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  • Thema von Blasius im Forum Schon gewusst ?



    Die selige Maria von den Engeln war die Tochter des Grafen Johannes Donatus Fontanella von Baldissero aus Turin und der Gräfin Maria Tana von Santena aus Chieri. Sie wurde als das jüngste von zehn Kindern am 7. Januar 1661 zu Turin geboren. Marianna, so hieß die Selige in der Welt, besaß einen sehr lebhaften Geist, hatte ein vorzügliches Gedächtnis, ein sanftes Gemüt und einen überaus frommen Sinn. Es bereitete ihr große Freude, von Gott oder von den Heiligen erzählen zu hören. Das Leben der Heiligen nachzuahmen, schien ihr das Edelste. Danach verlangte sie so sehr, dass sie sich einmal eine Tasche voll Brot und eine Flasche Wein verschaffte, um ähnlich wie die heilige Theresia mit ihrem kleinen Bruder zu fliehen und sich in die Wüste zu begeben, was sich allerdings nicht ausführen ließ. Gern weilten ihre Gedanken bei Jesus, dem Gekreuzigten. Je mehr sie sich damit beschäftigte, desto mehr wurden ihr weltliche Gedanken, auch Unterhaltungen mit ihren Angehörigen lästig, obwohl sie eine zärtliche Liebe zu ihnen trug. Deshalb benützte sie die Gelegenheit des Eintritts ihrer Schwester in das Kloster der Zisterzienserinnen zu Saluzzo, um des gleichen Glückes teilhaftig zu werden. Gott wollte sie jedoch nicht in diesem Kloster haben, sondern zwang sie durch eine hartnäckige Krankheit nach einem Jahr, wieder ins Elternhaus zurückzukehren. Die Mutter wollte sie verheiraten. Mariannas Sinn blieb indes auf das Klosterleben gerichtet. Bei Gelegenheit der Ausstellung des Grabtuches Christi in Turin, zeigte ihr Gott den Weg, den sie einschlagen sollte. Es standen nämlich zwei Unbeschuhte Karmeliten in ihrer Nähe, von denen einer Marianna auf den Karmelitenorden aufmerksam machte und sie über deren Lebensweise aufklärte. Erleuchtet vom Heiligen Geist, erkannte Marianna deutlich, dass dies der ihr von Gott zugewiesene Beruf sei. Nach vielem Beten und Bitten siegte sie auch über das Widerstreben der Mutter, worauf ihr am 19. November 1676 die Freude und der Trost zuteil wurde, im Kloster der heiligen Christina zu Turin eingekleidet zu werden. Nochmals machte die Mutter einen Versuch, Maria von den Engeln, wie sie nun hieß, wieder in das elterliche Haus zurückzuführen. Der liebe Heiland sagte ihr: "Dies geschieht zur Strafe für deine Untreue; aber hoffe auf mich, denn ich bin barmherzig." Am 26. Dezember 1677 durfte sie die heilige Profess ablegen. Wir würden an kein Ende kommen, wollten wir ihre Tugenden auch nur annähernd aufzählen. Nicht selten schlief sie auf bloßem Boden, während sie den Kopf auf einen Stein legte. Ihr Schlaf dauerte nie länger als vier Stunden. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag durchwachte sie vollständig. Ein oder mehrere Male des Tages geißelte sie sich, bis Blut floss. Tagsüber trug sie raue Bußkleider und -Ketten. Am Fest der Kreuzerhöhung 1685 kündigte ihr der Herr selbst schwere Leiden an. Er zeigte ihr ein großes Kreuz und sprach: "Meine Tochter, hast du Mut, es zu umfassen?" Die Selige antwortete: "Ja, Herr, mit deiner Hilfe; aber du bist ja nicht an diesem Kreuz?" Darauf versetzte Jesus: "Das ist das Zeichen, dass du von nun ab meine fühlbare Gegenwart nicht mehr kosten und mich nicht anders als auf dem Weg des Glaubens finden wirst." Die Erscheinung ließ ihr eine große Sehnsucht nach Leiden zurück, weshalb auch das ärgste, innere Martyrium, das nun folgte, sie nicht brechen konnte. Ohne Rücksicht auf die vielen Krankheiten, mit denen sie Gott heimsuchte, tat Maria alles, um sich der Gemeinde, der sie als Novizenmeisterin und viermal als Priorin vorstand, nützlich zu machen. Ihr ist auch das Gelingen der Stiftung zu Moncalieri zu verdanken. Im Jahr 1717 lehnte sie eine Wiederwahl ab, weil sie ihr Ende nahe fühlte. Trotz der heftigen Schmerzen ihrer Krankheit kam kein Wort der Klage aus ihrem Mund. Gottergeben betete sie: "O Herr, lass mich leiden oder sterben!" Ein anderes Mal sprach sie: Geliebter Jesus, willst du mir noch mehr Leiden geben, so tue es!" Am 16. Dezember erhob sie sich plötzlich und breitete die Arme aus, als wollte sie jemand umfassen. Als die Krankenwärterin fragte, was sie doch wolle, gab sie zur Antwort: "Mein geliebter Jesus, mein geliebter Jesus! Lass mich meinem geliebten Jesus entgegengehen!" Die lieben Schwestern noch einmal mit gewohnter Güte anblickend, entschlief sie ohne Kampf im 57. Jahr ihres Lebens, im 40. Jahr ihrer heiligen Profess.



    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatumHeute 08:39
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Vom innerlichen Umgang mit Jesus



    Selig, Jesus, wer dich sucht.

    Süß ist seiner Liebe Frucht.

    Seliger ist, wer dich fand,

    Denn er hat das Unterpfand,

    Dich zu lieben immerdar

    In der Himmelsbürger Schar.




    1. Nur durch den Umgang mit Jesus können wir vollkommen, himmlisch gesinnt und glückselig werden. Er muss das beständige Ziel unserer Gedanken, der Ruhepunkt unseres Herzens und die ganze Liebe unserer Seele sein. Die höchste Ehre für ein erschaffenes Wesen ist diese Gnade, mit dem König des Himmels umzugehen und ihn zu lieben. Dies ist die seligste Beschäftigung der heiligen Engel in Ewigkeit. Dieser glückselige Umgang mit Jesus ist geistig und innerlich. Jeder auch, der ihn wahrhaft sucht, findet ihn, denn nicht vergeblich ruft er: "Kommt zu mir, ihr alle!" Dass wir ihn aber finden werden, verheißt er uns selbst, da er abermals spricht: "Ich liebe alle, die mich lieben, und wer mich sucht, der wird mich finden." (Sprichwörter 8,17)



    2. Durch diesen seligen Umgang in Liebe wird eine Seele in kurzer Zeit wunderbar umgewandelt. Denn es ist nicht möglich, dass, wer mit wohlriechenden Spezereien umgeht, nicht selbst einen lieblichen Wohlgeruch anzieht. Noch kann auch das Eisen lange im Feuer bleiben, ohne selbst feurig zu werden. Ebenso wenig aber kann eine Seele längere Zeit mit den göttlichen Geheimnissen sich beschäftigen, die unendliche Liebe Jesu betrachten und liebevolle Ansprache mit ihm halten, ohne von seinem himmlischen Licht bestrahlt und von seiner Liebe durchdrungen zu werden. Wie verächtlich kommt einer von dieser seligen Liebe durchdrungenen Seele alles Irdische vor, wenn sie zum Himmel emporblickt.



    3. Diese heilige Liebe und dieser himmlische Umgang ist das wahre Band der Vollkommenheit. Nicht nur weil wir dadurch allein vollkommen werden, sondern auch, weil wir dadurch in die Gemeinschaft mit allen Auserwählten aller Zeiten, mit allen Engeln und glorreichen Himmelsbürgern, ja mit dem ewigen Vater selbst, der seinen Eingeborenen unendlich liebt, und mit dem Heiligen Geist kommen, der seine heiligste Menschheit im Schoß der unbefleckten Jungfrau bildete, und selbst diese heilige Liebe uns einflößt. Wenige sind, die diesen seligen Umgang mit Jesus suchen. Du aber sei von der Anzahl dieser Wenigen. Erwecke deinen Glauben, und öffne dein Herz seinen göttlichen Strahlen. "Mach auf, meine Schwester und Freundin, meine Taube, du Makellose." (Hohelied 5,2)


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete DatumHeute 08:31
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 16. Dezember



    Erhöre o heilige Jungfrau das Rufen deines Schützlings und erwirke uns allen bei Gott kraft deiner Fürsprache durch deines lieben Sohnes reiche Verdienste, dass wir von allem Übel des Leibes und der Seele bewahrt, in all unserm Tun und Lassen gesegnet und in unserer Sterbestunde reichlich getröstet werden. Amen.



    Zu Gott




    Wie gut bist Du doch, o mein Gott, zu Deinen treuen Kindern. Es bewegt sich alles in so vielfältigem Wechsel um sie. Bald ist Friede, bald Aufruhr, bald Freude, bald Kummer, bald Versuchung, bald Ruhe, in und um sie herum, und doch stehen sie aufrecht, gehalten durch Deine kraftvolle Hand, und sehen heiteren Blickes in den Sturm, wie in den Sonnenschein. Ich möchte auch mit ganzer Seele Dir angehören, damit ich recht fühlen kann, wie gut es bei Dir ist, mag es am Kreuz sein, oder in Deiner Herrlichkeit. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    An diesem Tag wurde im Jahr 533 von Belisarius, Heerführer des orientalischen Kaisers Justinianus, durch den Beistand der seligsten Jungfrau über die Vandalen in Afrika ein namhafter Sieg erhalten, da Gilimer, der Vandalen König, mit den Völkern seines Bruders Zanzon die Stadt Karthago belagern wollte, von dem Belisarius aber, der ihm entgegen ging, aufs Haupt geschlagen wurde, so dass Afrika nach 95 Jahren wieder unter die Botmäßigkeit der Römer gekommen ist. Diese Veränderung schrieben die Christen der Fürbitte der seligsten Jungfrau zu.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    So nahe ist heute das Weihnachtsfest herangerückt, dass derjenige, der scharfe Ohren hat, von weitem das Gloria der Engel auf Betlehems Fluren schon hören kann, und wer helle Augen besitzt, sieht bereits das göttliche Kind, Maria und Josef, Ochs und Esel und die Hirten, wie sie sich eilends auf den Weg machen zu der Krippe im Stall. Noch sechsmal schlafen, dann ist Weihnachten.



    Es ist ja so, dass sich hinter der Krippe das Kreuz von Golgatha deutlich abhebt, und die heutige Legende wird uns daran erinnern, dass aus der glücklichen Mutter, die vor der Krippe kniet, später die Schmerzensmutter wurde. Nicht die Freude hat uns erlöst, sondern das Leid, und erst aus dem Leid erblüht des Christen Freude.



    So tritt heute Sankt Adelheid vor uns hin, jene Frau auf dem deutschen Kaiserthron, die viel Kreuz und Leid getragen hat und die deswegen, wie andere Mütter auch, der Schmerzensmutter ähnlich ist.



    Als Königskind kam Adelheid zur Welt, aber mit sechs Jahren verlor sie den Vater, König Rudolf II. von Burgund, durch den Tod. Wie arm ist doch ein Kind, das keinen Vater mehr hat, arm selbst dann, wenn es in Samt und Seide gekleidet geht und ein Krönlein auf dem Haupt trägt. So begann vor der Zeit das Leid in Adelheids Leben.



    Mit sechzehn Jahren wurde Prinzessin Adelheid mit dem König Lothar II. von Italien vermählt. Da war sie eine Königin, obwohl sie noch ein Kind war. In einem Alter, da sich bei den jungen Menschen Jugendlust und Jugendfreude recht entfalten, begann bei Adelheid bereits der bittere Ernst des Lebens, denn gebieterisch traten die Pflichten an sie heran, Pflichten dem Gatten und dem Volk gegenüber, dessen Herrscherin sie war. Allzu früh auch wurde die Königin Mutter eines lieben Mädchens, das in der heiligen Taufe den Namen Emma erhielt. Wohl sind Mutterfreuden schön, aber Mutterlast drückt auch schwer.



    Erst drei Jahre war Adelheid Königin, als der königliche Gatte starb. Ein Nachbarfürst, der Herzog Berengar von Ivrea, soll ihn vergiftet haben, weil er selbst König von Italien werden wollte. Mit sechs Jahren hatte Adelheid den Vater verloren, und mit neunzehn Jahren war sie eine Witwe.



    Es sollte noch schlimmer kommen. Herzog Berengar versuchte nämlich, die Witwe zu zwingen, seinen Sohn Adelbert zu heiraten, und als sich Adelheid entschieden weigerte, auf den Plan einzugehen, nahm ihr der Bedrücker Schmuck und Geschmeide weg, setzte sie am Gardasee hinter Schloss und Riegel und behandelte sie wie eine Verbrecherin.



