvögelein nach dem anderen rief die muntere Lerche wach, und froh den neuen Tag begrüßend, stimmte die ganze gefiederte Schar ins Loblied Gottes mit ein. Nun malte sich der ganze östliche Himmel in rosige Glut, und in erhabener Majestät schwebte die herrliche Sonne über die Berge herauf. Bei dem prachtvollen Anblick erwacht der Ritter wie aus einem neuen Traum. Er blickt empor, und von der strahlenden Sonne weg schweift sein Auge über die Fluren, die im jungen Licht des Tages mit zauberischem Reiz prangen. Plötzlich breitet er seine Arme weit aus, als wollte er die ganze herrliche Gegend in einer Umarmung umfassen und an sein volles, seliges Herz drücken.



    Er hat sie erkannt, diese reizenden Gefilde, dieses Tal, diese Berge, diese Wälder: sie alle waren die treuen, die vertrauten Freunde seiner heiligen Jugendzeit, alle waren seinem Herzen lieb und teuer, wie freundliche Gespielen der Kindheit, denn hier war er ja geboren, hier war ja seine teure, teure Heimat!



    Gott hatte, auf die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau Maria, ein großes Wunder für den Ritter gewirkt, und ihn aus der harten Gefangenschaft – an jedem Glied des Leibes unversehrt – in die freundlichen Gefilde der Heimat versetzt.



    Voll tiefer heiliger Ehrfurcht warf sich der Ritter auf die Knie, und sendete ein tiefempfundenes andächtiges Dankgebet zum Himmel empor. Neben ihm im Gras lagen seine Krücken und die Sklavenkette, das hohe Wunder zu beurkunden, das der Herr an seinem treuen Diener getan hatte.



    Und an der Stelle, wo sich der Ritter so selig in seiner lieben Heimat wiedergefunden hat, erhob sich in kurzer Zeit ein trauliches Kirchlein, in dem ein ehrwürdiger Klausner Tag und Nacht die erhabene Gottesmutter verehrte durch fromme Gebete, Gesänge, und das heilige Messopfer. Ein weithintönendes, helles Glöcklein rief alltäglich die frommen Bewohner der Umgebung zum dreimaligen „Ave Maria“ auf; an den Sonn- und Festtagen aber rief es gar freundlich und eindringlich zum heiligen Messopfer, und gerne und willig folgten die frommen Landleute seiner bekannten trauten Stimme.



    Viele Jahre waren verflossen, da ertönte eines Tages das immer so heitere Glöcklein ganz traurig und wehmütig durchs Tal dahin. Nicht lud es dieses Mal die Leute zum feierlichen Gottesdienst, nicht zum frommen, andächtigen Angelus, sondern seine weichen Trauerklänge zitterten herab auf das Grab eines ehrwürdigen Greises, auf das die Tränen vieler edler Kinder und Enkel, vieler tief bewegter Freunde und vieler armen Witwen und Waisen herniederrannen.



    Tritt herzu, gerührter Wanderer, tritt zu dem bescheidenen, prunklosen Leichenstein und lies:



    „Hier schlummert in Gott



    Ritter Elbert von Clervaux.



    Er wandelte im Herrn und der Herr



    Hat ihm der Gnaden viele und große erwiesen.



    R. I. P.“



    Noch bis auf diesen Tag steht das Kirchlein, das der ehrwürdige Ritter erbauen ließ, an alter, heiliger Stelle. Doch wurde im Drang und in der Verwirrung späterer Zeit die Einsiedelei verheert, und der fromme Klausner ausgewiesen. Aber bis auf den heutigen Tag wird jeden Samstag von dem jeweiligen Ortsgeistlichen – zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria – das Opfer der heiligen Messe hier dargebracht.



    Die Krücken und die Sklavenkette, die der fromme Waller neben dem Altar im Kirchlein aufgehängt sieht, sind dieselben, die Ritter Elbert in der Gefangenschaft gebraucht und getragen hat.



    Sie sind die stummen, und dennoch höchst beredten Zeugen von der freundlichen und liebevollen Huld, die ja die seligste Gottesmutter für alle ihre Kinder auf Erden hegt, die sie, wie einst Ritter Elbert, im frommen, innigen Gemüt lieben und verehren!



    (Aus: Sagen des Luxemburger Landes von N. Steffen)



    http://www.visitluxembourg.com/de/ansich...on-girsterklaus



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    2. Maria die Größere im Königskloster zu Wien



    Der heilige Franziskus von Borgia erhielt, wegen der besonderen Andacht, die er zu dem anmutigen Gnadenbild Maria Major (die Größere) zu Rom trug, von Seiner päpstlichen Heiligkeit die Erlaubnis, mehrere Kopien davon nehmen zu dürfen: damit in diesem Bildnis die heilige Muttergottes an mehreren Orten verehrt werden könnte. Und die mit aller Sorgfalt verfertigten Kopien hat der ehrwürdige Gottesmann verschiedenen königlichen Personen zum Geschenk gemacht.



    Auf solche Weise ist auch eine der genannten Kopien nach Frankreich gekommen, die später die gottselige Königin Elisabeth, Kaiser Maximilians II. Tochter und Carls IX. von Frankreich hinterlassene Witwe, im Jahr 1578 mit sich nach Wien gebracht und zu jeder Zeit mit inniger Andacht verehrt hat. In allen ihren Betrübnissen suchte sie bei diesem Bildnis die Hilfe der Mutter der Gnaden und Barmherzigkeit und erfuhr auch mit großem Trost deren Huld, besonders als sie vernommen hatte, dass ihr Bruder Erzherzog Maximilian, im Jahr 1588 durch heimlichen Verrat in Polen gefangen worden sei.



