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26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer
RE: 26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer
in Das Wort ist Fleisch geworden 26.12.2017 00:15von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtstag,
gedenkt die Kirche ihres ersten Märtyrers,
des hl. Stephanus.
Gerade in Zeiten der "politisch korrekten" Wegtolerierung des Glaubens-Bekenntnisses
(auch als "Rücksichtnahme" oder "Respekt" vor "anderen Glaubensrichtungen" verkauft)
steht der hl. Stephanus für einen aus einem Herzen voller Glaubens-Feuer lodernden unerschütterlichen Bekennermut.
Heute führt dieses Bekenntnis des wahren Glaubens
nicht immer zum Blutmartyrium.
Vielmehr auch zum inneren, geistigen Martyrium, durch das Verunglimpft-, Verspottet, Ausgegrenzt, Angefeindet-Werden etc..
Der hl. Papst Gregor der Grosse über die zwei Arten des Martyriums:
-
"Da wir heute, liebe Brüder, das Fest eines Märtyrers feiern,
müssen wir uns von der Art des Leidens, dem er sich unterzog, auch betroffen fühlen.
Denn wenn wir, mit Hilfe des Herrn, mit aller Kraft an dieser Tugend festhalten, werden wir gewiss die Palme des Martyriums erlangen, obwohl wir im Frieden der Kirche leben.
Es gibt ja zwei Arten von Martyrium:
das eine besteht in einer geistigen Haltung,
das andere besteht zusätzlich dazu in einer Einwirkung von außen.
Daher können wir Märtyrer sein,
ohne durch das Schwert des Scharfrichters zu sterben.
Durch die Hände von Verfolgern das Leben zu verlieren, ist ein Martyrium der Tat und den Sinnen zugänglich.
Verunglimpft zu werden und dabei den zu lieben, der uns hasst, ist ein Martyrium des Geistes und vollzieht sich im Verborgenen.
Dass es zwei Arten des Martyriums gibt, ein verborgenes und ein sozusagen öffentliches,
das bezeugt die Wahrheit selber mit ihrer an die Söhne des Zebedäus gerichteten Frage:
„Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“
Als sie darauf sagen: „Wir können es“, antwortet es ihnen:
„Ihr werdet meinen Kelch trinken“.
Was sollen wir unter diesem Kelch anderes verstehen als die Leiden der Passion,
von der er an anderer Stelle sagt:
„Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mit vorüber“? (Mt 26,39)
Die Söhne des Zebedäus, nämlich Jakobus und Johannes, starben
nicht beide
eines Martertods, und das, obwohl er zu beiden gesagt hatte, sie würden den Kelch trinken. Obwohl Johannes nicht als Märtyrer starb, war er dennoch ein Märtyrer;
denn die Leiden, von denen sein Leib verschont blieb, musste er in seinem Geist erfahren.
Aus diesem Beispiel müssen wir den Schluss ziehen,
dass wir, sofern wir in unserer Seele die Geduld bewahren,
auch dann Märtyrer sein können, wenn wir nicht durch das Schwert umkommen."
-
Aus dem Schott-Messbuch 1962:
Fest des hl. Erzmartyrers Stephanus
Stationskirche: St. Stephanus auf dem Cälius
2. Kl. – Farbe rot
Nach dem Zeugnis des hl. Gregor von Nyssa († um 394) wurde das Fest des hl. Stephan und das des hl. Apostels Johannes im Morgenland schon im 4. Jahrhundert gefeiert.
Mit dem hl. Stephanus, in dessen Heiligtum wir uns im Geiste eingefunden haben,
sehen wir uns rings von Feinden des Heils umgeben (Fleisch, Welt, Satan).
Wir erheben den Blick nach oben, zu Christus, und flehen ihn um Hilfe an (Intr.).
Die Lesung zeigt uns im hl. Stephanus den Weg, der zu Christus führt:
den Weg des Glaubens, des Bekennermutes, der Bereitschaft, für Christus alles hinzugeben.
Entschlossen, mit ihm diesen Weg zu gehen, sind wir stärker als unsre Feinde:
sie unterliegen und ernten Gottes Strafe (Evang.). –
Im Opfergang bringen wir, wie ein anderer Stephanus, unser Ich, unser Herz, unser Leben als Opfergabe auf dem Altare dar und sprechen mit ihm:
«Nimm meinen Geist», mein Leben, mein Alles hin (Offert.).
-
Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...ec26/node2.html
-
RE: 26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer
in Das Wort ist Fleisch geworden 25.12.2018 23:24von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtstag, gedenkt die Kirche ihres
ersten Märtyrers, des hl. Stephanus.
Gerade in Zeiten der "politisch korrekten" Wegtolerierung des Glaubens-Bekenntnisses
(auch als "Rücksichtnahme" oder "Respekt" vor "anderen Glaubensrichtungen" verkauft)
steht der hl. Stephanus für einen aus einem Herzen voller Glaubens-Feuer lodernden Bekennermut.
Er war der erste derjenigen für den Himmel Geborenen.
-
Gestern war Christus für die Erde Mensch,
damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.
-
Obiges Zitat stammt aus:
Legende von den lieben Heiligen Gottes,
nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
Nachfolgend aus obiger Quelle der Beitrag über den hl. Stephanus ( im Bild mit den Symbolen der Märtyrerpalme, der Heiligen Schrift und Steinen) in Gänze:
-
"Jesus wurde geboren,
um die Geburt jedes Menschen für den Himmel möglich zu machen;
der göttliche wurde Mensch, um zu bewirken,
daß der Mensch Gott ähnlich werden könne;
Stephanus aber war der Erste dieser für den Himmel Geborenen.
Darum sagt ein altes Meßbuch auf diesen Tag:
Gestern war Christus für die Erde Mensch, damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.
Der heilige Stephanus war Diakon der christlichen Gemeinde zu Jerusalem,
einer von jenen sieben tadellosen Männern,
welche die Apostel erwählt hatten, für die Witwen und Waisen zu sorgen und das gemeinschaftliche Vermögen der Kirche zu verwalten. —
Er war ein junger feuereifriger und gelehrter Mann voll des Glaubens und des Heiligen Geistes, zugleich ein großer Wundertäter unter dem Volke, der dem Herrn zahlreiche Bekenner erwarb.
Er hatte den Mut, vor den hartnäckigen Juden auszusprechen,
daß der alte von Moses eingerichtete Tempeldienst ein Ende nehmen
und der von Christus, dem Sohne Gottes gegründeten Heilsordnung weichen müsse.
