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19. März: Hochfest des hl. Josef, Bräutigam der allerseligsten Jungfrau Maria. Bekenner

#1

Auslegung durch die Kirche: Mt 13,24-30; das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 10.02.2018 14:23
von Aquila • 7.027 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus 13,24-30:
-

24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: »Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
25 Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon.
26 Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da erschien auch das Unkraut.
27 Da traten die Knechte des Hausherrn herzu und sagten zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?
28 Er sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat das getan. Die Knechte aber sagten zu ihm: Willst du, daß wir hingehen und es sammeln?
29 Er sprach: Nein; damit ihr nicht etwa, wenn ihr das Unkraut sammelt, mit ihm zugleich den Weizen herausreißt.
30 Laßt beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Büschel zum Verbrennen, den Weizen aber sammelt in meine Scheuer.

-

Die Bedeutung dieses Gleichnisses unseres Herrn und Gottes Jesus Christus hat
Pater Alexander Metz von der Petrus-Bruderschaft in einer Predigt näher auseinandergefaltet:
-

Der gute Samen ist die wahre katholische Glaube
Was ist nun der wahre katholische Glaube ? Dies hat der hl. Vinzenz v. Lerin festgeschrieben:
"Daran lasst uns festhalten, was überall, was immer, was von allen geglaubt worden ist.
[....]
Das vom Feind gesähte Unkraut ist die Häresie !
Dieses Unkraut der Häresie hat der Feind nicht etwa an den Rändern gesät.....
nein, sondern mitten in der Kirche !
Ein zum Unkraut gezähltes Gras - lateinisch "lolium temulentum" -
heisst "Schwindelhafer, Schwindelkorn" und kann bei Verzehr auch zu Sehstörungen führen.
[....]
Es gibt Bischöfe, die predigen noch so schön 99 % der Lehre der Kirche;
doch dieses klitzekleine 1 %, welches sie nicht im Sinne der Lehre verkünden,
reicht aus, um die ganze Verkündigung unglaubwürdig zu machen und so Sehstörungen hervorzurufen....durch das Schwindelkorn....der Häresie !
"Ja wir glauben ja schon alles, ausser......" oder
"Ja, ja, die Kirche lehrt es so, aber ich sage......"
[....]
Der Begriff "Häresie" stammt aus dem Griechischen Begriff "hairesis" und bedeutet ursprünglich "Das (Heraus)-Nehmen" "Die (Aus)-Wahl"
Der wahre katholische Glaube ist kein "Frühstücks-Buffet", bei dem mal dieses "Brötchen" mal dieses "Marmelade" herausgepickt werden kann; es kann keine "Auswahl" geben !
der wahre katholische Glaube kann nur als Ganzes genossen werden oder gar nicht !
[....]
Hören wir nicht auf das Geschwätz ausserhalb und innerhalb (!) der Kirche.
Um nicht den Sehstörungen zu verfallen,
bleiben wir wachsam und halten wir uns unerschütterlich an den guten Samen der Lehre der Kirche so wie sie immer gelehrt wurde: "Was überall, was immer, was von allen geglaubt worden ist."

-

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#2

RE: Auslegung durch die Kirche: Mt 13,24-30; das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 10.02.2018 16:34
von benedikt • 3.365 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus!

Ja, daran will ich festhalten,
was immer, was überall, was
von allen geglaubt worden ist!

Ich hätte mich früher viel mehr
mit der Heiligen Schrift und
ihrer Interpretation auseinander-
setzen müssen.

Umso mehr danke ich Dir, lieber Aquila,
daß Du mir jetzt im Nachhinein die Mög-
lichkeit dazu gibst...

Herzliche Grüße und Gottes Segen, benedikt


Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.

1. Joh 4,7 - 16
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#3

RE: Auslegung durch die Kirche: Mt 13,24-30; das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 10.02.2018 21:28
von Aquila • 7.027 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Lieber benedikt

Es freut mich, wenn ich Dir zum tieferen Verständnis unseres wahren Glaubens weiterhelfen kann.
Gerade Konvertiten aus dem Protestantismus erleben gleichsam eine "Erwachen" aus einem langen Schlaf, wenn sie die Auslegungen der Heiligen Schrift durch die Kirche kennenlernen und segensreich ins Glaubensleben einfügen können.

So wie die hier aufgeführte Auslegung vom Unkraut unter dem Weizen oder die weiteren Auslegungen in dieser Kategorie.

Hw Matthias Premm erläutert in "Katholische Glaubenskunde. Ein Lehrbuch der Dogmatik" diesbezüglich Näheres:
-

Beide [Schrift und Tradition]
sind dem kirchlichen Lehramt unterworfen
, hängen von ihm in ihrer Autorität in gewissem Sinne ab.
Welches Buch zur Hl. Schrift gehört, darüber kann nur die Kirche unfehlbar urteilen; ebenso über den sicheren Sinn der einzelnen Sätze der Schrift.
Die Schrift wurde
nicht den einzelnen Gläubigen von Gott übergeben,
sondern der Kirche anvertraut,
damit sie ihren Sinn dem gläubigen Volke eröffne.

