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  • Vom Reich GottesDatumGestern 21:25
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Vom Anhören der Heiligen Messe



    Lass, Herr, in Andacht mich vor dir erscheinen,

    Mit deinem Sühnungsopfer mich zu einen;

    Denn hier wird die Erlösung mir zu Teil.

    Dein ewiges Opfer tilget meine Schulden,

    Es kräftigt mich, zu kämpfen und zu dulden,

    Und führt mich durch dein Blut zum ewigen Heil.



    1. Jesus, unser ewiger Hoher Priester, brachte auf dem Altar des Kreuzes seinem ewigen Vater sich als ein Opfer dar, das die ewige Gerechtigkeit Gottes versöhnte. In der Heiligen Messe aber bittet er als unser ewiger Mittler beim Vater, die unendlichen Verdienste seines heiligsten Leidens uns zuzuwenden, gibt allen, die dem Tisch des heiligen Altars sich in Andacht nahen, sich selbst als die Opferspeise und das Unterpfand des ewigen Lebens, und vereint die Gebete seiner Gläubigen mit den seinigen, damit sie dadurch geheiligt und erhörbar werden vor dem ewigen Vater, der alles, was er uns verleiht, nur durch seinen eingeborenen Sohn und um seinetwillen uns verleiht.



    2. Jesus ist unser wahrhaftiges Sühnopfer, das Lamm Gottes, das alle unsere Sünden hinwegnimmt, wenn wir beim heiligen Opfer uns mit ihm vereinigen, und durch ihn in wahre Zerknirschung um die Verzeihung unserer Sünden bitten. Vergeblich jedoch bitten wir, und keine Erhörung findet unser Gebet und unser Opfer, wenn wir nicht selbst aus ganzem Herzen denjenigen verzeihen, die uns irgendwie beleidigt, betrübt oder auf was immer für eine Weise uns geschadet haben, weil ein Mensch eines unversöhnlichen Herzens kein lebendiges Glied seines Körpers ist, und daher den belebenden Einfluss des Hauptes nicht empfangen kann, der nur den lebendigen Gliedern zuteil wird. Denn keine Barmherzigkeit findet, wer keine Barmherzigkeit erzeigt.



    3. Opfert aber Jesus, unser Hoher Priester und unser Opfer, sich jeden Tag in unbeschreiblicher Liebe für uns: können wir dann je sagen, dass wir ihn lieben, dass wir wahres Verlangen haben, seiner unendlichen Verdienste teilhaft zu werden und Gnaden des Heils zu erlangen, wenn wir diesem heiligen Opfer nur selten, nur wenn wir unter einer schweren Sünde dazu verpflichtet sind, und auch da nur mit zerstreutem Herzen und Sinn, beiwohnen? Versammeln wir uns vielmehr täglich um unseren göttlichen Erlöser, beten wir ihn mit inbrünstigem Herzen an, opfern wir uns mit ihm in bußfertigen Gesinnungen, und wir werden die Früchte seiner Erlösung wahrhaft in uns erfahren. "Jesus aber hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum." (Hebräer 7,24)

    https://www.heiligen-legende.de/damasus-von-rom/

  • Tages-Gebete DatumGestern 21:18
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 11. Dezember




    O unvergleichliche, wunderbare Jungfrau, wir verehren dich mit demütigem, andachtsvollem Herzen. Die Heiligsten der Jungfrauen übertriffst du an Heiligkeit und wie eine Lilie unter dem Dornengesträuch erhebst du dich unter ihnen. Sie wurden in Sünde empfangen und fielen der Sünde anheim, du aber, rein von Sünden und Mängeln, tratest hervor aus Gottes Hand. So bist du, Maria, das Meisterstück der größten Reinheit und Schönheit geworden. Nimm unsere Begrüßung gnädig an, damit wir deine heilige Empfängnis würdig feiern. Amen.



    Zu Jesus Christus auf die Fürbitte des heiligen Damasus



    O Herr, der Du dem heiligen Damasus die Sorge über Deine Kirche anvertraut und den Mut gegeben hast, ihre Feinde zu bekämpfen und zu besiegen, stärke uns auf seine Fürbitte, dass wir Deine Kirche auch mit Gefahr unseres Lebens verteidigen, der Du lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Zu Jesus Christus



    Herr, wir haben zu fürchten, das zarte Jungfrauen einst im Gericht gegen uns aufstehen und uns verurteilen. Stärke uns, dass wir es zur Ehre Deines heiligen Namens mit Wort und Tat bekennen, dass wir Christen sind, der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

    https://www.heiligen-legende.de/damasus-von-rom/

  • Tages-Gebete DatumGestern 21:18
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 11. Dezember




    O unvergleichliche, wunderbare Jungfrau, wir verehren dich mit demütigem, andachtsvollem Herzen. Die Heiligsten der Jungfrauen übertriffst du an Heiligkeit und wie eine Lilie unter dem Dornengesträuch erhebst du dich unter ihnen. Sie wurden in Sünde empfangen und fielen der Sünde anheim, du aber, rein von Sünden und Mängeln, tratest hervor aus Gottes Hand. So bist du, Maria, das Meisterstück der größten Reinheit und Schönheit geworden. Nimm unsere Begrüßung gnädig an, damit wir deine heilige Empfängnis würdig feiern. Amen.



    Zu Jesus Christus auf die Fürbitte des heiligen Damasus



    O Herr, der Du dem heiligen Damasus die Sorge über Deine Kirche anvertraut und den Mut gegeben hast, ihre Feinde zu bekämpfen und zu besiegen, stärke uns auf seine Fürbitte, dass wir Deine Kirche auch mit Gefahr unseres Lebens verteidigen, der Du lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Zu Jesus Christus



    Herr, wir haben zu fürchten, das zarte Jungfrauen einst im Gericht gegen uns aufstehen und uns verurteilen. Stärke uns, dass wir es zur Ehre Deines heiligen Namens mit Wort und Tat bekennen, dass wir Christen sind, der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

    https://www.heiligen-legende.de/damasus-von-rom/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Alle Steine sind hart, aber nicht alle sind gleich hart, es gibt weichere Steine, wie den Sandstein, und härtere, wie den Marmorstein. Welcher Stein mag wohl der härteste sein? Der Diamant ist der härteste Stein, denn er ist so hart, dass er sich von keinem anderen Stein auch nur ritzen lässt, während die Glaser mit ihm spielend Glas zerschneiden, als wenn das Glas Papier sei. Der Diamant ist das härteste Gestein.



    „Ja“, möchte man fragen, „was hat denn der Diamant mit dem heiligen Damasus zu tun, dessen Fest heute gefeiert wird?“ Der heilige Damasus hat das mit dem Diamanten gemeinsam, dass er in der Kirchengeschichte den ehrenden Beinamen „Diamant des Glaubens“ erhielt. Da kann man sich bereits denken, was den Heiligen besonders auszeichnete. Sein Glaube war ohne alle Weichheit festes war ein katholischer Glaube, hart wie Diamant.



    Der Name Damasus ist griechischen Ursprungs und heißt auf Deutsch „Bändiger“, und bei ihm ist wieder einmal der rechte Name an den rechten Mann gekommen. Damasus war ein Bändiger. Was mag er denn wohl gebändigt haben?



    Damasus wurde um das Jahr 304 zu Rom als Sohn eines römischen Neubürgers, der aus Spanien zugewandert war, geboren. Der Vater, ein frommer Mann, ließ sich nach dem Tod der Gattin die heilige Priesterweihe erteilen, und so ist er einer von den wenigen, die im Leben alle sieben Sakramente empfingen.



    Nach dem Vorbild des gediegenen Vaters schlug auch Damasus die geistliche Laufbahn ein, und wegen seiner Tüchtigkeit und Frömmigkeit zählte er zu den einflussreichsten Geistlichen in der Ewigen Stadt. Als daher der heilige Papst Liberius starb, wurde Damasus im Jahr 366 sein Nachfolger.



    Damals war der dreihundertjährige Kampf zwischen Christentum und Heidentum zu Ende gegangen. Christi Lehre hatte gesiegt, aber Friede war deswegen nicht, denn wie Pilze im Herbst schossen die Irrlehren aus dem Boden. Der heilige Augustinus, der etwa zur gleichen Zeit lebte, berichtet, dass es damals bereits an die dreihundert verschiedene Bekenntnisse unter den Christen gab, die natürlich samt und sonders wie kurzlebige Pilze längst vom Erdboden verschwunden sind. Heute ist es ähnlich. Die Zahl der Sekten ist vielfältig. Baptisten, Adventisten, Bibelforscher, Neuapostolische, Menschenfreunde, Mormonen, Methodisten und so weiter nennen sich diejenigen die heute in die Irre gehen. Keine von diesen Sekten wird indessen Bestand haben, denn alle sind sie Rebzweige, die vom Rebstock Christi, von der wahren römisch-katholischen Kirche, abgeschnitten wurden und die deswegen Saft und Kraft verlieren und notwendigerweise verdorren und eingehen müssen.



    Mit solchen falschen Propheten in Menge hatte es Papst Damasus zu tun. Er hielt den wahren Glauben rein und gab auch nicht ein Jota davon preis. Weißt du, was ein Jota ist? Das Jota ist der kleinste Buchstabe im griechischen Alphabet, kleiner noch als unser i, das Jota ist wie ein winziges Häkchen. Damasus hat nicht einmal solch ein Häkchen vom wahren Glauben fallen lassen, und deshalb hat er seinen Namen „Bändiger“ Ehre gemacht, indem er die Irrlehrer bändigte.



    Zum Schluss sei noch bemerkt, dass Papst Damasus es war, der als erster das „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Amen“ als Gebetsbrauch eingeführt hat. Seit über anderthalbtausend Jahren klingt bereits dieser Lobpreis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit von den Lippen ungezählter Gläubigen. Es bilden also die Worte ein altehrwürdiges Gebet, das wir stets mit der größten Andacht verrichten sollten.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Die Heiligen-Verzeichnisse geben zwei christliche Jungfrauen und Martyrinnen mit dem Namen Eulalia an. Beide haben in der Verfolgung des Kaisers Diokletian im Jahr 303 und 305 in Spanien ihr Blut des christlichen Bekenntnisses wegen vergossen, die eine zu Barcelona, die andere zu Merida. Das Gedächtnis der ersten wird am 12. Februar, das der anderen heute am 10. Dezember gefeiert. Von der erzählt der heilige Prudenzius, übereinstimmend mit den vorhandenen Martergeschichten folgendes:



    Eulalia stammte aus einer vornehmen und sehr angesehenen Familie ab. Merida war ihre Vaterstadt. Von ihrer frommen Mutter wurde sie in der christlichen Religion unterrichtet. In früher Jugend schon leuchtete sie als ein Muster inniger Gottesfurcht und liebenswürdiger Sittsamkeit anderen als Vorbild. Als die grausame diokletianische Christenverfolgung sich auch über Spanien verbreitete, hörte sie vieles von dem hohen Mut der christlichen Bekenner und von der unerschütterlichen Standhaftigkeit, mit der die heiligen Märtyrer ihr Leben um des Namens Jesu willen in der qualvollsten Todesart dahingaben. Solche Erzählungen machten auf ihr jugendliches Gemüt einen tiefen Eindruck. Immer heftiger entflammte in ihrem Herzen die Begierde, eines gleichen Heils durch den Martertod gewürdigt zu werden. Die Gesinnung der Tochter konnte der Mutter nicht verborgen bleiben. Sie war besorgt darüber, dass Eulalia sich selbst bei den Verfolgern angeben würde, und glaubte ernste Maßregeln dagegen treffen zu müssen. Eulalia wurde aufs Land gebracht und da in einem kleinen Häuschen von den Menschen abgesondert gehalten. Das wachsame Auge der besorgten Mutter begleitete alle ihre Schritte. Allein die brennende Begierde für Christus und seine göttliche Heilslehre zu leiden, besiegte alle Hindernisse, die sich ihr entgegenstellten. Sie fand Gelegenheit, in der Nacht aus dem Haus zu kommen. Die Dunkelheit der Nacht schützte sie vor Nachforschungen. Durch unwegsame Gegenden, durch Gesträuche und Dornen ging sie dahin und kam schließlich in ihrer Vaterstadt Merida an. Der Statthalter Dazian saß gerade auf dem öffentlichen Platz zu Gericht. Er war umgeben von Personen der Obrigkeit, von bewaffneten Kriegsleuten und von einer großen Menge Volkes. Eulalia drängte sich durch die Menschenmassen hindurch, stellte sich vor den Statthalter hin und erklärte ihm mit der bewunderungswürdigsten Unerschrockenheit: dass es die größte Torheit sei, vor Holz und Steinen, gleich als wären sie Gottheiten, die Knie zu beugen. „Ihr sucht“, sprach sie weiter, „die Christen auf. Seht, auch ich bin eine Christin! Ich hasse die Götter und möchte alle eure Götzen zertrümmern. Mit Herz und Mund bekenne ich den einzig wahren Gott. Eure Götzen, der Isis, der Apollo, die Venus sind nichts – bloßes Menschenwerk, und Maximian handelt sehr töricht, dass er sie verehrt und zu verehren befiehlt. Er tut großes Unrecht, dass er so viel unschuldiges Blut deswegen vergießen lässt.“ Schließlich sprach sie zu den Schergen: „Was zögert ihr? Nehmt mich! Schneidet, brennt, zerreißt meinen Körper! Er ist vergänglich, deswegen wird es euch ein Leichtes sein, ihn zu zerstören. Nichts aber werdet ihr anhaben können meinem Geist.“