    In dieser großen Angst flehte sie mit dem heißesten Eifer und großem Vertrauen um die Befreiung ihres Bruders; und nachdem sie eine gute Zeit unter vielen Tränen im Gebet verharrte, wollte die Mutter der Gnaden ihre treue Dienerin auch nicht ohne Trost von sich entlassen. Die gebenedeite Jungfrau streckte plötzlich von der Statue die rechte Hand aus, legte sie auf das Haupt der betenden Königin und sprach: „Sei getrost, meine Tochter, dein Bruder wird befreit werden!“ Worauf die gottselige Königin mit einer so hohen Freude erfüllt wurde, dass sie es sich gar nicht erklären konnte. Sie offenbarte es schließlich dem Pater Petrus Luck, aus dem Orden des heiligen Franziskus, als ihrem vertrauten Beichtvater, mit der ernsthaften Bitte, dieses Ereignis so lange sie leben würde, keinem Menschen mitzuteilen, weil sie besorgt war, man möchte sie für überfromm halten, und deswegen in ihrem Kloster weniger für sie beten.



    Erzherzog Maximilian ist auch bald darauf wunderbarer Weise aus seiner Gefangenschaft erlöst worden und am 9. März 1588 in Wien angekommen, was die gottselige Königin nicht wenig erfreut machte und in der Andacht und in dem Vertrauen zur heiligen Muttergottes mächtig stärkte. Doch hat sie ihm nicht mitgeteilt, was sich seinetwegen mit ihr vor dem Marienbild zugetragen hatte. Sie befahl aber, dass dieses Bild gleich nach ihrem Tod in das von ihr gestiftete Kloster gegeben werden soll, und ersuchte ihren Beichtvater, den Klosterfrauen in ihrem Namen anzudeuten, dass sie allezeit dieses Bild in hohen Ehren halten sollen, dieweil sie es ihnen als eine „sichere Zuflucht in allen Nöten“ aus mütterlichem Herzen hinterlasse. Demgemäß ist das genannte Bild am 23. Januar des Jahres 1592 aus der Kammer der verstorbenen Königin in das Kloster übertragen worden.



    Hierauf hat der Beichtvater Petrus Luck geoffenbart, was sich zur Befreiung des Erzherzogs aus der Gefangenschaft mit diesem Bild zugetragen hatte, und als sie es vernommen hatten, haben sie es aus Dankbarkeit in einen schönen, reich mit Silber verzierten Altar einfassen lassen. Es wird bis auf den heutigen Tag wunderbar gespürt, dass sich die heilige Muttergottes in diesem Bild als eine schützende Mutter des Erzhauses von Österreich erweist; denn wenn in ihm ein Todesfall oder sonst ein großes Unglück geschehen soll, dann verändert es die Farbe und wird ganz bleich, auch erscheinen die Augen, als wären sie stark geschwollen, obwohl es doch sonst eine so lebhafte und angenehme Gestalt hat.



    (Aus: Die Mariensagen in Österreich von J. P. Kaltenbäck)

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    https://www.marianisches.de/maria-die-er...der-gefangenen/



  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluss

    Die Mittel,

    die Reinheit des Herzens zu erlangen




    Mein Gott, erhöre mein Verlangen,

    Und lass mich Reinheit erlangen,

    Durch die mein Herz sich frei erhebt,

    Und bis zu dir, mein Schöpfer, schwebt.



    1. Ein reines Herz ist ein Herz, das von den Geschöpfen und von sich selbst gelöst ist, und im Umgang mit der Welt sich unbefleckt erhält. Das ist eine so edle als seltene, aber allen Auserwählten notwendige Tugend. Um diese Reinheit des Herzens zu erlangen, ist die tägliche Betrachtung des Todes überaus wirksam. Denn betrachtest du oft und ernsthaft die Asche und Fäulnis des Grabes in der Nähe, in die alles zerfällt, was Ruhm, Lust und Herrlichkeit der Welt genannt wird, unfehlbar werden dann die Augen über diese vorüber fliehenden Schatten dir aufgehen. Lösen werden sich die Bande, die an diese gebrechlichen Dinge dich fesseln, und ausrufen wirst du mit den Weisen: "O Eitelkeit der Eitelkeiten, und alles ist Eitelkeit."



    2. Betrachtest du überdies dich selbst jeden Tag, als würdest du bereits auf dem Totenbett liegen, dann wird die Torheit dir fühlbar werden, dein Herz an ein scheinbares Nichts zu heften, das gleich einer Seifenblase sich auflöst. Worin liegt der Grund deiner beständigen Angst, deiner Täuschung und Verunreinigung durch den Zauber der Welt und deiner Leidenschaften? Darin, dass du des Todes nicht eingedenk bist, der bereits den Pfeil an seinen Bogen gelegt hat, nach dir zu zielen, und nicht bedenkst, dass der Gerechte, ungeachtet seiner Wachsamkeit und seiner Tugenden, kaum selig wird. Diese Dinge führe jeden Tag ernsthaft zu Gemüte, und die Täuschung wird von dir fliehen, lösen werden sie allen Zauber, und dein Herz von allen unreinen und sündhaften Gedanken und Begierden befreien.



    3. Endlich müssen wir, uns rein zu erhalten, vor allem gefährlichen Umgang gleich dem Aussatz fliehen. Wie ist es je möglich, sinnlicher Gedanken sich zu erwehren, wenn wir oft in gefährlicher Gesellschaft sind? Wachen müssen wir und unsere Sinne bezähmen, sonst ist keine Reinheit möglich. Durch Abtötung müssen wir unseren Körper dem Geist unterwerfen. Ohne Salz geht das Fleisch in Fäulnis über, und ohne Abtötung wird der Leib dem Geist nimmermehr gehorchen. Anhaltendes und eifriges Gebet aber wird uns die Kraft zu diesen heiligen Übungen vom Herrn erbitten. Matthäus 26,41: "Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum10.09.2023 08:20
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Vom Adel der christlichen Nächstenliebe



    Komm, süße Liebe, komm vom Himmel,

    Und kehre in die Herzen ein.