Dadurch aber hatte er sich die selben zu grimmigen Feinden gemacht.
Die verschiedenen damaligen Parteien unter den Juden, wie sie die Apostelgeschichte aufzählt: die Libertiner, die Cyrenenser, die Alexandriner und die von Cicilien und Asien taten sich zusammen, traten gegen Stephan auf und ließen sich in einen Streit mit ihm ein.
Da sie aber der Weisheit und dem Geiste, der aus ihm redete, nicht widerstehen konnten,
so bestellten sie Männer, die sagten, daß sie ihn Lästerworte wider Moses und wider Gott reden gehört hätten, und so brachten sie das Volk und die Ältesten und die Gesetzlehrer in Bewegung.
Es entstand ein Auflauf und sie ergriffen den Stephan und führeten ihn vor den hohen Rat,
und sie brachten falsche Zeugen auf, welche sagten, dieser Mensch da rede beständig wider den heiligen Ort und wider das Gesetz etc.
Und alle, die da im Rate saßen, sahen den Stephan an,
und sie sahen sein Angesicht leuchten wie das Angesicht eines Engels.
Der Hohepriester aber fragte ihn, wie sich die Sache also verhielte.
Stephan aber, erfüllt vom Geiste Gottes, öffnete seinen Mund und hielt mit feurigen Worten den Juden ihre Unbußfertigkeit, ihren Trotz und Undank,
dessen sie sich von Abrahams Tagen an gegen den Gott ihrer Väter und sein heiliges Gesetz schuldig gemacht, verteidigte seine Unschuld
und gab wiederholtes Zeugnis vom Namen Jesu.
Zuletzt schloß er seine Rede mit den erschütternden Worten:
„Ihr Halsstarrigen, an Herz und Ohren Unbeschnittenen!
ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geiste, wie euere Väter so auch ihr.
War je ein Prophet, den eure Väter nicht getötet haben?
Ja getötet haben sie diejenigen, welche die Ankunft des Gerechten (des Messias) vorher verkündeten und ihr seid nun seine Verräter und Todschläger geworden.
Das Gesetz habt ihr durch den Engel Hand erhalten, aber gehalten habt ihr es nie!”
Als die Juden dieses hörten, da ergrimmten sie in ihrem Herzen und knirschten mit den Zähnen wider ihn.
Stephan aber voll des heiligen Geistes, blickte gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes und sprach:
„Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.”
Da erboten die Juden ein wildes Geschrei, hielten ihre Ohren zu,
stürzten einmütig auf ihn los und stießen ihn zur Stadt hinaus, um ihn zu steinigen.
Die Strafe der Steinigung traf nach dem jüdischen Gesetze die Gotteslästerer;
die selbe mußten die Zeugen selbst vollziehen.
Stephan, dieses Verbrechens fälschlich angeklagt, sollte diese entehrende und schreckliche Strafe dulden.
Auf der Richtstätte angekommen, legten die zeugen, um desto kräftiger zu werfen zu können, ihre Kleider ab und übergaben sie einem jungen Manne, Namens Saulus, zur Verwahrung.
Schon stand der heilige Bekenner, an Händen und Füßen gefesselt, auf der Henkerbühne;
da traf ihn ein schwerer Stein auf die Brust.
Er sank zu Boden und während ein Hagel von Steinen auf ihn niederfiel, rief er:
„Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!”
Und auf den Knieen liegend, schrie er mit lauter Stimme:
„ Herr! rechne ihnen dieses nicht zur Sünde,”
und als er dies gesagt hatte, entschlief er in dem Herrn.
So floß das erste Blut für Jesus, und Stephan führt die Reihen jener zahllosen heiligen Märtyrer an,
deren Blut der fruchtbare Same war, aus dem der heiligen Kirche zahlreiche Kinder hervorgingen.
Der erste, welcher durch die Kraft dieses unschuldig vergossenen Blutes zu einem neuen Menschen umgewandelt wurde, war jener Jüngling Saulus, zu dessen Füßen die Steiniger ihre Kleider nieder legten, und der somit der Hinrichtung des Heiligen beistimmte.
Dieser Saulus war aber der nachher so berühmte Apostel Paulus, eine Säule der Kirche.
Nachdem die Hinrichtung vollbracht war, begruben gottefürchtige Männer den Leichnam und stellten große Trauer an.
Dies geschah zu Ende des Todesjahres unseres Heilandes.
bei 400 Jahre ruhten die heiligen Gebeine im Schooße der Erde.
Im Laufe der Zeit kamen sie so in Vergessenheit, daß man nicht einmal den Ort des Grabmals mehr wußte.
Da gefiel es Gott, die selben im Jahre 415 wieder auffinden zu lassen,
und durch viele Wunder zu verherrlichen.
Die Kirche feiert das Andenken an diese Auffindung am 3. August.
Gebet der Kirche am Feste des heiligen Stephan.
Schenke uns, o Herr! wir bitten dich, die Gnade,
daß wir dasjenige nachahmen, was wir an Stephan verehren,
nämlich, daß wir lernen, selbst unsere Feinde zu lieben,
indem wir die Geburt desjenigen feiern,
der auch für seine Verfolger bitten konnte, unsern Herrn Jesum Christum.
Amen."
-
Anmerkung:
Zum richtigen Verständnis bez. der Vision des hl. Stephanus über den
"Menschensohn zur Rechten des Vaters"
ein Kommentar des hl. Augustinus:
[....]
Wir verstehen unter der "Rechten" die Vollmacht,
die der Sohn als Mensch von Gott erhalten hat,
so daß er einst wiederkommen soll als Richter
- er, der zuerst gekommen war, um von den Menschen gerichtet zu werden.
Unter "sitzen" verstehen wir "wohnen";
so sagen wir von jemandem:
Er hatte seinen Wohnsitz für drei Jahre in der Heimatstadt.
Ebenso sollt ihr glauben, daß Christus in der Rechten Gottes des Vaters seinen Wohnsitz hat:
Denn er ist selig und wohnt in der Glückseligkeit; und diese Glückseligkeit heißt
"die Rechte des Vaters".
-
Heute führt dieses Bekenntnis des wahren Glaubens nicht immer zum Blutmartyrium.
Vielmehr auch zum inneren, geistigen Martyrium, durch das Verunglimpft-, Verspottet, Ausgegrenzt, Angefeindet-Werden etc..
Der hl. Papst Gregor der Grosse über die zwei Arten des Martyriums:
-
"Da wir heute, liebe Brüder, das Fest eines Märtyrers feiern,
müssen wir uns von der Art des Leidens, dem er sich unterzog, auch betroffen fühlen.