    Der Statthalter hatte eine so nachdrückliche Erklärung von einem zwölfjährigen Mädchen nicht erwartet. Er wurde heftig erzürnt und befahl den Schergen, dass man sie durch Martern auf andere Gedanken bringen solle. Bevor jedoch dieser Befehl vollzogen wurde, versuchte er, nachdem er sich von der ersten Zorneshitze erholt hatte, durch Zureden sie zu gewinnen und ihren Sinn zu ändern. Er stellte ihr das Ansehen ihrer Familie vor Augen, die durch ihr Bekenntnis tief herabgesetzt werden würde. Er schilderte ihr die Vergnügungen, die sie, wenn sie durch Verleugnung des Christentums ihr Leben erhalte, in ihrem vornehmen Stand genießen könne. Er machte sie aufmerksam auf die vorteilhaften ehelichen Verbindungen, auf die sie seiner Zeit hoffen dürfe. Er bat sie schließlich, dass sie doch der grauen Haare ihrer schon bejahrten mütterlichen Großeltern schonen wolle. Diesem Zureden desto größeren Nachdruck zu verschaffen, wurden die Marterinstrumente vor die Augen der jungen Bekennerin gebracht, mit der Bedrohung, dass sie die Wirkungen derselben bald empfinden werde, wenn sie nicht zu etwas anderem sich entschließe. Zuletzt wurde ihr bedeutet, dass es in der Willkür der Obrigkeit stehe, sie enthaupten oder von den Tieren zerreißen oder verbrennen zu lassen, - lauter Todesarten, vor denen sie zurückschaudern möge.



    Ganz ruhig hatte Eulalia diesen Vortrag angehört. Ihre Gegenerklärung gab sie jetzt nicht mit Worten, sondern durch eine Handlung kund, die den Statthalter hinlänglich überzeugen konnte, dass sein Zureden ihren Mut nicht geschwächt, sondern vielmehr erhöht habe. Sie ergriff einige Opfergeräte, die neben ihr standen, und zertrümmerte sie. Mit Wut wurde sie nun angefallen von den Schergen, die mit spitzen Krallen ihre Brust und ihre Seiten bis zur Entblößung des Gebeines zerfleischten. Der Schmerz war unbeschreiblich. Das Blut floss häufig bis zur Erde, und doch verlor die junge Kämpferin ihren Mut nicht. Freudig rief sie während der Marter aus: „Herr Jesus Christus, mit Eisen und Stahl haben sie deinen errungenen Sieg meinem Leib eingegraben, und dein heiligster Name glänzt in Purpur auf ihm.“ Die unmenschliche Grausamkeit veranstaltete neue, noch schmerzlichere Qualen. Der ganz wunde Leib wurde mit Fackeln gebrannt. Schließlich legte man rings um sie her Feuerbrände und schürte diese immer näher zu ihr. Der Schmerz war überaus groß. Dabei litt die jungfräuliche Scham am meisten, da das Feuer ihre Kleider und die Haarlocken verzehrte, womit ihr Busen bedeckt war. Endlich schlug die Flamme über ihrem Kopf zusammen und sie atmete das Feuer ein. Da bat sie Gott um Vollendung. Ihre Bitte wurde erhört, der Leib sank in die Glut, die Seele flog in Gestalt einer schneeweißen Taube vor den Augen der staunenden Menge dem Himmel zu. Auch der Henker und der Gerichtsdiener sehen die Wundererscheinung, staunen und zittern darob, verwünschen ihre böse Tat und eilen davon. Sie wurden bekehrt. Indessen erstirbt die Glut, und es fällt Schnee, den Leichnam der zarten Jungfrau vor den unreinen Augen zu bedecken, bis die Gläubigen die Gelegenheit ersahen, die glorreiche Martyrin zu beerdigen. In Folge der Zeit erhob sich über ihrem Grab eine herrliche Kirche und großer Ruhm der Heiligkeit und ihrer mächtigen Fürbitte durch viele Wunderzeichen. Mit dieser heiligen Jungfrau litt zugleich nach dem Zeugnis des römischen Marterbuches eine andere Jungfrau, Julia mit Namen, ihre Spielgefährtin, den Martertod durch das Schwert.



    „Wahrlich sage ich (der Sohn Gottes) euch: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen. So gläubig, so arglos, so ohne Verstellung, ohne Anmaßung, so versöhnlich, so teilnehmend, so liebevoll, wie gute Kinder sind, erklärt die Eigenschaft der Himmelskinder.“ (Der heilige Gregor)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatumGestern 06:21
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Vom heilsamen Verlangen

    nach der ewigen Seligkeit



    Drängt das Leben dich hienieden,

    Sieh empor zum heilgen Blau;

    Denn von dort quillt Trost und Frieden

    Sanft ins Herz wie Himmelstau.




    1. Nichts ist so sehr geeignet, uns zu kräftigen und zu trösten, als der Gedanke an die künftige Seligkeit, die wir hoffen. O wie glückselig werden wir dann sein, wenn wir das heilige Gesetz unseres Herrn beobachtet haben und auf dem Weg des Kreuzes gingen, der zu diesem glorreichen Ziel führt. Wie unbeschreiblich wird unsere Wonne sein, dort vereint mit allen seligen Geistern Gott von Angesicht zu Angesicht zu schauen und sein Lob in seligem Jubel zu singen. O seliges Entzücken, im sicheren Besitz der ewig glorreichen Seligkeit zu sein. Erheben wir unsere Gedanken oft zu diesem unserem himmlischen Vaterland, wo die unversiegbare Fülle aller Freude herrscht.



    2. Der Aufblick zum Himmel allein kann unser Herz von aller Anhänglichkeit an diese vorübergehenden Güter lösen, die wahre Übel sind, wenn sie gegen die unermesslichen Güter des Himmels verglichen werden, und die die Seele bestricken, in zahllose Sünden verflechten, und diejenigen täuschen, die ihnen gierig nachstreben, da sie ihr Herz nicht sättigen, sondern ermüden. Kein Mittel auch ist so wirksam, alle Trübsale des Lebens uns zu versüßen und gegen alle Regungen der Leidenschaften und Anfälle der Versuchungen uns zu stärken, da diese vorübergehenden Leiden uns eine unendliche Seligkeit erwirken. Wie viele Seligen preisen nun ihr Kreuz, das ihnen eine so große Glorie erwarb.



    3. Nichts auch wirkt so mächtig, die Strenge des Todes zu mildern, als die oftmalige Erhebung unseres Herzens zum Himmel. Denn führt, wie jede wahrhaft fromme Seele hoffen darf, der Tod in die selige Ewigkeit: warum denn sollen wir ihn so sehr fürchten und bei seiner Annäherung erbeben? Ist das Ziel unserer mühevollen Pilgrimschaft das glückselige Vaterland des Himmels: wie kann es uns je so schmerzlich fallen, diese Verbannung zu verlassen. So lange wir hienieden sind, verfließt unser Leben unter Seufzern und Sünden, der Tod aber öffnet uns die Pforte des Heils. So bringen wir denn Gott unser Leben mit Freuden zum Opfer, und seine Barmherzigkeit wird den Tod uns versüßen. Psalm 122,1: "Ich freute mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern."

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  • Maria Loreto 10. DezemberDatumGestern 06:14
    Thema von Blasius im Forum Die allerseligste J...




    Was gäben wir doch darum, wenn wir in dem kleinen Haus zu Nazareth einmal hätten Gast sein dürfen! Was wäre heilsamer für unser Leben gewesen, als das Leben dieser heiligen Gemeinschaft im Rahmen ihres Alltages zu belauschen? Was würde es uns vorwärtshelfen, wenn wir es beobachtet hätten, wie der Alltag ihnen zur Himmelsleiter wurde! Man kann es daher wohl verstehen, wenn die christliche Legende die Erhaltung dieses Hauses gesichert haben möchte und im Heiligen Haus von Loreto es dankbar begrüßt. Was es mit diesem rätselhaften Haus auf sich haben mag – die Kirche entschied nichts darüber -; auf jeden Fall ist es uns für alle Zeiten ein heiliges Symbol dafür, wie der Alltag der heiligsten und wertvollsten Personen gestaltet war.



    Es ist etwas Seltsames um den Alltag. Wir sprechen mit Recht von seiner Mühseligkeit. Wir erblicken uns in ihm gefesselt und getrieben. Wir stöhnen und seufzen unter seiner Last wie unter dem schwersten Kreuz. Und doch – wie bald vermissen wir ihn, wenn er uns fehlt. Schon drei Feiertage hintereinander sind vielen Menschen eine Qual. Man sehnt sich förmlich aus den schönen Urlaubstagen nach seiner Wiederkehr. Seltsame Widersprüche im rätselhaften Menschenherzen. Lassen wir sie ungelöst, bis die ewige Sabbatruhe des Herrn alles klärt.



    Aber eins ist uns aus all dem doch gewiss: Wenn demnach der Alltag in unserer Lebenszeit obsiegt, dann wird letzthin nur er uns zu unserem Glück oder Unglück sein. Nicht der Sonntag gibt unserem Leben das Gesicht. Vom Alltagsberuf ist es geformt. Nicht zu feiern sind wir auf Erden gesetzt, sondern um im Schweiße des Alltags Brot und Segen aus der Hand des Herrn zu empfangen. Darum gäbe es kaum etwas Tadelnswerteres im Leben des Getauften, als wenn eine tiefe Kluft sich zeigte zwischen seiner Sonntagsfeier und seinem Alltagsgang. Sonntags – ein Gotteskind, alltags – ein Mammonsdiener! Sonntags – die Freude des Herrn, alltags – die Wollust der Sinne! Nur wenn dein christlicher Sonntag den Alltag formt, nur wenn der Alltag zum Spiegelbild deines Sonntags wird, dann ist bei dir jene Harmonie erreicht, die den Atem des Schöpfers birgt.



    Ob darin nicht das Geheimnis offenbar wird, dass ein menschgewordener Gott die längste Zeit seines Erdendaseins im Alltag verbrachte? Ob dadurch Maria nicht ihre herrliche Vollendung fand, dass sie in einem langen Leben kaum aus dem Alltag herausgetreten ist? Aber was für ein Alltag das wohl gewesen ist! Unnütz ihn zu schildern, denn Mariens Tugendreichtum, Mariens Gnadenwachsen spricht allzu laut für ihn. Ach, wäre die selige Jungfrau die stete Begleiterin unseres Alltags, es stünde besser um unser Gotteskindsein!



    Kirchengebet



    Gott, Du hast barmherzig durch das Geheimnis des fleischgewordenen Wortes das Haus der seligen Jungfrau Maria geheiligt und es wunderbar im Schoß Deiner Kirche Aufstellung finden lassen. Lass uns fern von den Zelten der Sünder würdige Bewohner Deines heiligen Hauses werden. Amen.



    Zur Geschichte des Festes: Dieses Fest führt uns nach Loreto, dem bekanntesten marianischen Wallfahrtsort in Italien. Er verdankt seinen Ruhm dem von einer prächtigen Basilika umschlossenen „Heiligen Haus“. Nach einer Legende aus dem 15. Jahrhundert soll das Wohnhaus der Heiligen Familie zu Nazareth im Jahr 1291 von Engelhänden zunächst nach Tersato (Dalmatien) und 1295 nach Loreto übertragen worden sein. Im 16. und 17. Jahrhundert fand diese Legende weiteste Verbreitung. Neueren Forschungen zufolge liegt in diesem Bericht eine Verwechselung mit der Übertragung eines alten marianischen Gnadenbildes von Tersato nach Loreto samt dem Landkirchlein, worin das Gnadenbild geborgen war. Es handelt sich also bei dem Heiligen Haus in Loreto um eine Nachbildung der Nazarethwohnung der Heiligen Familie. Die Basilika stammt aus den Jahren 1468-87. Die großen Seitenkapellen gehören verschiedenen Nationen.



