Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#1

Kinder- und Erwachsenentaufe oder nur Erwachsenentaufe?

in Das heilige Sakrament der Taufe 14.09.2014 23:48
von Stefan (gelöscht)
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Ich möchte zunächsteinmal erwähnen, dass wir einen unserer Brüder an Evangelikale verloren haben. Ich habe es nicht schaffen können, ihn zurückzuholen, weil ihn meine biblischen Argumentationen nicht interessierten. Es ging nämlich um die Kindertaufe, die die katholische Kirche praktiziert. Diese sei nicht biblisch. Ich bewies ihm biblisch, dass die generelle Erwachsenentaufe der Evangelikalen nicht biblisch ist. Doch die biblische Argumentation von mir interessierte ihn nicht. Er sagte, er habe Theologie studiert, und bräuchte ihm nichts über die Bibel erzählen. Dann habe ich das Gespräch abgebrochen und bin gegangen! Da nutze ich meine Zeit dann lieber fürs Gebet, als mir seinen protestantischen Unfug anzuhören ...

Wir haben unter uns Brüder und Schwestern die schwach sind im Glauben; und hauptsächlich für diese sind meine folgenden Ausführungen gedacht, damit sie sich nicht von protestantischen Irrlehrern mit ihren angeblichen biblischen Argumentationen umgarnen lassen und dann abfallen:

1.) In Mt. 18,1-5 und 21,15-16 erklärt Jesus Christus, dass Kinder und selbst Säuglinge unter ihnen an IHN glauben können, und das sogar besser als die Erwachsenen, weshalb wir uns sogar an den gläubigen Kindern orientieren sollen. Die Evangelikalen u.a. behaupten das Gegenteil, indem sie sagen, dass die Kinder nicht glauben könnten, weshalb sie auch nicht getauft werden dürften. Hier wiedersprechen die protestantischen Irrlerhrer Jesus Christus direkt und erklären ihn somit zum Lügner!

2.) Die Irrlehrer argumentieren, dass sich die Säuglinge für eine Taufe nicht entscheiden könnten, weshalb sie nicht getauft werden dürften. Auch die Säuglinge der Israeliten konnten sich für die Beschneidung nicht entscheiden, und doch befahl Gott ihre Beschneidung, damit sie in den Alten Bund und in das Volk Gottes des Alten Bundes aufgenommen werden. Hier wird also prinzipiell mit Menschenweisheiten gegen die Bibel argumentiert. Die Bibel selbst kennt ein solches Denken nicht! Die Beschneidung war die typologische Vorausbezeichnung der Taufe: So wie die Säuglinge, durch die Beschneidung in den Alten Bund und in das Volk Gottes des Alten Bundes aufgenommen werden mussten, so müssen auch die Säuglinge der christlichen Eltern durch die Taufe in den Neuen Bund und in das Volk Gottes aufgenommen werden. So wie sich die Säuglinge der Israeliten zur Beschneidung nicht entscheiden konnten, so können sich auch die Säuglinge der Israeliten des Neuen Bundes nicht für die Taufe (geistige Beschneidung) nicht entscheiden.

3.) So, wie Gott gemäß der Bibel die Beschneidung der Säuglinge befahl, so befahl er auch die Taufe der Säuglinge seines Volkes des Neuen Bundes: "Geht darum hin und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft ..." (Mt. 28,19) Weil die Völker nicht nur aus Erwachsenen bestehen, sondern auch aus Kindern aller Altersstufen, so müssen nach dem Befehl Gottes auch die Kinder aller Altersstufen getauft werden, also auch die Säuglinge, so wie sie auch im Alten Bund beschnitten werden mussten! Die Evangelikalen u.a. lehnen diesen Befehl Christi strikt ab und weigern sich dem Befehl zu folgen! Sie leben im Ungehorsam!

