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#1

Ehrfurcht vor dem Allheiligsten Sakrament des Altares

in Das allerheiligste Altarsakrament 11.07.2016 10:53
von Hemma • 589 Beiträge

Ich war gestern bei einem Priesterjubiläum, das sehr festlich begangen wurde. Allein die große Zahl der mitfeiernden Priester hinterließ einen nachhaltigen Eindruck.
Doch die Kommunionspendung glich - zumindest bei dem Geistlichen, durch den ich die hl. Kommunion empfangen habe - einer raschen Brötchenverteilung. (sicherlich waren mehr als 90 % der Anwesenden Gäste Handkommunionempfänger).

Es müsste auch bei großen Menschenansammlungen möglich sein, für einen würdigen Empfang der hl. Kommunion Vorsorge zu treffen, auch wenn der Gottesdienst dadurch vielleicht etwas länger dauert.
Allerdings sieht man dieselbe Praxis auch bei Papstmessen.


zuletzt bearbeitet 11.07.2016 10:58 | nach oben springen

#2

Den Sinn verändernde Worte

in Das allerheiligste Altarsakrament 11.07.2016 23:10
von Katholik28 • 321 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !

Passt fast zu dem was Hemma geschrieben hat und daher möchte ich das hier anschließend berichten.

Vor kurzem bei einer Heiligen Messe im Ausland, die überwiegend von Touristen und dort lebenden Residenten besucht wird und von einem deutschen Priester gehalten wurde erstaunte mich die Abwandlung der Worte beim Austeilen der Heiligen Kommunion durch die Kommunionhelferin.
Die Dame sagte dabei "Das Brot des Lebens" und nicht "Der Leib des Herrn", so wie ich das kenne. Gerne lasse ich mich belehren, wenn das auch rechtens sein sollte.
Das kleine Kirchlein war voll besucht, die Bänke eng besetzt und die Dame reichte die Heilige Kommunion nachdem ich sie erhalten hatte (leider war mir Mundkommunion dadurch nicht möglich) an mir vorbei an meine Nachbarin, gab ihr dabei zwei und deutete der empfangenden Dame mit einer Geste an, dass sie sie an ihre nebenstehende Nachbarin weitergeben möchte.
Vor vielen Jahren habe ich in Erinnerung, dass ein Priester von "Heiligem Brot" sprach.

Worte sagen doch erst mal alles und sie werden sicher nicht unbewusst selbständig verändert.

Katholik 28


zuletzt bearbeitet 11.07.2016 23:13 | nach oben springen

#3

RE: Ehrfurcht vor dem Allheiligsten Sakrament des Altares

in Das allerheiligste Altarsakrament 11.07.2016 23:23
von Aquila • 7.056 Beiträge

Gelobt sei Jesus Christus !


Liebe Hemma, lieber Katholik28

Mit der gleichsam erschlichenen "Handkommunion" hat auch die Ehrfurchtslosigkeit vor dem Allerheiligsten Einhug gehalten.



Üner die sel. Mutter Theresa wird berichtet, dass sie vor einer Gruppe von Bischöfen die Handkommunion als das schlimmste Übel in der heutigen Kirche bezeichnet hat.

Hintergründe und Folgen der "Handkommunion" in einem Auszug aus dem
St. Athanasius Boten, September 2012, von Felix Bentz:

-

[....]
"Fassen wir das Geschehen der letzten 40 Jahre nochmals zusammen:
am 29. Mai 1969 wird in der im Auftrag von Papst Paul VI. herausgegebenen Instruktion ausdrücklich vor der Gefahr des Ehrfurchtsverlustes, der Sakrilegien und der Verfälschung der Lehre gewarnt.
Nachdem die befragten Bischöfe des katholischen Weltepiskopats die Neuerung mit großer Mehrheit abgelehnt hatten,
ermahnte der Heilige Stuhl die Bischöfe, die Priester und die Gläubigen mit allem Nachdruck dem geltenden und erneut bestätigten Gesetz mit Eifer zu folgen.“

Ein kleiner offenbar nachträglich angeführter Zusatz macht jedoch alles zunichte, ein Türspalt genügt, um alles in’s Gegenteil zu verkehren.

Papst Cölestin I. (422-432) hat in einem Brief an die Bischöfe Galliens (Ep.2 1) den oft zitierten Satz geprägt: „Lex orandi lex credendi“ (Die Norm des Betens entspricht der Norm des Glaubens),
das heißt Glaube und Liturgie gehören eng zusammen, ja sie bedingen einander.
Liturgie ist der Ausdruck des lebendigen Glaubens der Kirche. (Klaus Gamber, Alter und Neuer Meßritus, 1983)
Liturgie, liturgische Zeichen haben aber auch entscheidende Auswirkungen auf den Glauben.
Mit der Einführung der Handkommunion beginnt ein unheimliches Großexperiment und allzu rasch und immer deutlicher stellen sich die befürchteten Folgen ein: Ehrfurchtsverlust, Sakrilegien (und Partikelverlust), Glaubensverlust.
Kein Zufall, wenige Wochen vor der Öffnung des Türspaltes zur Handkommunion erfolgte die Promulgation des Novus Ordo Missae, der „Neuen Messe.“(6. April 1969)
Sechs protestantische Theologen waren jahrelang bei den Vorarbeiten zur „Neuen Messe“ anwesend.
Diese Vorarbeiten wurden geleitet durch Erzbischof Annibale Bugnini