    Die historische Tatsache ist eigentlich unwesentlich. Entscheidend ist der Geist, der die gläubigen Scharen immer wieder nach Loreto führte und heute noch führt. Der Pilgerstrom war so stark und die Verehrung der Gottesmutter so lebendig, dass sie zu einer eigenen Festfeier drängten, die bereits 1632 erwähnt wird. Zunächst blieb diese Feier auf Ostitalien beschränkt. Innozenz XII. nahm das Fest ins Martyrologium auf und bestimmte seine Feier für die ganze Kirche. Pius X. zog diese Bestimmung wieder zurück. Durch ein Dekret der Ritenkongregation vom 12. April 1916 wurde aber das Loreto-Fest auf ganz Italien ausgedehnt. Seitdem erhalten auch andere Ordensgemeinschaften und Diözesen dazu die Erlaubnis, wenn sie eigens darum bitten.


    (Prof. Dr. Carl Feckes, So feiert dich die Kirche, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum09.12.2025 08:14
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete





    Gebet am 9. Dezember



    Gib uns, o Herr und Gott, dass es uns als Deine Diener leiblich und geistig immer wohlergeht, und unter der Fürsprache der seligsten allzeit glorreichen Jungfrau Maria von der Trauer der Gegenwart befreit, dereinst die ewige Seligkeit genießen dürfen. Amen.



    Zu Gott



    Gott, Du Stärke der Schwachen, verlass uns nicht, damit wir standhaft im Glauben und unveränderlich in der Liebe alles überwinden, was unsere Hoffnung, einst im Himmel bei Dir zu sein, vereiteln möchte. Amen.



    Zu Jesus Christus auf die Fürbitte der heiligen Gorgonia



    Herr Jesus Christus, der Du uns so oft ermahnst, dass wir für unser Seelenheil Sorge tragen sollen. Verleihe uns auf die Fürbitte der heiligen Gorgonia, dass wir bei unserer Sorge für das Zeitliche, nie das Andenken an den Tod, an Dein Gericht und an die Ewigkeit verlieren, der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Am heutigen Tag halten die Griechen das Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariä. An diesem Tag hat auch Ludwig XIII., König in Frankreich, im Jahr 1629 zur Danksagung wegen des im vorigen Jahr zu Rochelle gegen die Hugenotten erhaltenen Sieges den ersten Stein zur Kirche Unserer Lieben Frau der Siege gelegt.



    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Gorgonia, eine Schwester des heiligen Gregor von Nazianz, wurde wahrscheinlich im Jahr 326 geboren und von ihren heiligen Eltern zur Liebe Gottes erzogen.



    Schon in der aufblühenden Jugend bewährte sich der Spruch: „Wie der Baum, so die Frucht.“ Obgleich sie eine große Schönheit, einen hellen Verstand und viele weltliche Kenntnisse besaß, so war sie doch nur bedacht, ihre Seele mit Tugenden zu zieren. Den Putz, das Schminken und andere Erfindungen der Eitelkeit, schreibt ihr Bruder Gregor, überließ sie den Schauspielerinnen und anderen leichtfertigen Personen. Sie fürchtete das Ebenbild Gottes zu entehren, wenn sie die Haare gekräuselt oder in Locken gelegt, kostbare fliegende Kleider getragen und sich mit Diamanten und Edelsteinen geschmückt hätte. Sie sah die Kleider nur als Mittel an, unsere Blöße zu bedecken, und als Ursache der Demütigung, weil sie ein Beweis sind vom Fall unserer Stammeltern.



    Beseelt von der lebendigen Erkenntnis Jesu Christi, gab sie ihre Einsicht und Geschicklichkeit nur daran zu erkennen, wenn es die Liebe forderte, anderen mit Rat, Hilfe und Trost beizustehen. Obwohl sie gleich in der alten und neuen Geschichte wohl bewandert war, so suchte sie doch niemals ein gelehrtes Gespräch zu führen. Auch eitle und unnütze Reden verabscheute sie. Sie sprach nur das Notwendige, oder wollte nur reden und hören, was zu Gott führt. Man konnte es ihrem stillen Sinn ansehen, dass sie in ihrem Herzen unablässig mit Gott sich unterhalte. Sie wachte stets über ihre Blicke, aus Furcht, etwas Gefährliches zu sehen; betrachtete sich als einen Fremdling auf der Erde, sehnte sich nur nach dem Himmel, wo der Geliebte ihrer Seele, ihr Trost und ihre Freude war, und suchte allein Jesus Christus und den Heiligen im Himmel zu gefallen. Das Leben auf Erden sah sie an als eine Vorbereitung und Sichfähigmachung zum Genuss und Umgang der Himmelsbürger. Wer hier keine Freude am Himmlischen hat, wird sie dort schwer erhalten. Es war daher ihre ganze Beschäftigung auf die immer größere Erkenntnis Gottes und die Erfüllung seines Willens gerichtet.



    Solche Jungfrauen, wie Gorgonia eine war, besitzen allein die erforderlichen Eigenschaften, den heiligen Ehestand auf eine würdige Weise anzutreten, und eine wahrhaft christliche Gattin und Mutter zu werden. Unsere Heilige ist daher auch hierin ein nachahmungswürdiges Beispiel. Sie wurde, nach dem Willen ihrer Eltern, mit einem vornehmen und reichen heidnischen Jüngling, Vitalianus, aus Pisidien vermählt, und gebar ihm drei Töchter. Durch ihren willigen Gehorsam und ihre sanfte Nachgiebigkeit in allem, was ihr Gewissen nicht verletzte, lebte sie mit ihm in stätem Frieden, und gewann ihn auch bald für Jesus Christus. Ihre Kinder erzog sie von dem zartesten Alter an zur Liebe Gottes, mehr durch ihr Beispiel als durch Worte. Ihr Haus war stets, mit Einwilligung ihres Mannes, ein Zufluchtsort der Armen, Witwen und Waisen. Fromme Christen empfing sie mit besonderer Freude und verschaffte ihnen jede Bequemlichkeit. Übrigens übte sie gegenüber jedem Fremden Gastfreundschaft und zeigte Mitleid zu allen Leidenden. Ihr Gemüt war aber so fest mit Gott vereinigt, dass weder fremde, noch eigene Leiden ihre ruhige Gleichmütigkeit zu stören vermochten.



    Bei all diesen Werken der Liebe sah sie nur auf das Wohlgefallen Gottes. Sie wollte keinen anderen Lohn, als den Jesus denen verheißen hat, die sich mit ihren zeitlichen Gütern Schätze für den Himmel sammeln. Ihre linke Hand durfte nicht wissen, was ihre rechte gab. Für ihre Kinder glaubte sie besser zu sorgen, wenn sie einen großen Teil des vergänglichen Reichtums mit dem ewigen vertauschen würde. – Bei ihrer großen Wohltätigkeit führte sie ein strenges Leben. Sie ließ sich, setzt der heilige Gregor hinzu, von dem unseligen Wahn nicht täuschen, als könne man durch Mitleid gegenüber den Armen die Schuld eines sinnlichen Lebens auslöschen. Sie fastete streng, brachte ganze Nächte im Gebet, auf der Erde liegend, zu, sang die Psalmen und las die Heilige Schrift auf den Knien. Nichts vermochte sie in diesen heiligen Übungen zu stören, so fest war dabei ihr Herz durch die Liebe mit Gott vereinigt. Sie liebte einsame dunkle Zimmer, die der Gemütssammlung und der Andacht förderlicher sind, und vermied möglichst weltliche Gesellschaften, die ihr beschwerlich fielen. Ihr Verlangen nach der Gesellschaft der Auserwählten im Himmel wuchs mit jedem Jahr, bis sie endlich in dieselbe aufgenommen wurde.



    Sie bereitete sich zum Tod, wie zu einem Fest vor, und gab, im Beisein ihrer Mutter, der heiligen Nonna, ihres Gemahls, ihrer Kinder und ihres Beichtvaters, der ein Bischof war, ihren Geist auf, mit den Worten: „Ich will im Frieden einschlafen und ruhen“, um das Jahr 371.


    https://www.heiligen-legende.de/gorgonia-von-nazianz/

  • Vom Reich GottesDatum09.12.2025 06:58
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Katholische Bestattung


    Über die Worte des Apostels:

    "Täglich sehe ich dem Tod ins Auge." (1. Korinther 15,31a)



    Nimmer fließe dir die Zeit vergebens.

    Täglich raubt sie einen Teil des Lebens.

    Du weißt nicht, wie viel noch übrig ist:

    Darum sei bereit zu jeder Frist.




    1. Willst du in Sicherheit leben, so traue niemals dem Tod. Denn gleich einem Dieb schleicht er umher, überrascht täglich viele, die nicht auf ihrer Hut sind, und nimmt sie mit sich in die Ewigkeit. Könnten wir mehrere Male sterben, so ließe ein böser Tod durch einen zweiten sich verbessern. Da wir aber nur einmal sterben, sind wir, wenn wir in der Sünde sterben, verloren, "denn auf welche Seite der Baum fallen wird, da bleibt er liegen!" (Kohelet 11,3b)



    2. Dies ist die große Kunst der Auserwählten: so zu leben, dass der Tod zu keiner Zeit sie unvorbereitet überrascht. Schließe gleich ihnen jeden Tag die Rechnung mit deinem Gewissen ab, und lass, so viel an dir liegt, nichts unberichtigt. Denke daher jeden Abend, wenn du zur Ruhe dich niederlegst, wenige Minuten, du liegst bereits auf dem Sterbebett, und denke nach, was in deiner letzten Stunde dich ängstigen könnte. Fasse jedoch festes Vertrauen zur göttlichen Barmherzigkeit, die, bist anders du über die Sünden deines verflossenen Lebens wahrhaft zerknirscht, im Tod dich gewiss mütterlich umfangen wird. Stehst du hingegen in der Frühe auf, so ordne diesen neuen Tag so, als wäre er dein letzter. Denn da gewiss ein Tag kommt, der dein letzter sein wird: warum sollte es nicht der heutige sein können? Und sterben nicht zahllose Menschen ohne vorhergegangene Krankheit?



    3. Ein seliger Tod ist die Wissenschaft der Wissenschaften, er ist das Ziel unseres Lebens. Niemals aber werden wir diese Wissenschaft erlernen, niemals dieses Ziel glückselig erreichen, wofern wir nicht, nach dem Ausspruch des Apostels, täglich sterben, das heißt, unser Herz täglich mehr von allem Vergänglichen, von allen irdischen Gütern, von allen eitlen Hoffnungen, von allen Geschöpfen und von diesem sterblichen Leben selbst entfesseln, so dass wir immer bereit seien, unsere Seele friedlich in die Hände unseres Schöpfers zu übergeben. Durch diese heilige Übung werden wir auch alle unsere Pflichten weit getreuer und weit reiner erfüllen, weil wir sie dann so erfüllen werden, wie wir bei unserem Tod wünschten, sie erfüllt zu haben. "O Tod, wie gut ist dein Urteil!" (Jesus Sirach 41,2+3)

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  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Eine der ältesten Städte Europas, unstreitig die älteste Kirche diesseits der Alpen ist Trier. Schon zur Zeit der Geburt Christi, unter dem römischen Kaiser Augustus, war Trier eine wichtige Militärstation zum Schutz der Grenzen des Reiches gegen die deutschen Völkerstämme jenseits des Rheins, im Jahr 287 wurde es kaiserliche Residenz für das Abendland und mit aller Pracht und Herrlichkeit ausgestattet, was die Würde und der Luxus eines römischen Imperators jener Zeit einforderte. Ganz nach dem Muster von Rom erhielt es seinen Senat, Paläste, Tempel, Triumphbogen, Amphitheater, Bäder und Feste, so dass es „das zweite Rom“ genannt wurde. Der erste christliche Kaiser, Konstantin, und seine Nachfolger im 4. Jahrhundert, residierten zumeist in Trier. Bei dieser engen Verbindung Triers mit Rom war es nicht verwunderlich, dass schon die ersten christlichen Glaubensboten ihr Auge nach diesem lohnenden Ziel richteten.