Denn wenn wir, mit Hilfe des Herrn, mit aller Kraft an dieser Tugend festhalten, werden wir gewiss die Palme des Martyriums erlangen, obwohl wir im Frieden der Kirche leben.
Es gibt ja zwei Arten von Martyrium:
das eine besteht in einer geistigen Haltung,
das andere besteht zusätzlich dazu in einer Einwirkung von außen.
Daher können wir Märtyrer sein,
ohne durch das Schwert des Scharfrichters zu sterben.
Durch die Hände von Verfolgern das Leben zu verlieren, ist ein Martyrium der Tat und den Sinnen zugänglich.
Verunglimpft zu werden und dabei den zu lieben, der uns hasst, ist ein Martyrium des Geistes und vollzieht sich im Verborgenen.
Dass es zwei Arten des Martyriums gibt, ein verborgenes und ein sozusagen öffentliches,
das bezeugt die Wahrheit selber mit ihrer an die Söhne des Zebedäus gerichteten Frage:
„Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“
Als sie darauf sagen: „Wir können es“, antwortet es ihnen:
„Ihr werdet meinen Kelch trinken“.
Was sollen wir unter diesem Kelch anderes verstehen als die Leiden der Passion, von der er an anderer Stelle sagt:
„Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mit vorüber“? (Mt 26,39)
Die Söhne des Zebedäus, nämlich Jakobus und Johannes, starben nicht beide
eines Martertods, und das, obwohl er zu beiden gesagt hatte, sie würden den Kelch trinken. Obwohl Johannes nicht als Märtyrer starb, war er dennoch ein Märtyrer;
denn die Leiden, von denen sein Leib verschont blieb, musste er in seinem Geist erfahren.
Aus diesem Beispiel müssen wir den Schluss ziehen,
dass wir, sofern wir in unserer Seele die Geduld bewahren,
auch dann Märtyrer sein können, wenn wir nicht durch das Schwert umkommen."
-
Aus dem Schott-Messbuch 1962:
Fest des hl. Erzmartyrers Stephanus
Stationskirche: St. Stephanus auf dem Cälius
2. Kl. – Farbe rot
Nach dem Zeugnis des hl. Gregor von Nyssa († um 394) wurde das Fest des hl. Stephan und das des hl. Apostels Johannes im Morgenland schon im 4. Jahrhundert gefeiert.
Mit dem hl. Stephanus, in dessen Heiligtum wir uns im Geiste eingefunden haben,
sehen wir uns rings von Feinden des Heils umgeben (Fleisch, Welt, Satan).
Wir erheben den Blick nach oben, zu Christus, und flehen ihn um Hilfe an (Intr.).
Die Lesung zeigt uns im hl. Stephanus den Weg, der zu Christus führt:
den Weg des Glaubens, des Bekennermutes, der Bereitschaft, für Christus alles hinzugeben.
Entschlossen, mit ihm diesen Weg zu gehen, sind wir stärker als unsre Feinde:
sie unterliegen und ernten Gottes Strafe (Evang.). –
Im Opfergang bringen wir, wie ein anderer Stephanus, unser Ich, unser Herz, unser Leben als Opfergabe auf dem Altare dar und sprechen mit ihm:
«Nimm meinen Geist», mein Leben, mein Alles hin (Offert.).
-
Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...ec26/node2.html
-
RE: 26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer
in Das Wort ist Fleisch geworden 25.12.2019 21:06von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtstag, gedenkt die Kirche ihres ersten Märtyrers, des hl. Stephanus.
Er war der erste derjenigen für den Himmel Geborenen.
-
Gestern war Christus für die Erde Mensch,
damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.
-
Obiges Zitat stammt aus:
Legende von den lieben Heiligen Gottes,
nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
Nachfolgend aus obiger Quelle der Beitrag über den hl. Stephanus ( im Bild mit den Symbolen der Märtyrerpalme, der Heiligen Schrift und Steinen) in Gänze:
-
"Jesus wurde geboren,
um die Geburt jedes Menschen für den Himmel möglich zu machen;
der göttliche wurde Mensch, um zu bewirken,
daß der Mensch Gott ähnlich werden könne;
Stephanus aber war der Erste dieser für den Himmel Geborenen.
Darum sagt ein altes Meßbuch auf diesen Tag:
Gestern war Christus für die Erde Mensch, damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.
Der heilige Stephanus war Diakon der christlichen Gemeinde zu Jerusalem,
einer von jenen sieben tadellosen Männern,
welche die Apostel erwählt hatten, für die Witwen und Waisen zu sorgen und das gemeinschaftliche Vermögen der Kirche zu verwalten. —
Er war ein junger feuereifriger und gelehrter Mann voll des Glaubens und des Heiligen Geistes, zugleich ein großer Wundertäter unter dem Volke, der dem Herrn zahlreiche Bekenner erwarb.
Er hatte den Mut, vor den hartnäckigen Juden auszusprechen,
daß der alte von Moses eingerichtete Tempeldienst ein Ende nehmen
und der von Christus, dem Sohne Gottes gegründeten Heilsordnung weichen müsse.
Dadurch aber hatte er sich die selben zu grimmigen Feinden gemacht.
Die verschiedenen damaligen Parteien unter den Juden, wie sie die Apostelgeschichte aufzählt: die Libertiner, die Cyrenenser, die Alexandriner und die von Cicilien und Asien taten sich zusammen, traten gegen Stephan auf und ließen sich in einen Streit mit ihm ein.
Da sie aber der Weisheit und dem Geiste, der aus ihm redete, nicht widerstehen konnten,
so bestellten sie Männer, die sagten, daß sie ihn Lästerworte wider Moses und wider Gott reden gehört hätten, und so brachten sie das Volk und die Ältesten und die Gesetzlehrer in Bewegung.
Es entstand ein Auflauf und sie ergriffen den Stephan und führeten ihn vor den hohen Rat,
und sie brachten falsche Zeugen auf, welche sagten, dieser Mensch da rede beständig wider den heiligen Ort und wider das Gesetz etc.
Und alle, die da im Rate saßen, sahen den Stephan an,
und sie sahen sein Angesicht leuchten wie das Angesicht eines Engels.
Der Hohepriester aber fragte ihn, wie sich die Sache also verhielte.
