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  • Vom Reich GottesDatumGestern 19:26
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Bild: https://www.gloria-patri.de/Gruess-GOTT/mobile/

    Der Lobgesang der Engel



    Ihr Engel, welche Gott so hoch erhoben,

    O lehret uns, mit euch ihn würdig loben.

    Durch euer Flehen werde uns der Frieden

    Huldreich beschieden.



    1. Betrachte die Menge der himmlischen Heerscharen, die mit dem ersten Engel sich vereinigen und den Lobgesang des Allerhöchsten mit den Worten anstimmen: "Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade." (Lukas 2,14) Dies fürwahr sind die Früchte dieses gnadenreichen Festes: Gottes Ehre zu fördern, und Frieden den Menschen zu geben. Nicht allen jedoch, sondern nur jenen, die guten Willens sind, deren Wille nämlich mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Stören wir die Ordnung dieses himmlischen Gesetzes nicht. Gott behält sich die Ehre vor, und gibt dir den Frieden. Entziehst du ihm aber die Ehre, dann nimmt er den Frieden dir hinweg.



    2. Wohnt der Friede Gottes in deinem Herzen? Woher aber dein Unfriede, deine Angst? Gewiss daher, weil du Gott die Ehre entzogen, seine Gebote übertreten und die Hand nach der verbotenen Frucht ausgestreckt hast. Denn dies ist der Quell alles Unfriedens. Niemand, der Gott die Ehre raubt, wird seinen Frieden genießen. Frieden wirst du nur in dem Maße haben, als du seine Ehre suchst. Suchst du deine eigene Ehre, dann wirst du weder Ehre noch Frieden finden. Stimme in den Lobgesang der heiligen Engel ein, und lobe und verherrliche Gott mit ihnen bis an den letzten Hauch deines Lebens, damit du würdig wirst, ihn ewig zu loben.



    3. Heilig ist die Beschäftigung, unseren Gott zu loben und zu verherrlichen. Dies auch ist das Ziel unseres Daseins. Und wie mächtig auch fordern seine unendliche Güte, seine unendliche Liebe und Barmherzigkeit, seine zahllosen Wohltaten uns dazu auf. Er kam vom Himmel und nahm das Gewand unserer Sterblichkeit, nicht furchtbar, sondern liebevoll uns zu erscheinen. "Er liebte uns zuerst, die wir noch Feinde waren", und er, der uns vernichten konnte, bietet uns seinen Frieden an. So lieben wir denn eine so unermessliche Liebe, preisen wir eine so unendliche Güte, und danken wir einer Barmherzigkeit, die alles Maß übersteigt. Psalm 34,2: "Ich will den Herrn allezeit preisen; immer sei sein Lob in meinem Mund."

    https://www.heiligen-legende.de/thomas-becket/

  • Tages-Gebete DatumGestern 19:22
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete



    Gebet am 29. Dezember



    O Maria, wie wird mein Tod beschaffen sein? Angst und Furcht befällt mich, wenn ich an die letzte Stunde meines Lebens denke, auf die das Gericht folgt. O meine liebste Mutter Maria, ich setze alle meine Hoffnung auf das Blut Jesu Christi und auf deine Vermittlung. Trösterin der Betrübten, verlasse mich nicht, tröste du mich in der großen Not, in der ich mich dann befinden werde. Ohne dich würde ich verzweifeln. Erbitte mir also, geliebte Königin, noch ehe meine Todesstunde eintrifft, einen großen Schmerz über meine Sünden, aufrichtige Besserung und Beharrlichkeit im Dienst Gottes. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Thomas Becket



    O Gott, für Deine Kirche hat der heilige Thomas sein Leben hingegeben. Gib, dass alle, die sich um seine Fürsprache an ihn wenden, sich der Erhörung ihrer Bitte erfreuen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Die Andacht, die der heilige Thomas von Canterbury von Kindheit an zur seligsten Mutter Gottes hatte, war ihm Zeit seines Lebens bei den vielen Verfolgungen zum Trost, und beim Tod zum Vertrauen. Daher hat er in Gegenwart der Meuchelmörder, vor dem Altar kniend, seine Seele und die Gerechten der Kirche dem Herrn, der seligsten Jungfrau, den heiligen Patronen dieses Ortes und dem heiligen Martyrer Dionysius anbefohlen. Es meldet auch seine Lebensbeschreibung, ihm sei von der seligsten Mutter aufgetragen worden, ihre himmlischen Freuden zu preisen.

    https://www.heiligen-legende.de/thomas-becket/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    In dem Heiligen des heutigen Tages tritt vertretungsweise noch einmal eine ganze Gruppe von Heiligen huldigend an die Krippe heran. Es ist die Gruppe der heiligen Priester und Bischöfe, zu denen der heilige Thomas Becket nicht als erster der Zeit nach, wohl aber als einer der ersten dem Rang und dem Ruhm nach gehört.



    Als Kaufmannssohn wurde Thomas Becket kurz nach dem Jahr 1100 zu London geboren. In der Jugend war er von Leichtsinn nicht frei. Dass aber ein gesunder Kern in ihm steckte, beweist die Tatsache, dass sich dieser Mann aus dem schlichten Volk Stufe um Stufe zum Kanzler von England emporarbeitete, mit dem der König nicht wie mit einem Beamten, sondern wie mit einem Freund verkehrte. Unter Beckets sachkundiger Leitung blühten in England Handel und Gewerbe mächtig auf, Reichtum und Wohlstand mehrten sich, Kunst und Wissenschaft hatten gute Zeiten, kurzum, der englische Reichskanzler Thomas Becket war der rechte Mann am rechten Platz, und eines Tages machte ihn der König obendrein auch noch zum ersten Bischof im Land, damit er alle weltliche und alle geistliche Gewalt in seiner Hand vereinigte und rücksichtslos zum Nutzen des Königs gebrauche.



    Thomas Becket sträubte sich anfangs, die Würde anzunehmen, dann aber fügte er sich, wurde zum Priester und am Tag darauf zum Bischof geweiht und war von der gleichen Stunde an ein anderer geworden, nicht mehr ein willfähriger Höfling, sondern der mutige Verteidiger der kirchlichen Rechte gegen die Übergriffe der königlichen Gewalt.



    Bald brach der Kampf aus zwischen Krone und Kirche, zwischen König und Bischof, jahrelang zog er sich hin, und stets war Thomas der scheinbar Unterlegene, der vor Gericht gestellt und verurteilt wurde und außer Landes nach Frankreich flüchten musste, arm und verfemt wie ein Bettler und Verbrecher, aber unbeugsam in der Wahrung der kirchlichen Rechte, ein wirklicher Gottesstreiter.



    Nur zwei Jahre hat Thomas Becket als Bischof geamtet, sechs Jahre lebte er, von dem ehemaligen Freund, dem König, überall belästigt und bedroht, als Flüchtling im Ausland, und als er schließlich den scheinheiligen Versprechungen des Fürsten erlag und nach England heimkehrte, erfüllte sich schnell sein Geschick.



    Zu verschiedenen Malen hatte sich der König seiner Umgebung gegenüber im verärgerten Ton geäußert, dass es in seinem Reich einen Priester gäbe, mit dem er nicht zurechtkomme. Alle wussten, auf wen die Worte zielten, und vier von den Hofleuten taten in der Meinung, , dem König einen Dienst zu erweisen, den entsetzlichen Schwur, nicht zu ruhen, bis sie den Königsfeind, wie sie den Bischof nannten, umgebracht hätten. Gleich machten sie sich auf den Weg, das blutige Vorhaben auszuführen.



    Der bedrohte Bischof befand sich gerade beim Abendgebet in der Kirche, als die Mörder, die Heiligkeit des Gotteshauses nicht achtend, auf ihn eindrangen und ihn töteten. Der letzte Schwertstreich, den man gegen den Heiligen führte, durchbohrte auf grausame Weise das Haupt des Blutzeugen, und damit war Thomas Becket im Kampf gegen den König um der kirchlichen Rechte willen restlos unterlegen.



    Scheinbar war er unterlegen, denn letzten Endes siegte er über den König, der, über die Freveltat, die er nicht gewollt hatte, entsetzt und den Bann fürchtend, der Kirche alle angetasteten Rechte und Freiheiten zurückgab. Auch kündeten Wunder, die sich am Grab des Heldenbischofs ereigneten, dass er der eigentliche Sieger war, nicht der König, der sich eines Tages als Pilger im härenen Büßergewand und mit bloßen, blutenden Füßen an der Grabstätte des Martyrers einstellte, um den Schutz des Heiligen gegen den eigenen aufrührerischen Sohn zu erbitten. Selbstredend fand sein Gebet Erhörung, denn die Heiligen tragen nicht nach und vergelten gern Böses mit Gutem.



    Dass aber jener König, der sich gegen die Kirche und gegen seinen Bischof auflehnte, von dem eigenen Sohn bedrängt wurde, ist wieder einmal ein Beweis mehr für die Tatsache, dass die Sünden, die man durch Auflehnung gegen Priester und Bischöfe begeht, gewöhnlich sehr genau und sehr pünktlich bestraft werden. Im Volksmund heißt es sogar, solche Sünden würden sich bis ins vierte Glied hinein rächen.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Fest der Heiligen FamilieDatumGestern 12:16
    Thema von Blasius im Forum Die allerseligste J...



    Heute: Sonntag nach dem Weihnachtsfest

    Früher: Sonntag nach dem Dreikönigstag (12. Januar)




    Die Feier am Fest der Heiligen Familie bewegt sich hauptsächlich um eine kleine Bemerkung am Schluss des Evangeliums vom Festtag, wo es heißt: "Dann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam."



    Die Stadt Nazareth, wo die Heilige Familie zu Hause war, lag gut fünfhundert Meter hoch in einer Talwiege, rundum von mäßigen Höhen umhütet. Kornfelder gab es dort und Weingärten und Obstwiesen mit Feigen-, Dattel- und Apfelbäumen. Im Ort selbst erhob sich die Synagoge und rundherum lagerten sich wie Kücklein unter den schützenden Flügeln der Henne die einzelnen Häuser, die mit ihrem weißen Kalkanstrich dem Städtchen ein sauberes Aussehen gaben.



    Dort lebte der göttliche Heiland mit Maria und Josef nahezu dreißig Jahre lang. Das Haus, in dem die drei heiligen Personen wohnten, unterschied sich in keiner Weise von den Gebräuchlichkeiten der Nachbarn. Es war ein Viereck, gleich lang wie hoch, mit flachem Dach und enthielt nur ein Erdgeschoss mit zwei Zimmern, dem Wohnraum und dem Schlafraum. Reben rankten an den Hauswänden empor. Zur linken Hand draußen im Freien befand sich der Ofen, in dem das Brot gebacken wurde, und auf der rechten Seite lag der Hühnerhof. Noch weiter rechts sah man die bescheidene Schreinerwerkstatt des heiligen Josef. Einige Apfelbäume überschatteten das gesamte Anwesen. Ein schönes Fleckchen Erde war die Heimat Jesu auf jeden Fall.



