1. Das menschliche Herz hängt keinem Geschöpf längere Zeit hindurch an, ohne von seinem Schöpfer sich zu lösen. Gleich dem Magnet, der zwischen zwei Eisen schwebt, schwankt es anfangs zwischen Gott und dem Geschöpf, und je näher es dem einen kommt, umso weiter entfernt es sich vom andern. Die Liebe zweier Personen von verschiedenem Geschlecht, die beide reinen Herzens sind, wird zwar anfangs in den gehörigen Schranken sich behalten, allmählich jedoch wird sie natürlich, hierauf leidenschaftlich, dann fleischlich, und zuletzt unzüchtig. Dies widerfuhr nicht wenigen frommen, ja sogar heiligen Personen, weil sie die Leidenschaft nicht im ersten Augenblick erstickten. Und du baust vermessen auf deine Stärke, und sagst, dein Umgang bringe dir keine Gefahr.
2. Ist das Herz einmal durch die Gegenwart eines geliebten Gegenstandes empfindsam, dann bedarf es nur eines Funkens, eine verheerende Feuersbrunst zu erwecken. Eine brennende Fackel genügte, den Tempel zu Jerusalem in Brand zu stecken, und diesen Bau, der der Ewigkeit zu trotzen schien, in Asche zu legen. Weder die Einwohner der Stadt noch das römische Heer vermochten es, den Brand zu löschen. Also wirkt ein Funke, den die Leidenschaft im Herzen entzündet. Ungeachtet aller Bemühungen und Hilfe wird der Tempel des Heiligen Geistes dadurch in Brand gesteckt und entheiligt. Es gehört fürwahr großer Hass seiner Seele dazu, sie einer solchen Gefahr auszusetzen.
3. Du sagst, die Person, die du siehst, sei züchtig. Wäre dies auch. Wird sie es aber immer sein? Ja bist du es selbst? Und wie kannst du für deine Tugend in Gelegenheiten bürgen, wo sogar die größten Heiligen zittern würden? Schon achtest du Gefälligkeiten, Schmeicheleien und vorwitzige Blicke als Nichts. Ist einmal diese Laufbahn geöffnet, dann ist die Entfernung bis zum Abgrund nicht weit. Der Abhang ist steil, der Weg schlüpfrig. Und hat der Lauf begonnen, so ist es kaum mehr möglich, ihn aufzuhalten. Und so wird zuletzt, wie der Apostel spricht, was im Geist begann, im Fleisch vollendet. Sprichwörter 14,16: "Der Weise hat Scheu und meidet das Böse, der Tor lässt sich gehen und ist vermessen."
Vater, du hast einen lieben Menschen zu dir genommen. Wir sind ein Stück unseres Lebens miteinander gegangen. Wir haben vieles miteinander geteilt, Freud und Leid, frohe und schwere Stunden. Es war schön, wenn es auch nicht immer leicht war. Dafür danke ich dir.
Lohne ihr- @Maresa - alle Liebe und Treue mit ewiger Freude, mir aber gib Kraft zu sagen: dein Wille geschehe, auch wenn dein Weg unbegreiflich ist. Und lass uns im Himmel mit dir vereint sein. Maria, Trösterin der Betrübten, bitte für uns.
Allmächtiger Gott, hilflos stehen wir dem Sterben unserer Lieben gegenüber. Es fällt uns schwer, deine Pläne zu begreifen und zu bejahen. Der Tod ist unabänderlich.
Du aber hast uns deinen Sohn gesandt und ihn für uns alle dahingegeben. Darum können uns weder Trübsal noch Bedrängnis, ja nicht einmal der Tod von deiner Liebe trennen. Erhalte in uns diesen Glauben und führe unsere Toten zu neuem Leben.
Herr, unser Gott, du bist allen nahe, die zu dir rufen. Auch wir rufen zu dir aus Not und Leid. Lass uns nicht versinken in Mutlosigkeit und Verzweiflung, sondern tröste uns durch deine Gegenwart. Gib uns die Kraft deiner Liebe, die stärker ist als der Tod. Mit unseren Verstorbenen führe auch uns zum neuen und ewigen Leben.
Herr, ein lieber Mensch ist tot. Ich muss es ganz begreifen, was das ist. Sein Blick wird mich nie mehr treffen, seine Hand meine Hand nie mehr halten, er ist tot, er ist nicht mehr hier.
Du bist die Auferstehung und das Leben. Wer an dich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. Lass ihn aufwachen bei dir, Herr. Gib ihm das nie verrinnende Leben, nach dem wir uns sehnen.
Kann unsere Sehnsucht uns täuschen? Herr, du hast es versprochen. Für ihn, der tot ist, erinnere ich dich an dein Wort: Wer an mich glaubt, wird leben.
Wir danken dir, Gott, für diesen Menschen, der so nahe und kostbar war und der uns plötzlich entrissen ist aus unserer Welt.
Wir danken dir für alle Freundschaft, die von ihm ausgegangen, für allen Frieden, den er gebracht hat, wir danken dir, dass er durch sein Leiden Gehorsam gelernt hat, und dass er bei aller Unvollkommenheit ein liebenswerter Mensch geworden ist.
Wir bitten dich, Herr, dass wir alle, die mit ihm verbunden sind, jetzt auch, gerade wegen seines Todes, tiefer miteinander verbunden sein. Und auf Erden mögen wir gemeinsam in Frieden und Freundschaft deine Verheißung erkennen: Auch im Tod bist du treu.
