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Maria, Mutter der Sterbenden 4. Sonntag im Oktober

in Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria 20.10.2022 12:00
von Blasius • 3.920 Beiträge




Der Mensch hat vielerlei Not zu durchkosten, aber nie eine größere als die Sterbenot. Einem Lebewesen kann naturgemäß nichts mehr zuwider sein, als nicht mehr zu sein und zu wirken. Aber kein Lebewesen der großen Gottesschöpfung durchlebt diese Not so bewusst wie der Mensch. Das erhöht seine Sterbenot. Darum hatte Gottes weise Schöpferliebe ursprünglich den Tod vom Menschen abgewehrt, indem er ihm den Baum des Lebens pflanzte. Durch die Sünde ist der Tod über die Menschen gekommen, und nun folgt ihm das Gericht. All das erhöht des sündigen Menschen Sterbenot. Es ist ihm daher ein besonders starker Trost, dass Gottes Offenbarung den Gotteskindern verheißt, es werde in der neuen Welt keinen Tod mehr geben, weil Christus ihn in den ewigen Feuerpfuhl verbannen wird.



Bis dahin muss jedoch noch gestorben werden, und selbst das erlöste Gotteskind ist davon nicht befreit. Aber für den Christen hat der Tod sein Antlitz gewendet. Ihm naht er nicht mehr als Sündenstrafe, vielmehr als die große Bewährungsstunde, in der er unmittelbar reif werden soll für unsterbliches, ewiges Leben. Vorausgesetzt, dass es ein Sterben in Christus, dem Sieger, ist. Wer angesichts des bitteren Todes aus tiefgläubigem Herzen zum Vater im Himmel spricht: „Es ist vollbracht. Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist“, der wird in gleicher Stunde mit Christus im Paradies sein.



Aber ach, oftmals ist man alles andere gewesen denn Gotteskind. Armer, sündiger Mensch, der dem Begehren des Fleisches entsprochen hat. Dann freilich wird Sterben düster und schwer. Recht drückend kann die Sterbenot dem sterbenden Christen werden.



Besitzen wir aber nicht eine Mutter? Sterbende Krieger haben so oft in ihrer leiblichen Not nach der Mutter gerufen, auch wenn das kühle Grab diese schon lange aufnahm. Taten sie es nicht, weil sie wussten, dass in allerletzter Not nur Mutterhände und Mutterliebe zu helfen vermag? Sollten dann sterbende Gotteskinder in leiblich-seelischer Not nicht nach der Gnadenmutter rufen wollen, nach jener himmlischen Frau, in deren unübertrefflichem Mutterherzen, das ja soviel vermag, sie besser sich gebettet und behütet wissen als in der besten irdischen Mutter Herz?



Man versteht daraus, dass Maria dazu berufen ist, beim Sterben ihrer Gnadenkinder einen besonderen Platz einzunehmen. Nie fand es stärkeren Ausdruck als darin, dass jedem Ave, das gebetet wird, der Ruf beigegeben ist: „Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.“ Mutter der Sterbenden, die du einst dem siegreichen Sterben deines Sohnes beigesellt worden bist, sei auch unsere Hilfe in letzter Not!



Kirchengebet



Wir bitten Dich, o Herr und Gott, verleihe uns, Deinen Dienern, die Freude beständiger Gesundheit des Geistes und des Leibes und lass uns auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit reinen Jungfrau Maria von der jetzigen Trübsal befreit werden und die ewige Freude genießen. Amen.



Zur Geschichte de Festes: Die Verehrung Mariens als „Hilfe der Sterbende“ ist biblisch begründet. Denn die Mutter Maria stand bei dem Tod ihres Kindes unter dem Kreuz und war ein stiller menschlicher Trost für den sterbenden Heiland.



Wer könnte uns Christen, uns Glieder am mystischen Leib Christi, in unserer eigenen Todesnot besser und wirksamer beistehen, als die Mutter Jesu? In Wirklichkeit zeigt die Geschichte der Marienverehrung oft und oft die sichtbare Hilfe Mariens in der schwersten Stunde, im Scheiden von dieser Welt.



Bekannt ist, dass am 18. November 1823 dieses Fest für ganz Sizilien erlaubt wurde. Unbekannt ist allerdings die nähere Veranlassung dazu. Von dort aus verbreitete sich dieses volkstümliche Fest besonders in Italien und Frankreich und auch in anderen Ländern, selbst bis nach Südamerika, wo es besonders in Brasilien gefeiert wird.



(„So feiert dich die Kirche“, Prof. Dr. Carl Feckes, Maria im Kranz ihrer Feste, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)



https://www.marianisches.de/marienfeste/...der-sterbenden/


zuletzt bearbeitet 20.10.2022 12:03 | nach oben springen

#2

RE: Maria, Mutter der Sterbenden 4. Sonntag im Oktober

in Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria 19.10.2024 19:29
von Blasius • 3.920 Beiträge