    Dass mild des Bruders Leid wir wenden,

    Und Liebe, Trost und Hilfe spenden,

    Auf dass wir Jesus ähnlich sei`n.



    1. Hast du je über den Adel der christlichen Nächstenliebe nachgedacht? Eine wunderbare Tugend ist diese Liebe. Sie ist das eigentliche Gepräge unserer heiligen Religion, die Grundfeste, die Stütze, der Schmuck und der Geist. Sie erhebt unser Herz bis in Gottes Schoß, wo sie ihre Regungen schöpft, und von wo sie Frieden, Eintracht und alle Tugenden zurückbringt. Sie kommt vom Himmel und führt zum Himmel. Sie ist der Geist des Evangeliums, die Erfüllung des ganzen Gesetzes.



    2. O heilige Nächstenliebe, komm und nimm Besitz von meinem Herzen, denn du, liebliche Freundin Jesu Christi, bedeckst die Menge der Sünden. Ein göttliches Gesetz bist du, das Lieblingsgebot unseres Herrn, das neue Gebot, das er vor seinem Tod uns zum Andenken hinterließ und mit seinem Blut besiegelte. Johannes 13,34: "Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben." Dieses Gebot empfahl er uns als das Gebot seines Herzens: "Dies ist mein Gebot." Du also, heilige Nächstenliebe, bist das Band, das alle Auserwählten verknüpft, und zumal im Anbeginn deine Kraft alle getreuen Gläubigen zu einem Herzen und zu einer Seele wundersam verknüpfte.



    3. So notwendig ist uns diese göttliche Nächstenliebe, dass wir ohne sie keine wahre Tugend besitzen. Sie ist das eigentliche Merkmal des Jüngers Jesu, und unterscheidet ihn von denjenigen, die es nicht sind. Denn er selbst sprach in Johannes 13,35: "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt." Der Jünger seiner Liebe aber in 1. Johannes 3,14b: "Wer nicht liebt, bleibt im Tod." Besäßen wir alle Kenntnisse der Menschen und Engel, und hätten wir einen Glauben, der Berge versetzen könnte, so würde es ohne die Liebe uns nichts nützen. 1. Johannes 4,7+8: "Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe."


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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluss


    Vom Gebot der heiligen Gottesliebe


    Die Liebe ist, mein Schöpfer, dein Gebot,

    Die Liebe ist das Leben meiner Seele;

    Und du, Herr, drängest noch mich durch Befehle.

    Bin ich denn ohne Liebe nicht im Tod?



    1. Betrachte die wunderbare Gnade und Zuneigung unseres Gottes, dass er uns befiehlt, ihn zu lieben. Wäre es nicht schon überaus große Gnade gewesen, wenn die unendliche Majestät uns schnöden Geschöpfen auch nur erlaubt hätte, sie zu lieben. Ist es aber andererseits nicht eine Schmach für uns, ja in gewisser Hinsicht sogar für Gott selbst, dass er uns befehlen musste, ihn zu lieben? Durch ein Gebot musste er uns verpflichten, ja zwingen musste er gleichsam uns undankbare Geschöpfe, die wir, ungeachtet zahlloser Ursachen, welche zu seiner Liebe uns drängen, dennoch gleichgültig in den Tag lebten, ohne seiner zu gedenken, geschweige denn, dass wir ihn liebten.



    2. Gott befiehlt dem Menschen, ihn zu lieben. Ja es ist dies das erste und größte aller Gebote, das er ihm erteilt. Worüber muss man hier mehr staunen: dass Gott, der in seiner unendlichen Glückseligkeit sich selbst genügt, alles aufbietet, den Menschen zu seiner Liebe zu verpflichten, so als ob er ohne diese Liebe nicht vollkommen glückselig wäre, oder darüber, dass alle seine Geschenke und Gebote beinahe fruchtlos sind? Es liegt wahrhaftig etwas ganz Unbegreifliches sowohl in dem dringenden Verlangen Gottes nach der Liebe des Menschen, als in der Härte des menschlichen Herzens, dass sich diesem Verlangen widersetzt. Offenbar sehen wir hier die tiefe Wunde, die die Sünde unserem Herzen schlug, da wir diesem ersten aller Triebe widerstreben, in dessen Erfüllung unsere einzige und allerhöchste Glückseligkeit besteht.



    3. Herr, ruft der große Heilige Augustinus aus, du befiehlst mir, dich zu lieben, und bedrohst mich mit ewigem Elend, wofern ich dich nicht liebe, als ob ein größeres Elend möglich wäre, als dich nicht zu lieben. Trostlos fürwahr wäre jede edle Seele, wenn sie Gott nicht lieben dürfte, ja es wäre ihr auch nicht möglich, ihm zu gehorchen, wenn er es ihr verwehrte, ihn zu lieben. Was aber sollen wir sagen? Herr, der du mir befiehlst, dich zu lieben, gib mir auch die Gnade dazu: denn ohne dich kann ich wohl dich beleidigen und dir missfallen, nie aber auf würdige Weise dich lieben. Römer 13,10b: "Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes."

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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluss


    Über die Worte: „Er hat alles wohl gemacht“



    Was, Herr, du tust, ist wohl getan.

    Doch blind ist oft des Menschen Wahn.

    Der deine Führung nicht erkennt,

    Und, was ihn ordnet, böse nennt.



    1. Alles hat der Herr sehr gut gemacht, alles hat er wohl geordnet, alles wohl getan. Diese Worte sind ein Quell unversiegbaren Trostes in allen Bitterkeiten und Drangsalen unseres Lebens. Denn wenn wir erwägen, dass Gott alles bis auf das kleinste Stäubchen in unendlicher Weisheit geordnet hat, dass ohne seinen Willen kein Haar von unserem Haupt fällt, dass wir durch kurzen Schmerz, durch vorübergehende Verachtung und leichten Verlust ewigen Leiden entkommen, und dass das Leichte und Augenblickliche unserer Trübsal ein unermessliches Gewicht der Glorie in den Höhen uns erwirkt: müssen wir dann nicht mit Danksagung ausrufen: Alles, was Gott tut, ist wohlgetan!