    Den Heiland selbst, von dem es in der Heiligen Schrift heißt, dass er der Schönste unter den Menschenkindern war, muss man sich vorstellen als kräftige schlanken jungen Mann in langem, ortsüblichem Gewand mit ausgeweiteten Ärmeln. Hüftlings wurde das Kleid mit einem Gürtel gehalten. Langes Haar umrahmte das edelgeformte Antlitz, aus dem zwei seelenvolle Augen Liebe und Güte auf alle ausstrahlten, die des göttlichen jungen Mannes Wege kreuzten, und wenn er, der von hohem, geradem Wuchs war, federnden Ganges daherschritt, konnte man meinen, er sei ein König. Tatsächlich war er auch ein König, der König aller Könige, Gottes Sohn und Gott selbst.



    Der Sohn Gottes aber war als Mariens Sohn und als des Zimmermanns Lehrling und Geselle seiner Mutter und dem Pflegevater untertan. Wer gehorcht, bekennt damit, dass er unter demjenigen steht, dem er gehorcht. Wer gehorchte denn in Nazareth? In Nazareth gehorchte derjenige, der die Weisheit selbst ist, der Herr aller Dinge, dem alle Menschen Gehorsam schulden. Der gehorchte wem? Der gehorchte zwei Menschen, die ohne Zweifel große Vorzüge besaßen, deren Verstand aber mit dem seinen weniger verglichen werden kann als ein Funke mit der Sonne, Wie gehorchte er? Voll Freude, überall und stets, Diener war derjenige, durch den die Könige herrschen. Wie hehr und herrlich ist doch der Gehorsam der Kinder gegen die Eltern, weil sich der König der Könige nicht scheute, seiner Mutter und dem Pflegevater untertan zu sein! Mit heiligem Neid haben damals die anderen Mütter in Nazareth auf Maria und Josef geblickt, deren Sohn, obwohl er als Gott weit über ihnen stand, ehedem und heute noch allen Kindern das Beispiel gab, wie ein gutes Kind den Eltern folgsam sein soll.



    Doch noch eine zweite Lehre gibt der junge Mann Jesus aus Nazareth. Bis zum dreißigsten Lebensjahr arbeitete er nämlich, er, der Sohn Gottes und der Erlöser der Welt, an der Hobelbank. Nicht spielend arbeitete er nach Laune und Lust, sondern ernst und beharrlich, auf Bestellung hin, im Dienst der Auftraggeber. Wie schwer mag ihm oft die Arbeit gefallen sein! Wie mögen seine Hände ausgesehen haben, diese harten, schwieligen Schreinerhände! Wieviel Schweiß wird er in der Hitze des Südens vergossen haben! So adelte der Heiland die körperliche Arbeit, und seitdem der Gottessohn schreinerte, ist Arbeit keine Schande mehr, und alle, die körperliche Arbeit verrichten, sind vom hohen Adel des Zimmermannssohns zu Nazareth.



    Von der Heiligen Familie



    In der Heiligen Familie haben wir ein einzigartiges Vorbild für alle Familien. Wir hören von der Hingabe des Vaters. Er ist für seine Familie zu allem bereit. Er folgt der Weisung des Engels, die allein auf das Wohl des Kindes hinzielt. Wie schwer mag Josef der Gehorsam gefallen sein! Nach Ägypten fliehen zu müssen bedeutet: du musst dein Haus verlassen und deine Arbeit beenden, du musst in die Fremde ziehen und Gefahren und Ungewissheiten aushalten. Dann der Befehl für die Heimreise. Josef tut wieder alles für das Kind. Maria und Jesus sind in seiner Sorge geborgen. Wie viele nützliche Lehren können wir aus den wenigen Handlungen ziehen, die wir vom heiligen Josef wissen. Wie fest muss sein Glaube gewesen sein, mit welchem er die Menschwerdung des göttlichen Wortes, dieses wunderbarste aller Geheimnisse, glaubte, ungeachtet dessen, was die Sinne dagegen sagen mochten! Wie arm und zufrieden lebte er als Handwerker von der Arbeit seiner Hände, obwohl er doch den König der Herrlichkeit in seinem Haus und die Mutter Gottes, die Königin der Engel, zur Gemahlin hatte. Mit einem Wort: Alles war groß an dem heiligen Josef!



    Seit Jahrhunderten bitten die Menschen den heiligen Josef um eine gute Sterbestunde. Wir haben keinen Zweifel, dass er selbst in den Armen von Jesus und Maria seinen Geist aufgab. Gibt es einen schöneren Tod? Daher ruft man auch den heiligen Josef an um die Gnade eines guten Todes.



    Die heilige Theresia wählte den Heiligen zum Hauptpatron ihres Ordens. Sie drückt sich folgendermaßen aus: "Ich wähle den glorwürdigen heiligen Josef zu meinem Vater, und empfehle mich ihm in allen Dingen. Ich erinnere mich nicht, je etwas durch seine Fürbitte von Gott begehrt zu haben, das ich nicht auch erhalten hätte. Ich habe noch keinen Verehrer des heiligen Josef gekannt, der nicht merkliche Fortschritte in der Tugend gemacht hätte. Seine Fürsprache bei Gott ist von wundertätiger Kraft für alle jene, die ihn mit Vertrauen anrufen."



    Ein altes Gebet sollte auch das unsere werden: "Heiliger Vater Josef! ich bitte dich, stehe mir bei, wenn ich sterbe, und erlange mir die Gnade, dass Jesus und Maria mir in meinem letzten Hinscheiden zu Hilfe eilen, und meine Seele zu Sich in die ewige Wohnung aufnehmen wollen!"



    Matthias Hergert



    Wenn der heilige Glaube uns lehrt, dass die Sünde der Stammeltern die menschliche Natur mehr oder weniger beschädigt hat, kann es nicht wundernehmen, dass sich dies in der Urzelle des menschlichen Lebens, in der Familie, besonders stark ausgewirkt hat. Wer es unternähme, die Geschichte der Familie in den Jahrzehntausenden menschlichen Daseins zu schreiben, müsste eine recht traurige Geschichte schreiben. Traurig vor allem für die Frauen und die Kinder, weil beide oft in voller Willkür den Launen und Gelüsten des Mannes und Vaters preisgegeben waren. Erinnert sei nur an die schmachvolle Vielweiberei und die grausame Kindestötung.



    Darum hat die Familie in besonderer Weise die Wiederherstellung einer gottgewollten und beglückenden Ordnung notwendig. Gottes Segen musste in reichster Fülle gerade ihr zuteilwerden. Nur wenn die Familie gesund ist, kann ein Volk gesund sein. Nur ein geheiligtes Familienleben garantiert das Blühen des Gottesreiches auf dieser Erde.

    Darum dünkt es uns nicht abwegig, dass Gottes Sohn als Glied einer Familie diese Erde betreten wollte, ja die meiste Zeit seines irdischen Lebenswandels in ihrem Schoß verbracht hat. Was bedeutet die kurze Zeit seines öffentlichen Auftretens gegenüber den drei Jahrzehnten zu Nazareth! Ausdrücklich macht sogar die Heilige Schrift darauf aufmerksam, dass der zwölfjährige Jesus, als ihm nach jüdischer Auffassung Selbstständigkeit zustand und er dies durch sein eigenwilliges Verbleiben im Tempel bekundete, freiwillig wieder nach Nazareth in den Schoß der Familie zurückkehrte. Der Heiland der Welt muss also dort unendlich Wichtiges zu tun gehabt haben. So ist es. Betend, opfernd, arbeitend wollte er in der Heiligen Familie zu Nazareth die Urzelle des Menschengeschlechtes, die Familie, reinigen, entsühnen, heiligen, segnend.



    Wenn es wahr ist, dass die Mutter das Herz der Familie ist, dann muss ein bedeutsamer Anteil des Opferns und Segnens des Familienkindes Jesus der Mutter zugeflossen sein, der Mutter Maria. Es lag dem Erlöser daran, sie zu einer unerreichbar feinen und unübertroffen guten Familienmutter zu gestalten. Dann konnte von der großen Fülle dieses ganz reinen und gnadenvollen Herzens einer heiligen Familie Gnade um Gnade überströmen in die Herzen christlicher Mütter, auf dass sie das rechte Herz einer gottwohlgefälligen Familie würden. So konnte Maria heranwachsen zum hellleuchtenden Vorbild aller Familienmütter. Die christliche Geschichte ist voll der Zeugnisse, wie segensreich in dieser Hinsicht das Vorbild Mariens gewirkt hat.



    Sind die Herzen unserer christlichen Familien, die Mütter, durch ihren marianischen Eifer heilig und gesund, dann wird sich dies – von wenigen Ausnahmen abgesehen – auch auf den Mann und die Kinder heilsam auswirken.



    Kirchengebet



    Herr Jesus Christus, Du warst Maria und Josef untertan und hast das häusliche Leben durch unaussprechliche Tugenden geheiligt; lass uns unter dem Beistand der beiden durch das Vorbild Deiner Heiligen Familie unterwiesen werden und die ewige Gemeinschaft mit ihr erlangen. Amen.



    Zur Geschichte des Festes: Es lässt sich nicht genau feststellen, wie weit die Verehrung der Heiligen Familie zurückreicht. Im 17. Jahrhundert ist sie bereits weit verbreitet, vor allem in Italien, in Frankreich und Belgien. Der Jesuitenmissionar P. Chaumonet gründete in Kanada in damaliger Zeit sogar Vereinigungen zu Ehren der Heiligen Familie. Papst Leo XIII. erkannte in der Verehrung der Heiligen Familie ein vorzügliches Mittel für die notwendige soziale Erneuerung, für die Rettung der christlichen Familie vor den modernen Gefahren. Die erhabene Lebensgemeinschaft dieser drei heiligsten Personen sollte allen Familien als Vorbild dienen und alle zur Nachahmung aneifern. Die im Jahr 1861 in Frankreich gegründete Vereinigung christlicher Familien erhielt die päpstliche Approbation. Als Festtag wurde der 12. Januar festgesetzt. Heute wird das Fest fast allgemein am Sonntag innerhalb der Epiphanie-Oktav gefeiert. Benedikt XV. schrieb 1921 das Fest für die ganze Kirche vor.



