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#6

RE: Umgang mit Apostaten - Persönliches Gericht

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 21.07.2015 15:58
von Mariamante • 391 Beiträge

Meine Lieben! Da ich zum Thema las, fühle ich mich verantwortlich auch ein paar Kommentare abzugeben:

Weiß nicht, wer von euch Maria Simma kennt. Diese Armenseelenmutter schilderte einen intessanten Fall, der das Thema Hochmut und Urteilen über andere auf den Punkt bringt:

Eine Frau die als ziemliche Sünderin bekannt war starb nach den Folgen einer Abtreibung. Ein frommer Mann, der in jener Gemeinde gelebt hatte, starb auch. Als man Maria Simma nach dem jenseitigen Schicksal der Beiden fragte, kam die überraschende Antwort:

Jene Sünderin wurde bald erlöst, kam in den Himmel- der fromme Mann aber sei im tiefsten Fegefeuer.

Das wollte man nicht glauben und forschte näher nach: Da kam zum Vorschein, dass die Frau zwar ziemlich sexsüchtig war, aber eine "weisse Leber" gehabt hätte, eine Krankheit, die zu diesem Verhalten beitrug. Es wurde auch offenbar, dass jene Frau kurz vor ihrem Sterben gebeichtet hatte- und der Priester meinte, dass er noch nie eine so reumütige Beichte erlebt hätte.

Von dem frommen Mann hinwiederum wurde bekannt, dass er zwar täglich die hl. Messe besuchte- aber z.B. furchtbar über andere und auch jene Sünderin herzog und meinte, der sollte man gar kein kirchliches Begräbnis gewähren usw.

Dieses Beispiel zeigt mir, dass wir als Menschen nicht in das tiefste Innere der Seelen sehen. Und mag auch Kadosch oder wer auch immer in unseren Augen ein "Verblendeter" oder "Apostat" sein- wir kennen nicht die Gründe, warum dieser Mensch so wurde. Nicht selten ist es das lieblose Verhalten besonders "Frommer", das Menschen in ihrem Unglauben bestärkte oder dazu trieb. Ich kannte vor vielen Jahren eine an sich gläubige Frau, die nicht mehr zur Kirche gehen konnte, weil ein Priester ihre Tochter verführt hatte.

Gerade weil wir die Gründe nicht kennen, die andere bewegen und beeinflußen - ist die Gefahr des Richtens und damit des hochmütigen Urteilens über andere umso gefährlicher- wenn es noch dazu unter dem Aspekt der "Seelenrettung" geschieht. Der Teufel ist schlau- und die versteckte Form des Hochmutes über andere zu urteilen oder zu meinen, deren ewiges Schicksal zu kennen ist vielleicht ein noch gefährlicherer Hochmut als ihn ein Kadosch haben mag, wenn er die tradionell Glaubenden "dumm" nennt.

Wenn sich auch manche in ihrem Glauben und Leben durch solche herabsetzenden Bemerkungen und pauschale Dumm- zuordnungen verletzt fühlen, so sollte man als Nachfolger Jesu in KREUZ und Widrigkeiten umso mehr und inniger für jene Menschen beten, die uns verletzen. Von der hl. Therese von Lisieux wird überliefert, dass man ihr besonderes Gebet und ihre besondere Liebe dadurch herausfordern konnte, dass man sie demütigte. Es ist aus ihrer Lebensgeschichte bekannt, dass sie sich mit besonderer Barmherzigkeit einer Mitschwester annahm, die schwierig, lästig, nörglerisch etc. war.

Nehmen wir uns also Jesus zum Vorbild und sein Heiligen - dann sehen wir in anders gesinnten Menschen keine "Feinde" sondern verletzte und verwundete Seelen, die unser Gebet umso mehr brauchen, je weniger sie es zu verdienen scheinen nach dem Gebet:

"O Gott, liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene, weil ich es da besonders brauche."


Gelobt sei JESUS CHRISTUS

zuletzt bearbeitet 21.07.2015 16:23 | nach oben springen

#7

RE: Umgang mit Apostaten - Persönliches Gericht

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 21.07.2015 16:20
von Das Fragezeichen
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Ja, für solche Leute ist es schwer zu beten, wenn Menschen, das was einem lieb ist angreifen, hochmütig sind und sonstige Fehler haben.
Das geht mir auch so, wie Hemma.

