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Der neue Gott Mammon ist zum Götzen der Welt geworden...
18. Mai 2012 um 18:11
Der neue Gott Mammon ist zum Götzen der Welt geworden - es gilt, ihm zu widersagen.
- Ein Zornesruf von Norbert Blüm
Auf meine alten Tage bin ich Atheist geworden. Ich bekenne: Ich glaube nicht an Gott Mammon. Ich widersage ihm mit allen meinen Kräften. Mammon ist ein gieriger Götze, der sich anschickt, die Welt zu verschlingen. 99 Prozent der Dollar-Billionen, welche den Erdball umkreisen, haben mit Arbeit, Wertschöpfung, Gütern und Dienstleistung nichts zu tun. Es ist der heilige Schein des Geldes, der die Weltwirtschaft erleuchtet. Doch das monetäre Licht ist ein Irrlicht, eine Fata Morgana statt der lebensrettenden Oase.
Geld befördert das Nichts ins Sein. Was sich nicht in Geld ausdrücken lässt, existiert nicht. Die Hostie des Finanzkapitalismus ist das Geld. Mit Kaufen und Verkaufen von Firmen lässt sich mehr Geld verdienen, als in Firmen zu produzieren. Große Unternehmen sind Bankhäuser mit angeschlossenen Produktionsfilialen geworden. Porsche machte in einem Jahr drei Milliarden Euro mehr Gewinn als Umsatz - durch Finanzgeschäfte. Die Aktie transferiert vom Investitionsobjekt zum Spekulationssubjekt. Arbeitnehmer werden abgestoßen, angelegt, im Depot gehalten - wie Aktien.
Auch die Staaten schrumpfen auf einen virtuellen Geldwert. China steht hoch im Kurs, Griechenland nicht. China ist eine Diktatur, Griechenland eine Demokratie. Griechenland könnte möglicherweise zur Höhe des chinesischen Ansehens aufsteigen, wenn es die Akropolis, Delphi, Olympia, Epidauros und ein paar Ferieninseln zu Geld machte. Alles wird gut, spräche dann Gott Mammon.
Längst hat er die Kernbereiche des Staates unterwandert. Das Gewaltmonopol, Ergebnis der mühsamen Zivilisierung unserer Aggressionstriebe, wird zunehmend privatisiert. In den USA soll es mehr Beschäftigte im privaten Sicherheitsgewerbe geben als bei der Polizei. Auch unser Land opfert bereits Teile seiner Hoheitsaufgaben dem Gott Mammon. Vielleicht wird beim nächsten Mal der Bundespräsident nicht gewählt, sondern das Amt versteigert.
Agrarland wird zum Spekulationsobjekt der Großanleger. Das Feld, das sie weltweit bereits besitzen, soll so groß sein wie Westeuropa. Äthiopien schickt sich gerade an, für ein paar Milliarden Dollar Land an einen indischen Investor zu veräußern. Zurück bleiben die mittellosen Kleinbauern. Auch Afrikas Wasservorräte sind 'privatisierungsgefährdet'. Man stelle sich einen Verdurstenden in der Sahara vor, der mit Wasseroligarchen einen fairen Preis aushandeln soll. Keine 'unsichtbare Hand', von der Adam Smith träumte, bringt Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht. Es regiert die harte Hand des Geldes.
Selbst wirtschafts- und staatsferne Regionen geraten in den Sog der Geldgier. Die Musik von Bach, Beethoven, Mozart wird zum sponsorenfinanzierten Event. Spitzensportler werden gehandelt wie kostbare Edelsteine. Die Bundesliga verkauft für eine halbe Milliarde Euro Übertragungsrechte ans Fernsehen. So bezahlen wir mit unseren Gebühren den Menschenhandel des Profifußballs.