    Eines Nachts jedoch entwich die Gefangene. Im schwankenden Kahn fuhr sie ein mitleidiger Fischer über den See. An den folgenden Tagen hielt sich die leidgeprüfte Frau vor Berengars Häschern, die mit Hunden hinter ihr her waren, hungernd und frierend, das Kindlein Emma im Arm, im feuchten Schilf am See und in Höhlen und hinter Büschen verborgen.



    Doch dann kam der edle Otto der Große, an den sich Adelheid durch einen Boten gewandt hatte, der Bedrängten zu Hilfe, rückte mit Heeresmacht heran, besiegte den Übeltäter Berengar, und am hochheiligen Weihnachtsfest des Jahres 951 vermählte sich Otto mit Adelheid. Es war für die Verfolgte ein schönes Weihnachtsfest. Die verstoßene Königin von Italien wurde deutsche Königin, und zehn Jahre später erhielt sie aus den Händen des Papstes neben dem Gatten die kaiserliche Krone aufs Haupt gesetzt.



    Adelheid war eine gute, fromme, wohltätige, heilige Kaiserin, und deswegen musste sie auch als Kaiserin viel Leid tragen, denn das Kreuz bleibt den Christen treu, und am treuesten folgt es den Heiligen Schritt für Schritt.



    Von den vier Kindern, die Adelheid dem Gatten schenkte, starben zwei im jugendlichen Alter. Es war ein hartes Geschick, denn mit jedem Kind, das eine Mutter begraben muss, wird auch ein Stück von ihr begraben, und erst vierzig Jahre war Adelheid alt, als sie zum zweiten Mal Witwe wurde. Bald darauf entzweite sich Adelheids Sohn Otto II. mit der Mutter, und Adelheid wurde vom kaiserlichen Hof verbannt. Unglück auf Unglück traf in der Folgezeit den ungeratenen Sohn, und unter den Schicksalsschlägen litt niemand mehr als die ferne Mutter, denn das Leid der Kinder drückt doppelt schwer das Herz der Mütter. Kaiserin Adelheid konnte nur weinen und beten, bis endlich Otto ein Einsehen bekam und reuig die Mutter heimrief.



    Doch da hatte sich Adelheids Leidenskelch bereits randvoll gefüllt und lief über. Bald darauf starb die Heilige im Jahre 999, nachdem sie vorher auch noch Otto hatte begraben müssen. Alle Mütter haben es schwer, und je mehr eine Mutter der Schmerzensmutter gleicht, desto schwerer hat sie es. Es ist gut, dass Sankt Adelheid uns kurz vor Weihnachten an diese Tatsache erinnert. Hinter der Krippe steht schon das Kreuz.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatumGestern 08:28
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes





    Von der Notwendigkeit der Erkenntnis Jesu



    O gib in deiner Milde

    Dich deinem Ebenbilde,

    Mein Gott, im Innern kund.

    Denn selig sind zu nennen,

    Die deine Liebe kennen,

    Es preiset jubelnd dich ihr Mund.



    1. "Ich kenne meine Schafe", spricht der Herr, "und meine Schafe kennen mich." (Johannes 10) Kein Schaf der Herde Jesu ist, wer diesen guten Hirten nicht kennt, denn seine heilige Erkenntnis ist ein Kennzeichen seiner Schafe. Diese Erkenntnis kommt nicht vom Hörensagen, sondern sie ist die Frucht der Betrachtung seiner unendlichen Liebe und der Beherzigung seines heiligsten Lebens, seiner himmlischen Lehre, seines Leidens und seines Versöhnungstodes, wodurch wir allmählich zu einer lebendigen und fruchtbaren Anschauung seines Geistes und seines Herzens eingeführt werden. Kennen wir alles, was im Himmel und auf Erden ist, und kennen Jesus nicht, so kennen wir nichts und abermals nichts.



    2. Diese Erkenntnis ist gleich einer Blüte, aus der die Frucht der Liebe hervorgeht. Die Liebe Jesu aber ist der Grund unserer Seligkeit, denn der himmlische Vater liebt uns nur darum, weil wir seinen eingeborenen Sohn lieben, wie der Herr selbst durch die Worte bezeugt: "Der Vater liebt euch, weil ihr mich geliebt habt." Denn Jesus ist der erste Gegenstand der Liebe des ewigen Vaters. Unendlich mehr liebt er ihn, als alle Wesen der Schöpfung zusammengenommen. Ja er liebt auch nichts anderes, außer um seinetwillen. Da also die Liebe uns mit Jesus vereint, liebt er uns als seine Glieder, und macht uns auch nur darum der ewigen Seligkeit teilhaft.



    3. "Ich bin die Tür," spricht Jesus, "wer durch mich eingeht, der wird selig werden." (Johannes 10) Niemand kann ohne die Verdienste Jesu Christi selig werden. Niemand aber kann an diesen unendlichen Verdiensten Anteil erhalten, außer durch die liebende Nachfolge Jesu. Und niemand endlich kann Jesus nachfolgen, ohne ihn zu kennen, den der ewige Vater allen Auserwählten als Vorbild aufgestellt hat. "Denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben." (Römer 8,29) Es ist also die Erkenntnis Jesu Christi der Anfang des ewigen Lebens, und je vollkommener sie ist, um so fruchtbarer ist sie für das ewige Heil. 1. Johannes 2,3: "Wenn wir seine Gebote halten, erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben."

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  • Tages-Gebete DatumGestern 08:19
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete



    Gebet am 15. Dezember



    O heilige Jungfrau Maria, die du um deiner Demut willen würdig befunden warst, die Mutter deines Gottes zu werden, die du aber deshalb zugleich eine Mutter, eine Zuflucht, eine Fürsprecherin der Sünder bist, bitte Gott für mich. Empfiehl mich deinem Sohn, der dich so innig liebt, der dir nichts abschlagen kann, um was du ihn bittest. Sage ihm, dass er mir verzeihe, dass er mir seine heilige Liebe verleihe und mich selig mache, damit ich ihn mit dir vereinigt eines Tages von Angesicht zu Angesicht im Himmel sehen und lieben kann. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau




    Heute ist der achte Tag des Festes der Unbefleckten Empfängnis Mariä. Die Tagzeiten dieses letzten Tages sollen nach Verordnung der Kirche den Tagzeiten des ersten Tages gleich sein. Nur bei großen Festen wird die Feierlichkeit ganze acht Tage hindurch fortgesetzt, dergleichen viele Feste der seligsten Jungfrau, besonders ihrer Unbefleckten Empfängnis, sind. Die katholische Kirche hat in Anordnung der Oktaven bei höheren Festen dem alten Gesetz gefolgt, worin acht Tage für die Hauptfeste bestimmt waren, und der letzte ebenso feierlich, als der erste soll gehalten werden.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Für den heutigen Tag wird folgende Legende erzählt:



    Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde zu Genua aus der edlen Familie Strata eine Tochter geboren, die Maria Viktoria genannt, vortrefflich erzogen, und da sie erwachsen war, einem Edelmann aus dem Hause Fornari zur Ehe gegeben wurde.



    Beide Gatten lebten in Glück und Frieden, in Frömmigkeit und Gottesfurcht, in Milde und Freigebigkeit gegenüber den Armen. Mehrere Jahre waren solcher Weise dahingeschwunden und der Himmel hatte ihren Ehebund mit vier Kindern gesegnet. Da geschah es, dass der Gemahl Viktorias in eine Krankheit verfiel, von der er nicht mehr genesen sollte. Seine christliche Ergebung, mit der er dem Tod entgegensah, minderte in etwas den Schmerz seiner Angehörigen und nächsten Verwandten. Am tiefsten und schwersten aber empfand Maria Viktoria diesen herben Schlag, der durch die Sorge für die Kleinen noch gemehrt wurde. Überdies war sie guter Hoffnung und das fünfte Kind hatte dermaßen, noch ehe es das Licht der Welt erblickt, schon den Vater und damit für alle Zukunft die nötige Stütze verloren.



    Im Übermaß ihrer Schmerzen nun warf sich Maria Viktoria vor dem Bild der allerseligsten Jungfrau nieder und flehte sie an, ihren Kindern Mutter zu sein und mit ihnen sie die arme Witwe, in ihren gütigen Schutz zu nehmen. Die Trösterin der Betrübten konnte dieses kummervolle Herz nicht lange ohne Trost lassen. Sie würdigte sie einer Erscheinung und gab ihr die Versicherung, dass sie alle, Mutter und Kinder unter die Ihrigen aufnehme. Die Kinder würden insgesamt ihrem göttlichen Sohn im Ordensstand dienen, und Viktoria selbst würde die Stifterin eines Ordens werden, der dem Dienst der Mutter des Herrn besonders geweiht sein solle. Durch diese Erscheinung und Versicherung wurde Viktoria, die nur aus Gehorsam und gegen ihre immer gehegte Absicht, Nonne zu werden, in den Ehestand getreten war, mit einer so außerordentlichen Freude erfüllt, dass nicht bloß ihre Tränen von da an zu fließen aufhörten, sondern sie auch, noch ehe sie den Platz verließ, das Gelübde der Keuschheit machte, so wie dass sie nie Seide an ihren Kleidern tragen und allem weltlichen Umgang entsagen wolle. Sie schnitt auch ihre Haare ab, die sehr schön waren, und widmete sich ganz den frommen Übungen. Alle ihre Gedanken waren nun immer dahin gerichtet, wie sie den Orden stiften könnte, der insbesondere bestimmt sein sollte, die Mutter Gottes zu ehren. Je mehr sie diesem Ziel zuschreiten wollte, desto mehr Schwierigkeiten begegnete sie, und der Satan erregte ihr so große Hindernisse, dass sie, hätte sie nicht eine allmächtige Gnade unterstützt, unfehlbar unterlegen wäre. Zuletzt war sie Siegerin über alles, was Satan und Welt in den Weg legten, und nachdem ihre Kinder alle in verschiedene Orden getreten waren, nahm sie mit vier Gefährtinnen den Schleier aus den Händen des damaligen Erzbischofs von Genua und späteren Kardinals Spinola (am 5. August 1604). Sie nannten sich Nonnen der Verkündigung Mariä, weil sie Profess taten, die heiligste Jungfrau in allen Geheimnissen ihres Lebens und in allem, was sich auf sie bezog, zu ehren insbesondere aber im Geheimnis der Verkündigung, da sie dieses in den Besitz des vorzüglichsten aller ihrer Titel, der der Titel „Mutter Gottes“ ist, gesetzt hat. Papst Paul V. approbierte in der Folge diesen Orden. Und bereicherte ihn mit mehreren Gnaden und apostolischen Segnungen.



    Verschieden von diesem Orden der Verkündigung Mariä, den Viktoria Strata gegründet hat, ist der, den Amadeus Graf von Savoyen, der grüne Ritter genannt, im Jahre 1356 gestiftet hatte, ebenfalls zwar zur Ehre und unter dem Schutz der seligsten Jungfrau, aber mit ganz anderem Endzweck. Es war ein Ritterorden, wie solche in damaliger Zeit mehrere auftauchten. Der Stifter setzte die Zahl der Ritter zum Andenken an die fünfzehn Geheimnisse aus dem Leben Mariens, die im Rosenkranz verherrlicht werden, auf fünfzehn fest. Ebenso sollten fünfzehn Priester für sein und der Ritter geistliches Wohl Sorge tragen. Die besondere Verehrung der Gottesmutter war allen Teilnehmern zur strengsten Pflicht gemacht.



    In Erinnerung an die hohe Würde, die Maria dadurch gewann, dass sie die Mutter Gottes geworden und im Andenken an die Hilfe, die sie ob ihrer Mutterschaft uns zu gewähren vermag, bete in Andacht ein Ave Maria.

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  • Vom Reich GottesDatum14.12.2025 12:13
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Von der Erkenntnis Jesu



    Ausgestorben ist das Leben,

    Süßer Jesus, ohne dich;

    Du nur kannst ihm Freude geben,

    Und das Herz zu dir erheben,

    Dich zu lieben ewiglich.



    1. Gott liebt nicht wie die Geschöpfe, deren Liebe beschränkt und endlich ist. Seine Liebe ist gleich ihm selbst unendlich. Er liebt sich selbst in den vernünftigen Wesen, die mit seinem Ebenbild geschmückt sind, und zieht sie auf eine Weise zu sich, die seiner unendlichen Güte und Weisheit, und zugleich dem Bedürfnis des Geschöpfs gemäß ist. Darum ließ er in seiner heiligen Menschheit gleich einer himmlischen Angel in das Meer dieser Welt sich herab, die Seelen durch die Herrlichkeit seiner Liebe zu fangen, und sie vom Fleisch zum Geist, von seiner Menschheit zu seiner Gottheit emporzuziehen. Niemals wären wir zur wahren Erkenntnis Gottes, niemals zur wahren Freude des Herzens gelangt, wenn nicht er selbst uns sichtbar erschienen wäre.