4.) Wenn wir die Apostelgeschichte und die Apostelbriefe lesen, dann finden wir Bibelstellen, die von der Taufe sprechen. Alle diese Bibelstellen sprechen ausdrücklich von der Taufe Erwachsener. Weiterhin bezeugen die entsprechenden Bibelstellen, dass es sich bei allen diesen Erwachsenen ausschließlich um Bekehrte gehandelt hat, die bis zu ihrer Bekehrung und Taufe jüdischen oder heidnischen Glaubens war. Und hier begehen die bezeichneten Protestanten eine Bibelfälschung, indem sie daraus eine generelle Erwachsenentaufe gemacht haben, von der die Bibel an keiner einzigen Stelle berichtet! Denn nirgends spricht die Bibel von der Taufe Erwachsener, die von ihren Eltern zuvor im christlichen Glauben erzogen wurden und sie sich dann im Erwachsenenalter für die Taufe entschieden hätten. Auch hier liegt ein offenkundiger Betrug von Seiten der bezeichneten Protestanten vor. Sie fügen der Bibel Dinge hinzu, von denen sie mit keinen Wort spricht. Das hat gemäß Offb. 22,18 seine bösen Konsequenzen!

5.) Die Apostelgeschichte berichtet von der Taufe ganzer Familien! Undenkbar, dass alle diese Familien kinderlos gewesen sein sollen, vor allem in der damaligen Zeit, zumal ja "Familien" immer aus Eltern und mindestens einem Kind besteht! Früher bezeichnete man Familien, die gemeinsam in einem Haus lebten, als "Häuser". Das Märchen von Kinderlosen Familien/Häusern können die Protestanten unter sich verbreitern, aber nicht unter real denken Menschen, denn Familien ohne Kinder gibt es nicht!

Es ist sehr schade, dass es Katholiken gibt, die kein Vertrauen in die Kirche Gottes haben und sich dann von Bibelfälschern und Verächtern von Worten Christi verunsichern lassen, wenn jene ihnen angerblich biblisch beweisen, dass die katholische Kirche nicht die Kirche Gottes sein könne, weil sie beispielsweise die generelle Erwachsenentaufe verwirft, die nicht biblisch ist. Leider lassen sie sich von den Bibelfälschern häufig verführen und fallen dann von der Kirche Gottes ab. Der Teufel ist stark und gerissen. Auch Jesus Christus versuchte er durch ein Bibelwort zu Fall zu bringen, indem er es in einen falschen Zusammenhang stellte - nach seinem Sinn. Und die protestantischen Lehrer tun es ihm gleich, wie wir oben gesehen haben!

Deshalb bitte ich diese Geschwister: Lasst Euch nicht verführen! Vertraut auf Gott und vertraut auf seine hl. röm.-kath- Kirche! Sie ist das Fundament der Wahrheit (1 Tim. 3,15)! Alles außerhalb von ihr und ihrer Lehre und Tradition ist teuflicher Betrug!

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#2

RE: Kinder- und Erwachsenentaufe oder nur Erwachsenentaufe?

in Das heilige Sakrament der Taufe 31.08.2015 17:15
von Diddy • 1 Beitrag

Ich persönlich sehe das Anders,

ich bin davon überzeugt das die KIndertaufe nicht rechtens ist.

Zu nächst, leben wir nicht im Alten Bund unter anderem zwischen Gott und Israel geschlossen wurde. Daher finde ich es schwer zu sagen, dass man die Beschneidung zur Taufe ummünzen kann. In meinen Augen sind das zwei paar Stiefel. Wenn man nach dieser Aussage gehen würde, würde die Bibel für uns Christen garn nicht gelten. Denn der alte Bund bestand nur für die Juden und nach alttestamentarischem Stand, wären wir Heiden und somit nicht betroffen.