1. Komm, betrachten wir das höchste Wunder der Liebe unseres Herrn, und hören wir seine göttlichen Worte: "Mein Fleisch ist wahrhaftig eine Speise, und mein Blut ist wahrhaftig ein Trank." Zweimal wiederholt er den Ausdruck: wahrhaftig, die Wahrheit dieses wunderbarsten Geheimnisses zu besiegeln, das die Fassungskraft aller Menschen und Engel übersteigt. Aus allen Tiefen meines Herzens bete ich dich an, o Jesus, du Sohn des Allerhöchsten. Deine Allmacht wandelt täglich durch die Kraft der Natur Brot und Wein in unser Fleisch und Blut, und dein allmächtiges Wort, das die Natur erschuf, sollte es nicht vermögen, Brot und Wein in dein eigenes heiligstes Fleisch und Blut zu verwandeln. Weicht wenigstens zurück, ihr ungläubigen Jünger über dieses Wort, das euch hart erscheint, ich bete die allmächtige Liebe meines Herrn an, und empfange seine Liebesgabe zu meinem ewigen Heil und Leben.
2. Mit göttlicher Liebe liebst du deine Schafe, o ewiger Hirt. Du erhältst ihr natürliches Leben durch natürliches, das Leben der Gnade, das hoch über der Natur steht, durch übernatürliches, das Leben der Glorie durch das Brot deiner schleierlosen Anschauung. Aufs innigste willst du mit deinen auserwählten Seelen dich vereinigen, und du nährst sie auf dem Weg ihrer Pilgerschaft mit dir selbst, deinen Geist in sie zu ergießen, und sie zu heiligen, damit du in deinem himmlischen Reich sie beseligen kannst. Den Geist der Kindschaft verleihst du ihnen, damit sie in der Seligkeit das himmlische Erbe erlangen, das Gottes Kindern gebührt.
3. O verborgener Gott und Heiland, du bist das Brot, das vom Himmel kommt und der Welt das Leben gibt. "Denn wer mich isst," sprichst du, "der wird leben in Ewigkeit." Du, o Brot des Lebens, milderst den Hunger deiner Pilger, bis du in deiner Glorie sie vollauf sättigst. Du ersetzt ihre verlorenen Kräfte, heilst ihre Wunden, und entzündest ihr Herz zu himmlischer Liebe. Du bist das Band, das die Auserwählten aller Jahrhunderte aus allen Völkern in deinem Geist vereint. Weisheit 16,20: "Dein Volk dagegen nährtest du mit der Speise der Engel, und unermüdlich gabst du ihm fertiges Brot vom Himmel. Deine Gabe gewährte jeden Genuss und entsprach jedem Geschmack."
Meine liebste Mutter, wie wird wohl der Tod eines so armen Sünders, wie ich einer bin, beschaffen sein? Wenn ich jetzt an diesen schrecklichen Augenblick denke, wo ich sterben muss, um vor den Richterstuhl Gottes zu treten, und zugleich bedenke, dass ich so häufig in mein Verdammungsurteil eingewilligt habe, so zittere ich, und möchte vor Scham vergehen, und habe große Furcht wegen meiner Seligkeit. O meine Mutter Maria, das Blut Christi und deine Vermittlung sind mein Trost. Du bist die Königin des Himmels, die Gebieterin der Welt, du bist die Mutter meines Gottes. Wenn meine Kühnheit groß ist, so ist deine Güte, die dich bewegt, gerade die Elendesten aufzusuchen, um sie zu trösten, doch weit größer. Auf sie setze ich mein Vertrauen. Möge es dir zur ewigen Herrlichkeit gereichen, einen Elenden von der Hölle befreit und in dein Reich eingeführt zu haben, wo ich hoffe, dass dereinst alle meine Seligkeit darin bestehen wird, dir zu danken, dich zu loben und zu lieben die ganze Ewigkeit hindurch. O Maria, in jener Stunde warte ich auf dich, lasse mich dann nicht ohne deinen Trost bleiben. So geschehe es. Amen. Amen.
Gepriesen sei unser Heiland
Hoch gepriesen sei unser Heiland, dass er sich gewürdigt hat, uns den wahren Weg zum Himmel nicht nur zu zeigen, sondern uns selbst darauf voranzugehen. Möchten wir doch uns immer mehr verleugnen lernen, damit wir Jesus gleichförmig durch das unermüdliche Streben, Gottes Ehre und des Nächsten Wohl zu befördern, im Reich seiner Herrlichkeit dereinst mit ihm vereinigt werden. Amen.
Andenken an die seligste Jungfrau
Zweite Session des allgemeinen Konzils zu Ephesus im Jahr 431, worin der heilige Cyrillus, Bischof zu Jerusalem, eine sehr schöne Rede zum Lob der seligsten Mutter Gottes gehalten und sich gegen den gottlosen Nestorius tapfer erklärt hat. Diese Rede ist in den Schriften des heiligen Cyrillus noch vorhanden.
1. "Gott ist die Liebe!" Er kennt den Ton, aus dem wir gebildet sind, und sieht mit Barmherzigkeit und Mitleid auf das Elend, in das die menschliche Natur, ob auch aus eigenem Willen und aus Ungehorsam gegen ihn, versank. Es beleidigt daher seine Güte, wer ihn gleich einem Tyrannen betrachtet, der allen unsren Schritten auflauert, und immer die Strafrute in der Hand hält, uns zu züchtigen. Vielmehr ist seine Güte so groß, dass er bereit ist, auch den größten Sünder, der seine Schuld reuig bekennt, zu jeder Stunde mit liebevoller Barmherzigkeit aufzunehmen.