Ob ein bestimmter Lehrsatz tatsächlich in der Tradition enthalten ist, darüber kann mit Glaubensgewißheit wieder nur die Kirche urteilen.
So sind also Schrift und Tradition nur entferntere Regeln für den Glauben.
Das kirchliche Lehramt ist die nächste Glaubensnorm.
Denn die Kirche bedarf keiner anderen Vermittlung, sondern tritt unmittelbar an jeden einzelnen Gläubigen mit verpflichtender Kraft heran.
Sie ist uns die nächste Instanz und authentische Vermittlerin der Offenbarung.
Christus hat zu den Aposteln nicht gesagt:
Gehet hin und schreibet meine Offenbarungslehren nieder,
damit jeder weiß, was zu glauben ist. Sondern
er gab den Auftrag:
Gehet hin und lehret ...
Ich bin bei euch bis zum Ende der Welt’
(Mt 28,19 f.)
Christus hat ein lebendiges Lehramt eingesetzt, für alle Zeiten, eben das Lehramt der Kirche, dem er immer zur Seite steht, damit es nie irre.
Um zu wissen, was Gott geoffenbart hat,
muß zunächst die Kirche befragt werden. Sie ist die nächste Glaubensquelle,
die allen, auch dem Ungebildeten zugänglich ist, während das Forschen in Schrift und Tradition eine gewisse Bildung voraussetzt.
Wir müssen Gott danken,
dass er in seiner Weisheit ein lebendiges unfehlbares Lehramt einsetzte,
das uns immer zur Seite steht und von dem Christi Wort gilt:
‘Wer euch hört, hört mich (...)’

-

Freundliche Grüsse und Gottes Segen

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#4

RE: Auslegung durch die Kirche: Mt 13,24-30; das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 10.02.2018 21:42
von Andi • 1.077 Beiträge

Lieber Aquilla,

das Gleichnis vom Unkraut ist ja nur ein sehr kleiner Teil aus der heiligen Schrift der hier ausgelegt wird. Der Katechismus geht auch nur auf einen kleinen Teil der hl.Schrift ein. Die Protestanten haben versch. Auslegungen von der ganzen hl.Schrift. Ich hatte auch mal eine davon früher als ich noch evangelisch war und das waren dann 33 Bücher alleine vom neuen Testament. Wieso hat die kath.Kirche nicht eine Auslegung von der ganzen hl.Schrift oder hat sie das doch ? Ich glaube ich habe das mal vor etlichen Jahren mal gefragt aber habe deine Antwort darauf vergessen.

Gruß und Gottes Segen
Andreas


Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.
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#5

RE: Auslegung durch die Kirche: Mt 13,24-30; das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

in Auslegung des hl. Evangeliums durch die Lehre der Kirche 10.02.2018 22:39
von Aquila • 7.027 Beiträge

Lieber Andreas

Wir müssen immer wieder daran denken, dass unser wahrer katholische Glaube
nicht eine Religion des Buches ist
sondern eine Religion des Heiligen Geistes.

Mit der Herabkunft des Heiligen Geistes an Pfingsten feiern wir auch immer den Geburtstag unserer Kirche !

Dass bei den protestantischen Gemeinschaften eine unüberschaubare Zahl an irrigen "Interpretationen" der Heiligen Schrift existiert, liegt an der Tatsache, dass sie denn auf die Stufe einer Religion des Buches zurückgefallen sind.

Hw Johann Adam Möhler (1796 - 1838) hat in seinem Werk
"Symbolik oder Darstellung der dogmatischen Gegensätze der Katholiken und Protestanten nach ihren öffentlichen Bekenntnisschriften"
gerade auch die hl. Tradition als zweite tragende Säule
der Kirche hervorgehoben.
Daraus hier nur der wie ich meine auf Deine Frage zuftreffende Teil:
-

"Durch vertrauensvolles Anschließen an das fortwährende Apostolat,
durch die Erziehung in der Kirche, durch das Hören, Lernen und Leben in ihr,
durch die Aufnahme des sie ewig befruchtenden höheren Principes
wird ein tief innerlicher Sinn gebildet, der zum Vernehmen und Aufnehmen
des geschriebenen Wortes einzig geeignet ist,

weil er mit jenem, in dem die heiligen Schriften selbst verfaßt wurden, zusammenfällt:
wird mit solchem in der Kirche gewonnenen Sinne das heilige Buch gelesen,
so geht es in seinem wesentlichen Gesamtinhalte auf die Leser ungetrübt über.
Ja, wenn der Unterricht durch das Apostolat, und die kirchliche Bildung in der beschriebenen Weise bei einem Individuum stattfindet,
bedarf es nicht einmal schlechthin der heiligen Schrift,
um ihren Gesamtinhalt in sich aufzunehmen."
[....]

-

Die überlieferte Lehre der Heiligen Mutter Kirche als der mystische Leib Christi ist also gleichsam im Geamtsinne auch die Auslegung der Heiligen Schrift.

Das Verständnis
also nicht über den Weg über jeden einzelnen Vers der Heiligen Schrift
sondern über die überlieferte - traditionsverbundene - Lehre der Kirche als Ganzes.

Siehe bitte auch:
Gewissensbildung durch die Lehre der Kirche


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 10.02.2018 22:44 | nach oben springen


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