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  • Vom Reich GottesDatumGestern 08:22
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Vom Laster der Verleumdung



    Setze, Herr, vor meines Mundes Pforte

    Eine Wache zum Gericht;

    Dass nur milde und gerechte Worte

    Treten an des Tages Licht.



    1. Kein Laster ist im eigentlicheren Sinn niederträchtiger, als die Verleumdung. Ergießt deine Galle sich über einen Feind, so geschieht dies offenbar aus Hass, aus Rachsucht, und zwar dann, wenn er am wenigsten imstande ist, sich zu verteidigen. Was aber ist je eines ehrliebenden Gemütes unwürdiger? Ergeht deine Verleumdung über einen Freund, so ist dies schändliche Falschheit und Verrat. Wie kannst du je in seiner Gegenwart ihn loben und deiner Liebe ihn versichern, dann aber mit der gleichen Zunge ihm Böses nachreden, und seinen Ruf schänden? Ist dies nicht Niederträchtigkeit? Verleumdest du aber eine gleichgültige Person, die dir nichts zu Leide tat, so ist dies gräuliche Bosheit und Schäbigkeit des Herzens.



    2. Und mit welchen Waffen ficht die Verleumdung! Mit einer arglistigen Zunge, die ihr Gift verbirgt, desto meuchlerischer zu verwunden oder zu töten. Die niederträchtigsten Verleumdungen werden insgeheim und im Vertrauen, immer aber in Abwesenheit des Verleumdeten ausgestreut, damit er sich nicht wehren kann. Kaum ist eine schmählichere Feigherzigkeit denkbar! Wohl nennt der Prophet einen solchen Lästermund ein offenes Grab, das Fäulnis und Gestank aushaucht, wodurch die Unschuld und die Gerechtigkeit getötet werden. Was gehen die Fehler der anderen dich an? Möchtest du, dass man so mit dir umgeht? So bedecke sie denn mit dem Mantel der Nächstenliebe, und wende deinen Eifer gegen dich selbst, und du wirst vollauf zu tun finden.



    3. Hältst du etwa den Raub der Ehre und des guten Rufes deines Bruders für einen geringen Raub? Das bürgerliche Leben raubst du ihm dadurch, und tötest überdies deine eigene Seele, oder schlägst ihr doch unheilbare Wunden. Denn verziehen wird diese Sünde nur, wenn sie durch Widerruf ersetzt wird. Hast du aber je widerrufen? Oder kam jemand in der Absicht zu dir, eine Verleumdung zu widerrufen? Wie schmerzliche Übel erzeugt oft ein unbesonnenes Wort, und wie schwer ist es, sich dafür zu entschuldigen. Lerne schweigen und deine Zunge bändigen, die "ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit ist". (Jakobus 3,6a) "Aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen, und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden." (Matthäus 12,37)

  • Vom Reich GottesDatum16.11.2025 12:48
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Gebt dem Kaiser was des Kaisers

    und Gott was Gottes ist."



    Du sprichst, Herr, und ein Lichtstrahl ist dein Wort.

    Beschämt gehn seine argen Feinde fort;

    Doch horchen alle Völker, - denn der Frieden

    Wird nur durch dein Gesetz der Welt beschieden.
    [/b]


    1. Selten löste der Herr die arglistigen Fragen seiner Widersacher, ohne dabei zugleich ein Geheimnis oder eine Sittenlehre auszusprechen. Also ist auch obiger Ausspruch des Herrn ein Grundsatz der Religion und ein Gebot des christlichen Gesetzes. Darum spricht der Apostel Petrus: "Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind." (1. Petrus 2,13a) "Jeder", fügt der Weltapostel bei, "leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen." (Römer 13,1-2) Sehen wir nicht, sogar in unseren Tagen, welche Verheerungen, welche Staatsumwälzungen, welche Gräuel, welches Blutvergießen, welches unaussprechliche Elend der Ungehorsam gegen dieses heilige Sittengebot nach sich zieht.



    2. Folgerte aber der Herr, es sei dem Cäsar der Tribut zu geben, weil die Zinsmünze mit Cäsars Bild geprägt war, so zeigte er dadurch uns deutlich, dass wir uns Gott geben sollen, weil das Bild Gottes uns eingeprägt ist. Ihm verdanken wir Dasein und Leben. Opfern müssen wir ihm daher unser ganzes Wesen, unseren Leib und unsere Seele. Wir opfern ihm aber den Leib, "wenn unsere Glieder, die einst der Missetat dienten, nun der Gerechtigkeit zur Heiligung dienen;" wenn wir unsere Kräfte und Fähigkeiten zu seinem Dienst verwenden, und unsere Glückseligkeit nicht in fleischlichen Lüsten, noch in verweslichen Gütern dieser Welt, sondern in ihm suchen. Denn dies ist ein reines, Gott wohlgefälliges Opfer: "sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren." (Jakobus 1,27b)



    3. Ganz vorzüglich aber sind wir verpflichtet, den edelsten Teil unser selbst, unsere Seele, ihm zu opfern. Dies aber geschieht durch innerlichen und äußerlichen Gottesdienst, durch Unterwerfung unseres Geistes zum Glauben an seine göttlichen Offenbarungen, durch eine Liebe, die ihn über alles liebt, durch Reinheit des Gewissens und ein Leben nach seinem heiligen Gesetz. Wie haben wir diese Pflicht bis jetzt erfüllt? Haben wir Gott das Leben geweiht, das wir von ihm empfingen? Haben wir seine Gaben zu seiner Ehre verwendet? Säumen wir nicht, diesen Ehrenzins ihm zu bezahlen, der ihm gebührt. Psalm 29,2a: "Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Vom Reich GottesDatum15.11.2025 13:13
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Der Mensch ein Bild Gottes



    Du schufst die Seele, Herr, zu deinem Bilde;

    Du bist ihr Ursprung und ihr höchstes Ziel.

    Dein ist sie zweifach: denn es schuf sie deine Milde,

    Und schuf sie neu, als durch die Schuld sie fiel.



    1. "Herr," ruft der Prophet in hohem Erstaunen aus, "du lässt dein Angesicht über uns leuchten!" (Psalm 4,7b) Geadelt hast du den Menschen durch Vernunft, Freiheit und Unsterblichkeit, und ihn erschaffen nach deiner Ähnlichkeit, denn rein, heilig und fleckenlos ging er aus deinen Händen hervor. Als dein Bild hattest du ihn erschaffen, und selbst der tiefste Fall, in dem durch die Schuld deine göttliche Ähnlichkeit erlosch, vermochte es nicht, dein unsterbliches Bild in ihm zu auszutilgen. Psalm 49,21: "Der Mensch in Pracht und Ehren, doch ohne Einsicht, er gleicht dem Vieh, das verstummt."



    2. Dies ist das Elend, worin die menschliche Natur nun schmachtet, und leider sind die meisten Menschenkinder so gänzlich in diese Tierheit versunken, dass sie gleich den Tieren des Feldes allen blinden Trieben ihrer Begierlichkeit folgen, und dieser schändlichen Herrin wie geborene Knechte gehorchen. Aber so edel ist die menschliche Seele, dass das Licht des göttlichen Angesichtes, mit dem sie besiegelt wurde, selbst durch diese Finsternisse hindurchdringt, und an ihr unsterbliches Ziel sie ermahnt. Ja so unendlich auch ist ihr Wert, dass die ewige Weisheit selbst vom Himmel kam, ihr Bild aufsuchte, es in ihrem Blut reinigte, und die göttliche Ähnlichkeit wiederherstellte, damit es würdig würde, in den lebendigen Bildersaal des ewigen Königs aufgenommen zu werden, und in unsterblicher Herrlichkeit zu glänzen.



