Lieber blasius,
Zitat:
"Diese Sichtweise der „zwei“ Kirchen, erhält die Reinheit
der Mutter Kirche welche nicht handelt und so nie Schaden nimmt und sündigt."
Welche zwei Kirchen meinst du?
Da Gott in der Kirche gegenwärtig ist, handelt er beim Menschen durch die Sakramente und durch offene Herzen, schränkt aber die Entscheidungsfreiheit nicht ein. Vorübergehenden Schaden nimmt sie rein äußerlich durch manche Vergehen der Menschen, aber die Kirche sündigt nicht.
Zitat:
"Es geht darum, welche Kirche sich bei einem Vergehen gegen ein
eines der 10Gebote, versündigt, schuld auf sich ladet.
Ist es die „Sichtbare“ mit den Schwächen der menschlichen Natur,
oder ist es die Verehrungswürdige Mutter Kirche?"
Wie kann sich die Kirche Gottes selbst schuldig machen?
Es ist doch immer der Mensch, der Schuld oder Sünde auf sich ladet.
http://www.vatican.va/holy_father/pius_x...christi_ge.html
DIE KIRCHE UND DER MYSTISCHE LEIB CHRISTI
Der Betrachtung dieser Lehre bietet sich zunächst das Apostelwort dar: "Als die Sünde übergroß geworden war, wurde die Gnade noch überwältigender (Röm 5, 20). Der Stammvater des ganzen Menschengeschlechtes war, wie bekannt, von Gott in einen so erhabenen Stand versetzt, daß er in seinen Nachkommen zugleich mit dem irdischen auch das überirdische Leben der himmlischen Gnade vermitteln sollte. Aber nach dem traurigen Falle Adams verlor die gesamte Menschenfamilie, von der Erbschuld angesteckt, die Teilnahme an der göttlichen Natur (2 Petr l, 4), so daß wir alle Kinder des Zornes wurden (Eph 2, 3). Doch der erbarmungsreiche Gott "hat so sehr die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn hingab" (Joh 3, 16), und das Wort des Ewigen Vaters hat mit der gleichen göttlichen Liebe aus der Nachkommenschaft Adams eine menschliche Natur angenommen, freilich eine sündenlose und von jeder Makel freie, damit von dem neuen, himmlischen Adam die Gnade des Heiligen Geistes auf alle Kinder des Stammvaters niederströme. Diese waren durch die Sünde des ersten Menschen der göttlichen Kindschaft verlustig gegangen. Jetzt aber sollten sie durch das menschgewordene Wort, dem Fleische nach Brüder des eingeborenen Sohnes Gottes geworden, die Macht erlangen, Kinder Gottes zu werden (Joh l, 12). So hat denn Christus durch seinen Tod am Kreuze nicht bloß der verletzten Gerechtigkeit des Ewigen Vaters Genüge getan, sondern Er hat uns als Seinen Brüdern zugleich eine unaussprechliche Fülle von Gnaden verdient. Diese hätte Er selbst unmittelbar dem gesamten Menschengeschlecht zuteilen können; Er wollte es aber tun durch die sichtbare Kirche, zu der die Menschen sich vereinigen sollten, damit so bei der Verteilung der göttlichen Erlösungsfrüchte alle Ihm gewissermaßen Helferdienste leisten könnten. Wie nämlich das Wort Gottes unsere Natur gebrauchen wollte, um durch seine Schmerzen und Peinen die Menschen zu erlösen, so gebraucht Es ähnlicherweise im Laufe der Jahrhunderte die Kirche, um dem begonnenen Werk Dauer zu verleihen (Conc. Vat., Const. de Eccl).
Bei einer Wesenserklärung dieser wahren Kirche Christi, welche die heilige, katholische, apostolische, römische Kirche ist (ebd., Const. de fid. cath., Kap. 1), kann nichts Vornehmeres und Vorzüglicheres, nichts Göttlicheres gefunden werden als jener Ausdruck, womit sie als "der mystische Leib Jesu Christi" bezeichnet wird. Dieser Name ergibt sich und erblüht gleichsam aus dem, was in der Heiligen Schrift und in den Schriften der heiligen Väter häufig darüber vorgebracht wird.