Stephan aber, erfüllt vom Geiste Gottes, öffnete seinen Mund und hielt mit feurigen Worten den Juden ihre Unbußfertigkeit, ihren Trotz und Undank,
dessen sie sich von Abrahams Tagen an gegen den Gott ihrer Väter und sein heiliges Gesetz schuldig gemacht, verteidigte seine Unschuld
und gab wiederholtes Zeugnis vom Namen Jesu.
Zuletzt schloß er seine Rede mit den erschütternden Worten:
„Ihr Halsstarrigen, an Herz und Ohren Unbeschnittenen!
ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geiste, wie euere Väter so auch ihr.
War je ein Prophet, den eure Väter nicht getötet haben?
Ja getötet haben sie diejenigen, welche die Ankunft des Gerechten (des Messias) vorher verkündeten und ihr seid nun seine Verräter und Todschläger geworden.
Das Gesetz habt ihr durch den Engel Hand erhalten, aber gehalten habt ihr es nie!”
Als die Juden dieses hörten, da ergrimmten sie in ihrem Herzen und knirschten mit den Zähnen wider ihn.
Stephan aber voll des heiligen Geistes, blickte gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes und sprach:
„Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.”
Da erboten die Juden ein wildes Geschrei, hielten ihre Ohren zu,
stürzten einmütig auf ihn los und stießen ihn zur Stadt hinaus, um ihn zu steinigen.
Die Strafe der Steinigung traf nach dem jüdischen Gesetze die Gotteslästerer;
die selbe mußten die Zeugen selbst vollziehen.
Stephan, dieses Verbrechens fälschlich angeklagt, sollte diese entehrende und schreckliche Strafe dulden.
Auf der Richtstätte angekommen, legten die zeugen, um desto kräftiger zu werfen zu können, ihre Kleider ab und übergaben sie einem jungen Manne, Namens Saulus, zur Verwahrung.
Schon stand der heilige Bekenner, an Händen und Füßen gefesselt, auf der Henkerbühne;
da traf ihn ein schwerer Stein auf die Brust.
Er sank zu Boden und während ein Hagel von Steinen auf ihn niederfiel, rief er:
„Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!”
Und auf den Knieen liegend, schrie er mit lauter Stimme:
„ Herr! rechne ihnen dieses nicht zur Sünde,”
und als er dies gesagt hatte, entschlief er in dem Herrn.
So floß das erste Blut für Jesus, und Stephan führt die Reihen jener zahllosen heiligen Märtyrer an,
deren Blut der fruchtbare Same war, aus dem der heiligen Kirche zahlreiche Kinder hervorgingen.
Der erste, welcher durch die Kraft dieses unschuldig vergossenen Blutes zu einem neuen Menschen umgewandelt wurde, war jener Jüngling Saulus, zu dessen Füßen die Steiniger ihre Kleider nieder legten, und der somit der Hinrichtung des Heiligen beistimmte.
Dieser Saulus war aber der nachher so berühmte Apostel Paulus, eine Säule der Kirche.
Nachdem die Hinrichtung vollbracht war, begruben gottefürchtige Männer den Leichnam und stellten große Trauer an.
Dies geschah zu Ende des Todesjahres unseres Heilandes.
bei 400 Jahre ruhten die heiligen Gebeine im Schooße der Erde.
Im Laufe der Zeit kamen sie so in Vergessenheit, daß man nicht einmal den Ort des Grabmals mehr wußte.
Da gefiel es Gott, die selben im Jahre 415 wieder auffinden zu lassen,
und durch viele Wunder zu verherrlichen.
Die Kirche feiert das Andenken an diese Auffindung am 3. August.
Gebet der Kirche am Feste des heiligen Stephan.
Schenke uns, o Herr! wir bitten dich, die Gnade,
daß wir dasjenige nachahmen, was wir an Stephan verehren,
nämlich, daß wir lernen, selbst unsere Feinde zu lieben,
indem wir die Geburt desjenigen feiern,
der auch für seine Verfolger bitten konnte, unsern Herrn Jesum Christum.
Amen."
-
Anmerkung:
Zum richtigen Verständnis bez. der Vision des hl. Stephanus über den
"Menschensohn zur Rechten des Vaters"
ein Kommentar des hl. Augustinus:
[....]
Wir verstehen unter der "Rechten" die Vollmacht,
die der Sohn als Mensch von Gott erhalten hat,
so daß er einst wiederkommen soll als Richter
- er, der zuerst gekommen war, um von den Menschen gerichtet zu werden.
Unter "sitzen" verstehen wir "wohnen";
so sagen wir von jemandem:
Er hatte seinen Wohnsitz für drei Jahre in der Heimatstadt.
Ebenso sollt ihr glauben, daß Christus in der Rechten Gottes des Vaters seinen Wohnsitz hat:
Denn er ist selig und wohnt in der Glückseligkeit; und diese Glückseligkeit heißt
"die Rechte des Vaters".
-
Heute führt dieses Bekenntnis des wahren Glaubens nicht immer zum Blutmartyrium.
Vielmehr auch zum inneren, geistigen Martyrium, durch das Verunglimpft-, Verspottet, Ausgegrenzt, Angefeindet-Werden etc..
Der hl. Papst Gregor der Grosse über die zwei Arten des Martyriums:
-
"Da wir heute, liebe Brüder, das Fest eines Märtyrers feiern,
müssen wir uns von der Art des Leidens, dem er sich unterzog, auch betroffen fühlen.
Denn wenn wir, mit Hilfe des Herrn, mit aller Kraft an dieser Tugend festhalten, werden wir gewiss die Palme des Martyriums erlangen, obwohl wir im Frieden der Kirche leben.
Es gibt ja zwei Arten von Martyrium:
das eine besteht in einer geistigen Haltung,
das andere besteht zusätzlich dazu in einer Einwirkung von außen.
Daher können wir Märtyrer sein,
ohne durch das Schwert des Scharfrichters zu sterben.
Durch die Hände von Verfolgern das Leben zu verlieren, ist ein Martyrium der Tat und den Sinnen zugänglich.
Verunglimpft zu werden und dabei den zu lieben, der uns hasst, ist ein Martyrium des Geistes und vollzieht sich im Verborgenen.
Dass es zwei Arten des Martyriums gibt, ein verborgenes und ein sozusagen öffentliches,
das bezeugt die Wahrheit selber mit ihrer an die Söhne des Zebedäus gerichteten Frage:
„Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“
Als sie darauf sagen: „Wir können es“, antwortet es ihnen:
„Ihr werdet meinen Kelch trinken“.