Auch Liebe und Religion werden unterwandert. Die Scientologen haben das Geschäft mit dem Glauben perfektioniert; Die Erfolge von Freikirchen in Lateinamerika sollen einer ausgeklügelten Marketingstrategie entspringen. Und die Liebe, das Schönste, wozu wir Menschen fähig sind, degeneriert zur Kosten-Nutzen Analyse; die Ehe schrumpft zur Lebensabschnittspartnerschaft. Sie gilt, so lange nichts Besseres kommt. In meinem Umkreis verließ ein Mann seine Frau und drei kleine Kinder, um dem Ruf Mammons zu folgen, der ihn in Gestalt einer jungen russischen Oligarchen-Witwe traf. 'Das Geld liegt in Moskau auf der Straße', war das Letzte, was ich von dem Jüngling hörte. Zu Jesus kam einst ein reicher Mann und fragte, wie er das ewige Leben gewinnen könne. Jesus sagte, er solle seinen Besitz fortgeben und ihm folgen. Mammon fordert, für den Reichtum alles zu opfern. Auch die Liebe.
Gott Mammon kupfert fleißig vom alten Glauben ab. Die neuen Kathedralen sind die gläsernen Bankhäuser, längst höher als alle Kirchtürme, vom Nimbus des Geheimnisses erfüllt. Kein lautes Wort ist im Innern erwünscht. Ihre Priester tragen Gestreiftes, sie kasteien sich im Fitness-Studio. Die Spitzen der Finanzhierarchie sind Gottes Gesandte: 'Ich bin bloß ein Bankier, der Gottes Werk verrichtet', behauptet der Boss von Goldmann Sachs, Lloyd Blankfein.
Und das Volk hängt an den Lippen der Börsenexperten wie einst die Gläubigen an denen der Gottes-gelehrten. Jedes Wort entfaltet eine Wirkung wie vor achthundert Jahren die Kreuzzugspredigten des Bernhard von Clairveaux. Die Börsennachrichten rahmen mit der Wetterkarte die Tagesschau ein - das Wetter und die Börse, das trifft alle Menschen. Und mehr als Sonne, Hagel und Regen entscheidet der Börsenkurs über das Wohl und Weh der Menschen.
Es geht nicht mehr um Schuld und Erlösung, es geht um Schulden und Erlös. Über das, was Sünde ist, wachen heute die Ratingagenturen wie früher die Heilige Inquisition - statt dem Scheiterhaufen droht der Ruin. Manchmal dienen die Urteile dazu, Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Manchmal liegen sie schlicht daneben. Auch das kennt man von den Ketzerprozessen.
Niemand weiß so recht, wer die Märkte sind und wo sie wohnen. Im Himmel? Jedenfalls müssen sie bei Laune gehalten werden, wenn es dem Menschen gut gehen soll. Für die Regierungschefs der Europäischen Union gibt es nichts Wichtigeres als die Frage, ob ihre Beschlüsse Gnade bei den 'Märkten' finden. Die Märkte lieben Opfergaben: Lohnkürzungen und Streichung der Sozialausgaben. Dann lassen sie die Wirtschaft wachsen. Den Priestern Mammons bringt das Bonuszahlungen als Fingerzeig des göttlichen Wohlwollens.
Mammons auserwähltes Volk sind die Vorteilssucher. Jeder kann das sein, der Schnäppchenjäger wie der Großspekulant. Mitunter gibt es - wie in jeder Religion - Abtrünnige. Zum Beispiel George Soros, einst Weltmeister der Währungsmanipulationen, der jetzt die Menschen warnt, dass der Glaube an diesen Gott den Planeten gefährdet. Damit dies nicht zu oft passiert, arbeitet Mammon an der Züchtung des neuen Menschen, mit einem Tresor als Herz.
'Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen,' sagte einst Jesus. Er hatte schon vor 2000 Jahren recht.
[Der CDU-Politiker Norbert Blüm, 76, war von 1982 bis 1988 Bundesminister für Arbeit und Soziales im Kabinett von Kanzler Helmut Kohl.]
SZ vom 18.05.2012
Ein wahres Wort von Norbert Blüm.
Grüße von
Maresa
Liebe Maresa
Wie Recht doch Norbert Blüm damit hat !
