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  • Thema von Blasius im Forum Wort- und Begrifferklä...



    Der Passionssonntag von Heinrich Joseph Metzer und Benedikt Welte

    Passionssonntag wird der fünfte Sonntag in der vorösterlichen Fastenzeit, der zugleich der zweite vor Ostern ist, genannt. Mit ihm beginnt ein neuer Abschnitt in der Fastenzeit. Die Kirche fordert nämlich ihre Gläubigen besonders von diesem Tage an bis zum Ende der Karwoche auf, sich an Jesus in seinen letzten Lebenstagen in seiner Andacht zu erinnern. Leiden, unaussprechliche Leiden waren es aber nun, die der göttliche Heiland auf seinen letzten Leidenswegen überstehen mußte, daher hat dieser Sonntag auch schon schon in sehr früher Zeit (Sacram. Gregor.) seinen damaligen Namen Leidenssonntag erhalten Und auch die auf den Leidenssonntag darauf folgende Woche erhielt daher den Namen „Passionswoche” (Leidenswoche).

    Als Sonntag, mit dem die jährliche Gedächtnisfeier der letzten Lebenstage unseres Herrn im strengen Sinne beginnt, trägt er mit Recht schon in dem Kapital der ersten Vesper gleichsam als Titel die Worte an der Stirne: „ Fratres, Christus assistens pontifex futurorum bonorum, per amplius et perfectius tabernaculum non manu factum, id est, non hujus creationis, neque per sanguinem hircorum aut vitulorum, sed per proprium sanguinem introivit semel in sancta, aeterna redemtione inventa
    (Hebr. 9, 11. 12).„

    Hiermit wird Jedem gesagt, es werde die von diesem Tage am besonders empfohlene Betrachtung der Leiden des Heilandes nur dann nach dem Willen der Kirche vorgenommen, wenn man dabei in Erwägung zieht, daß Christus um unser willen in den Tod des Kreuzes ging, nur durch diesen Opfertod uns von der Sünde erledigen konnte, jedoch jetzt, nachdem er sich für uns hingegeben hat, allen denen ein immerwährender Mittler und Opferpriester ist, welche die Sünde, die den Sohn Gottes an`s Kreuz geschlagen hat, standhaft meiden, und Jesus Christus sich weihen. Besondere Merkmale, die der ganzen Leidenszeit, welche mit diesem Sonntag beginnt, zum Teil abgesehen von den letzten drei Tagen der Karwoche, gemeinschaftlich sind, sind besonders folgende:

    Die Kreuze und Bilder sind auf allen Altären mit blauen Tüchern verhüllt

    das Beten des Hymnus „Gloria Patri” unter bleibt in der Passionswoche und in den ersten Tagen der Karwoche bei vielen Anlässen, bei denen es sonst üblich ist, in den drei letzten Tagen der Karwoche aber gänzlich;
    in dem Kirchengebet der Temporalmessen wird der Psalm Judica ausgelassen;
    in den Temporalofficien des canonischen Stundengebetes (Breviers) wird in den Kapiteln, Versikeln, Responsorien und Hymnen stets das leidenden Heilandes gedacht.

    Das Verhüllen der Kreuze und Bilder, das nach einer Entscheidung der Kongregation der Bräuche mit allen Bildern auf den Altären vorzunehmen ist (In primis vesperis dominicae passionis non solum cruces et imagines Salvatoris; sed etiam icones altarium et omnes imagines Sanctorum tegi debent; S.R.C.4.Aug.1663), insoweit es nicht schon am Anfang der Fastenzeit geschah, ordnen das Caeremoniale Episcoporum und die letzte Ausgabe des römischen Missale von Urban VIII. an.
    Die Bela, mit denen die Verhüllung geschieht, müssen von blauer Farbe sein und dürfen an einem etwa einfallenden hohen Feste nicht weggenommen werden (S.R.C. 16. Nov. 1649). Es soll diese erst in neuerer zeit entstandene Zeremonie offenbar die große Trauer andeuten, welche die Kirche in diesen tagen hat und zugleich jeden Gläubigen erinnern, sich während dieser zeit so viel als möglich vom Geräusche des Lebens zurück zu ziehen und in stiller Zurückgezogenheit mit Jesus Alleingespräch zu halten. Zunächst dürfte jedoch diese Vorschrift dadurch veranlaßt worden sein, daß sowohl in der Evangeliumspericope dieses Sonntags (Joh. 8, 46-59), als auch in mehreren der künftigen tage solche Abschnitte gewählt sind, in denen ein sich Verbergen, ein bald nicht mehr sichtbar sein, ein himmlisches Reisen, ein Fliehen Jesus erzählt wird.

    Die Sitte, das „Gloria Patri” von diesem tage an nicht mehr so oft als an den übrigen Tagen im Jahre und in den letzten drei Tagen der Karwoche gar nicht mehr zu beten, kennt schon der Ordo Romanus I. Jüngeren Ursprungs ist dagegen wieder die Vorschrift wegen des Psalmes Judica, bei der man überdies nicht weiß, ob sie ein Zeichen der Trauer sein soll, da ein Teil dieses Psalmes den Text zum Introitus der Messe des Passionssonntags bildet, somit an diesem Tag nicht so sehr ausgelassen, als vielmehr an einer anderen Stelle gebetet wird. Als Beleg, daß in den Temporalofficien dieser beiden Wochen der leidende Erlöser das Hauptthema der Betrachtung ist, folge hier der in dieser Zeit bei der Matutin übliche Hymnus:

    „Pange lingua gloriosi Lauream certaminis, Et super crucis trophaeo Dic triumphum nobilem, Qualiter redemtor orbis Immolatus vicerit. De parentis protoplasti Fraude factor condolens, Quando pomi noxialis In necem morsu ruit. Ipse lignum tunc notavit, Damini ligni ut solveret. Hoc opus nostrae salutis Ordo depoposcerat, Multiformis proditoris Ars ut artem falleret, Er medelam ferret inde, Hostis unde laeserat. Quando venit ergo sacri Plenitudo temporis, Missus est ab arce Patris Natus orbis conditor, Atque ventre virginale Carne amictus prodiit. Vagit infans inter arcta Conditus praesepia. Menbra pannis involuta Virgo mater alligat, Et Dei manus pedesque Stricta cingit fascia. Sit sempiternae sit beatae Trinitati gloria, Atque Oatri Filiopque Par decus paraclito, Unius trinique nomen Laudet universitas.
    Amen.”

    Noch andere Namen des Passionssonntags sind: „Sonntag Judica” und „Dominica mediana”,
    auch soll er hie und da „verschwiegener Sonntag” oder „schwarzer Sonntag” genannt werden.
    (Liturgie von Marzohl 4. Th. Seite 264).

    Quelle:
    Encyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hilfswissenschaften (1852) von
    Heinrich Joseph Metzer (Doctor der Philosophie u. Theologie und ord. Professor der orientalischen Philologiean der Universität zu Freiburg im Breisgau)
    Benedikt Welte, (Doctor der Theologie und ord. Professor an der
    katholisch-theologischen Facultät zu Tübingen) und weitere

    Der Passionssonntag von Michael Sitzel
    Von diesem Sonntag an bis zum Osterfest ist bei den Christen die Zeit besonders der Betrachtung des Leidens und Todes Jesu bestimmt. Es wird uns mehr als sonst die heilige Pflicht empfohlen, unserem liebevollem Heiland in seinem Leiden zu folgen, und mit unverwandeltem Blick auf das vorbereitende Opfer hin zu schauen, wodurch uns die Liebe des Vaters wieder erworben und die Pforten des Himmels geöffnet werden. Die Kirche verhüllt an diesem Tag die Heiligenbilder und die Kruzifixe, läßt ihre Diener nur in Trauergewändern erscheinen, singt nur Psalmen und Hymnen, in denen sich Trauergefühle aussprechen. Alles dieses, um ihre angstvolle Erwartung des geheimnisvollen Tages auszudrücken, an dem der Gottesmensch auf Golgotha unter namenlosen Schmerzen sein Leben für die Erlösung der sündigen Welt hingab. Ihr Wunsch ist, daß wir, nieder gebeugt unter der Last unseres Schmerzes und unserer Missetaten, wie ein Prophet spricht, Gott das Opfer unserer Tränen darbringen, die nach der sinnreichen Bemerkung des heil. Augustin gleichsam das Herzblut sind, welches wir, der Buße als Opfer geweiht, vor ihm vergießen.

    Dem Sinne der Kirche zu entsprechen, wollen wir unseren Eifer verdoppeln in den immer näher rückenden Erlösungstagen. Durch die Wunden und den Tod unseres Heilandes fließen uns endlose Gnadenströme zu; die wollen wir in ein reuiges Herz auffassen. Ein zerknirschtes und demütiges Herz verschmäht der Herr nicht. Bereiten wir in uns solche Gesinnungen der Buße und Bekehrung und die unendliche Erbarmung des am Kreuze gestorbenen Gottmenschen wird uns liebend wieder zu Gnaden aufnehmen.

    Quelle:
    Leben und Taten der Heiligen - Eine Legenden-Sammlung für das christkatholische Volk von Michael Sitzel, Beichtvater des Mutterhauses der barmherzigen Schwestern zu München (1839)

    Judica - ist benannt nach dem Anfang des Introitus,

    Introitus bedeutet:

    Der Chorgesang beim Einzug des kath. Pristers zur hl. Messe.
    In der ev. Liturgie das erste Lied, oder Stück etc des Gottesdienstes.
    Andere Namen für Judica sind:

    Roter Sonntag
    Schwarzer Sonntag
    5. Fastensontag
    5. Passionssontag
    2. Sonntag vor Ostern
    Erbsensonntag
    Dominica de passione

    In Großbritanien steht der Name auch in Verbindung mit Speiseopfern.
    Die wurden meist für Vegetationsgottheiten geopfert.

    So wurde mancherorts auch eine Grütze aus Birnen und Erbsen zubereitet,
    woraus sich auch der de Name Erbsensonntag ableitet.

    In Wales spielten die Erbsen auch als Symbol für Reichtum eine wichtige Rolle.

    Den Windgeistern wurden auf den kleinen westlichen Inseln kleine Windbeutel geopfert,
    sogenannte Whirling Cakes (Wirbelkuchen).


    http://www.brauchtumsseiten.de/a-z/p/pas...nntag/home.html


    Liebe Grüße, Blasius

  • Thema von Blasius im Forum Wenn etwas der Klärung...



    "Boy Lover" Symbolik? Die Gewänder des Weltjugendtags
    von Francis scheinen mit einem Pädophilen-Logo versehen zu sein-


    Nur ein unglücklicher Zufall, kein Zweifel ...

    "Boy Lover" Symbolik?

    Das Novus-Ordo-Phänomen des Weltjugendtags , das 1985 erstmals vom Mastermind „Theology of the Body“, „Papst Saint“, Johannes Paul II. , Einberufen wurde, wird seit langem als „katholischer Woodstock“ bezeichnet, da es häufig zu fleischlichen Sünden kommt zur freien Vermischung großer Gruppen junger Männer und Frauen, von denen die meisten schockierend unbescheiden gekleidet sind.

    Es kann jedoch sein, dass der Weltjugendtag eine noch unheimlichere Seite hat.