Doch ich bete öfters für genau jene, wissend dass Gott meine Gebete null braucht, um jemanden zur Umgehr zu bewegen. Doch ich glaube es ist trotzdem gut.

Allerdings glaube ich, dass Reden mit jemanden, der anders denkt null Sinn macht. Nur glaubens-feindliche Auffassungen zu widerlegen hat für die Leute Sinn, die suchend sind. Das ist aber unabhängig von den Kirchengegnern. Da es ja um die Auffassungen geht, die zu widerlegen sind.

Ja, wenn ich nun direkt mit Glaubensgegnern diskutiere, wende ich meine Aufmerksamkeit ihnen zu. Der Blick ist auf ihn gerichtet, ja oft mehr noch als auf die Auffassungen, es kommt zu Streitereien, derjenige kommt richtig in die Hassschiene. Ne, darauf hätte ich keinen Nerv.

Wenn ich aber für den bete, dann blicke ich auf Gott, mir kommen die Leute in den Sinn, die sich bekehrt haben, Gottes Güte kommt mir in den Sinn, meine eigene Geschichte, wo ich gegnerisch war und aggressiv. Gottes Wirken und Wollen kommt mir in den Sinn. Ja, die Richtung ist eine andere, auf die ich blicke.

Ich sehe jeden Tag Salafisten und andere Moslems. O, wie traurig kommt es mir an, dass der Islam hier immer mehr Raum gewinnt. Doch wenn ich es schaffe, den einzelnen zu sehen und für seine Umkehr zu beten, dann wird es mir im Innern anders.

So bitte ich um Seine Hilfe, dass ich lerne, die Seelen zu sehen und nicht die Verwirrung und den Hass in Ihrem Denken gegen unsere Kirche. Im Grunde richtet er sich ohnehin in erster Linie gegen ihre eigenen Auffassungen, die sie selber von der Kirche haben. Und wir wissen ja, dass die Auffassungen falsch sind. Schattenboxer sozusagen.

Die Anregung von Hanne ist da tatsächlich nicht so verkehrt.

Für die Freunde zu beten ist kein Kunstwerk. Aber für die anderen, gerade Feinde Christi erscheinende ersonen, es zu tun, ist da einfach schwer, aber ich glaube zu tiefst, es ist Gottes Wille.

Wenn der andere für mich null offen erscheint für die Wahrheit, dann lasse ich mein Reden und denke, beten ist da echt besser.

ICH kann niemanden über-zeugen. Dass kann einzig der Heilige Geist. Und der wirkt eben nicht nur auf den Verstand des anderen, sondern geht einfach tiefer.

Mir ist es nicht egal, ob eine Seele verloren geht. Und gerade Apostaten und Häretiker, auch dessen weibliche Formen, stehen ja in der Gefahr. Deshalb bete ich für sie und glaube, es ist nicht gegen Gottes Willen.
Kristina hat auch oben gesagt, dass man auch beten kann für diese.

Gottes Segen,
Das Fragezeichen - kann nicht seinen Schreiber halten.

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#8

RE: Umgang mit Apostaten - Persönliches Gericht

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 21.07.2015 16:27
von Das Fragezeichen
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Danke für Deinen Beitrag, Mariamante! Unsere Beiträge hatten sich überkreuzt.

Super! "Dieses Beispiel zeigt mir, dass wir als Menschen nicht in das tiefste Innere der Seelen sehen. Und mag auch Kadosh oder wer auch immer in unseren Augen ein "Verblendeter" oder "Apostat" sein- wir kennen nicht die Gründe, warum dieser Mensch so wurde. Nicht selten ist es das lieblose Verhalten besonders "Frommer", das Menschen in ihrem Unglauben bestärkte oder dazu trieb. Ich kannte vor vielen Jahren eine an sich gläubige Frau, die nicht mehr zur Kirche gehen konnte, weil ein Priester ihre Tochter verführt hatte. " GENAU.

Vergelt`s Gott!!

Somit ziehe ich alle Begriffe Apostat etc zurück, und beziehe mich nur auf Ansichten, die so sind, aber nicht Personen. Es ist ein verurteilen, was auch ich da mache, wenn ich solche Begriffe verwende. Danke nochmal.