    („So feiert dich die Kirche“, Prof. Dr. Carl Feckes, Maria im Kranz ihrer Feste, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)





    https://www.marianisches.de/marienfeste/...iligen-familie/

  • Vom Reich GottesDatumGestern 12:08
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes





    Die Armut Jesu unser Reichtum



    Arm sind wir, Herr, ein Hauch ist unser Leben,

    Von wahren Gütern sind wir ewig weit.

    Da wirst du arm, Herr, alles uns zu geben:

    Dein Reich, dich selbst und deine Herrlichkeit.



    1. "Christus", spricht der Apostel, ist arm geworden, damit wir reich würden." Unendlich reich war er im Schoß seines ewigen Vaters, aber seine unbeschreibliche Liebe zu uns bewog ihn, arm zu werden, uns zu bereichern. Nur er konnte durch seine Armut uns bereichern, so wie auch nur er durch seinen Tod uns beleben und durch seine Erniedrigungen erheben konnte. Durch seine Armut entriss er unserem Herzen die Liebe zu vergänglichen Dingen dieser Erde, befreite uns von der Unruhe, die diese Liebe nach sich zieht, heilte uns von der Hoffart, die von dieser Liebe unzertrennlich ist, und wandelte sie in eine Liebe der unsterblichen, unwandelbaren Güter der Ewigkeit um.



    2. Wäre Jesus im Glanz irdischen Reichtums zur Welt gekommen, er hätte dieses Wunder nimmermehr bewirkt. Wir wären, gleich den Heiden, Sklaven unserer Gier geblieben, Irdisches zu suchen und zu sammeln, bei unserem Tod aber, nach dem Ausdruck der Schrift, trotz unserer Schätze, mit leeren Händen fortgewandert. Sein Beispiel aber zeigte uns, dass diese Gier die Seele erniedrigt und in Güter einengt, die ihrer unwürdig sind. Und Jesus lehrte uns, dass Reichtümer Dornen sind, die durch ihre Sorgen das Herz zerreißen. Er verdrängte den Stolz, wodurch der Reiche den Armen verachtet, und erhob unsere Seelen zum himmlischen Vaterland, wo unser wahrhafter Schatz besteht.



    3. Wie fruchtbar, Herr, wie glorreich ist deine Armut. Der selige Frieden, den sie verleiht, ist jener hundertfältige Ersatz, den du denjenigen verheißt, die um deinetwillen alles verlassen. Denn der himmlische Trost, den du in ein Herz ergießt, das leer an allen Begierden nach vergänglichem Reichtum ist, wiegt alles Gold und alle Schätze dieser Welt hundertmal auf. Fern von aller Angst und Unruhe ist bei seinem Ende das Herz desjenigen, der um deinetwillen arm wurde. Indes oft der Reiche, der im Palast und auf dem Purpur stirbt, wahrhaft arm und elend ist, da er alles in der Zeit verliert, und nichts in die Ewigkeit mitbringt. Also geht der Ausspruch deiner heiligsten Mutter in Erfüllung: "Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen." (Lukas 1,53)


    https://www.heiligen-legende.de/unschuldige-kinder/

  • Tages-Gebete DatumGestern 12:01
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 28. Dezember



    Durch das allerheiligste Blut, das dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, für uns am Kreuz vergossen hat, bitte ich dich, o gütigste Mutter, du wollest mir in allen Anliegen mütterlich beistehen und mir von Gott die Gnade erlangen, dass ich mir in allen Gedanken, Worten und Werken und so viel mir möglich auch bei anderen nichts erlaube, was deinem göttlichen Sohn und dir missfallen könnte, damit ich gewürdigt werde, mit dir dereinst in der Ewigkeit zu schauen und anzubeten die allerheiligste Dreifaltigkeit, Gott den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist. Amen.



    Gruß an die heiligen Unschuldigen Kinder



    Seid gegrüßt, Blumen der Märtyrer!

    Die, wie Rosen der Sturm zerknickt,

    Noch an dem Morgen des Lebens

    Der Feind des Heilands abgepflückt.



    Ihr, des Herrn lieblichsten Erstlinge!

    Der Geschlachteten erste Schar!

    Ihr spielt mit Palmen und Kränzen

    Unschuldig noch um sein Altar.



    Lob sei dir, Vater, und heil`ger Geist!

    Lob sei, gütiger Jesus, dir,

    Den uns die Jungfrau geboren,

    Durch alle Zeiten für und für.



    Zu Gott



    O Gott, dessen Lob die unschuldigen Märtyrer nicht mit ihrem Mund, sondern durch ihren Tod verkündet haben, töte in uns alle sündhaften Begierden, damit der Glaube an Dich, den wir mit dem Mund bekennen, durch unseren tugendhaften Lebenswandel sichtbar werde, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Der an diesem Tag im Jahr 1622 selig verstorbene heilige Franziskus von Sales hat den andächtigen Gebrauch, täglich zur Ehre der seligsten Jungfrau den Rosenkranz zu beten, 40 Jahre hindurch beobachtet, und ihrer Fürbitte zugeschrieben, dass er von den großen Ängstlichkeiten wegen seiner Gnadenwahl, die ihn lange quälte, befreit worden ist.


    https://www.heiligen-legende.de/unschuldige-kinder/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Der Krippe zunächst steht der heilige Stephanus als Vertreter jener, die großmütig und hochherzig Gut und Blut für Christus in den Martertod dahingaben. Sankt Johannes schließt sich an, ein ehrwürdiger Greis, der an der Krippe jene unübersehbare Schar von heiligen Menschen vertritt, die durch ein gottgefälliges Leben dem Heiland in Treue dienten. Doch an der Krippe des göttlichen Kindes und Kinderfreundes dürfen auch die Kinder nicht fehlen, und deshalb ist heute zu Ehren aller Kinder der Kindertag, an dem unter Anführung der Unschuldigen Kinder von Betlehem alle Kinder auf der weiten Welt im Geist zur Krippe gehen und dem Christkind liebend und dankend ihr Herz schenken.



    Aus der Biblischen Geschichte erinnern wir uns, dass der gottlose Herodes den drei Weisen aus dem Morgenland, als er sie nach Betlehem schickte, den Auftrag gab, nach dem neugeborenen König der Juden zu forschen und ihm Meldung zu machen, damit auch er hingehe und das Kind anbete. Das war, wie wir wissen, Lug und Trug, und deshalb zogen die heiligen Männer, in einem Traum gewarnt, auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.



    Nachdem die Weisen fortgegangen waren, erschien ein Engel dem Joseph im Traum und sprach: „Steh auf, nimm dein Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten.



    Als Herodes merkte, dass er von den Weisen hintergangen war, geriet er in heftigen Zorn, Er ließ in Betlehem und in der ganzen Umgegend alle kleinen Jungen ermorden, die zwei Jahre und darunter alt waren. Da entstand großes Wehklagen, und die Mütter wollten sich nicht trösten lassen.



    So lautet in der Biblischen Geschichte der Bericht über die Unschuldigen Kinder von Betlehem. Wie viele Kinder damals zum Leid, aber auch zur höchsten Ehre ihrer Mütter getötet wurden, ist nirgendwo aufgeschrieben, es mögen vielleicht zwanzig oder dreißig gewesen sein, die, kaum zum irdischen Leben geboren, im eigenen Blut getauft wurden und als die Erstlinge der Martyrer in das ewige Leben mit seinen Freuden ohne Ende eingehen durften.



    Auf den Abhängen der Alpenberge schmilzt der Schnee zum Teil erst im Hochsommer, wenn die Sonne ihre größte Wärme ausstrahlt, und dann kann man es erleben, dass gleich neben dem Schnee, noch in der Schneeschmelze, stark und kräftig Alpenblumen blühen.



    So ähnlich verhält es sich mit dem Fest der Unschuldigen Kinder. Viertausend Jahre lang war es auf der Erde winteröde, kalt und dunkel gewesen, bis in der Heiligen Nacht das Licht erschien und in die Finsternis leuchtete, und kaum leuchtete und wärmte das Licht, als sich auch schon, noch in der Winterkälte des Unglaubens und im Froststurm der allerersten Christenverfolgung, Blumenknospen, stark und kräftig, zu Betlehem dem neuen Licht und der weihnachtlichen Wärme erschlossen, um als die Blüten der Blutzeugen die Krippe des Christkinds zu schmücken.



    Doch damit nicht genug, denn mit den Unschuldigen Kindern zu Betlehem hat auf Erden ein Frühling der Herzen begonnen, der nie mehr enden wird, solange die Welt steht. Wo immer nämlich auf dem weiten Erdenrund Kinder sind, die das Jesuskind dadurch liebhaben, dass sie ihm zulieb brav und gut und fromm und folgsam und friedfertig sind, da blühen Blumen an der Krippe ohne Zahl, voll Duft und Schmelz, fein und zart. Solche Kinder sind wie ein großer, schöner Blumengarten, der dem Christkind zur Ehre und zur Freude rings um die Krippe zu Betlehem blüht.





    Als Herodes, der falsche Mann,

    Den bösen Willen gewann,

    Den neuen König zu töten,

    Entrann dieser den Nöten

    Nach Ägypten. Ganz vergebens

    Beraubte der Tyrann des Lebens

    So viele Kinder an seiner Statt,

    Des Blutvergießens nimmer satt.



    O weh des Leides groß und schwer!

    Wie viele Martyrer jung und hehr

    Wurden da erschlagen!

    Wie hörte man da klagen

    Die Mütter, denen man aus den Armen

    Die Kinder riss ohne Erbarmen

    Und ihrer keiner schonte!

    Gott aber selber lohnte

    Ein Teil dem Könige Herode;

    Denn auch ihm ward zu Tode

    Seiner Söhne einer erschlagen,

    Den die Amme sollte tragen,

    Mit dem sie war dahin gekommen;

    Er ward ihr von der Hand genommen

    Und getötet den anderen gleich,

    Mit denen er fuhr ins Himmelreich.



    Gott grüß euch, Märtyrerblümelein,

    Ihr lieben holden Kinderlein!

    Ihr seid das erste Opfer zart,

    Das Gott im Kampf geopfert ward

    In Unschuld und in Reinigkeit;

    Drum freut ihr euch in Ewigkeit

    Und spielt um Gottes hohen Thron

    Mit Palmenzweig und Siegeskron`.



    (Aus: "Goldene Legende der Heiligen"

    von Joachim und Anna bis auf Constantin den Großen

    neu erzählt, geordnet und gedichtet von

    Richard von Kralik, 1902)


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum27.12.2025 05:30
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Erscheinung des Engels bei den Hirten



    Hört den Engel auf der Heide,

    Wie er zu den Hirten spricht:

    Öffnet euer Herz der Freude,

    Denn vom Himmel kam das Licht.