Der "Zeitgeist-Mensch" hängt seinen falschen Propheten gleichsam
an den Lippen......
"Was sagt dieser oder jener sog. "Experte"....
dieser oder jener Götzenanbetungs-Kategorie..."....
heute auch oft im "wissenschaftlichen" Tarnmäntelchen feilgeboten....
einerlei, welch seelenverschmutzenden Unsinn / Lügen diese neuen
falschen Propheten auftischen.....
ihnen wird "gläubig" gehuldigt.....
Die Götzenanbetung ist freilich nicht alleine auf das Geld beschränkt.....
Unser Herr und Gott Jesus Christus mahnt"
-
"Wo dein Schatz ist, dort ist sein Herz"
"Mammon" ist arämisch und bedeutet "Schatz".....
Und dieser seelenverderbende / seelentötende "Schatz"
zeigt sich gerade heute in einer perfiden Vielfalt.....
Dazu ein Auszug einer Predigt von Hw Prof. May:
-
Über Götzendienst und Aberglaube
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Geliebte im Herrn!
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!“
Das war der Ausgangspunkt vor fünfzehn Sonntagen, als wir begannen,
über die Pflichten gegen Gott nachzudenken.
Das erste Gebot gebietet uns, Gott anzubeten und ihm zu dienen.
Der Mensch kann sich gegen diese oberste Pflicht verfehlen.
Das geschieht durch Götzendienst und Aberglaube.
Der Götzendienst wird als Abgötterei bezeichnet und der Aberglaube als falsche Verehrung Gottes.
Die deutsche Silbe „Ab-“ oder „Aber-“ bedeutet das Gegenteil vom Richtigen.
Abgötterei ist eben falsche Gottesverehrung;
Aberglaube ist falscher Glaube.
Das soll der Gegenstand unserer heutigen Überlegungen sein,
nämlich über Götzendienst und Aberglaube nachzudenken.
An erster Stelle der Götzendienst.
Der Götzendienst ist die ausdrückliche Verehrung von Geschöpfen an Gottes Stelle.
Abgötterei betreibt, wer an die Stelle Gottes ein Geschöpf setzt.
Zum Götzendienst kommt es, wenn man vom wahren Gott abfällt und sich falschen Göttern zuwendet.
Der Mensch muß nämlich anbeten.
Entweder er betet den wahren Gott an, oder er betet falsche Götter an.
Die numinose Tiefe im Menschen drängt ihn zur Anbetung.
Er hat also nur die Wahl zwischen der rechten und der unrechten Anbetung.
Zur Abgötterei kommt es, wenn der Mensch in Leidenschaft versinkt,
wenn er die Begebnisse des Lebens, Tod und Leiden falsch deutet.
Der Apostel Paulus beschreibt den Zusammenhang
zwischen Abgötterei und sittlicher Entartung im Römerbrief.
„Was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar.
Gott selbst hat es ihnen geoffenbart.
Sein unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und Göttlichkeit
sind seit Erschaffung der Welt durch das Licht der Vernunft an seinen Werken zu erkennen.
Deshalb sind sie nicht zu entschuldigen.
Denn obwohl sie Gott erkannten, haben sie Gott nicht als Gott geehrt noch ihm gedankt,
sondern wurden töricht in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit dem Bilde
von vergänglichen Menschen, Vögeln, vierfüßigen Tieren und kriechenden Tieren.
Darum überließ sie Gott den Gelüsten ihres Herzens, der Unreinigkeit,
so daß sie ihre eigenen Leiber entehrten.
Den wahren Gott haben sie mit falschen Götzen vertauscht und die Geschöpfe
verehrt und angebetet anstatt des Schöpfers, der gepriesen sei in Ewigkeit.
Darum überließ sie Gott schändlichen Leidenschaften.
Ihre Weiber vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen.
Ebenso verließen auch die Männer den natürlichen Umgang mit der Frau
und entbrannten in wilder Gier gegeneinander,
verübten Schamloses miteinander und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung.“
Die Götter sind vielfältig.
Viele Völker haben Tiere zu Göttern erhoben.