    Die jüngste derartige Veranstaltung fand im Januar dieses Jahres in Panama statt . Häufige Besucher dieser Website erinnern sich möglicherweise an die schreckliche Mahnwache für Gebet und Anbetung, die „Papst“ Franziskus leitete und in der eine grotesk aussehende hohle Metallmonstranz in Form der Gottesmutter vorkam:

    Monster-Ance! Schreckliche Anbetungszeremonie beim Weltjugendtag Mahnwache
    So weit, so schlecht.

    Aber jetzt haben einige Leute auf Twitter behauptet, dass Francis während dieser Zeremonie einen Humerusschleier mit einem Besatzmuster verwendet hat, das ein Logo zeigt, das von Pädophilen und Pädagogen verwendet wird, um sich gegenüber verwandten Geistern zu identifizieren. Daher beschlossen wir, Nachforschungen anzustellen, und was wir fanden, war schockierend.

    Zunächst zum Symbol selbst. Am 31. Januar 2007 veröffentlichte das US-amerikanische Federal Bureau of Investigation (FBI) intern ein nicht klassifiziertes, aber für die Strafverfolgung sensibles Geheimdienst-Bulletin mit dem Titel „Symbole und Logos, die von Pädophilen zur Identifizierung sexueller Vorlieben verwendet werden“. Dieses Dokument wurde am 22. November 2007 von Wikileaks der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und kann hier vollständig abgerufen werden .

    Das Logo, das das FBI als "BLogo aka 'Boy Lover'" identifiziert, ist dieses:

    Das FBI Intelligence Bulletin beschreibt und erklärt das Symbol und zeigt auch ein alternatives Logo, das speziell für kleine Jungen eine perverse Anziehungskraft vermitteln soll und dementsprechend als „LBLogo“ bezeichnet wird:

    Dieses widerliche Zeug ist nicht erfunden, und die Bedrohung ist real. Die folgenden zwei Mainstream-Nachrichtenseiten haben Artikel veröffentlicht, in denen die Menschen vor diesen (und anderen) Symbolen gewarnt werden und wofür sie wirklich stehen. Aber seien Sie vorsichtig, da diese beiden Websites sehr weltlich sind und unbescheidene Fotos und unzüchtige Werbung enthalten:

    "Eltern warnten vor unschuldig aussehenden Symbolen, die von Pädophilen verwendet werden, um ihre sexuellen Vorlieben anzuzeigen" ( Spiegel )
    "Enthüllt: Die Symbole, mit denen Pädophile ihre schmutzigen sexuellen Vorlieben in sozialen Medien signalisieren" ( Daily Mail )

    Jeder, der Kinder und deren Sicherheit hat, sich um sie kümmert oder sich um sie kümmert, sollte mit diesen Logos und ihren Darstellungen vertraut sein.

    Schauen wir uns nun die liturgischen Gewänder an, die Franziskus und andere Geistliche von Novus Ordo während des Weltjugendtags 2019 verwendeten. Wir beginnen mit der Gebetsmahnwache für junge Menschen am 26. Januar. Die Verzierung des Humerusschleiers von Franziskus zeigt praktisch dreieckige Dreiecke nicht zu unterscheiden vom schmutzigen "Boy Lover" -Logo. Es fehlt nur die zusätzliche untere Leiste - vielleicht aus Gründen der Verleugnung? [ UPDATE: Ein Leser hat freundlicherweise darauf hingewiesen, dass die beiden Logos wirklich 100% identisch sind, wie hier bewiesen .]



    Das gleiche Logo befindet sich auf der Rückseite von Francis 'Cope, sowohl hinten als auch vorne:

    Zu Überprüfungszwecken können Sie hier alle vom Vatikan veröffentlichten Fotos anzeigen, von denen einige der oben genannten Screenshots aufgenommen wurden. Darüber hinaus präsentieren wir hier das gesamte Video der Zeremonie, das von den vatikanischen Medien zur Verfügung gestellt wird:



    Am folgenden Tag, dem 27. Januar, leitete Francis die abschließende „Messe“ der Veranstaltung in einem Kasel mit demselben merkwürdigen Schnittmuster:


    Viele seiner Konzelebranten taten es auch:



    Fazit: Obwohl das Symbol auf den liturgischen Gewändern nicht vollkommen identisch ist [ KORREKTUR: das sind sie! ] zu dem Logo, das das FBI als Vermittler von Pädophilie oder Päderastie identifiziert hat, ist es jedoch fast so und sicherlich ähnlich genug, wo ein ungeschultes Auge den Unterschied nicht erkennen konnte. Damit werden zwei Dinge erreicht: Jeder, der ein Insider ist, kann sagen, was es bedeuten soll, und „bekommt“ es daher; und dennoch kann die pädophile Symbolik geleugnet werden, falls das Bedürfnis jemals auftauchen sollte, da das Logo nicht vollkommen identisch ist.

    Was uns zu einem verwandten Fall bringt: Erinnern Sie sich an das merkwürdige Logo für das Welttreffen der Familien im letzten Jahr in Dublin, Irland, und an die völlig zufällige Ähnlichkeit mit einem Symbol, das in der Sodomiten-Unterwelt verwendet wird? Kein Wunder, dass Francis zu diesem Anlass eine „Baphomet-Gehrung“ trug!

    Meine Damen und Herren, ziehen Sie Ihre eigenen Schlussfolgerungen.

    Denken Sie daran, dass es aus einem bestimmten Grund Weltjugendtag heißt.


    Lizenzen: faire Nutzung

    https://novusordowatch.org/2019/08/franc...pedophile-logo/


    WEITERE BILDER:
    https://www.google.de/search?

    Liebe Grüße, Blasius

  • Thema von Blasius im Forum Katechese




    https://youtu.be/mnzTIGpYxdA

    Wir dokumentieren hier im Wortlaut die Predigt, die Papst Franziskus am Freitagabend, den 27. März, bei einem Gebetsmoment am Petersdom in Rom gehalten hat. Franziskus hielt die Feier, die mit einem außerordentlichen Segen „Urbi et Orbi“ endete, als Zeichen der Hoffnung inmitten der globalen Coronda-
    »Am Abend dieses Tages« (Mk 4.35). So beginnt das eben gehörte Evangelium. Seit Wochen scheint es, als sei es Abend geworden. Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Plätze, Straßen und Städte gelegt; sie hat sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und einer trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt: Es liegt in der Luft, man bemerkt es an den Gesten, die Blicke sagen es. Wir sind verängstigt und fühlen uns verloren. Wie die Jünger des Evangeliums wurden wir von einem unerwarteten heftigen Sturm überrascht. Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig, denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern, alle müssen wir uns gegenseitig beistehen. Auf diesem Boot ... befinden wir uns alle. Wie die Jünger, die wie aus einem Munde angsterfüllt rufen: »Wir gehen zugrunde« (vgl. V. 38), so haben auch wir erkannt, dass wir nicht jeder für sich, sondern nur gemeinsam vorankommen.

    Leicht finden wir uns selbst in dieser Geschichte wieder. Schwieriger ist es da schon, das Verhalten Jesu zu verstehen. Während die Jünger natürlich alarmiert und verzweifelt sind, befindet er sich am Heck, in dem Teil des Bootes, der zuerst untergeht. Und was macht er? Trotz aller Aufregung schläft er friedlich, ganz im Vertrauen auf den Vater – es ist das einzige Mal im Evangelium, dass wir Jesus schlafen sehen. Als er dann aufgeweckt wird und Wind und Wasser beruhigt hat, wendet er sich vorwurfsvoll an die Jünger: »Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« (V. 40).

    Versuchen wir zu verstehen. Worin besteht der Glaubensmangel der Jünger, der im Kontrast steht zum Vertrauen Jesu? Sie hatten nicht aufgehört, an ihn zu glauben, sie flehen ihn ja an. Aber schauen wir, wie sie ihn anrufen: »Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?« (V. 38). Kümmert es dich nicht: Sie denken, dass Jesus sich nicht für sie interessiert, dass er sich nicht um sie kümmert. Im zwischenmenschlichen Bereich, in unseren Familien, ist es eine der Erfahrungen, die am meisten weht tut, wenn einer zum anderen sagt: „Bin ich dir egal?“ Das ist ein Satz, der schmerzt und unser Herz in Wallung bringt. Das wird auch Jesus erschüttert haben. Denn niemand sorgt sich mehr um uns als er. In der Tat, als sie ihn rufen, rettet er seine mutlosen Jünger.

    Der Sturm legt unsere Verwundbarkeit bloß und deckt jene falschen und unnötigen Gewissheiten auf, auf die wir bei unseren Plänen, Projekten, Gewohnheiten und Prioritäten gebaut haben. Er macht sichtbar, wie wir die Dinge vernachlässigt und aufgegeben haben, die unser Leben und unsere Gemeinschaft nähren, erhalten und stark machen. Der Sturm entlarvt all unsere Vorhaben, was die Seele unserer Völker ernährt hat, „wegzupacken“ und zu vergessen; all die Betäubungsversuche mit scheinbar „heilbringenden“ Angewohnheiten, die jedoch nicht in der Lage sind, sich auf unsere Wurzeln zu berufen und die Erinnerung unserer älteren Generation wachzurufen, und uns so der Immunität berauben, die notwendig ist, um den Schwierigkeiten zu trotzen.

    Mit dem Sturm sind auch die stereotypen Masken gefallen, mit denen wir unser „Ego“ in ständiger Sorge um unser eigenes Image verkleidet haben; und es wurde wieder einmal jene (gesegnete) gemeinsame Zugehörigkeit offenbar, der wir uns nicht entziehen können, dass wir nämlich alle Brüder und Schwestern sind.

    »Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, dein Wort heute Abend trifft und betrifft uns alle. In unserer Welt, die du noch mehr liebst als wir, sind wir mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. In unserer Gewinnsucht haben wir uns ganz von den materiellen Dingen in Anspruch nehmen lassen und von der Eile betäuben lassen. Wir haben vor deinen Mahnrufen nicht angehalten, wir haben uns von Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden. Jetzt, auf dem stürmischen Meer, bitten wir dich: „Wach auf, Herr!“

    »Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Herr, du appellierst an uns, du appellierst an den Glauben. Nicht nur an den Glauben, dass es dich gibt, sondern an den Glauben, der uns vertrauensvoll zu dir kommen lässt. In dieser Fastenzeit erklingt dein eindringlicher Aufruf: »Kehrt um« (Mk 1,15); »kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen« (Joël 2,12). Du rufst uns auf, diese Zeit der Prüfung als eine Zeit der Entscheidung zu nutzen. Es ist nicht die Zeit deines Urteils, sondern unseres Urteils: die Zeit zu entscheiden, was wirklich zählt und was vergänglich ist, die Zeit, das Notwendige von dem zu unterscheiden, was nicht notwendig ist. Es ist die Zeit, den Kurs des Lebens wieder neu auf dich, Herr, und auf die Mitmenschen auszurichten. Und dabei können wir auf das Beispiel so vieler Weggefährten schauen, die in Situationen der Angst mit der Hingabe ihres Lebens reagiert haben. Es ist das Wirken des Heiligen Geistes, das in mutige und großzügige Hingabe gegossen und geformt wird. Es ist das Leben aus dem Heiligen Geist, das in der Lage ist, zu befreien, wertzuschätzen und zu zeigen, wie unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die gewöhnlich vergessen werden – gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlagzeilen der Zeitungen und Zeitschriften noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet. Angesichts des Leidens, an dem die wahre Entwicklung unserer Völker gemessen wird, entdecken und erleben wir das Hohepriesterliche Gebet Jesu: »Alle sollen eins sein« (Joh 17,21). Wie viele Menschen üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf besorgt, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern. Wie viele Väter, Mütter, Großväter und Großmütter, Lehrerinnen und Lehrer zeigen unseren Kindern mit kleinen und alltäglichen Gesten, wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehen können, indem sie ihre Gewohnheiten anpassen, den Blick aufrichten und zum Gebet anregen. Wie viele Menschen beten für das Wohl aller, spenden und setzen sich dafür ein. Gebet und stiller Dienst – das sind unsere siegreichen Waffen.

