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#6

RE: Nahtoderfahrungen

in Kirchlich NICHT anerkannte "Erscheinungen" / "Botschaften" / "Wunder". 29.09.2014 10:29
von Aquila • 7.057 Beiträge

Lieber Stefan

Ich denke, dass wir Eines besonders unterstreichen müssen;
"Nahtoderfahrungen"
sind denn stets "Erfahrungen" auf dem Wege zum persönlichen Gericht.

Diese "uniformen" Berichte von wunderschönen Eindrücken und Gefühlen
sind offenbar allen gemeinsam.....
doch das - unumkehrbare - persönliche Gericht
durch unseren Herrn und Gott Jesus Christus folgt erst......
und dies "augenblicklich" nach dem irdischen Tod und doch außerhalb von Raum und Zeit .
Und von da ist noch niemand "zurückgekehrt" um zu "berichten".


Diese Gefühle der liebenden Wärme und Geborgenheit in unbeschreiblich schöner "Umgebung"
sind denn gleichsam nur der "Mantelsaum" davon,
was eine Seele in der ewigen Glückseligkeit erwartet..
...


sie zeigen denn aber auch bereits hier ansatzweise auf,
was eine Seele verliert,
wenn sie den ewigen Tod sterben muss.

Vor unseren Herrn und Gott Jesus Christus in Seiner Göttlichen Majestät und Herrlichkeit
muss eine jede Seele zum persönlichen Gericht erscheinen !
Dieses immer wieder vage beschriebene "unbeschreiblich schöne Licht" ist denn wie gesagt
gleichsam nur der "Mantelsaum" der Herrlichkeit Christi.


Was nun Gloria Polo betrifft;
unabhängig einer Beurteilung der Glaubwürdigkeit ihres Berichtes
einige berichtigende Anmerkungen;


die Schilderungen über ihren Vater,
der aufgrund seiner schweren Sünden der Unzucht und des Ehebruchs
in einem "übel riechenden Sumpf" steckte,
hat sie denn nicht mit der Hölle sondern mit dem Fegefeuer gleichgesetzt....
ihr Vater erfuhr 5 Jahre vor seinem Tod die Bekehrung,
hat bereut und im hl. Sakrament der Busse die Lossprechung seiner
- schweren - Sünden empfangen.
Doch gesühnt waren sie noch nicht !
Daher diese Beschreibung seines Aufenthaltes in dieser Düsterheit und des "Sumpfes".
Ihr Vater war demnach am Rande der Hölle !

Genauso die Aussagen über die Selbstmörder.....
diese befanden sich im Fegefeuer und nicht in der Hölle.
Freilich ist hier sicherlich Vorsicht geboten,
damit nicht der fälschliche Eindruck erweckt wird,
alle Selbstmörder wären gleichsam "sicher vor der Hölle"....

Gloria Polo selber berichtete denn auch,
dass unter ihr sich gleichsam ein fürchterlich dunkles Loch
( einem riesigen tierischen Maul gleichend )
aufgetan hat, in dieses sie drohte gleichsam hinuntergerissen zu werden.....
in die Hölle.



Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 29.09.2014 10:33 | nach oben springen

#7

RE: Nahtoderfahrungen

in Kirchlich NICHT anerkannte "Erscheinungen" / "Botschaften" / "Wunder". 29.09.2014 12:33
von Stefan (gelöscht)
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Lieber Aquila,

was die Stelle mit ihrem Vater betrifft: Dazu ist zu sagen, dass sie weder den Begriff "Hölle" noch den Begriff" Fegefeuer" verwendet. In ihrem Heft "Der Blitz hat eingeschlagen" erklärt sie, dass sie einem Dämon gleich sah und "in einer Art Sumpflandschaft" ankam. Ich bezweifle, dass man im Fegefeuer das Aussehen von Dämonen hat. Ihre dämonische Gestalt, von der sie spricht, hat mich dazu bewogen, anzunehmen, sie meinte die Hölle. Aber das Fegefeuer kann auch nicht gemeint sein, weil es die Seelen dort ganz gewiss kein dämonisches Aussehen haben. Hinzu kommt noch folgendes:

Dann spricht sie davon, dass der "Sumpf", in dem die Ehebrecher steckten, sich "aus dem Samenerguss ... zusammensetzte". Das ist äußerster Unfug, weil der Samen materieller Natur ist und sich dewegen wohl kaum in der geistigen Welt befindet.