    Nicht mehr sind wir nun verloren,

    Denn der Heiland ward geboren.[/b]



    1. Betrachte die schlichten Hirten, die über ihre Herde wachen, und mitten in der Nacht plötzlich einen Engel in himmlischer Klarheit vor sich sehen. Angst und Schrecken überfällt sie bei diesem Anblick. Aber da heute, durch den göttlichen Mittler, die Engel mit den Menschen verschwistert werden, tröstet er sie alsbald liebevoll und spricht: "Fürchtet euch nicht, denn ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird." Wie wunderbar sind Gottes Ratschlüsse! Keinem Großen, keinem Reichen, keinem Gelehrten dieser Welt: armen, einfachen, ungebildeten Hirten offenbart er die erhabensten Geheimnisse. Er verachtet die Stolzen und erwählt die Demütigen. Sei also demütig und der Herr wird seinen Auserwählten dich beizählen.



    2. Die Freude, die der Engel Gottes verkündigt, ist die Geburt unseres göttlichen Erlösers. Was auch kann den Gefangenen lieblicher erfreuen, als dass ein Erlöser ihn befreien, was den unheilbar Kranken, als dass ein allmächtiger Arzt ihn heilen, was den zum Tod verurteilten Verbrecher, als dass das Leben ihm geschenkt wird. Sei gebenedeit, geliebter göttlicher Erlöser, der du kamst, uns zu befreien, zu heilen, und von der ewigen Verdammnis zu erretten. Es ist aber diese Erscheinung nicht ohne Geheimnis, denn diese Hirten stellen die Hirten der Kirche vor, die die Herde Jesu Christi weiden, und denen Gott zuerst die Geheimnisse des Heils offenbart, damit sie ihre Schafe darüber belehren.



    3. So erfreue dich denn mit diesen frommen Hirten, denn auch dir wurde dieser Erlöser geboren. Denn wurde er auch nur einmal aus der Jungfrau geboren, so wird er doch täglich unsichtbar durch die Gnade in den Herzen geboren, zumal in dieser heiligen Zeit, und bringt darin die nämlichen Wirkungen hervor, wie bei seiner ersten gnadenreichen Geburt, da er von der Tyrannei der Sünde uns erlöst, das Leben der Gnade uns mitteilt, und uns himmlische Freude und Frieden verleiht. Titus 2,11-12: "Denn die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten. Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum27.12.2025 05:25
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete





    Gebet am 27. Dezember



    O Gott, der Du diejenigen verherrlichst, die Dich verherrlichen und in der Ehre Deiner Heiligen selber geehrt wirst: lass die Strahlen Deiner Gnade auf Deine Kirche fallen, damit sie durch die Lehren Deines heiligen Apostels und Evangelisten Johannes erleuchtet zu den ewigen Gütern gelange. Durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Der heilige Johannes hat an der Andacht zur seligsten Jungfrau einen ganz besonderen Anteil, weil sie ihm als eine Mutter vom göttlichen Heiland am Kreuz empfohlen, und bei seinem Tod, wie durch ein Testament, als das Kostbarste, das er auf der Erde hatte, überlassen worden ist. Daher kam es, dass die seligste Jungfrau in Gesellschaft des heiligen Johannes verschiedenen Heiligen erschien. Wie in ihrem Leben zu lesen ist, wurde diese Gnade zuteil: dem heiligen Gregor dem Wundertäter, nach dem Zeugnis des heiligen Gregor von Nyssa dem heiligen Hermann Joseph, dem heiligen Petrus Cölestin, der seligen Ida von Löwen, dem heiligen Petrus von Alcantara usw. So hat auch der selige Robert von Aubrisselle zur Ehre der seligsten Jungfrau und des heiligen Johannes des Evangelisten einen Orden von Klosterfrauen und Ordensmännern im Jahr 1117 errichtet.


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  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Weil niemand eine größere Liebe hat, als wer sein Blut für seinen Freund vergießt, deshalb hat der Erzmartyrer Stephanus die hohe Ehre, dass sein gestriges Fest gleichsam eins ist mit dem Weihnachtsfest. Dann aber zündet die Kirche heute die zweite Apostelkerze bei der Krippe an – die erste war Sankt Thomas am 21. Dezember – und feiert das Gedächtnis jenes Mannes, der von allen Männern hier auf Erde dem Herzen des Heilandes am nächsten standen. Es ist der heilige Apostel und Evangelist Johannes.



    Wenn einer, so verdiente Johannes den erhabenen Vorzug, der Lieblingsjünger des Heilandes zu sein. Nicht deswegen verdiente er ihn, weil er unter den Jüngern der jüngste, sondern weil er, das darf man wohl sagen, der hingebendste von den anderen war.



    Wie in allen edlen Israeliten zu jener Zeit, so brannte auch in dem Fischersohn Johannes die Sehnsucht nach dem verheißenen Messias, den das Volk in heißen Gebeten erflehte und den die Bauern und Hirten in wehmutsvollen Liedern besangen. Als der Vorläufer erschien und das Nahen des neuen Reiches kündete, wurde der junge Fischer vom See Genezareth einer seiner ersten Anhänger.



    Doch Johannes der Täufer war nicht das Licht, das in die Welt kommen sollte, er sollte nur Zeugnis geben von dem Licht, und das Zeugnis gab er damals, als er eines Tages seine treuen Jünger Andreas und Johannes an den Heiland verwies. Vom Jordan her folgten die zwei dem Herrn, der gerade vorüberging, und da wurde beiden eine der größten Gnaden zuteil, die es für einen Menschen gibt, die Berufung zum Apostelamt. So tief und beseligend hat der zwanzigjährige junge Mann Johannes das Glück dieser Begnadigung erfasst und erfüllt, dass er sich fünfundsiebzig Jahre später, als er sein Evangelium schrieb, noch genau erinnerte, dass es um die zehnte Stunde gewesen war.



    Mit ganzem Herzen schloss sich Johannes dem Meister an, dem zulieb er in rückhaltloser Hingabe alles verließ, und der Heiland seinerseits belohnte die Treue des Jüngers dadurch, dass er ihn offensichtlich bevorzugte. Mit Petrus und Jakobus durfte Johannes bei der Verklärung auf Tabor, bei der Totenerweckung der Tochter des Jairus und im Garten Getsemani zugegen sein. Er wurde mit Petrus vom Herrn ausgesandt, um das Ostermahl vorzubereiten, und dann kam die beseligende Stunde, da er während des Mahles an Jesu Brust und Herz ruhen durfte. Nie hat es auf Erden einen Vorzug gegeben, der größer ist als dieser, dass Johannes der Herzbruder des lieben Heilandes war.



    Johannes hinwieder bewährte gleich darauf dem Heiland die Freundestreue, denn als alle anderen Apostel bei der Gefangennahme Jesu flohen, folgte er ihm mutig von fern in das Haus des Annas, und dann begleitete er die Mutter Jesu tröstend auf dem harten Weg nach Golgatha und stand als einziger von den Aposteln unerschrocken drei Stunden lang unter dem Kreuz.



    Treu war also Johannes dem Meister bis zuletzt, und diese letzte Treue hat der Herr ihm aufs herrlichste belohnt, denn unter dem Kreuz hat er dem Lieblingsjünger seine Mutter geschenkt. Wie unermesslich reich war doch dieses Erbe! Glücklicher Jünger, dem der Meister seine Mutter schenkte!



    Auch nach der Himmelfahrt des Heilandes hat Johannes die Treue hochgehalten, nicht nur dadurch, dass er liebend und ehrend für die Mutter Gottes gesorgt hat, wie nur ein Sohn für die Mutter sorgen kann, sondern auch dadurch, dass er in dem Evangelium, das er schrieb, alle Reden und Aussprüche Jesu aufs getreueste festgehalten hat, und bei jeder Gelegenheit betonte er sein Leben lang das große Vermächtnis seines Herzbruders, das Hauptgebot der Liebe, bis er als Greis von fünfundneunzig Jahren noch unter dem letzten Atemzug die Christen ermahnte und anflehte: „Kindlein, liebet einander! Liebet einander! Liebet einander!“



    Beim heiligen Johannes zeigt sich wieder einmal deutlich, dass es vor allem die Treue ist, die dem lieben Heiland am meisten gefällt und für die er am dankbarsten ist. Die Treue hat den heiligen Johannes zum Herzbruder des Heilandes gemacht. Das wollen wir uns also gut merken, dass man durch die Treue zum Herzbruder des Heilandes wird. Doch auch deswegen muss uns der heilige Johannes überaus teuer sein, weil er so gut für die liebe Mutter Gottes gesorgt hat.


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  • Vom Reich GottesDatum26.12.2025 08:21
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes







    Von der glänzenden Heiligkeit

    des heiligen Erzmärtyrers Stephanus



    Wie glänzest hehr du in des Himmels Sitze,

    O Stephanus, der glorreich du gestritten

    An jener unbesiegten Streiter Spitze,

    Die einst für Christi Reich die Marter litten.

    Stark bist du durch die Pein hindurch gedrungen,

    Und hast zum offnen Himmel dich erschwungen.



    1. Gleich ihrem göttlichen Stifter wurde seine heilige Kirche schon in ihrem ersten Entstehen zu einem Zeichen des Widerspruchs aufgestellt. Die ergrimmte Synagoge wütete gegen sie, und gierte, sie im Keim zu ersticken. Aber die allmächtige Kraft Christi siegte glorreich in seinen Bekennern. Vom Feuer des lebendigsten Glaubens durchdrungen, und durch die ihm innenwohnende Gnade des Heiligen Geistes gleich einem Engel Gottes leuchtend, beschämte Stephanus durch die Kraft seiner siegreichen Rede den ganzen Hohen Rat der gottesmörderischen Juden, ohne vor dem gewissen Tod zu erschrecken. Wie verteidigst du den Glauben Jesu Christi gegen seine Feinde? Zitterst du aber vor ihrem Unwillen: was würde erst geschehen, wenn du vor Tyrannen stündest?



    2. Großmütig besiegelte der von heiligem Eifer glühende Bekenner durch seinen Tod die heilige Lehre. Niemand vor ihm hatte die Marter erlitten. Er hatte kein Beispiel vor sich, das ihn ermutigte. Vielmehr ermutigte er selbst durch die Kraft und das Licht seiner Liebe die Jünger Jesu, nach seinem Beispiel ihr Blut für ihn zu vergießen. Er wusste, wem er geglaubt hatte, "er sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen", und sehnte sich in seliger Freude durch die Pforte der Marter in diese Herrlichkeit einzugehen. O wären wir von diesem Glauben, von dieser Liebe durchdrungen: wie leicht, wie lieblich würden alle Trübsale uns werden.