    »Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Der Anfang des Glaubens ist das Wissen, dass wir erlösungsbedürftig sind. Wir sind nicht unabhängig, allein gehen wir unter. Wir brauchen den Herrn so wie die alten Seefahrer die Sterne. Laden wir Jesus in die Boote unseres Lebens ein. Übergeben wir ihm unsere Ängste, damit er sie überwinde. Wie die Jünger werden wir erleben, dass wir mit ihm an Bord keinen Schiffbruch erleiden. Denn das ist Gottes Stärke: alles, was uns widerfährt, zum Guten zu wenden, auch die schlechten Dinge. Er bringt Ruhe in unsere Stürme, denn mit Gott geht das Leben nie zugrunde.

    Der Herr fordert uns heraus, und inmitten des Sturms lädt er uns ein, Solidarität und Hoffnung zu wecken und zu aktivieren, die diesen Stunden, in denen alles unterzugehen scheint, Festigkeit, Halt und Sinn geben. Der Herr erwacht, um unseren Osterglauben zu wecken und wiederzubeleben. Wir haben einen Anker: durch sein Kreuz sind wir gerettet. Wir haben ein Ruder: durch sein Kreuz wurden wir freigekauft. Wir haben Hoffnung: durch sein Kreuz sind wir geheilt und umarmt worden, damit nichts und niemand uns von seiner erlösenden Liebe trennen kann. Inmitten der Isolation, in der wir unter einem Mangel an Zuneigung und Begegnungen leiden und den Mangel an vielen Dingen erleben, lasst uns erneut die Botschaft hören, die uns rettet: Er ist auferstanden und lebt unter uns. Der Herr ruft uns von seinem Kreuz aus auf, das Leben, das uns erwartet, wieder zu entdecken, auf die zu schauen, die uns brauchen, und die Gnade, die in uns wohnt, zu stärken, zu erkennen und zu ermutigen. Löschen wir die kleine Flamme nicht aus (vgl. Jes 42,3), die niemals erlischt, und tun wir alles, dass sie die Hoffnung wieder entfacht.

    Das eigene Kreuz anzunehmen bedeutet, den Mut zu finden, alle Widrigkeiten der Gegenwart anzunehmen und für einen Augenblick unser Lechzen nach Allmacht und Besitz aufzugeben, um der Kreativität Raum zu geben, die nur der Heilige Geist zu wecken vermag. Es bedeutet, den Mut zu finden, Räume zu öffnen, in denen sich alle berufen fühlen, und neue Formen der Gastfreundschaft, Brüderlichkeit und Solidarität zuzulassen. Durch sein Kreuz sind wir gerettet, damit wir die Hoffnung annehmen und zulassen, dass sie alle möglichen Maßnahmen und Wege stärkt und unterstützt, die uns helfen können, uns selbst und andere zu beschützen. Den Herrn umarmen, um die Hoffnung zu umarmen – das ist die Stärke des Glaubens, der uns von der Angst befreit und uns Hoffnung gibt.

    »Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?« Liebe Brüder und Schwestern, von diesem Ort aus, der vom felsenfesten Glauben Petri erzählt, möchte ich heute Abend euch alle dem Herrn anvertrauen und die Muttergottes um ihre Fürsprache bitten, die das Heil ihres Volkes und der Meerstern auf stürmischer See ist. Von diesen Kolonnaden aus, die Rom und die Welt umarmen, komme der Segen Gottes wie eine tröstende Umarmung auf euch herab. Herr, segne die Welt, schenke Gesundheit den Körpern und den Herzen Trost. Du möchtest, dass wir keine Angst haben; doch unser Glaube ist schwach und wir fürchten uns. Du aber, Herr, überlass uns nicht den Stürmen. Sag zu uns noch einmal: »Fürchtet euch nicht« (Mt 28,5). Und wir werfen zusammen mit Petrus „alle unsere Sorge auf dich, denn du kümmerst dich um uns“ (vgl. 1 Petr 5,7).

    (vatican news - gs)


    Liebe Grüße, Blasius

  • Thema von Blasius im Forum Nachrichten


    Vielleicht machen Ihnen diese Seiten Lust auf Kirche.
    Dann zögern Sie nicht und kommen einfach mal vorbei.


    Wir, die Pfarreiengemeinschaft freuen uns auf Sie.


    Aktuell keine Gottesdienste!

    Leider lässt eine Beurteilung der Lage im Zusammenhang mit dem Virus SARS-CoV-2 (Coronavirus) keine andere Entscheidung zu, als Ihnen schweren Herzens mitzuteilen, dass die Feier des österlichen Triduums in diesem Jahr nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden kann.
    Außerdem können auch nach dem 03.04.2020 bis einschließlich 19.04.2020 (Weißer Sonntag)
    weiterhin keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden. Dies gilt auch für den Palmsonntag.

    Anbei geben wir Ihnen folgende Zeiten für die vorösterlichen Tage
    OHNE Beteiligung von Gläubigen,damit wir im Gebet miteinander verbunden sind.

    Gründonnerstag, 09. April 2020, 20 Uhr:
    Liturgie ohne Beteiligung von Gläubigen
    Karfreitag, 10. April 2020, 09:00 Uhr:
    Kreuzweg ohne Beteiligung von Gläubigen
    Karfreitag, 10. April 2020, 15:30 Uhr:
    Karfreitagsliturgie ohne Beteiligung von Gläubigen

    Karsamstag, 11. April 2020, 19:30 Uhr:
    Feier der Osternacht ohne Beteiligung von Gläubigen
    Glockengeläut sonntags kurz vor 10 Uhr lädt zum gemeinsamen Beten ein - Übertragung der Sonntagsgottesdienstes. Am Sonntag beginnen die Eucharistiefeiern um 10 Uhr. Sie werden von zwei stationären Kameras aufgenommen.

    Aktuelle Informationen hinsichtlich der Corona-Pandemie

    In der Rubrik AKTUELL und BEKANNTMACHUNGEN halten wir Sie regelmäßig über Neuigkeiten, Hinweisen und Veränderungen hinsichtlich der Corona-Pandemie und den Auswirkungen auf unserere Pfarreiengemeinschaft auf dem Laufenden.

    Zur Seite "Aktuelles"

    Zur Seite "BEKANNTMACHUNGEN"

    Pfarrbüro für Parteiverkehr geschlossen
    Liebe Besucher des Pfarrbüros,

    um einer weiteren Verbreitung des Coronavirus Covid-19 entgegen zu wirken, ordnet das Generalvikariat des Bistums Augsburg an, dass ab Mittwoch, 18. März 2020 die Pfarrbüros im ganzen Bistum und die gesamte Verwaltung des Bischöflichen Ordinariats Augsburg auf unbestimmte Zeit für den Publikumsverkehr geschlossen werden.

    Es wird gebeten, dringende Termine und Anliegen gerne per Telefon oder E-Mail abzuklären.
    Das oberste Ziel ist der Schutz der Bevölkerung und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
    Dazu wollen auch wir mit dieser Maßnahme unseren Beitrag leisten.


    SIEHE AUCH:
    Im Tal der Tränen


    Liebe Grüße Blasius

  • Thema von Blasius im Forum Nachrichten



    dpa

    Ausgangsbeschränkung oder Kontaktverbot


    Coronavirus - Freiburg Ausgangssperre

    Leere Straßen in Freiburg. Hier gilt wegen des Coronavirus eine Ausgangssperre
    Freitag, 27.03.2020, 08:08

    Vor wenigen Tagen haben sich Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer auf neue einschneidende Maßnahmen im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus geeinigt.

    Doch einzelne Länder wie Bayern ziehen nicht mit und setzen eigene Regelungen um. Einen Überblick über die bundesweiten Beschlüsse und die Umsetzung in den einzelnen Bundesländern finden Sie hier bei FOCUS Online.

    Bund und Länder wollen die Ausbreitung des Coronavirus mit weiteren
    und beispiellosen drastischen Beschränkungen verlangsamen.

    Das ist der Corona-Plan von Bund und Ländern
    Der neue Plan umfasst neun Punkte:


    Die Bürger werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb
    der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren.
    In der Öffentlichkeit ist, wo immer möglich, zu anderen als den Angehörigen des eigenen Hausstands, ein Mindestabstand von mindestens 1,5 Metern, besser noch zwei Metern einzuhalten.

    Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands gestattet.
    Der Weg zur Arbeit, zur Notbetreuung, Einkäufe, Arztbesuche, Teilnahme an Sitzungen, erforderlichen Terminen und Prüfungen, Hilfe für andere oder individueller Sport und Bewegung an der frischen Luft bleiben weiter möglich.

    Gruppen feiernder Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen können sanktioniert werden.

    Gastronomiebetriebe werden geschlossen. Ausgenommen:

    Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause.
    Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Friseure
    oder Kosmetikstudios werden geschlossen.
    In allen Betrieben und insbesondere solchen mit Publikumsverkehr ist es wichtig,
    die Hygienevorschriften einzuhalten und wirksame Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter und Besucher umzusetzen.

    Diese Maßnahmen sollen eine Geltungsdauer von mindestens zwei Wochen haben.

    Einige Bundesländer scheren aus der Mehrheitsentscheidung jedoch aus.

    So gelten beispielsweise in Sachsen und Bayern Ausgangsbeschränkungen statt Kontaktverbote.

    Andere Länder wollen die Kontaktverbote zwar durchsetzen,
    haben aber ortsspezifisch noch Sonderregelungen veranlasst.

    Welche Regeln jetzt für Sie in Ihrem Bundesland gelten:

    Baden-Württemberg
    Baden-Württemberg hat die Einschränkungen für das öffentliche Leben nach Vorbild der bundeseinheitlichen Entscheidung verschärft. Seit diesem Montag gilt im ganzen Land
    der 9-Punkte-Plan der Bundesregierung.

    Die Stadt Freiburg hatte wegen der Corona-Pandemie ein sogenanntes Betretungsverbot ausgesprochen. Es soll für öffentliche Orte von diesem Samstag bis zum 3. April gelten. Wer sich im Freien aufhalten möchte, dürfe das nur noch allein, zu zweit oder mit Personen, die im eigenen Haushalt lebten.

    Die Gemeinde Malsch im Landkreis Karlsruhe hat am Samstag eine Ausgangsbeschränkung verhängt, nachdem dort elf Corona-Infizierte gemeldet worden waren.

    Mehr dazu: Schulen, Veranstaltungen, Nahverkehr - Virus-Alarm in Baden-Württemberg:
    Wo das Leben stillsteht

    Bayern
    In Bayern gilt eine Ausgangsbeschränkung, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Menschen dürfen demnach die eigene Wohnung nur noch verlassen, wenn sie dafür einen triftigen Grund haben. Dazu gehört der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe oder Arztbesuche.
    Die Verordnungen der Ausgangsbeschränkung im Überblick.

    Landesregierung Bayern
    Die Verordnungen der Ausgangsbeschränkung im Überblick.