    Dem Auftrag des göttlichen Heilandes getreu: „Gehet hin in alle Welt, lehrt alle Völker und tauft sie.“ waren die Apostel Petrus und Paulus bis zur Weltstadt Rom gekommen und hatten dort eine Christengemeinde gegründet. Da sie indes dort gefangen gehalten wurden, so schickten sie ihre Jünger in nahe und entfernte Länder, um die Lehre Christi auszubreiten. Unter diesen Verkündigern des Evangeliums befand sich auch der heilige Eucharius, ein Schüler des heiligen Petrus und der Sage nach einer der 72 Jünger des Herrn.



    Mit seinen beiden Mitarbeitern Valerius und Maternus kam Eucharius in das östliche Gallien und predigte im Elsass und an den Ufern des Rheins. Dann wandte er sich zur Mosel, um dorthin den Frieden und das Heil zu bringen, wohin die Römer den Krieg und den heidnischen Götzendienst überführt hatten. Auf dem Hauptplatz der Stadt Trier standen an hundert Bildsäulen heidnischer Götzen, denen das verblendete Volk göttliche Ehre erwies. Eucharius ermahnte das Volk, diesen törichten Götzendienst aufzugeben, und den einzig wahren Gott, den Schöpfer Himmels und der Erde, anzubeten, allein der Stolz und Reichtum der Bürger verschloss der Predigt des armen Fremdlings das Ohr. Der Eifer und Mannesmut des Glaubensboten ließ sich indes weder durch Misserfolge, noch durch Drohungen seitens der Götzenpriester einschüchtern. Eines Tages wollte er auf dem öffentlichen Markt vor dem versammelten Volk predigen. Da erhoben mehrere Männer Steine und spannten schon die Arme aus, um ihn zu steinigen. Der ehrwürdige Diener Gottes erhob indes Augen und Hände zum Himmel und betete unter Tränen, Gott wolle den verblendeten Menschen Herz und Sinn öffnen, die Wahrheit zu erkennen und das Heil zu suchen. Die Ruhe und Zuversicht des heiligen Mannes, die Kraft seiner Worte erschütterte die Umstehenden derart, dass sie die Arme sinken ließen, ihm zu Füßen fielen und ausriefen: „Zeige uns den Weg zum Heil! Sag an, was sollen wir tun, was sollen wir lassen, damit wir dazu gelangen?“



    Mit glühender Begeisterung entwickelte nun Eucharius den Inhalt des christlichen Glaubens, die Lehre von der Schöpfung, vom Sündenfall unserer Stammeltern, von der Erlösung durch Jesus Christus, der von der reinsten Jungfrau Fleisch annahm und durch seinen Opfertod am Kreuz für die Sünden der Welt genugtat, die Macht der Hölle brach, vom Grab glorreich auferstand, seinen Aposteln den Auftrag erteilte, alle Völker zu lehren, zu taufen und dem Himmel zuzuführen und ihnen den Heiligen Geist sendete, damit er sie in alle Wahrheit einführe und alle Tage bei seiner Kirche bleibe bis ans Ende der Welt. Seine Rede schloss er mit den Worten: „Von den Jüngern Christi kamen Petrus und Paulus nach Rom, den Glauben an Jesus Christus standhaft und unermüdet zu lehren, und diese Stadt, die bisher in den Finsternissen des Irrtums dahinlebte, mit den Strahlen himmlischer Weisheit zu erleuchten. Wir aber sind nach Anordnung des Apostels in diese eure Gegenden abgesandt, auch euch eben denselben Glauben zu verkündigen und euch getreulich den Weg des Heils zu zeigen, der allein zum himmlischen Vaterland führt.“



    Die Worte des gottbegeisterten Glaubensboten gingen seinen Zuhörern tief zu Herzen. Sie bekannten, dass sie nie etwas Herrlicheres gehört hätten.



    Unter den Zuhörern des heiligen Eucharius befand sich auch eine vornehme und reiche Witwe, namens Albana. Ihr einziger Sohn lag zu Hause gefährlich krank. Sie hatte sich nur auf kurze Zeit von ihm entfernt, um die Predigt des Fremdlings zu hören, von dem sie viel Wunderbares vernommen hatte. Vergeblich hatte sie bei den Menschen Hilfe in ihrer Not gesucht, vielleicht fand sie Trost bei diesem heiligen Mann. Da überraschten sie ihre Diener mit der Trauerbotschaft: „Dein Sohn ist soeben gestorben.“ Sobald sie dies hörte, fiel sie dem heiligen Eucharius zu Füßen und rief unter lautem Jammer und heißen Tränen: „Ich bitte dich inständigst, erbarme dich einer armen Mutter! Habe Mitleid mit mir Unglücklichen, die zweifach bemitleidenswert ist! Denn erst vor wenigen Tagen verlor ich meinen Mann und heute – ach des Jammers! – wird mir nun noch mein einziger Sohn durch den Tod entrissen! Erwecke meinen Sohn! Sieh ich bin aufrichtig bereit, alle deine Lehren aufs willigste zu befolgen. Ich glaube an Jesus Christus, den du uns verkündest, ja auch mein Sohn und mein ganzes Haus werden an ihn glauben.“



    Von dem Jammer der Mutter innigst gerührt, begab sich Eucharius mit Valerius und Maternus zu ihrer Wohnung. Eine große Menge Volkes folgte voll Erwartung. Eucharius trat mit der Mutter und seinen Gefährten in das Haus der Trauer, fiel auf seine Knie und betete lange. Dann stand er auf, trat zu dem Leichnam, fasste ihn bei der Hand und sprach: „Jüngling, im Namen Jesu Christi, der durch seine Allmacht den einzigen Sohn der Witwe von Naim vom Tod erweckt hat, sage ich dir: Kehre zurück in dieses Leben und lerne hier auf Erden noch deinen Schöpfer erkennen und mit aufrichtigem Herzen an ihn glauben!“ Der Jüngling stand sogleich auf und fing an, Gott zu loben und zu preisen. Eucharius stellte ihn dem versammelten Volk vor und alle riefen mit lauter Stimme: „Groß und mächtig ist der Gott der Christen, der durch seine Diener solche Zeichen und Wunder tut!“ Die beglückte Mutter Albana, ihre ganze Familie und eine große Menge Volkes ließen sich taufen.



    Albana ließ ihr schönes Haus zu einer Kirche einrichten und vom heiligen Eucharius einweihen. Nach und nach bekannte sich fast die ganze Stadt zum Glauben an Jesus Christus. Eucharius wurde der erste Bischof dieser Christengemeinde, Valerius und Maternus seine Diakonen. Von Trier aus machte Eucharius seine Missionsreisen in der Umgegend weit und breit und bekräftigte sein Wort durch viele Wunder.



    Nachdem Eucharius 23 Jahre der jungen Christengemeinde zu Trier als Bischof vorgestanden hatte, erschien ihm nachts ein Engel und sprach zu ihm: „Eucharius, du hast nach dem Befehl des Herrn dein Tagewerk getreulich vollendet und deinen Kampf auf Erden männlich durchgekämpft. Gehe nun ein in die verheißene Ruhe und empfange die unverwelkliche Siegeskrone!“ Eucharius rief seine Jünger zu sich und sprach: „Geliebteste! Ich weiß es nun gewiss, dass ich diese Welt bald verlassen und die Schuld der menschlichen Hinfälligkeit abtragen werde. Ich bitte euch daher noch um drei Dinge: Habt beständig einen festen Glauben, eine unerschütterliche Hoffnung und eine wahre, unverfälschte Liebe zu Gott, sowie untereinander. Gebt den Irrtümern, die vom Satan herrühren, niemals Gehör. Meinen Staub übergebt der Erde, meinen Geist aber empfehlt in Andacht und Liebe dem Herrn!“ Darauf ernannte er Valerius zu seinem Nachfolger und mahnte ihn dringend, die Talente, die ihm Gott anvertraut habe, zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen gewissenhaft zu verwenden.



    Während er sprach, umgab ihn heller Lichtglanz und erfüllte die ganze Zelle. Noch einmal sagte er seinen Jüngern Lebewohl, blickte zum Himmel und schloss die Augen im seligen Tod am 8. Dezember des Jahres 72 nach Christi Geburt. Sein Leichnam wurde in der Matthiaskirche vor den Toren Triers feierlich zur Erde bestattet.

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  • Tages-Gebete Datum08.12.2025 08:54
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete





    Gebet am 8. Dezember



    Unvergleichliche, herrliche Jungfrau! Jegliches Menschengeschöpf wurde in Sünde empfangen und trat mit der Sünde behaftet in diese Welt. Du allein aus Tausenden erkoren, bliebst rein und ohne Mangel und Makel. Euch, ihr Eltern Joachim und Anna, ist dies kostbarste Gut anvertraut. Nun tritt die Liebe, die reinste, als junge Pflanze empor im Garten dieses Tränentales. Nun geht die Morgenröte auf am Himmel, die bald die Sonne beleuchten soll. Die ersten Strahlen schon verjüngen und entzücken den Erdball. Wir wünschen dir Glück, o Maria, zu dieser Ehre und grüßen dich voll Freuden als die Schönste und Reinste der Evakinder. Lass uns deinen Freudentag würdig feiern und senke vor seinem Untergehen einen Gnadenstrahl auf uns Arme nieder. Amen.





    Übungen für das heutige Fest



    Erfreue dich über den besonderen Vorzug, über die in ihrer Art einzige Gnade, die Gott seiner Mutter durch ihre Unbefleckte Empfängnis erwiesen hat. Danke Gott dafür. Grüße Maria öfter mit diesen kurzen Worten: "Sei mir gegrüßt, o Maria, die du ohne Erbsünde bist empfangen worden". Bete die Tagzeiten von der Unbefleckten Empfängnis Mariä. Bitte sie dass sie dir einen reinen und unbefleckten, oder doch einen bußfertigen Lebenswandel von Gott erbitte. Mach den Vorsatz, die standesmäßige Keuschheit zu beobachten, damit du Gott immer wohlgefälliger, zur Seligkeit reifer, und an der Herrlichkeit Gottes teilzunehmen würdiger wirst.



    Zu Maria als Fürsprecherin



    Reine Jungfrau, allerseligste Gottesgebärerin, blicke auf uns, die wir dich anrufen, herab mit erbarmungsvollen Augen. Du selber kennst die Kraftlosigkeit des Menschen, die vielen uns umgebenden Gefahren. Du kennst das hohe Vorrecht einer ungetrübten Gottseligkeit, eines stets heiligen Sinnes. Sei unsere Fürsprecherin bei Gott, damit wir in dieser Prüfungszeit die in dem Land der Wiedergeburt erlangte Unschuld unversehrt bewahren, oder durch die Tränen der Buße wieder erlangen, und mit reinem Herzen dereinst vor Gott erscheinen, um mit dir und allen Heiligen ewig vereinigt zu werden. Amen.



    Kirchengebet




    Wir bitten Dich, o Herr, erteile Deinen Dienern das Geschenk der himmlischen Gnade, damit uns, denen die Geburt der seligsten Jungfrau der Anfang des Heils war, die Feierlichkeit ihrer Empfängnis den Frieden und das Heil vermehre, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Allgemeine Erinnerung über die Festtage Marias




    Gott der Herr selbst hielt seine heiligste Mutter besonders in Ehren, und erhob sie über alle anderen Heiligen. Nach diesem Beispiel pflegt die Kirche nach Gott niemand so andächtig und so besonders zu verehren, als eben die hochwerteste Mutter unseres Herrn, zu deren Ehre die katholische Kirche verschiedene Festtage einsetzte, und zwar in der Absicht, dass das Feuer der Andacht zu dieser gebenedeitesten Jungfrau in den Herzen ihrer Rechtgläubigen entzündet, und das Jahr hindurch öfters in neue Flammen gebracht wird.



    Erfülle die schönen Absichten deiner heiligen Mutter, und zeige an diesen Tagen, welch ein kindlich frommer Verehrer Mariä du bist. Und zwar

    1) schon am Vorabend eines Festtages der göttlichen Mutter äußere deine Andacht durch einen Abbruch in Speise und Trank, durch ein Almosen oder Bußwerk.

    2) Am Festtag selbst richte gleich morgens früh deine ersten Gedanken dahin, dass du das gegenwärtige Fest mit einem besonderen Eifer begehst, und den Tag durch Übung einer auf das Fest gerichteten Tugend heiligen willst. Lies aufmerksam in einem Erbauungsbuch den Unterricht von dem heutigen Fest.

    3) Wenigstens an den Hauptfesttagen beichte und kommuniziere, zu dem Ziel und Ende, dass dir Gott durch die Fürbitte Mariä die Gnade verleihen möge, das in dir bessern zu können, was der heiligen Jungfrau an dir noch missfällt. Nach der heiligen Kommunion erneuere deinen Vorsatz, Mariä in dieser oder jener Tugend nachzufolgen.