    3. Ja sie brachte auch Arzneien aus den himmlischen Höhen mit, auf dass jede Seele das Licht ihrer Vernunft und ihrer angeborenen Freiheit anwendet, die Wunden ihres Falles zu heilen, und stellte sich selbst als das Urbild auf, dem wir uns gleichförmig bilden müssen, um zu unserer ursprünglichen Würde wiederhergestellt zu werden. Darum blicken wir ohne Unterlass zu diesem göttlichen Urbild auf, und bilden wir die Züge seiner Sanftmut, seiner Demut, seiner Geduld, seiner Gerechtigkeit, seines Gehorsams, seiner Liebe in uns nach, auf dass der ewige Vater sein Bild in uns erkenne und in seine ewige Glorie uns aufnehme. "Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden." (1. Korinther 15,49)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Mariä Schutz 8. NovemberDatum08.11.2025 14:53
    Thema von Blasius im Forum Die allerseligste J...



    „Unter deinen Schutz und Schirm“ gehört zu den ältesten Mariengebeten. Nicht verwunderlich, denn der Ruf nach Schutz und Behütung strömt schnell aus dem Mund jenes Wesens, das zu den gefährdetsten dieser Erde gehört. Man hat schon einmal gesagt, die Natur habe den Menschen recht stiefmütterlich behandelt, wenn man ihn mit den Tieren vergleiche. Welch vorzügliche Schutzwaffen besitzen sie! Und der Mensch? Gewiss hat die Natur dem Menschen den Verstand gegeben, mit dessen Einsatz er letzthin allen Tieren überlegen ist, wie es die Geschichte der Kulturentwicklung bezeugt. Aber eben nur „letzthin“. Dazwischen liegt die breite Zone des Gefährdetseins, die durch die erbsündliche Verdüsterung unseres Verstandes und die schmähliche Schwäche unseres Willens eine recht ansehnliche Breite besitzt. Somit kommt der Mensch oft in Not. Und dann schaut er nach Hilfe aus. So will es der Schöpfer auch, denn eingedenk seiner Schwachheit öffnet der Mensch um so bereitwilliger seine Seele der Einwirkung des Allerhöchsten.



    Es ist ergreifend zu lesen, wie oft in den Psalmen, die zum Gebetbuch der Kirche geworden sind, nach der göttlichen Hilfe gerufen wird. Besonders kräftig geschieht es in jenen Psalmen, die der vor Saul flüchtende und hart bedrängte David gedichtet hat. Dem entspricht es, wenn der Christ seine himmlischen Fürbitter, die heiligen Himmelsbewohner, als seine Schutzpatrone ansieht und sie eigens dazu erwählt. Sie sollen wie starke Freunde und wie weise Ratgeber sein irdisches Tun und Lassen bewachen und leiten, vor allem natürlich dahin, dass ihm nicht durch des verschlagenen Teufels List ein böses Hemmnis auf der Reise ins himmlische Vaterhaus erwachse.



    Wem könnte aber der Christ seine Sorgen mehr anvertrauen als seiner himmlischen Mutter? Weiser ist sie als alle anderen, mehr vermag sie als alle zusammen. Und mit welcher Liebe mag sie jene umgeben, für die ihr geliebter Sohn sein Herzblut gelassen hat! Darum haben die Gläubigen sich schon erstaunlich früh unter den Schutz Mariens gestellt. Unzählige Male wurde sie zur himmlischen Patronin erwählt, sei es von einzelnen, sei es von Gemeinschaften, ja selbst von ganzen Städten und Ländern. Nicht zuletzt wurden ihr durch die von Pius XII. vorgenommene Weihe die ganze Kirche und die gesamte Erde anvertraut.



    Dieser Gedanke an Marias Schutz hat wohl nie eine schönere Darstellung gefunden als in den spätmittelalterlichen Schutzmantelmadonnen. In ihnen flüchtet klein und groß, arm und reich unter Marias weiten, breiten Mantel, denn Maria, die Schlangenzertreterin und gütige Mutter, wird keinem Verderben Zutritt gewähren. Wie innig wurde doch in den Bombennächten das Lied gesungen: Maria, breit den Mantel aus! Möge die himmlische Mutter ihn noch fester um uns legen, da unsere Zeit eine so gefährdete und gefahrenschwangere ist!



    Kirchengebet



    Wir bitten Dich, Herr, unser Gott: gib, dass wir, Deine Diener uns beständiger Gesundheit des Leibes und der Seele erfreuen, und dass wir durch die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit reinen Jungfrau Maria von der Trübsal dieser Zeit befreit werden und die ewige Freude genießen dürfen. Amen.



    Zur Geschichte des Festes: Spanien hatte im Lauf der Jahrhunderte gar manche Kämpfe anzufechten gegen die Sarazenen, gegen Häretiker und andere Kirchenfeinde. Aber immer wieder nahmen die christlichen Könige und das gläubige Volk ihre Zuflucht zur Gottesmutter, und immer wieder wurden die Feinde und Gefahren glücklich überwunden. Man war darum von dem besonderen Schutz Mariens vollauf überzeugt. In dieser seligen Gewissheit und im Gefühl der Dankbarkeit bat man in Rom um die Erlaubnis, „zum Gedächtnis aller Siege und der so häufig sichtbaren Hilfe der Gottesmutter“ (besonders seit dem 6. Jahrhundert bis auf Philipp IV., 1268 bis 1314), ein besonderes Marienfest feiern zu dürfen unter dem Titel „Mariä Schutz“. Durch ein Dekret vom 28. Juli 1656 gab Papst Alexander VII. seine Einwilligung dazu. Nach und nach haben auch andere Länder und religiöse Genossenschaften die Erlaubnis zu dieser Festfeier erhalten.



    Die Griechen feiern übrigens schon seit vielen Jahrhunderten ein solches Fest. Auch die Russen, Ruthenen und Serben kennen heute noch ein Schutzfest Mariens und feiern es am 1. Oktober.



    („So feiert dich die Kirche“, Prof. Dr. Carl Feckes, Maria im Kranz ihrer Feste, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)


    https://www.marianisches.de/marienfeste/...r-fürbitte




  • Die Stunde der Rechenschaft



    Es zittert, Herr, das Mark in den Gebeinen,

    Kommt jene ernste Stunde mir zu Sinn,

    Wo ich vor dir, dem Richter, muss erscheinen,

    Da - übst du Strenge - ich verloren bin.



    1. Viele leben nun so, als hätten sie sich selbst erschaffen, und wollen keinen Herrn über sich erkennen. Aber es kommt eine Stunde, eine unendlich bittere Stunde, wo der allerhöchste König der Schöpfung, ob sie wollen oder nicht, sie zur Rechenschaft berufen wird. Auch für uns ist diese Stunde bereits im Anzug, darum bereiten wir uns zu dieser Rechenschaft vor. Wozu verwendeten wir unseren Leib, unsere Seele, unseren Verstand, unsere Fähigkeiten, unser Vermögen, unseren Einfluss? Wozu die Zeit, die Gnade Gottes, die Mittel des Heils, die Sakramente der Erlösung? Was werden wir Gott, unserem allerhöchsten König, antworten, wenn er Rechenschaft über seine Gaben von uns verlangt?