Wir wissen, daß das jüdische Volk in der Wüste ein goldenes Kalb anbetete.
In Ägypten wurden Schlangen oder Krokodile als göttliche Wesen betrachtet.
In einem Tempel lebte ein Stier, der Apis.
Er war schwarz und hatte einen weißen Fleck auf seiner Stirn;
er wurde als ein heiliges Tier, also ein göttliches Tier verehrt.
Die Römer und die Griechen schrieben ihren Göttern alle Schändlichkeiten zu.
Sie erhoben den Merkur zu ihrem Gott; er war der Gott der Betrüger.
Sie erhoben Bacchus zu ihrem Gott; er war der Gott der Trunkenbolde.
So haben die Menschen in der Verkehrung ihres Sinnes
den wahren Gott mit Götzen vertauscht, haben das schwerste aller Verbrechen verübt,
nämlich das erste Gebot unbeachtet zu lassen,
und darum sind sie dann auch in schändliche Leidenschaften verfallen.
So töricht, meinen wir, sind wir heute nicht mehr.
Wir beten kein geschnitztes oder gegossenes Bild an.
Wir verehren nicht Tiere oder irgendwelche Geschöpfe in ihrer göttlichen Tiefe.
Nein, die Götzen der modernen Zeit heißen anders.
Sie heißen
Mensch oder Staat oder Rasse oder Nation;
sie heißen
Sinnlichkeit, Leidenschaft, Genuß, Geschlechtlichkeit, Geld.
Das sind die Götzen unserer Zeit.
Der Geizige verehrt das Geld als seinen Gott,
der Hoffärtige die Ehre,
der Unmäßige den Bauch und
der Unkeusche den Körper.
Schon im 4. Jahrhundert hat der heilige Chrysostomus
auf diesen Zusammenhang hingewiesen:
„Du sagst, du bringest deinen Göttern keine Schlachtopfer dar.
O, du tust es noch viel schlimmer, du schlachtest deine eigene Seele.
Du sagst, du beugest deine Knie nicht vor diesen Göttern.
O, du neigst dich noch viel tiefer und tust alles,
was die Götzen Bauch, Geld und Sinnlichkeit dir gebieten.“
So ist es.
Der Mensch verehrt, wenn er den wahren Gott preisgegeben hat, Götzen.
Man darf nicht auf die Namen schauen, man muß auf die Sache schauen.
Wer immer etwas Geschöpfliches so verehrt, wie man nur Gott verehren kann,
der ist ein Götzendiener.
[....]
-
Auf den Punkt bringt es
Monsignore Wolfgang Haas in seiner Predigt
"PRIESTER AUF EWIG
in der er die modernen
- heute als "liberal humaner Fortschritt" vorgelogenen -
Götzen beim Namen nennt :
-
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
"Lasst eine Pfarrgemeinde etwa zwanzig Jahre ohne Priester,
und sie wird die vernunftlosen Tiere anbeten.“
Der sich so drastisch ausdrückt, ist ein Heiliger, den uns Papst Benedikt XVI.
in diesem Priester-Jahr als leuchtendes Beispiel und nachahmenswertes Vorbild eines Seelsorgers vor Augen
stellt.
Es ist der heilige Pfarrer von Ars, der uns
ungeschminkt die Wahrheit über den katholischen Priester und dessen Bedeutung für das Leben der Kirche vorträgt.
[....]
Was der vorbildliche Patron der Priester, der vor 150 Jahren nach aussergewöhnlich segensreichem pastoralem Wirken starb,
unmissverständlich zum Ausdruck brachte, hat an Aktualität nichts verloren.
Die vernunftlosen Tiere:
das sind die Götzen. Es sind die
Götzen auch unserer Zeit:
der Mammon,
der Luxusmoloch,
der Körperkult,
der Schnelligkeitsrausch,
der Erotikmarkt,
der Sexualitätswahn,
der Selbstverwirklichungsdrang,
der Machthunger,
der Süchtedämon und vieles andere mehr.
[....]