Maria, Mutter der Sterbenden
ist am 27.Oktober, 4. Sonntag im Oktober




Maria, Wunderbare Mutter



20. Oktober



Wenn wir nicht mehr wissen, wie wir es ausdrücken sollen, wenn etwas uns aufs Höchste erstaunen macht, dann sagen wir: „Wunderbar!“ Darum gehört dieses Wort auch zu der alle Verstehen übersteigenden Mutterschaft Mariens. „Du wunderbare Mutter!“ lautet daher ein Anruf der Lauretanischen Litanei. Frommer Sinn hat diese Aussage noch zu übersteigern unternommen, denn es gibt seit Jahrhunderten schon ein Gnadenbild der „dreimal wunderbaren Mutter“. Viele grüßen heute die Jungfrau-Mutter mit diesem Gruß. Damit will man ein Ähnliches aussagen, wie wenn man Gott den Dreimalheiligen nennt, wenn dreimal das Kyrie erschallt, wenn dreimal das Agnus Die gebetet wird. Es soll eine unvorstellbare Steigerung ausdrücken. So wunderbar ist demnach Mariens Gottesmutterschaft, dass man es nicht richtig auszudrücken vermag, wie wunderbar sie ist.



Nicht verwunderlich daher, wenn die Lobredner Mariens nicht mehr wussten, woher sie die Bilder und Vergleiche nehmen sollten, um die Erhabenheit einer Gottesmutterschaft zu besingen. Da lässt man alle Heiligen, ja alle reinen Geister des Himmels wie ein Nichts vor ihr verschwinden. „Nichts ist in der Welt von solcher Art wie die Gottesgebärerin Maria. Durcheilen wir in Gedanken alle Geschöpfe, und dann sagt mir, ob es etwas gibt, das der Jungfrau und Gottesgebärerin gleicht oder sie gar übertrifft. Durchstreife die Erde, schau auf das Meer, durchforsche die Luft, dring bis in die Himmel, beachte alle unsichtbaren Kräfte und schau, ob in aller Welt ähnlich Wunderbares zu finden ist“ (Proklus von Konstantinopel). „Du bist der Schmuck des Menschengeschlechtes. Du hast die Ordnungen der Engel überschritten. Du hast den Glanz der Erzengel verdunkelt. Du hast die erhabenen Sitze der Throne unter dich gebracht. Du hast die Höhe der Herrschaften heruntergeschraubt. Du bist der Herrschaft der Fürsten vorangeeilt. Du hast die Kräfte der Gewalten geschwächt. Du bist gewaltiger als alle Kräfte. Du hast den scharfen Blick der Cherubim mit deinen irdischen Augen besiegt. Du hast den Flug der Seraphim, die doch sechs Flügel haben, durch die Flügel deines Geistes überflügelt. Kurz: du hast alle Geschöpfe übertroffen“ (Sophronius von Jerusalem).



Noch weiter als die Wirklichkeit reicht das, was der Verstand sich an Herrlichem ausdenken könnte. Aber auch das verblasst vor der Erhabenheit einer Gottesmutterschaft. „Gleichwie Gott zu begreifen und auszusprechen unmöglich ist, so übersteigt das große Geheimnis der Gottesgebärerin jeden Verstand und jede Zunge“ (Basilius von Seleucia). „Deine Erhabenheit geht über Engelverstand“ (Germanus von Konstantinopel). „Nichts Erhabeneres könnte gedacht werden als eine Gottesmutter“, erklärt der heilige Bonaventura.



Ja, wenn es so ist, dann kann man freilich nur noch die unendliche Majestät Gottes selbst herbeirufen, um auszudrücken, wie erhaben die dreimal wunderbare Mutter ist, die „den zweiten Platz nach der Gottheit innehat“ (Ephräm). „Nichts ist Maria gleich, nichts außer Gott, der größer ist als sie“ (Anselm). Pius XI. hat es lehramtlich bestätigt: „Aus dem Geheimnis der göttlichen Mutterschaft fließt Mariens einzigartige Gnade und ihre nächst Gott höchste Würdigkeit.“



„Wahrlich, Großes hat an mir getan der Allmächtige.“



Kirchengebet



Gott, in den Anordnungen Deiner Vorsehung kannst Du Dich nicht irren. Wir bitten Dich flehentlich, wende auf die Fürbitte Mariä, der seligen Jungfrau und Mutter Deines Sohnes, von uns alles Schädliche ab und gewähre uns alles Heilsame. Amen.



Zur Geschichte des Festes: Von einer Ordensfrau im Dreifaltigkeitskloster vom Heiligsten Herzen in Rom wurde 1844 ein Marienbild gemalt, über dem ein himmlischer Glanz zu liegen schien. Gar bald hörte Pius IX. von mehreren Wundern, besonders von Krankenheilungen, die vor diesem Bild geschehen seien. Er selber besuchte daraufhin das Kloster und kniete betend vor diesem Bild. Dies geschah am 20. Oktober 1846. Er erlaubte dann dem Dreifaltigkeitskloster die Feier eines eigenen Festes unter dem Titel: Mater admirabilis. – 1893 wurde dem ganzen Orden der Schwestern vom Heiligsten Herzen dieses Fest gestattet und ein eigenes Messformular geschenkt. Es blieb aber dieses Marienfest nicht auf den Orden beschränkt. Auch andere Ordensgemeinschaften und Diözesen erbaten und erhielten in Rom die Erlaubnis zu dieser Festfeier.



(„So feiert dich die Kirche“, Prof. Dr. Carl Feckes, Maria im Kranz ihrer Feste, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)


zuletzt bearbeitet 19.10.2024 19:41 | nach oben springen


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