2. Hüten wir uns indessen, falsche Begriffe von Gottes Güte zu hegen. Denn übersteigt auch seine barmherzige Güte alle unsere Vorstellungen, "so hasst er dennoch den Frevler und seine Freveltaten." (Weisheit 14,9) Unendlich ist seine Liebe, aber unendlich auch seine Gerechtigkeit und Heiligkeit, und niemals übt er seine Liebe und Güte mit Beeinträchtigung seiner Gerechtigkeit. Er will den Tod des Frevlers, des Gottlosen nicht, wohl aber will er, dass er sich bekehrt und lebt, und zahllose wirksame Mittel reicht er ihm zur Bekehrung. Wer also in der Sünde fortlebt, diese Mittel nicht annehmen will, und mit der unendlichen Güte Gottes sich tröstet, der spottet seiner, und verschließt sich selbst die Pforte der Erlösung.
3. Johannes 3,16: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat." Hier sehen wir also, auf welche Weise Gott die Menschen liebt. So unendlich war seine göttliche Liebe, dass er das kostbarste Kleinod seines Herzens, seinen eingeborenen Sohn, für ihre Erlösung hingab, der durch sein Blut die unendliche Schuld bezahlte, die das menschliche Geschlecht in Ewigkeit nicht hätte bezahlen können. Eine ewige Erlösung vollbrachte er, und stellte ihre Quelle mitten in seiner Kirche auf, so dass, wer immer will, selig werden kann. Wer aber nicht daraus schöpfen will, sondern die Finsternis mehr liebt als das Licht, trägt selbst die Schuld seiner Verdammnis. "Die Urteile des Herrn sind wahr, gerecht sind sie alle." (Psalm 19,10b)
Am Fronleichnamsfest finden in den Prioraten Innsbruck (9 Uhr), Brünn (10 Uhr) sowie am Distriktsitz Jaidhof (10.30 Uhr - gemeinsam mit dem Priorat Wien) große traditionelle Fronleichnamsprozessionen statt.
In Klagenfurt findet am Sonntag nach Fronleichnam ein feierliches Hochamt mit Prozession statt.
Jaidhof Ab 09.30 bis zum Ende der Hl. Messe Beichtgelegenheit 10.00 Rosenkranz und Beichtgelegenheit 10.30 Levitiertes Amt 12.00 Fronleichnamsprozession anschl. gemeinsamer Imbiss im Schlosshof
Die Prozession Die Fronleichnamsprozession in Jaidhof kann ohne Übertreibung als eine der festlichsten ihrer Art in ihrer Region bezeichnet werden. Die verschiedenen Gruppen, die in detailverliebter Freude die Aussenaltäre errichten, konkurrieren Jahr für Jahr um den schönsten Thron für das Allerheiligste, welches umringt von Blasmusik, Blumenkindern, Fahnenträgern, Erstkommunikanten, der Geistlichen, Ordensleuten und allen Gläubigen (oft in Tracht gekleidet) ehrfurchtsvoll begleitet und verehrt wird bis es am Ende heißt:
Großer Gott wir loben Dich!
Kommen auch Sie vorbei! Dieser Tag bietet für alle eine hervorragende Gelegenheit um neue Bekanntschaften im Glauben zu schließen.
Kleidung Fronleichnam gehört zu den würdigsten Ereignissen und ist auch für die Gläubigen von besonders hohem Wert im Kirchenjahr. Es wird der Jahreszeit entsprechend möglicherweise heiß. Bitte achten Sie dennoch auf eine dem Anlass entsprechende Kleidung.
Anreise Am besten reisen Sie mit dem Auto oder dem Reisebus an.
Welche Parkmöglichkeiten gibt es? Auf dem Schlossgelände ist das Parken leider nicht möglich, aber ganz in der Nähe gibt es eine große Wiese zu der Sie vom Ordnerdienst eingewiesen werden.
Wir empfehlen, 30 Minuten früher anzureisen, da erfahrungsgemäß der Anfahrtsverkehr und die Parkplatzeinweisung etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Gibt es Übernachtungsmöglichkeiten? In der erweiterten Region lassen sich über das Internet bzw. die üblichen Anbieter Übernachtungsmöglichkeiten finden.
Gibt es vor Ort Speisen und Getränke? Für einen Imbiss ist gesorgt. Angeboten werden Würstchen, Getränke und Kuchen gegen Spende.
Was spricht von dir der Mensch, der Wurm im Staube.
Der Cherub sieht entwölkt dein Angesicht,
Und fasset ewig deine Fülle nicht;
Und sieh, es fasst sie hier der treue Glaube.
1. Unendliche Majestät, ewige, unwandelbare Urschönheit, Allmacht und Weisheit, in Ohnmacht versinkt mein Geist, wenn er den Blick zu dir erhebt, dich zu erkennen, seinen Schöpfer, um durch diese Erkenntnis zu deiner heiligen Liebe sich zu erwecken. Je tiefer er in diesen uferlosen Ozean eindringt, um so mehr erblindet er in deinem göttlichen Urlicht. Denn enge Grenzen sind der endlichen und beschränkten Fassungskraft des Menschen gezogen. Deine Glorie aber übersteigt unendlich die Fassungskraft aller erschaffenen Geister, und so wenig, ja unendlich weniger reicht eine erschaffene Fassungskraft an dein unzugängliches Licht, als ein Zwerg, der seine Hand ausstreckt, die Wolken des Himmels berührt.