    Auch Spaziergänge etwa in der Familie mit Abstand zu anderen bleiben möglich. Gastronomiebetriebe aller Art müssen geschlossen bleiben. Ausnahmen sind Auslieferungsdienste, Mitnahmeangebote und Drive-in-Schalter.

    Die Ausgangsbeschränkung gilt zunächst bis zum 3. April.
    Wer gegen die Allgemeinverfügung verstößt, muss nach Angaben
    der Staatsregierung mit hohen Bußgeldern von bis zu 25.000 Euro rechnen.

    Bayern erklärte, das Ansammlungsverbot für mehr als zwei Personen gelte für das Bundesland nicht.
    Im Freistaat werde dies großzügiger ausgelegt, weil etwa auch Begleitungen älterer Menschen,
    die auf Hilfe angewiesen sind, weiter erlaubt bleiben sollen, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei.

    Eine Ausgangssperre gibt es in Mitterteich in der Oberpfalz. Das zuständige Landratsamt hat
    dort zwölf Ausnahmen für die verhängte Ausgangssperre gemacht, bei denen das Verlassen der eigenen Wohnung bzw. des Hauses erlaubt sei: Darunter fallen Einkäufe für den Bedarf des öffentlichen Lebens, der Hin- und Rückweg zur Arbeitsstätte, Gassi gehen, Tanken,
    Geldabheben oder auch unbedingt notwendige Hilfeleistungen für Bedürftige.

    Auch in zwei oberfränkischen Kommunen im Landkreis Wunsiedel dürfen die Menschen nur noch mit triftigen Gründen das Haus verlassen. 1450 Einwohner sind in Hohenberg an der Eger und im Ortsteil Neuhaus von der Ausgangssperre betroffen.

    Bei den Bund-Länder-Beratungen gab es Unmut über das Vorpreschen Söders.
    Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) wandte sich
    am Montag im Deutschlandfunk allgemein gegen "Machtspiele und Schaulaufen in so einer Situation".
    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verteidigte das Ausscheren seines Landes.
    Das sei eine "sehr kleine Sache", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin".
    Die Betroffenheit der Länder sei unterschiedlich. Er habe schon am Freitag über Ausgangsbeschränkungen entschieden, das sei eine angemessene
    und notwendige Entscheidung gewesen.

    Berlin
    Am Sonntag verständigte sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) zusammen mit den übrigen Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf, Ansammlungen von mehr als zwei Personen zu verbieten. Ausgenommen werden sollen Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen.

    In der Verordnung heißt es, Personen auf dem Stadtgebiet von Berlin müssten sich ständig in ihrer Wohnung aufhalten. Allerdings gibt es für diese Ausgangsbeschränkung eine Reihe von Ausnahmen. Das gilt etwa für Menschen, die zur Arbeit müssen, für Arztbesuche, andere medizinische Behandlungen oder Blutspenden, für Einkäufe, aber auch für die Begleitung Sterbender oder für Beerdigungen. Die Verordnung soll bereits am Montag in Kraft treten und zunächst für zwei Wochen gelten.

    Brandenburg
    Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält sich an die bundeseinheitliche Entscheidung und erlässt ein Kontaktverbot für das gesamte Bundesland.

    Bremen
    Auch Bremen hält sich an die Bundesentscheidung und erlässt ein umfangreiches Kontaktverbot nach Vorbild des 9-Punkte-Plans.

    Hamburg
    Hamburg schloss sich vollumfänglich der Bundesentscheidung an und hat am Sonntag noch ein Kontaktverbot beschlossen. Bis zum 5. April werden Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten.

    Hessen
    Hessen erlässt ein weitgehendes Kontaktverbot nach Vorbild der Bundesentscheidung. Das teilte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Sonntag in Wiesbaden mit. Die neuen Regelungen gelten ab Montag.

    Niedersachsen
    Auch Niedersachsen hat am Sonntag ein umfangreiches Kontaktverbot nach Bundesvorbild beschlossen. Bis zum 5. April werden Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten.

    Nordrhein-Westfalen
    NRW schloss sich der bundesweiten Entscheidung über ein Kontaktverbot an. Das teilte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) teilte noch am Sonntag in Düsseldorf mit.

    Mecklenburg-Vorpommern
    Auch Mecklenburg-Vorpommern hat noch am Sonntag ein umfangreiches Kontaktverbot beschlossen. Bis zum 5. April werden Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten.

    Rheinland-Pfalz
    Das Land Rheinland-Pfalz wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus ein weitgehendes Kontaktverbot erlassen. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Sonntag an. Allerdings trete die neue Rechtsverordnung erst ab Dienstag null Uhr in Kraft.

    Saarland
    Im Saarland gelten dieselben Ausgangsbeschränkungen, wie in Bayern. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) begrüßte zwar die einheitliche Entscheidung der übrigen Bundesländer über ein Kontaktverbot, argumentierte aber, dass Grenzregionen wie das Saarland oder Bayern vor anderen Herausforderungen als Bundesländer ohne Außengrenzen stünden.

    „Das Modell der Ausgangsbeschränkungen, das im Saarland und in Bayern schon seit Samstag gilt,
    ist der richtige Ansatz. Die Menschen haben nach wie vor die Möglichkeit, Spaziergänge oder Sport in der Natur zu machen, aber wir werden auch der Verantwortung gerecht, die Ausbreitung weiter zu verlangsamen und so wertvolle Zeit zur Versorgung von schwer kranken Personen zu gewinnen.“

    Sachsen
    Auch der Freistaat Sachsen verschärft seine Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
    Von Montag null Uhr an gilt für den gesamten Freistaat eine Ausgangsbeschränkung. Danach ist das Verlassen von Wohnung oder Haus ohne triftigen Grund untersagt, wie Landesinnenminister Roland Wöller (CDU) am Sonntag in Dresden sagte. Wege zur Arbeit und zum Einkaufen bleiben erlaubt.
    Auch Sport und Bewegung an der frischen Luft sowie der Besuch des eigenen Kleingartens sind weiter möglich.

    Sachsen-Anhalt
    In Sachsen-Anhalt sollen die Menschen nur noch in Ausnahmen ihre Wohnungen verlassen. Dies sei nur bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt, heißt es in einer Pressemitteilung der Landesregierung vom Sonntagabend. „Das gilt für die Ausübung beruflicher Tätigkeiten, für Lieferverkehre und Umzüge, aber auch für Arztbesuche oder den Termin beim Psycho- oder Physiotherapeuten und für den Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs, aber auch den Besuch bei Kindern, Alten oder Kranken.“ Die neuen Beschränkungen gelten ab Montag, null Uhr.
    Zudem werden Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen im öffentlichen Raum verboten,
    Familien dürfen aber weiter gemeinsam auf die Straße.

    Schleswig-Holstein
    Schleswig-Holstein hat ein umfangreiches Kontaktverbot nach Vorbild des 9-Punkte-Plans erlassen.

    Thüringen
    Auch Thüringen schloss sich der Entscheidung des Bundes an und hat am Sonntag ein umfangreiches Kontaktverbot beschlossen.

    In Thüringen könnte Jena die erste Stadt sein, die Einschränkungen verhängt: So gilt hier ein Betretungsverbot für alle öffentlichen Orte. Darunter fallen Straßen, Wege, Gehwege, Plätze, öffentliche Grünflächen, Parkanlagen, Parkplätze und der Stadtwald.
    Unter Quarantäne steht in Thüringen die Gemeinde Neustadt am Rennsteig. Seit Sonntag und für zwei Wochen darf nun niemand mehr den Ortsteil der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach verlassen, wie die Sprecherin der Kreisverwaltung des Ilm-Kreis, Doreen Huth, am Montag sagte.
    Auch betreten werden dürfe der etwa 900 Bewohner zählende Ort nahe Ilmenau nur noch in Ausnahmefällen und unter strengen hygienischen Sicherheitsvorkehrungen.

    https://www.focus.de/finanzen/recht/kont...d_11793149.html


    Liebe Grüße, Blasius

  • Thema von Blasius im Forum Wort- und Begrifferklä...



    Konkordate und (Staats-) Kirchenverträge mit den christlichen Kirchen
    Ausdruck des freiheitlichen, die gegenseitige Kooperation suchenden Verhältnisses von Staat und Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind die zahlreichen mit diesen abgeschlossenen vertraglichen Übereinkünfte. Dabei sind längst nicht mehr alleine die christlichen Volkskirchen Vertragspartner des Staates, sondern in zunehmendem Maße auch jüdische und muslimische Gemeinschaften.

    Beide sitzen an einem Tisch und Kardinal Woelki hält ein Dokument in die Höhe.
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    © KNA
    Die ehemalige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (r.) empfing Kardinal Rainer Maria Woelki als designierten Erzbischof von Köln. Er leistete am 18. September 2014 in der Staatskanzlei in Düsseldorf seinen Treueeid auf die freiheitliche demokratische Grundordnung. © KNA

    Verträge zwischen dem Staat und dem Heiligen Stuhl werden i. d. R. als „Konkordate“ bezeichnet und genießen in diesem Zusammenhang eine besondere Dignität, weil es sich um sogenannte völkerrechtliche Verträge handelt.
    Die übrigen Verträge (auch jene der evangelischen Landeskirchen) rangieren auf der Ebene der staats-, z. T. auch bloß verwaltungsrechtlichen Ebene.

    Einer vielbeachteten Typologie zufolge werden vier funktionale Grundaspekte der Konkordate und (Staats-)Kirchenverträge unterschieden: Sie besitzen eine Absicherungsfunktion hinsichtlich aller wesentlichen Rechtsgrundlagen und Rechtsfragen; sie sind überdies Ausdruck einer Kooperationsfunktion, die das Zusammenleben und -wirken zwischen Staat und Kirche strukturieren soll; schließlich wird auch eine Förder- und Verpflichtungsfunktion angenommen, da zum einen die beteiligten Vertragspartner unter Wahrung des Paritätsgrundsatzes gefördert werden können, zum anderen dem Staat die Möglichkeit eröffnet wird, das Wirken der Religionsgemeinschaften noch stärker auf das Gemeinwohl hin auszurichten.

    Die Erfolgsgeschichte der Konkordate und Staatskirchenverträge wurde nach der deutschen Wiedervereinigung bekräftigt und fortgeschrieben, als sukzessive in allen ostdeutschen Bundesländern (neben vereinzelten landesverfassungsrechtlichen Bestimmungen) der Vertrag das Mittel der Wahl darstellte, das zu Zeiten des DDR-Regimes nicht spannungsfreie Verhältnis zwischen Staat und Kirche auf eine neue, vom Geist der neuen Verfassung getragene Grundlage zu stellen.

    Anhand des jüngsten „katholischen“ Vertragswerks, des Vertrages zwischen dem Land Schleswig-Holstein und dem Heiligen Stuhl vom 12. Januar 2009 seien die einzelnen Regelungsgehalte exemplarisch vorgestellt: einer Präambel, in der sich die Parteien der gegenseitigen Wertschätzung versehen und gemeinsame Ziele proklamieren, folgt eine Bekräftigung und nähere Ausgestaltung zahlreicher – verfassungsrechtlich schon vorgezeichneter – Rechtspositionen der Kirche. Dies sind – neben der individuellen wie kooperativen Religionsfreiheit (hier: Art. 1 KathKV S-H) – z. B. die Bekräftigung des kirchlichen Selbstverwaltungsrechts (Art. 2) und des Steuererhebungsrechts (Art. 16), aber auch sehr spezielle Themenfelder wie der katholische Religionsunterricht (Art. 5) oder die Frage der Seelsorge in besonderen Einrichtungen (Art. 8). Durchaus komplexe Themenbereiche wie das kirchliche Friedhofswesen (Art. 15), das Zusammenspiel von kirchlicher und staatlicher Denkmalpflege (Art. 14) oder auch die Staatsleistungen (Art. 19) erfordern eine detailliertere Absprache, die eine bloße Verfassungsnorm in dieser Form nicht bieten kann. Schließlich ist ein Konkordat/Kirchenvertrag auch der geeignete Ort, um weitere Form- und Kooperationsfragen zu klären, wie etwa die Einrichtung eines Katholischen Länderbüros am Sitz der Landesregierung (Art. 4) oder auch die Feststellung kirchlicher Körperschaftsrechte (Art. 12).

