Lieber Aquila,
lieben Dank für den schönen Empfang!
Das, was Du schreibst, ist mir schon bekannt. Aber im folgenden Teil werden zwei Ebenen miteiner vermischt:
Zitat
Gott
ist zur Sühne der Sünden der Welt
in Seinem eingeborenen Sohn
Jesus Christus
Mensch geworden.....
und diese menschliche Gestalt
wird Er niemals mehr ablegen.
In der
"hypostatischen Union"
der
Gott-Mensch.....
unser Erlöser von Sünde und Tod.....
also nicht nur
der Leib und das Blut
sondern auch
die Seele und die Gottheit
unseres Herrn und Gottes Jesus Christus werden geopfert....
Natürlich hat sich Christus als GOTTMENSCH in seiner Gesamt-Person "geopfert", aber das "Mittel", das Werkzeug des Opfers war seine menschliche Natur. Und natürlich sind beide Naturen nicht zu trennen, aber auch nicht zu vermischen! Aber die Schlussfolgerung daraus, der Gottmensch habe seine Gottheit (am Kreuz !) geopfert (und damit zusammen mit seinem Leib am Kreuz sterben gelassen) ist falsch (die Vollendung seines Opfers gipfelte ja schließlich in seinem Tod, dem entscheidensten Moment seines Opfers). Von diesem Opfer am Kreuz war seine Gottheit eben nicht betroffen, sondern seine Menschheit. Und so ist denn Gott auch nicht in seiner Gottheit von den Toten auferstanden, sondern ausschließlich in seiner Menschheit.
Ich habe dazu bereits genügend Bibelstellen angeführt, die beweisen, dass der GOTTMENSCH ausschließlich seine Menschheit geopfert hat, nicht auch seine Gottheit. Dies wird noch zusätzlich durch jene Bibelstelle untermauert, wo Jesus zu seinen Feinden sagt, sie mögen den Tempel niederreißen und er würde ihn nach 3 Tagen wieder aufrichten. Es wird dann vom Apostel Johannes erklärt, dass Jesus, der GOTTMENSCH, mit dem "Tempel" seinen Leib gemeint habe.
Der Leib des GOTTMENSCHEN würde als "niedergerissen" (geopfert) werden, seine Menschheit also, nicht auch seine Gottheit!
Dieses Faktum zieht sich durch das gesamte Neue Testament hindurch, weshalb es denn auch heißt:
"Das ist mein Leib (der erwähnte Tempel), der für euch hingegeben wird."
"Das ist mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird."
und nicht auch:
"Das ist meine Gottheit, die für euch hingegeben wird."
"Das ist meine Seele, die für euch hingegeben wird."
oder:
"Das ist mein Leib und meine Gottheit, die für euch hingegeben werden."
"Das ist mein Blut und meine Seele, die für euch und für viele hingegeben werden."
Gott hat sich also dadurch geopfert, dass er seinen Leib hingab und sein Blut vergoss, nicht aber dadurch, dass er seine Gottheit und seine Seele hingegeben hätte, denn die hat Er eben nicht hingegeben!
Genau diese Unterscheidung trifft die Kirche, weshalb in einem Konzil (vor dem Zweiten Vatikanischen), von dem ich nicht weiß, welches es war, ausdrücklich erklärt wird, es dürfe nicht gelehrt werden, Jesus habe seine Gottheit geopfert! Ich glaube, das wird irgendwo im "Denzinger" dokumentiert.
Und so ist das "Engel-Gebet" von Fatima und das im Barmherzigkeitsrosenkranz reinste Häresie!
Ich liebe den Barmherzigkeitsrosenkranz eigentlich, aber nicht so:
"Ewiger Vater, ich opfere Dir auf den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, zur Sühne für unsere Sünden und für die Sünden der ganzen Welt."
Derzeit bete ich ihn auf der Basis der Lehre der Kirche, und zwar wie folgt:
"Ewiger Vater, ich opfere Dir den Leib und das Blut Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus auf, zur Sühne für unsere Sünden und für die Sünden der ganzen Welt."
So entspricht das der Lehre der Kirche und damit der Heiligen Messe und der Heiligen Schrift!
Doch auch damit habe ich meine Schwierigkeiten, weil ja die Opferung des Leibes und des Blutes Christi in der Heiligen Messe geschieht, und nicht außerhalb von ihr. Inwieweit können wir Gott den Leib und das Blut Christi außerhalb der Heiligen Messe opfern können? Wozu dann überhaupt die Heilige Messe, wenn wir das auch außerhalb von ihr tun können sollen, und dann auch noch als Laien, so dass es dann offenbar auch gar keinen Priester mehr bedarf!
Liebe Grüße
Stefan