Ich bin zwar überzeugt, dass es wichtig ist den Menschen das Evangelium zu bringen, aber von Zwangstaufe wie ich es bei Ihrer Ausführung, zumindest für mich herauslesen kann, finde ich keinen Anhaltspunkt in der Bibel. Alle Personen, die aufgeführt wurden (u.a. Apostelgeschichte 8), haben sich aus freien Stücken dazu geäußert und sind diesen Schritt der Taufe gegangen.Wenn sie mir zeigen können, wie die Äußerung eines Säuglings bezüglich der Taufe steht, und ein Säugling von sich aus sagen kann, dass sie Getauft werden möchten, nehme ich meine aussage gerne zurück. Betrachtet man die Aussage aus Apostelgeschichte 2,41 Glaubten die Zuhörer zunächst und ließen sich im Anschluss taufen. Was wiederum dafür spricht, dass der Mensch erst in der Lage sein muss vernünftig denken und handeln zu können bzw. wie es in Apostelgeschichte 10, 44 steht wurden diese vom Heiligen Geist erfüllt. Im Säuglingsalter sind Lediglich lebenserhaltende Bedürfnisse im Vordergrund und nicht die Entscheidung ein Leben nach dem Christlichen Maßstab zu führen. Was nicht heißen soll, das Kinder nicht in der Lage sind an Gott zu glauben. Ich bin sogar überzeugt, dass es Kinder besser haben mit dem Glauben, da sie dinge viel eher annehmen die ihnen nicht begreifbar erscheinen (Jungfrauengeburt- nach rein Physiologischem Standpunkt, ist dies nicht möglich. Kinder können diese Tatsache jedoch eher annehmen als ein Erwachsener). Sie zeigen zwar auf, dass das ganze Haus (Apostelgeschichte 16,30- 33)sich taufen ließ, aber es wird hier von keinem Säugling gesprochen. Ich verstehe, dass es vermutlich ebenfalls nachkommen in seinem Haus geben müsste, aber woher wollen sie wissen das diese nicht bereits in einem gewissen alter waren bzw., die Kinder schon einige Jahre älter sind? Außerdem wird von dem Gefängnisaufseher gefragt, was er tun muss um gerettet zu werden, dass schließt wiederum darauf, dass er die Sehnsucht nach Gott hat, durch das was er erlebt und gehört hat. Dies würde ich auch auf die anderen Mitglieder seines Hauses übertragen, da ich in der Bibel gelesen habe, dass Silas und Paulus ihm und seinem Haus die Botschaft verkündeten. Kann ein Säugling oder Kleinkind eine Sehnsucht nach Gott haben, wenn er nichts von Gott weiß oder erfahren hat? Leider ist das in vielen Familien zwischen zeitig Gang und Gebe und nur zu einem Ritus verkommen. Viele Kinder hören nichts mehr vom Wort Gottes und werden trotzdem Getauft, da es einfach dazu gehört. Was wiederum der Auslegung von Taufe im Bezug auf die Bibel verunglimpft.

Seien wir mal ehrlich, die von Kindertaufe kann in der Kirche gar keine Rede sein. So viel ich weiß werden die meisten Kinder in einem Zeitraum getauft, zu dem sie meist noch nicht mal ein Jahr alt sind. Daher müsste man eigentlich von einer Säuglings- bzw. Ktaufe sprechen. Und in diesem Alter kann man definitiv keine Entscheidungen treffen, die das ganze Leben prägen.


Letztendlich glaube ich, dass die Kindstaufe ein Produkt der Wirtschaft der Kirchen ist, sowohl von Ktholischer - als auch von seitens der evangelischen Kirche. Letztendlich sichern sich beide Institutionen dadurch ihr perönliches einkommen. Denn erst, wenn jemand nach kirchlichem Sinne getauft wird, muss er Kirchenstäuer verrichten, so bald er in einem Alter ist in dem er verdient. Zwar gibt es die möglichkeit aus der Kirche auszutreten und viele machen dies. Aber ich denke das einige fleißig weiter zahlen obwohl sie mit Kirche und dem Glauben nichts zu tun haben.
Die Taufe sollte. in meinen Augen,, wie in der Apostelgeschichte eine Tat aus freiem willen und ehrlicher Buse sowie den wunsch der Umkehr sein und nicht als ein

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#3

RE: Kinder- und Erwachsenentaufe oder nur Erwachsenentaufe?

in Das heilige Sakrament der Taufe 31.08.2015 21:16
von Kristina (gelöscht)
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Nun zu meiner Meinung ohne Bibelverse:

Die Taufe ist ein Sakrament, durch das der Mensch durch die Gnade die Kindschaft Gottes erst erlangt.