2. Was also soll die sterbliche Zunge lallen von dir, o unerfassliche Majestät, da selbst die lichten Seraphim in der schleierlosen Anschauung ihr Antlitz mit ihren Flügeln bedecken, und in sprachlosem Erstaunen dich anbeten. Was immer der erhabenste menschliche Verstand von deiner unendlichen Fülle und Herrlichkeit auszusprechen sich erkühnt, ist, wie entzückend es auch im sterblichen Wort lauten mag, dennoch weit mehr von der Wirklichkeit entfernt, als ihr entsprechend. Ja auch, was die erhabensten Geister von deiner unerschaffenen Urschönheit und Majestät erfassen, sind nur wenige Tropfen, und gegen deine in alle Ewigkeit nie zu überschauende Fülle nicht zu vergleichen.
3. O ewig anzubetende Majestät! Selbst die Erkenntnis des glorreichsten Geistes, den deine göttliche Allmacht erschaffen kann, würde, übersteigt sie auch die Fassungskraft aller erschaffenen Wesen, dennoch als Nichts verschwinden, da auch das allerhöchste Geschöpf von Grenzen umschrieben, und, gegen deine unermessliche Fülle verglichen, weniger als der geringste Tropfen gegen das Weltmeer ist. Dies, Herr, mein Gott, ist das unzugängliche Licht, in dem du allein wohnst, der du allein dich vollkommen erkennst, allein deine ewige Glorie und Seligkeit bist. Preis und flammender Dank dir, der du die Augen der Vernunft und des Glaubens mir verliehen hast, durch die ich wenigstens im Spiegel und Rätsel dies schaue, denn entzückt dieser Schatten schon das Herz: wie unbeschreiblich wird sein Jubel in deiner glorreichen Anschauung sein. "Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit." (Offenbarung 5,13b)
Heiliger Antonius von Padua, der du durch deinen heiligen Lebenswandel und durch deine Predigten so viele Menschen für Gott wiedergefunden hast, die verloren waren, erbitte mir bei Gott die Gnade, dass ich die Unschuld meiner Taufe wiederfinde und bei Gott Barmherzigkeit erlange, um mit dir vereint ihn einst ewig loben und preisen zu können. Amen.
Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Antonius
O Gott, lass Deine Kirche sich über das Fest Deines heiligen Bekenners Antonius freuen, verleihe ihr auf seine Fürbitte hin Deinen Beistand, und mache sie der ewigen Freude teilhaftig, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Gebet der Kirche
O Gott, der Du den glorwürdigen Bekenner, den heiligen Antonius von Padua, mit unvergänglichem Glanz der Wunderwerke erleuchtest, verleihe uns gnädig, dass wir das, was wir durch seine Fürbitte mit Vertrauen begehren, mittelst seiner Verdienste sicher erlangen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Schmerzensreiche Mutter Maria! Von dir gelten die Worte der Schrift: "Sie weint des Nachts ohne Aufhören und ihre Tränen laufen über die Wangen, keiner ist von allen ihren Lieben, der sie tröstete." Du hast selbst die Bitterkeit der Verlassenheit erfahren, hast selbst den Kelch der Leiden getrunken. Jetzt bist du gekrönt, erhöht und genießt ewigen Lohn. Blicke gnädig auf mich nieder in meiner Bedrängnis, lindere meine Not, mildere meine Pein, und sprich zu mir: fürchte dich nicht, ich will dein Schutz sein, deine Tränen trocknen, für dich bei Gott sprechen und dir Hilfe und Trost erwirken. Amen.
Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Johannes von Facundo
O Gott, Du Urheber des Friedens und der Liebe, der Du dem heiligen Johannes die Gnade verliehen hast, Uneinige zu versöhnen, verleihe uns durch seine Fürbitte und seine Verdienste, dass wir in der Liebe zu Dir fest gegründet, durch keine Versuchung von Dir getrennt werden, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Onuphrius
O Herr, der Du den heiligen Onuphrius so viele Jahre in einem so unglaublichen Leben durch die einzige Betrachtung Deines Leidens erhalten hast, verleihe uns auf seine Fürbitte hin, dass uns eben dieser Beweggrund in allen Prüfungen, die Du über uns kommen lässt, stärken möge. Amen.
1. Sei vorsichtig in allen Dingen und hüte dich vor Vermessenheit, denn eine traurige Erfahrung zeigte dir, - und zwar leider nicht nur einmal, - wohin dein falsches Vertrauen auf deine Stärke dich führte. Nicht wenige, sogar gerechte Menschen wurden durch ihren Schaden weise. Auch Petrus fiel nur darum, weil er vermessen auf sich selbst vertraute. Wir selbst sind unser ärgster Feind, und darum auch müssen wir beständig vor unserem eigenen Herzen auf der Hut sein. Deswegen ermahnt uns der Apostel und spricht: "Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt." (1. Korinther 10,12)
2. Müssen wir aber auch in allen Dingen unserer Schwäche billig misstrauen, so darf doch unser Misstrauen niemals bis zur Kleinmütigkeit gehen. Denn es gibt auch solche, die ihren Fähigkeiten und ihrer Tugend aus falscher Demut misstrauen, es nicht wagen, etwas Wichtiges zu tun, ihrer Pflichten überdrüssig werden, und sich weigern, schwierige Arbeiten zu ergreifen. Diese verwechseln das Misstrauen mit der Trägheit, und sind im eigentlichen Sinn unnütze Knechte. Willst du daher in Gottes heiligem Dienst etwas ausrichten, so begib dich nicht mutwillig in Gefahr, weigere dich aber auch nicht dahin zu gehen, wohin die Pflicht oder die Nächstenliebe dich ruft, und schreite zwischen Vermessenheit und Kleinmütigkeit in die Mitte.