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
Lustiger Beitrag von Blüm! Und natürlich in allen wesentlichen Punkten wahr wie nur was! Aber Blüm ist sicher nicht auf diese Wahrheiten gekommen, weil ihm das die katholische Kirche gesagt hat. Die Kirchen - allen voran die katholische - stehen schließlich auf der selben Seite wie die von Blüm angeprangerten Finanzoligarchen! Dass der Vatikan Mafiagelder wäscht und einer der größen Grundbesitzer der Welt ist, ist längst keine Spekulation mehr. Der aktuelle Papst redet wenigstens ein paar wahre Dinge. Mal schauen, wann die Welt von dem "überraschenden" Ableben hört.
Von daher erscheint es mir perfide, dass dieser verbreitungswürdige Ruf ausgerechnet von katholischen Gläubigen zitiert wird, wo doch die Kirchen ihre ureigensten Pflichten völlig vernachlässigen: Menschlichkeit verbreiten. Der Gott Mammon sitzt im Vatikan und den katholischen Kirchen fest im Sattel; der "echte" Gott (falls es einen gibt) ist doch nur noch eine Farce. Selbst von den evangelischen Kirchen beteiligen sich nur etwa 1/3 aktiv daran, Flüchtlingen zu helfen, 1/3 tun sporadisch etwas, und 1/3 tun nichts!
Kein Präsident oder ein anderer Politiker in den USA darf es wagen, eine Rede ohne "God bless you" zu beenden. Welcher Katholik lehnt sich gegen diese perfide Rhetorik auf? Und zwar nicht am abendlichen Stammtisch im Dorfkrug, sondern aktiv auf Kirchentagen o.ä.! Warum dürfen Menschen, die nach dem zweiten Weltkrieg immer und immer wieder gegen Völkerrecht verstoßen und geschätzt 20-30 Millionen Menschen auf dem Gewissen haben, ungestraft einen Gott bemühen?
Warum? Weil alle so "satt" sind. Der Herrgott wird's schon richten! Oder was? Ich begreife das nicht: die Welt geht den Bach runter, und die größten Organisationen der Welt, die sich Nächstenliebe und Menschlichkeit auf die Fahnen schreiben, sitzen zuhaus und schaukeln Eier. Scheuen jeden Widerspruch.
In der bayrischen Landesverfassung stehen Sätze wie "Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten.". Durchaaus christliche Werte. Daran hält sich aber weder die CDU noch die CSU (es werden z.Zt. Verfassungsklagen gegen Bayern deswegen erörtert). Wollen die Kirchen, dass das "C" aus den Parteiakronymen verschwindet? Keineswegs! Man lebt ja gut miteinander! Das hat mit Christentum natürlich nichts zu tun, aber der gemeinsame Gott Mammon mag als kleinstes Vielfaches genügen.
Kirchen waren einmal revolutionär (zumindest die evangelischen). Alles weg. Stattdessen werden Bibelverse zitiert und "ausgelegt". Der Duktus ist "bestehende Strukuren beibehalten, Maul halten, zuschauen". Wer wissentlich einem Verbrechen zuschaut, ohne aktiv zu helfen, ist kein wahrer Christ, besser noch: ist kein wahrer Mensch. Die Muslime sind etwas schizophrener als Christen, grundsätzlich aber ähnlich gepolt.
Ich werfe also insbesondere den Gläubigen aller Konfessionen unterlassene Hilfeleistung an der Menschheit vor. Sie alle werden ihrer originären selbstgestellten Aufgabe nicht gerecht und werden so zu Mittätern bei Kriegen, Verfolgungen, Ausbeutungen und so weiter. Obwohl ich zugeben muss, dass man bei der großen von den Medien einigermaßen totgeschwiegenen Anti-TTIP-Demonstration mit mindestens 150.000 Teilnehmern (Polizeischätzungen; die Veranstalter gaben 250.000 an, in den Medien wurde von "mehreren 10.000" berichtet) vereinzelt christliche Organisationen gesehen hat, nach meiner Einschätzung sicherlich ein paar hundert.