    2. Beherzigen wir diese Stunde ernsthaft, denn schrecklich ist die Todesstunde, wenn das schlafende Gewissen erst dann erwacht. Weit größer und entsetzlicher als je in unserem Leben werden dann unsere Sünden uns erscheinen, Sünden, die wir begehen wollten, Sünden, die wir wirklich begingen, Sünden der Jugend, Sünden des höheren Alters, Sünden, die wir im Verborgenen, Sünden, die wir öffentlich begingen, Sünden, die wir vor uns selbst geheim hielten, und deren wir uns nie gehörig in der Beicht anklagten, persönliche Sünden, und Sünden, wozu wir andere verleiteten. O wie wird der Anblick dieser unermesslichen Schulden uns erschüttern, die wir nun so gleichgültig betrachten.



    3. Wehe dem Toren, der da wartet, seine Rechnungen zu ordnen, bis diese letzte und schreckliche Stunde erscheint. Eilen wir also zu tun, was jener Knecht, der außer Stande war, die zehntausend Talente zu bezahlen; werfen wir uns zu den Füßen unseres himmlischen Königs und seiner Diener nieder, in Tränen um die Vergebung unserer Schuld zu bitten, und verwenden wir unser ganzes übriges Leben darauf, sie abzutragen. Denn wie groß, wie schwer, wie zahlreich auch unsere Sünden nun sind, wird Gottes unendliche Güte sie uns erlassen, wenn wir uns vor ihm demütigen und uns wahrhaft zu ihm bekehren. Jesus Sirach 5,7+8: "Zögere nicht, dich zu ihm zu bekehren, verschiebe es nicht Tag um Tag! Denn sein Zorn bricht plötzlich aus, zur Zeit der Vergeltung wirst du dahingerafft! Vertrau nicht auf trügerische Schätze; sie nützen nichts am Tage des Zorns."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages




  • Gott offenbart seinen ,,gnädigen Ratschluss"


    Die Liebe

    "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Matthäus 22,37-39)

    "Wer bis zur vollkommenen Liebe Gottes gelangte, den rührt weder Ruhm noch Schmach; er verachtet Versuchungen und Leiden und verliert den Geschmack an allem, außer an Gott. Da er an nichts, was nicht Gott ist, Trost noch Ruhe findet, sucht er einzig seinen Vielgeliebten, und zwar mit solcher Innigkeit, dass, ob er arbeitet oder isst, ob er wacht oder schläft, ob er handelt oder wandelt, alle seine Gedanken und all sein Ehrgeiz dahin zielt, Denjenigen zu finden, den er liebt. Gott ist sein Schatz; und wo der ist, da ist sein Herz. Vergleichen könnte man ihn einem leidenschaftlich liebenden Menschen, der mit aller Sehnsucht nur nach dem einzigen Geschöpf seufzt, das er leidenschaftlich liebt." (Der heilige Johannes Chrysostomus)
    Wohin gehst du und was suchst du? So fragte man einen Ordensmann. Er aber antwortete: "Ich gehe zu Gott, und suche Gott; und nicht ablassen will ich, bis ich Ihn gefunden habe."
    Der selige Raimundus Lullus wurde auf folgende Weise befragt: Wem gehörst du? Woher kommst du? Wohin gehst du? Wer hat dich hierher geführt? - Auf all diese Fragen antwortete er: "Ich gehöre der Liebe; ich bin aus der Liebe; ich gehe zur Liebe; und die Liebe hat mich hierher geführt!"
    Immer war das Herz und der Sinn des heiligen Vinzenz Ferrer voll von Gott; immer dachte er an Gott, nie sprach er anders als von Gott oder mit Gott. Ob er saß oder ging, studierte oder in Gesellschaft war, sah man es ihm an, dass er in Gott gesammelt war und sich mit Ihm vereinigte.
    Die Gluten der göttlichen Liebe wirkten im heiligen Aloysius, in der heiligen Katharina von Siena, im heiligen Petrus von Alkantara, in der heiligen Theresia von Avila, im heiligen Philipp Neri, in der heiligen Magdalena von Pazzi, im heiligen Franz von Paula und in mehreren anderen Heiligen Dinge, die unglaublich erscheinen würden wenn man sie erzählte.
    Ein Botschafter des heiligen Ludwig, des Königs von Frankreich, begegnete zu Ptolemais einer Frau, die durch die Straßen dieser Stadt lief und in der rechten Hand ein Gefäß voll Wasser, in der linken aber eine brennende Fackel trug und seufzend ausrief: "O Gott, o Gott! ist es je möglich?" - Hierüber verwundert, blieb der Botschafter stehen und fragte sie, was dies bedeuten sollte. - "Auslöschen möchte ich," sprach sie, "auslöschen die Hölle mit diesem Wasser und das Paradies verbrennen mit dieser Fackel, wenn es Gott so gefallen würde, damit Er einzig und allein um Seiner selbst willen geliebt würde!"
    Eine fromme Klosterfrau pflegte, wenn man sie fragte, wie viel Uhr es ist, die Antwort zu geben: "Es ist nun gerade die Stunde, Gott zu lieben!"

    Herr, nur nach Dir allein verlangt mein Herz! Verleihe mir, dass ich nur Dich sehe, nur von Dir gerührt werde, nur Dich koste, nur Deiner gedenke, nur für Dich spreche und wirke! Du bist der Schatz meiner Ewigkeit, und nur in Dir kann mein Herz vollkommen ruhen! Amen.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Vom Reich GottesDatum06.11.2025 08:32
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Von der Größe der heiligen Gottesliebe

    O meine Seele, lieben wir den Herrn,

    Denn seine Liebe nur versüßt das Leben.

    Wer ihn nicht liebt, irrt von der Freude fern;

    Denn was kann ihm die arme Erde geben,

    Das nicht wie Rauch verschwände in der Zeit?

    Doch seine Liebe bleibt in Ewigkeit.




    1. "Hervorbringen werden sie, Herr, das Andenken an deine überschwängliche Liebe!" So groß ist die Liebe unseres Gottes, wenn sie dem Herzen sich kund gibt, dass darüber dem Menschen alle Freuden der Erde verleiden. Dies sehen wir an den Sündern, die sich aufrichtig bekehrten, und die wegen dieser Liebe und Freundlichkeit des Herrn, der sie nicht als ein strenger Richter bestrafte, sondern als ein milder Vater liebreich aufnahm, ihm mit Freuden alles opfern, was sie früher für die einzige Glückseligkeit gehalten hatten. So groß ist der Trost in ihrem Herzen, dass sie alle Lockungen, die zur Sünde sie zurückführen wollten, mit Abscheu von sich weisen, und gegen die Liebe ihres Gottes mit dem Apostel alles andere gleich dem Gassenkot verachten.



    2. Unaussprechlich ist der Friede, den diese freundliche Liebe Gottes in ihre Herzen ergießt, und den Salomo ein beständiges Freudenmahl nennt. Ihre Leidenschaften schweigen, oder regen sie sich auch zuweilen, so werden sie doch bald besänftigt. Die innerliche Salbung dieser Liebe versüßt ihnen jedes Leiden, jedes Werk der Buße. Sie genießen im Umgang mit ihrem Gott, zumal aber bei seinem himmlischen Tisch, eine selige Freude, die sie über diese Erde erhebt, und mit Vertrauen sehen sie die Stunde ihrer Auflösung nahen. Sie sind zwar nicht ohne Furcht, doch ist ihre Furcht eine kindliche Furcht, die nicht sowohl der Strafe gedenkt, als den Gegenstand ihrer ewigen Liebe zu beleidigen fürchtet.