    4) Was du immer an diesem Tag in oder außerhalb der Kirche tust, tue es mit größerem Eifer. Enthalte dich aber auch von unnötigen Vergnügungen, die den Geist der Sammlung, und mit ihm oft alle Andacht der Seele stören.

    5) Nutze die Gelegenheit, dass du in Gegenwart eines andern etwas von Maria redest, und ihre Ehre beförderst. Aus dieser Absicht verrichte ein geistliches Werk der Barmherzigkeit. Einem Liebenden kommt viel Gutes in Sinn und Werk.

    6) Erwähle an jedem Festtag Maria erneut zu deiner Frau, zu deiner Mittlerin und Fürsprecherin. Erwecke am Tag recht oft andächtige und fromme Betrachtungen zu ihr.

    7) Bete, aber überwinde dich auch öfters zu Ehren Mariä, z.B. beim Essen, im Reden, in den Augen, und wenn dich der Zorn oder eine andere Leidenschaft überfallen will. Kurz, bringe den Festtag so zu, dass Gott und seine Mutter an dir ein Wohlgefallen haben, und dich an diesem Tag in Gnaden ansehen, der für dich ein wahrhaft glücklicher Tag, ein Tag des Segens sein wird.



    Weiteres Andenken an die seligste Jungfrau



    In Neapel besteht ein Orden geistlicher Jungfrauen unter dem Namen der Unbefleckten Empfängnis. Er wurde von einer gottseligen Jungfrau Beatrix de Siva gestiftet, und von Papst Innozenz VIII. auf Ersuchen der Königin Isabella von Castilien im Jahr 1489 gutgeheißen. Im Jahr 1511 hat Papst Julius II. ihnen eine besondere Regel erteilt. Man zählt auch in der Christenheit sehr viele Bruderschaften und Sodalitäten unter dem Titel der Unbefleckten Empfängnis.


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  • Thema von Blasius im Forum Hochfeste der allersel...



    1. Es geziemte sich, dass die drei göttlichen Personen der heiligen Dreifaltigkeit Maria vor der Erbsünde bewahrten.

    Es geziemte sich, dass der ewige Vater es tat, weil Maria seine erstgeborene Tochter war. Gleichwie Jesus der Erstgeborene des Herrn war: "Der Erstgeborene der ganzen Schöpfung" (Kolosser 1,15), so wurde auch Maria, die zur Mutter Jesu bestimmt war, immer als die erstgeborene angenommene Tochter des Herrn betrachtet, und deshalb war sie auch immer durch die göttliche Gnade ein Eigentum des Vaters: "Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege." (Sprichwörter 8,22)

    Es geziemte sich, dass der ewige Vater, um seinen göttlichen Sohn zu ehren, seine Mutter vor aller Sündenmakel bewahrte. Doch auch deshalb geziemte es sich, weil diese heilige Jungfrau bestimmt war, der höllischen Schlange, die den Menschen verführt hatte, den Kopf zu zertreten, wie es in der Heiligen Schrift heißt: "Sie wird deinen Kopf zertreten." (Genesis 3,15) Wie wäre es wohl möglich gewesen, dass sie selbst vorher unter der Herrschaft des Teufels gelebt hätte?

    Überdies war Maria auserwählt worden, eine Fürsprecherin der Sünder zu sein, und deswegen geziemte es sich, dass Gott sie vor aller Sündenschuld bewahrte, damit sie nicht selbst mit der Schuld der Menschen, für die sie Verzeihung erbitten sollte, beladen sei.



    2. Es geziemte sich, dass der göttliche Sohn eine von aller Schuld unbefleckte Mutter habe. Jesus selbst hatte Maria zu seiner Mutter gewählt. Wer würde wohl glauben, dass ein Sohn, der eine Königin zur Mutter haben könnte, sich eine Sklavin wählen würde? Überdies, sagt der heilige Augustin, müssen wir bedenken, dass das Fleisch Christi das Fleisch Mariens ist. Gewiss hätte der Sohn Gottes seinen heiligen Leib nicht von einer heiligen Agnes, von einer heiligen Gertrud oder Theresia annehmen wollen, weil diese heiligen Jungfrauen vor ihrer Taufe durch die Sündenschuld befleckt waren, und weil alsdann der Teufel Christus dem Herrn den Vorwurf hätte machen können, dass er seinen Leib von einem Geschöpf empfangen habe, das ihm eine Zeit lang unterworfen gewesen wäre.



    3. Maria musste aber auch als die geliebte Braut des Heiligen Geistes rein und unbefleckt sein. Nachdem die Erlösung der sündigen Menschen beschlossen war, wollte der Heilige Geist, dass seine heilige Braut auf erhabenere Weise als alle anderen Menschen erlöst würde, und bewahrte sie deshalb vor aller Sünde. Er verkündigt ihr Lob und nennt sie ganz schön und sagt, dass sie immer seine Freundin gewesen und ganz rein sei: "Alles an dir ist schön, meine Freundin; keine Makel haftet dir an." (Hohelied 4,7)


    Kaum hat das Kirchenjahr seinen Anfang genommen, da beginnt am heutigen Tag auch schon die lange Reihe der Liebfrauenfeste. Das ist ganz in der Ordnung. Jedes Kirchenjahr erinnert uns nämlich fortlaufend an die Geschichte unserer Erlösung, und in der trostvollen Erlösungsgeschichte nimmt Maria neben dem Erlöser den ersten Platz ein. Deshalb ist es recht und billig, dass wir der Hochgebenedeiten auch gleich zu Beginn des Kirchenjahres gedenken.



    Schön und sinngemäß ist es ferner, dass das heutige Liebfrauenfest in den Advent fällt. Wir erinnern uns in diesen Tagen an die Finsternis, die viertausend Jahre lang die Erde von dem Zeitpunkt an bedeckte, da alle Menschen durch den Sündenfall im Paradies die Gotteskindschaft verloren hatten und Satansknechte geworden waren. Es war eine lange dunkle Nacht, die erst in der heiligen Weihnacht, als die Sonne, welche Christus ist, über der Welt aufstieg, zu Ende ging. Strahlend und schön leuchtet da das Licht in die Finsternis. Die Morgenröte dieses Lichtes aber ist die Immakulata, die unbefleckte, unberührte, unversehrte, allzeit reine Jungfrau Maria. Wie herrlich muss doch die Weihnachtssonne sein, wenn bereits in ihrer Morgenröte ein Ozean von Licht heranflutet! Schau dir nur das Bild von der Immakulata an.



    In dunklen Wolken schwebt die Erdkugel, von dem Leib einer Schlange umschlungen zum Zeichen dafür, dass die Schlange, welche der Satan ist, die Welt und alles, was darauf lebt, unterjocht hat und immerwährend bedrängt. Wo aber der Fürst der Finsternis herrscht, da breitet sich mit rabenschwarzen Flügeln düstere Nacht aus.



    Plötzlich streift ein Lichtstrahl die Finsternis, wird stärker und glänzender, und es weicht die Nacht dem Licht. In weißer Glut blüht die Sonne auf, und in der Sonne steht, über und über in Licht getaucht, von Licht umflutet, mit einem Kronreif kreisender Sterne um das Haupt, die hohe Frau Maria. Bei diesem Blick in die strahlende Morgenröte unserer Erlösung wallt das Herz in hellen Freuden auf, wenn wir mit der Kirche im Hallelujalied die Worte vernehmen:



    „Gesegnet bist du, Jungfrau Maria, vom Herrn, dem erhabenen Gott, vor allen Frauen der Erde. Du bist der Ruhm Jerusalems, du die Freude Israels, du die Ehre unseres Volkes. Halleluja, halleluja! Ganz schön bist du, Maria, in dir ist nicht der Erbschuld Makel. Halleluja!“







    Was aber mögen wohl Sonne, Mond und Sterne auf dem Bild der Immaculata zu bedeuten haben?




    Die Sonne ist die heiligmachende Gnade, das Freisein von ererbter und von erworbener Schuld. Maria besaß diese Gnade. Durch eine besondere Bevorzugung Gottes blieb die zukünftige Gottesmutter vom ersten Augenblick der Empfängnis an frei von der Erbsünde, frei von jeder persönlichen Sünde, frei von der bösen Begierlichkeit. Ganz schön bist du, Maria, und ein Makel ist nicht an dir. Von Herzen wollen wir uns freuen, dass es wenigstens eine unter den Menschen gibt, über die der Satan nie Sieger war.



    Was bedeutet ferner der Mond auf dem Immakulatabild? Der Mond ist das Sinnbild der Veränderlichkeit. In jeder Nacht wechselt er, wird größer oder kleiner. Bald erscheint er früher, bald später. Einmal steht er voll am Himmel, und ein anderes Mal ist er überhaupt nicht sichtbar. Der Mond ist das Sinnbild der Veränderlichkeit, aber über aller Veränderlichkeit steht unverrückbar fest Maria, die kein Schwanken zwischen Gut und Bös, und kein Wanken zwischen Gott und Satan kennt.



    Der Kronreif kreisender Sterne endlich, der Mariens Haupt schmückt, ist ein Sinnbild ihrer Tugenden, denn nicht nur ist die Hochgebenedeite frei von Sünde und Schuld, sondern sie ist auch voll der Gnade, ist liebenswürdig, weise, mächtig, gütig, ist der Spiegel der Gerechtigkeit, Heil der Kranken, die Zuflucht der Sünder, die Trösterin der Betrübten und so weiter. Das bedeuten die Sterne auf dem Immakulatabild.



    Ganz schön ist also diese Frau, die hoch über allen Frauen, über allen Männern, über allen Heiligen und über allen Engeln Gott am nächsten steht, diese Frau im Lichtmeer von Sonne, Mond und Sternen, die uns als leuchtende Morgenröte im Dunkel des Advents die nahende Weihnachtssonne anmeldet.



    Ave Maria klare, du lichter Morgenstern!

    Dein Glanz, o Wunderbare, verkündigt uns den Herrn.

    Erwählt von Ewigkeit

    Zur reinsten Mutter Gottes,

    Zum Trost der Christenheit.



    Von Maria, der "Zuflucht der Sünder" und dem "Heil der Kranken"



    Wenn man jemanden lieb hat, hält man sein Bild, sein Foto in Ehren. Wenn man in verschiedene Wohnungen kommt, sieht man daher oft die Bilder der lebenden oder verstorbenen Eltern und Angehörigen an der Wand hängen. Außerdem findet man in Wohnungen katholischer Christen oft auch ein Bild des gekreuzigten Heilands und ein Bild unserer himmlischen Mutter Maria. Und wir nennen Maria mit Recht unsere Mutter, denn am Kreuz hat sie uns Christus zur Mutter gegeben mit den Worten, die er an Johannes richtete: „Siehe, deine Mutter!“ Der heilige Johannes vertrat, wie der heilige Augustinus sagt, auf dem Kalvarienberg unsere Stelle. Von den Abbildungen unserer himmlischen Mutter haben viele eine weite Verbreitung erlangt: Zum Beispiel das Mariahilf-Bild, das Bild der Schmerzhaften Mutter, das Bild der Himmelskönigin und auch das Bild der Unbefleckten Empfängnis, wie sie 1858 in Lourdes in Frankreich erschienen ist.



    Bekanntlich erschien die Mutter Gottes damals in Lourdes einem vierzehnjährigen Mädchen Bernhardette Subiru insgesamt 18 Mal. Maria trug ein weißes Gewand, einen weißen, herabhängenden Schleier, einen himmelblauen Gürtel und am rechten Arm einen schneeweißen Rosenkranz mit goldenem Kreuz. Sie nannte sich die „Unbefleckte Empfängnis“ und ließ eine Quelle entstehen, durch deren Wasser schon tausende Menschen wunderbar geheilt wurden.



    Das Bild der Unbefleckten Empfängnis erinnert uns vor allem an die Tatsache, dass Maria durch ein besonderes Privileg Gottes ohne Makel der Erbsünde war. Das Bild erfüllt also einen ähnlichen Zweck wie das Fest der Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember.



    Das Bild der Mutter Gottes in Lourdes soll uns aber nicht nur an die Reinheit und Makellosigkeit Mariens erinnern, sondern uns auch ermahnen, die Mutter Gottes in ihrer Reinheit nachzuahmen.