3. Bei allen Dingen erhebe den Blick zum Herrn, der das Ziel deiner Arbeiten ist, und sprich mit dem Apostel: "Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt." (Philipper 4,13) Denn so sehr der Gerechte sich selbst misstraut, so fest ist sein Vertrauen auf den Herrn. Lässt aber Gott es zu, dass etwas ihm misslinge, so wird er darum nicht missmutig, weil er nichts Gutes von sich erwartete. Befolgen wir die sehr weise Regel der Heiligen, und ergeben wir uns allen unseren Arbeiten mit so großem Eifer und Fleiß, als hinge aller Erfolg von uns allein ab, und erwarten wir dann alles so gänzlich von Gottes Hand, als hätten wir selbst nichts dabei getan. "Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat." (Psalm 124,8)
1. Die Dankbarkeit ist eine Schuld, die wir in demselben Augenblick eingehen, wo wir eine Wohltat empfangen. Und es ist eine Ungerechtigkeit, diese Schuld nicht zu bezahlen. Eine noch schreiendere aber, sie nicht zu erkennen. Erkennst du diese Schuld? Was bist du aus dir selbst? Nichts, und abermals nichts! Wer hat Dasein, Leben, Gesundheit, Fähigkeiten, wer alle Gaben dieses, alle Verheißungen des künftigen Lebens dir gegeben? Kam dir nicht alles aus der Hand der göttlichen Freigebigkeit? Wie aber bezahlst du diese Schuld? Bezahlst du sie nicht jeden Tag, so bist du undankbar und ungerecht, da kein Tag, keine Stunde, ja kein Augenblick vergeht, wo Gott dich nicht erhält und dir Gutes erzeigt.
2. Die Dankbarkeit ist eine Tugend, durch die wir erkennen, dass alles Gute uns von Gott zukommt, und die uns drängt, ihn als unseren allerhöchsten Wohltäter zu verehren, zu lieben, und alles, was wir sind und haben, ihm als seine Gaben anzueignen. Wie übst du diese Tugend? Gedenkst du der göttlichen Wohltaten? Ist dein Herz davon durchdrungen? Rechnest du Gottes Gaben nicht deiner Betriebsamkeit, deinem Fleiß an? Ach, mein Gott, zu meiner Beschämung bekenne ich vor dir, dass ich das undankbarste und ungerechteste deiner Geschöpfe bin. Alles, Herr, verdanke ich dir, mein Undank aber verdiente fürwahr, dass du alle deine Wohltaten mir entziehst.
3. Die Dankbarkeit ist schließlich ein Lobopfer, das Gott von uns erwartet, und zu dem seine Schrift uns ermahnt, die spricht: "Bring Gott als Opfer dein Lob, und erfülle dem Höchsten deine Gelübde." (Psalm 50,14) Wann und wie bringst du Gott dieses Lobopfer? Mit jedem Atemzug sollten wir Gott loben und ihm danken, denn jeder Augenblick ist eine Wohltat seiner Hand, die er uns nicht schuldig ist. Sind wir also dankbar Gott gegenüber. Auf unendliche Weise hat er dies um uns verdient. Undank verschließt sich selbst die Pforte der göttlichen Wohltaten, aber gern verleiht Gott seine Gaben einem Herzen, das seine Barmherzigkeit lobpreist. "Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört." (1. Thessalonicher 5,18)
1. Unser Gott ist bereitwilliger, uns zu geben, als der Mensch, zu empfangen, und dennoch geht das Gebet so vieler leer vom Herrn aus. Woher dies? "Ihr bittet und empfangt doch nichts," antwortet hierauf der Apostel, "weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden." (Jakobus 4,3) Der Sünder, der sich nicht bekehren will, kann das Gebet des Herrn nicht beten, das alle Bitten enthält, ohne sich selbst zu widersprechen. Er bittet um die Verherrlichung des göttlichen Namens, und entheiligt ihn, - um die Erfüllung des göttlichen Willens, und übertritt Gottes Gebote, - um zeitliche Gaben, um sie durch Sünden zu missbrauchen, - er bittet Gott um Verzeihung, und fährt fort, ihn zu beleidigen, - er bittet, von dem schwersten Übel, von der Sünde ihn zu befreien, und verharrt vorsätzlich darin. Von so einem Menschen spricht die Schrift: "Wendet einer sein Ohr ab, um die Lehre nicht zu hören, dann ist sogar sein Gebet ein Gräuel." (Sprichwörter 28,9)
2. Nur dem Gebet im Namen Jesu wurde Erhörung verheißen. Niemals aber bittet in diesem heiligsten Namen, wer um Dinge bittet, die dem Heil entgegen sind. Wie soll Gott den Menschen erhören, der um Dinge bittet, die in sich selbst ungerecht, oder eitel, oder verderblich sind? Auch bittest du wohl um Gesundheit, Reichtum, Ehre, oder um zeitliche Güter, von denen Gottes unendliche Weisheit vorhersieht, dass sie durch Missbrauch Ursache deiner Verdammnis sein würden, und nicht schwerer könnte er dich bestrafen, als wenn er sie dir gewährte. Barmherzigkeit also ist es, wenn er dich dadurch erhört, dass er sie dir versagt.