    3. Dies ist der Unterschied zwischen den Kindern der Welt und den Kindern Gottes, dass jene in ihren Leiden klagen und einer trostlosen Verzweiflung sich überlassen, diese aber in den Trübsalen dieses Lebens Gott loben, dessen Hand sie ihnen sendet, und ihn durch ihre Geduld verherrlichen. Denn der Weg der Auserwählten ist der Weg des Kreuzes. Aber die Liebe erleichtert ihnen jedes Kreuz: sie hilft ihnen es zu tragen. Und ob auch die Natur darüber murre, umfangen sie es dennoch friedlich. Öffnen wir dieser göttlichen Liebe unser Herz, und sie wird uns bald in himmlische Menschen umwandeln. Psalm 34,9a: "Kostet und seht, wie gütig der Herr ist."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Vom Reich GottesDatum03.11.2025 12:13
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Gottes Vaterherz



    Aus deinem Herzen strömt, o Gott, die Liebe,

    Die dein Geschöpf zu deinem Bilde schmückt;

    Und unbesiegbar sind des Herzens Triebe,

    Das wahrhaft liebt und liebend selbst beglückt.



    1. Gewaltig ist die Liebe guter Eltern für ihre Kinder. Sie scheuen keine Sorgen, keine Anstrengungen, ihr Glück zu fördern. Erkranken aber diese geliebten Kinder, dann ist die ganze Familie ängstlich beschäftigt. Kein Geld wird gespart, keine Nachtwache, kein Opfer gescheut. Also sandte auch jener Fürst, dessen Sohn erkrankt war, nicht seine Leute: er selbst kam zu Jesus, um ihn um die Heilung seines Sohnes zu bitten. Aber liebe Eltern, warum diese Angst? Warum diese Sorgen? Was verliert ihr denn, wenn dieses Kind stirbt? Oder was gewinnt ihr, wenn es am Leben bleibt? Ach, du kennst die Liebe nicht, würden sie dem so Fragenden antworten, uns selbst lieben wir in unserem Kind, und wir selbst sterben gleichsam mit ihm.



    2. Erkennst du hier das Bild des himmlischen Vaters? Nur einen Funken seiner Liebe legte er in das Herz der Eltern, und wie unüberwindlich wirkt er in ihnen. Was ist aber dieser geringe Funke gegen die unermessliche Liebe des göttlichen Vaterherzens. Denn der Herr selbst spricht in Jesaja 49,15: "Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde, ich vergesse dich nicht." Nichts zwar verliert er, wenn wir verloren gehen, und nichts gewinnt er, wenn wir selig werden, aber sein Wesen ist die Liebe, er liebt uns als seine Geschöpfe, er liebt sein eigenes Bild in uns.



    3. Gute Eltern versuchen ihre Kinder durch Güte und Strenge zu bessern, sie verstoßen sie nicht, auch nach vielen Fehlern. Nur wenn sie nach allen Ermahnungen, Wohltaten und Strafen sich also gegen die Eltern empören, dass sie ihnen nach dem Leben stellen, schließen sie sie mit Schmerz vom Vaterhaus aus. So tut es auch unser himmlischer Vater, der seine unendliche Güte gleichsam erschöpft, und schließt nur jene Verstockten vom Himmel aus, die da wünschten, dass kein Gott wäre, und bis an ihr Ende in dem hartnäckigen Trotz gegen ihn verharren. "Sag zu ihnen: So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn -, ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran, dass er auf seinem Weg umkehrt und am Leben bleibt." (Ezechiel 33,11a)

    https://www.heiligen-legende.de

  • Vom Reich GottesDatum01.11.2025 15:56
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes






    1. November - Am Fest Allerheiligen



    O seht herab vom hohen Himmelssaal,

    Wo selig eure Jubelhymnen klingen,

    Ihr Himmelsbürger, in dies Tränental,

    Wo, ach, wir arme noch in Schmerzen ringen;

    Und bittet, dass Gott unser Flehn erhöre,

    Und bald durch uns ergänze eure Chöre.



    1. Es besteht zwischen der triumphierenden und der streitenden Kirche eine wahre, lebendige und innige Gemeinschaft, denn alle Glieder der einen heiligen Kirche sind durch das Erlösungsblut Jesu Christi miteinander verschwistert. Wir zwar leben noch im Glauben, sie aber in der Anschauung. Doch sind alle, die hienieden in Gottes Gnade leben, "Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes". (Epheser 2,19) Versichert uns aber die ewige Wahrheit, dass mehr Freude im Himmel ist über einen Sünder, der da Buße tut, als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen (Lukas 15,7), so sehen wir daraus klar, dass die glückseligen Himmelsbürger die Gerechten genau von den Sündern unterscheiden.



    2. Diese Freude der Heiligen an der Bekehrung der Sünder entspringt ihrer feurigen Liebe und der lebendigen Sehnsucht, dass die unendlich liebevolle Majestät Gottes von einer immer größeren Anzahl Anbeter verherrlicht wird. Daher auch nehmen sie den innigsten Anteil an ihren Brüdern und Schwestern, die noch in diesem Tal des Kampfes sind. Sie kennen unsere Schwächen und die Versuchungen, denen wir beständig ausgesetzt sind, und bringen die Bitten, die wir an sie richten, vor Gottes Thron. Wie auch sollten sie, die im irdischen Leben sogar für ihre Feinde beteten, nun, wo ihre Nächstenliebe vollkommen ist, nicht für diejenigen bitten, die sie verehren und anrufen?



    3. Gott aber erhört die Fürbitten seiner Heiligen für uns. Psalm 145,18-19: "Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, allen, die zu ihm aufrichtig rufen. Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, er hört ihr Schreien und rettet sie." Auch spricht der Sohn Gottes: "Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren" (Johannes 12,26b), diese Ehre aber besteht darin, dass er ihre Bitten erhört. So rufen wir denn diese glorreichen Himmelsfürsten oftmals an, und sprechen wir: Selige Bewohner des himmlischen Jerusalems, bittet für uns beim Thron des Allmächtigen, der euch als seine Kinder liebt, damit wir, wie ihr, die Welt und uns selbst überwinden, im Glauben leben und sterben, und einst Gefährten eurer Seligkeit werden. So heißt es in Davids Psalm: "Deine Freunde, mein Gott, sind mir überaus hoch geehrt; ihre Herrschaft wurde überaus mächtig gekräftigt."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Tages-Gebete Datum30.10.2025 21:50
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete






    Von der Wirksamkeit des Gebetes



    Verschmähe, Herr, nicht mein Gebet,

    Das in Bedrängnis zu dir fleht;

    Denn niemand rettet in der Not,

    Als du, o Herr, Gott Sabaoth.



    1. Willst du Gottes Gnade erlangen und bewahren, so liebe das Gebet und lass es deine beständige Übung sein. Gott gab es uns als das allgemeine Mittel gegen alle unsere Übel, und es fordert weder einen erhabenen Geist, noch große Wissenschaft. Ein ehrerbietiges und eifriges Gebet findet immer eine liebevolle Aufnahme. Auch steht der Zutritt zum himmlischen König dir frei zu jeder Zeit. Er ist keine stolze und unzugängliche Majestät. Keine Wache verwehrt dir den Eintritt in seinen Palast. Er ist bereit, uns anzuhören, so oft wir wollen, und niemand, der mit andächtigem und zerknirschtem Herzen zu ihm kommt, geht leer von dem Thron seiner Barmherzigkeit aus.