Und nun zu den Selbstmördern: Sie erklärt:

„Es waren Selbstmörder, die sich in einem Augenblick der Verzweiflung umgebracht haben und nun waren sie in diesen Qualen, in dieser Not, in dieser Folter. Umgeben von diesen fürchterlichen Dingen, eingekreist von Dämonen, die sie quälten. Aber das schrecklichste an der ganzen Tortur war die völlige Abwesenheit Gottes. Und ich verstand, daß jene, die sich das Leben nehmen, dort so lange bleiben müssen, so viele Jahre, als sie auf Erden noch zu leben gehabt hätten.“

Die angeblichen Selbstmörder waren eingekreist von Dämonen. Im Fegefeuer gibt es aber keine Dämonen. Diese befinden sich in der Hölle. Hinzu kommt die Aussage von der "völligen Abwesenheit Gottes", die nur in der Hölle vorhanden ist, aber nicht im Fegefeuer!

Und aus der Hölle kommt man halt nie heraus. Gloria Polo behauptet aber etwas anderes!

Die Dame ist äußerst gefährlich, wenngleich sie sehr freundlich ist. Aber die Freundlichkeit kann nicht über ihre Verbreitung von Irrlehren hinwegtäuschen!

Vor Monaten fand ich auf einer Internetseite, die alle möglichen "Privatoffenbarungen" verbreitet, darunter einiges von Gloria Polo, und dort habe ich noch mehr Irrlehren gefunden. Doch leider finde ich diese Seite nicht mehr. Ich werde aber weiter suchen.


Liebe Grüße
Stefan


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#8

RE: Nahtoderfahrungen

in Kirchlich NICHT anerkannte "Erscheinungen" / "Botschaften" / "Wunder". 29.09.2014 13:06
von Stefan (gelöscht)
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Ich habe jetzt nochmal gesucht und die Seite gefunden. Über Gloria Polo ist nun nichts zu finden. Sie wurde aus welchen Gründen auch immer herausgenommen. Aber ich möchte auf eine Botschaft verweisen, die sie von Christus empfangen will:

"Der Herr sandte mich zu meiner Mission auf Erden: „Du wirst zurückkehren, um Zeugnis abzulegen. Das wirst Du nicht nur einige Tausend Male, sondern 1000 mal 1000 Male immer wieder wiederholen. Wehe denen, die Dir zuhören und trotzdem ihr Leben nicht ändern! Denn über sie wird mit größerer Strenge das Urteil gesprochen. So wird es auch bei Dir sein, wenn Du das zweite Mal hierher kommst. Auch meine Gesalbten (Priester und Ordensleute) werden auf Grund ihrer Weihe strenger beurteilt, genauso wie jeder Deiner Zuhörer; denn es gibt niemanden, der eine größere Schwerhörigkeit hat, als derjenige, der nicht hören will."

Wie alt müsste Gloria Polo eigentlich werden, um ihr irrgeistiges Zeugnis millionfach zu verkünden? Vielleicht erreicht sie ja ein Alter von Jahrhunderten! Und dann die Drohbotschaft, die Angst vermitteln soll, um an Gloria Polo und ihr "Zeugnis" zu binden. hinzu kommt: Sobald eine Privatoffenbarung nicht an die Kirche und ihre lehre bindet, sondern an sich etc., ist es eindeutig eine Falschoffenbarung.


liebe Grüße
Stefan


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#9

RE: Nahtoderfahrungen

in Kirchlich NICHT anerkannte "Erscheinungen" / "Botschaften" / "Wunder". 29.09.2014 14:21
von Aquila • 7.057 Beiträge

Lieber Stefan

Dieses von Dir genannte Büchlein mit dem Erlebnisbericht von
Gloria Polo ist offenbar "revidiert" worden.....
im aktuellen PDF Dokument
liest sich der Erlebnisbericht denn differenzierter....
offenbar bestanden in den ersten Versionen erhebliche Übersetzungsmängel.
Meine Hinweise stammen denn auch aus diesem Dokument

Es ist hier zu finden ( unter "Zeugnis in word und in mp3" )

http://gloriapolo.neuevangelisierung.org/indexkr.html


Sicherlich ist es so, wie Du schreibst,
dass dieses Zeugnis nicht über alle Zweifel erhaben ist.