Gläubige Eltern möchten in allem das Beste für ihr Kind und deshalb steht einer Babytaufe nichts im Wege.
Zuallererst haben die Eltern die Entscheidung zum Wohle und zum Besten für ihr Kind zu tragen.
Und wenn sie der Meinung sind, ihr Kind sollte getauft werden, dann lasst sie es doch einfach tun ohne das fremde Menschen ihnen reinreden.

Wem tut eine Kindertaufe weh?
Was ist so absonderlich daran?

Wer sein Kind nicht taufen lassen will, soll es eben sein lassen!!

Heutzutage wird rund um die kath. Kirche wirklich alles angegriffen.

Wenn ich mich mit 20 Jahren zur Taufe entscheide, ist es dann Fakt, dass ich ein Leben lang gläubig bleibe oder bleiben muss?
Vielleicht gerate ich in eine Sekte und werde exkommuniziert, trotz Baby- oder Erwachsenentaufe.
Es gibt tausend Gründe.

Persönliche Lebensumstände können sich ändern und wenn ich nicht gefestigt genug bin, kann ich zu jeder Zeit vom Glauben abfallen oder muss mich wieder neu für Gott entscheiden.

Welche schlimme Bürde tragen die Eltern denn, wenn sie ihr Baby taufen lassen?
Welche schlimme Bürde tragen sie dem Baby auf, wenn sie es taufen lassen?

Geht es nur um eine "freie Entscheidung" ist das alles?

Für eine Baby- und Erwachsenentaufe gibt es keine Garantie auf ein wirklich gläubiges Leben bis zum Ende.
Da macht eine späte freie und persönliche Entscheidung keinen Unterschied.

Genauso ist es mit der Beichte.
Schon Kinder sollten zur Beichte gehen, sowie sie in Gedanken, Worten und Werken, Gut und Böse unterscheiden können.
Das ist unser katholischer Glauben.

Kristina


2.Tim 3,16: die gesamte Bibel kommt von Gott!
2.Petr 1,20-21: Gott gebrauchte menschliche Schreiber!
1.Kor 2,13: Gott wachte über jedem einzelnen Wort der Bibel!
2.Petr 1,21 Der Empfang und die Weitergabe, bzw. Niederschrift des Wortes Gottes geschah unter der Führung des Heiligen Geistes!
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#4

RE: Kinder- und Erwachsenentaufe oder nur Erwachsenentaufe?

in Das heilige Sakrament der Taufe 31.08.2015 23:36
von Aquila • 7.062 Beiträge

Lieber Diddy

Zunächst an dieser Stelle ein herzliches Willkommen im Forum.

@Kristina hat das Wesentliche bereits genannt.
Um der Thematik eine feste Grundlage zu verleihen, nachfolgend ein längerer Auszug aus

Hl. KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE
INSTRUKTION
ÜBER DIE KINDERTAUFE


gerade auch über die hl. Überlieferung der Kindertaufe:

-

LEHRE DER TRADITION ZUR KINDERTAUFE

 