    2. Gott hat das allerhöchste Recht über uns, denn wir sind sein Eigentum durch die Schöpfung. Er ist unser unumschränkter Herr und unser beständiger Wohltäter. Er hat das vollkommenste Recht, mit uns zu üben, uns zu prüfen, zu bestrafen, zu führen, und nach seinem Wohlgefallen mit uns zu schalten und zu walten. Was immer er tut, ist wohl getan, denn er ist die unendliche Güte. Rufen wir daher in allen unseren Prüfungen mit dem königlichen Seher in Psalm 62,6-7, aus: „Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; denn von ihm kommt meine Hoffnung. Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; darum werde ich nicht wanken.“



    3. Unsere Religion ist die Religion des Kreuzes. Leiden wir also im Geist dieser Religion mit Geduld und mit der festen Überzeugung, dass wir dabei nichts verlieren, wohl aber alles zu gewinnen haben. Gott konnte uns den Himmel schenken, allein seine unendlich gütige Weisheit wollte des Ehrgefühls edler Menschenherzen schonen, die ein Gut, das sie verdienten, weit höher achten, als wenn es ihnen bloß zum Geschenk gegeben würde. Und darum sendet er uns vielfältige Gelegenheiten zu, immer mehr himmlische Güter zu erwerben, und belohnt unsere Geduld und Liebe über alles Maß. Alles, was Gott tut, ist wohlgetan! Jakobus 5,8: „Ebenso geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.“

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  • 28. August – Am Fest des heiligen Augustinus



    Wenn heilige Flammen stark das Herz entzünden,

    Verzehren sie die letzte Spur der Sünden;

    Der Liebe Balsam heilt den alten Schaden,

    Und weiht das Herz zum Wohnsitz aller Gnaden.



    1. Bekehrungen im hohen Alter sind selten. Augustinus wartete dies hohe Alter nicht ab, er bekehrte sich bereits als junger Mann. Und wie schwer wurde ihm diese Bekehrung. Die Bande, mit denen er gefesselt war, schienen unauflöslich. Und so groß waren die Hindernisse, dass er ihre Überwindung für unmöglich hielt. Ja sein eigener Wille war geteilt. Mal wollte er, mal wollte er nicht. Und seine Angst, seine Kämpfe, seine Unentschlossenheit waren furchtbar. Trotzdem siegte er endlich mit Gottes Gnade. Und so ernst war seine Buße, dass er seine Sünden veröffentlichte und dadurch gleichsam verewigte. Lerne deinen Hochmut überwinden, und alles Übrige wird dir leicht werde

    2. So vollkommen war die Bekehrung dieses großen Heiligen, dass er nie wieder in seine alten Sünden zurückfiel. Die göttliche Liebe hatte gänzlichen Besitz von seinem Herzen genommen. Kaum gab es je ein scharfsinnigeres Genie. Ein Strom feuriger Beredsamkeit fließt in seinen Schriften, und sein Wissen war wie ein Abgrund von Kenntnissen. Alle diese Gaben verwendete er nun, die heiligen Wahrheiten der Offenbarung zu entwickeln, und die Feinde der Kirche zu widerlegen und zu bekehren. Noch heutzutage sind seine Schriften ein belehrendes Licht, und er wird als der tiefsinnigste Lehrer betrachtet und befragt. Worauf verwendest du deine Kenntnisse: zu Gottes Ehre, oder zu deiner Eitelkeit?



    3. Mit unermüdlichem Liebeseifer verbreitete Augustinus jenes Feuer, das der Herr auf Erden gesandt hatte, die Herzen zur Liebe zu entzünden. Er begründete und leitete einen der frühesten kirchlichen Orden, predigte, lehrte, unterwies die Katechumenen, und glühte, die Seelen zu bekehren. Und dabei führte er das bußfertigste Leben, und starb auch während er Bußübungen verrichtete. Folgen wir den Lehren und Beispielen dieses großen Heiligen, und entsprechen wir der Gnade mit ebenso großer Treue, und sie wird auch in uns mächtig sein. Er konnte wirklich mit dem Apostel, 1 Korinther 15,10, sagen: „Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht – nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.“

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  • GebetsanliegenDatum23.08.2023 07:53
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Gebetsanliegen



    @Katholik28


    Maria, Heil der Kranken



    Samstag vor dem letzten Sonntag im August




    Es kann kein Zweifel sein: das Kranksein stammt aus der Sünde. Vorbote des Todes, Vorzeichen unseres leiblichen Zerfalls. Christlicher Glaube verneinte es daher im Leben Jesu und Mariens, weil sie allein der Sünde keinen Sold gezollt. Als Vorboten der großen Todesnot bringen Krankheiten dem Menschen Leid und Not. Als Vorahnungen des tiefen Grabesdunkels verscheuchen sie von unserem Antlitz, was an Lebensfreude dort leuchtete. Kranke Menschen sind arme Menschen, sind hilflose Menschen.



    Darum sehnt sich der Kranke nach dem Heil, jammert nach der Gesundheit. Gierig greift er nach den Heilmitteln, die man ihm empfiehlt. Er sucht nach der heilenden Hand, Wer wüsste es nicht aus der Kulturgeschichte der kranken Menschheit, dass sie vorzüglich ihre Hilfe suchte bei der Frau mit der zarten Hand, bei der Mutter mit dem treusorgenden Herzen? Eine große Rolle spielte die weise Frau, die die Heilkräuter kennt und mischt, die die Natur den Menschen bereitet hat.