Was sollen wir unter diesem Kelch anderes verstehen als die Leiden der Passion, von der er an anderer Stelle sagt:
„Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mit vorüber“? (Mt 26,39)
Die Söhne des Zebedäus, nämlich Jakobus und Johannes, starben nicht beide
eines Martertods, und das, obwohl er zu beiden gesagt hatte, sie würden den Kelch trinken. Obwohl Johannes nicht als Märtyrer starb, war er dennoch ein Märtyrer;
denn die Leiden, von denen sein Leib verschont blieb, musste er in seinem Geist erfahren.
Aus diesem Beispiel müssen wir den Schluss ziehen,
dass wir, sofern wir in unserer Seele die Geduld bewahren,
auch dann Märtyrer sein können, wenn wir nicht durch das Schwert umkommen."
-
Aus dem Schott-Messbuch 1962:
Fest des hl. Erzmartyrers Stephanus
Stationskirche: St. Stephanus auf dem Cälius
2. Kl. – Farbe rot
Nach dem Zeugnis des hl. Gregor von Nyssa († um 394) wurde das Fest des hl. Stephan und das des hl. Apostels Johannes im Morgenland schon im 4. Jahrhundert gefeiert.
Mit dem hl. Stephanus, in dessen Heiligtum wir uns im Geiste eingefunden haben,
sehen wir uns rings von Feinden des Heils umgeben (Fleisch, Welt, Satan).
Wir erheben den Blick nach oben, zu Christus, und flehen ihn um Hilfe an (Intr.).
Die Lesung zeigt uns im hl. Stephanus den Weg, der zu Christus führt:
den Weg des Glaubens, des Bekennermutes, der Bereitschaft, für Christus alles hinzugeben.
Entschlossen, mit ihm diesen Weg zu gehen, sind wir stärker als unsre Feinde:
sie unterliegen und ernten Gottes Strafe (Evang.). –
Im Opfergang bringen wir, wie ein anderer Stephanus, unser Ich, unser Herz, unser Leben als Opfergabe auf dem Altare dar und sprechen mit ihm:
«Nimm meinen Geist», mein Leben, mein Alles hin (Offert.).
-
Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...ec26/node2.html
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RE: 26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer
in Das Wort ist Fleisch geworden 25.12.2022 20:53von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtstag, gedenkt die Kirche ihres ersten Märtyrers, des hl. Stephanus.
Er war der erste derjenigen für den Himmel Geborenen.
-
Gestern war Christus für die Erde Mensch,
damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.
-
Obiges Zitat stammt aus:
Legende von den lieben Heiligen Gottes,
nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
Nachfolgend aus obiger Quelle der Beitrag über den hl. Stephanus ( im Bild mit den Symbolen der Märtyrerpalme, der Heiligen Schrift und Steinen) in Gänze:
-
"Jesus wurde geboren,
um die Geburt jedes Menschen für den Himmel möglich zu machen;
der göttliche wurde Mensch, um zu bewirken,
daß der Mensch Gott ähnlich werden könne;
Stephanus aber war der Erste dieser für den Himmel Geborenen.
Darum sagt ein altes Meßbuch auf diesen Tag:
Gestern war Christus für die Erde Mensch, damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.
Der heilige Stephanus war Diakon der christlichen Gemeinde zu Jerusalem,
einer von jenen sieben tadellosen Männern,
welche die Apostel erwählt hatten, für die Witwen und Waisen zu sorgen und das gemeinschaftliche Vermögen der Kirche zu verwalten. —
Er war ein junger feuereifriger und gelehrter Mann voll des Glaubens und des Heiligen Geistes, zugleich ein großer Wundertäter unter dem Volke, der dem Herrn zahlreiche Bekenner erwarb.
Er hatte den Mut, vor den hartnäckigen Juden auszusprechen,
daß der alte von Moses eingerichtete Tempeldienst ein Ende nehmen
und der von Christus, dem Sohne Gottes gegründeten Heilsordnung weichen müsse.
Dadurch aber hatte er sich die selben zu grimmigen Feinden gemacht.
Die verschiedenen damaligen Parteien unter den Juden, wie sie die Apostelgeschichte aufzählt: die Libertiner, die Cyrenenser, die Alexandriner und die von Cicilien und Asien taten sich zusammen, traten gegen Stephan auf und ließen sich in einen Streit mit ihm ein.
Da sie aber der Weisheit und dem Geiste, der aus ihm redete, nicht widerstehen konnten,
so bestellten sie Männer, die sagten, daß sie ihn Lästerworte wider Moses und wider Gott reden gehört hätten, und so brachten sie das Volk und die Ältesten und die Gesetzlehrer in Bewegung.
Es entstand ein Auflauf und sie ergriffen den Stephan und führeten ihn vor den hohen Rat,
und sie brachten falsche Zeugen auf, welche sagten, dieser Mensch da rede beständig wider den heiligen Ort und wider das Gesetz etc.
Und alle, die da im Rate saßen, sahen den Stephan an,
und sie sahen sein Angesicht leuchten wie das Angesicht eines Engels.
Der Hohepriester aber fragte ihn, wie sich die Sache also verhielte.
Stephan aber, erfüllt vom Geiste Gottes, öffnete seinen Mund und hielt mit feurigen Worten den Juden ihre Unbußfertigkeit, ihren Trotz und Undank,
dessen sie sich von Abrahams Tagen an gegen den Gott ihrer Väter und sein heiliges Gesetz schuldig gemacht, verteidigte seine Unschuld
und gab wiederholtes Zeugnis vom Namen Jesu.
Zuletzt schloß er seine Rede mit den erschütternden Worten:
„Ihr Halsstarrigen, an Herz und Ohren Unbeschnittenen!
ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geiste, wie euere Väter so auch ihr.
War je ein Prophet, den eure Väter nicht getötet haben?
Ja getötet haben sie diejenigen, welche die Ankunft des Gerechten (des Messias) vorher verkündeten und ihr seid nun seine Verräter und Todschläger geworden.
Das Gesetz habt ihr durch den Engel Hand erhalten, aber gehalten habt ihr es nie!”
Als die Juden dieses hörten, da ergrimmten sie in ihrem Herzen und knirschten mit den Zähnen wider ihn.
Stephan aber voll des heiligen Geistes, blickte gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes und sprach:
„Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.”
Da erboten die Juden ein wildes Geschrei, hielten ihre Ohren zu,
stürzten einmütig auf ihn los und stießen ihn zur Stadt hinaus, um ihn zu steinigen.
Die Strafe der Steinigung traf nach dem jüdischen Gesetze die Gotteslästerer;
die selbe mußten die Zeugen selbst vollziehen.