    2. Seine heilige Erkenntnis aber ist nicht müßig in der Seele, der sie innewohnt. Notwendig bringt sie die Liebe hervor, aus der alle Tugenden quellen. Denn eine solche Seele sehnt sich in zarter Dankbarkeit, alles zu tun, was sie ihrem geliebten Heiland als wohlgefällig erkennt. Ja willkommen sogar sind ihr Trübsale und Leiden, ihre Liebe ihm dadurch zu bezeigen. Je getreuer sie aber sich opfert, um so mehr nimmt diese heilige Erkenntnis und Liebe in ihr zu, und sie leuchtet in der Finsternis dieser Welt als ein wahres Licht im Herrn, und ist mitten unter Schmerzen voll seliger Freude. Dahin sei das ganze Verlangen unseres Herzens gerichtet.



    3. Von einer solchen Seele gelten die Worte des Propheten: "Sie wird blühen gleich einer Lilie, blühen wird sie und grünen und vor Freude frohlocken, . . . denn sie wird die Herrlichkeit des Herrn schauen und die Zierde unseres Gottes." (Jesaja 30) So nämlich grünt und blüht, von der Sonne der Gerechtigkeit bestrahlt, eine heilige Seele an allen Tugenden, und frohlockt vor seliger Liebe und Freude über den innerlichen Anblick ihres göttlichen Geliebten, den sie immer um so deutlicher erkennt, als sie tiefer in das Geheimnis seiner heiligen Menschwerdung eindringt. Ergib dich dieser heiligen Betrachtung! Jesaja 60,5a: "Du wirst es sehen, und du wirst strahlen, dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit."

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  • Tages-Gebete Datum14.12.2025 08:53
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 14. Dezember



    Hochwürdige Mutter Gottes Maria! Obwohl ich wegen meines sündigen Lebens nicht wert bin dein Kind zu heißen, richte ich doch mein Herz und Bitten zu dir empor. Öffne mir dein Herz, deine mütterlichen Arme und nimm mich auf, wie eine Mutter ihr Kind aufnimmt, an sich zieht, mit Liebe anblickt, mit Gunst und Liebkosungen überhäuft. Alles will ich aufbieten von heute an, solcher Kindschaft würdig zu werden, und was du mir Gutes erflehst, nur zu meinem Seelenheil verwenden. Ja wegen deiner Treue und Liebe bist du wohl wert, meine Mutter zu sein. Ja, so sei es. Amen.



    Zu Gott



    Ja, mein gütigster Vater, ich will alle Mittel benützen, die mir von der Kirche zur Heiligung meiner Seele angeboten werden. Ich fühle es oft selbst, welche Gewalt noch die verderblichsten Leidenschaften über mich ausüben, und wie schwer es mir wird, sie zu überwinden. Gib Du mir dazu den Mut und Deine Hilfe, denn ohne sie vermag ich nichts, unter Deinem Schutz aber bin ich gesichert gegen die verderblichen Feinde, die von allen Seiten mich umlagern. Darum bitte ich Dich durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Der heilige Johannes vom Kreuz ist aus Andacht zur seligsten Jungfrau in den Karmelitenorden eingetreten, und war ihrer Verehrung ganz ergeben. Er gelobte Gott und der seligsten Jungfrau, als der Mutter des Ordens und beständigen Schutzfrau, die Haltung der strengen Regel. Er gab unter Anrufung des Namens Jesus und Maria seinen Geist auf.

    Vom heiligen Nikasius, Bischof zu Reims, dessen Fest heute die Kirche begeht, wird in seiner Lebensbeschreibung gemeldet, dass er vom Himmel ermahnt wurde, unter dem Namen der seligsten Mutter Gottes eine Kirche in der Stadt zu erbauen.


    https://www.heiligen-legende.de/johannes-vom-kreuz/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Der Heilige des heutigen Tages ist ein Spanier und stammte aus einer freiherrlichen Familie, dem aber von allem Besitz außer dem adeligen Namen nur noch ein Webstuhl übriggeblieben war, an dem sich nach dem frühen Tod des Vaters die Mutter abquälte, um das tägliche Brot für die Familie zu verdienen.



    Die leidgeprüfte Frau tat, was sie konnte, und freute sich im stillen, das Johannes, der Älteste, ein gutherziger Junge, langsam in die Jahre kam, um ihr am Webstuhl zu helfen. Als es aber soweit war, stellte es sich heraus, dass Johannes nicht das geringste Geschick zum Weben besaß, und bei allem guten Willen, den er aufbrachte, rissen ihm immer wieder die Fäden, und das Tuch, das er herstellte, war nie glatt, sondern wie übersät von Knoten und Knubben. Nein, ein Weber saß in dem Jungen nicht.



    Die Mutter überlegte, was man machen solle, und weil sie dachte, dass Holz nicht so leicht zu brechen ist wie Garn, schickte sie Johannes zu einem Schreinermeister in die Lehre. Gewiss hatte die besorgte Frau mit ihrer Ansicht recht, denn Garn ist tatsächlich leichter zu brechen als Holz, aber das Holz hat wieder den Fehler, dass man es zersägen kann, und Johannes zersägte alles, was ihm unter die Finger geriet, Balken und Bretter. Konnte er denn nicht, oder wollte er nicht? Doch, er wollte wohl, aber er konnte wirklich nicht. Es gibt solche Kinder, die zu keiner Handarbeit Geschick haben, und zu diesen gehörte Johannes. Kurzum, das Ende vom Lied bestand darin, dass der Meister den Lehrling heimschickte.



    Wieder überlegte die Mutter, was sie machen solle, und weil sie dachte, dass Stein noch härter als Holz ist, tat sie den Sohn zu einem Bildhauer in die Lehre. Doch auch da versagte Johannes, indem er die Steine zerschlug. Was sollte nun aus dem Kind werden? Das war für die Mutter ein großes Fragezeichen und eine nicht geringe Sorge. Dabei war Johannes zweifelsohne gutgewillt, und niemand litt mehr unter seiner Ungeschicktheit als er selbst. Was sollte also aus dem Kind werden?



    Gerade zu der Zeit, als sich die Mutter die schwere Frage vorlegte, gründete ein reicher Herr ein Spital für arme Leute, und der Mann erbot sich aus freien Stücken, Johannes als Krankenpfleger anzustellen, und da zeigte es sich, dass Johannes endlich am rechten Platz war. Holz und Stein waren für seine feinfühligen Hände zu hart gewesen, wohl aber war er der gegebene Mann, um Kranke zu pflegen, Wunden zu verbinden und bedrückte Menschenherzen zu trösten. Bald meinte der Gründer des Spitals, dass in dem Jungen nicht nur ein geschickter Wärter, sondern auch ein tüchtiger Krankenhauspfarrer stecke. Deshalb ließ er Johannes, der nichts lieber tat als das, auf seine Kosten die höhere Schule besuchen. Ist es nicht trostreich, dass der liebe Gott für jeden Menschen den rechten Platz zu finden weiß?



    Johannes studierte um Priester zu werden, aber Krankenhauspfarrer ist er nie geworden, vielmehr zog es ihn mit tausend Fäden ins Kloster, und weil er ein inniger Marienverehrer war, trat er in den Karmeliterorden ein, in dem die Mutter Gottes hoch verehrt wird. Da war der junge Mann erst recht am rechten Ort, da wurde aus ihm ein kunstvoller Webemeister, der die Fäden der Gnade zu einem Heiligenbild verknüpfte, und ein Zimmermeister wurde aus ihm, der durch Gebet und Buße den glanzvollen Rahmen zu dem Heiligenbild herstellte, und ein Bildhauer wurde aus ihm, der aus sich selbst eine Heiligenstatue verfertigte, so prachtvoll, dass sie für alle Zeiten ein Schmuck der Gotteshäuser bleiben wird. Johannes war ein Künstler hoher Heiligkeit.



    Als Johannes ins Kloster ging, erhielt er nach Karmeliterbrauch einen Zunamen und hieß fortan Johannes vom Kreuz. Viel Kreuz hat er lebenslang tragen müssen, denn er wurde der Erneuerer des Ordens, der nicht ohne Widerspruch die Karmeliterklöster zur anfänglichen Strenge zurückführte. Um der guten Sache willen hat der Heilige einmal sogar neun Monate lang in einem grauenhaften Gefängnis verbringen müssen. Auch quälten ihn bis zum Tod unheilbare Wunden und Geschwüre. Die Heiligen haben es stets am schwersten, und weil sie bei allem Kreuz und Leid nie den Mut, die Geduld und die Freude verlieren, sondern Gott zulieb ausharren bis ans Ende, deshalb werden sie Heilige. Seitdem der liebe Heiland, mit dem schweren Kreuz beladen, als erster seinen Einzug in den Himmel hielt, kommt keiner mehr hinein, der nicht auch seinerseits Kreuz und Leid als Pass und Ausweis vorzeigen kann.



    Das Tröstlichste, was wir aus der Legende des heiligen Johannes vom Kreuz erfahren, ist, dass der liebe Gott für jeden Menschen den rechten Platz zu finden weiß.






    Der heilige Johannes vom Kreuz



    Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz . . .

    denn stark wie der Tod ist die Liebe.

    Hohelied



    Ein treuer Hirte trauert

    Allein am Bergeshang;

    Er weint aus Liebessehnsucht

    Und seufzet schwer und bang.

    Vom Himmel in das Erdental

    Trieb ihn der heißen Liebe Qual:

    Sie hat verwundet grausam, ach, sein Herz!



    Um eine Hirtin weint er,

    Von Liebe heiß entbrannt.

    Doch sie hat ihn vergessen

    Und schmerzlich ihn verkannt.

    Noch folgt er ihrer Schritte Spur

    Durch Wald und Wiese, Feld und Flur,

    Und grausam ist verwundet, ach, sein Herz.



    Er klagt mit bitt`ren Tränen:

    Mein Lieb hat mich verbannt.

    Wie bin ich doch verlassen,

    Weh` mir, im fremden Land.

    Für Erdenstaub sie mich verließ

    Und meiner Liebe Paradies:

    Wie ist verwundet, grausam, ach, mein Herz!



    Den Kreuzesbaum ersteigt er,

    Er will sie wiedersehn:

    Jetzt ruft er sie bei Namen

    Mit lautem Liebesflehn;

    Dann öffnet er die Arme weit

    Und stirbt vor bittrem Liebesleid,

    Denn grausam ist verwundet, ach, sein Herz!



    (Von Jacinto Verdaguer - Deutsch von Clara Commer)


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  • Vom Reich GottesDatum13.12.2025 08:41
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Jesus unser Bruder

    in der menschlichen Natur



    O lehre, Herr, mein Herz dich würdig loben,

    Der du den Staub so himmelhoch erhoben:

    Dass du in Huld hernieder kamst auf Erden,

    Im Fleische unser Bruder hier zu werden.



    1. Betrachte, zu wie unendlich hoher Würde Jesus uns erhoben hat, als er sich herabließ, in der menschlichen Natur unser Bruder zu werden. Denn dass der eingeborene Sohn Gottes unser wahrer Bruder wurde, bezeugt nicht nur der Apostel, der ihn den Erstgeborenen aus vielen Brüdern nennt, sondern auch Jesus selbst, als er die liebende Magdalena zu seinen Jüngern mit den Worten sandte: "Geh aber zu meinen Brüdern, und sage ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott." (Johannes 20, 17b) Erstaunt über diese wunderbare Erhöhung, ruft der Jünger der Liebe aus: "Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es." (1. Johannes 3,1) Hocherstaunlich fürwahr ist diese Erhöhung zu einer so großen Herrlichkeit.