    3. Wunderbar auch leuchtete die Feindesliebe in diesem glorreichen Erzmärtyrer. Weit schmerzlicher, als sein Tod, fiel ihm der verbrecherische Unglaube seiner grausamen Feinde. Mitten unter einem Hagel von Steinen, womit sie ihn zu Tode warfen, betete er für sie zum Herrn, und die Bekehrung des Saulus war eine Frucht seines Gebetes. Wie schwer verdammt diese hochsinnige Liebe die kleinliche Feigheit unseres Herzens, die wir uns so große Gewalt antun müssen, eine geringe Beleidigung zu verzeihen. O Herr Jesus, nimm diesen so lieblosen, so unversöhnlichen Sinn von uns, und gib uns den Geist, der deine Heiligen beseelte. Matthäus 5,44b-45a: "Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet."


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  • Tages-Gebete Datum26.12.2025 08:16
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 26. Dezember



    Allerkeuscheste Jungfrau Maria, wie viele Seelen sind um dieser Sünde willen in der Hölle. Bewirke, o meine Königin, dass ich in der Versuchung immer zu dir meine Zuflucht nehme, und dich anrufe und bitte: Maria, Maria, steh mir bei! Amen.

    Meine liebste Mutter Maria, du hattest Recht, da du sagtest, dass alle deine Freude in Gott sei: Mein Geist frohlockt in Gott, meinem Heiland; denn hier auf Erden wünschtest und liebtest du kein anderes Gut als Gott. Ziehe mich zu dir, o meine Königin, mache, dass ich der Welt absterbe. Ziehe mich zu dir, damit ich nur den liebe, der allein geliebt zu werden verdient. Amen.

    Meine geliebte Königin und Mutter meines Gottes, bitte Jesus für uns und erlange uns um deines Gehorsams willen die Gnade, dass wir den Willen Gottes und die Vorschriften der geistlichen Führer genau befolgen. Amen.



    Zu Gott



    Wir bitten Dich, o Gott, gib uns, dass wir den, den wir verehren, auch nachahmen, damit wir unsere Feinde lieben lernen, wie sie der heilige Stephan geliebt, und für sie zu Deinem Sohn gebetet hat, der mit Dir lebt und regiert, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Der heutige Tag wurde bei den Griechen, Syriern und anderen christlichen Völkern zur Ehre der seligsten Jungfrau, teils der Versammlungen wegen, die die Griechen zu ihrer Ehre halten, teils des dankbaren Andenkens ihrer freudenreichen Niederkunft wegen, hochfeierlich seit alten Zeiten gefeiert.

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  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Heute und an den folgenden Tagen stellen sich die verschiedenen Gruppen der Heiligen in je einem bevorzugten Vertreter huldigend bei der Krippe ein. Dass unter diesen Gruppen die Martyrer den ehrenvollen Vortritt haben, ist nicht mehr als recht, denn sie gaben das Letzte für Christus hin, Leib und Leben. Ihr Fahnenträger ist, wiederum sehr einleuchtend, der erste Blutzeuge überhaupt, der heilige Erzmartyrer Stephanus.



    Manche Leute stellen sich unter den Martyrern sanfte Lämmer vor, die sich mit Lammsgeduld abschlachten lassen. Nein, mit einer solchen Ansicht tut man den Blutzeugen Unrecht, denn gerade sie ragen durch hohen Mut über andere empor, wie mächtige Eichen über dem Gestrüpp des Kleinholzes. Gleich der erste aller Blutzeugen war solch eine Eiche.



    Es ist anzunehmen, dass Stephanus zu jenen gehörte, die sich am Pfingstfest zu Christus bekehrten. Die Heilige Schrift berichtet dann von ihm, dass er einer von den sieben Diakonen war, welche die Apostel geweiht hatten, damit sie den christlichen Liebesdienst an den Armen und Kranken, an Witwen und Waisen ausüben sollten.



    Das tat Stephanus, aber er tat noch mehr. Alle Tage machte er sich an andere heran und versuchte jedermann zu Christus zu bekehren. Warm und überzeugend sprach er auf die Leute ein, und seine Worte wurden von Gott durch Wunder gesegnet. So konnte es nicht ausbleiben, dass sich die Zahl der Anhänger Jesu in Jerusalem andauernd vermehrte. Von allen, welche in jenen Tagen die frohe Botschaft verkündeten, war Stephanus wohl der erfolgreichste. Freimütig und ohne Furcht wagte er sich offen sogar an ausgesprochene Gegner heran und machte sie aus Feinden zu Freunden Christi.



    Die Hohenpriester und Schriftgelehrten, die eben erst vor drei Monaten den Heiland gekreuzigt hatten und deswegen glaubten, ruhig sein zu dürfen, sahen sich aufs neue beunruhigt, und um die drohende Gefahr im Keim zu ersticken, beschlossen sie einhellig, schnell und gründlich gegen Stephanus nach dem gleiche Rezept vorzugehen, wie es sich beim Heiland bewährt hatte: Volksaufwiegelung, falsche Anklagen, bestochene Zeugen, parteiische Richter, vorgefasstes Todesurteil mit sofortiger Vollstreckung.



    So hatte man es beim Heiland gemacht. Warum also nicht auch bei Stephanus? Wieder klappte alles vorzüglich wie am Schnürchen. Nur mit dem Freimut des Angeklagten hatten die Ankläger nicht gerechnet, denn während der Gerichtsverhandlung erhob sich Stephanus und redete kühn und mutig. Nicht, dass er sich verteidigte. Was lag ihm am Leben? Helden von seiner Art haben das Leben noch stets als das Geringere angesehen. Ihnen kommt es zuallererst auf das Recht an.



    So war es bei Stephanus. Den gewaltsamen Tod sicher vor Augen, hielt der christliche Held mit erhebendem Freimut den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ihr Unrecht vor. Unbelehrbarkeit, Halsstarrigkeit, Gesetzesheuchelei, Prophetenmord, Verrat, so sauste es wie ein Hagel über die geduckten Häupter nieder. Hellauf brannte der Gerichtssaal in den Pfingstgluten des Heiligen Geistes.



    Dann kam es, wie es kommen musste. Alle erhoben ein wüstes Geschrei, stürzten sich auf Stephanus, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Doch derjenige, der den Mut hatte, offen nach seiner Überzeugung zu reden, besaß auch den noch weit höheren Mut, starkmütig für den Glauben zu sterben.



    Freimut zierte den heiligen Stephanus mit echter Männlichkeit, Starkmut gab ihm das Gepräge einer glänzenden Treue zum Heiland, und eine herrliche Großmut krönte ihn schließlich zum Heiligen, denn nach dem Vorbild Christi betete er sterbend für seine Feinde: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Wo das letzte Wort eines Sterbenden ein Segen und ein Gebet ist für diejenigen, die ihn töten, da stirbt ein großer Christ und ein Heiliger. Sankt Stephanus war ein Heiliger, und wohl ist er der Ehre wert, dass er, der Erzmartyrer, als Fahnenträger aller Martyrer gleich neben der Krippe zu Betlehem gefeiert wird.



    Solch ein freimütiger, starkmütiger und großmütiger Held, wie der heilige Stephanus es war, muss jeder Christ sein. Jedenfalls ist es mit einer schönen Krippe und einigen stimmungsvollen Weihnachtsliedern nicht getan. Erst durch die Bewährung in der Gefahr und durch die Treue bis in den Tod wird man ein Vollchrist.


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  • StephanusDatum26.12.2025 08:11
    Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Stephanus, der Gottesheld,

    Ward vom Herren auserwählt,

    Dass er zu großer Ehre

    Der erste Martyrer wäre.

    Dieweil nach Christi Himmelfahrt

    So groß die Zahl der Christen ward,

    Dass die Apostel ganz allein

    Dem Predigtamt sich mussten weihn,

    Ward er mit sechs anderen noch

    Zum Diakon erwählt. Das Joch

    Nahm er auf sich, in allen Wegen

    Der armen Christen so zu pflegen,

    Dass ihnen keine Notdurft fehle

    Und dass sie keine Armut quäle.

    Er war den Heidenchristen gleich

    Wie Judenchristen liebereich.



    Doch grad aus diesem Grund beluden

    Mit ihrem größten Hass die Juden

    Den treuen Pfleger der Gemeine.

    Durch falsche Zeugen ward der Reine

    Beschuldigt dass er wider Gott

    Und wider des Moses Gebot

    Geredet, dass er unglaublichen Spott

    Mit ihre Gesetze und mit Gott

    Verübt, dass er von Christus gehört,

    Die Stadt und der Tempel würden zerstört

    Und alles ausgetrieben;

    So hätten auch die Propheten geschrieben.



    Stephanus aber mit Wort und Tat

    Verteidigte sich vor dem hohen Rat,

    So wie der heilige Geist ihn lehrte.

    Der Gute, Treubewährte

    Begann die Rede fördersam

    Vom Patriarchen Abraham,

    Ging dann über zu Moses, dem guten,

    Und den Propheten, den hochgemuten,

    Und zeigte ihnen, wie alle Zeit

    Ihre Väter lagen mit Gott im Streit,

    Wie sie waren des Herzens unbeschnitten

    Und von hartnäckig bösen Sitten,

    Wie sie widerstanden dem heiligen Geiste,

    Wie sie verschmähten, was er ihnen weiste,

    Wie sie Weissager und Propheten

    Martern ließen und auch töten;

    Darum es wohl kein Wunder war,

    Wenn sie zum Schlusse offenbar

    Auch den Messias zum Tode brachten,

    Ihn, dessen alle Propheten gedachten.



    Als er die Reden ihnen vorwarf,

    Da ward ihr Unmut also scharf,

    Dass sie sich nicht wollten schämen,

    Sondern begannen zu griesgrämen

    Gleich bösen Hunden im Gemüte

    Auf Stephanus, der voll der Güte

    Wie ein Lämmlein vor ihnen stand

    Und ganz entzückt zur rechten Hand

    Des Vaters Jesus im Himmel sah.

    Aus der Stadt stießen sie ihn da,

    Ihn zu töten mit Steinen.

    Die falschen Zeugen, die unreinen,

    Sollten nach Gewohnheit

    Ihm erbieten das erste Leid.

    So taten sie ihre Kleider ab.

    Der junge Saulus aber gab

    Der Kleider acht und nahm sie in Hut,

    Hievon er an des Heiligen Blut

    Wahrlich auch sehr mitschuldig ward,

    Weil er jenen auf solche Art

    Eine gute Förderung war.

    Doch das bereute er offenbar

    Später, da ein heiliger Paul

    Ward aus dem feindgesinnten Saul.



    So warfen sie mit Steinen

    Den Gotteshelden. Den reinen.

    Der litt mit Geduld das Ungemach;

    Zu Gott rief er und sprach:

    "Empfang, Herr, meinen Geist allhie!"