Stephan, dieses Verbrechens fälschlich angeklagt, sollte diese entehrende und schreckliche Strafe dulden.
Auf der Richtstätte angekommen, legten die zeugen, um desto kräftiger zu werfen zu können, ihre Kleider ab und übergaben sie einem jungen Manne, Namens Saulus, zur Verwahrung.
Schon stand der heilige Bekenner, an Händen und Füßen gefesselt, auf der Henkerbühne;
da traf ihn ein schwerer Stein auf die Brust.
Er sank zu Boden und während ein Hagel von Steinen auf ihn niederfiel, rief er:
„Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!”
Und auf den Knieen liegend, schrie er mit lauter Stimme:
„ Herr! rechne ihnen dieses nicht zur Sünde,”
und als er dies gesagt hatte, entschlief er in dem Herrn.
So floß das erste Blut für Jesus, und Stephan führt die Reihen jener zahllosen heiligen Märtyrer an,
deren Blut der fruchtbare Same war, aus dem der heiligen Kirche zahlreiche Kinder hervorgingen.
Der erste, welcher durch die Kraft dieses unschuldig vergossenen Blutes zu einem neuen Menschen umgewandelt wurde, war jener Jüngling Saulus, zu dessen Füßen die Steiniger ihre Kleider nieder legten, und der somit der Hinrichtung des Heiligen beistimmte.
Dieser Saulus war aber der nachher so berühmte Apostel Paulus, eine Säule der Kirche.
Nachdem die Hinrichtung vollbracht war, begruben gottefürchtige Männer den Leichnam und stellten große Trauer an.
Dies geschah zu Ende des Todesjahres unseres Heilandes.
bei 400 Jahre ruhten die heiligen Gebeine im Schooße der Erde.
Im Laufe der Zeit kamen sie so in Vergessenheit, daß man nicht einmal den Ort des Grabmals mehr wußte.
Da gefiel es Gott, die selben im Jahre 415 wieder auffinden zu lassen,
und durch viele Wunder zu verherrlichen.
Die Kirche feiert das Andenken an diese Auffindung am 3. August.
Gebet der Kirche am Feste des heiligen Stephan.
Schenke uns, o Herr! wir bitten dich, die Gnade,
daß wir dasjenige nachahmen, was wir an Stephan verehren,
nämlich, daß wir lernen, selbst unsere Feinde zu lieben,
indem wir die Geburt desjenigen feiern,
der auch für seine Verfolger bitten konnte, unsern Herrn Jesum Christum.
Amen."
-
Anmerkung:
Zum richtigen Verständnis bez. der Vision des hl. Stephanus über den
"Menschensohn zur Rechten des Vaters"
ein Kommentar des hl. Augustinus:
[....]
Wir verstehen unter der "Rechten" die Vollmacht,
die der Sohn als Mensch von Gott erhalten hat,
so daß er einst wiederkommen soll als Richter
- er, der zuerst gekommen war, um von den Menschen gerichtet zu werden.
Unter "sitzen" verstehen wir "wohnen";
so sagen wir von jemandem:
Er hatte seinen Wohnsitz für drei Jahre in der Heimatstadt.
Ebenso sollt ihr glauben, daß Christus in der Rechten Gottes des Vaters seinen Wohnsitz hat:
Denn er ist selig und wohnt in der Glückseligkeit; und diese Glückseligkeit heißt
"die Rechte des Vaters".
-
Heute führt dieses Bekenntnis des wahren Glaubens nicht immer zum Blutmartyrium.
Vielmehr auch zum inneren, geistigen Martyrium, durch das Verunglimpft-, Verspottet, Ausgegrenzt, Angefeindet-Werden etc..
Der hl. Papst Gregor der Grosse über die zwei Arten des Martyriums:
-
"Da wir heute, liebe Brüder, das Fest eines Märtyrers feiern,
müssen wir uns von der Art des Leidens, dem er sich unterzog, auch betroffen fühlen.
Denn wenn wir, mit Hilfe des Herrn, mit aller Kraft an dieser Tugend festhalten, werden wir gewiss die Palme des Martyriums erlangen, obwohl wir im Frieden der Kirche leben.
Es gibt ja zwei Arten von Martyrium:
das eine besteht in einer geistigen Haltung,
das andere besteht zusätzlich dazu in einer Einwirkung von außen.
Daher können wir Märtyrer sein,
ohne durch das Schwert des Scharfrichters zu sterben.
Durch die Hände von Verfolgern das Leben zu verlieren, ist ein Martyrium der Tat und den Sinnen zugänglich.
Verunglimpft zu werden und dabei den zu lieben, der uns hasst, ist ein Martyrium des Geistes und vollzieht sich im Verborgenen.
Dass es zwei Arten des Martyriums gibt, ein verborgenes und ein sozusagen öffentliches,
das bezeugt die Wahrheit selber mit ihrer an die Söhne des Zebedäus gerichteten Frage:
„Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“
Als sie darauf sagen: „Wir können es“, antwortet es ihnen:
„Ihr werdet meinen Kelch trinken“.
Was sollen wir unter diesem Kelch anderes verstehen als die Leiden der Passion, von der er an anderer Stelle sagt:
„Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mit vorüber“? (Mt 26,39)
Die Söhne des Zebedäus, nämlich Jakobus und Johannes, starben nicht beide
eines Martertods, und das, obwohl er zu beiden gesagt hatte, sie würden den Kelch trinken. Obwohl Johannes nicht als Märtyrer starb, war er dennoch ein Märtyrer;
denn die Leiden, von denen sein Leib verschont blieb, musste er in seinem Geist erfahren.
Aus diesem Beispiel müssen wir den Schluss ziehen,
dass wir, sofern wir in unserer Seele die Geduld bewahren,
auch dann Märtyrer sein können, wenn wir nicht durch das Schwert umkommen."
-
Aus dem Schott-Messbuch 1962:
Fest des hl. Erzmartyrers Stephanus
Stationskirche: St. Stephanus auf dem Cälius
2. Kl. – Farbe rot
Nach dem Zeugnis des hl. Gregor von Nyssa († um 394) wurde das Fest des hl. Stephan und das des hl. Apostels Johannes im Morgenland schon im 4. Jahrhundert gefeiert.
Mit dem hl. Stephanus, in dessen Heiligtum wir uns im Geiste eingefunden haben,
sehen wir uns rings von Feinden des Heils umgeben (Fleisch, Welt, Satan).
Wir erheben den Blick nach oben, zu Christus, und flehen ihn um Hilfe an (Intr.).