    2. Allerdings zwar ist Jesus der eingeborene Sohn Gottes von Natur, und wir sind nur Kinder durch Aufnahme. Denn "er ist der Erstgeborene, der Erste an Gaben und der Höchste in der Herrschaft." (Genesis 49,3) Aber nicht weniger ist darum diese Würde unser, da nicht weniger uns gehört, was wir von der Freigebigkeit des Königs zum Geschenk erhalten, als was wir durch angeborenes Recht besitzen, wenn anders wir die Bedingung erfüllen, unter der dies Geschenk uns verliehen wird. Dies aber ist die Bedingung des himmlischen Königs: "Denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei." (Römer 8,29)



    3. Jesus ist das lebendige Bild der Väterlichen Wesenheit, dem alle Auserwählten durch Sanftmut, Demut, Reinheit, Geduld, Liebe und Barmherzigkeit gleichförmig werden müssen. Und nach der größeren oder geringeren Gleichförmigkeit, die wir mit ihm erlangen, wird unsere Stufe in der Glorie bemessen. Denn wie unter Geschwistern zuweilen einige dem Wunsch nach höher sind denn die übrigen: also wird dies auch im Himmel bei den Auserwählten sein, wiewohl alle als Kinder geliebt werden. Darum ringen wir aus ganzer Kraft nach dieser Gleichförmigkeit mit unserem erstgeborenen Bruder, denn nur dadurch sichern wir unsere Auserwählung. Jesus Sirach 50: "Die Krone der Brüder ist rings um ihn."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum13.12.2025 08:32
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete


    -Heilige Lucia

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    Liebevolle Jungfrau, ich liebe dich! Weil du so schön, so keusch, so jungfräulich bist, darum schenke ich dir mein ganzes Herz, meine ganze Liebe. Gott selbst liebt dich über alle Geschöpfe. So muss doch ich armer Mensch ebenfalls dich innigst lieben. Ja ich liebe dich, weil du eine so treue Mutter des Sohnes Gottes, weil du eine so glorwürdige Königin bist. Helft mir alle Engel und Heiligen Maria zu lieben und zu loben, zu benedeien in Zeit und Ewigkeit. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Odilia




    Wir bitten Dich, o Gott, verleihe uns auf die Fürbitte der heiligen Odilia ein liebevolles Herz und Geduld in Schwierigkeiten und Krankheiten, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Lucia



    O Gott, der Du Dich würdigst, in reinen Seelen, wie in Deinem Tempel, zu wohnen, verleihe uns auf die Fürbitte der heiligen Lucia, dass wir diesen heiligen Tempel stets rein erhalten, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Man betet und singt in der Kirche von der ersten Vesper des Advents bis auf Mariä Lichtmess die Antiphon, Alma redemptoris Mater etc., "O große Mutter des Erlösers etc.", die den gottseligen und gelehrten Herrman Contractus, der von Kindheit an abgesetzte und zusammengezogene Glieder hatte, zum Urheber hat. Er war ein geborener Deutscher und aus einer adeligen Familie. Er lebte im Kloster St. Gallen in der Schweiz im Jahr 1040, trug eine ausnehmende Andacht zur seligsten Jungfrau, und starb im Jahr 1054.

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  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Zur Zeit des Königs Dagobert in Frankreich kam Rodichael, König der Britanen oder Engländer nach Frankreich, um Friedensunterhandlungen mit ihm zu treffen. Danach ging er zum heiligen Audoen, damals noch am Hof des Königs, und speiste mit ihm, um den Diener Gottes von himmlischen Dingen reden zu hören. Darauf kehrte er nach Hause zurück, rief seinen jüngeren Bruder Jodok zu sich, eröffnete ihm sein Vorhaben, das Reich ihm zu überlassen und einzig und allein das Himmelreich zu suchen. Jodok verlangte acht Tage Bedenkzeit. Sein Sinn ging ebenso auf himmlische Dinge, der Antrag des Bruders war ihm daher nicht willkommen, und er wusste nicht wie er ausweichen konnte. Da ging er ins Kloster Lamailon, in dem er die erste Bildung genossen hatte, und überlegte betend, was zu tun sei. Während dieser Tage kehrten Pilger beim Kloster ein, die sagten, dass sie nach Rom wallfahren wollten. Jodok schloss sich an diese Pilger an, ging heimlich weg, und kam mit diesen nach Paris. Unschlüssig, ob er die Pilger weiter begleiten soll, betete er abermals und entschloss sich schließlich für ein ganz verborgenes Leben. In dieser Absicht bestieg er das Pontinische Gebirge, damals der Aufenthaltsort von vielem Wild und allerlei anderen Tieren, und entschloss sich jenseits Alteja-Flusses zu wohnen. Ihm begegnete aber durch Gottes Fügung der Herzog des Landes Haymon, redete ihm zu in sein Haus zu kommen, er möge bei ihm Gott dienen. Jodok folgt dem Herzog, widmete sich der Heilswissenschaft, wird Priester, bedient als solcher seinen Herrn sieben Jahre lang und hebt dessen Sohn aus der Taufe, dem er den Namen Ursinus gab. Der Herzog gewann ihn sehr lieb und wert wegen seiner frommen Sitten. Jodok konnte das Verlangen nach der Einsamkeit nicht mehr unterdrücken und begab sich zu einem einsamen Ort, Brahik genannt, der ringsum mit Wasser umgeben war. Da baute er ein Kirchlein und eine kleine Hütte, diente Gott Tag und Nacht, und, weil der Einsiedler so wenig menschlichen Umgang hatte, so fügte es Gott, dass Fische und Vögel gar freundlich mit ihm umgingen. Da trug es sich zu, dass seine Mildherzigkeit auf die Probe gestellt wurde. Es kam ein Bettler (Christus in Gestalt eines Bettlers) und begehrte etwas zu essen. Es war aber nur ein einziges Brot vorrätig. Der Bruder Wulmar kam und sagte es. Jodok verschnitt das Brot in vier Teile, und befahl einen Teil dem Bettler zu geben. Dies geschah. In immer dürftigerer Gestalt kam der zweite und dritte Bettler und begehrte des Brotes, und so wurde das zweite und dritte Stück den Armen gegeben. Schließlich kam ein Bettler in gar armer, hungriger Gestalt und begehrte Brot. Wulmar kam ganz ungeduldig und sprach: „Wenn du auch das vierte Stück weggibst, was bleibt uns übrig?“ „Gib, Bruder, auch das vierte Stück, der Herr wird schon für uns sorgen.“ Und nicht lange ging es, es standen vier Schifflein vor dem Ort mit Nahrung beladen. Niemand wusste woher die Schifflein kamen. Und niemand wusste wohin. Darauf machte Gott seinen Diener durch viele Gebetserhörungen bekannt. Er zog nach achtjährigem Aufenthalt, um dem Zulauf des Volkes auszuweichen, an einen anderen Ort, Rimak genannt, und baute da wieder eine Kirche zu Ehren des heiligen Martinus. Da wurde nun der Diener Gottes, statt von Menschen, vom Teufel selbst mannigfaltig versucht und geplagt. Je mehr die Kräfte der himmlischen Welt in der Seele sich zeigten, desto tätiger offenbarten sich die Kräfte des Abgrunds. Eine Schlange vom bösen Geist getrieben versetzte dem Gottesmann einen Biss in die Ferse, der ihn sehr schmerzte. Ungefähr vierzehn Jahre hielt der Heilige die Versuchung des Feindes aus. Nach dieser Zeit begab sich Jodok von Gottes Geist getrieben in ein schattiges Tal nahe am Meer, und schlug da für immer seine Wohnung auf. Er baute zwei Bethäuser zu Ehren der beiden Apostelfürsten. Er machte von da aus eine Wallfahrt nach Rom, weil Papst Martin ihn zu sehen verlangte. Er bekam von ihm einige Reliquien und kehrte zurück. Mit einer großen Feier wurden diese Reliquien in die von Haymon neu aufgebaute St. Martinskirche beigesetzt. Bei dieser Feier wurde dem heiligen Überbringer während des heiligen Messopfers eine Hand gezeigt, die ihn segnete, und eine Stimme wurde gehört, die sprach: „Dem, der die zeitliche Krone verachtet, ist eine ewige bereitet.“ Schließlich hat Jodok, der im Fleisch wie ein Engel gelebt, sein Leben selig beschlossen und seine Seele unter Begleitung der Engel in herrlichem Glanz und Wohlgeruch dem Himmel zugeschickt. So geschehen am 13. Dezember des Jahres 653. Sein Leichnam wurde mit großer Feierlichkeit begraben. Bei Lebzeiten wurde ein Mädchen durch sein Handwasser sehend. Auf sein Gebet entquoll ein Brunnen im Wald. Viele Wunder geschahen bei seinem Grab. So schrieb Fortunas, ein Abt, des von Jodok gestifteten Klosters.

    https://www.heiligen-legende.de/jodokus-von-ponthien/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Odilia wurde vor dreizehnhundert Jahren im Elsass als die Tochter des alemannischen Herzogs Atich geboren. Die Mutter war recht, aber der Vater war nicht recht, war nur äußerlich ein Christ, innerlich jedoch ein wilder Heide, der die Frauen und Mädchen nicht achtete. Mächtig hatte er sich gefreut, als ihm die Gattin sagte, sie wolle ihm ein Kindlein schenken. Als aber das Kind geboren wurde und der Herzog erfuhr, dass es ein Mädchen und dazu ein blindes, unschönes und hässliches Geschöpf war, geriet er in Zorn, denn einen Sohn wollte er haben und nicht solch einen Wurm von einem Mädchen.



    Das Ende vom Lied war, dass der unmenschliche Vater den Befehl gab, dass Kind im Rhein zu ertränken. Doch da legte sich die Mutter ins Mittel und ließ die Kleine heimlich in ein weit entferntes Kloster bringen. Dort wuchs das Mädchen unbekannt in ängstlich gehüteter Verborgenheit heran, unschön und blind, und unverständlicherweise wurde es erst mit fünfzehn Jahren auf den Namen Odilia getauft. Bei der Taufe ereignete sich ein Wunder. Als sich nämlich das Taufwasser über Odilias Haupt ergoss, öffneten sich die Augen dem Licht, so dass die Blinde sehend wurde. Zugleich wich alle körperliche Unehre von dem jungen Menschenkind, und in fast überirdischer Schönheit blühte Odilia auf wie eine Rose im Morgentau.



    Unsichtbarerweise wiederholt sich übrigens dieser Vorgang, sooft eine Taufe gespendet wird. Jeder Mensch ist wegen der Erbsünde, mit der er zur Welt kommt, unschön und hässlich vor Gottes Blick, sobald aber das Taufwasser die schwarzen Flecken der Erbschuld fortspült, wird die Seele des Täuflings mit einer unvergleichlichen Schönheit bekleidet, so dass sich darüber sogar die Engel und Heiligen im Himmel freuen.



    Weiter berichtet die Legende, dass Odilia später auf das elterliche Schloss Hohenburg im Elsass heimkehrte. Ihr Bruder Hugo verhalf ihr dazu, und weil Hugo es gegen den Willen des Herzogs tat, erschlug der Vater den eigenen Sohn. Weinen möchte man fast, wenn man von solcher Grausamkeit erfährt, und alle Kinder sollen dem lieben Gott herzlich dafür danken, dass er ihnen einen Vater gab, der sich, selbst wenn er zuweilen streng ist und straft, doch vielmals besser aufführt als der wüste Herzog Atich.



    Dann sollte Odilia auf des Vaters Befehl einen jungen Mann heiraten, den sie nicht mochte, weil sie sich in lebenslänglicher Jungfräulichkeit dem lieben Heiland versprochen hatte. Um dem heiligen Gelöbnis treu zu bleiben, floh die Prinzessin in der Kleidung einer Magd zur nächtlichen Stunde über den Rhein in den Schwarzwald. Als sie dort, eine Stunde von Freiburg im Breisgau entfernt, am Fuß eines Felsens rastete, erschien auf schnaubendem Ross der rasende Vater, um die Flüchtlinge zu züchtigen und heimzuholen. Da betete Odilia aus Herzensgrund zum Himmel um Hilfe und Schutz, und siehe, der Felsen war weicher als das harte Vaterherz, denn er öffnete sich und nahm die Verfolgte auf und verbarg sie vor dem blindwütigen Herzog Atich. Heute steht an der Stelle, wo das geschah, eine Kapelle, und eine Quelle sprudelt dort, aus der Heilwasser für kranke Augen fließt.



    Nach diesem Ereignis öffneten sich endlich auch des Vaters Augen, und der Herzog erkannte, dass Gottes Hand sein Kind schützte und schirmte. Wahrhaft bekehrte sich der wüste Mann und machte aus der Hohenburg ein Kloster, dem Odilia vierzig Jahre lang bis zu ihrem seligen Ende vorstand. In Freude diente sie dem Herrn, und gegenüber den Armen war sie überaus wohltätig bis in unsere Zeit, denn auf dem Hohenberg, der jetzt Odilienberg heißt, fließt heute ebenfalls eine Heilquelle für kranke Augen.



    Ottilia und der Pilger



    Ein Greis, im Schnee ohnmächtig hingestreckt,

    Mit Beulen wie ein Lazarus bedeckt,

    Zum Himmel schickt er halb erstorbne Laute.

    Das hört Ottilia, die Gottgetraute,

    Die jeder Seufzer aus dem Schlafe schreckt.



    Sie eilt dahin, wo sie´s im Geist gesehn;

    Allein zu spät, schon ist´s um ihn geschehn,

    Sie findet nur den Leichnam des Erstarrten.

    „Versuch ich´s, ihn zu betten und zu warten,

    Vielleicht erhört der Himmel noch mein Flehn.“



    Zur Klosterpforte trägt sie ihn im Nu,

    Bereitet ihm auf weichen Polstern Ruh,

    Auf seine Brust gesenkt, dass er erwarme,

    Umschlingt sie ihn mit lilienweißem Arme,

    Und Leben facht ihr reiner Hauch ihm zu.