    2. Wie oft nimmst du, statt zu dem Vater des Erbarmens zu beten, deine Zuflucht zu Menschen und klagst ihnen deine Not! Darfst du dich aber wundern, wenn du ohne Hilfe, ja oft mit bitteren Worten abgewiesen wirst? Gott hat die Herzen der Menschen in seiner Hand, und sie werden dir auch nur insofern helfen, als er sie dazu anregt. Warum also nimmst du deine Zuflucht nicht sogleich zu ihm? Hast du nicht seine untrügliche Verheißung, dass du erhalten wirst, um was du im Glauben bittest? Glaubst du etwa dieser Verheißung nicht? Oder achtest du Gottes Wohltaten so gering, dass du nicht einmal darum bittest?



    3. Betrachte den Fürsten, der zu Jesus kam, ihn zu bitten, dass er seinen Sohn gesund macht. Statt ihn zu erhören, gab der Herr ihm einen Verweis. Aber der betrübte Vater wurde dadurch nicht irre an der Güte Jesu. Er bat noch dringender, und erhielt endlich zu seiner großen Freude die Frucht seines Gebetes. Also prüft Gott zuweilen den Glauben und die Beharrlichkeit seiner Diener, immer aber erhört er ihr andächtiges, dringendes und beharrliches Gebet, und zögert zuweilen nur darum mit der Erhörung, damit sie dann seine Gaben umso höher achten. Denn ausdrücklich ist die Verheißung unseres Herrn: "Ich sage euch: Alles, um was ihr bettet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr es empfangen werdet, dann wird es euch zuteil." (Markus 11,24)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Vom Reich GottesDatum28.10.2025 16:40
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Vom dreifachen Stand derjenigen,

    die Gott dienen.



    O gib mir, Herr, der heil`gen Liebe Mut,

    Und deines Eifers immer rege Glut,

    Dass nimmer ich von deinem Wege weiche,

    Bis standhaft ich mein hohes Ziel erreiche.



    1. Die christliche Vollkommenheit ist gleich einem hohen Berg, auf dessen Gipfel die heilige Stadt erbaut ist, wohin alle zielen, die diesen Berg besteigen, um daselbst zur Vereinigung mit ihrem Gott zu gelangen. Unter diesen Wanderern nun werden Anfänger diejenigen genannt, die noch unten am Fuß des Berges sind; - Fortschreitende die, die bereits die Mitte des Berges erreicht haben; - Vollkommene endlich die Glückseligen, die bis an seinen Gipfel gelangt sind. Die ersten haben noch vollauf zu tun, vor Sünden sich zu hüten. Die zweiten ringen nicht mehr, Sünden zu meiden, sondern wahre Tugenden zu erlangen. Die dritten, die bereits in Tugenden geübt sind, streben nach der Vereinigung mit Gott. Erwäge nun, zu welchen aus diesen dreien du gehörst.



    2. Es müssen zwar auch die Fortschreitenden, ja sogar die Vollkommenen vor Sünden sich hüten, und auch die Anfänger müssen Fleiß anwenden, Tugenden zu erlangen und zur Vereinigung mit Gott zu gelangen. Indessen ist doch jeder dieser Stände vorzüglich mit der Arbeit beschäftigt, die ihm eigen ist, und niemand soll plötzlich von dem einen zu den andern übergehen wollen. Denn viele möchten gerne auf einmal vollkommen sein. Dies aber ist so wenig möglich, als dass der Körper eines kleinen Jungen plötzlich zu einem vollkommenen Mann erwachse. Das Kind mag weder die Speisen, noch die Arbeiten eines Mannes zu ertragen.



    3. Darum ermahnt der heilige Apostel Petrus uns sehr weise, gleich neugeborenen Kindern nach vernünftiger Milch zu verlangen, damit wir dadurch allmählich zum Heil erwachsen (1. Petrus 2), und spricht auch an einer anderen Stelle: "Wachst in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus." (2. Petrus 3) Meist ist es nur die Eigenliebe, die so gerne sich vollkommen sehen möchte, und die nicht sowohl auf ihre Schwäche, als auf ihr Verlangen sieht, weshalb sie auch gewöhnlich auf dem Weg erliegt. Darum schreite mit Gottes Gnade, demütig und behutsam, bis dir gesagt wird: "Freund, rücke weiter hinauf!" Psalm 84,8: "Die Gerechten werden von Tugend zu Tugend schreiten, bis sie den Gott der Götter schauen."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Tages-Gebete Datum27.10.2025 13:37
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 27. Oktober



    Mutter der Gnade, du bist diejenige, die nach dem Wort der Schrift, "wie eine Palme zu Cades, wie eine Ceder auf dem Libanon dasteht, wie ein schöner Ölbaum auf dem Feld prangt". Ja du bist reich an Tugenden und Verdiensten, an Früchten für das ewige Leben gewesen, als du auf Erden warst. Und wir - ich? Unsere Werke sind Spreu, unser Tun eitel Rauch! Hilf uns Maria, dass all unser Tun und Lassen das Wohlgefallen Gottes erlangt. Leite du unsere Schritte, dass wir nicht ausgleiten auf dem Weg zum ewigen Heil, dass wir feststehen wie eine Ceder, zu Gott, zum Himmel emporgerichtet wie eine Palme, fruchtbar wie ein Ölbaum und so dir ähnlich, auch an deiner ewigen Freude einst Anteil nehmen dürfen. Amen.



    Zu Jesus Christus



    Ewiger Dank sei Dir, göttlicher Heiland, dass Du mich im Schoß Deiner Kirche birgst. Ich gehöre dadurch unzweifelhaft zu Deinen Kindern. Lass nicht zu, dass ich die mir zuteil gewordene Gnade durch Abweichung von der wahren Lehre, oder durch Vernachlässigung der Heilsmittel, oder durch ein verkehrtes Leben missbrauche. Bestärke mich immer mehr im tätigen Glauben, bis ich würdig werde, in der Ewigkeit Dich zu schauen von Angesicht zu Angesicht. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Der an diesem Tag im Jahr 1439 verstorbene Kaiser Albert II. aus dem Haus Österreich hatte die Gewohnheit, das Lob und die Tagzeiten der seligsten Mutter Gottes öffentlich ohne Rücksicht der Personen im Chor mit den Geistlichen abzusingen.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Vom Reich GottesDatum27.10.2025 13:32
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Über die Hoffnung,

    zu den Auserwählten zu gehören



    Auf dir, o Herr, ruht mein Vertrauen,

    Dich einst in deinem Licht zu schauen,

    Und dich zu preisen ewiglich.

    O milder Gott, erhöre mich.



    1. Die Gerichte Gottes sind ein tiefer Abgrund. Er allein kennt diejenigen, die mit seiner Gnade zum Heil gelangen werden. Wir aber sollen, nach der Ermahnung des Apostels, unser Heil mit Furcht und Zittern wirken, da wir nicht wissen, ob wir zur Anzahl seiner Auserwählten gehören. Gottes unendliche Weisheit aber wollte dies so, damit wir in der Demut und in beständiger Wachsamkeit bleiben, ohne Unterlass zu seiner göttlichen Barmherzigkeit beten, uns rein bewahren und guten Werken mit Eifer nachgehen, die allein unsere Auserwählung sichern, auch wenn wir wüssten, dass wir zur glückseligen Anzahl der Auserwählten gehörten.