Kindertaufe - eine Praxis seit unvordenklichen Zeiten

4. Im Osten wie im Westen gilt der Brauch der Kindertaufe als Norm unvordenklicher Überlieferung. Origenes und nach ihm der hl. Augustinus hielten diesen Brauch für „von den Aposteln überliefert“.2Als im zweiten Jahrhundert die ersten klaren Zeugnisse auftauchten, bezeichnet keines von ihnen die Kindertaufe als etwas Neues. Der hl. Irenäus zum Beispiel hält es für selbstverständlich und üblich, zu den Getauften auch „Säuglinge und Kleinkinder“ zu zählen, ebenso wie die Kinder, Jugendlichen und Älteren.3 Das allerälteste uns bekannte Rituale, das zu Anfang des dritten Jahrhunderts die Apostolische Überlieferung beschreibt, enthält folgende Vorschrift: „Tauft zuerst die Kinder: Alle, die für sich sprechen können, sollen das tun; wer aber nicht für sich selber sprechen kann, für den sollen die Eltern oder jemand aus seiner Familie sprechen“.4 Der hl. Cyprian betont auf einer Synode mit afrikanischen Bischöfen: „Keinem Menschen, der geboren ist, darf Gottes Barmherzigkeit und Gnade verweigert werden“. Daher mahnt die gleiche Synode, „alle Menschen (seien) gleich und gleichberechtigt, wie groß und alt sie auch sein mögen“, und erklärt es für berechtigt, „Neugeborene zwei bis drei Tage nach der Geburt zu taufen“.5

5. Im Verlauf des vierten Jahrhunderts gab es wohl einen gewissen Rückschritt in der Praxis der Kindertaufe. In dieser Zeit verschoben nämlich sogar die Erwachsenen den Empfang der Sakramente, die ins Christentum einführen, weil sie künftige Schuld fürchteten und vor der öffentlichen Buße zurückschreckten. So verschoben auch viele Eltern aus den gleichen Gründen die Taufe ihrer Kinder. Zugleich aber steht fest, daß Väter und Kirchenlehrer wie Basilius, Gregor von Nyssa, Ambrosius, Johannes Chrysostomus, Hieronymus und Augustinus, die aus den gleichen Gründen erst im Erwachsenenalter getauft wurden, dennoch energisch gegen solche Nachlässigkeit angegangen sind. Sie beschworen die Erwachsenen, die Spendung der Taufe, weil sie zum Heil notwendig sei, nicht zu verschieben;6 mehrere von ihnen drängten auch zur Taufe der Kinder.7

Lehramt

6. Oft haben auch Päpste und Konzilien interveniert, um den Christen ihre Pflicht, für die Taufe ihrer Kinder zu sorgen, einzuschärfen. Im ausgehenden vierten Jahrhundert wird den Ansichten der Pelagianer die alte Sitte entgegengehalten, sowohl Kinder wie Erwachsene zu taufen „zur Vergebung der Sünden“. Diese Sitte bestätigte - wie Origenes und der hl. Cyprian schon vor dem hl. Augustinus bemerkt hatten8 - den Glauben der Kirche an die Erbsünde, und infolgedessen trat auch die Notwendigkeit, die Kinder zu taufen, klarer hervor9. In diesem Sinne nahmen die Päpste Siricius9 und Innozenz I.10 Stellung; ferner wird auf dem Konzil von Karthago im Jahre 478 verurteilt, „wer sagt, die neugeborenen Kinder brauchen nicht getauft zu werden“. Dagegen wird gelehrt: „wegen... der Glaubensregel“, die die Kirche zur Erbsünde vertritt, „werden auch Kinder, die selbst noch keinerlei Sünden begehen konnten, deshalb wahrhaft zur Vergebung der Sünden getauft, damit in ihnen durch die Wiedergeburt gereinigt werde, was ihnen durch die Zeugung anhaftet“.11

7. Während des Mittelalters wurde diese Lehre ständig eingeschärft und verteidigt. Zumal das Konzil von Vienne stellte im Jahre 1312 klar heraus, „daß sowohl Kinder wie Erwachsene in der Taufe das Geschenk der Gnade und der Tugenden erhalten" und ihnen nicht nur die Schuld erlassen wird.12 Das Konzil von Florenz tadelt im Jahre 1442 jene, die den Empfang dieses Sakramentes aufschieben wollen, und mahnt, den Kindern „sobald es gut geschehen kann, unbedingt die Taufe (zu) spenden, durch die sie der Herrschaft des Teufels entrissen und als Kinder Gottes angenommen werden".13