    Da öffnet er die Augen und erschrickt,

    Als er so nah die Holde sich erblickt:

    „Hinweg, o schnell von dem unselig Kranken!

    Soll ich durch Pest und bös Geschwür dir danken,

    Du edle Retterin, die Gott mir schickt?



    Wer mich berührt, den fasst der Seuche Graus,

    Drum weichen alle Menschen vor mir aus,

    Mich duldet niemand unter seinem Dache;

    Denn kaum empfand ich Gottes schwere Rache,

    So stieß der Knecht mich aus dem eignen Haus.



    Und als ich weinend mich zur Kirche schlich,

    Der Priester am Altar entsetzte sich,

    Und der Gemeinde weigert er den Segen.

    Ich musste mich auf eine Bahre legen,

    Und eine Messe las man über mich.



    Dann auf dem Friedhof ward ich ausgeführt,

    Verbrannt die Bahre, die mein Leib berührt,

    Und mir geboten, Menschenspur zu meiden.

    Seitdem nun schweif ich pfadlos über Haiden

    Wo nie des Menschen Stapfe ward verspürt.



    Siehst du die Klapper nicht, das graue Kleid,

    Des Misselsücht´gen warnendes Geleit,

    Dass du es wagtest, Hilfe mir zu reichen?

    O soll das Gift dich, Herrliche, beschleichen,

    So find ich erst den Gipfel meinem Leid.“



    Ottilie schweigt, ein seliges Lächeln schwebt

    Ihr um das Auge, das zum Himmel strebt,

    Dann küsst sie ihn und weiß von keinem Schrecken.

    „Unreines mag das Reine nicht beflecken;

    Denn rein verbleibt, wer Gottes Ehren lebt.



    Den Menschen war dein Atemzug verhasst;

    Denn sie gedachten ihrer Sündenlast,

    Und deine Näh war sichtliches Verderben,

    Du aber musstest Reinigung erwerben

    Und hättest du nur meinen Saum gefasst.



    Erhebe dich, du bist gesund und rein,

    Nicht reiner kann des Himmels Sonne sein,

    Und deine Sünden hat dir Gott vergeben!“

    Durchdrungen fühlt er sich von neuem Leben

    Und Gottes Dienst gelobt er es zu weihn.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher

    Das Bistum Straßburg verehrt, nach der allerseligste Jungfrau, die heilige Odilia als seine erste Schutzpatronin, und nicht ohne Grund ist sie daselbst immer im gesegnetsten Andenken und in hoher Verehrung geblieben. Sie war die Gründerin des weiblichen Klosterlebens im Elsass, und die Stifterin vortrefflicher Anstalten zum Wohl der leidenden Menschheit, in denen sie mit ihren Klosterfrauen für andere sich auf die wohltätigste Weise nützlich machte, während sie von der Welt geschieden die evangelische Armut übte, ganz jener großen Weisheit der Heiligen gemäß, die von dem Menschen sich trennen, um vor deren Lastern sich zu bewahren, und mit den Menschen in Verbindung stehen, um ihre Gebrechen zu heilen, und in ihrem Elend sie zu unterstützen. Die Heiligkeit der Dienerin Gottes, die schon in ihren Taten so herrlich erglänzte, ward auch sogar bei ihren Lebzeiten, und noch mehr nach ihrem Tod durch häufige Wunder bekräftigt.



    Odilia oder Othilia war eine Tochter Adalrichs (den man auch Atticus, Attich und Hettich nennt), Herzogs von Elsass, und kam zur Welt ungefähr um das Jahr 662 zu Oberehenheim, einer etwa fünf Stunden von Straßburg gelegenen ehemaligen freien Reichsstadt, wo der Herzog seinen Wohnsitz hatte. Das Schloß des Atticus ward in der Folge zerstört, und jetzt sind nur noch einige Trümmer desselben zu sehen.



    Odiliens Mutter hieß Berswinda (Berwinde, Berchinde, Bruswinde usw.), und war eine Schwestertochter des heiligen Leodegar, und der Bilibilde, Gemahlin des Königs Childerich II; wie Schöpflin in einer handschriftlichen Note nachweißt. Attich, wie le Cointe und Schöpflin dartun, ein Sohn Leuterichs oder Leuthers, Herzogs von Allemanien, der an Siegberts II. Hof die ersten Ämter bekleidete, hatte nebst Odilien noch eine Tochter, Roswinda genannt, und vier Söhne, namens Etto, (Eticho oder Heddo), Adalbert, Hugo und Batacho oder Batticho. Wegen der Verdienste seiner Ahnen und seiner Verwandtschaft mit dem austrasischen König, erhielt er nach des Herzogs Bonifaz Tod von Childerich II. das Herzogtum Elsaß, das nach seinem Tod auf seine Söhne überging.



    Der Herzog Attich war, obgleich im Christentum geboren und erzogen, und auf Christentum haltend, von roher Gemütsart, was er durch verschiedene unedle Handlungen, besonders gegen Odilia, und, wie man sagt, gegen seinen Sohn Hugo, auf eine ganz unwürdige Weise an Tag legte. Diese nämlich kam blind zur Welt, was er für sein Haus als entehrend hielt, und darum seine eigene Tochter nicht einmal in seinem Schloss dulden wollte. Einige Schriftsteller wollten sogar behaupten, der grausame Vater habe den Befehl gegeben, das schuldlose Kind zu ermorden, gleich den Spartanern, welche in unmenschlicher Gefühllosigkeit die mit Gebrechen zur Welt geborenen Kinder dem Tode weihten.



    Die fromme Berswinda, voll Angst und Besorgnis, und wohl einsehend, dass ihres Gemahls unmenschliche Gesinnungen nicht zu besiegen wären, dass vielmehr jede Bemühung seine Leidenschaftlichkeit nur desto höher steigern würde, entfernte im Stillen ihr Kind durch eine treue Dienerin, welche dasselbe nach Scherweiler bei Schlettstadt brachte, wo sie ein ganzes Jahr mit ihm verblieb. Da aber mittlerweile die ganz außergewöhnliche Sorgfalt, mit welcher sie des Kindes pflegte, Aufsehen erregte, und die Mutter hiervon Nachricht erhielt, schickte sie es einer Verwandten oder Freundin, welche Äbtissin zu Palme, später Baume-les-Nones an dem Doubs, sechs Stunden von Besancon, war.



    In Betreff des Ortes, wo Odilia die heilige Taufe empfangen, so wie auch hinsichtlich der Person, die ihr dieselbe erteilt, sind die Geschichtsschreiber nicht einig. Die einen sagen, sie sei in ihrem zwölften Monat zu Moyen-Moutier oder in einer Kapelle bei Stibach oder Etival getauft worden; andere behaupten etwas später zu Regensburg; wieder andere meinen, sie habe in der Abtei Baume am Doubs nach ihrem zwölften Jahr von dem heiligen Erhard, Bischof von Regensburg, die heilige Taufe empfangen. Diese Meinung aber, dass sie der heilige Eberhard, angeblich Bischof von Regensburg, getauft habe, zerfällt schon deshalb, weil der bischöfliche Stuhl dieser Stadt erst ein Jahrhundert später errichtet worden ist. Der Pater le Cointe glaubt, sie sei getauft worden im Elsass. Allein die meisten Denkmale stimmen für die Abtei Baume, und für den heiligen Eberhard oder Erhard, Abt von Ebersheimmünster an der Ill, eine deutsche Meile unterhalb Schlettstadt. Eberhard von Ebersheimmünster mochte wohl ein Regionar-Bischof gewesen sein, und das Evangelium zu Regensburg gepredigt haben. Auch kann man ganz gut annehmen, dass der heilige Hidulph, früher Bischof von Trier, dann Abt von Moyen-Moutier, als Taufpate gegenwärtig gewesen, denn er genoss einer hohen Achtung in dem Hause des Herzogs, der seiner Abtei auch das Landgut von Feldkirch schenkte, welches bis in die letzte Zeit diesem Gotteshaus zugehörte.



    Obgleich indes die Angaben in obiger Beziehung nicht zur geschichtlichen Gewissheit gesteigert werden können, so wissen wir doch zuverlässig, dass Odilia in der Taufe mit der Erleuchtung der Seele, auch zugleich das Augenlicht erhalten hat; dass aber der Herzog, ihr Vater, ungeachtet demselben die frohe Botschaft dieser wunderbaren Begebenheit überbracht worden, seine Tochter dennoch von sich entfernt wissen wollte.



    In dem Kloster Baume, wo alle Tugenden geübt wurden, nahm indes die Heilige zu an Gnade und Weisheit. Mit schnellen Schritten eilte sie auf dem Weg der Vollkommenheit voran, und die Widerwärtigkeiten, die ihr jeweilig zustießen, befeuerten nur noch wundersamer ihren Eifer, und begründeten sie unerschütterlich in der christlichen Geduld und Sanftmut. Sie fühlte sich zwar nicht gedrungen, unter die Zahl der Klosterfrauen sich aufnehmen zu lassen, wie das Brevier von Besancon fälschlich angibt, dennoch aber befolgte sie mit großem Eifer die Ordensregel, und konnte sogar in diesem Betreff den Klosterfrauen zum Muster aufgestellt werden. In ihr war vorzüglich jenes Licht des Glaubens aufgegangen, das in allem Gottes Fügung und den Zweck der Tugend zeigt; in ihr flammte jenes Feuer des himmlischen Sinnes und der Nächstenliebe, das zu Gebet und Betrachtung begeistert, und zum Wohltun und zur Aufopferung für die Menschen. Keine Not blieb ihr unbekannt, und kein Bedrängter schied von ihr ohne Trost und Labung. Alles, was ihr zu Gebote stand, goss sie mit fröhlicher Mildherzigkeit in den Schoß der Armen, und verdoppelte dadurch ihre Werke der Barmherzigkeit, dass sie ihnen zugleich Frömmigkeit und Gottesfurcht einzuflößen sich bestrebte. – Ihre Amme ehrte sie mit kindlicher Liebe wie eine Mutter. Durch ihre Vermittlung ward auch dieselbe in das Kloster Baume aufgenommen; und in ihrer letzten Krankheit wich Odilia nie von ihrer Seite. Nach ihrem Hinscheiden bestattete sogar die Heilige mit eigener Hand ihren Leichnam.



    Diese allumfassende, aber gegen Angehörige ganz besonders zärtliche Liebe drängte sie auch unaufhörlich, sich mit demjenigen auszusöhnen, dem sie ihr Leben verdankte, obgleich er sie nie als Kind behandelt hatte. Ohne Zweifel stand sie ununterbrochen in Verbindung mit ihrer gottseligen Mutter, die ihr auch die vielen Almosenspenden mochte gegeben haben, welche sie in den Schoß der Armen goss. Sie begann nun auch einen Briefwechsel mit einem ihrer Brüder, den einige Schriftsteller, jedoch ohne Gewährschaft, Hugo nennen, und der einen überaus milden und friedfertigen Sinn hatte. Als sie dessen Zutrauen sich erworben, eröffnete sie ihm ihr glühendes Verlangen, ihren Vater wieder zu sehen, seine Abneigung gegen sie zu besiegen, und ihn, sei es auch mit der schwersten Demütigung, zu bewegen, dass er seine Härte ablegen, und sein Herz den sanften Eindrücken der Vaterliebe und zugleich durch diese den höher begeisternden Gesinnungen des Glaubens öffnen möchte. Der wohlmeinende Bruder versuchte beim hartherzigen Grafen alle Mittel, dessen Gemüt zu sänftigen und ihn zu bewegen, seine Tochter aus ihrer Verbannung endlich zurück zu rufen. Atticus aber blieb verhärtet, und erwiderte nichts, als dass er seine Ursache habe, auf seiner Weigerung zu beharren. So hat besonders Hartherzigkeit und Grausamkeit, wie jedes andere Laster, wenn der Mensch einmal aus den Schranken der Menschlichkeit, und also damit ganz aus den Schranken des Christentums getreten ist, seine eigene Verstockung, die keine Selbstrechtfertigung kennt, oder nur Verstocktheit zur Rechtfertigung hat. Der junge Edelmann, dem die Versöhnung zwischen Vater und Schwester sehr am Herzen lag, und der dabei die Überzeugung hegte, dass die Gegenwart der heiligen Odilia, die er als eine tugendhafte, sanfte und liebenswürdige Schwester kannte, mehr vermöchte, als seine zudringlichsten Reden, lud dieselbe nach Hohenburg, und gab ihr das Versprechen, er wolle alle nötigen Einleitungen hierzu treffen.