Die Lesung zeigt uns im hl. Stephanus den Weg, der zu Christus führt:
den Weg des Glaubens, des Bekennermutes, der Bereitschaft, für Christus alles hinzugeben.
Entschlossen, mit ihm diesen Weg zu gehen, sind wir stärker als unsre Feinde:
sie unterliegen und ernten Gottes Strafe (Evang.). –
Im Opfergang bringen wir, wie ein anderer Stephanus, unser Ich, unser Herz, unser Leben als Opfergabe auf dem Altare dar und sprechen mit ihm:
«Nimm meinen Geist», mein Leben, mein Alles hin (Offert.).
-
Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...ec26/node2.html
-
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RE: 26. Dezember: Hl. Stephanus Archidiakon, Erzmärtyrer
in Das Wort ist Fleisch geworden 25.12.2023 19:10von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtstag, gedenkt die Kirche ihres ersten Märtyrers, des hl. Stephanus.
Er war der erste derjenigen für den Himmel Geborenen.
-
Gestern war Christus für die Erde Mensch,
damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.
-
Obiges Zitat stammt aus:
Legende von den lieben Heiligen Gottes,
nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
Nachfolgend aus obiger Quelle der Beitrag über den hl. Stephanus ( im Bild mit den Symbolen der Märtyrerpalme, der Heiligen Schrift und Steinen) in Gänze:
-
"Jesus wurde geboren,
um die Geburt jedes Menschen für den Himmel möglich zu machen;
der göttliche wurde Mensch, um zu bewirken,
daß der Mensch Gott ähnlich werden könne;
Stephanus aber war der Erste dieser für den Himmel Geborenen.
Darum sagt ein altes Meßbuch auf diesen Tag:
Gestern war Christus für die Erde Mensch, damit Stephanus heute für den Himmel geboren werde.
Der heilige Stephanus war Diakon der christlichen Gemeinde zu Jerusalem,
einer von jenen sieben tadellosen Männern,
welche die Apostel erwählt hatten, für die Witwen und Waisen zu sorgen und das gemeinschaftliche Vermögen der Kirche zu verwalten. —
Er war ein junger feuereifriger und gelehrter Mann voll des Glaubens und des Heiligen Geistes, zugleich ein großer Wundertäter unter dem Volke, der dem Herrn zahlreiche Bekenner erwarb.
Er hatte den Mut, vor den hartnäckigen Juden auszusprechen,
daß der alte von Moses eingerichtete Tempeldienst ein Ende nehmen
und der von Christus, dem Sohne Gottes gegründeten Heilsordnung weichen müsse.
Dadurch aber hatte er sich die selben zu grimmigen Feinden gemacht.
Die verschiedenen damaligen Parteien unter den Juden, wie sie die Apostelgeschichte aufzählt: die Libertiner, die Cyrenenser, die Alexandriner und die von Cicilien und Asien taten sich zusammen, traten gegen Stephan auf und ließen sich in einen Streit mit ihm ein.
Da sie aber der Weisheit und dem Geiste, der aus ihm redete, nicht widerstehen konnten,
so bestellten sie Männer, die sagten, daß sie ihn Lästerworte wider Moses und wider Gott reden gehört hätten, und so brachten sie das Volk und die Ältesten und die Gesetzlehrer in Bewegung.
Es entstand ein Auflauf und sie ergriffen den Stephan und führeten ihn vor den hohen Rat,
und sie brachten falsche Zeugen auf, welche sagten, dieser Mensch da rede beständig wider den heiligen Ort und wider das Gesetz etc.
Und alle, die da im Rate saßen, sahen den Stephan an,
und sie sahen sein Angesicht leuchten wie das Angesicht eines Engels.
Der Hohepriester aber fragte ihn, wie sich die Sache also verhielte.
Stephan aber, erfüllt vom Geiste Gottes, öffnete seinen Mund und hielt mit feurigen Worten den Juden ihre Unbußfertigkeit, ihren Trotz und Undank,
dessen sie sich von Abrahams Tagen an gegen den Gott ihrer Väter und sein heiliges Gesetz schuldig gemacht, verteidigte seine Unschuld
und gab wiederholtes Zeugnis vom Namen Jesu.
Zuletzt schloß er seine Rede mit den erschütternden Worten:
„Ihr Halsstarrigen, an Herz und Ohren Unbeschnittenen!
ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geiste, wie euere Väter so auch ihr.
War je ein Prophet, den eure Väter nicht getötet haben?
Ja getötet haben sie diejenigen, welche die Ankunft des Gerechten (des Messias) vorher verkündeten und ihr seid nun seine Verräter und Todschläger geworden.
Das Gesetz habt ihr durch den Engel Hand erhalten, aber gehalten habt ihr es nie!”
Als die Juden dieses hörten, da ergrimmten sie in ihrem Herzen und knirschten mit den Zähnen wider ihn.
Stephan aber voll des heiligen Geistes, blickte gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes und sprach:
„Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.”
Da erboten die Juden ein wildes Geschrei, hielten ihre Ohren zu,
stürzten einmütig auf ihn los und stießen ihn zur Stadt hinaus, um ihn zu steinigen.
Die Strafe der Steinigung traf nach dem jüdischen Gesetze die Gotteslästerer;
die selbe mußten die Zeugen selbst vollziehen.
Stephan, dieses Verbrechens fälschlich angeklagt, sollte diese entehrende und schreckliche Strafe dulden.
Auf der Richtstätte angekommen, legten die zeugen, um desto kräftiger zu werfen zu können, ihre Kleider ab und übergaben sie einem jungen Manne, Namens Saulus, zur Verwahrung.
Schon stand der heilige Bekenner, an Händen und Füßen gefesselt, auf der Henkerbühne;
da traf ihn ein schwerer Stein auf die Brust.
Er sank zu Boden und während ein Hagel von Steinen auf ihn niederfiel, rief er:
„Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!”
Und auf den Knieen liegend, schrie er mit lauter Stimme:
„ Herr! rechne ihnen dieses nicht zur Sünde,”
und als er dies gesagt hatte, entschlief er in dem Herrn.
So floß das erste Blut für Jesus, und Stephan führt die Reihen jener zahllosen heiligen Märtyrer an,
deren Blut der fruchtbare Same war, aus dem der heiligen Kirche zahlreiche Kinder hervorgingen.
Der erste, welcher durch die Kraft dieses unschuldig vergossenen Blutes zu einem neuen Menschen umgewandelt wurde, war jener Jüngling Saulus, zu dessen Füßen die Steiniger ihre Kleider nieder legten, und der somit der Hinrichtung des Heiligen beistimmte.