3. Endlich wird zu einem wirksamen Gebet Glauben und Beharrlichkeit erfordert, denn die Gaben Gottes sind es allerdings wert, dass wir eifrig, im festen Vertrauen auf Gottes unendliche Güte, und anhaltend darum bitten. Wie kannst du je Erhörung hoffen, wenn du ohne Ehrfurcht, ohne Andacht, ja ohne Aufmerksamkeit betest, und dadurch selbst Gott beleidigst? Zeigst du dadurch nicht, dass du weder Gott fürchtest, noch an seine Verheißungen glaubst, noch etwas von ihm erwartest? "Herr, lass mein Gebet mir nicht zur Sünde werden!" (Psalm 109,7)
1. Gott legte den Schlüssel zu seinen Gaben in unsere eigenen Hände, als er uns befahl, ihn zu bitten, und zugleich die Verheißung beifügte, es würde uns gegeben werden. Was also zögerst du? Bist anders du im Stand der Gnade und bittest mit Vertrauen, so wirst du die Hilfe des Allmächtigen in allen deinen Nöten erfahren. Höre den Jünger der Liebe: "Liebe Brüder, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt." (1. Johannes 3,21-22)
2. Die Allmacht des Gebetes ruht auf Gottes Güte und auf den Verheißungen und Verdiensten seines Eingeborenen, wie auf unerschütterlichen Grundfesten. Die unendliche Güte Gottes ist eine feurige Sonne, die unaufhaltsam dahin zielt, ihre Strahlen zu verbreiten, und die sie über alles ergießt, was ihren Blicken sich darstellt. So öffne ihnen denn dein Herz durch inständiges Gebet, und du wirst unfehlbar entweder, um was du bittest, oder doch gewiss eine Gabe empfangen, die dir noch heilsamer sein wird. Denn getreu ist die Verheißung unseres Herrn: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, das wird er euch geben."
3. Da der Sohn Gottes seine Verheißung durch einen Schwur besiegelt hat, tun wir seinen göttlichen Worten zweifache Schmach an, wenn wir an ihrer vollen Wahrheit zweifeln, und Mangel an Vertrauen, Verzagtheit, Zweifel im Gebet sind eine Beleidigung Gottes. Darum auch spricht der Apostel Jakobus: "Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln." (Jakobus 1,6a) Der himmlische Vater ehrt seinen Eingeborenen, wenn er um seinetwillen die Bitten seiner Gläubigen erhört, und niemals wird er dieser Ehre und Freude ihn berauben, da seine Verdienste um seine ewige Verherrlichung unendlich sind. So kräftige denn dein Vertrauen, denn alles wirst du in diesem heiligsten Namen erbitten. Psalm 145,18-19: "Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, allen, die zu ihm aufrichtig rufen. Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, er erhört ihr Schreien und rettet sie."
1. So wenig der Leib ohne körperliche Speise lange bestehen kann, so wenig kannst auch du ohne eifriges Gebet lange im Leben der Gnade bestehen. Ohne diese heilige Übung ist unser Gottesdienst trocken, unvollkommen und dem Fall nahe, denn eine Seele, die dem Gebet nicht ergeben ist, versinkt unfehlbar in Lauigkeit und Schwäche, sie verliert den Mut, sich Gewalt anzutun, ihre guten Vorsätze lösen sich allmählich auf, die bösen Neigungen erwachen abermals in ihr, und stürzen sie in die Sünde zurück. Notwendig ist uns daher das tägliche, eifrige Gebet, das die Seele - wie die natürliche Hitze den Körper - erwärmt und im Leben der Gnade erhält.
2. Wer weiß es nicht aus trauriger Erfahrung, dass wir von Natur aus für geistige Dinge blind, träge, unvermögend sind, und ohne Gottes Beistand nichts übernatürliches Gutes vermögen? Gott zwar kommt uns allerdings mit seiner Gnade zu Hilfe. Die Gnaden jedoch, die er uns verleiht, und die er von Ewigkeit uns bestimmte, bestimmte er unserem Gebet, so wie er der Erde auch nur Fruchtbarkeit vorbestimmte, wenn sie gehörig bearbeitet wird. Demnach ist also das Gebet der Schlüssel zu den göttlichen Gnaden. Und darum auch ermahnt uns der Herr und spricht: "Bittet, dann wird euch gegeben." (Matthäus 7,7a)
3. Gott selbst fordert unser Gebet von uns als eine Huldigung, durch die wir bekennen, dass wir ohne ihn nichts sind, nichts haben, nichts vermögen, und in allen Dingen von seiner göttlichen Vorsehung abhängen. Durch dieses demütige Bekenntnis aber und durch das kindliche Vertrauen, alles von seiner Güte zu erhalten, ehren wir Gott und erbitten seine Gaben. Nicht wundern dürfen wir uns also, wenn, wer diese heilige Übung unterlässt, sich selbst überlassen bleibt, keine besonderen Gnaden von Gott empfängt und in Finsternis des Geistes und in die schwersten Übel versinkt. Das eifrige Gebet hingegen kehrt mit Licht und Kraft aus dem Heiligtum der Erhörung zurück, unser Leben zu ordnen, und in der Gottseligkeit uns zu kräftigen. "Herr, höre meine Worte, achte auf mein Seufzen. Vernimm mein lautes Schreien, mein König und mein Gott, denn ich flehe zu dir." (Psalm 5,2-3)
1. Eine schwere Drohung spricht der Sohn Gottes gegen die Reichen aus: "Wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost hinweg!" Es ist hier wohl zu bemerken, dass der Herr nicht sagt: Wehe euch, weil ihr schreiendes Unrecht begeht, weil ihr raubt und mordet, sondern weil ihr euren Trost habt. Ein schweres Übel muss also in diesem Trost liegen. Worin aber besteht er? Offenbar darin, dass ihr Reichtum sie verblendet, dass sie ihn zum Bösen verwenden, alle ihre Gelüste befriedigen, und beinahe von allen Schwierigkeiten sich befreien können, unter denen die Armen stöhnen. Denn wie die Schrift sagt und die Erfahrung zeigt: "Dem Geld ist alles untertan!" (Jesus Sirach 10)
2. Wer seinen Trost in dieser Welt hat, das heißt, wer nur lebt, alle Anforderungen des Stolzes und der Überheblichkeit zu befriedigen, alle sinnlichen Lüste, alle weltlichen Freuden und Lustbarkeiten zu genießen, wie dies leider bei so vielen Reichen der Fall ist, der wird keinen Trost haben in der künftigen Welt. Denn wie ließe ein solches Leben mit dem abgetöteten Leben eines Christen sich vereinbaren? Darum auch wurde dem Prasser in den Flammen geantwortet, er hat seinen Trost in dieser Welt gehabt. Das Wehe, das Jesus über die Reichen ausspricht, ist daher eine schreckende Warnung, ein Wehklagen, eine Drohung, und die Weissagung einer sehr strengen Strafe.