    Schon bestieg sie mit ihrem Gefolge den Berg, als der Herzog den Zug erblickte. Da er sogleich von seinen Söhnen hierüber Aufschluss begehrte, erwiderte ihm der genannte Hugo, Odilia komme, und er selbst habe sie in die Burg eingeladen, hoffend, er werde sie als ein guter Vater in Gnaden aufnehmen. Bei diesen Worten geriet der Graf in solche Wut, dass er seinem Sohn einen tödlichen Streich versetzte. Einige sagen, er sei nur schwer verwundet worden; andere behaupten, er sei tot zur Erde gestürzt. Die erste Vorgabe wäre erwiesen, wenn man dartun könnte, dass jener Sohn wirklich Hugo geheißen, von dem der gleichzeitige Verfasser der Lebensgeschichte Odiliens sagt, er sei vor seinen Eltern gestorben. Die zweite Behauptung macht indessen das Stillschweigen des gedachten Schriftstellers unwahrscheinlich, weil er gewiss nicht ermangelt hätte, dem Vater diese Grausamkeit vorzuwerfen, wofern der Tod des Sohnes wirklich sogleich erfolgt wäre.



    Indessen ward das Gemüt des Herzogs erweicht, und er verabscheute selbst den Gräuel, zu welchem er sich in seinem Zorn hatte hinreißen lassen. Gestraft durch seine eigene Tat, wie dies überall die Leidenschaft tut, obgleich diese Strafe nicht immer Besserung zur Folge hat, gab er sich den Gefühlen der Natur und der Religion zurück. Odilia, welche indes den Berg erstiegen, wirft sich in Tränen zerfließend zu den Füßen ihres Vaters, der sie mit inniger Zärtlichkeit aufrichtet, in seine Arme schließt, und ihr mit der unglücklich beglückten Mutter Berswinda und der ganzen Familie den Kuss des Friedens und der Liebe gibt.



    Atticus wollte nun, wie es heißt, die Heilige mit einem Edelmann vermählen; doch sie hatte eine höhere Absicht: nämlich, dem Herrn sich zu weihen, und dieser trat auch der Vater, er, der vorhin nur seinen Willen kannte und seiner Leidenschaft folgte, willig bei.



    Odilia übte von nun an einen großen Einfluss auf das Herz ihres Vaters; sie erteilte ihm heilsamen Rat sowohl in Betreff seines Seelenheils, als hinsichtlich der Verwaltung des Herzogtums Elsass, deren Bewohner sie durch Mitwirkung des Herzogs zu eifrigen Christen gebildet zu sehen, den sehnlichsten Wunsch hegte. Zu diesem Zweck gedachte sie eine fromme Genossenschaft gottseliger Jungfrauen zu gründen, die ihre eigene Heiligung wirkend, zugleich durch ununterbrochene Aufopferung und Dienstwilligkeit gegen andere, den Menschen nahe und fern nützlich werden sollte.



    Attich gab daher unserer Heiligen um das Jahr 680 das Schloss Hohenburg mit allen seinen Einkünften und Gütern, wo sie auf dem Gipfel des Berges, der beinahe das ganze Elsass beherrscht, ein Jungfrauenstift begründete, das in kurzer Zeit von heilsbegierigen Seelen, die sich durch den Tugendglanz der heiligen Odilia angezogen fühlten, bevölkert wurde. Mannsklöster gab es zwar damals schon einige im Elsass; unserer Heiligen aber war es vorbehalten, das erste für Frauen zu stiften. Das Opfer, das der Herzog zu diesem Zweck brachte, war außerordentlich. Denn wegen seiner vorteilhaften Lage, der Festigkeit seiner Mauern und der Stellung seiner Türme war Hohenburg jeder Zeit ein unübersteigbarer Wall gegen feindliche Anfälle, so wie dasselbe nun durch die Frömmigkeit der jungfräulichen Seelen, die es eingenommen, eine feste Burg gegen die Andränge der Welt und ihrer Laster wurde. Hohenburg heißt von jenen Zeiten an Odilienberg.



    Zehn Jahre gingen mit der Aufführung des Klostergebäudes dahin, ohne dass dasselbe noch zur gänzlichen Vollendung gebracht worden, so umfassend war der Plan, nach dem es eingerichtet werden sollte. Indes hatten sich schon bei hundertdreißig Töchter von vornehmer Geburt zur Genossenschaft aufnehmen lassen; und wie eine liebende Mutter versammelte sie Odilia in ihrer Einsamkeit und leuchtete ihnen als ein vollendetes Muster der klösterlichen Heiligkeit vor. Ihr Eifer dachte im Augenblick an keine Regel und an keine Frage, was sie zu tun hätten; sie strebten nach Vollkommenheit und schauten bloß auf ihre geistliche Führerin, um als gelehrige Kinder in ihre Fußstapfen zu treten. Ihr stilles, abgezogenes, dem Gebet geweihtes Leben vereinigte sie allzeit inniger mit Gott und die Handarbeit, mit dem Psalmengesang wechselnd, schützte vor Einförmigkeit und beugte der Gefahr des Ermüdens und Überdrusses vor. Für ihren Unterhalt sorgte der Herzog, wie auch für einige Priester, welche die Bestimmung hatten, auf dem Berg den Gottesdienst zu besorgen. Es sollen deren vierzehn gewesen sein. Indessen sah Odilia wohl ein, dass, um der Genossenschaft einen dauernden Beistand zu geben, durch eine bestimmte Regel sowohl dem Wankelmut als dem übertriebenen Eifer vorgebeugt werden müsse, und benützte deshalb die glückliche Stimmung ihrer Mitschwestern, die in dem ersten Eifer der Nachahmung keiner Regel bedurften, im Einverständnis mit ihnen für das Kloster gewisse Satzungen zu bestimmen. Sie berief sie demnach zusammen, und nach einmütiger Anrufung des Heiligen Geistes wählten sie sich miteinander eine Regel, nach welcher sie forthin ihre Lebensweise einzurichten gedachten. Alle Chroniken des Benediktiner-Ordens behaupten, sie hätten die Regel des Patriarchen der abendländischen Mönche angenommen; und sogar der gelehrte Mabillon, durch die Vorliebe für seinen Orden vielleicht bestochen, spricht sich für diese Meinung aus, indem er vorgibt, um die Beweise seiner Gegner mit einem Mal niederzuschlagen, der Name Canonica oder Chorfrau sei erst am Ende des 8. Jahrhunderts aufgekommen. Allein Laguille, Hugo von Stibach, Albrecht und Grandivier haben ihn bündig widerlegt.



    Odilia eröffnete die Versammlung mit folgenden Worten an ihre Klostergenossinnen: „Ich weiß, meine teuersten Schwestern, dass wir für Jesus nicht zu viel tun können, und dass die größten Abtötungen die Anbeter der gekreuzigten Gottmenschen nicht abschrecken sollen. Allein lasst uns den Vorwürfen unserer Nachkommen vorbeugen; die Lage unseres Hauses erfordert eine Arbeit, der sie nicht gewachsen wären; nicht einmal können wir ohne große Mühe unser weniges Wasser bekommen. Beschränken wir eine Strenge, die den Körper ertöten würde, ohne die Seele zu trösten, nimmermehr unterlassen wir aber solche Übungen, welche das Herz läutern und heiligen. Das kanonische Leben scheint demnach unserer jetzigen Lage am angemessensten zu sein.“ Alle stimmten der Meinung ihrer heiligen Vorsteherin bei, und unterwarfen sich einer bestimmten Lebensregel. Humbert, Abt von Moyen-Moutier, welcher 1044 die Lebensgeschichte der heiligen Odilia in Versen schrieb, behauptet, sie habe ihren Mitschwestern eine Sammlung von Satzungen gegeben, die sie aus den Regeln des heiligen Augustinus, des heiligen Benedikt und des heiligen Columban gezogen. Wahrscheinlich haben die Stiftsdamen von St. Stephan in Straßburg und jene von Eschau auch die Regel von Hohenburg angenommen; denn kurz darauf wurden die ersten vom Herzog Adalbert, Odiliens Bruder, die andern von dem Straßburger Bischof Remigius, ihrem Neffen gestiftet, und die zwei ersten Äbtissinnen derselben, Nichten unserer Heiligen, hatten zu Hohenburg ihre Bildung erhalten.



    Wenn diese sogenannten Stiftsdamen die kanonische Regel beobachteten, so ist dieses nicht so zu verstehen, als wären sie weltliche Chorfrauen gewesen, wie später die Stiftsdamen von Remiremont in Lothringen, und jene von Andlau, welche die heilige Kaiserin Richardis als ihre Stifterin verehrten. Sie waren wirkliche Klosterfrauen, die, allem Irdischen entsagend, unter einer Äbtissin eine Genossenschaft bildeten. Man nannte sie nur darum Chorfrauen, um sie von den Nonnen zu unterscheiden, welche sich zu der Regel des heiligen Benediktus bekannten. Die Lebensweise jener war nicht so streng wie dieser, indes hießen beide Monialen oder Sanctimonialen, und ihre Häuser nannte man Klöster oder Konvente. Odilia glaubte jedoch von ihrer Seite mehr schuldig zu sein, als sie von ihren Mitschwestern zu verlangen berechtigt wäre. Sobald sie daher ihre Gemeinde gegründet hatte, ergab sie sich allen Werken der Abtötung. Ihre Nahrung bestand in etwas Gerstenbrot und einigen Gemüsen; sie trank nur Wasser, ausgenommen an Festtagen; die Nacht brachte sie im Gebet zu, bis der Schlaf sie zur Ruhe nötigte; ihre Lagerstätte bestand aus einer Bärenhaut und einem harten Stein.



    Der Eifer der heiligen Äbtissin wuchs mit jedem Tag. Ihre heilige Gesinnung war fruchtbar an heiligen Taten; und diese selbst streuten wieder hundertfältig segenbringenden Samen in ihr Herz und befeuerten aufs Neue ihre großmütige wohltätige Liebe. In wenigen Menschen erschien die Heiligkeit liebenswürdiger als in Odilia. Ihre Andacht war nicht beschränkt in der Stunde des Gebets und in die Stimmung und den frommen Genuss des Gemüts; sie verstand vollkommen ein arbeitsames Leben mit der Süße der Beschaulichkeit zu vereinen. Und wenn sie die Mängel und Seelenkrankheiten anderer unverwandt ins Auge fasste, um in Liebe dieselben zu heilen, so entgingen keineswegs ihrem Blick die körperlichen Leiden der Armut und der Verlassenheit. Da Hohenburg sehr mühsam zu besteigen war, besonders für die Armen und Kranken, so ließ sie am Fuß des Berges gegen Mittag hin, wo man die St. Nikolauskapelle sieht, ein Spital erbauen, um alle Gebrechlichen und Notleidenden darin aufzunehmen. Ob diese Stiftung vor oder nach dem Tod Berswindas, die im Jahr 690 starb, geschehen sei, kann nicht genau bestimmt werden: wäre es ausgemacht, dass ihre Güter, welche sie im Flecken Bersch besessen, durch sie selbst an dieses Pflegehaus übergegangen, dann wäre freilich dieser Zweifel gehoben. Allein wir möchten diese Stiftung mit mehr Grund einige Jahre nach dem Tod dieser Gräfin annehmen.



    Wir erinnerten eben, dass die hohe Lage des Klosters den Zutritt desselben höchst beschwerlich machte: dessen ungeachtet besuchte Odilia jeden Tag die Armen und Kranken des Hospitals zum hl. Nikolaus, und spendete ihnen häufige Almosen.



    Die Heilige, die, wie wir schon erzählten, den Herzog, ihren Vater, zu milden und christlichen Gesinnungen gebracht, und gleichsam sein ganzes Gemüt umgewandelt hatte, bewog ihn auch noch in seinem Alter, dass er sogar seine Wohnung neben dem neuen Kloster nahm, um da seine Tage in Buße und Gottergebenheit zu beschließen. Die fromme Mutter begleitete ihn dahin, und beide dienten dem Herrn in einmütiger Liebe. Der Herzog ward vor seinem Ende mit einer schmerzlichen Krankheit heimgesucht, in welcher ihm seine heilige Tochter stets zur Seite blieb, um ihn mit kindlicher Sorgfalt zu verpflegen, zu trösten und zu stärken. Nach seinem Hintritt (am 20. Februar 690) ergoss sie sich mehrere Tage nacheinander in glühende Gebete für die Ruhe seiner Seele, beobachtete strengeres Fasten und übte noch sonstige Bußwerke; und endlich am fünften Tag soll Gott ihr und einigen Klosterfrauen geoffenbart haben, dass seine Seele in den Himmel aufgenommen worden.



    Berswinda, welche, von gleichem Eifer entflammt, mit ihrem Gemahl den Bußweg betreten, folgte ihm auch bald in die Ewigkeit. Neun Tage nach dessen Bestattung, da sie eben in der Kapelle des heiligen Täufers Johannes im Gebet versunken war, starb sie eines plötzlichen Todes. Odilia setzte ihren Leichnam unter seinem Grabmal bei, das sie in der Muttergottes-Kapelle errichten lassen, und wo die Gläubigen in der Folge zur Verehrung hinströmten, bis beide im Jahr 1617 in die Engelskapelle übertragen worden. Bei der Bestattung waren auch des Grafen zwei Söhne Etto oder Eticho und Adelbert gegenwärtig, welche besonders reichliche Almosen bei dieser Gelegenheit spenden ließen. Man sieht dermalen noch auf dem St. Odilien-Berg Attichs Grabmal mit einigen von seinen und seiner Gemahlin Berswinda Gebeinen; die meisten sind jedoch in die Abtei Ebersheimmünster gebracht worden.