    2. Bete also die göttlichen Ratschlüsse in Demut deines Herzens an, und fürchte die göttlichen Gerichte. Aber mäßige diese Furcht durch Liebe und Vertrauen. Ist nicht dein ganzes Leben eine beständige Verkettung von Gnaden und Erbarmungen von deinem himmlischen Vater? Früh schon erleuchtete dich sein heiliges Licht und zog dich zu seiner Erkenntnis und Liebe an. Und sieh, als du später hin dich verirrt und seinen Weg verlassen hast, ging seine Gnade dir nach, bewahrte dich vor den Schrecknissen eines jähen Todes und vor gänzlicher Verstocktheit des Herzens, und ruhte nicht, bist du zu ihm zurückgekehrt bist. Wie also fürchtest du, er werde nun das Schäflein verlassen, dass er mit so großer Mühe aufsuchte, und über dessen Wiederfinden er ein Fest mit seinen Engeln feierte?



    3. Aber, sprichst du, wer weiß, ob ich aushalten werde! Denn wie viele, die Gott lange Zeit dienten, fielen am Ende ab und gingen ewig verloren. Sage mir, hast du in dir selbst die Kraft gefunden, deine sündhaften Fesseln zu brechen, oder hast du sie von Gott bekommen? Sind also diese großen Gnaden des Heils, die Gott dir verlieh, nicht ein sicheres Unterpfand, dass er auch die übrigen dir verleihen werde, selig zu vollenden? Rufe täglich mit ganzem Herzen um seine Gnade zu ihm, und er wird sie dir täglich verleihen. Nicht durch kleinmütiges Zagen, sondern durch kräftige Hoffnung und getreue Liebe wirst du zur Seligkeit gelangen. Psalm 31,2: "Herr, ich suche Zuflucht bei dir. Lass mich doch niemals scheitern; rette mich in deiner Gerechtigkeit."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages

  • Vom Reich GottesDatum26.10.2025 08:12
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Von der geringen Anzahl der Auserwählten



    Gerecht und heilig, Herr, ist dein Gericht,

    Mild rufst du alle in dein Vaterhaus,

    Und die da kommen, führst du in dein Licht;

    Die dich nicht hören, schließen selbst sich aus.




    1. "Gott will," spricht der Apostel, "dass alle Menschen selig werden, und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen!" Der eingeborene Sohn Gottes aber versichert feierlich, "viele sind berufen, und nur wenige auserwählt". Woher dies? Erstens aus dem menschlichen Widerstand, der Gottes liebevolle Absichten vereitelt. Wenn ganze Nationen der Verkündigung der Apostel sich widersetzten, und ihren Nachfolgern noch immer sich widersetzen; - wenn ganze Völker von der Einheit der Kirche sich losrissen, und noch zur Stunde die Augen der Wahrheit verschließen; - wenn so viele Kinder selbst der katholischen Kirche das Irrgerede der Gottlosen anhören, und gegen ihre Mutter sich empören: ist dies nicht ihre eigene Schuld? Und ist Gottes Vorsehung nicht vollkommen gerechtfertigt?



    2. Die zweite Ursache ist "die Weisheit dieser Welt, die Torheit vor Gott ist". Denn was anderes rät diese törichte Weisheit, als Schädliches suchen, Vergängliches lieben, Heilsames vernachlässigen und Ewiges als nichts achten? Also verschmähten jene vom himmlischen König eingeladenen Gäste diese glänzende Auszeichnung, und gingen ihren Geschäften, ihren Unterhaltungen nach, ja sie misshandelten sogar seine Boten. Ahmen wir aber nicht ihrer Verkehrtheit nach? Ziehen wir unsere zeitlichen Vorteile nicht dem Heil unserer Seele vor? Widerstehen wir Gottes Einladungen nicht beständig, und zürnen denjenigen, die uns ermahnen, seiner Stimme Gehör zu geben, und seinen glorreichen Verheißungen durch treue Befolgung seines heiligen Gesetzes uns würdig zu machen?



    3. Die dritte Ursache ist unser toter Glaube. Wären wir von Gottes Güte und Gerechtigkeit, von der Würde unserer Seele, von der Ewigkeit der himmlischen Belohnungen durchdrungen, wahrlich, wir würden den vergänglichen Gütern dieser Zeit nimmermehr mit so großer Gier nachstreben. Denn welcher Hungernde greift je nach einem Stein, wenn er durch Brot sich erquicken kann? Oder nach einer Schlange, wenn treffliche Fische ihm vorgesetzt werden? Welcher Mensch auch würde je der Hölle zueilen, wenn er tief von dem Gedanken an den Himmel durchdrungen wäre? Irren wir nicht, und treffen wir eine gute Wahl, dann werden auch wir von Gott auserwählt werden. "Vor dem Menschen ist Leben und Tod, das Gute und das Böse; welches ihm gefällt, das wird ihm gegeben werden."

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  • Über die Glorie der HeiligenDatum25.10.2025 06:19
    Thema von Blasius im Forum Zitate von Heiligen (g...






    O glorreiche Himmelskrone,

    Nach dir seufzet mein Verlangen.

    Gern will ich das Kreuz umfangen,

    Gib, mein Gott, dich mir zum Lohne.




    1. Gott will, dass alle Menschen selig werden. Alle lädt er zu seinem himmlischen Gastmahl ein. Vieles, ja Unfassbares tat er in dieser Absicht. Doch verlangt er, um dir Anteil an der glorreichen Seligkeit seiner Heiligen zu geben, dass du gleich ihnen sein Gesetz beobachtest, sanftmütig und demütig dich verhältst, und dein Kreuz mit Geduld erträgst. Erhebe dich im Geist in den Himmel, und sieh, ob du darin auch nur einen Heiligen findest, der nichts gelitten hätte. Nimmst du ihre Leiden ihnen hinweg, so nimmst du ihre Krone hinweg. Um diesen Preis also steht auch dir der Himmel offen; tue dir Gewalt an, und du reißt ihn an dich.



    2. Frage die glorreichen Himmelsbürger, ob es sie nun gereut hat, dass sie das Kreuz umfingen, dass sie in Armut, in Leiden und Trübsalen lebten? Bereit wären sie, wenn Gott es zuließe, abermals auf die Erde zu kommen, und ohne Vergleich größere Schmerzen zu ertragen, ihre Glorie dadurch zu vermehren. Frohlockend preisen sie nun ihre Bußwerke, ihre Leiden, die in diese unermessliche Glorie sie führten, wo sie Gott von Angesicht zu Angesicht schauen, und ewig aus dem Strom seiner Wonnen getränkt werden. Soll ihre glorreiche Seligkeit uns nicht zur Nacheiferung erwecken? Was also hält uns ab? Wo ist unser Glaube? Erheben wir doch unseren Blick zum Himmel, und jede Arbeit wird uns leicht werden.