Das Trienter Konzil wiederholt die vom Konzil von Karthago vorgenommene Verurteilung14 und erklärt, indem es in seiner Argumentation von den Worten Jesu an Nikodemus ausgeht, niemand könne „nach Verkündigung des Evangeliums ohne das Bad der Wiedergeburt oder das Verlangen danach“ gerechtfertigt werden.15Unter den Irrtümern, die das Konzil mit dem Bann belegt, findet sich auch die Meinung der Wiedertäufer, die behaupteten, „es sei besser, ihre (der Kinder) Taufe zu unterlassen, als sie ohne eigenen Glaubensakt zu taufen nur aufgrund des Glaubens der Kirche“.16

8. Verschiedene regionale Konzilien und Synoden nach dem Konzil von Trient lehrten mit gleichem Nachdruck die Notwendigkeit der Kindertaufe. Auch Papst Paul VI. rief die jahrhundertealte Lehre zu diesem Punkt feierlich in Erinnerung und erklärte, „daß die Taufe auch den Kindern gespendet werden soll, die noch durch keine persönliche Sünde befleckt werden konnten, damit auch sie, die bei der Geburt die übernatürliche Gnade noch nicht besitzen, aus dem Wasser und dem Heiligen Geist zum göttlichen Leben in Jesus Christus wiedergeboren werden“.17

9. Die Texte des Lehramtes, von denen soeben die Rede war, sollten vor allem Irrtümer zurückweisen; sie schöpfen aber keineswegs den vollen Reichtum der Lehre über die Taufe aus, wie sie im Neuen Testament, in den Katechesen der Väter und in den Darlegungen der Kirchenlehrer enthalten ist: Die Taufe ist nämlich Erweis der zuvorkommenden Liebe des Vaters, sie macht die Menschen des Paschamysteriums des Sohnes teilhaftig, teilt ihnen das neue Leben im Heiligen Geiste mit, führt sie in das Erbe Gottes ein und macht sie zu Gliedern des Leibes Christi, der die Kirche ist.

10. Aus dieser Sicht stellen die Worte, mit denen uns Christus im Johannesevangelium mahnt: „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen“,18 eine Einladung durch die universale und unendliche Liebe dar; es sind die Worte des Vaters, der alle seine Kinder ruft und ihnen die Fülle des Guten wünscht. Angesichts dieser unwiderruflichen und stets drängenden Berufung kann der Mensch nicht gleichgültig oder neutral bleiben; denn nur wenn er sie annimmt, kann er das ihm zugedachte Ziel erreichen.

Sendung der Kirche

11. Die Kirche ist verpflichtet, jener Sendung zu entsprechen, die Christus nach der Auferstehung seinen Aposteln anvertraut hat und von der in besonders feierlicher Form im Matthäusevangelium berichtet wird: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.19 Die Weitergabe des Glaubens und die Spendung der Taufe, die von diesem Auftrag Christi her eng miteinander verbunden sind, haben als notwendige Teile der kirchlichen Sendung zu gelten, die universal ist und es immer bleiben muß.

12. Die Kirche hat diese ihre Sendung von Anfang an so aufgefaßt, und dies nicht nur im Hinblick auf die Erwachsenen. Sie hat die Worte Christi an Nikodemus immer so verstanden, daß nämlich „Kindern die Taufe nicht vorenthalten werden darf“.20 Jene Worte Christi besitzen tatsächlich einen derart universalen und absoluten Charakter, daß die Väter daraus die Notwendigkeit der Taufe ableiten zu dürfen glaubten, und das Lehramt sie ausdrücklich auf die Kinder angewandt hat:21 Auch für sie muß dieses Sakrament als Aufnahme unter das Volk Gottes gelten22 und als Tor zum eigenen Heil.