Ein paar hundert?!? Die Demonstration hätte maßgeblich von den Kirchen organisiert sein müssen, denn die Freihandelsverträge führen zu einer weiteren Verarmung der Ärmsten, vor allem in Afrika. Gab es ein Veto der Kirchen zum gerade verabschiedeten Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kenia (EPA)? Kein Stück! Die "christlichen" Parteien haben das maßgeblich forciert! http://www.tagesschau.de/ausland/epa-afrika-101.html
Christen sind offensichtlich längst keine Christen mehr, nur noch ein Haufen satter Geldsäcke. Tut mir Leid, dieses Urteil so hart fällen zu müssen, mir würden auch noch drastischere Worte einfallen. Eine Daseinsberechtigung der Kirchen und islamischer Religionsgemeinschaften kann ich nicht mehr erkennen (von Ausnahmen abgesehen, die aber immer an die Initiative einzelner engagierter Menschen hängt). Die Mehrheit schaut tatenlos zu, wie alles auf den Parameter "ökonomische Wirtschaftlichkeit" reduziert wird. Die Finanzoligarchie (inkl. des Vatikan) hat die Politik fest im Griff. Fatalerweise gehören dazu auch die fünf großen Medienkonzerne in Deutschland, die für "Spiele" (aus "Brot und Spiele") verantwortlich sind. Der "Otto Normalverbraucher" ist inzwischen das, was der Spitzname ausdrückt: ein Konsument. Und als Wähler durchaus unwillkommen, denn die Regierung tut so gut wie nichts, um die Wahlbeteiligungen, die inzwischen teilweise auf Werte von 40-50% gesunken sind, wieder zu erhöhen. Bei einer Wahlbeteiligung in der Größenordnung von 50% kann man schon rein rechnerisch nicht mehr davon ausgehen, dass das Wahlergebnis dem Willen des Volkes entspricht.
Nun könnte man die Meinung haben, dass eine Abkehr des Wählers von den politischen Angelegenheiten dazu führen könnte, dass die Meinung von Fachleuten (unabhängige Wissenschaftler, unabhängige universitäre Forschungsgruppen usw.) mehr Beachtung finden könnte. Das Gegenteil ist leider der Fall. Die Strategie "Volksverdummung durch Medien" scheint sehr effektiv zu sein. Vieles erinnert mich an die Vorgehensweisen von Hitler und seinen Schergen (denen die katholische Kirche ebenfalls so gut wie kein Paroli geboten hat), nur dass die Schergen nun die wenigen Großkapitalisten der Welt sind, die hinter den Banken stehen und die Banken als "Strohmänner" benutzen (die Banken selbst müssen nur ca. 4% Eigenkapital nachweisen, der Rest des "Bankvermögens" kommt also von woanders). In den USA regieren etwa 20 Familien. Die Hälfte des Weltvermögens ist in den Händen von 1% der Bevölkerung; 99% der Weltbevölkerung sind Konsumenten.
Wenn die Kirchen wieder ihrer selbst auferlegten Verantwortung gerecht würden und WIRKLICH etwas für Gerechtigkeit und Menschlichkeit TUN würden, wäre ich bereit, meine Verachtung ihnen gegenüber zu überdenken.
Mit wirklich bösen Grüßen,
Willi Winzig.
Lieber WilliWinzig
Dein in zig Themenbereiche gesplittetes "Manifest" ist
keine Diskussionsgrundlage !
Weiter zeigt es eklatante Wissenslücken über das Wesen der römisch katholischen Kirche und bedient sich lediglich medial vorgekauter Klischees.
So lässt sich keine weiterführende Diskussion gestalten.
In diesem Forum findest Du genügend Beiträge,
um Deine Kenntnisse bez. der katholischen Kirche zu erweitern bzw. diese überhaupt erst zu erlangen.
Danach lässt sich erst anhand konkreter Fragestellungen diskutieren.
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
Liebe/r Aquila!
Ja, kann man so sehen.