    Übernatur baut aber auf der Natur auf. Was der natürliche Mensch schon mit Recht ersehnte und versuchte, hat unser Herr den krankwerdenden Gotteskindern in ihrer himmlischen Mutter geschenkt, in dieser starken Frau, die der Schlange, deren Drachengift unsern Leib verdarb, den Kopf zertrat. Als Heil der Kranken gab er sie uns. Heil der Kranken! Welch trostvolles Wort! Welche Hoffnungen birgt dieser Ruf!



    Und fürwahr, kein leerer Wahn! Denn Maria ist die machtvolle Frau, die nicht erst der Natur ihre Geheimnisse ablauschen muss. Sie gebietet vielmehr der Natur, die Königin des Alls. In Gottes Vollmacht durchbricht sie ihre ehernen Schranken und heilt, wo keine Heilung mehr zu erhoffen war. Der kranke Mensch vertraut und glaubt: Mariens Macht hört erst da auf, wo auch Gott, der Allmächtige, nichts mehr vermöchte. Vertraut er aber nicht noch mehr auf der himmlischen Mutter treusorgendes Herz? Mutterliebe versagt doch am Krankenbett eines Kindes nie. Das weiß ein gläubiger Christ.



    Man kann selten einem ergreifenderen Schauspiel beiwohnen, als wenn in Lourdes und an anderen Gnadenstätten der Sohn Mariens in der heiligen Eucharistie zu den Kranken getragen wird, die von weither die schmerzerfüllte Reise gewagt, damit er sie segne, er sie heile, von seiner Mutter Fürbitte bestürmt. Himmelstürmendes Bitten, glühendstes Vertrauen zum Heil der Kranken! Aber wird es nicht öfter enttäuscht als belohnt? Menschlich gesehen: ja, übernatürlich gemessen: nie. Die Krankheit des Leibes blieb, aber die Gesundheit der Seele stieg. Darum kann nie der Ruf verstummen: Maria, Heil der Kranken, bitte für uns!



    Kirchengebet



    Wir bitten Dich, Herr, unser Gott: gib, dass wir, Deine Diener, uns ständiger Gesundheit des Leibes und der Seele erfreuen und dass wir durch die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit reinen Jungfrau Maria von der Trübsal dieser Zeit befreit werden und die ewige Freude genießen dürfen. Amen.



    Zur Geschichte des Festes: Gegen Ende des Jahres 1837 brach in der Stadt Rieti in Italien und in der weiteren Umgebung eine ansteckende Krankheit aus, die sich als unheilbar erwies. In vielen Gebeten, Andachten und Wallfahrten bestürmte man die liebe Gottesmutter um ihre machtvolle Hilfe. Maria half! Die Krankheit erlosch. Der Dank und die Begeisterung des Volkes kannten keine Grenzen. Dringend bat man in Rom um die Erlaubnis zu einer Festfeier unter dem Titel „Maria, Heil der Kranken“. Es sollte die Dankesgabe des Volkes sein für die sichtbare Hilfe der Gottesmutter. Papst Gregor XVI. gab dem Drängen nach und erlaubte für die ganze Diözese das erbetene Fest.



    In der weiten Kirche werden allerdings vielerorts unter dem gleichen Titel Marienfeste gefeiert, und zwar aus den verschiedensten Anlässen, sind also vollkommen unabhängig von obigem Geschehen. So befindet sich z.B. ein solches Gnadenbild in der Kirche Maria Magdalena in Rom (Sitz der Kamillianer), desgleichen auch in Vaals in Holland und an mehreren anderen Orten. Den Regular-Klerikern im Krankendienst wurde die Festfeier „Maria, Heil der Kranken“ gestattet, die natürlich viele religiöse Gemeinschaften übernommen haben, deren Mitglieder im Dienst der Kranken stehen. Neuerdings feiern die Caritas-Schwestern diesen Tag als das Fest ihrer Patronin.



    (Prof. Dr. Carl Feckes, "So feiert dich die Kirche", Maria im Kranz ihrer Feste, 1957, Steyler Verlagsbuchhandlung


    https://www.marianisches.de/marienfeste/heil-der-kranken/



  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluss


    Besuch des heiligsten Altarsakramentes



    O Quell des Lebens und der Himmelswonnen,

    Den deine Engel unsichtbar umringen:

    Wie glühen hier, in Himmelslust zerronnen,

    Die Seelen, die sich dir zum Opfer bringen.



    1. Lass keinen Tag vorübergehen, ohne deinem göttlichen Heiland im Sakrament seiner Liebe die Huldigungen deiner Anbetung und Liebe darzubringen. Denn ist er auch nur den Augen des getreuen Glaubens sichtbar, so ist er doch wahrhaft und wesentlich auf dem heiligen Altar gegenwärtig. Und er verbirgt sich unter den heiligen Gestalten, damit wir nicht in dem Glanz seiner Glorie vergehen. Schütte also dein Herz vor ihm aus und entfalte ihm die Armut, die Krankheiten deiner Seele, denn Schätze der Gnaden sind in seiner Rechten, und er ist der barmherzige Arzt, der jede Seele heilt und liebevoll tröstet, die in Andacht und im Vertrauen der Liebe zu ihm kommt.



    2. Wie wunderbar hat seine unendliche Liebe in diesem göttlichen Sakrament sich erschöpft. Was für eine Einöde wäre diese Welt ohne die lebendige Gegenwart unseres göttlichen Hirten, der hier mitten unter den Schafen seiner Herde wohnt. Alle Gläubigen, von den ersten Zeiten der Kirche angefangen bis zur Vollendung aller Zeiten, sind eins durch ihn, der sie alle durch sich selbst ernährt, seinen Geist ihnen erteilt, und sie dadurch zur künftigen Seligkeit bereitet. In diesem göttlichen Sakrament schöpfen sie Trost, Kraft, Freude, selige Hoffnung und unsterbliche Liebe, die er im reichlichsten Maß den auserwählten Seelen erteilt, die ihn hier besuchen und sich ihm zum Opfer bringen.