    Insbesondere sollten jene, die in schweren Sünden leben und einsehen, dass sie sich aus eigener Kraft nicht zu bessern imstande sind, zur unbefleckten Gottesmutter die Zuflucht nehmen; Maria, die „Zuflucht der Sünder“ und „Mutter der Barmherzigkeit“ würde ihnen bald die notwendigen Gnaden von Gott erbitten, die zur Lebensbesserung notwendig sind.



    Jedoch nicht nur die Sünder, also nicht nur, die an der Seele krank sind, auch diejenigen, die am Leib krank sind, haben sich schon oft mit großem Erfolg an die „Unbefleckte“ gewendet, die ja nicht ohne Grund das „Heil der Kranken“ genannt wird. Der beste Beweis sind die tausende und abertausende Krankenheilungen am Wallfahrtsort zu Lourdes. Das Bild der Mutter Gottes von Lourdes ist also gewissermaßen eine Ermunterung für die Kranken, eine Aufforderung, auch in der Krankheit bei der „Unbefleckten“ Hilfe zu suchen.



    Je größer unser Vertrauen zu Maria sein wird, umso sicherer und schneller wird unser Gebet zur Mutter Gottes erhört werden. Auch Christus verlangt Vertrauen. Das sehen wir aus seinen Worten, die er bei Heilungen sprach. Wie sollten wir zu Maria nicht ein großes Vertrauen haben, da wir wissen, dass sie unsere Mutter ist! Unter großen Schmerzen ist sie am Karfreitag unter dem Kreuz unsere Mutter geworden. An die Mutter aber wendet man sich nie vergebens. Wie sollten wir kein großes Vertrauen zu Maria, unserer Mutter, haben, da wir wissen, dass sie bei Gott alles erreichen kann, dass sie – wie der hl. Bernard sagt – „die fürbittende Allmacht“ ist. Wir wollen uns also der Mutter Gottes bei unseren Gebeten, die wir vor ihrem heiligen Bild verrichten, stets mit jenem Vertrauen nähern, von dem wir in einem bekannten Marienlied singen:



    „Mutter Gottes, weit und breit schallt`s aus deiner Kinder Mitte, dass Maria eine Bitte, eine Bitte nicht gewährt, ist unerhört, nicht erhört durch alle Zeit in der ganzen Christenheit.“ Amen.

    Matthias Hergert


    Im Advent gedenken wir mit inniger Anteilnahme der unerlösten Welt. In Gebeten und Gesängen versetzen wir uns in jene Zeit zurück, da der Erlöser noch nicht geboren war und der Mensch in der Finsternis der Sünde und des Irrtums umhertappte. Wenn wir uns in solcher Art auf das Weihnachtsfest vorbereiten, um der so notwendigen Geburt des Erlösers mit tiefem Dank gedenken zu können, dann taucht in dieser dunklen Zeit auf einmal die allerseligste Jungfrau in der Lichtgestalt ihrer unbefleckten Empfängnis auf.



    Das hat seinen guten Grund. Denn nichts dürfte geeigneter sein, die Herrlichkeiten des gekommenen Gottesreiches uns anschaulicher und begeisternder vor Augen zu stellen als diese Gestalt der Gottesmutter. Offenbart sie sich doch darin als die Erst- und Vollsterlöste des erschienenen Weltheilandes. Maria ist die kostbarste Frucht des Erlöserblutes. Maria ist schlechthin das Ideal- und Urbild eines erlösten Gotteskindes.



    An die Unerlöstheit, deren wir im Advent gedenken, gemahnt uns gerade die große Gnade der unbefleckten Empfängnis. Besagt diese Glaubenswahrheit doch, dass Maria kraft der vorauswirkenden Kreuzesverdienste ihres Sohnes jenes ausgezeichnete Menschenkind gewesen ist, das nicht in der Finsternis und auf dem Irrweg der Erbschuld diese Erde betreten hat. Nicht Sündenschuld, nicht Gottentfremdetheit kennzeichneten den Lebensbeginn dieses Kindes, wie es bei uns der Fall ist, die dann auf das reinigende Wasser der heiligen Taufe warten müssen. Vielmehr als Gotteskind, als Gottesbraut, im Schmuck heiliger Gnaden hat sie diese Erde betreten. Und das geschah ihr, obgleich Maria in keiner anderen Weise ihren Eltern ihr Leben verdankte als wir, obschon sie voll und ganz Adamstochter war. Diesmal aber entspross der verdorbenen Wurzel ein grünender Edelzweig, weil er dazu bestimmt war, die Quelle des Fleisches eines herabsteigenden Gottessohnes zu werden. Diese Ursprungsheiligkeit Mariens nimmt die Kirche so ernst, dass sie in dem Namen „Unbefleckte Empfängnis“ sagen will: In jenem geheimnisvollen, allem Menschenvorwitz entzogenen Augenblick, da im Schoß der Mutter zum ersten Mal davon die Rede sein konnte, dass ein neues Menschenkind da war, dass Maria da war, war sie auch schon mit der heiligmachenden Gnade geschmückt, ja mit einer Fülle von Gnaden überschüttet.



    Und woher kam ihr dies zugeflossen? Einzig und allein aus den leiderfüllten Verdiensten ihres Sohnes am Kreuz, denn Gott ist es durchaus möglich, die Kraft von Ereignissen, die erst in der Zukunft sich abspielen, in ihrer Verdienstursächlichkeit vorwegzunehmen. Erlösungsgnaden sind alle Gnaden Mariens, auch die Gnade ihrer unbefleckten Empfängnis. Maria ist eine Erlöste wie wir, aber doch nicht ganz so wie wir. Vielmehr ist sie in einer schnelleren, tiefgreifenderen, umfassenderen Weise erlöst worden. An ihr hatte demnach das Blut Jesu Christi mehr zu leisten als an uns. Ihr Erlöstsein ist so tief, dass es zu einem Vorausbewahren vor jedem Schadennehmen wurde, das ihr kraft ihrer Adamsabstammung drohte.



    Darum ist Mariens unbefleckte Empfängnis ein Preisgesang auf Christi Erlösung, wie er schöner und überzeugender gar nicht erklingen könnte. Deswegen passt die Gestalt der unbefleckten Jungfrau in das Dunkel und in das Sehnen der Adventszeit, weil es in anschaulicher Weise uns zeigt, was wir erhalten, wenn in uns auch nur in einem kleinen Abbild ihr tiefes Erlöstsein nachgeformt wird.



    Kirchengebet



    Gott, Du hast durch die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Deinem Sohn eine würdige Wohnstatt bereitet. Nun bitten wir Dich: wie Du sie in Voraussicht des Todes dieses Deines Sohnes vor aller Makel bewahrt hast, so lass auf ihre Fürbitte hin auch uns rein zu Dir gelangen. Amen.



    Zur Geschichte des Festes: Ein Fest der Wunderbaren Empfängnis ist in der morgenländischen Kirche bereits im 8. Jahrhundert nachweisbar. Es gelangte über Unteritalien (Neapel, 9. Jahrhundert) nach Irland und England (10. Jahrhundert). Nunmehr als Fest der Unbefleckten Empfängnis gefeiert, gewann es immer mehr an Volksbeliebtheit. Als das Generalkapitel der Franziskaner in Pisa im Jahr 1263 das Fest der Unbefleckten Empfängnis für den ganzen Orden annahm, war der Bann gebrochen. Mit Sixtus IV. bestieg ein Franziskaner den Thron Petri. Bald führte dieser das Fest in der römischen Diözese ein (1476) und verlieh ihm sogar besondere Ablässe. Clemens IX. schenkte ihm eine Oktav, und Clemens XI. bestimmte 1708 das Fest für die ganze Kirche. Am 8. Dezember 1854 ergänzte er die Lauretanische Litanei mit der Anrufung: „Königin ohne Makel der Erbsünde empfangen“. Leo XIII. erhob das Fest zu einem Doppelfest erster Klasse. Anlässlich der Hundertjahr-Feier der Dogmaverkündigung proklamierte Pius XII. zum ersten Mal in der Kirchengeschichte ein „Marianisches Jahr“.



    (Prof. Dr. Carl Feckes, So feiert dich die Kirche, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)






    Aus dem "Marianischen Festkalender":



    Das Fest Mariä Unbefleckte Empfängnis



    "Die Empfängnis Mariä lasst uns aufs Andächtigste feiern, damit sie beim Herrn Jesus Christus für uns bitten möge." (Kirchliche Antiphon)



    Das heutige Fest ist gleichsam der Grund, worauf alle übrigen Marienfeste beruhen, weil ja hier der Beginn, der erste Anfang Mariens, das Werden Mariä im menschlichen Fleisch gefeiert wird. Bei diesem ersten Eintritt aber ins Leben schon erhielt Maria ein Vorrecht, das keinem Sterblichen widerfuhr, die Reinheit von der Erbsünde - ein Geheimnis, das, wie jeder katholische Christ weiß, stets fromme Meinung der katholischen Welt war, jetzt aber zum Glaubenssatz erhoben ist.



    Der Vorgang dieses Begebnisses, oder wie Maria empfangen und im Mutterleib geheiligt worden ist, erzählt uns die gottselige Klosterjungfrau Maria von Agreda mit folgenden Worten:



    Alles war vorbereitet auf die Erschaffung derjenigen, die der Welt Heil in der Welt gebären sollte. Zur Zeit ihrer Empfängnis war Anna 44 und Joachim 66 Jahre alt. In beiden Eltern waren Natur und Gnade zusammengeflossen, so aber, dass die Gnade die weitaus vorherrschende Wirksamkeit übte.



    Neben der göttlich hinzugetretenen Kraft zeichnete diese Empfängnis auch die Abwesenheit aller Sünde und aller sündhaften Regung aus. Nach diesem von Wundern begleiteten Ursprung wurde der junge Leib der künftigen Himmelskönigin auch in vollkommenster Weise gebildet.



    Die Empfängnis erfolgte an einem Sonntag. Nach sieben Tagen war der wunderbare Leib so völlig bereitet, dass er die allerheiligste Seele Mariens in sich aufzunehmen im Stande war. Deshalb ist der Samstag der Jungfrau Maria von der Kirche besonders geheiligt, weil an einem Samstag der Kirche durch Erschaffung und Vereinigung der Seele Mariens mit deren Leib die höchste Wohltat geschehen ist. Der Tag der Unbefleckten Empfängnis ist nicht der Tag der ersten Empfängnis ihres Leibes, sondern der Tag ihrer anderen Empfängnis, an dem ihr die Seele eingegossen worden war. Mit noch größerer Regung der Liebe, als bei der Erschaffung Adams Ähnliches vernommen wurde, sprach bei Eingießung dieser Seele die allerheiligste Dreifaltigkeit: Lasset uns Maria machen zu unserem rechten Ebenbild, zu unserer wahren Tochter und Braut, zur Mutter des Eingeborenen von der Wesenheit des ewigen Vaters. Von der Erschaffung dieser Seele an gab es keinen Augenblick, in dem ihr das Licht, die Freundschaft, die Liebe ihres Schöpfers entzogen gewesen wäre. Keine Makel, keine Dunkelheit der Erbsünde konnte sie berühren, und sie befand sich unausgesetzt in der vollkommensten und höchsten Gerechtigkeit. Den Augenblick, in dem Mariens Seele mit ihrem Körper vereinigt wurde, empfand Anna auf eine besonders ausgezeichnete Weise. Sie war sich der Gegenwart Gottes deutlich bewusst und geriet in eine von hellem Seelenjubel getragene Ekstase, die von tiefer Erkenntnis verborgener Geschehnisse begleitet war. Dieser wunderbaren Gotteswirkungen erfreute sich Anna vorzüglich, solange Maria unter ihrem Herzen ruhte. Besonders wurde dadurch Anna ein tiefes Verständnis der heiligen Schriften zuteil.