    Die Konkordate und Staatskirchenverträge folgen vom Aufbau und vom Inhalt her durchaus gewissen Grundmustern. Dennoch kann die Detailltreue, der Umfang einer Regelung zu ein und derselben Thematik von Bundesland zu Bundesland durchaus variieren. Dies ist geradezu sinnbildhaft für die Historizität des Rechtsgebietes „Religions(verfassungs)recht“, da sich das Verhältnis von Staat und Kirche auf dem Gebiet der heutigen deutschen Bundesländer unterschiedlich bzw. mit lokalen Besonderheiten entwickelt hat und die jeweiligen Vertragspartner von Land zu Land durchaus unterschiedliche Schwerpunkte in den Verträgen setzen wollten.

    EMPFOHLENER LINK
    Einige Konkordate mit der katholischen Kirche
    sind auf der Internetseite des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) nachlesbar.

    Zur BMI-Internetseite
    Übersicht über die aktuell bestehenden Konkordate, konkordatäre Einzelvereinbarungen bzw. Kirchenverträge (in chronologischer Reihenfolge)

    Bayern: Konkordat zwischen Seiner Heiligkeit Papst Pius XI. und dem Staate Bayern vom 29. März 1924 (BayGVBl. 1925, S. 53) i.d.F. des Zusatzprotokolls vom 12. Mai 2007 (BayGVBl. 2007, S. 351, 449)

    Preußen:
    Vertrag des Freistaates Preußen mit dem Heiligen Stuhle vom 14. Juni 1929 (PreußGS. 1929, S. 152)
    Baden: Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhle und dem Freistaate Baden vom 12. Oktober 1932 (Bad. GVBl. 1933, S. 20)

    Deutsches Reich: Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich vom 20. Juli 1933 (RGBl. 1933 II, S. 679)

    Niedersachsen: Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhle und dem Lande Niedersachsen vom 1. Juli 1965 (Nds.GVBl. 1965, S.191), zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes v. 17.7.2012 (Nds.GVBl. 2012, S. 244)

    Rheinland-Pfalz: Vertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und dem Erzbistum Köln sowie den Bistümern Limburg, Mainz, Speyer und Trier über Fragen der Rechtsstellung und Vermögensverwaltung der Katholischen Kirche vom 18. September 1975 (GVBl. RhPf. 1975, S. 399)

    Nordrhein-Westfalen: Vertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Heiligen Stuhl vom 26. März 1984 (GVBl. NRW 1984, S. 583)

    Saarland: Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Saarland über die Ausbildung von Lehrkräften für das Fach Katholische Religion und über die Erteilung katholischen Religionsunterrichts an den Schulen im Saarland vom 12. Februar 1985 (ABl. Saarland 1985, S. 794);

    Vertrag vom 21. Februar 1975 zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Saarland
    über die Privatschulen in Trägerschaft der katholischen Kirche (ABl.

    Saarland 1975, S. 452) i.d.F. des Änderungsvertrags vom 19. September 2001
    (ABl. Saarland 2002, S. 239)

    Sachsen: Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Freistaat Sachsen vom 2. Juli 1996 (SächsGVBl. 1997, S. 18)

    Thüringen: Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Freistaat Thüringen vom 11. Juni 1997 (GVBl. Thüringen 1994, S. 791)

    Mecklenburg-Vorpommern: Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Mecklenburg-Vorpommern vom 15. September 1997 (GVBl. M-V 1998, S. 3)

    Sachsen-Anhalt: Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Sachsen-Anhalt vom 15. Januar 1998 (GVBl. LSA 1998, S. 161)

    Brandenburg: Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Brandenburg vom 12. November 2003 (GVBl. Brandenburg I 2004, S. 224)

    Bremen: Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und der Freien Hansestadt Bremen vom 21. November 2003 (GBl. Bremen 2003, S. 152)

    Hamburg: Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und der Freien und Hansestadt Hamburg vom 29. November 2005 (HmbGVBl. 2006, S. 436)

    Baden-Württemberg: Vereinbarung des Landes Baden-Württemberg mit der Erzdiözese Freiburg und mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart vom 31. Oktober 2007 (GBl. BW 2008, S. 10)

    Schleswig-Holstein: Vertrag zwischen dem Land Schleswig-Holstein und dem Heiligen Stuhl vom 12. Januar 2009 (GVBl. S-H 2009, S. 264)

    Mit dem Bundesland Berlin besteht kein förmlicher Kirchenvertrag / kein Konkordat. Wesentliche Rechtsgrundlage der wechselseitigen Beziehungen ist neben dem Landesrecht das sog.

    „Abschließende Protokoll“ vom 2. Juli 1970, welches letztmalig unter dem 17. September 1990 geändert worden ist.

    https://www.dbk.de/themen/kirche-staat-u...rchenvertraege/

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    FOLGE: KIRCHENTÜREN ZU STATT AUF!!!

    MACHTLOSER STELLVERTRETER GOTTES
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    WEITERE INFO:

    Im Tal der Tränen
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    Liebe Grüße Blasius

  • Thema von Blasius im Forum Schon gewusst ?



    1 Ehrwürdige Johanna Maria vom Kreuz, Klarissin
    1.1 Ihre Kindheit und Jugend
    1.2 Ihre mystischen Erlebnisse
    1.3 Das Kreuz blieb nicht aus
    1.4 Bernardina als Ordensschwester Johanna Maria vom Kreuz
    1.5 Die Hölle tobt gegen Bernardina
    1.6 Ihr Leidensdrang
    1.7 Ihre Vorbereitung auf den Tod
    1.8 Ziehe aus zum Genuss deines Schöpfers
    Ihre Kindheit und Jugend

    Diese glühende Verehrerin der Himmelskönigin war die Tochter des Malers Joseph Floriani aus der Stadt Roveredo in Südtirol. Ihre Mutter, die Tochter eines Schneiders, hieß Girolama, und war ein Weib von großer Umsicht und kernhafter Frömmigkeit. – Daß Johanna, ihre Tochter, ein auserwähltes Kind der Gottesmutter sein werde, bewies der Tag ihrer Geburt, der auf das Fest Mariä Geburt fiel. (Anm.: Es war wohl der 8. Dezember; siehe Lexikon: Johanna Maria vom Kreuz) Ihre Eltern waren überzeugt, daß die liebe Frau fortan die Beschützerin und Lehrerin ihrer Tochter sein werde, der sie in der heiligen Taufe den Namen Bernardina gaben.

    Bernardina zeigte schon früh, daß sie Gott angehöre. Sie war immer stillen Gemütes und in sich selbst versunken. Und wenn man sie um die Ursache fragte, gab sie zur Antwort: „Ich fühle in mir die Gegenwart meines himmlischen Vaters.“ Ihre Augen waren oft naß von Tränen. „Ich muss bitter weinen über meine vielen Sünden, seufzte sie dann, Gott macht mir darüber eindringliche Vorwürfe.“ Jedes leise Wort von Gott, von Jesus Christus zuckte wie ein Blitz in ihrer Seele wieder. Die Erzählung vom Leiden Christi übte eine unwiderstehliche Gewalt auf ihr Gemüt aus. Wenn sie daran dachte, gelobte sie jedesmal laut schluchzend, ja keine Sünde mehr zu begehen. Mit ihrem Vater führte sie immer gerne Gespräche von der Liebe Gottes, und wenn er seine Bilder malte, las sie ihm das Leiden Christi vor. – So verfloss ihre Kindheit in lauterer Unschuld, in glühender Liebe zum Herrn, in kindlichem Gehorsam gegen ihre frommen Eltern. Während sie die Schule besuchte, ward sie mit mehreren Mädchen bekannt, und schloss mit ihnen kindliche Freundschaft. – Aus der schule entlassen, setzte sie den vertrauten Umgang mit ihren Mitschülerinnen fort, sie nahm Teil an ihren Gesellschaften und Spielen, bei denen auch Knaben sich einfanden. Da geschah es, daß Bernardina, die schön und geistvoll war, allmählich der Hoffart sich ergab, schöne Kleider sich wählte, zu gefallen suchte und die Liebe zum gebet verlor. Obwohl noch jung, dachte sie schon ans Heiraten und unterhielt sich mit üppigen Träumereien und Einbildungen. Doch Gott erbarmte sich ihrer. Zwei geliebte Brüder sah sie sterben, und sie lernte daraus die Eitelkeit der Welt und ihrer Freuden kennen; ihre Eltern gerieten in Armut, ihre Mutter ward krank. Kummer und Schmerz führte sie wieder zu Gott zurück. Aber mit dieser Rückkehr zu Gott gab sie den Gedanken an Verehelichung nicht auf. Sie dachte sich sorgfältig vor der Sünde zu hüten, und bei der nächsten Gelegenheit zu heiraten.

    Da geschah es, daß der berühmte Laienbruder Tomaso von Bergamo, ein Kapuziner, ein Mann voll der glühendsten Gottesliebe, nach Roveredo kam, und das Haus des Vaters der Bernardina besuchte. Sobald er Bernardina sah, erkannte er auch ihren höheren Beruf, und verhehlte ihr auch seine Ansicht nicht. „Du bist berufen, sagte er einmal zu ihr, eine Braut des Erlösers zu werden, und in seinem Dienst die reichste Fülle der göttlichen Gnaden zu gewinnen. Gott selbst such dich; es fehlt bloß deine Mitwirkung.“ Obwohl diese Worte auf Bernardinas Herz den tiefsten Eindruck machten, so willigte sie doch nicht gleich in die Absichten des heiligen Mannes. Lange kämpfte sie einen harten Kampf mit sich selbst, doch Tomaso ließ sie nicht mehr aus den Augen, und endlich siegte die Gnade über ihr widerstrebendes Herz; sie folgte dem Rufdes Herrn, der mächtig an ihr Herz klopfte. 15 Jahre alt entschied sie sich, der Welt zu entsagen, und ihr jungfräuliches dem Herrn zu weihen. –

    Bernardina als ehrwürdige Ordensfrau Johanna Maria vom Kreuz wird durch mystisches Erleben gewürdigt, den Heiland Jesus Christus und die Himmelskönigin Maria mit den Engeln zu sehen