    3. Mit so himmlischer Freundlichkeit zieht er seine getreuen Schäflein an, dass die Erde ihnen wahrhaft unwichtig wird, dass sie um seinetwillen alle Trübsale des Lebens freudig ertragen, alle Versuchungen des Fleisches, der Welt und des bösen Geistes starkmütig überwinden, und einen wahren Vorgeschmack des Himmels empfinden. Diese Gnaden kennen aus glückseliger Erfahrung alle treuen Seelen, die ihren göttlichen Geliebten oftmals besuchen. Sie fürwahr kosten und schauen, wie lieblich der Herr ist. Was für eine Schmach, dass unser himmlischer König, der aus Liebe zu uns Sündern sich herablässt, unter uns zu wohnen, von den Seinen verlassen ist. Vermehre nicht auch du die Anzahl dieser Undankbaren. "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen." (Matthäus 11,29)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum09.08.2023 19:51
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 10. August



    Heiliger Laurentius, bitte für mich bei Gott, dass er mir die Gnade verleiht, ihm zu Liebe die Welt mit all ihren Verführungen zu verachten und Jesus dem Gekreuzigten treu nachzufolgen in festem Glauben und vollkommener Liebe, die sich im Tragen des Kreuzes bewährt. Amen.



    Zu Gott



    Wir bitten Dich, o Herr, um die Gnade, die schändlichen Flammen unserer bösen Begierden auszulöschen, so wie Du den heiligen Laurentius über das Feuer, durch das er litt, hast siegen lassen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Zu Jesus Christus auf die Fürbitte der heiligen Philomena



    Jesus, reinstes Lamm, Du Freund unschuldiger, keuscher Seelen. Stärke uns durch das Beispiel und die Fürbitte der heiligen Jungfrau und Martyrin Philomena, die Du in diesen letzten Zeiten so schön verherrlicht hast, dass wir unseren heiligen katholischen Glauben hoch verehren, die jungfräuliche Reinheit innig schätzen, und die Keuschheit nach unserem Stand sorgfältig bewahren. Wir bitten Dich darum durch Dein kostbares Blut. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau




    Zu Barcelona wurde im Jahr 1223 am heutigen Tag der geistliche Orden Unserer Lieben Frau de Mercede oder Von der Erlösung der gefangenen Christen, auf Erscheinung der seligsten Jungfrau, eingesetzt.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum09.08.2023 19:44
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete



    Gebet eines Kranken

    Herr, wenn du willst, kannst du mich gesund machen. So rufe ich in meiner Krankheit zu dir. Du hast die Kranken geheilt, du hast unsere Krankheiten auf dich genommen und unsere Schmerzen getragen. Durch deine Wunden sind wir geheilt.

    Ich bitte dich, laß mich gesund werden, und wenn nicht, gib mir die Kraft, mein Kreuz mit dir zu tragen.


    Amen


    T: Huub Oosterhuis 1964, Übertragung Lothar Zenetti 1973, aus: »Du bist der Atem meiner Lieder«, Christophorus/Herder/Burckhardthaus (Freiburg/Wien/Geinhausen).

    https://www.erzbistum-muenchen.de/glaube...bung/cont/74477


    Liebe Grüße, Gottes Segen und Hilfe, Blasius

  • Vom Reich GottesDatum29.07.2023 07:50
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Von der Kleinmütigkeit



    Siehst du nicht die Himmelskrone winken,

    Die vollauf belohnt den tapfern Streit?

    Und du lässest dir den Mut entsinken,

    Noch zu kämpfen eine kurze Zeit?

    Steht nicht Gottes Gnade dir zur Rechten

    Dir den Sieg im Kampfe zu erfechten?



    1. Warum verzagst du so kleinmütig, als würde die Vollkommenheit deines Standes deine Kräfte übersteigen? Entweder gab es eine Zeit, in der du ein frommes Leben geführt hast, dann aber würdest du dir selbst widersprechen, wenn du sagst, die Heiligkeit ist eine unmögliche Sache. Oder aber du hast niemals fromm gelebt, und dann würdest du etwas ablehnen, wovon du weder Kenntnis noch Erfahrung hast. Danach also ist bloß deine Feigheit die Ursache deiner Kleinmütigkeit. Hätten die Heiligen auf solche eingebildeten Schwierigkeiten gehört, Jesus hätte nicht einen einzigen Jünger bekommen. Nur an gutem Willen fehlt es dir. Willst du ernsthaft den Weg gehen, so ist bereits der halbe Weg getan. Auf denn, die Gnade drängt dich, dein Gewissen schreit, und dein Heil hängt an deinem Entschluss.



    2. Gewiss ist es, dass Gott uns die Gnade verleiht, in der Ordnung, die unserem Stand gemäß ist, uns zu heiligen, und dass diese Gnade mit uns wirkt, und die Ausübung aller unserer Pflichten uns erleichtert. Wie auch sollte Gott, der da will, dass wir vollkommen und heilig werden, die notwendigen Mittel uns dazu versagen? Wäre er dann nicht, was ewig fern sei, ein Herr ohne Einsicht und Gerechtigkeit? Philipper 4,13: "Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt." spricht der Apostel, und alle wahren Diener Gottes sprechen dies mit ihm. So klage denn nicht über die Härte des Gesetzes, noch über Gottes Güte, sondern über deine Trägheit. Sie ist das einzige Hindernis, und nur du kannst es überwinden.