    3. Hatten etwa die Heiligen ein anderes Evangelium, andere Sakramente? Oder hatten sie weniger Hindernisse? Sie alle hatten böse Neigungen zu bekämpfen, Gelegenheiten zu meiden, Versuchungen zu überwinden. Was also kann dich entschuldigen? Deine Jugend? Bist du jünger als ein Stanislaus? Deine Kränklichkeit? Sind deine Krankheiten schwerer und länger, als die einer Theresia, einer Liduwina? Deine Geschäfte? Hättest du mehr Geschäfte, als so viele heilige Könige und Fürsten? Oder hättest du schwerere Versuchungen zu überwinden, als Joseph, eine Susanna? Kein Hindernis also steht dir im Wege, als deine Trägheit, und wahrlich nicht sehr teuer erkaufst du den Himmel durch ihre Überwindung. "Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen." (Johannes 4,36)

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  • Vom Reich GottesDatum24.10.2025 00:06
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Von der Berufung zum Glauben



    Preis dir, o Gott, der du den Finsternissen

    Mich huldreich durch des Glaubens Licht entrissen.

    Es führe dieses Lichtes heller Schein

    Zum ewigen Vermählungsfest mich ein.




    1. Wenn ich, mein Gott, betrachte, wie tief die Welt im Argen liegt, wie viele Völker auf dem Erdkreis noch bis zur Stunde in den Finsternissen des Heidentums irren, ja wie viele selbst derjenigen, die deine Barmherzigkeit in das Licht deines Evangeliums berief, die Augen diesem göttlichen Licht vorsätzlich verschließen, um ihre höchste Glückseligkeit in den Schatten und vergänglichen Lüsten der Zeit zu suchen: dann wird mein Herz von innigster Dankbarkeit für die so große und so unverdiente Gnade des heiligen Glaubens durchdrungen, der die künftigen Güter der ewigen Glorie mir zeigt, und mich kräftigt und ermutigt, sie durch Werke der Gerechtigkeit und Geduld in den Trübsalen dieses Lebens zu verdienen.



    2. Groß fürwahr und würdig deiner göttlichen Freigebigkeit ist diese Berufung zum Glauben deines göttlichen Evangeliums, mein Gott. Welches Herz auch würde sie verschmähen, ja welches würde sie nicht in seligem Jubel annehmen, wenn es ihren unendlichen Wert betrachtet. Denn dieser Beruf ist die Einladung zu jenem himmlischen Vermählungsfest, das du, der allerhöchste König des Himmels, deinem eingeborenen Sohn, dem Bräutigam seiner Kirche, hältst, und dessen Freuden alles unendlich übersteigen, was die menschliche Einbildungskraft erreichen kann, weil alles darin himmlisch, alles göttlich, alles glorreich und ewig ist. Selig diejenigen, die indessen in diesem heiligen Beruf so wandeln, dass sie "nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes sind!" (Epheser 2,19)



    3. Preise die Erbarmungen deines Gottes, der vor so vielen Tausenden zu diesem göttlichen Vermählungsfest dich berief, und bereite dich dazu vor durch ein frommes und gerechtes Leben. Sieh, eingeladen wurdest du durch die Boten des himmlischen Königs, durch seine Kirche. So halte dich denn jederzeit bereit, denn bald werden die Pforten der Ewigkeit aufgetan werden, die in das Gemach des himmlischen Bräutigams dich einführen. Bewahre dich also in heiliger Treue, dass du mit dem Propheten sprechen kannst: "Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit." - "Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen! . . . und die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür wurde zugeschlossen." (Matthäus 25,6+10)

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  • Vom Reich GottesDatum23.10.2025 07:41
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes





    Von der christlichen Abtötung



    Willkommen sei mir, Tod, dein strenger Schmerz,

    Der du die Sünde von der Seele scheidest.

    Durch dich nur kommt zur Reinigkeit das Herz,

    Da du des Lasters Wurzeln ihm entscheidest.



    1. Die Abtötung ist eine Art des Todes, wie man es am Namen sieht, eines Todes jedoch, der ein Leben erteilt, das uns anregt, der Sünde und der Begierlichkeit zu ersterben, um der Liebe und der Gnade zu leben. Sie geht darauf aus, die Eigenliebe, die Trägheit, die Lust am sinnlichen Vergnügen in uns zu tilgen, damit die heilige Gottesliebe, das wahre Leben der Seele, in uns herrsche. Willst du also zum wahren Leben des Geistes, zum Leben der Gnade und der Glorie gelangen, so musst du dir selbst ersterben durch diese heilige Abtötung, ohne die keine Seele zur glückseligen Umwandlung eines geistigen Lebens gelangen kann.



    2. Diese Abtötung ist ein Entzug, eine Trennung der Seele vom fleischlichen Leben. Durch sie wird der Geist Gott, der Körper dem Geist unterworfen. Sie beschränkt sich nicht darauf, zu verwerfen was das heilige Gesetz verbietet, sie versagt sich Gott zu Liebe auch erlaubtes Vergnügen, seiner heiligsten Gerechtigkeit für die Schulden ihres vergangenen Lebens genug zu tun. Sie bewacht die Sinne, die Fenster, durch die der Tod in die Seele steigt, und scheidet die Hoffart, die Eigenliebe, die Verachtung des Nächsten, den Vorwitz und alle ungeregelten Anhänglichkeiten an Geschöpfe aus dem Herzen. Das Ziel aber, wohin alle ihre Arbeiten streben, ist, Gott in allen Dingen uns gnädig zu erhalten.



    3. Diese Abtötung ist die beständige Übung des wahren Christen, und jeden Tag ergeben sich ihm Gelegenheiten dazu. Denn haben wir auch eine Untugend überwunden, so ergibt sich dennoch bald wieder die Notwendigkeit, gegen eine andere zu kämpfen. Denn unser Herz ist ein Acker, auf dem die Natur fortwährend Unkraut hervorbringt, weshalb wir immer wachsam sein müssen, dass es nicht überhandnehme und die wenige gute Frucht ersticke, die wir durch Gottes Gnade nach mühsamer Arbeit gewonnen haben. Unsere Leidenschaften aber sind gleich einer übel gelöschten Fackel, die sogleich sich wieder entzündet, wenn sie in die Nähe des Feuers gebracht wird. Römer 8,13: "Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben."

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  • Vom Reich GottesDatum22.10.2025 09:12
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Über die innerliche Trostlosigkeit



    Du bist, Herr, mein Licht und Leben,

    Froh nur ist mein Herz bei dir;

    Doch es will vor Angst erbeben,

    Ist dein Trost entfernt von mir.




    1. Du klagst über Dürre und Mangel an Trost bei deinem innerlichen Gebet. Kommt dies nicht vielleicht daher, weil du lau bist und zu sehr liebst, was die Sinne erfreulich anspricht? Das Feuer des innerlichen Gebets wird nur durch das Holz des Kreuzes und der Abtötung angefacht und ernährt. Vielleicht auch verlangst du mit allzu großer Gier nach diesem Trost. Gott aber versagt dir ihn, dich in der Demut zu erhalten, vor geistiger Hoffart zu bewahren, zur Erkenntnis deiner selbst dich zu führen und deine Armut und Schwäche dir zu zeigen. Auch entzieht er dir seinen Trost, deine Geduld zu üben und deine Verdienste zu vermehren.