    Damit fiel er auf die Knie.

    Ihn entbrannte der Minne Schwall,

    Trotz der häufigen Steine Fall

    Und des Volkes Tobsucht.

    Seine hohe tugendliche Zucht

    Zwang ihn zu Seufzern tief.

    Unseren Herren er anrief

    Gar gütlich mit dem Wort allein:

    "O viel lieber Herre mein,

    Sieh an die blinden Leute

    Und vergib ihnen heute,

    Was sie mir Leides hier getan,

    Weil sie sich Besseres nicht versah`n!"



    Also der Held sein Blut vergoss.

    Die Juden, aller Ehren bloß

    Und ohne züchtigliche Scham,

    Ließen da den Leichnam

    Liegen, den Hunden wegzuzerren.

    Nun waren da zwei edle Herren,

    Auch Fürsten in Israel:

    Nikodemus und Gamaliel,

    Also waren sie genannt.

    Ihre Herzen waren gänzlich entbrannt

    Von Jesu Christi guter Lehr`,

    Doch verbargen sie das sehr

    Aus Angst in diesen Jahren;

    Aber beide waren

    Im Rat der Juden allezeit

    Den Christen zur Hilfe gern bereit.

    Die waren es, die nun hinkamen,

    Den Leichnam aufnahmen

    Und ihn begruben auf dem Feld,

    Das sich Gamaliel hatte bestellt.



    Nach des guten Stephanus Tod

    Erhub sich Angst und Not

    Allda den Christenleuten.

    Man begann sie auszubeuten,

    Sie zu schlagen und zu jagen.

    So herbe ward es in den Tagen

    Nach Sankt Stephanus` Fall,

    Dass die Christen überall

    Aus Jerusalem entwichen

    Und heimlich sich verstrichen.

    Nur die zwölf Apostel gut,

    Sie hatten also kühnen Mut,

    Was man ihnen Schande erbot,

    Dass sie bestanden in der Not.

    Ihrer ward auch mancher erschlagen,

    Wie die weiteren Mären sagen.



    Stephanus` Leichnam ward gefunden

    Erst wiederum in späteren Stunden,

    Vierhundertundfünfzehn Jahr

    Nach Christi Geburt fürwahr.

    Einem Priester, Lucianus genannt,

    Ward die Stätte im Traum bekannt.

    Ihm erschien ein alter Mann

    Im Schlafe, der also begann:

    "Ich bin es, der in alten Tagen

    Des Gesetzes Meisterschaft getragen;

    Paulus, der große Bote,

    War unter meinem Gebote,

    Dieweil ich sein Schulmeister war.

    Ich bin Gamaliel. Offenbar

    Mach` ich dir dies: an sichrem Ort

    Findest du vier Särge dort,

    Die sollst du mit Ehren aufheben

    Und davon Kunde geben

    Dem Bischof von Jerusalem,

    Johannes. Merke noch zu dem:

    Im ersten Sarg ist Stephanus` Gebein,

    Der zweite Sarg ist aber mein,

    Der dritte des Nikodemus dann,

    Der mit mir die Taufe gewann

    Von Petrus und Johannes.

    Die Leiche dieses frommen Mannes

    Ließ ich zu Stephanus begraben.

    Im vierten Sarge aber haben

    Sie Abibas, meinen lieben Sohn,

    Bestattet, der der Keuschheit Lohn

    Mit zwanzig Jahren von Gott empfing."

    Der Priester Lucianus ging

    Erst dann zu jener Stätte hin,

    Als ihm der Traum dreimal erschien.



    Sankt Stephans Leichnam ward gebracht

    Auf Sion mit großer Andacht,

    Drauf nach Konstantinopel der Stadt

    Und endlich, als Theodosius bat,

    Den Kaiser, kam er hin nach Rom

    In Sankt Laurentius` schönen Dom.

    Dort liegen die beiden Diakone

    Und tragen aller Ehren Krone.



    So folgen wir dem Bilde,

    Das uns der Holde, der Milde

    In Nöten hat vorgetragen,

    So dass wir unsre Feinde jagen

    Nicht mit des Herzens Hasse,

    Sondern, dass man sie fasse

    Mit Gebet auf der Minne Spur.

    Mit Liebe und Gebete nur

    Jagen wir sie dem Teufel ab.

    In solcher Liebesfehde gab

    Doch stets die Flucht der Böse,

    Von dem uns Gott erlöse!



    Aus: "Goldene Legende der Heiligen

    von Joachim und Anna bis auf Constantin den Großen"

    neu erzählt, geordnet und gedichtet von

    Richard von Kralik, 1902)

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  • Vom Reich GottesDatum25.12.2025 17:26
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes






    In der heiligen Christnacht



    Zerknirscht in Andacht und in tiefer Wehmut

    Betrachte ich dich, Herr, in diesem Stalle.

    Wohin, mein Heiland, führt dich deine Demut,

    Uns aufzurichten von des Stolzes Falle.

    In welche Not hat Liebe dich getrieben.

    Mein Geist vergeht. - Ein Gott nur kann so lieben.



    1. Komm, nahen wir uns mit Andacht der heiligen Krippe, betrachten wir dies göttliche Kind, das für uns geboren wurde. O wunderbares Knäblein, das du die Seligkeit Gottes und unser Elend in dir vereinst, damit deine gnadenreiche Geburt die Flecken unseres Ursprungs reinige, deine Seligkeit unser Elend löse, dein Tod unseren Tod verschlinge: ich bete dich aus allen Tiefen meines Herzens mit Maria und Joseph, mit allen heiligen Engeln, mit den frommen Hirten und mit allen deinen Auserwählten von Anbeginn bis ans Ende der Zeiten an, und preise mit ihnen den ewigen Vater, dessen unendliche Barmherzigkeit heute dich uns zum Bruder gegeben hat.



    2. O heilige und wunderbare Kindheit meines Herrn, wie unendlich stärker und weiser ist deine Schwäche und Unmündigkeit, als alle Stärke und Klugheit der Menschen. Ob auch in der demütigen Krippe liegend, wirkst du in Gottes Kraft und Weisheit. Deine Schwäche besiegt der Fürsten dieser Welt, sie bindet diesen stark Bewaffneten, sie löst und befreit unsere Gefangenschaft. Deine heilige Armut bereichert uns mit allen Gütern des Himmels. Deine Geburt in der menschlichen Natur bringt die wahre Unschuld uns zurück, durch die jedes Alter in eine selige Kindheit zurückzukehren, und dir, nicht zwar an Kleinheit der Glieder, sondern an Demut des Sinnes und Unschuld der Sitten, ähnlich zu werden vermag.



    3. O göttliches Geheimnis, heilig und schrecklich ist dein Name, ein Quell ewiger Erbarmungen und ein Abgrund der Gerichte. Du bist die Erlösung der Gläubigen, das Gericht der Gottlosen, der Sturz der Stolzen. In demütiger Liebe zitternd bete ich dich an, und komme mit Vertrauen zum Thron deiner Gnade. Denn nicht Schrecken kamst du einzuflößen, du kamst, Liebe zu erwecken. Du kamst, den Frieden mir zu bringen, und mich, dein verlorenes Schaf, zu suchen und zu deiner himmlischen Herde zu führen. Sei ewig gebenedeit, mein Heiland. Dir will ich leben, dir sterben, dir ewig angehören. "Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt." (Johannes 1,14a)

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  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Diese Heilige war die Tochter einer vornehmen römischen Familie, verließ aber ihr elterliches Haus und alle Ansprüche an die Welt, um in einem Kloster Gott zu dienen. Hier bekam sie von einer heiligen Lehrerin, namens Sophia, alle Unterweisung und Anleitung zu einem gottgefälligen, vollkommenen Leben. Es scheint aber, dass die Angehörigen der heiligen Anastasia noch Heiden waren, denn nachdem sie sie vergebens aufgefordert hatten, wieder in die Stadt zurückzukehren, klagten sie Anastasia bei dem Statthalter Probus an, sie bete einen gewissen Christus als Gott an, sie verachte die Ehe, führe eine besondere Lebensweise und verleite auch andere Mädchen dazu.



    Die abgeschickten Gerichtsdiener brachen mit viel Lärm die Tür des Hauses auf, wo die christlichen Jungfrauen beisammen wohnten und fragten nach Anastasia. Die Vorsteherin Sophia ahnte sogleich, was dies zu bedeuten habe und bat die Soldaten, ein wenig zu warten. Dann eilte sie mit Tränen zu Anastasia und sprach ungefähr so: „Liebste Tochter, seit du als Mädchen zu mir gekommen bist, habe ich nichts unterlassen, dich zur Gottseligkeit anzuleiten. Jetzt bist du darin mündig geworden, gehe nun dem Herrn fröhlich entgegen. Ich verlobe dich dem Herrn; siehe, die Brautführer sind schon da. Gehe auf dem schmalen Weg des Martyriums zur seligen Ruhe. Denn es ist billig, liebe Tochter, nicht nur für Christus zu leiden, sondern, wenn es sein muss, hundertmal zu sterben. Wenn er als Herr für uns gestorben ist, warum sollen wir als Diener nicht von Herzen gern auch für ihn sterben? Aber für Christus sterben ist eigentlich kein Tod, sondern ist Fröhlichkeit, Freude, Lust, Ruhm, Schönheit und viel süßeres Leben als das irdische. Denn dort ist alles verderbensfrei, fest und beständig, ewig und unaufhörlich. Siehe, meine Tochter, nicht auf die Grausamkeit der Marter, denn dein Heiland Christus wird selbst da sein, die Schmerzen erleichtern und dir beistehen. Und wenn du auch dabei Qualen fühlst, damit dein Glaube und deine Geduld erprobt werden, so wird er am Ende doch die Schmerzen erleichtern und dafür wird dir aufgehen Trost, Licht, Leben und Herrlichkeit.“ – Darauf antwortete die Jungfrau, sie wolle mit der Gnade Gottes den Martern entgegengehen und bitte nur ihre geistliche Mutter recht sehr, ihr die Gnade der Standhaftigkeit vom Herrn zu erflehen.