Freilich scheinen die Aussagen bezüglich dem Fegefeuer
zumindest nicht ganz abwegig zu sein.

Zwei Dogmen
umrahmen die Lehre der Heiligen Mutter Kirche bez. dem Fegefeuer:

- Es gibt ein Fegefeuer
- Wir können den Seelen im Fegefeuer durch unsere Gebete und Suffragien ( Opfer ) helfen.



Das Konzil von Lyon:

-

"Alle, die nach der Taufe in Sünde fallen, dürfen nicht wiedergetauft werden.
Sie erlangen vielmehr Vergebung ihrer Sünden durch wahre Buße.
Sind sie aber in wahrer Bußgesinnung im Gnadenstand aus dem Leben geschieden, bevor sie durch würdige Früchte der Buße für Begangenes und Unterlassenes genuggetan und Sühne geleistet haben,
so werden ihre Seelen nach dem Tode durch läuternde und sühnende Strafen gereinigt.

Zur Milderung ihrer Strafen nützen ihnen die Hilfsmittel der lebenden Gläubigen (suffragia) , nämlich
Messopfer, Gebete, Almosen und andere gute Werke, die die Gläubigen füreinander im Einklang mit den Einrichtungen der Kirche einzusetzen pflegen."
-


Und aus dem römischen Katechismus von Trient:
-

"Ausserdem gibt es ein Reinigungsfeuer, worin die Seelen der Frommen eine bestimmte Zeit lang gepeinigt und so geläutert werden, damit ihnen der Eintritt ins ewige Vaterland offenstehen könne, in das nichts Beflecktes eingeht."
-


Die tiefsten Bereiche des Fegefeuers
liegen nach der hl. Franziska Romana
ganz nahe der Hölle.
Zu ihr haben sogar die Dämonen noch Zutritt;
davon berichten auch die hl. Birgitta, Mechthild von Magdeburg, Maria Anna Lindmayr
und Anna Katharina Emmerich.

Die hl. Katharina von Genua
hat in ihrem
"Traktat über das Fegefeuer"
die unabdingbare Notwendigkeit der
R e u e
noch in dieser Zeit beschrieben....
Sie schreibt, dass nach dem irdischen Tode der freie Wille des Menschen
keinen
Wandel mehr erfahre....
der Wille, mit dem die Seele aus dem irdischen Leben scheidet, bleibt ewiger Zustand !

und sie erwähnt,
dass die Seelen im Fegefeuer
noch in ihrer irdischen Zeit zu dieser seelenrettenden
R e u e
gefunden haben und ihnen somit die
Sünden-Schuld
erlassen worden ist,
dass aber die Sünden die Seele verunreinigt haben...
sie vergleicht es mit
"Rost und Hässlichkeit"....
und dass die Seele im
jenseitigen Feuer der Läuterung
und durch dieses vollkommen gereinigt werden müsse....


Die hl. Magdalena von Pazzi sah im Geiste die Pein des Fegefeuers:
-

"Alle Schmerzen und Qualen der Märthyrer und das grösste irdische Feuer sind wie ein angenehmer Lustgarten im Vergleich mit den Leiden des Fegefeuers"
-


Und wie kostbar die Fürbitte für unsere Brüder und Schwestern der leidenden Kirche im Fegefeuer - den Armen Seelen - ist, schreibt der
hl. Kardinal Bellarmin:

-

"Derjenige, der sich der Armen Seelen annimmt und ihnen Gutes erweist,
tut ein viel grösseres Werk , als wenn er einem Armen dieser Welt das reichste Almosen gäbe"
-


Schließlich noch ein Auszug aus einer Schrift
über das Fegefeuer.
In dieser mit mehrfacher kirchlicher Imprimatur versehenen Schrift
namens
"Stimme aus dem Jenseits" berichtet eine ihrer Mitschwester erschienene
Arme Seele-Ordensschwester::
-

Nein, sie können beten und beten viel für die großen Interessen Gottes,
wie für die Menschen, die ihre Leiden abkürzen.
Sie loben und preisen den Herrn für sein unendliches Erbarmen,
was sie selbst betrifft, denn die Grenze zwischen Hölle und Fegfeuer
ist für gewisse Seelen sehr knapp gewesen und nicht viel hätte gefehlt,
und sie wären in den grausigen Abgrund gestürzt. Du kannst dir vorstellen,
wie groß die Dankbarkeit dieser Armen Seelen ist, die so dem Satan entrissen wurden.