    Ihre mystischen Erlebnisse
    Der Notstand ihrer Eltern machte, daß sie nicht viel mehr mit der Welt in Berührung kam, sie zog sich vom Umgang mit Menschen zurück, und hatte ihre größte Freude, wenn häusliche Geschäfte sie nicht in Anspruch nahmen, in ihrer ärmlichen Kammer zu verweilen. Dort hatte sie sich mit den schönsten Heiligenbildern, die sie auftreiben konnte, ein Kruzifix in der Mitte, darunter die heilige Jungfrau, das Jesuskind mit goldener Krone, daneben die heilige Anna, wie sie Maria lesen lehrte und andere heilige, das Ganze mit einem Kranz von Goldpapierstreifen eingefaßt. – Hier betete sie einsam jede freie Stunde des Tages und der Nacht; hier züchtigte sie ihren zarten Leib mit der Geißel und Cilicien; hier beweinte sie das Leiden des Herrn und ihre Sünden, und hier entwickelte sich der innigste Verkehr zwischen ihr und der allerseligsten Jungfrau, der ihr ganzes Leben währte. Sie trug der Lieben Frau, wie einer Mutter, alle ihre Lebensschritte vor und fragte sie um Rat. Maria gab ihr freundliche Antwort, sie wurde ihre vorzüglichste Lehrerin, unzertrennlich von ihrem Wachen und Schlafen, hilfreich in jeder Not. „Ich bin deine Mutter, sagte sie einst, als Bernardina einsam in ihrer Kammer betete, ich weiß, was dir gut ist.“ Mein Leben auf Erden war lauter Kreuz, das Leben meines Sohnes war nichts als Kreuz, und du, seine himmlische Braut, wolltest etwas anderes für dich verlangen als Kreuz? Christi Feinde schrien: „Steige herab vom Kreuz.“ Er weigerte sich dessen, er blutete bis zum letzten Atemzug. Anstatt seine ewige Gottheit zu zeigen, zeigte er nichts als Liebe im Leiden und Sterben, um die ganze Welt zu erlösen. Du bist nicht seine wahre Nachahmerin, wenn du nicht am Kreuz ausharrst bis in den Tod. Es gibt kein besseres Mittel, um heilig zu werden, als Kreuz und Trübsal, erduldet aus Liebe zu dem, der für uns so namenlos gelitten, der uns so unendlich geliebt hat. Zum Kreuz, zum Kreuz lade ich dich ein, o Streiterin Christi! Ergreife mit der rechten Hand den Stamm des heiligen Kreuzes, mit der linken Hand den Dornenkranz, dieses Brautgeschenk deines himmlischen Bräutigams. Das Kreuz hilft alle Lebensängsten glücklich hindurch, die Teufel fliehen vor demselben in verwirrter Angst. Setze dir die Dornenkrone aufs Haupt in der heißesten Pein und rufe: „Dieses Leiden ist ein Dorn meines Jesus!“ O bleibe einsam bei Gott, leidend mit ihm, und im heimlichen Gemach deines Herzens walte und glänze sein heiliges Kreuz!“ Auf diese Worte der gebenedeiten Gottesmutter erwachte in ihrem Herzen eine ungemeine Leidenssehnsucht, sie bereitete weinend ihre Arme aus, um den Erlöser am Kreuz mit Leib und Seele zu umfangen.

    Voll von Leidensbildern schlief sie ein. Maria, die heilige Jungfrau, stand vor ihrem Geist in einer herrlichen Kirche, worin eine feierliche Musik erscholl. Bernardina wurde davon ganz entzückt, umgebildet in Gott. Maria nahte sich ihr im Glanz himmlischer Schönheit, nahm sie bei der Hand und hob sie empor in die Luft und setzte ihr einen wunderschönen Hyazinthenkranz auf`s Haupt, in Gold und kostbare Edelsteine eingefaßt. Sie trat hierauf ein wenig von ihr weg, betrachtete sie sorgfältig, ob ihr dieser Schmuck wohl gut stände, nahm ihn jedoch nach einiger Aufmerksamkeit wieder weg und sprach: „Diesen Kranz, o Tochter! Nehme ich wieder mit mir in den Himmel zurück, um ihn dir zu behalten für das ewige Leben. Hier auf Erden nimm dieses Buch.“ Mit diesen Worten löste sie ein Buch von ihrem Gürtel und überreichte es ihr. Es war in hell schimmernde Goldfarbe gebunden, mit großen Blättern, mit Perlen von unschätzbarem Wert besetzt. „In diesem Buch lies die ganze Zeit deines Lebens“, fuhr Maria fort, „Tag und Nacht, ohne Unterlass, und studiere es durch und durch.“ Hierauf verschwand sie. Bernardina öffnete hastig das Buch, um zu sehen, was darin stünde. Und siehe! Es war gar nichts anderes zu sehen, als auf dem ersten Blatt der gekreuzigte Heiland, so kunstreich gemalt, daß er am Kreuz zu leben schien, in der letzten Todesangst sein Blut vergießend für das Heil der Sünder. (siehe auch den Beitrag: Das Buch der Auserwählten – Jesus Christus)

    Bernardina erwachte, von heißer Liebe durchglüht. „Mache mit mir, rief sie aus, was du willst, o göttlicher Heiland! Ja leiden will ich mit dir, leiden und sterben für dich!“

    Das Kreuz blieb nicht aus
    Mittlerweile erhielt sie einen andern erfahrenen Beichtvater, der sie mit großer Klugheit in das Leben der Heiligen einführte und auf diesem Weg leitete. Bernardina durfte nun öfters die heilige Kommunion empfangen. Immer glühender wurde ihre Liebe, immer inniger die Vereinigung mit Jesus. Sie fiel in häufige Verzückungen, in welchen sie himmlische Gesichte schaute und mit Jesus und seinen Heiligen verkehrte. Selbst bei ihren Arbeiten war sie ganz in Gott versunken. Oft blieb sie nach der hl. Kommunion eine Spanne hoch längere Zeit in der Luft schwebend. – Doch das Kreuz, das ihr die heilige Mutter Gottes zu umfassen und zu lieben geheißen, blieb nicht aus.

    Ihre Mutter, die den Zustand ihrer Tochter nicht verstand, hielt sie für eine Närrin, die Leute hielten sie für besessen. Ihr erfahrener Beichtvater starb, und der neue verstand die Wege Gottes in seinen Auserwählten nicht. Er leitete sie ganz falsch; auch Bernardina kannte sich nicht mehr aus; sie geriet in vollständige Verwirrung. Sie glaubte sich vom bösen Feind betrogen, und es machten die Geheimnisse des Glaubens, die Kirchengebräuche keinen Eindruck mehr auf sie. Ungeheure Esslust plagte sie, und die abscheulichsten Versuchungen stürmten auf sie ein. Keine leibliche Abtötung, kein Fasten wollte helfen; auch kein Gebet. Endlich ward sie sterbenskrank. Doch der liebe Gott erbarmte sich ihrer. Bruder Tomaso hatte von ihrem Zustand gehört, und ihr durch einen Brief Mut und Trost gewährt; ihr früher frommer verstorbener Beichtvater erschien ihr und sprach zu ihr „Fürchte dich nicht, meine Tochter! Gott wird dir bald einen verläßlichen Führer geben, der dich ganz versteht und befriedigt. Bleibe nur demütig, das ist der beste Halt deines Lebens!“ Dieser verläßliche Führer war der Kapuziner Pater Ambrogio, dem sie sich anvertraute.

    Dieser tüchtige Seelenführer und Freund Tomaso`s führte sie bald wieder auf die rechte Bahn. Er schrieb ihr eine vortreffliche Tagesordnung vor, die sie genau einhielt. Nachdem sie 3-4 Stunden früh morgens gebetet und betrachtet hatte, wohnte sie dem heiligen Messopfer bei. Hier betrachtete sie lebhaft das Leiden Christi, wobei ihr auch oft Christus am Kreuz mit seinen Wunden erschien. Sie ward dann ganz erstarrt, ihre Pulse gingen schwach, ihr Atem wurde krampfhaft wie bei einem Sterbenden, es war ihr, als müsste sie ersticken. – War die Wandlung vorüber, dann erblickte sie die heilige Jungfrau Maria, auf ihrem Schoß den toten Jesus, voll unermesslicher Schmerzen über den Verlust des Einzig Geliebten. Bernardina stellte sich ihr zur Seite, half im Geist den Gottessohn heben und legen und sog aus seinen Wunden Kraft und Geduld. Bei der Kommunion flehte sie ganz zerknirscht: „O heilige Maria! Ich will das Grab deines göttlichen Sohnes sein, lege ihn in mein Herz, laß ihn ruhen in demselben! O schlage mir meine innige Bitte nicht ab, o gib mir deinen Sohn!“ Und es schien ihr dann wirklich, als habe ihr Maria ihren Sohn ins Herz gegeben. –

    Bernardina beichtete regelmäßig alle Wochen zweimal, und auf die heilige Kommunion bereitete sie sich durch Abtötung und Fasten und mit inbrünstigem Gebet vor. Alles was sie tat, heiligte sie mit guter Meinung und himmlischen Gedanken, die sie dem Leiden Christi entnahm. So nahm sie immer mehr in der Vollkommenheit zu. –

    Bernardina als Ordensschwester Johanna Maria vom Kreuz
    Indessen war der Tag gekommen, wo alle Regelhaus-Schwestern das Ordenskleid erhalten sollten. Schon lange hatte sich Bernardina darnach gesehnt. – Bernardina, obschon schwach und krank, schleppte sich mühsam in den Chor. Tränen stürzten über ihre geisterbleichen Wangen herab; ein unendliches Leid lastete auf ihrem herzen. Durch das Chorfenster erhielt sie das Ordenskleid. Man zog ihr dasselbe hastig an, und Bernardina erhielt dabei den bedeutungsvollen Namen Johanna vom Kreuz. Das Kreuz begann für sie mit dem Noviziat; sie hatte unendlich viel zu leiden; nur selten suchte sie Gott heim, ermutigte sie zum Leiden und zur Nachfolge Christi, sie sank in tiefe Nacht der Verlassenheit. Schon hatte sie beschlossen, das Kloster zu verlassen.

    Die Hölle tobt gegen Bernardina
    In der Nacht nun, welche dem Tage, wo sie ihren Entschluss ausführen wollte, voran ging, verfiel sie in ein furchtbares Träumen mit den gräßlichsten Bildern. Es schien ihr, höllische Geister drängen sich ins Zimmer, und wollten sie mit Gewalt aus dem Zimmer werfen. Und als sie sich widersetzte, fielen sie über sie her, schlugen und stießen sie, daß sie laut aufschrie vor unleidlichem Schmerz. Sie aber ließ sich nicht erschrecken und rief: „Heraus, heraus, du ganze Hölle. Ihr wollt mich aus dem Kloster treiben, aber ich bleibe hier euch zum Trotz.“ Da stürzten die bösen Geister neuerdings auf sie los, mit unerhörter Wut, daß sie glaubte, tot zu sein. Im ganzen Kloster hörte man den Lärm. Man lief herbei und fand sie kaum atmend im Bett, an allen Gliedern zermalmt, am ganzen Leib voll blauer Flecken und Wundmalen. Ein Teufelsgestank erfüllte das Zimmer. Sie konnte vor Schmerzen sich nicht rühren und lag unbeweglich im Bett.