    Mit der Seele wurden alle Gnaden und Gaben, die Maria auszeichnen sollten, ihr eingegossen. Besonders waren die drei göttlichen Tugenden: Glaube, Liebe und Hoffnung ihr in vollkommenster Weise schon damals eigen. Sie erfreute sich auch sofort einer übernatürlich eingegossenen erleuchteten Wissenschaft. Ausdrücklich hatte sie alsbald eine Erkenntnis der allerheiligsten Dreieinigkeit, wie sie keine andere Natur vollkommener haben konnte. Sie hatte auch bereits eine Bekanntschaft und selbst einen Verkehr mit den Schutzgeistern, die Gott ihr zugewiesen hatte. Mit diesen Gaben übte sie auch schon, , so weit ihre Lage es möglich werden ließ, alle die Tugenden, mit denen sie ausgerüstet war. Alle ihre Kräfte waren sogleich vom ersten Augenblick ihrer Wesenheit an dem erhabensten, edelsten Gegenstand zugewendet, der sie bewegte und an sich zog. Je mehr die leibliche Gestaltung in der Entwicklung noch zurück war, und je tiefer die körperlichen Sinne noch schliefen, desto heller und vollkommener leuchtete und wirkte das göttliche Element, das ihrer jungen Seele eingeboren war. Ich betrübte mich selbst, dass ich arme, schwache, unwissende Frau mit meinen leeren und unbedeutenden Worten das Licht nicht schildern kann, das mir in Bezug auf all diese Geheimnisse verliehen worden war. Schon die menschliche Blödsichtigkeit ist außerstande, dieses Licht völlig zu ertragen, und die Strahlen der Gottheit auszuhalten, wenn sie sich auch hinter den Wolken von Annas mütterlichem Leib verborgen halten. Mariens Zustand war schon jetzt dem der Seligkeit nahe. Doch war sie noch keine Selige, da sie erst in das Leben eintreten sollte, um ihre Pilgerfahrt zu leben.






    Andacht zur Unbefleckten Empfängnis



    Die Verehrung der heiligen Johanna-Franziska von Chantal

    für die Unbefleckte Empfängnis



    Unter allen Festen der seligsten Jungfrau hegte die heilige Johanna-Franziska von Chantal eine unvergleichliche Vorliebe für ihre Unbefleckte Empfängnis, und war mit einem außerordentlichen Eifer dahin bestrebt, dass der Bischof von Genf es in seiner Diözese feiern ließ. Als sie ihre Bemühungen von keinem Erfolg gekrönt sah, wendete sie sich mit den demütigsten und inständigsten Bitten an den Dekan Superior der Liebfrauenkirche, damit er es in seiner Kirche feierlich begehen lasse, was er ihr zusagte. Alsdann sprach diese gottselige Mutter mit außerordentlicher Freude zu ihren Töchtern: "Unser guter Herr Dekan hat mir eine große Freude gemacht, denn er sagte mir, dass, wenn er selbst die große Glocke der Liebfrauenkirche läuten müsste, so werde er sie für das Fest der Unbefleckten Empfängnis wie für die hohen Feste läuten."



    Am Ende eines Briefes an einen ehrwürdigen Abt äußerte sie folgende Worte: "Außerdem habe ich, teurer Pater, eine Bitte an Sie zu stellen: nämlich, dass Sie in Ihrer Abtei, wie in den zugehörigen Prioraten die Empfängnis der Gottesmutter mit derselben Feier begehen lassen, die bei den übrigen Festen Unserer Lieben Frau beobachtet wird, und eine Predigt veranlassen, wodurch das Volk zur Verehrung für dieses heilige Vorrecht angeleitet werden möchte: ich würde mich glücklich schätzen, wenn ich zur Verteidigung desselben mein Leben opfern könnte."



    Eine Schwester bat sie eines Tages um die Erlaubnis, neun Tage vor und neun Tage nach diesem Fest den Rosenkranz von der Empfängnis beten zu dürfen. Dies war für diese würdige Mutter eine Veranlassung, selbst diese beiden neuntägigen Andachten, und so oft sie sonst Muße hatte, zu verrichten.



    Verehrung des heiligen Franz von Sales für die Unbefleckte Empfängnis



    Der Tag der Unbefleckten Empfängnis Mariä war ein werter Tag für die zarte Frömmigkeit des heiligen Franz von Sales unter allen Festen der heiligsten Jungfrau. Als er nur erst Subdiakon war, hatte er unter dem Namen Unbefleckte Empfängnis eine Bruderschaft von Büßenden errichtet. Zur Begehung dieses Festes zu Ehren Mariens bereitete er sich durch Wachen und Beten vor. Sein Eifer bewog ihn, es für seine ganze Diözese zu einem gebotenen Fest zu machen. Um sein ganzes Bistum unter den Schutz dieser unbefleckten Jungfrau zu stellen, hatte er dieses Fest für den Tag seiner Weihe gewählt. Und während dieser rührenden Feierlichkeit kam er in eine Verzückung, worin er sah, wie die heiligste Dreieinigkeit in seiner Seele alles wirkte, was die Bischöfe an seinem Leib vornahmen. Überdies gewahrte er die heilige Jungfrau, die ihn unter ihren allvermögenden Schutz zu nehmen und über ihn zu wachen versprach.



    Verehrung des heiligen Peter Fourrier für die Unbefleckte Empfängnis



    Als der gottselige Peter Fourrier, der Stifter des Frauen-Ordens von Unserer Lieben Frau, in eine Stadt in Lothringen kam, wo diese frommen Schwestern ein Kloster hatten, fand er alles Volk in größter Bestürzung wegen einer ansteckenden Krankheit, die sich über Menschen und Tiere erstreckte. da sie bei ihm einigen Trost suchten, forderte er sie auf, sich vertrauensvoll an die große Trösterin der Betrübten zu wenden, und fügte hinzu, er sei überzeugt, dass, wenn man auf mehrere Papierstreifen die schönen Worte schreibt: "Maria wurde ohne Sünde empfangen", die, die sie gläubig tragen würden, gewiss Trost und Linderung finden würden. Sobald diese Art der Verehrung bekannt wurde, nahmen alle in der Nähe wohnenden Personen dazu ihre Zuflucht, und die mit Gefühlen wahrer Frömmigkeit taten, sahen sich durch diese Übung der Frömmigkeit von einem Übel befreit, unter dem sie seufzten. Die Vorteile, die man in dieser Stadt daraus zog, veranlassten eine schnelle Verbreitung dieses frommen Verfahrens in mehreren anderen Städten, wo es wunderbare Erfolge mit sich brachte. Besonders zu Nemours aber erfuhr man die große Wirksamkeit dieser Verehrungsweise in Zeiten allgemeiner Bedrängnis. Als sich nach der Einnahme der Stadt die Nachricht verbreitet hatte, dass sie der Plünderung überlassen werden soll, teilte sich der Schrecken allerwärts mit und man vernahm überall nur Geschrei und Jammer. Inmitten der allgemeinen Trostlosigkeit wendeten sich, von jenem lebendigen Glauben beseelt, den die Wunder erzeugen, mehrere geistliche Genossenschaften und viele andere Personen an die heilige Jungfrau und brachten auf den äußeren Türen ihrer Häuser folgende Worte an: "Maria ist ohne Sünde empfangen worden". Dies war gleichsam das Blut des Lammes, das die Israeliten gegen das Schwert des vertilgenden Engels anwendeten. Der Befehl für die Plünderung der Stadt wurde zurückgenommen, und die Soldaten, die nur Rache atmeten, nahmen sanftere und menschlichere Gefühle an. Ein so überraschender Wechsel der Dinge wurde allgemein dem Schutz der heiligen Jungfrau zugeschrieben und trug viel dazu bei, eine große Verehrung für ihre Unbefleckte Empfängnis einzuflößen. Hier ist der Ursprung des frommen Gebrauchs zu suchen, der in mehreren Orden besteht, und gemäß dem die Mitglieder eine Medaille tragen, auf der diese die Gnadenmutter so sehr verherrlichende Worte eingeprägt sind, indem sie uns an das schönste ihrer Vorrechte erinnern. Maria ist ohne Sünde empfangen worden.



    Die unseligen Ereignisse, die sich in unseren Tagen unausgesetzt aneinanderreihen, haben die frommen Diener Mariens veranlasst, ihren Beistand anzurufen, indem sie Unbefleckte Empfängnis auf eine besondere Art verehren. Wir haben außerordentliche Dinge gesehen. In Paris hat man sich in den Julitagen und als die Cholera schreckliche Verwüstungen daselbst anrichtete, zu Lyon in den Monaten November und April, beeilt, sich mit diesen frommen Medaillen zu versehen: "Maria ist ohne Sünde empfangen worden". Und wir haben die wunderbare Gewissheit, dass der Schutz dieser erhabenen Jungfrau denen nicht versagt wurde, die sie so glaubensvoll anriefen.



    Der Ungläubige wird vielleicht über diese Erzählung lächeln, allein wir haben ihm nur ein einziges Wort zu erwidern. Lässt ein mächtiger Fürst seine Liebsten ohne Schutz und Hilfe, lässt er zu, dass sie beschimpft werden? Sicherlich nicht. Warum sollte denn Maria, die wir als Mutter Gottes erkennen, die, wie der Glaube uns lehrt, im Himmel allvermögend und für die Erdbewohner voll Güte ist, diejenigen nicht beschützen, die sie anrufen, indem sie ihr teuerstes und glorreichstes Vorrecht ehren.

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  • Thema von Blasius im Forum Hochfeste der allersel...



    Die heilige Brigitta, so berühmt durch ihre zärtliche Verehrung für Maria und durch die Geheimnisse, die ihr vom Himmel mitgeteilt worden sind, erklärt in mehreren Büchern ihrer Offenbarungen, dass die Unbefleckte Empfängnis Mariä ihr sei geoffenbart worden, dass die heiligste Mutter Gottes ihr versichert habe, es sei eine Wahrheit, dass sie ohne Sünde empfangen worden sei.



    Im Orden des heiligen Norbert gilt eine Überlieferung, die besagt, dass die heiligste Jungfrau ihm erschienen sei und ihn aufgefordert habe, zum Zeugnis für ihre Unbefleckte Empfängnis ein weißes Kleid zu tragen.



    Die gottselige Johanna vom Kreuz, die heilige Hildegard, die heilige Elisabeth von Ungarn haben ähnliche Offenbarungen erhalten, wie man in ihren von gelehrten und frommen Männern verfassten Lebensgeschichten sehen kann.



    Dem heiligen Alphons Rodriguez ist ebenfalls durch Offenbarung kund geworden, dass Maria Wohlgefallen finde an der Andacht, die er zu verrichten pflegte, und die darin bestand, dass er täglich das kleine Choramt ihrer Unbefleckten Empfängnis betete.



    Der Verteidiger der Unbefleckten Empfängnis



    Johann Duns, Mitglied des Ordens des heiligen Franziskus, hatte vor den Doktoren der Universität in Paris eine These über das Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis Mariä zu verteidigen, weswegen er sie anflehte, ihm die erforderliche Geisteskraft zu schenken, um dieses glorreiche Vorrecht auf eine unumstößliche Weise geltend zu machen. Zu den Füßen eines Bildes der Gottesmutter hingestreckt, richtete er mit dem größten Vertrauen diese kurze Anrufung an sie: "Würdige mich, dich zu loben, heilige Jungfrau. Gib mir Stärke wider deine Feinde." Man erzählt, das Standbild der seligsten Jungfrau habe das Haupt geneigt, um ihm zu zeigen, wie wohl ihr seine Bitte gefalle und um ihm ihren Beistand zuzusichern.



    Man wendete ihm zweihundert sehr schwere Einwände zu, allein er erwiderte sie mit solcher Klarheit und Schärfe, dass er zum Zeichen des Beifalls den Beinamen Viktor, der Siegreiche, erhielt. Es geschah in Folge der glänzenden Verteidigung dieser These zu Ehren Mariens, dass die Universität zu Paris fortan das Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariä zu feiern beschloss.



    Einführung des Festes der Unbefleckten Empfängnis



    Die Einführung des Festes der Unbefleckten Empfängnis reicht weit in die Geschichte der Kirche hinauf. Im Orient fand es schon im 5. Jahrhundert statt. Wir finden es in einer Sammlung am Tag des 9. Dezember, unter dem Namen Empfängnis der heiligen Anna. Der heilige Andreas von Kreta, der im 4. Jahrhundert lebte, erwähnt dieses Fest an diesem Tag ebenfalls. Der heilige Johannes von Damaskus weist im Jahr 721 im Martyrerkalender der Griechen, den er erstellte, auf das Fest der Empfängnis der seligsten Jungfrau hin, indem er beifügt, dass sie unbefleckt gewesen sei. Man ersieht auch aus einer Verordnung des Kaisers Emanuel (1150), dass das Fest in den morgenländischen Kirchen seit langem begangen wurde. Man findet auch in einigen alten Handschriften einige Aufsätze, die zu ihren Ehren von Kaiser Leo VI., zubenannt dem Weisen, verfasst waren, dessen Regierung mit dem Ende des neunten Jahrhunderts beginnt.



    Der gelehrte und berühmte Vicomte von Walsh sagt uns in seiner Darstellung der christlichen Feste: "Wenn man alles, was über die Einführung des Festes der Unbefleckten Empfängnis berichtet worden ist, gelesen und studiert hat, gelangt man zu der Überzeugung, dass es im Orient seinen Ursprung hat." Es war dort im 11. Jahrhundert geboten.