Alle Seelen befinden sich in der Marter, jede entsprechend ihrer Schuld;
aber allen gemeinsam ist der Schmerz, der alle anderen Leiden übertrifft:
dass Er fehlt, Jesus, der unser Leben, unser Alles ist,

und dass wir durch unsere eigene Schuld die Trennung von ihm erleiden.
Ein kleines Gebet erweist uns großen Dienst.
Es erquickt uns wie ein Trunk frischen Wassers einen Verdürstenden."

-

Du siehst lieber Stefan....
ohne jetzt zum "Anwalt" für das Zeugnis von Gloria Polo werden zu wollen.....
im Gegensatz zu manch anderen "Nahtodberichten"
fallen ihre Aussagen zumindest nicht ganz aus dem Rahmen der Lehre der Kirche.


Freundliche Früsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 29.09.2014 14:27 | nach oben springen

#10

RE: Nahtoderfahrungen

in Kirchlich NICHT anerkannte "Erscheinungen" / "Botschaften" / "Wunder". 29.09.2014 15:47
von Stefan (gelöscht)
avatar

Lieber Aquila,

auf der Seite, die Du verlinkt hast, wo es um Gloria Polos Botschaften geht, erscheinen immer Error-Seiten. Außerdem kann man sich nicht immer, wenn es brennzlig wird, auf mögliche Fehlübersetzungen berufen, gerade immer bzgl. der brennzligen Stellen. Was ist mit den anderen Stellen, die theologisch korrekt sind? Wer versicht denn, dass diese Stellen richtig übersetzt sind? Wieso sollen immer die Stellen (möglicherweise) falsch übersetzt sein, wo Irrlehren zutage treten. Genau das machen ja auch die Medjugorje-Anhänger. Da gibt es beispielsweise die Botschaft vom 24. Juli 1982, in der deutlich genug die Auferstehung der Toten geleugnet wird. Und dann kommt man mit dem Argument an: "Dann ist die Stelle falsch übersetzt worden!"

Deshalb suchte ich diese Botschaft in der kroatischen Sprache, um dies nachzuprüfen. Doch man findet sie nicht. Sie werden der Öffentlichkeit unterschlagen, damit man immer auf die Aussrede von einer Fehlübersetzung zurückgreifen kann.

Welchen wert haben dann die "Zeugnisse" Gloria Polos, wenn die Übersetzungen unsicher sein sollen?

Und so gilt für mich immer noch das, was ihre offiziellen Anhänger verbreiten. Wenn ich auf Irrlehren hinweise, so haben sie die Pflicht, meine Argumentation sachlich zu widerlegen, vor allem anhand des Original-Wortlauts in der spanischen sprache. Würde ich Spanisch können, würde ich die besagten Stellen selber überprüfen.

Es erstaunt mich aber, dass den katholischen Übersetzern, die bestens Spanisch können, nicht auffällt, dass sie in ihre Übersetzungen Irrlehren aufnehmen. So geistig blind kann man nun wirklich nicht sein!

Wenn die obige offizielle Übersetzung bzgl. der Selbstmörder in der Hölle falsch sein soll, so bitte ich die Verteidiger Gloria Polos das auch zu belegen.

Zum anderen kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen, dass die Stelle, nach der die Selbstmörder von Dämonen umringt und geplagt werden, falsch übersetzt sein soll.

Außer Frage, Gloria Polo redet sehr viel Richtiges. Doch darunter sind nun mal auch Irrlehren enthalten. Und auch das Richtige kann nicht über das Falsche hinwegtäuschen. Das ist ja eben der Trick bei falschen Privatoffenbarungen: Es wird viel Katholisches geredet, und darunter werden dann Irrlehren gemischt!


Liebe Grüße und gottes segen
Stefan


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