13. Die Kirche hat also durch ihr Lehren und Handeln gezeigt, daß sie außer der Taufe keinen anderen Weg kennt, um den Kindern mit Sicherheit den Zugang zur ewigen Seligkeit zu eröffnen; daher hütet sie sich, den vom Herrn empfangenen Auftrag zu mißachten, allen, die getauft werden können, die Wiedergeburt „aus dem Wasser und dem Heiligen Geist“ zu schenken. Was aber die ohne Taufe verstorbenen Kinder betrifft, so kann die Kirche sie nur der Barmherzigkeit Gottes empfehlen, wie sie es ja auch im entsprechenden Beerdigungsritus tut.23

14. Daß die Kinder ihren Glauben noch nicht persönlich bekennen können, hindert die Kirche keineswegs daran, ihnen dieses Sakrament zu spenden; denn in Wirklichkeit tauft sie die Kinder aufgrund des Glaubens, der ihr selbst zu eigen ist. Dieser Punkt der Lehre ist schon vom heiligen Augustinus klar ausgesprochen worden, wenn er schreibt: „Man bringt also Kinder herbei, damit sie die geistliche Gnade empfangen; aber es sind nicht so sehr jene, in deren Armen sie ruhen (obwohl es auch von ihnen gilt, wenn sie gute Gläubige sind), als vielmehr die gesamte Gemeinschaft der Heiligen und Gläubigen, die sie herbeibringt. Die Mutter Kirche in ihrer Gesamtheit also, die in den Heiligen lebt, tut dies, weil sie als ganze allen und jedem einzelnen das Leben gibt“.24 Der hl. Thomas von Aquin und nach ihm alle Theologen greifen diese Lehre auf: Das Kind, das getauft wird, glaubt nicht selber, durch einen persönlichen Akt, sondern durch andere, „durch den Glauben der Kirche, der ihm geschenkt wird“.25 Die gleiche Lehre wird auch im neuen Taufrituale vorgelegt, wenn der Spender der Taufe Eltern und Paten auffordert, den Glauben der Kirche zu bekennen, in der die Kinder getauft werden.26

15. Obwohl sich die Kirche der Wirksamkeit ihres Glaubens bewußt ist, der in der Kindertaufe tätig wird, wie auch der Gültigkeit des Sakramentes, das sie ihnen spendet, so erkennt sie doch in ihrer Praxis einige Einschränkungen an; denn, von Todesgefahr abgesehen, läßt sie Kinder nur mit Zustimmung der Eltern zur Taufe zu, und wenn echte Sicherheit gegeben ist, daß das getaufte Kind dann auch im katholischen Glauben unterwiesen wird:27 Sie ist nämlich auf die natürlichen Rechte der Eltern bedacht wie auch auf die Erfordernisse des Glaubenswachstums beim Kinde.

-


Die gesamte Instruktion:

http://www.vatican.va/roman_curia/congre...s_actio_ge.html


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 31.08.2015 23:42 | nach oben springen

#5

RE: Kinder- und Erwachsenentaufe oder nur Erwachsenentaufe?

in Das heilige Sakrament der Taufe 01.09.2015 08:09
von Kristina (gelöscht)
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Mir ist nicht bekannt, dass sich jemand bei seinen Eltern jemals über die Babytaufe beschwert hat.

Wenn der Getaufte ungläubig ist oder werden sollte, macht eine durchgeführte Taufe nachher sowieso nichts aus. Sie hat für ihn dann keinen Wert.

Zur Taufe:
Frage zur Taufe evangelisch/katholisch


2.Tim 3,16: die gesamte Bibel kommt von Gott!
2.Petr 1,20-21: Gott gebrauchte menschliche Schreiber!
1.Kor 2,13: Gott wachte über jedem einzelnen Wort der Bibel!
2.Petr 1,21 Der Empfang und die Weitergabe, bzw. Niederschrift des Wortes Gottes geschah unter der Führung des Heiligen Geistes!

zuletzt bearbeitet 01.09.2015 08:09 | nach oben springen


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