    Während beide sich noch unterredeten, stürzten die Soldaten ins Zimmer, rissen die heilige Anastasia wie ein Lamm von der Mutter, legten ihr ein Halseisen an und führten sie zum Statthalter. Hier nun stellte sie sich im Geist vor ihren geliebten Heiland und schaute seine unbeschreibliche Herrlichkeit an. Alle Umstehenden betrachteten mit Erstaunen die Schönheit und würdevolle Haltung der Jungfrau. Probus redete sie an und sprach: „Wie ist dein Name?“ - Sie antwortete: „Anastasia (Auferstehung), denn Gott machte mich aufstehen, damit ich dich und deinen Vater zuschanden mache.“ – Da Probus gleich im Anfang die Jungfrau so entschlossen und scharf antworten hörte, wollte er ihr mit Schmeichelei beikommen und ihre Härte erweichen, denn er ahnte nicht den diamantfesten Glauben dieser jungfräulichen Seele; er sprach deshalb zu ihr: „Ich rate dir, o Tochter, wähle das Vorteilhafte; halte dich zu den großen Göttern und opfere ihnen mit uns. Man wird dich dann auch mit einem der vornehmsten Männer verehelichen, Gold und Silber, Kleider, Sklaven wirst du im Überfluss haben und du wirst in großem Ansehen stehen. Überlege nun und wähle das, was einer so schönen und edlen Person geziemt; reize aber meinen Zorn nicht und lerne nicht aus Erfahrung kennen, was für Unheil die Gottlosigkeit bringt. Ich meine es gut mit dir wie ein Vater; wenn du aber auf meinen Rat nicht hören willst, so wirst du ebenso meine Strenge inne werden, wie du jetzt noch meine Güte siehst; wenn es dich dann auch reuen wird, so wird es dir vielleicht nichts mehr helfen.“



    Bei diesen Worten dachte Anastasia an die mütterlichen Ermahnungen ihrer Lehrerin Sophia und antwortete darauf: „Mir, o Richter, ist Christus Bräutigam und Reichtum und Leben. Den Tod aber für ihn leiden, das ist mir lieber als alle Freuden der Welt. Feuer aber und Schwert, Geißeln und Abreißen der Glieder und was ihr sonst an Martern ausdenken möget, all dieses ist mir eher eine Lust als eine Pein im Andenken an Christus, und ich wünsche nicht nur solches für ihn zu leiden, sondern auch, wenn es sein könnte, tausendmal zu sterben. Du brauchst dich nicht anzustellen als habest du Bedauern mit der Schönheit meines Leibes, welche wie die Blume des Feldes verwelkt; tue nur, was in deiner Gewalt und deiner grausamen Gemütsart liegt, denn ich werde niemals hölzerne oder steinerne Götter anbeten.“ – Ergrimmt über diese Antwort schlug ihr der Statthalter ins Gesicht, dann riss er ihr die Kleider herab und sprach zu ihr: „Solche Schmach und Schande gebührt dir, aber besinne dich noch, lass von deinem Unsinn, wende dich zu den gütigen Göttern und richte deine Schönheit nicht vor der Zeit elend zugrunde. Denn wenn du nicht gehorchst, wird dich niemand meinen Händen entreißen, sondern, stückweise zerschnitten, werde ich dich den wilden Tieren zum Fraß vorwerfen. Das darfst du mir sicher glauben.“



    Bevor wir mit der Erzählung fortfahren, betrachten wir zuerst den Zustand, in dem Anastasia sich befand. Alles, was vor der Welt Schande bringt, häufte sich bei ihr aufeinander. Eine sittsame Jungfrau von vornehmer Familie wird von Soldaten wie eine Verbrecherin mit einem Halseisen über die Straßen ihrer eigenen Vaterstadt geführt, wo man sie kennt. Vor Gericht wird sie vom höchsten Beamten ins Gesicht geschlagen – und was am ärgsten und unerträglichsten zu sein scheint, sie wird der Kleider beraubt im Angesicht aller, die bei der Gerichtssitzung anwesend waren. Dies war allerdings eine ganz entsetzliche Behandlung und, wie es scheint, die größte Schmach und Schande. Überlegt man aber die Sache genauer, so verhält es sich also: Es gibt Dinge, welche vor Gott und der Welt eine Schande sind, z.B. grobe Betrunkenheit, Diebstahl; ferner gibt es Dinge, die vor Gott eine Schande sind, aber vor der Welt nicht, z.B. Üppigkeit, Hoffart, Unbotmäßigkeit; schließlich aber gibt es Dinge, welche große Schande vor der Welt sind, vor Gott und wahren Christen aber die höchste Ehre. Dies war der Fall bei Anastasia, weil sie gerade wegen ihres standhaften Glaubens und ihrer treuen Liebe zu Christus so schmachvoll behandelt wurde. Vor Gott ist eigentlich nur die Sünde eine Schande; wenn du dagegen der Religion wegen Spott oder Verachtung oder schmachvolle Behandlung zu tragen hast, so wird das deinen Ruhm und deine Ehre im Himmel sein. Wer sich aber aus Furcht vor Schande von religiösen Übungen oder offenem Bekenntnis abhalten lässt, der wird einmal vor dem höchsten Gericht, vor Gott, zuschanden werden.



    Anastasia antwortete dem Statthalter: „Dass ich entkleidet bin, das ist für mich keine Schmach und Schande, der Herr bekleidet mich dafür mit Gerechtigkeit und Wahrheit. Übrigens da du mir mit dem Tod drohst, so sage ich dir, er ist mir ganz erwünscht und ich bin bereit dazu, und du erweist mir eine Wohltat, wenn du mir die Glieder zerreißen lässt. Denn wie ich da bin, so gehöre ich meinem Schöpfer und wünsche, dass er in allen meinen Gliedern verherrlicht werde, damit sie vor seinem Richterstuhl durch das Bekenntnis verklärt erscheinen.“ Über diese Rede war der Richter mit allen Zuschauern höchst betroffen; dann aber schritt er zur Marter. Er ließ sie über der Erde an vier Pfählen waagrecht anbinden, unter dem Leib ein Feuer aus Reis, Öl, Pech und Schwefel anzünden, zugleich mussten drei Männer auf ihren Rücken mit Gerten hauen.



    Während also ihr Rücken zerfleischt, das Eingeweide aber gebraten wurde, so dass das Blut von dem Feuer vertrocknete, da war Anastasia ganz in das Gebet und in Gott versunken und löschte damit die Glut der Schmerzen aus. Da befahl nun der Wüterich sie auf das Rad zu leben. Dieses wurde durch eine Maschine in Bewegung gesetzt, so dass ihr die Gebeine davon zerbrochen und Nerven und Muskeln so auseinandergezogen wurden, dass der ganze Körper seine natürliche Gestalt verlor. Sie aber betete: „Gott der Götter, Gott der Stärke, Gott meines Heils, von dem meine Geduld kommt, auf den meine Seele vertraut, Burg meiner Tapferkeit, meine Zuflucht, gib nun auch Hilfe in der Not! Gott, der du mich gürtest mit Kraft, mein Gott, verlass mich nicht!“



    Nachdem Anastasia so gebetet und wieder von dem Rad herabgekommen war, sah man keine Wunden mehr an ihr. Obschon aber dem verblendeten Richter ob diesem Wunder die Augen hätten aufgehen sollen, blieb er dennoch blind und verstockt und gleichsam trunken vor Wut und Grausamkeit befahl er, sie wieder an das Holz zu legen und mit eisernen Haken zu zerfleischen. Während sie aber ihre Seele zu Gott wandte, wurde ihr wieder wunderbare Hilfe zuteil; sie selbst fühlte keine Schmerzen, während die Henkersknechte schon von dem Martern müde waren. Darüber kam der Statthalter ganz außer sich, er wusste nicht, was er machen sollte, sprang mehrmals von seinem Sitz auf und raste förmlich.



    In seiner Verwirrung verfiel er auf eine Grausamkeit, die ihm der Teufel eingab, er ließ nämlich der Jungfrau, wie es einst der heiligen Agatha geschehen war, die Brüste abschneiden. Aber die Liebe Jesu war so groß in Anastasia, dass sie diese Qual verachtete. Um alles zu versuchen, ließ ihr der Tyrann die Nägel ausreißen. Aber wie wenn sie keinen Schmerz empfände, dankte sie Gott noch lauter, dass er sie gewürdigt habe, für ihn zu leiden; zugleich nannte sie die heidnischen Götter Geister der Finsternis und des Verderbens. Dies konnte der Statthalter nicht mehr anhören und gab deshalb den Befehl, ihr die Zunge herauszureißen, ebenso auch die Zähne. Zuvor sagte die Jungfrau Gott ihren letzten Dank und bat ihn um Hilfe, das Martyrium gut zu enden, streckte selbst die Zunge heraus und ließ sie mit dem Messer abschneiden, ebenso wurden ihr die Zähne ausgebrochen. Und der Mund, welcher vorher das Lob Gottes in Worten verkündet hatte, verkündete es jetzt durch einen Strom von Blut.



    Da sie ohnmächtig zu werden drohte, reichte ihr ein Christ namens Cyrillus Wasser. Mit diesem Becher frischen Wassers kaufte er ein kostbares Gut, nämlich die Marterkrone. Denn als der Statthalter Probus sah, dass jener nicht sowohl aus natürlichem Mitleid der Jungfrau zu trinken gegeben habe, als vielmehr weil er ein Glaubensgenosse war, ließ er ihn auch mit dem Tod bestrafen, und dann die Märtyrerin mit dem Schwert enthaupten; der Leichnam wurde aber aufs freie Feld hinausgeworfen.



    Als die heilige Anastasia ergriffen und zur Marter geführt wurde, wurde ihre Lehrerin Sophia von großer Bangigkeit und Angst gequält, ob die zarte Jungfrau sich schwach zeige und aus Schrecken vor den Qualen den Glauben verleugne. Deshalb warf sie sich zur Erde und flehte in feurigem Gebet und mit heißen Tränen inständigst zu dem Herrn, dass das Mädchen nicht wankend werden möge. Da aber Anastasia durch den Martyrertod die herrliche Krone gewonnen und zur himmlischen Heimat eingegangen war, wurde das der angstvollen Lehrmeisterin geoffenbart und ihr Herz mit Trost und Freude erfüllt. Sie suchte und fand dann auch die Überreste, warf sich darüber hin, küsste alle Glieder, benetzte sie mit ihren Tränen und rief: „Süßeste Tochter, die ich in Übungen, im Stillschweigen und Arbeiten schön erzogen habe, ich sage dir Dank, dass du die mütterlichen Vorschriften nicht verachtet hast, dass du gehalten, was du versprochen. Jetzt stehst du vor deinem Bräutigam Christus, im Kleid der Jungfrauschaft, geziert mit den Zierden des Martyriums, gekrönt mit dem Diadem kostbarer Edelsteine. Nun wohnst du im Haus der Herrlichkeit Gottes. Darum bitte ich dich, liebste Tochter und geistliche Mutter – denn so dich zu nennen ist mir angemessener, - sei mir in diesem kurzen, hinfälligen Leben eine gute Pflegerin meines Alters und bitte für mich, dass ich auf dieser Wanderschaft in das ewige Leben zu unserem gemeinsamen Herrn gelange.“ Hierauf beerdigte sie mit Hilfe zweier Männer die heiligen Überreste der Märtyrerin.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum25.12.2025 17:14
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete



    Gebet am 25. Dezember



    Gegrüßet und gebenedeit seist du, allerreinste Jungfrau Maria, die du empfangen und geboren hast, und allezeit unbefleckt und unversehrt geblieben bist. Sei gegrüßt du Tempel des lebendigen Gottes, du erwähltes Gefäß des Heiligen Geistes, du Brunnen des lebendigen Wassers, durch das die ganze Christenheit erquickt wird. Denn aus dir wollte geboren werden die Klarheit des ewigen Lichtes, der schönste unter den Menschenkindern, der König der Ewigkeit, der Heiland der Welt, Jesus Christus.