    3. Bist du etwa allein schwach? Wie viele Heiligen, die in dem besagten Stand lebten, in dem du lebst, hatten weniger glückliche Anlagen, und heftigere Leidenschaften, schwerere Krankheiten und Versuchungen zu ertragen? Dennoch versanken sie darüber nicht in Kleinmut, wie du. Durch die Gewalt, die sie sich antaten, gelangten sie zur Heiligkeit, und du könntest nicht dahin gelangen? Hättest du etwa nicht ähnliche Gründe, und ähnliche Mittel? Oder hättest du größere Hindernisse zu besiegen? "Wach auf du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein." (Epheser 5,14b) "Hoffe auf den Herrn, und sei stark! Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!" (Psalm 27,14)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/




  • 1.1. Gott erscheint in seiner Herrlichkeit: Die „Ur-Geschichte“ von der Herrlichkeit Gottes
    1.1.1. Die Herrlichkeit Gottes und das Volk Israel


    Als Grunddatum der Geschichte des Volkes Israel mit seinem Gott nimmt der → Exodus einen besonderen Rang ein. Die Herausführung des Volkes aus der ägyptischen Sklaverei wird in Ex 14,4; Ex 14,17f als Tat gedeutet, in der Gott seine Herrlichkeit erweist (Verb kbd); die deutsche Übersetzung verstärkt dies in der Regel, indem auch in Ex 15,1; Ex 15,7; Ex 15,21 die „Herrlichkeit“ dieser „herrlichen“ Tat ins Spiel gebracht wird (im Urtext: ga’a bzw. ga’on, Majestät).

    Die in Ex 16,7 angekündigte „Herrlichkeit Gottes“ (kabod JHWH) erscheint in Ex 16,10 (im Kontext des Mannawunders) in der Wolke. Wolke und Herrlichkeit gehören auch in Ex 14,19f; Ex 24,16; Ex 40,34f; Num 17,7; 1Kön 8,11; Ez 10,4; vgl. Ps 57,6 zusammen; beide Theophanie-Elemente betonen das Ineinander von Offenbarung und Verhüllung Gottes – Gott ist in seiner Herrlichkeit gleichzeitig offenbar und verborgen. Die Herrlichkeit Gottes, die in dieser Erzählung fast schon hypostatische Züge trägt, kommt in Ex 24,16 herab auf den Sinai, wo sie auf dem Gipfel anzusehen ist wie brennendes Feuer (Ex 24,17).

    Wie angekündigt (Ex 29,43), lässt sich die kabod JHWH schließlich auf der neu errichteten Stiftshütte (Begegnungszelt) nieder: Die Wolke bedeckt die Hütte, die Herrlichkeit des Herrn erfüllt die Wohnung (Ex 40,34), was zur Folge hat, dass Mose nicht in die Stiftshütte hineingehen kann (Ex 40,35). Von weiteren Erscheinungen der Herrlichkeit über dem Heiligtum vor dem Volk berichten Lev 9,23; Num 14,10; Num 16,19; Num 17,7; vgl. Dtn 5,24. Auch vor Einzelpersonen offenbart sich die Herrlichkeit Gottes – so vor Mose (Ex 33,22; vgl. Ex 33,19; Dtn 3,24) und vor Mose und Aaron (Num 20,6).

    https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex...a3b29c4d68e3bd/




  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluss


    Von der Pflicht des Almosens


    Verschließest du das Ohr dem Armen,

    Der zu dir fleht in seiner Not,

    Wird Gott sich deiner nicht erbarmen,

    Flehst du zu ihm in deinem Tod.



    1. Viele betrachten das Almosen als eines jener guten Werke, die zwar lobwürdig sind, die man jedoch auch ohne Sünde unterlassen kann. Dies ist ein schwerer Irrtum, denn der Sohn Gottes befahl uns dieses Werk bei Strafe der ewigen Verdammnis. "Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben." (Matthäus 25,41-42) Die Größe der Sünde liegt darin, dass Reiche, die entweder kein Almosen, oder nur so eins geben, das in gar keinem Verhältnis zu ihrem Reichtum steht, die Anordnung der göttlichen Vorsehung vereiteln, die den Unterhalt der Armen in ihren Überfluss legte, weshalb auch der Apostel zu den Reichen spricht: "Euer Überfluss ersetze den Mangel der Armen." (2. Korinther 8,14)



    2. Jesus Sirach 14: "Armut und Reichtum kommen von Gott." Er konnte die Güter des Lebens unter allen Menschen gleich verteilen, allein seine Weisheit wollte eine Unterordnung unter den Menschen begründen, damit einerseits die Tugend der Barmherzigkeit und Milde, andererseits aber die der Geduld geübt wird. Indessen ist der Reiche nur Verwalter seines Reichtums, Gott ist der eigentliche Herr darüber. Der Verwalter aber hat allerdings die Pflicht bei sich, die Hausgenossen seines Herrn von seinem Vermögen zu erhalten. Ja so sehr ist Gott der Eigentümer dieser Güter, dass seine Vorsehung sie nicht selten den unbarmherzigen Reichen hinwegnimmt, da er hingegen das Vermögen der Barmherzigen segnet und ihren Reichtum vermehrt.



    3. Hat aber auch Gott das vollkommenste Recht, einen Teil seiner Gaben vom Menschen zu fordern, so verlangt er dennoch sie nie umsonst. Daher spricht die Schrift (Sprichwörter 19,17): Wer Erbarmen hat mit dem Elenden, leiht dem Herrn; er wird ihm seine Wohltat vergelten." Fürchtest du etwa, dem himmlischen König auf Wucher zu borgen? Oder fürchtest du zu verarmen, wenn du reichlich gibst? Ist dies der Fall, so hast du entweder dem Glauben versagt, oder dein Glaube ist tot. Denn die feierlichste Versicherung gab uns der Herr: "Gebt, und es wird euch gegeben werden!" (Lukas 6) Jesus Sirach 4,1-6;8+9: "Entziehe den Armen nicht den Lebensunterhalt, und lass die Augen des Betrübten nicht vergebens warten. Enttäusche den Hungrigen nicht, und das Herz des Unglücklichen errege nicht. Verweigere die Gabe dem Bedürftigen nicht, und missachte nicht die Bitten des Geringen. Verbirg dich nicht vor dem Verzweifelten, und gib ihm keinen Anlass, dich zu verfluchen. Schreit der Betrübte im Schmerz seiner Seele, so wird Gott, sein Fels, auf sein Wehgeschrei hören. Neige dem Armen dein Ohr zu, und erwidere ihm freundlich den Gruß. Rette den Bedrängten vor seinen Bedrängern, ein gerechtes Gericht sei dir nicht widerwärtig."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Besten Dank, Bruno Schulz für Ihren Beitrag.