Dieser Saulus war aber der nachher so berühmte Apostel Paulus, eine Säule der Kirche.
Nachdem die Hinrichtung vollbracht war, begruben gottefürchtige Männer den Leichnam und stellten große Trauer an.
Dies geschah zu Ende des Todesjahres unseres Heilandes.
bei 400 Jahre ruhten die heiligen Gebeine im Schooße der Erde.
Im Laufe der Zeit kamen sie so in Vergessenheit, daß man nicht einmal den Ort des Grabmals mehr wußte.
Da gefiel es Gott, die selben im Jahre 415 wieder auffinden zu lassen,
und durch viele Wunder zu verherrlichen.
Die Kirche feiert das Andenken an diese Auffindung am 3. August.
Gebet der Kirche am Feste des heiligen Stephan.
Schenke uns, o Herr! wir bitten dich, die Gnade,
daß wir dasjenige nachahmen, was wir an Stephan verehren,
nämlich, daß wir lernen, selbst unsere Feinde zu lieben,
indem wir die Geburt desjenigen feiern,
der auch für seine Verfolger bitten konnte, unsern Herrn Jesum Christum.
Amen."
-
Anmerkung:
Zum richtigen Verständnis bez. der Vision des hl. Stephanus über den
"Menschensohn zur Rechten des Vaters"
ein Kommentar des hl. Augustinus:
[....]
Wir verstehen unter der "Rechten" die Vollmacht,
die der Sohn als Mensch von Gott erhalten hat,
so daß er einst wiederkommen soll als Richter
- er, der zuerst gekommen war, um von den Menschen gerichtet zu werden.
Unter "sitzen" verstehen wir "wohnen";
so sagen wir von jemandem:
Er hatte seinen Wohnsitz für drei Jahre in der Heimatstadt.
Ebenso sollt ihr glauben, daß Christus in der Rechten Gottes des Vaters seinen Wohnsitz hat:
Denn er ist selig und wohnt in der Glückseligkeit; und diese Glückseligkeit heißt
"die Rechte des Vaters".
-
Heute führt dieses Bekenntnis des wahren Glaubens nicht immer zum Blutmartyrium.
Vielmehr auch zum inneren, geistigen Martyrium, durch das Verunglimpft-, Verspottet, Ausgegrenzt, Angefeindet-Werden etc..
Der hl. Papst Gregor der Grosse über die zwei Arten des Martyriums:
-
"Da wir heute, liebe Brüder, das Fest eines Märtyrers feiern,
müssen wir uns von der Art des Leidens, dem er sich unterzog, auch betroffen fühlen.
Denn wenn wir, mit Hilfe des Herrn, mit aller Kraft an dieser Tugend festhalten, werden wir gewiss die Palme des Martyriums erlangen, obwohl wir im Frieden der Kirche leben.
Es gibt ja zwei Arten von Martyrium:
das eine besteht in einer geistigen Haltung,
das andere besteht zusätzlich dazu in einer Einwirkung von außen.
Daher können wir Märtyrer sein,
ohne durch das Schwert des Scharfrichters zu sterben.
Durch die Hände von Verfolgern das Leben zu verlieren, ist ein Martyrium der Tat und den Sinnen zugänglich.
Verunglimpft zu werden und dabei den zu lieben, der uns hasst, ist ein Martyrium des Geistes und vollzieht sich im Verborgenen.
Dass es zwei Arten des Martyriums gibt, ein verborgenes und ein sozusagen öffentliches,
das bezeugt die Wahrheit selber mit ihrer an die Söhne des Zebedäus gerichteten Frage:
„Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“
Als sie darauf sagen: „Wir können es“, antwortet es ihnen:
„Ihr werdet meinen Kelch trinken“.
Was sollen wir unter diesem Kelch anderes verstehen als die Leiden der Passion, von der er an anderer Stelle sagt:
„Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mit vorüber“? (Mt 26,39)
Die Söhne des Zebedäus, nämlich Jakobus und Johannes, starben nicht beide
eines Martertods, und das, obwohl er zu beiden gesagt hatte, sie würden den Kelch trinken. Obwohl Johannes nicht als Märtyrer starb, war er dennoch ein Märtyrer;
denn die Leiden, von denen sein Leib verschont blieb, musste er in seinem Geist erfahren.
Aus diesem Beispiel müssen wir den Schluss ziehen,
dass wir, sofern wir in unserer Seele die Geduld bewahren,
auch dann Märtyrer sein können, wenn wir nicht durch das Schwert umkommen."
-
Aus dem Schott-Messbuch 1962:
Fest des hl. Erzmartyrers Stephanus
Stationskirche: St. Stephanus auf dem Cälius
2. Kl. – Farbe rot
Nach dem Zeugnis des hl. Gregor von Nyssa († um 394) wurde das Fest des hl. Stephan und das des hl. Apostels Johannes im Morgenland schon im 4. Jahrhundert gefeiert.
Mit dem hl. Stephanus, in dessen Heiligtum wir uns im Geiste eingefunden haben,
sehen wir uns rings von Feinden des Heils umgeben (Fleisch, Welt, Satan).
Wir erheben den Blick nach oben, zu Christus, und flehen ihn um Hilfe an (Intr.).
Die Lesung zeigt uns im hl. Stephanus den Weg, der zu Christus führt:
den Weg des Glaubens, des Bekennermutes, der Bereitschaft, für Christus alles hinzugeben.
Entschlossen, mit ihm diesen Weg zu gehen, sind wir stärker als unsre Feinde:
sie unterliegen und ernten Gottes Strafe (Evang.). –
Im Opfergang bringen wir, wie ein anderer Stephanus, unser Ich, unser Herz, unser Leben als Opfergabe auf dem Altare dar und sprechen mit ihm:
«Nimm meinen Geist», mein Leben, mein Alles hin (Offert.).
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Die hl. Messe:
http://www.mariawalder-messbuch.de/as62/...ec26/node2.html
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Die Communio aus der hl. Messe:
Communio (Act. 7, 55 58 u. 59; die letzten Worte des hl. Stephanus):
Video cælos apertos: et Jesum stantem a dextris virtutis Dei:
Domine Jesu, accipe spiritum meum, et ne statuas illis hoc peccatum.
«Ich sehe den Himmel offen, und Jesus zur Rechten der Kraft Gottes stehen.
Herr Jesus, nimm meinen Geist auf, und rechne ihnen diese Sünde nicht an!»
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