    Gegen die Zeit der heiligen Messe zogen sich alle Anwesenden zurück, und das unheimliche Wesen fing wieder an. Ein Geprassel wie von unzähligen Menschentritten erfüllte das Zimmer, sie fürchtete einen neuen Angriff der bösen Geister. „O Jesus! Seufzte sie, wo bist du? Warum lasest du mich allein?“ Bei diesen Worten flohen die bösen Geister mit Gezisch und Heulen; sie sah sie ganz deutlich in ihrer scheußlichen Gestalt. „Hierauf, so erzählte sie selbst, erleuchtete heller Glanz das Zimmer und mitten in demselben erschien mir der himmlische Bräutigam Jesus mit seinen hochheiligen, hell strahlenden Wunden, voll unaussprechlicher Schönheit, mit ihm seine heiligste Mutter, meine himmlische Frau und Lehrerin, die Mutter der Barmherzigkeit, beide umringt von einer Engelschar. Bei diesem Anblick ward mein Leib und meine Seele gesund. Sie näherten sich mir mit unendlicher Güte und Herablassung; an der Seite meines Erlösers konnte ich mich erholen von dem unheimlichen Teufelskampf, und Maria und die Engel erwiesen sich unendlich freundlich gegen mich. Als Jesus abziehen wollte, empfand ich tiefes Herzweh; ich wollte ihn nicht lassen und bat ihn, er möchte mich mitnehmen. Er aber sagte: „Das kann nicht sein, du musst auf der Erde noch viel Gutes tun für dein Kloster, für dein Vaterland und für die ganze Welt.“ Darauf verschwand der Herr mit seiner Begleitung. Johanna stand auf ganz gesund, ganz gestärkt zu neuem Leidenskampf.

    Johanna war nun fest an das neue Kloster geheftet; am 8. Mai 1751 legte sie die Ordensgelübde ab, und nachdem endlich durch den Abzug der beiden Chorfrauen nach Brixen und Aufstellung eines frommen, erfahrenen Beichtvaters Friede und Ordnung im Kloster hergestellt war, wurde Johanna zur Äbtissin gewählt. Sie entwarf nun auf Grund der Regel der heiligen Klara neue Satzungen für die Schwestern, welche der Papst bestätigte.

    In diesen geistvollen Satzungen hatte sie auch bestimmt, daß die Schwestern nebst den kirchlichen Tagzeiten auch alle Tage die allerseligste Jungfrau durch ihre kleineren Tagzeiten preisen sollten als die Mutter des Erlösers, als die reinste aller Jungfrauen, das Muster aller jungfräulichen Seelen. Alle Feiertage der heiligen Jungfrau sollten sie die heilige Kommunion empfangen; an jedem Samstag zur Ehre Mariens öffentliche Gebete und vom ersten August bis Maria Himmelfahrt fasten.

    Nun begann ein neues, gottinniges Leben im Kloster. Bernardina war jetzt 52 Jahre alt, von unaufhörlichen Krankheiten abgezehrt, aber noch immer voll jugendlicher Geistesfrische. Sie hinkte an einem Fuß, in Folge anhaltender Krämpfe, die ihr oft teuflische Versuchungen verursachten. Sie hatte in Gewohnheit, besonders die Nacht hindurch, die Namen Jesus und Maria auszusprechen. Eine unheimliche Gestalt fiel dann oft über sie her und schnürte ihr die Kehle so zusammen, daß sie zu ersticken glaubte. Konnte sie dann doch noch diese heiligsten Namen aussprechen, so fühlte sie sich auf einmal erleichtert. Nach ihrer Aussage wollte sie der Teufel bei dieser Gelegenheit ersticken, aus Zorn gegen die unüberwindliche Kraft dieser heiligen Namen.

    Ihr Leidensdrang
    Obwohl immer leidend, war sie doch mit der gröbsten Kost zufrieden; in der Regel genoss sie nie Fleisch oder Wein, außer auf Befehl. Die allgemeinsten Hausarbeiten waren ihr am liebsten; ihr Schlaf war wenig; von Mitternacht an wachte sie; ihre Zelle war ein Bild der größten Armut; die abgenütztesten Kleider ihrer Mitschwestern richtete sie sich her und trug sie. Mit rastloser Ausdauer pflegte sie die Kranken. Verachtung, Unbilden und Spott waren ihr willkommen. Für ihre Beleidiger betete sie mit größter Innigkeit, (…) Das zärtlichste Mitleid trug sie gegen die armen Sünder; für sie betete, weinte, büßte sie. Wöchentlich beichtete, aber alle Tage kommunizierte sie. War sie krank, so ließ sie sich in die Kirche tragen. Man ließ ihr auch den Schlüssel zum Tabernakel, weil sie ihn täglich für den Messe lesenden Priester, der sie speiste, brauchte. Diesen Schlüssel ließ sie nie aus ihrer Tasche; er war ihr das liebste Werkzeug auf dieser Welt; sie schaute ihn mit der innigsten Zärtlichkeit an, als Führer zum höchsten Gut. Als sie ihn einmal, um ihren Gehorsam zu prüfen, dem Beichtvater geben musste, tat sie es mit Tränen und unendlichem Herzeleid. Sie litt immer an den seltsamsten Krankheiten, aber ohne Klagelaut duldete sie. Jesus selbst machte sie seiner Leiden teilhaftig; sie ging mit ihm den Kreuzesweg und empfing seine heiligen Wunden. Dabei hatte sie das heftigste Verlangen, recht viel zu leiden. Leiden war ihr Wonne. Diesem Leidensdrang setzte endlich Jesus die Krone auf, dadurch daß er mit ihr eine geheimnisvolle Vermählung einging, wie mit der heiligen Katharina von Siena, der heiligen Rosa von Lima und anderen heiligen Jungfrauen. (siehe auch den Beitrag: Unsere Teilnahme am Leiden Christi)

    Ihre Vorbereitung auf den Tod
    So war sie, rastlos im Dienst des Herrn und seiner lieben Mutter Maria arbeitend und leidend, 70 Jahre alt geworden, als die Zeit sich nahte, wo sie den himmlischen Lohn dafür erhalten sollte. Schon 18 Jahre vor ihrem Tode hatte sie ihren letzten Willen aufgesetzt, welcher Zeugnis gibt von ihrem lebendigen Glauben, von ihrer unerschütterlichen Hoffnung und grenzenlosen Gottes- und Nächstenliebe, nicht minder leuchtet aber daraus hervor ihre flammende Liebe zu Maria, und ihr Vertrauen auf ihre mächtige Fürbitte. Kurz vor ihrem Tode ließ sie diesen ihren letzten Willen sich vorlesen. Die Stelle, wo sie sich an Maria, ihre gebenedeite Mutter, wendet, lautet also:

    „Im letzten Augenblick des Todes bitte ich insbesonders auch die erlauchteste Mutter Gottes, die Fürsprecherin der Sünder, daß sie mir gnädig sei, da ich auf sie nach Gott alle meine Hoffnung gesetzt. O heiligste Jungfrau! Verlasse mich nicht in diesem schrecklichsten Augenblick, schaue auf mich mit gnädigen Augen, und zeige mir die gesegnete Frucht deines Leibes. O meine heiligste Frau! Hilf mir und tröste mich, im Tode befreie mich von den Nachstellungen der Teufel, die in ihrer Bosheit mit gedroht, gerade den Ingrimm ihrer Versuchungen gegen mich aufzubieten, um mich zum Fall zu bringen. Aber ich fürchte sie nicht, voll Vertrauen auf dich, Mutter der Barmherzigkeit! Ich bin gewiß, daß du das angefangene Werk an mir vollenden wirst, und durch deine Fürbitte und die Verdienste deines göttlichen Sohnes hoffe ich selig zu werden, und über alle meine Feinde den vollständigsten Sieg davon zu tragen. O was für eine Freude wird es für mich sein, wenn ich deine unermessliche Herrlichkeit sehe, o meine liebste Braut! Ehre des himmlischen Jerusalems! Trost aller Heiligen!“

    Ziehe aus zum Genuss deines Schöpfers

    Während der Vorlesung ihres letzten Willens gab sie ihre Zustimmung durch Zeichen zu jedem Punkt des Vorgelesenen; denn sie konnte nicht mehr reden. Bereits gestärkt mit den heiligen Sakramenten, die sie selbst verlangt hatte, lag sie da in furchtbaren Schmerzen angstvoll keuchend, und sich sehnend nach der Stunde ihrer Auflösung. – Bis zum letzten Hauch immer gehorsam wie ein Kind, wollte sie ihren Mitschwestern auch im letzten Augenblick noch ein Beispiel geben. Am 26. März, im Todeskampf liegend, richtete sie ihren Blick von Zeit zu Zeit auf ihren Beichtvater, Pater Marcellinus, als wollte sie fragen: „Wann lässest du mich ziehen zu meinem Gott?“ Da faltete derselbe weinend seine Hände und sprach: „Wohlan! Ich gebe dir das Verdienst des Gehorsams. Ziehe aus zum Genuss deines Schöpfers!“

    Kaum hatte sie diese Worte vernommen, so neigte sie ihr Haupt zum Zeichen ihres völligen Beifalls, sie erhob ihre keuschen Augen zum Himmel, breitete ihre Arme kreuzweise über die Brust, legte einen Fuß über den andern, wie eine Gekreuzigte, zitterte eine Weile mit erschütternden Stößen ins tiefste Leben, und verschied bald darauf sanft und leise unter den Worten des Priesters: „Vater! In deine Hände empfehle ich meinen Geist!“

    Ihr Leichnam ward nach dem Tode durchsichtig wie Wachs von der Sonne erleuchtet, Hände und Füße blieben biegsam wie an Lebenden, das Angesicht war ohne Runzel, rötlich und weiß gefärbt, alle Teile des Leibes weich anzufühlen. Keine Spur von Leichengeruch zeigte sich. Man meinte eine Jungfrau von kaum 30 Jahren zu sehen. Man nannte sie laut „die große Dienerin Gottes“. In der Kapelle der heiligen Jungfrau von Loreto ward sie in einem eigenen Grabmal beigesetzt. (Giovanna della Croce und ihre Zeit, von Beda Weber.) –

    aus: Georg Ott, Marianum Legende von den lieben Heiligen, Erster Teil, 1869, Sp. 811 – Sp. 829

    Der gesamte Text über die ehrwürdige Johanna Maria vom Kreuz aus dem Marianum findet sich in dieser 14-seitigen Schrift: Bernardina Johanna Maria vom Kreuz

    https://katholischglauben.info/ehrwuerdi...aria-vom-kreuz/


    Liebe Grüße, Blasius

  • Thema von Blasius im Forum Die allerseligste J...



    1 Das Fest Mariä Verkündigung – 25. März
    1.1 Der englische Gruß
    1.2 Die Freudenbotschaft
    1.3 Der Glaube Mariä
    1.4 Die Einwilligung Mariä

    Der 25. März ist das merkwürdigste Datum der ganzen Weltgeschichte, er ist das Datum der Menschwerdung Gottes und der Mutterschaft Mariä. Dieses Datum bezeichnet den Zeitpunkt, wo alle Verheißungen Gottes, alle Wünsche der Patriarchen, alle Vorhersagungen der Propheten, alle Hoffnungen von vierzig Jahrhunderten in höchster Vollkommenheit sich erfüllt haben; dieses Datum bezeichnet die Vollendung und Krönung der Schöpfung und den Beginn der neuen Zeit, wo der Engel des Neuen Bundes, der Messias und Erlöser, der Fürst des Friedens, der Vater der Zukunft (Is. 9) erschienen und eingetreten ist in sein Eigentum voll Gnade und Wahrheit, wo zum ersten Male auf Erden genannt worden ist der so süße und starke, der so hilfreiche und furchtbare Name Jesus.