    2. Gott will, dass du im Geist leben lernst. Er will, dass du im Glauben und in der Hoffnung stark wirst, und dass deine Liebe gereinigt werde. Er will, dass du die Gnade seiner innerlichen Heimsuchung durch ihre Entbehrung hoch achten lernst, dass du sie sorgsam bewahrst, wenn sie dir verliehen wird, und sie eifrig suchst, wenn du sie verloren hast. Er will schließlich deine Treue bewähren, und dich dahin führen, dass du ihn auch dann liebst, wenn das liebliche Licht der Gnade verschwindet, und die Finsternis des Geistes eintritt. So verzage denn nicht, und hoffe in der Nacht, dass der innerliche Tag abermals aufgehen und mit großem Trost dich erfreuen wird.



    3. Herr, ich bekenne meine Schuld vor dir. Träge, lau und zerstreut, verdiente ich den Entzug der Gnade deines Trostes. Vergib mir, Herr, meine Untreue und Nachlässigkeit in deinem heiligen Dienst. Ich erkenne, mein Gott, dass ich arm, schwach und elend bin, wenn dein Licht mich verlässt. Aber demütigen will ich mich vor dir, und die verdiente Trockenheit meines Herzens in Geduld ertragen, bis du meiner dich wieder erbarmst, und dir in fester Treue dienen, um deiner selbst willen, und nur suchen, was dir gefällt, nicht aber, was mir erfreulich ist. Psalm 51,13+14: "Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! Mach mich wieder froh mit deinem Heil; mit einem willigen Geist rüste mich aus!"

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  • Vom Reich GottesDatum21.10.2025 13:03
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Vom Leben aus dem Glauben



    Herr, deine Wahrheit nähre mich,

    Und stärke meiner Seele Mark:

    Dann werde ich zum Kampfe stark,

    Und preise durch mein Leben dich.



    1. "Mein Gerechter aber wird durch den Glauben leben." spricht der Herr. (Hebräer 10,38a) Es gibt zwar nicht wenige, die sich selbst für gerecht halten, die aber nicht aus dem Glauben, sondern aus der Hoffart, aus dem Eigendünkel leben, "da sie die Gerechtigkeit Gottes verkannten und ihre eigene aufrichten wollten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen". (Römer 10,3) Aber nicht diese sind es, die der Herr seine Gerechten nennt. Der Glaube des wahren Gerechten ist ein lebendiger Glaube, der die Offenbarungen des Allerhöchsten in ihrem ganzen Zusammenhang dankbar umfängt; "ein Glaube, der durch die Liebe wirkt". (Galater 5,6b) Ist der Glaube nicht so beschaffen, so ist er tot. Nimmermehr aber wird ein Glaube, der selbst kein Leben in sich hat, den Gerechten so nähren, dass er davon leben kann.



    2. Ein lebendiger Glaube ist stark und siegreich. "Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube." (1. Johannes 5,4b) Er siegt "mit den Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten und in der Linken." (2. Korinther 6,7b) Weder achtet er der irdischen Wohlfahrt zur Rechten, noch der Widerwärtigkeiten zur Linken, denn sein heller Blick erkennt, dass nichts zu achten sei, außer was ewig ist. Woher der Anfang der Schwäche und des Untergangs einer Seele? Aus der Schwäche ihres Glaubens. Ihr toter Glaube nährt sie nicht, er ist wie ein Brot ohne Kraft, das keine Nahrung gibt; daher die fortwährende Abnahme ihrer Kräfte. Ist nicht dieser tote Glaube die Ursache deiner Schwäche?



    3. Der Glaube ist nicht nur die gewöhnliche, er ist auch oft die einzige Speise des Gerechten. Es kommen Zeiten, wo seine Seele keine andere Nahrung, keinen Trost vom Himmel empfängt, Zeiten der Trockenheit und der Prüfung. Es ergeben sich oft Ereignisse, Siege der Gottlosen, Unterdrückung der Gerechten und Drangsale, wo die göttliche Vorsehung so gänzlich sich verbirgt, dass selbst der Gerechteste erschüttert würde, wenn er nicht vom Glauben an Gottes unendliche Weisheit und Vorsehung durchdrungen wäre. Hochwichtig also ist es, dass wir durch Betrachtung der ewigen Wahrheiten reich im Glauben werden, damit wir zur Zeit des Hungers davon leben können. Psalm 46,3: "Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt, wenn Berge stürzen in die Tiefen des Meeres."


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  • Vom Reich GottesDatum20.10.2025 09:09
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes





    Von der Hingabe an Gott in Trübsalen



    Du sendest, Herr, mir Kreuz als Arzenei,

    Zu heilen meine Wunden;

    Durch sie nur kann, wie bitter sie auch sei,

    Vollkommen ich gesunden.

    Drum heile mich, und sieh dabei

    Nicht auf mein töricht Klageschrei.




    1. Mit väterlicher Liebe sorgt Gott für seine Auserwählten, und er reinigt und prüft sie durch Trübsale, wie das Gold im Feuer. Darum murre nicht, wenn eine Trübsal dir widerfährt, wenn dein guter Ruf verletzt wird, wenn irgend ein bitterer Verlust oder Schaden dich trifft, wenn du mit Schmach zurückgesetzt wirst, oder wenn eine Krankheit dich darnieder wirft, sondern folge der Ermahnung des Apostels, der uns zuruft: "Beugt euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes." (1. Petrus 5,6a) Führst du dir dein verflossenes Leben wohl zu Gemüte, so wirst du bald zur Überzeugung kommen und sprechen: "Gesündigt hatte ich und das Recht verkehrt; doch hat er mir nicht mit Gleichem vergolten." (Ijob 33,27)



    2. Lass dich also von deinen Trübsalen niemals verwirren, dass du an Gottes Vorsehung irre wirst, gleich als ob alles, was dir widerfährt, zufällig oder durch die Bosheit der Menschen geschehe, und als ob Gott nicht mehr an dich denkt. Er selbst hat alle Tropfen des Kelches gezählt, den er dir vorsetzte. Er sendet dir, gleich einem Kranken, nicht wonach dich gelüstet, sondern was dir heilsam ist. Er war es, der dein schädliches Vorhaben vereitelte, der die Schmach, die bittere Kränkung über dich verhängte, und so vieles zulässt, das dir widerfährt. Und zwar tut er dies aus wahrer väterlicher Liebe, dich zu heilen und zur Vollkommenheit zu führen.



    3. Ist nicht der Kranke albern zu nennen, der die Hand des heilenden Arztes von sich stößt, und über seine Anordnungen schimpft? Oder wird es dadurch besser mit ihm? Zieht er sich durch seine Ungeduld und seinen Widerstand nicht noch größere Übel zu, und setzt sich der Gefahr aus, das Leben zu verlieren? Du also ahme diese Torheit nicht nach, sondern ergib dich Gott, wie ein gutes Kind, das auf die Liebe seines Vaters vertraut, weil es weiß, dass sein Wohl ihm am Herzen liegt. Je größer dein Vertrauen, umso mehr wird der himmlische Vater bewogen, dir zu helfen, wie er durch seinen Propheten spricht: "Ja, ich werde dich heil entrinnen lassen; du wirst nicht unter dem Schwert fallen, sondern dein Leben wie ein Beutestück gewinnen, weil du auf mich vertraut hast." (Jeremia 39,18)


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages


    Bild: Trösterin der Betrübten ist die deutsche Übersetzung des Titels Consolatrix afflictorum, der Maria als Mutter Jesu neben vielen anderen in der Lauretanischen Litanei (genannt nach dem italienischen Wallfahrtsort Loreto) zugedacht wird.


    http://www.pilgerzeichen.at/lexicon/inde...betrübten/

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