3. Indessen spricht der himmlische Lehrer dieses Wehe nicht unbedingt über alle Reichen aus, so wie er auch nicht alle Armen, sondern nur die selig nennt, die arm im Geiste sind, nämlich kein Verlangen nach vergänglichem Reichtum haben, sondern den Anordnungen der göttlichen Vorsehung sich vollkommen unterwerfen. Diese Armut im Geiste kann aber ganz wohl bei großem Reichtum bestehen; und wir sehen auch gottesfürchtige Reiche, die ihren Reichtum als getreue Knechte nach Gottes Absicht verwenden, und diese haben keinen Trost in ihrem Reichtum, daher werden sie für seine gute Verwendung einst himmlische Belohnungen empfangen. Immerhin aber ist der Reichtum eine sehr gefährliche Sache, denn es ist beinahe ein Wunder, reich zu sein, und sich unbefleckt zu erhalten. "Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon." (Matthäus 6,24b)
1. Gott hasst den Hochmut wesentlich, und er widersteht den Hochmütigen, weil sie ihm die Ehre rauben und sich selbst als Schöpfer alles Guten betrachten, das sie von seiner Freigebigkeit empfingen. Hüte dich also mit aller Sorgfalt, deinen Reichtum, oder deine Fähigkeiten, oder deine Tugenden dir selbst zuzuschreiben, und eitles Wohlgefallen an dir zu haben. "Und was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?" (1. Korinther 4,7) Selbst die Mitwirkung mit seiner Gnade verdankst du Gott, denn er ist es, der das Wollen in uns vollbringt. Keine Seele vermag ohne seine Gnade übernatürlich Gutes zu wirken.
2. Nur "den Demütigen gibt Gott seine Gnade", weil sie getreu sind, und ihm die Ehre dafür geben, auch gar wohl erkennen, dass sie nichts Gutes haben noch vermögen ohne ihn, und dass alle seine Gaben Dinge sind, die ihnen nicht angehören, und die er auch nach seinem Gefallen zurücknehmen kann. Darum spricht die Schrift: "Gott lässt die Quellen in die Niederungen fließen" (Psalm 104,10), weil sie nämlich die Gewässer nicht zurückbehalten, sondern sie in das Meer fließen lassen. Je tiefer du daher dich demütigst, und Gott als den Urheber alles deines Guten erkennst, um so mehr wirst du dem Allerhöchsten gefallen, und mit um so größerer Fülle wird er seine Gnade dir erteilen.
3. "Das Törichte in der Welt hat Gott erwählt", spricht der Apostel, "um die Weisen zuschanden zu machen, . . . damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott." (1. Korinther 1,26-29) Verzage also nicht, wenn dein Beruf dir Schweres für Gottes Ehre auferlegt, sondern demütige dich vor Gott, bekenne dein Unvermögen, deine Schwäche, dein Nichts, und dann wird Gott alles durch dich wirken. "Denn er zeigt den Reichtum seiner Ehre an den Gefäßen seiner Barmherzigkeit." (Römer 9,23), nämlich an den Demütigen und Armen, die nichts von sich erwarten, aber fest auf ihn vertrauen. Darum sprich in großer Zuversicht mit dem Apostel: "Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt." (Philipper 4,13)
Simeon Stylites der Ältere - Simeon Stylites der Jüngere
Der heilige Simeon in Antiochia in Syrien entwich, so wie der heilige Johannes der Täufer, schon mit sechs Jahren in die Wüste. Er lebte dort in Gemeinschaft mit himmlischen Geistern, einzig nur von ihrer himmlischen Speise ernährt. Nachdem er auf solche Weise sechs Jahre zugebracht hatte, ging er in ein Kloster, in dem er im beschaulichen Leben eine solche Vollkommenheit erreicht hatte, dass er dann auf Einladung seines Lehrmeisters eine hohe Säule unter freiem Himmel bestieg, auf der er, mit Leib und Seele über der Erde erhoben, bei jedem Wetter 45 Jahre lang aufrecht stehen blieb, und wie eine „Stimme des Rufenden in der Wüste“ seinem verdorbenen Zeitalter Buße predigte, bis er von seiner Säule in den Himmel aufgenommen wurde im Jahre Christi 592.