    Vor seinem Tod hatte der Herzog seine Besitzungen unter seine Söhne verteilt. Etto, den einige als den jüngsten Sohn angeben, behielt das Herzogtum Breisgau und die Grafschaft Argau; Adelbert, den man für den ältesten Sohn hält, das Herzogtum Elsass nebst Sundgau, Schwaben und der Schweiz; Hugo erhielt mehrere Ländereien mit dem Titel: Graf von Elsass; Battacho fiel das Willer- oder Weylertal nebst dem Gut Limburg zu.



    Wenn Odilia das Institut für Chorfrauen der eigentlichen Nonnen-Regel vorzog, so geschah dies mitunter wohl in der Absicht, um mit ihrer Familie beständig in Verbindung zu bleiben, und so auf die Heiligung derselben tätig einwirken zu können. Und wirklich hat dieses Haus eine Menge Stiftungen als Denkmale seiner Frömmigkeit zurückgelassen, die bis zum Ausbruch der französischen Staatsumwälzung den Unglücklichen einen Zufluchtsort, den Künsten und Wissenschaften eine Freistätte darboten, und zur Förderung der Wohlfahrt in der ganzen Provinz nicht wenig beitrugen.



    Da die zwei von dem Herzog Attich vor der Rückkehr Odiliens errichteten Kapelle die Klosterfrauen und die Menge herbeiströmenden Volkes nicht mehr fassen konnten, baute die fromme Äbtissin eine neue und viel größere Kirche, die unter der Anrufung der allerseligsten Jungfrau eingeweiht wurde. Diese Kirche scheint noch zu den Lebzeiten Attichs begonnen worden zu sein, weil er die Kosten des Baues getragen haben soll. Um mit desto größerer Geistessammlung beten zu können, ließ sie neben der Hauptkirche noch ein Bethaus errichten, das sie Muttergottes-Kapelle nannte. Neben diesem Bethause erbaute sie dann noch die sogenannte Kreuzkapelle, worin sonst der alte steinerne Sarg sich befand, der die Überbleibsel der Gebeine des Atticus und der Herzogin Berswinda verwahrt, und der erst im Jahr 1753 aus der Engels- oder hangenden Kapelle dahin gebracht worden. Aus Dankbarkeit für das in der heiligen Taufe erlangte Augenlicht errichtete sie noch eine Dritte zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers, die in der Folge St. Odilienkapelle genannt wurde, weil man in derselben die heilige Äbtissin beigesetzt, und ihre Gebeine daselbst der Verehrung der Gläubigen ausstellte. Im Klostergarten stand eine vierte Kapelle, in welche man durch die Klostermauer ging. Da war es, auf dem Felsenboden vor dem Altar, wo die heilige Odilia unter anhaltendem Gebet für ihren Vater häufig Zähren vergoss, weshalb dieselbe auch den Namen Zährenkapelle führte. Es ruhte darin der Leichnam der heiligen Eugenia. Endlich sah man noch eine andere, von welcher wir oben schon geredet haben, Engelskapelle genannt, weil sie der Verehrung der himmlischen Geister gewidmet war, oder hangende Kapelle, weil sie am äußersten Rand eines Felsen lag, der zum Teil unterhöhlt war, zum Teil eine senkrechte Wand bildete.



    Diese verschiedenen Kapellen waren eben so viele Stationen, worin die frommen Gefährtinnen unserer Heiligen ihrer Andacht in einsamer Stille pflegten. Gegen Morgen pflanzte Odilia zu Ehren der drei göttlichen Personen drei Linden, welche zugleich das Kloster gegen die heftigen Winde schützten. Beim Brand im Jahr 1681 zerfielen zwei davon in Asche, die dritte stand noch im Jahr 1698.



    Wir haben bereits erinnert, dass Odilia am Fuß des Berges ein Armen- und Krankenhaus errichtet, und dass sie täglich die Armen und Kranken in demselben besuchte. Ein so rührendes Beispiel der großmütigsten Nächstenliebe machte tiefen Eindruck auf ihre Mitschwestern, die, um gleichfalls an diesem edlen Wer teilzuhaben, und für den Fortbestand des Hauses zu sorgen, ihre Äbtissin baten, neben dem Spital ein neues Kloster zu bauen, weil zu gewissen Zeiten des Winters das Ab- und Aufsteigen unmöglich werden könnte, um von dort aus die Kranken Tag und Nacht verpflegen zu können. Der Antrag wurde genehmigt, und um das Jahr 700 waren die neuen Gebäude nebst einer Kirche schon aufgeführt. Diese neue Anstalt wurde Niedermünster genannt und blieb unter der Aufsicht der heiligen Odilia.



    Der Herr, welcher gerechte Seelen oft hier schon verherrlicht, bewies mehr als einmal, wie sehr ihm die erbarmende und großmütige Liebe seiner Dienerin gefiel. Eines Tages lag an der Klosterpforte ein Aussätziger, der jammernd ein Almosen begehrte. Die Heilige bereitete sogleich einiges Labsal und wollte selber den Armen damit bedienen, als ihr im Nähertreten aus dieser lebendigen Leiche ein unausstehlicher Gestank entgegen kam; sie entsetzte sich anfänglich, doch sogleich über die menschliche Natur sich erhebend, umarmte sie mit inniger Zärtlichkeit den Unglücklichen, reichte ihm das Essen, und flehte zu Gott, er wolle ihm Geduld verleihen, oder die Gesundheit wieder geben. Ihr Gebet ward sogleich erhört, indem der Aussätzige plötzlich von seinem Übel genas.



    Spätere Geschichtsschreiber erzählen, dass sie ein anderes Mal, da sie aus dem Spital in das obere Kloster hinaufstieg, einem vor Durst bis zum Tod entkräfteten Kranken begegnet ist. Wegen ihres hohen Alters und ihrer Gebrechlichkeiten war es ihr aber unmöglich, schleunige Hilfe zu schaffen. Da betete sie zu Gott, mit der ganzen Kraft ihres Flehens, und ward erhört; aus einem Felsen sprudelte ein Wasserquell hervor, an dem der Kranke sich labend auf der Stelle genas. An diese fromme Begebenheit erinnert immer noch der Odilienbrunnen, eine Quelle, welche eine Viertelstunde unterhalb dem Kloster an dem langen schmalen Wolfstaler Hügel aus dem unterhöhlten Felsen strömt, und unter einem steinernen Kreuz durch eine Rinne in einem Sarg fließt, aus welchem das Wasser den Berg hinab gen Niedermünster läuft.



    Dem Kloster war es verboten, einen Armen oder Kranken abzuweisen. Da nun eines Tages eine ungewöhnliche Menge sich einfand, wurde der Weinvorrat erschöpft; man meldete dies der Äbtissin, die erwiderte, der Himmel habe schon dafür gesorgt; und wirklich, berichtet man, waren alle Gefäße wieder mit Wein gefüllt.



    Die vollendete Tugend der heiligen Odilia hatte sie schon längst für den Himmel reif gemacht, und ihr hohes Alter ließ auf ihren baldigen Hintritt schließen. Sie selber hatte von ihrem nahen Tod eine geheime Ahnung, und offenbarte dies in der St. Johannes-Kapelle ihren versammelten Schwestern. Nebst der heiligen Eugenia und Gundelinde, war auch die heilige Attala, ehehin Chorfrau zu Hohenburg, und damals Äbtissin von St. Stephan in Straßburg, alle drei Nichten unserer Heiligen, bei dieser Voraussagung gegenwärtig. Nachdem sie den Schwestern ihren baldigen Tod bekannt gemacht, ermahnte sie dieselben, in keiner Weise von ihrem bisherigen Eifer abzuweichen. Sie stellte ihnen das Vergängliche und Eitle dieses Lebens und die Kürze der Prüfungen vor, auf welche eine ewige Belohnung folgt, und ermahnte sie endlich auch zur Liebe Gottes und zum Gebet für ihre Verwandten. Darauf ließ sie dieselben in die Muttergottes-Kapelle ziehen, um da ein seliges Ende für sie zu erflehen. Während dies geschah, lag die Heilige in Verzückung; dann empfing sie die heilige Wegzehrung, sagte ihren Schwestern das letzte Lebewohl und entschlief selig im Herrn den 13. Dezember, am Tag der heiligen Lucia. Ihr Todesjahr weiß man nicht genau. Gemeinhin gibt man das Jahr 720 an; jeden Falles starb sie vor dem Jahr 722, wo Eugenia schon als Äbtissin erscheint. Ihre sterbliche Hülle ward in der Kapelle des heiligen Johannes des Täufers beigesetzt; und an ihrem Grab sind zu allen Zeiten viele Wunder geschehen, aus welcher Ursache sie auch öffentlich verehrt wird.



    Im Jahr 1354 kam der Kaiser Carl IV. nach Hohenburg, um den Leichnam der Heiligen zu sehen. Der Bischof von Straßburg und der Bischof von Olmütz, eröffneten daher den Sarg, aus welchem der Kaiser den vorderen Teil des rechten Armbeins erhielt, den er dem Dom zu Prag verehrte. (Die Verehrung der Reliquien von Heiligen ist biblisch begründet: Reliquien sind, übersetzt man das Wort aus dem Lateinischen ins Deutsche, nach christlicher Deutung „Überbleibsel“ aus dem irdischen Leben einer heiligmäßigen Person – sei es ihr Leichnam, Teile ihres Körpers oder Dinge, die mit ihr in Berührung getreten sind. Schon den Schriften der Bibel sind Ansätze der Reliquienverehrung zu entnehmen. So nahm Moses beim Auszug aus Ägypten die Gebeine Josephs mit, Exodus 13,19; durch die Berührung der Gebeine Elischas wurde ein Toter wieder lebendig, 2 Könige 13,21. Im Neuen Testaments heißt es zu den Wundern des heiligen Paulus: „Sogar seine Schweiß- und Taschentücher nahm man ihm vom Körper weg und legte sie den Kranken auf; da wichen die Krankheiten und die bösen Geister fuhren aus“, Apostelgeschichte 19,12. Für die katholische Kirche ist der Reliquienkult erlaubt und nützlich. Das Konzil von Trient, 1545-1563, betont, dass die Leiber der Heiligen lebendige Glieder Christi und Tempel des Heiligen Geistes waren, dass sie einst wieder auferweckt und verherrlicht werden und dass Gott durch sie den Menschen viele Wohltaten spendet.)



    Die heilige Odilia war sehr unterrichtet, und vorzüglich bewandert in der Heiligen Schrift und in der Kirchengeschichte. Ihre Reden, wie auch ihr Testament zeugen von einer erleuchteten Frömmigkeit und einer seltenen Gewandtheit in der Führung der Seelen wie in der äußeren Leitung ihrer Genossenschaft. Einen ihrer Vorträge über das einsame Leben findet man bei Ruyr. Ihr echtes Testament, verfasst um das Jahr 708, das man mit einem Unterschobenen nicht verwechseln wolle, steht bei Grandidier. Ach trieb Odilia das Studium der lateinischen Sprache, welches sich auf ihre nachfolgenden Schwestern vererbte.



    Nach dem Ableben der heiligen Odilia, welche die sämtlichen Einkünfte der beiden Stiftungen zu Hohenburg und Niedermünster verteilt hatte, mit Ausnahme des Hofes Oberehnheim, der ihnen gemeinschaftlich blieb und als Band der Einheit dienen sollte, versammelten sich die Chorfrauen beider Klöster, um für jedes eine eigene Äbtissin zu wählen und zu ernennen. Die einstimmige Wahl fiel auf Eugenia und Gundelinde, zwei Nichten Odiliens, und Töchter des elsässischen Herzogs Adelbert und seiner Gemahlin Gerlinde, Eugenia für Hohenburg, Gundelinde für Niedermünster. Eugenia starb am 16. September um das Jahr 735, und wurde lange Zeit öffentlich verehrt. Ihre Gebeine wurden bis in das Jahr 1622 aufbewahrt, wo die Schweden unter Mansfelds Anführung ihren Sarg zerschlugen. Einige ihrer Reliquien befinden sich noch zu Oberehnheim und zu Wilgotheim.



    Ju jeder Zeit wurden häufige Wallfahrten zum Grab der heiligen Odilia unternommen, an dem eine unzählige Menge Wunder auf ihre Fürbitte geschehen sind, besonders an Augenkranken. Der Odilienberg, wo sich die Gebeine der Heiligen unversehrt erhalten haben, wird dermalen noch sehr besucht aus der Nähe und Ferne. Seit der französischen Revolution war gewöhnlich ein Geistlicher daselbst, der die Wallfahrtskirche bediente.