    Zu Gott



    O Gott, der Du durch die fruchtbare Jungfrauschaft Mariens dem menschlichen Geschlecht die Freuden des ewigen Heils verliehen hast: wir bitten Dich, lass uns die Fürbitte derjenigen zuteil werden, durch die wir verdient haben, den Urheber des Lebens zu empfangen, unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Anastasia




    Wir bitten Dich, allmächtiger Gott, schenke, dass wir auf die Fürbitte Deiner heiligen Martyrin Anastasia zur ewigen Glückseligkeit gelangen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau




    Heute ist das große Fest der seligsten Jungfrau, an dem sie eine wahre Mutter Gottes wurde, und zu einer so hohen Würde gelangt ist, die kein erschaffener Verstand begreifen kann. Der Evangelist Matthäus drückt ihre Hoheit bloß mit den Worten aus, da er nur sagt: "von der geboren ist Jesus, der Christus oder Messias genannt wird".

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Christi Geburt Datum25.12.2025 17:07
    Thema von Blasius im Forum Das Wort ist Fleisc...





    (Aus: "Goldene Legende der Heiligen"

    von Joachim und Anna bis auf Constantin den Großen

    neu erzählt, geordnet und gedichtet von

    Richard von Kralik, 1902)




    So kam nunmehr die Zeit so klar,

    Da der Baum des Lebens gebar

    Die wunderbare Frucht

    Aus Gottes schöner Zucht.

    Viel Wunder in der Zeit geschah:

    Drei Sonnen sah

    Man am Himmel in lichtem Schein;

    Die Welt erschrak drob allgemein.

    Sibylla hatte vorhergesagt

    Von dieser kaiserlichen Magd

    Und von ihrem Kinde;

    Doch nicht verstand es die Welt, die blinde.



    Es herrschte damals im römischen Land

    Augustus, der Kaiser hochgenannt,

    Den die Römer wollten machen zu Gott;

    Er aber hielt es nur für Spott.

    Er sandte in der Stille

    Nach der Weissagin Sibylle,

    Dass sie ihm täte kund

    Durch ihren weisen Mund,

    Was dieses Zeichen dem Geschlechte

    Der Sterblichen bedeuten möchte.

    Da ließ sie ihn erschauen

    Die schönste der Jungfrauen

    In jener Sonne klar und rein,

    Die hielt ein göttlich Kindelein.



    Der Ort, wo dies der Kaiser schaute,

    Ist heute eine heilige Baute,

    Die "Ara coeli" wird genannt:

    "Des Himmels Altar" wohlbekannt,

    Weil der Kaiser an dieser Statt

    Zuerst nach der Sibylle Rat

    Weihrauch dem Herrn der Welten schwang

    Und selbst in Staub vor ihm hinsank,

    Worauf er allem Volk gebot,

    Dass man ihn nimmer nenne Gott.



    Ein neues höheres Königtum

    Ward da begründet, Gott zum Ruhm,

    Ein ewigliches Himmelreich,

    Darin der Kaiser gelte gleich

    Dem Bettler, und als erster prangt,

    Der nach dem letzten Dienst verlangt.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum24.12.2025 07:55
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete





    Gebet am 24. Dezember



    Heilige Jungfrau Maria, erinnere dich, dass Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes, sich nicht geschämt hat, uns seine Brüder zu nennen. Du bist also auch unsere Mutter und wir sind deine Kinder. Lass es uns erfahren, dass du unsere Mutter bist. Von der Höhe des himmlischen Thrones, auf den dein göttlicher Sohn dich erhoben hat, wirf einen Blick der Barmherzigkeit und Liebe auf uns, die wir noch in diesem Tal der Tränen, im Kampf mit allen Versuchungen und Gefahren dieses irdischen Pilgerlebens seufzen. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Tharsilla und der heiligen Ämiliana




    Wir bitten Dich, o Gott, verleihe uns auf die Fürbitte der heiligen Tharsilla und Ämiliana die Gnade, das angefangene Werk des Heils glücklich zu vollenden, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Durch die Hände der jungfräulichen Mutter, nach dem Ausdruck des heiligen Bernhard, haben, in der heutigen Vigil und Nacht, viele Heilige, die ihre Herzen für die heilige Geburt Jesu Christi eifrig bereitet hatten, große Tröstungen und himmlische Gnadenschätze erhalten. Unter ihnen sind besonders zu nennen: der heilige Bernhard selbst, der heilige Stanislaus, die heilige Franziska, die heilige Gertrud, die heilige Mechthild.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/


    Liebe Grüße und ein friedliches, gesegnetes Weihnachtsfest
    und ein gesegnetes neues Jahr 2026, Blasius

    .

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Der heilige Gregor der Große hatte von väterlicher Seite drei Muhmen, die alle das Gelübde der Keuschheit abgelegt hatten und im Haus ihres Vaters, des Senators Gordian, sich den Übungen des beschaulichen Lebens weihten. Ihre Namen waren Tharsilla, Gordiana und Ämiliana. Gregor erzählt ihre Lebensgeschichte wie folgt:



    Bei Tharsilla und Ämiliana wurde die Liebe zu Gott von Tag zu Tag inniger. Nur noch mit dem Körper waren sie auf der Erde, ihr Geist war fast immer in der Betrachtung des ewigen versunken. Bei Gordiana aber geschah das Gegenteil. Ihr Gemüt fing an zu erkalten in der heiligen Liebe und sich hinzuneigen zum Wohlgefallen am Irdischen. Oft sprach Tharsilla zur Schwester Ämiliana: „Ich fürchte, dass Gordiana nicht standhaft bleiben wird; denn ich bemerke, dass sie sich gerne auswärts zerstreut und das Herz zur Bewahrung ihres Gelübdes nicht sorgfältig genug hütet.“ Beide Schwestern bemühten sich, durch tägliche Ermahnungen sie von dem zerstörenden Leichtsinn abzuhalten und zum standesmäßigen Eifer zu bewegen. So lange sie redeten, heuchelte Gordiana großen Ernst, der aber in derselben Stunde auch wieder verschwand, indem sie sich neuerdings den Zerstreuungen überließ. Sie hatte Gemeinschaft mit den Kindern der Welt, und der Umgang mit denen, die der Welt sich entzogen hatten, wurde ihr immer lästiger. In einer Nacht erschien meiner Muhme Tharsilla, die durch anhaltendes Gebet, durch strenge Abtötung und durch den Eifer eines vollkommenen heiligen Wandels ihre Schwestern übertraf, in einem Gesicht ihr Urgroßoheim, der heilige Papst Felix, zeigte ihr die Wohnung der ewigen Herrlichkeit und berief sie, dahin zu kommen. Bald darauf wurde sie von einem Fieber befallen, das den nahen Tod ankündigte. Nach der gewöhnlichen Sitte, dass bei Sterbenden, zumal wenn sie vornehmen Standes sind, sich viele Menschen versammeln, um die Verwandten zu trösten, standen Männer und Frauen um das Lager der Kranken, und darunter befand sich auch meine Mutter. Auf einmal öffnete Tharsilla ihre Augen und schaute aufwärts. Da sah sie Jesus herabkommen, wurde heftig bewegt und rief den Umstehenden zu: „Tretet zurück, tretet zurück! Jesus naht!“ Sie hielt ihren Blick fest geheftet auf den Heiland und verschied. Das Zimmer wurde mit dem lieblichsten Wohlgeruch erfüllt, zum Hinweis auf die Gegenwart dessen, der die Quelle aller Lieblichkeit ist. Als der Leichnam, wie es gebräuchlich war, gewaschen wurde, fand man an den Knien und Ellenbogen Schwielen, groß und hart, wie die Schwielen der Kamele. Sie waren eine Folge ihres anhaltenden Gebetes, in dem sie vor Gott lag, und so zeigte das tote Fleisch die Spuren dessen, womit sich der lebendige Geist beständig beschäftigt hatte.



    Tharsilla war kurz vor dem Fest der Geburt des Herrn gestorben. Wenige Tage darauf erschien sie in einem nächtlichen Gesicht ihrer Schwester Ämiliana und sprach: Komm, damit ich, da ich am Geburtsfest des Herrn von dir getrennt wurde, den Festtag der Erscheinung gemeinschaftlich mit dir begehen kann. Ämiliana, besorgt um ihre Schwester Gordiana, fragte: Wenn ich allein zu dir komme, wem soll ich unsere Gordiana übergeben? Tharsillas Gesicht trübte sich, und sie kam bekümmert zur Antwort: Komm, unsere Schwester Gordiana gehört den Weltkindern an. Ämiliana fühlte sich bald nach diesen wunderbaren Erscheinungen schwer krank. Das Übel nahm zu, und sie starb noch vor dem Fest der Erscheinung des Herrn. Gordiana ließ sich, nachdem sie von der schwesterlichen Obhut befreit war, mit jedem Tag mehr von irdischen Gesinnungen beherrschen und folgte endlich der Neigung, die lange schon in ihrem Inneren verborgen war. Alle Gottesfurcht beseitigend, nicht achtend auf Ehre und Schande, brach sie das heilige Gelübde und verehelichte sich mit dem Pächter ihrer Güter.“



    Nachdem der heilige Gregor dies erzählt hat, setzte er hinzu: „sieh, alle drei haben sich anfangs mit dem gleichen Eifer zu Gott gewendet, aber nicht alle drei sind in dem gleichen Eifer verharrt, weil wie der Herr sagt, viele berufen sind, aber wenige auserwählt. Ich habe dieses vorgetragen, damit nicht jene, die zum Guten sich gewendet haben, sich selbst die Kräfte zum Guten zuschreiben oder auf ihre eigenen Kräfte vertrauen. Jeder mag wohl wissen, was er heute sei, was er aber morgen sein werde, das weiß keiner. Niemand erfreue sich also des Guten, als wäre er dessen schon sicher; so lange er in diesem schwachen Fleisch wandelt, kennt er ja das Ende nicht.“


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