Steh fest und aufrecht; aber sieh zu, dass du nicht fällst!
Bitte für mich, großer heiliger Bußprediger, dass ich mich hier in diesem Leben auf dem rechten Weg immer so aufrecht halte, damit ich nicht falle, und dass ich mich durch Beten und Fasten in vertraulichen Umgang mit den himmlischen Geistern setze, damit ich ihre Tröstungen und himmlische Erquickungen schon im Tod verkosten und nach meinem Tod dann auf ewig genießen möge!
Wunderbare Königin, wie schön ist der Name, den dir die dich liebenden Seelen geben, wenn sie voll Zärtlichkeit zu dir rufen: Liebliche Mutter, du bist wahrhaft liebenswürdig, du süße Königin meines Herzens, deine Schönheit hat selbst deinen Gott zur Liebe zu dir entflammt. Der heilige Bonaventura sagt, dass dein Name allen, die dich lieben, so lieblich klingt, dass, wenn sie ihn nennen oder nur nennen hören, der Wunsch dich zu lieben in ihnen erwacht und vermehrt wird. Es geziemt sich also, o meine liebenswürdigste Mutter, dass ich dich liebe. Aber es genügt mir nicht, dich auf eine gewöhnliche Weise zu lieben. Ich will dich auf Erden und dereinst im Himmel nach Gott über alles lieben. Nimm an diesen meinen innigen Wunsch, o Maria, und zum Zeichen, dass du ihn liebevoll angenommen hast, erlange mir von Gott diese Liebe, um die ich dich bitte, denn je mehr man dich liebt, desto mehr liebt man auch Gott. O liebliche Mutter, ich liebe dich, und will dich lieben zeitlich und ewig. Amen.
Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Märtyrer
O Gott, lass uns das Andenken an die heiligen Märtyrer nützlich werden. Gib uns auf ihre Fürbitte ausharrenden Mut in allen unseren Leiden, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Zum heiligen Hospitius
Bitte für mich, heiliger Dulder, dass ich doch auch lerne, alle meine Schmerzen und Leiden zur Liebe Gottes anzuwenden. Mögen immerhin meine Schmerzen zunehmen, wenn nur auch die Liebe Gottes in mir zunimmt, damit ich so unter Schmerzen und Liebe zum Tod gelange, und dass ich dann diesem Schreckensort entrinne, wo keine Liebe mehr sein wird, sondern nur ewige Qual. Amen.
Andenken an die seligste Jungfrau
Auf diesen Tag wird die Stiftung des Ordens der geistlichen Jungfrauen, die Annunciaden von der heiligen Maria genannt werden, gesetzt. Die selige Königin Johanna de Valois hat im Jahr 1500 den Anfang in diesem Orden gemacht.
1. "Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir?" (Psalm 43,5) Vergeblich suchst du hier ein Paradies. Bewaffne dich vielmehr mit dem Schild der Geduld, und halte dich auf Leiden gefasst, sonst wirst du niemals zum Frieden gelangen. Als der Mensch ein Sünder wurde, brachte die Erde alsbald Dornen der Trübsale hervor. Und Gott verurteilte nun den Sünder, sie zu ertragen. Auch Jesus verpflichtete ihn dazu. Doch wandelte er das Elend des Sünders in den Trost des Christen, und ließ, seinen Befehl zu versüßen, selbst sein heiliges Haupt mit den Dornen der Sünder krönen. Wer also darf noch über Trübsale klagen?
2. Diesen Schmerz ertrug unser barmherziger Erlöser von dem ersten Augenblick seiner Empfängnis an, denn lebendig stand sein heiligstes Leiden ihm immerdar vor Augen. "Mein Leid steht mir immer vor Augen", (Psalm 38,18) ruft er selbst uns zu. Ja er ging auch durch Arbeiten und Plagen, Ermüdung und Schmach, durch den Hass der Pharisäer und den schmählichsten Tod wie auf ebenso vielen Stufen in seine Herrlichkeit ein. Keiner aus seinen Jüngern auch kam auf einem anderen Weg in die Glorie, und du willst einen mit Rosen bestreuten Weg? Den Dornen, die nun dich verwunden, werden einst himmlische Rosen entblühen. Aber noch ist dieser ewige Frühling nicht erschienen.
3. Siehe, leiden wollte Jesus, seine Betrübten zu trösten und ihre Leiden zu heiligen, damit sie dem himmlischen Vater wohlgefällig würden. Wie also können wir noch murren, wenn Gott durch Widerwärtigkeiten oder Krankheit uns heimsucht? Was kommt je aus seiner Vaterhand, das nicht durch Liebe versüßt wäre? Er sendet seinen Auserwählten Leiden zu, entweder in dieser Welt auf gelinde Weise sie zu bestrafen, oder aus dem Schlaf der Sünden sie aufzuschrecken, oder ihre Treue zu bewähren, oder die Lust an vergänglichen Dingen ihnen zu vergällen, damit sie die Verbannung nicht als das Vaterland lieben. Darum nimm seine väterliche Zuchtrute mit Danksagung an, denn sie kommt zu deinem Heil und hilft dir zu unsterblichen Verdiensten. "Herr, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht." (Psalm 23,4)