    Die Verehrung der heiligen Odilia schreibt sich beinahe von ihrem Todesjahr her; der gleichzeitige Verfasser ihrer Lebensgeschichte nennt sie durchgehend glückselig. Das alte Martyrologium vom Ende des 8. Jahrhunderts, so wie das von Beda setzen ihren Todestag unter die Feiertage, die dortmals in der Straßburger Diözese begangen wurden. Ihren Namen ließt man auch in einem Kalender, der vor einem Vesperbuch des 9. Jahrhunderts steht. Dieses Buch gebrauchte die Königin Hemma, Gemahlin Lothars, und wurde ehehin zu Reims in der Bibliothek von St. Remigius aufbewahrt. Ihre Verehrung wurde durch viele Wunder, so wie durch verschiedene päpstliche Bullen bestätigt. Der Name der heiligen Odilia steht bei Ado und Molan, wie auch im römischen Martyrologium unter dem 13. Dezember.


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  • Vom Reich GottesDatum12.12.2025 07:38
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Johannes im Gefängnis



    Frei und selig selbst in Banden

    Ist, wer Gott im Herzen trägt;

    Hat er treu den Kampf bestanden,

    Durch den Gott zu führen pflegt.

    Reicht er selbst die Siegeskrone

    Ihm zu ewig reichem Lohne.




    1. Ein Abgrund sind die göttlichen Gerichte. Betrachte den stolzen König Herodes und den heiligen Täufer Johannes in einem Palast. Herodes ist in Purpur, Samt und Seide gekleidet, Johannes mit einer rauen Kamelhaut kaum halb bedeckt. Herodes hält glänzende Gastgelage in seinen Prunkgemächern, Johannes leidet Hunger im Kerker. Herodes wird als ein Halbgott verehrt, Johannes von den Großen des Hofes und der unwissenden Welt verachtet. Herodes glänzt in Gold und Geschmeide, Johannes ist belastet mit Fesseln und Banden. Wer wird nicht den einen beneiden, den andern bedauern? Dennoch vertauschte der so schmählich gefesselte Engel der Wüste seine Fesseln nimmermehr gegen allen Glanz und alle Herrlichkeit dieses Königs.



    2. Sitzt aber der Gottlose auf dem Thron, und schmachtet der Heilige im Kerker und wird für ein ungerechtes Bluturteil aufbewahrt, so muss notwendig eine andere Welt sein, wo diese himmelschreiende Ungerechtigkeit vollkommen ausgeglichen wird. Denn ist ein Gott, so muss er gerecht sein. Das Amt der Gerechtigkeit aber ist, die Tugend zu belohnen und die Schuld zu bestrafen. Weil aber Gottes unendliche Weisheit dies nicht immer in dieser Welt tut, leugnen viele Gottlosen seine Gerechtigkeit und dadurch ihn selbst. Oder aber sie sagen, ihre Laster zu beschützen, Gott sei zu erhaben, als dass er um menschliche Dinge sich kümmere.



    3. Doch wer den freien Geist erschaffen hat, der ist auch sein Richter. Unendlich ist Gottes Weisheit, "wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege!" (Römer 11,33b) Erfahren muss der Pilger die Mühsale der Pilgrimschaft, zu den Wonnen der Heimat zu gelangen. Im Feuer muss das Gold geläutert werden, um so glänzender daraus hervorzugehen. Ersterben muss das Samenkorn, hundertfältige Frucht für den Himmel zu bringen. In Tränen säen muss, wer in Freuden ernten will. Und mehr wird Gott durch die großmütige Aufopferung seiner Märtyrer verherrlicht, als durch alle übrigen Werke seiner Schöpfung. Psalm 19,10b: "Die Urteile des Herrn sind wahr, gerecht sind sie alle."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum12.12.2025 07:25
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete



    Die Gottesmutter Maria in der Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus (Frechenrieden)

    Gebet am 12. Dezember



    Wie groß, erhabene Jungfrau, ist deine Glorie im himmlischen Vaterland! Deine Klarheit erleuchtet das ganze himmlische Paradies und das ganze himmlische Heer erfreut sich im Anschauen deiner unvergleichlichen Schönheit und alle Engel und Heiligen lieben dich. Weil ich dich aber nicht genug lieben kann, so rufe ich alle Engel und Heiligen an, sie mögen dich für mich lieben und bitte auch deinen Sohn, er möge dir jetzt an meiner Stelle eine herzliche Liebe erweisen und auch meinem Herzen eine große und treue Liebe zu dir einflößen. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Letzter Sieg des Kaisers Heraclius, den er im Jahr 627 über den Chosroes durch den Beistand der seligsten Jungfrau erhalten hat. Kaiser Heraclius wagte sich gleich zuerst in den Kampf, und erschlug mit himmlischer, durch die Fürbitte der seligsten Jungfrau erhaltener Stärke den Anführer der persischen Armee, den Prinzen Razates und zwei der vornehmsten persischen Feldherren, wobei er an den Lippen und sein Pferd am Schenkel durch einen Lanzenstich verwundet wurde. Das Gefecht war blutig und lang, die feindliche Armee wurde endlich ganz geschlagen, und die Paläste des Chosroes verbrannt. Dies geschah am Samstag den 12. Dezember im Jahr 627 durch den mächtigen Schutz der Mutter Gottes, nachdem der Krieg zwischen Heraclius und Chosroes schon sieben Jahre gedauert hatte.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Die vom Kaiser Decius verursachte Verfolgung gab im Jahr 250 zu Alexandria Anlass zu unerhörten Ausschweifungen. Die ganze Stadt schien in eine Räuberhöhle und Mordgrube verwandelt zu sein. Der heidnische Pöbel drang gewaltsam in die Wohnungen der Christen und schleppte sie ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht zu Hunderten zu den Richtstätten, die nicht aufhörten, vom Blut der Bekenner Jesu zu rauchen. Ihre Häuser wurden geplündert, und was man von der Einrichtung nicht des Fortbringens wert hielt, warf man auf die Gasse und legte Feuer daran. Wild und und unmenschlich brutal ging es zu. Der Schrecken lähmte die Gemüter vieler Christen, besonders der begüterten und in Ehrenämtern stehenden. Manche von ihnen waren feige und niederträchtig genug, den Glauben zu verleugnen, um das Leben und ihre Schätze zu retten, so dass sich auch hier bewährte, wie schwer der Reiche zur Seligkeit gelangt. Doch fanden sich dafür wieder andere, die unerschütterlich wie Felsen standen und furchtlos im Bekenntnis für Jesus, den Gekreuzigten ausharrten. Unter diesen war einer der hervorragendsten der heilige Julian, dessen Festtag wir am 27. Februar feiern. Gleichen Starkmut zeigten Epimachus und Alexander, zwei angesehene Bürger der Stadt. Man riss sie aus ihren Häusern und führte sie mit Ketten beladen in das Gefängnis, wo sie die Qualen des Hungers und Misshandlungen aller Art zu ertragen hatten. Da ihre Standhaftigkeit nicht zu besiegen war, wurden sie mit Stockschlägen und eisernen Krallen auf das Entsetzlichste zerfleischt und zuletzt in ungelöschtem Kalk verbrannt.



    Der heilige Dionysius, Bischof von Alexandria, der Augenzeuge ihrer Peinen war, hat uns einen gedrängten Bericht davon hinterlassen. In ihm macht er auch Meldung von vier Frauen, die die Marterkrone am selben Tag und am selben Ort empfingen. Die erste hieß Ammonaria und war eine zarte Jungfrau, deren schwachen Körper aber eine wahre Heldenseele bewohnte. Sie brachte dem Richter, der mit Hilfe der grausamsten Martern das Geständnis des Abfalles von ihr erpressen wollte, durch ihr lautloses Dulden zur Verzweiflung, so dass er, um nicht wieder von einer Frau beschämt zu werden, die anderen drei ohne vorangehende Folterung kurzweg enthaupten ließ. Merkuria, Dionysia und abermals Ammonaria waren die Namen dieser treuen Bekennerinnen. Dionysia, die Mutter vieler Kinder, die sie zärtlich liebte, erhob sich über die Gefühle der Natur, um in der Liebe zu Jesus nicht wankend zu werden. Alle diese Blutzeugen kommen unter dem 12. Dezember im römischen Martyrologium vor.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum10.12.2025 21:25
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Vom Anhören der Heiligen Messe



    Lass, Herr, in Andacht mich vor dir erscheinen,

    Mit deinem Sühnungsopfer mich zu einen;

    Denn hier wird die Erlösung mir zu Teil.

    Dein ewiges Opfer tilget meine Schulden,

    Es kräftigt mich, zu kämpfen und zu dulden,

    Und führt mich durch dein Blut zum ewigen Heil.



    1. Jesus, unser ewiger Hoher Priester, brachte auf dem Altar des Kreuzes seinem ewigen Vater sich als ein Opfer dar, das die ewige Gerechtigkeit Gottes versöhnte. In der Heiligen Messe aber bittet er als unser ewiger Mittler beim Vater, die unendlichen Verdienste seines heiligsten Leidens uns zuzuwenden, gibt allen, die dem Tisch des heiligen Altars sich in Andacht nahen, sich selbst als die Opferspeise und das Unterpfand des ewigen Lebens, und vereint die Gebete seiner Gläubigen mit den seinigen, damit sie dadurch geheiligt und erhörbar werden vor dem ewigen Vater, der alles, was er uns verleiht, nur durch seinen eingeborenen Sohn und um seinetwillen uns verleiht.



    2. Jesus ist unser wahrhaftiges Sühnopfer, das Lamm Gottes, das alle unsere Sünden hinwegnimmt, wenn wir beim heiligen Opfer uns mit ihm vereinigen, und durch ihn in wahre Zerknirschung um die Verzeihung unserer Sünden bitten. Vergeblich jedoch bitten wir, und keine Erhörung findet unser Gebet und unser Opfer, wenn wir nicht selbst aus ganzem Herzen denjenigen verzeihen, die uns irgendwie beleidigt, betrübt oder auf was immer für eine Weise uns geschadet haben, weil ein Mensch eines unversöhnlichen Herzens kein lebendiges Glied seines Körpers ist, und daher den belebenden Einfluss des Hauptes nicht empfangen kann, der nur den lebendigen Gliedern zuteil wird. Denn keine Barmherzigkeit findet, wer keine Barmherzigkeit erzeigt.



    3. Opfert aber Jesus, unser Hoher Priester und unser Opfer, sich jeden Tag in unbeschreiblicher Liebe für uns: können wir dann je sagen, dass wir ihn lieben, dass wir wahres Verlangen haben, seiner unendlichen Verdienste teilhaft zu werden und Gnaden des Heils zu erlangen, wenn wir diesem heiligen Opfer nur selten, nur wenn wir unter einer schweren Sünde dazu verpflichtet sind, und auch da nur mit zerstreutem Herzen und Sinn, beiwohnen? Versammeln wir uns vielmehr täglich um unseren göttlichen Erlöser, beten wir ihn mit inbrünstigem Herzen an, opfern wir uns mit ihm in bußfertigen Gesinnungen, und wir werden die Früchte seiner Erlösung wahrhaft in uns erfahren. "Jesus aber hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum." (Hebräer 7,24)

    https://www.heiligen-legende.de/damasus-von-rom/

  • Tages-Gebete Datum10.12.2025 21:18
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 11. Dezember




    O unvergleichliche, wunderbare Jungfrau, wir verehren dich mit demütigem, andachtsvollem Herzen. Die Heiligsten der Jungfrauen übertriffst du an Heiligkeit und wie eine Lilie unter dem Dornengesträuch erhebst du dich unter ihnen. Sie wurden in Sünde empfangen und fielen der Sünde anheim, du aber, rein von Sünden und Mängeln, tratest hervor aus Gottes Hand. So bist du, Maria, das Meisterstück der größten Reinheit und Schönheit geworden. Nimm unsere Begrüßung gnädig an, damit wir deine heilige Empfängnis würdig feiern. Amen.



    Zu Jesus Christus auf die Fürbitte des heiligen Damasus



    O Herr, der Du dem heiligen Damasus die Sorge über Deine Kirche anvertraut und den Mut gegeben hast, ihre Feinde zu bekämpfen und zu besiegen, stärke uns auf seine Fürbitte, dass wir Deine Kirche auch mit Gefahr unseres Lebens verteidigen, der Du lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Zu Jesus Christus



    Herr, wir haben zu fürchten, das zarte Jungfrauen einst im Gericht gegen uns aufstehen und uns verurteilen. Stärke uns, dass wir es zur Ehre Deines heiligen Namens mit Wort und Tat bekennen, dass wir Christen sind, der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

    https://www.heiligen-legende.de/damasus-von-rom/

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