Es gibt KEINE Information, über deren Wahrheitsgehalt man SICHER sein kann (nicht einmal über selbst Beobachtetes)! Fakten werden verschwiegen (das ist am verbreitetsten), in einen anderen Kontext gebracht (ebenfalls immer wieder gern), oder einfach gefälscht (das ist am gefährlichsten, denn das lässt sich u.U. widerlegen).
Dass der Vatikan und die katholischen Kirchen auf einem Haufen Geld sitzen und sehr wohl wissen, wie das zu mehren ist, dem kann ja wohl keiner widersprechen. Früher war es schwierig, an Daten heranzukommen, aber im Zeitalter des Internets ist das einfacher:
http://www.zeit.de/2011/41/Konzern-Kirche
http://www.miprox.de/Sonstiges/Finanzierung_der_Kirchen.htm
Wer's verschwörerisch mag:
http://www.theologe.de/gott_mammon.htm#Mammon_des_Vatikan
(Einige Zahlen erscheinen mir korrekt, im Großen und Ganzen rate ich zur Vorsicht)
Die mafiösen Strukturen im Vatikan sind seit der Absetzung Tedeschis im Mai 2012 mindestens oberflächlich geringer geworden. Wer wollte es wagen zu behaupten, sie wären verschwunden?
Meine Kritik gilt Nicht der katholischen RELIGION! Zu der habe ich die gleiche Einstellung wie zu allen anderen Religionen: wer's braucht ...
Meine Kritik gilt der Art der AUSÜBUNG der Religionen (in erster Linie Katholiken und Muslime). Attribute wie "schizophren" und "heuchlerisch" kommen mir in den Sinn. Es ist doch eine Dreistigkeit, sich den "Zornesruf" auf die eigenen Fahnen schreiben zu wollen (was ich hiermit unterstelle) und selbst dem Gott Mammon erlegen zu sein! Welcher Katholik lebt denn dem urchristlichen Sinn entsprechend? Natürlich gibt es welche, aber wieviel Prozent sind das denn? Hier deutet sich ein ebenfalls in den Medien gern verwendeter "Trick" an: im Gesamtkontext eher unbedeutende Tatsachen aufbauschen durch z.B. häufiges Wiederholen, wenn's in den Kram passt (mit "Kram" meine ich die primär finanziellen Interessen der Großkonzerne, zu denen nicht nur ich auch die Kirche zähle), Wichtiges eher nicht zu zeigen; das führt zu einer Verzerrung der Größenverhältnisse, was vom Pöbel gemeinhin mit "Lügenpresse" tituliert wird.
Die katholische Kirche betreibt Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten. Caritas, auch schön! Die Finanzierung jedoch läuft im Wesentlichen über den Staat. Aber immerhin. Aber das sind alles Peanuts im Vergleich zur Potenz und der damit verbundenen Verantwortung! Was also TUT die katholische Kirche mit ihrem vielen Geld und der großen Macht, um die Welt ein wenig besser zu machen, was der Machtfülle entspricht? Ich kann da nicht wirklich etwas erkennen. Der Papst - er lebe hoffentlich lange - sagte insbesondere in den USA ein paar Worte Klartext (leider nur ein paar Worte), aber passieren tut nicht so wirklich was. Aber was ist das denn im Vergleich zu dem, was die Kirchen tun MÜSSTEN?
Plausibel ist leider, dass die Kichen sich hüten werden, das Maul zu groß aufzumachen! Ihre Verstrickungen mit der Finanzoligarchie sind viel zu groß; wenn der Rest der Finanzwelt sich zusammenschließt (und das würden sie tun, auch das ist plausibel), verliert die Kirche viel Geld. Das wäre zwar im Sinne von Christus, aber der hat ja ohnehin nicht mehr viel zu sagen und wird nur noch als Symbolfigur verwendet (wie ich weiter oben schon andeutete). Womit man es fast als bewiesen ansehen könnte, dass die Priorität der Kirchen und insbesondere des Vatikans nicht auf christlichen Werten sondern auf Machterhalt liegt. Ein Dilemma ...
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