Es waren dieselben Leute, die das alles vorantrieben, derselbe Geist, der sie erfüllte,
in Holland, in Deutschland und in Rom.
Wie sagte Kardinal Ratzinger in seiner Autobiographie (Wilhelm Heyne Verlag, 1997 Seite 174)? „
Ich bin überzeugt, daß die Kirchenkrise, die wir heute erleben, weitgehend auf dem Zerfall der Liturgie beruht
.“
[....]
Den Priestern kann das alles nicht verborgen bleiben.
Verständlich ist, wenn der Priester an der Gegenwart des Herrn zunächst in den kleinen Teilchen zu zweifeln beginnt, um sein Gewissen zu beruhigen.
Nun ist aber vom Konzil von Trient die Gegenwart Christi auch in den Teilen der konsekrierten Hostie dogmatisch definiert.
Wer an die Gegenwart des Herrn in den Teilen nicht mehr glaubt, läuft Gefahr, den Glauben an die Realpräsenz überhaupt zu verlieren.

Ergreifen dürfen, heißt nur allzu leicht, daß etwas verfügbar, beherrschbar, manipulierbar wird, und dies mindert die Ehrfurcht.
Ehrfurcht, Glaube und Liebe haben einen sehr tiefen Zusammenhang.
Hand- und Stehkommunion hängen ebenfalls zusammen.
Der Verlust der Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten Altarsakrament steht weiters in
enger Verbindung mit dem geschwundenen Sündenbewußtsein.[/b]
Das Bußsakrament ist bekanntlich weithin verschwunden.
Zur Kommunion gehen jedoch alle; bei Hochzeiten und Begräbnissen auch solche, die jahrelang nicht in der Kirche waren.

Konsequenzen für den einzelnen

Kein Zweifel: Viele üben die Praxis der Handkommunion mit gutem Gewissen und in guter Absicht. Wer aber die Zusammenhänge erkennen kann, ist im Gewissen gehalten, entsprechend zu handeln und von dieser dem Papst abgerungenen Praxis Abstand zu nehmen.
Kardinal Stickler sagte zu mir, daß die Beseitigung der Handkommunion eine entscheidende Voraussetzung für die Behebung der gegenwärtigen Kirchenkrise sei und die Korrektur von Rom aus erfolgen müsse.
Liebe Freunde!
Die Handkommunion in ihrer modernen Form ist eine schwere Wunde am Mystischen Leib Christi.
Beten wir um Heilung dieser Wunde.
Laßt uns aber auch heute tun, was heute möglich ist - in Güte, Klarheit und Festigkeit!
Lassen wir uns nie zur Handkommunion zwingen! - F .Bentz

Nachbemerkung:

Das ganze Problem der Handkommunion kann natürlich nur bei der „Neuen Messe“ auftreten und zeigt damit einmal mehr deren Problematik."

-



Siehe dazu bitte auch:

Die Handkommunion und Wissenswertes über die Hl. Eucharistie

Verlust des Sündenbewußtseins

-


zuletzt bearbeitet 12.07.2016 23:05 | nach oben springen

#4

RE: Ehrfurcht vor dem Allheiligsten Sakrament des Altares

in Das allerheiligste Altarsakrament 12.07.2016 00:28
von Hemma • 589 Beiträge

Vielen Dank lieber Aquila für diese leider zutreffenden Erläuterungen!

Lieber Katholik28, auch ich erlebte es vor kurzem von Kommunionhelferinnen, dass sie die hl. Kommunion als "Brot des Lebens" und nicht als "Leib des Herrn" bezeichneten. Es scheint, dass sie dazu angeleitet werden.

LG.

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#5

RE: Ehrfurcht vor dem Allheiligsten Sakrament des Altares

in Das allerheiligste Altarsakrament 02.09.2017 10:38
von Hemma • 589 Beiträge

Wie einfach wäre es, die Menschen vom unwürdigen Empfang des Altarsakramentes fernzuhalten!

Auf Facebook las ich eben einen Text von einem Priester, der am Fest des hl. Stefans am 20. August 2017 in Budapest teilgenommen hat. Er schreibt:

Es war eine imposante Feier, wie man sie in Europa vom Norden Schwedens bis nach Gibraltar nicht mehr findet. Vor dem grossen Platz der Budapester Kathedrale sind schätzungsweise gut über hundertausend ungarisch sprechende Gläubige aus mehreren Ländern anwesend. Noch mehr: Der Staatspräsident und die gesamte Regierung sassen in der ersten Reihe und beteten und sangen fleißig mit.
Am Anfang der hl. Messe begrüsste S. Em. Kardinal Peter Erdö (Esztergom-Budapest) den anwesenden Pariarchen von Konstantinopel, Vartomolaios I. und erinnerte daran, dass er es war, der im Jahr des Herrn 2000 bei der Feier wie heute den hl. König Stefan als ersten und einzigen katholischen Heiligen seit der Ost-West Kirchenspaltung vom 16. Juli 1054 in die orthodoxe Liste der Heiligen aufnahm. Die gesamte ungarische Bischofskonferenz, der Nuntius und fast der gesamte ungarische Klerus war anwesend.

Dann kam die Kommunionspendung

Ein Bischof trat ans Mikrofon und verkündee in Ungarisch und Englisch (Zitat):
Es folgt die Kommuionspendung. Zur hl. Kommunion gehen darf nur wer katholisch ist, bei der Erstkommunion war und im Stand der heiligmachenden Gnade ist, das heisst, dass er vor Kurzem gebeichtet hat. Die hl. Kommunion wird nur in den Mund gespendet. Bitte verlangen Sie nicht die hl. Kommunion auf die Hand."


zuletzt bearbeitet 02.09.2017 12:34 | nach oben springen


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