    Zitat

    Aber ungebildet habe ich mich so oft bewundernd gefragt: „Warum hat Gott das über sich selbst gesagt?“ In allen offiziellen Bibelübersetzungen ist das Wort HERRLICHKEIT gleich.



    Vielleicht ist folgender Auszug hilfreich zum Wort Herrlichkeit.

    1.2. Jesus Christus, der Herr der Herrlichkeit: eine neue Herrlichkeitsgeschichte

    Die Geschichte Jesu Christi wird immer wieder in die Farben der Herrlichkeit getaucht (vgl. das „Evangelium der Herrlichkeit“ in 1Tim 1,11; ähnlich 2Kor 4,4) und dadurch mit den alttestamentlichen Offenbarungen der Gottesherrlichkeit in Verbindung gebracht. Dabei lassen sich unterschiedliche Schwerpunkte ausmachen: Die Evangelien von Mk und Mt assoziieren Jesus vor allem über die Vorstellung vom Menschensohn mit dem Herrlichkeitsbegriff (Mk 8,38; Mt 16,27; Mt 19,28; Mt 25,31). Lukas hingegen betont, dass die Herrlichkeit schon an verschiedenen Punkten der irdischen Existenz Jesu aufgeleuchtet hat, so bei seiner Geburt (Lk 2,9; vgl. Lk 2,14; Lk 19,38), seiner Verklärung (Lk 9,31f; vgl. auch 2Petr 1,17 – wobei die deutsche Übersetzung dies jedoch meist nicht erkennen lässt, da hier von „Klarheit“ und „Verklärung“ die Rede ist) und bei seiner Auferstehung (Apg 3,13) bzw. Existenz als Auferstandener (Apg 22,11). Die Auferstehung Jesu ist auch in Röm 6,4; Röm 8,17 als Herrlichkeitsgeschehen gedeutet worden; in Apg 3,13 lässt sich jedoch besonders deutlich erkennen, welcher alttestamentliche Text als Beleg für eine solche Deutung herangezogen werden konnte: die LXX- (Septuaginta-) Fassung von Jes 52,13, in der von der Erhöhung und Verherrlichung des leidenden Gottesknechtes die Rede ist.

    Diese (wohl an LXX-Jesaja gewonnene) Begrifflichkeit hat auch der Evangelist Joh aufgegriffen, jedoch nicht auf die Auferstehung, sondern auf den Tod Jesu bezogen. So kann er den Kreuzestod explizieren als Erhöhung (Joh 3,14; Joh 8,28; Joh 12,34) ans Kreuz und zum Vater gleichermaßen – und als Verherrlichung, also heilvolles Offenbarungsgeschehen in der Tradition der alttestamentlichen Gottesherrlichkeit (Joh 7,39; Joh 11,4; Joh 12,16; Joh 12,23; Joh 12,28; Joh 13,31f; Joh 17,1; von dort aus weiterführende Deutungen der Sendung Jesu finden sich auch noch in Joh 14,13; Joh 15,8; Joh 16,14; Joh 17,10). Darüber hinaus zeichnet das Joh Jesus als einen, der Gottes Herrlichkeit bereits in der Präexistenz hat (Joh 17,5; vgl. Joh 12,41), auf Erden offenbart (Joh 1,14; Joh 2,11; Joh 11,40) und an seine Jünger weitergibt (Joh 17,22) und schließlich wieder in die Herrlichkeit beim Vater zurückkehrt (Joh 17,5; Joh 17,24). Durch die deutsche Übersetzung, die zwischen „Herrlichkeit“ und „Ehre“ schwankt, wird ein weiteres doxa-Thema unsichtbar: Die Auseinandersetzung Jesu mit denjenigen, die seine Sendung vom Vater nicht anerkennen wollen, gerät zur Auseinandersetzung um wahre Herrlichkeit, die nicht in zwischenmenschlicher Anerkennung (vgl. Joh 5,41; Joh 5,44; Joh 7,18; Joh 8,50; Joh 8,54; Joh 12,43), sondern in der Offenbarung der Gottesherrlichkeit, wie sie in Jesus Christus stattfindet, gesucht werden soll.

    Paulus will über den Begriff der Herrlichkeit vor allem die Offenbarungsqualität Jesu herausarbeiten: Jesus Christus ist der „Herr der Herrlichkeit“ (vgl. auch Jak 2,1), der aber nicht als solcher erkannt wurde (1Kor 2,8), da die Verblendeten das helle Licht des Evangeliums und der Herrlichkeit Christi als Ebenbild Gottes nicht sehen (2Kor 4,4). Für die Glaubenden erhofft er die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesus Christus (2Kor 4,6; ähnlich Hebr 1,3: der Sohn als Abglanz der Herrlichkeit des Vaters). Auch in weiteren Briefen wird die Herrlichkeit mit der (Heilsstellung Jesu nach der) Auferstehung assoziiert, vgl. Phil 3,21; 1Tim 3,16; 1Petr 1,11; 1Petr 1,21.

    https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex...a3b29c4d68e3bd/

    Liebe Grüße und Gottes Segen, Blasius

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