Das Fragezeichen

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#9

RE: Umgang mit Apostaten - Persönliches Gericht

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 21.07.2015 16:35
von Mariamante • 391 Beiträge

Liebes Fragezeichen:

Segne es Gott.

Dazu möchte ich noch zwei kurze Auszüge aus den Aussprüchen der Wüstenväter bringen, die dieses Problem tiefsinnig beleuchten:


Ein Altvater wurde einmal von einem Bruder gefragt: " Warum urteile ich eigentlich so häufig über meine Brüder?" Und er antwortete ihm:" Weil du dich noch nicht selbst kennst. Denn wer sich selber kennt, der sieht die Fehler der Brüder nicht!“


Ein Bruder in der Sketis war gefallen. Man hielt eine Versammlung ab und schickte zu Abbas Moses. Der aber wollte nicht kommen. Daraufhin sandte ihm der Priester den Auftrag: "Komm, denn das Volk erwartet dich." Moses erhob sich und kam. Er nahm einen durchlöcherten Korb, füllte ihn mit Sand und nahm ihn auf die Schulter. Die Brüder gingen ihm entgegen und sagten: "Was ist das, Vater?" Da sprach der Greis zu ihnen: "Das sind meine Sünden. Hinter mir rinnen sie heraus, und ich sehe sie nicht und nun bin ich heute gekommen, um fremde Sünden zu richten." Als sie das hörten, sagten sie nichts mehr zu dem Bruder, sondern verziehen ihm.


Gelobt sei JESUS CHRISTUS
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#10

RE: Umgang mit Apostaten - Persönliches Gericht

in Für Gäste: Fragen zum Forum / Beiträge 21.07.2015 21:45
von Kadosch
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Zunächst, liebe Forums-Teilnehmer, danke dafür, dass der Eine oder Andere auch für mich armen Sünder zu beten bereit ist.

Dafür danke ich euch und schließe euch wiederum in meine Gebete ein.

Dies ist keine Ironie, sondern ein besonderes Anliegen von mir. Ich denke allerdings, dass wir weniger bitten sondern mehr dafür danken sollten, dass wir leben dürfen.

Um der Verallgemeinerung, ich würde Traditionalisten oder Gläubige a priori für „pathologisch dumm“ halten entgegen zu treten, hier der Originaltext meiner Aussage hierzu:

[i]Die meisten Gläubigen, jedenfalls die, die mit beiden Beinen im Leben stehen, halten zu den Traditionalisten, aus gutem Grund, Abstand, die sind mit Sicherheit genau so intelligent wie der Rest der Menschen.

Die Piusbruderschaft mit ihrer (kleinen) Anhängerschar ist eine Sekte innerhalb der RKK und wird nur von wenigen Menschen ernst genommen.

Diese Menschen sind
- unfähig logisch zu denken,
- andere Meinungen anzuhören,
- sich mit fremden Gedanken auseinanderzusetzen oder
- auch nur die Möglichkeit eines eigenen Irrtumes in Betracht zu ziehen.

Nur solche Menschen, solche Gläubige sind geringer intelligent, weil sie Fanatiker, Eiferer und Rechthaber sind.

Selbst die RKK - bei aller Kritik dieser Organisation gegenüber - hat Irrtümer eingeräumt und gerade der derzeitige Papst versucht mit Vernunft und Intelligenz Menschen zusammen zu führen.

[b]Traditionalisten sind pathologisch dumm und nur in der Lage durch ihren Fanatismus zu polarisieren.
Damit stehen sie auf einer Stufe mit den fanatischen Islamisten, die sie mit Hilfe einiger rechtsradikaler Schreihälse, ebenfalls verdammen und bekämpfen. [/b]

Dafür könne sie vermutlich wenig, weil sie nie gelernt haben die graue Masse in ihren Schädeln halbwegs zu gebrauchen.

Solche Menschen plappern nur nach, haben keine eigene Meinungen und verteufeln jeden, der nicht ihrem - von anderen vorgegebenen - Weg folgen.[/i]

Das Angebot zur Diskussion besteht weiter.

Traut Euch – wir können vermutlich alle davon profitieren!

Kadosch

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