    Der englische Gruß an Maria und die Menschwerdung Jesu sind das nämliche Geheimnis, und die katholische Kirche faßt beides in eine Feier zusammen am 25. März, welcher nach einer alten Überlieferung der Jahrestag des Sündenfalls der ersten Eltern und der Kreuzigung Christi auf Golgotha ist. Die katholische Kirche tut dies deshalb, weil der ewige Ratschluss Gottes die Menschwerdung Jesu Christi von der freiwilligen Zustimmung der Jungfrau Maria abhängig gemacht hat; weil wir die Segensfülle, welche Jesus Christus uns gebracht hat, nicht recht zu schätzen vermögen, wenn wir nicht zu gleicher Zeit erkennen, wie hoch Gott die Jungfrau Maria geehrt und verherrlicht hat durch den huldvollen Antrag, daß sie möge die Mutter seines Sohnes werden. Denn gerade darin trat die Erhabenheit und Größe Mariä in unvergleichlicher Schönheit an den Tag, daß sie – obschon erst vierzehn Jahre alt – durch ihre Mitwirkung mit der göttlichen Gnade schon auf jener Höhe der Wissenschaft und Tugend angelangt war, welche sie befähigte, ihre volle und freie Zustimmung zur größten Gottestat zu geben.

    Der englische Gruß
    Nun erhebe dich christlicher Leser, sammle dein Gemüt zu frommer Andacht und vernimm mit heiliger Ehrfurcht diesen englischen Gruß: „Der Engel Gabriel ward von Gott gesandt in eine Stadt, mit Namen Nazareth, zu einer Jungfrau, die mit einem Manne vom Hause David`s verlobt war, welcher Joseph hieß; der Name der Jungfrau war Maria.“ (Luk. 1)

    Betrachte wohl diesen Engel, den du schon kennst(siehe 24. März); er bringt die erhabenste Botschaft, die je von Gott an die Menschen gelangt ist. O staune, er geht nicht nach dem weltbeherrschenden Rom, nicht nach dem gelehrten Athen, nicht nach dem stolzen Babylon, nicht einmal nach dem heiligen Jerusalem – er geht in das ruhmlose Galiläa und dort in das verachtete Nazareth, von dem das Sprichwort höhnte: „Was kann Gutes von Nazareth kommen?“ Aber in diesem Nazareth ist ein ärmliches Häuschen und darin ein kleines Kämmerlein, welches den Schatz des Himmels und der Erde, die geheime Liebe des dreieinigen Gottes birgt. Denn hier lebt einsam die junge Tochter der hoch bejahrten Eheleute Joachim und Anna, die Jungfrau Maria, die freilich mehr Größe und Weisheit hat, als es zu Rom und zu Athen, unter den Menschen und Engeln gibt. Bewundere doch das Verfahren Gottes: Er geht an der Eitelkeit der Menschen vorbei, Er kann die Weisheit ihrer Weisen und die Klugheit ihrer Klugen nicht brauchen, Er wählt das von ihnen gering oder gar nicht Geachtete, um es über sie zu erheben und groß zu machen. Wer in der Welt kümmerte sich wohl damals um Maria? Doch Gottes Auge wußte diese Perle der Reinheit und Demut zu würdigen und auf den Leuchter zu stellen.

    „Und der Engel trat zu ihr hinein und sprach: „Gegrüßet seist du, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Weibern.“ (Luk. 1)

    Hörst du, wie ehrerbietig dieser Fürst der Engel die schüchterne Braut eines armen Zimmermannes grüßt? Vergleiche diese Sprache und dieses Benehmen Gabriel`s gegen Maria mit seiner Sprache und seinem Benehmen gegen den weltberühmten Daniel zu Babylon oder gegen den Hohenpriester Zacharias zu Jerusalem: dort sprach er im Tone des Gewalthabers und Gebieters, hier spricht er im Tone der Demut und Verehrung, wie ein Untertan vor seiner Königin: er spricht Worte, die alles Lob erschöpfen, welches die Lippen eines Engels, eines Gesandten des Allerhöchsten, auszusprechen vermögen, die seitdem der Ausdruck für die Huldigung geblieben sind, welche alle Völker und Jahrhunderte Maria darbringen. Und wahrlich, es steht den wissensstolzen Menschen nicht wohl an, Maria dieses Lob zu verweigern, nachdem Gott selbst durch seinen Engel sie so begrüßt hat!

    Die Freudenbotschaft
    „Da sie dies hörte, erschrak sie über seine Rede und dachte nach, was das für ein Gruß sei.“ (Luk. 1)

    Wie rührend schön ist diese jungfräuliche Verlegenheit Mariä! Sie erschrickt nicht über den Anblick des Engels, sondern über seine Anrede, indem sie gar nicht begreift, wie sie sollte berühmt werden über alle Weiber. O merkwürdige Verschiedenheit! Gewöhnliche Leute, wie du und ich, kommen außer Fassung, wenn man uns Beleidigungen ins Gesicht sagt, weil wir voll sind von unseren eingebildeten Verdiensten: Maria dagegen kommt außer Fassung, wenn ihr Lobeserhebungen gesagt werden, weil sie in Demut nur an ihr eigenes Nichts denkt. Ha! Wenn diese Verkündigung der tanzgeübten Prinzessin des Herodes zu Teil geworden wäre: die würde nicht lange nachgedacht haben, was das für ein Gruß sei, sie würde sogleich durch das vergnügte Lächeln hoher Selbstgefälligkeit ihren Gedanken verraten haben: „O Gott, welch glückliches Ereignis!“

    „Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, du wirst empfangen in deinem Leibe und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen. Dieser wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott der Herr wird Ihm den Thron seines Vaters David geben, und Er wird herrschen im Haus Jakob`s ewiglich und seines Reiches wird kein Ende sein.“

    In diesen Worten ist das ganze Evangelium, die ganze Freudenbotschaft ausgedrückt, die sich über alle Länder verbreiten, aber zuerst und allein zu Maria gebracht wird. Der Name Jesus, der so vielen Herzen eingegraben worden und auf so vielen Lippen der erste und letzte sein wird, den so viele Freunde Gottes mit ihrem Blut verherrlichen und so viele Feinde Gottes mit ihren Lästerungen entehren werden, wird hier zuerst vor Maria ausgesprochen und in seiner erhabenen Bedeutung entrollt.

    Der Glaube Mariä
    Nun bricht Maria ihr Stillschweigen, sie antwortet mit Ruhe, antwortet dem Engel, antwortet Gott und zwar mit einer Frage: „Wie wird dies geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ (Luk. 1)

    Bewundere den Glauben Mariä! Sie, die durch die Lobsprüche des Engels außer Fassung kommt, wird durch die Offenbarung des größten Geheimnisses gar nicht beunruhigt, wird durch die Verkündigung der Größe ihres Sohnes, seines Anrechtes auf den davidischen Thron durchaus nicht in Erstaunen versetzt – sie glaubt in Herzenseinfalt daran; und wenn sie fragt: „Wie soll dies geschehen?“ so fragt sie nicht aus Mangel an Glauben, nicht aus Zweifel noch Neugierde, sondern aus berechtigter Notwendigkeit. Denn die Jungfräulichkeit gilt ihr für so unverletzlich, daß sie nicht durch das Opfer derselben die unendliche Ehre, Mutter Gottes zu werden, sich erwerben wollte, und daß sie sich daher im Recht glaubt, Aufschluss über dieses Geheimnis zu verlangen, um mit Würde und frei mitwirken zu können: sie bezweifelt keineswegs die Möglichkeit der Tat, sie fragt nicht, wie kann, sondern wie wird dies geschehen.

    „Der Engel antwortete und sprach: der heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft des Allerhöchsten dich überschatten: darum wird auch das Heilige, welches aus dir geboren werden soll, Sohn Gottes genannt werden.“ (Luk. 1)

    Diese himmlischen Antwort ist ein neues Geheimnis; aber es schützt die Jungfräulichkeit Mariä, indem es sagt: „du wirst Jungfrau bleiben, obwohl du Mutter wirst, und deine Mutterschaft wird deine Jungfräulichkeit zur höchsten Schönheit und Vollendung erheben; denn der Urheber aller Jungfräulichkeit, Er selbst, dem du deine jungfräuliche Reinheit geweiht hast, Er, der Geist – der Heilige – wird über dich kommen, wird dich überschatten, Gott selbst wird aus dir geboren werden: du wirst sein Tempel, seine Braut, seine Mutter sein!“

    Welche Andacht und Verehrung kann der Größe Mariä würdig sein,
    da sie durch so große Dinge von Gott geheiligt ist!

    Die Einwilligung Mariä
    Doch das Geheimnis ist noch nicht vollendet, dazu ist die Einwilligung Mariä noch notwendig. Daher wartet der Engel, der sich seiner Botschaft erledigt, auf das Wort von ihr und dann erst wird er heimkehren. Er wartet, daß Maria sich frei ausspreche, und ehrt durch sein schweigendes Warten die Freiheit ihrer Zustimmung. Der Gesandte Gottes wartet, die Jungfrau Maria besinnt sich, Beide schweigen. O Maria, Himmel und Erde wartet auf deine Entscheidung! – Der hl. Bernhard eilt an die Seite des Engels und bittet mit pochendem Herzen: „O heilige Jungfrau, was zögerst du mit deiner Antwort, warum zauderst du, der Welt das Leben zu erkaufen? Der Engel wartet auf dein Jawort, und wir Menschen, die wir durch das Urteil unserer Verdammung unter dem Druck des Elends seufzen, auf ein Wort deines Mitleids. Siehe, dir wird der Preis unserer Erlösung angeboten, – wir sind frei, sobald du einwilligst: ein einziges Wort aus deinem Munde kann uns neu beleben! Darum flehen zu dir Alle; denn an deinem Munde hängt der Trost der Unglücklichen, die Erlösung der Gefangenen, das Heil Aller.“

    „Und Maria sprach: Sieh` ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort!“

    Seit dem sechsten Schöpfungstage ist kein Wort gesprochen worden, wodurch Gott eine größere Ehre, den Engeln eine größere Freude, den Menschen ein süßerer Trost, der Hölle ein furchtbarerer schrecken, der ganzen Schöpfung eine herrlichere Glorie verursacht worden ist, wie durch das Wort, welches die Magd des Herrn gesprochen hat. Denn auf dieses Wort hin ist das Wort Fleisch und die Jungfrau Mutter Gottes geworden; und von diesem Tage an wird die Freude über dieses Geheimnis ununterbrochen gefeiert. Die Redner, die Gelehrten, die Dichter, die Sänger, die Musiker, die Maler, die Bildhauer und die Künstler aller Art werden nicht müde, es in immer neuer Schönheit darzustellen; der majestätische Glockenklang verkündet es jeden Tag dreimal der Natur, und die Morgen- und Abendwinde tragen diese gewaltigen Akkorde weithin über Berg und Tal; und jedesmal sinkt der Landmann am Pflug, der Arbeiter in der Werkstätte, die Mutter neben der Wiege, der Fürst im Palast, der Bettler in der Hütte, der muntere Hirte auf hoher Alp und der reuige Verbrecher im tiefen Kerker auf die Knie und betet mit Freude und Dank, mit Hoffnung und Liebe: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns Wohnung genommen: gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade!“ Stimme auch du mit dankbarem Herzen ein in die Anbetung Jesu und in die Verehrung seiner hoch gebenedeiten Mutter; sie wird auch deine fürbittende Mutter sein, jetzt in diesem Tal der Tränen und in der Stunde deines Absterbens. –

    aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 224- S. 227

    https://katholischglauben.info/das-fest-...-verkuendigung/


    Liebe Grüße, Blasius

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