    Im Abendland wurde das Fest der Unbefleckten Empfängnis zuerst im Jahr 1160, in England vom heiligen Anselm, Erzbischof von Canterbury, bei Gelegenheit eines Wunders eingeführt, das von mehreren Schriftstellern gleichzeitig erzählt wird.



    Andere behaupten, der Ursprung dieser Feier müsse der Kirche zu Neapel zuerkannt werden, die sie im 9. Jahrhundert begangen habe. Endlich versichern normannische Schriftsteller, dieses Fest habe in der Abtei Bec im reichen und fruchtbaren Neustrien, seinen Anfang genommen, und sei von da nach Rouen gekommen, wo wir es ganz freudig vom Volk gefeiert finden, wie man in einer alten Geschichte von den Altertümern Rouens sehen kann: "Schon zur Zeit der Einführung des Festes", heißt es darin, "gründete man einen Verein der angesehensten Personen der Stadt, die wieder jährlich aus ihrer Mitte einen Mann erwählten als Vorstand der Genossenschaft, der allen Rednern das Gerüst hält, die in allen Sprachen reden, und der denjenigen vortreffliche und wertvolle Preise gibt, die das Lob der Jungfrau Maria in Betreff der heiligen Empfängnis durch Hymnen, Oden, Sonette, Balladen, Königslieder am schönsten, getreuesten und besten singen."



    Diese normannische Feier bestand noch im 17. Jahrhundert. Wir wissen, dass die berühmte Jakobina Paskal im Jahr 1639 dabei eine Partie Verse vortrug mit dem Titel: Die Unbefleckte Empfängnis, und dass sie damit den Preis davontrug. Ihre letzten Verse waren:



    "Wie könnt ihr denken, dass die heil`ge Mutter,

    Wär` sie ein Tempel der Unlauterkeit,

    Zum Tempel Gottes wär` erhoben worden?"



    Sieben Jahre zuvor hatte der große Corneille an diesem nämlichen Wettkampf sich beteiligt.



    Auch die Kirche von Lyon, wo dieses Fest schon im Jahr 1145 eingeführt war, nimmt die Ehre für sich in Anspruch.



    Im Jahr 1270 ließ Simon von Bust, Bischof zu Paris, zum ersten Mal in seiner Kirche das Officium von der Empfängnis feiern, das von seinem Vorgänger war gestiftet worden, der zu diesem Zweck dreihundert Pariser Franken hinterlassen hatte.



    Aus allem diesem müssen wir schließen, dass das Fest der Unbefleckten Empfängnis bis in die ersten Jahrhunderte der Kirche hinaufreicht, und dass es im Abendland schon weit verbreitet war, als Papst Sixtus IV. durch seine Bulle vom 1. März 1476 alle Gläubigen aufforderte, aller Orte das Fest der Empfängnis Mariä zu begehen, die er ausdrücklich unbefleckt nannte, und zwar bei folgender Gelegenheit:



    Im Anfang des Jahres 1476 verursachte ein plötzliches und außerordentliches starkes Schmelzen des Schnees zu Rom eine so furchtbare Überschwemmung, dass man, wie der Kardinal sich ausdrückt, die Wiederkehr der Sündflut zu schauen glaubte. Verwüstungen und ungeheure Verluste fanden statt, sowohl auf dem Land wie in der Stadt. Dies war jedoch nur das Vorspiel anderer Geißeln. Dem folgte die Pest, die in einigen Tagen diese ganz große Stadt zu einer erschreckenden Einöde machte.



    Von dem Strom der Fliehenden mit fortgerissen, verließ der Papst selbst diese Stätte des Todes und der Verlassenheit. Um diese Geißel abzuwenden, führte er durch eine Bulle und reichliche Ablässe feierlich in der ganzen Kirche das Fest der Unbefleckten Empfängnis der seligsten Jungfrau ein.



    Das Konzil zu Basel vom Jahr 1439, das zwar nicht als ein allgemeines betrachtet wird, zeigt uns gleichwohl, welches vor dem Erlass Sixtus IV. die Meinung der Kirche war. In seiner 36. Sitzung erklärte er förmlich, dass der Glaube an die Unbefleckte Empfängnis ein Gott wohlgefälliger, und in Übereinstimmung sei mit dem Cultus der Kirche, dem katholischen Glauben, der gesunden Vernunft und der Heiligen Schrift; dass es niemand gestattet sei, das Gegenteil zu lehren oder zu predigen, und dass ihre Feier dem Gebrauch der römischen Kirche gemäß begangen werden solle, was das Dasein dieses Festes in vielen lateinischen Kirchen beweist.



    Im 16. Jahrhundert führte Pius V. das Offizium von der Unbefleckten Empfängnis in das römische Brevier ein, und setzte das Fest auf den 8. Dezember fest. Paul V., Gregor XV. und Alexander VII. begünstigten die Feier dieses Festes durch Privilegien und Ablässe. Gregor XVI. fügte der Litanei zu Ehren der seligsten Jungfrau folgende Anrufung bei: "O Königin, ohne die Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns!" Endlich ist die Verehrung der Unbefleckten Empfängnis in unseren Tagen einer der Grundbestandteile der katholischen Frömmigkeit geworden. Sie hat unter dem Segen Gottes aller Orte eine glänzende Aufnahme gefunden, und jedermann weiß, dass der Heilige Vater Pius IX. auf das Verlangen der Hirten und Gläubigen sich entschlossen hat, feierlich den Glauben der katholischen Welt zu Rate zu ziehen, und die Unbefleckte Empfängnis zum Glaubenssatz erhoben hat.




    Der 8. Dezember 1854



    Der Glaubenssatz von der Unbefleckten Empfängnis Mariä



    Mit welcher Feierlichkeit die Lehre von der unbefleckten Jungfrau Maria zum Glaubenssatz erhoben worden ist, wird im Folgenden erzählt.



    Das Fest zu Rom ist das Fest der ganzen Welt. An dessen Spitze steht das erhabene Oberhaupt der Kirche. Zweihundert Bischöfe, die von allen Enden der Welt, bis von den fernen Landstrichen Chinas, von den Wüsteneien von Amerika, von den entlegensten Inseln des Weltmeeres zusammen gekommen sind, bilden den Hof des Statthalters Jesu Christi, und umgeben ihn gleich einer strahlenreichen Krone. Zwei- oder dreihundert Prälaten, von jedem Rang, jedem Titel, jeder Tracht sind sein Ehrengeleit. Wie herrlich, diesen großartigen, unvergleichlichen Zug die große Treppe Konstantins herabsteigen zu sehen. Welche Mannigfaltigkeit, welcher Reichtum in den heiligen Gewändern. Sechs Kardinalbischöfe, siebenunddreißig Kardinalpriester, elf Kardinaldiakone, ein Patriarch vom Morgenland, zweiundvierzig Erzbischöfe, hundert Bischöfe von jedem Ritus, von jedem Land der Welt, schreiten in zwei majestätischen Reihen einher, im Chorrock und mit der Inful auf dem Haupt. Der Statthalter Jesu Christi folgt ihnen in allem Glanz seiner Pontifikal-Gewänder. Der Gesang der Litanei der Heiligen, der in der Sixtinischen Kapelle begonnen wird, wird durch den Königssaal, die Treppe Konstantins, das Peristyl und das große Schiff der Basilika fortgesetzt. Eine unzählige Menschenmenge drängt sich heran, um den Zug der Kirchenhirten zu schauen und den Segen ihres obersten Hirten zu erhalten, der voll Sammlung, betend und Freude auf den Lippen und in den Augen einherschreitet. Vor der Kapelle des allerheiligsten Sakramentes hält der Zug, und nachdem man der im Tabernakel verborgenen Gottheit seine Anbetung gezollt, schließt der Papst den Gesang der Litanei mit dem treffenden Gebet. Dann bewegt sich der Zug weiter gegen den Beichtaltar, der von kostbaren Papstkronen und Bischofsmützen, vom Kreuz und den Leuchtern, Reliquienkästchen, Blumen und Lichtern erglänzt. Er geht vor dem alten Standbild des ersten Papstes vorbei, desjenigen, der von Christus selbst die Oberleitung der Kirche empfangen, des Felsenmannes Petrus, des Fischers von Galiläa, der oberster Kirchenhirte, der Statthalter Jesu Christi, das Oberhaupt der allgemeinen Kirche geworden ist.



    Wenn der Papst auf seinem Thron sitzt, die Bischöfe und Prälaten nach der Reihe, um ihm ihre Unterwürfigkeit zu bezeigen, und seinen geheiligten Fuß oder seine Hand zu küssen, an der der Hirtenring glänzt.



    Der Gesang der dritten Stunde ist zu Ende, die Huldigung erstattet. Das heilige Opfer beginnt, und der Hohepriester des allgemeinen Gesetzes tritt an den Altar, um das anbetungswürdige Opfer darzubringen.



    Das Evangelium ist in den beiden Sprachen gesungen worden. Es ist der mit solcher Ungeduld erwartete Augenblick, alle Augen sind auf den Thron des Papstes gerichtet. Eine feierliche Stille entsteht in der Versammlung. Alle Herzen erheben sich gen Himmel. Die gesamte Kirche entsendet fünf ihrer Hirten zum Thron des Statthalters Jesu Christi, um ihn zu bitten, endlich dem frommen Sinn des christlichen Volkes zu willfahren und zu bestimmen, dass das Fürwahrhalten der Unbefleckten Empfängnis Mariä ein Artikel der katholischen Glaubenslehre sei. Se. Excellenz, der Kardinaldekan des heiligen Kollegiums, von dem Patriarchen von Alexandria, dem griechischen Erzbischof, einem lateinischen Erzbischof und Bischof begleitet, hat den Auftrag, den Ausdruck des Verlangens der Kirche vor den päpstlichen Thron zu bringen und um ihre inständige Bitte vorzutragen. Der Statthalter Jesu Christi hört auf eine Bitte, die seinem Herzen ebenso angenehm als dem Verlangen seines eigenen frommen Sinnes entsprechend ist, und er erklärt, dass er noch einmal um die Erleuchtung des Heiligen Geistes bitten und den göttlichen Willen befragen will. Ohne seinen Thron zu verlassen, wirft er sich auf die Knie. Die gesamte Kirche wirft sich mit ihm nieder, und er stimmt das Veni Creator an, das von der Geistlichkeit und der ungeheuren Menge der Gläubigen weiter gesungen wird. In der weiträumigen Basilika steigt ein einstimmiges, glühendes Gebet von allen Lippen und ein allvermögendes Flehen zum Thron Gottes auf. Nach Beendigung des Hymnus erhebt sich der Statthalter Jesu Christi und singt das Gebet. Sodann beginnt er vor der gesamten katholischen Kirche, die durch vierundfünfzig Kardinäle, durch einen Patriarchen, durch zweiundvierzig Erzbischöfe, durch hundert Bischöfe, durch zweihundert oder dreihundert Prälaten niederen Ranges, durch mehrere Tausende von Priestern und Ordensherrn von jedem Ritus, aus allen Orden, jeder Tracht und wenigstens fünfzigtausend Gläubigen aller Stände, aus allen Ländern, vertreten ist, die Inful auf dem Haupt und in der Haltung des höchsten Kirchenlehrers, der gehalten ist, die religiösen Aussprüche und die Überlieferungen zu erklären und die Lehrsätze des Glaubens zu verkünden, die Verlesung des Beschlusses mit jener männlichen, wohllautenden, weichen und majestätischen Stimme, die seiner Rede einen unbeschreiblichen Reiz verleiht. Wie er nach der Anrufung der allerheiligsten Dreieinigkeit, der Apostel Petrus und Paulus zu der die Unbefleckte Empfängnis betreffende Stelle kommt, erweicht sich seine Stimme noch mehr, Tränen treten in seine Augen, und wie er die sakramentalen Worte: Wir bestimmen, beschließen und setzen fest, spricht, erstickt ihm das Wort unter seiner Gemütsbewegung, seinen Tränen und er sieht sich genötigt, inne zu halten und den Tränenstrom, der sich aus seinen Augen ergießt, zu trocknen. Gleichwohl sieht man, dass er eine letzte Anstrengung macht, um seine Bewegung zu unterdrücken, und er setzt die Verlesung mit jener festen und würdevollen Stimme fort, die dem Richter in Glaubenssachen geziemt. Das Herz tritt ihm auf die Lippen und man weiß nicht, ob er predigt oder liest, so lebendig, so gefühlvoll ist seine Stimme, und man fühlt, dass der Vater der Christenheit, der hingebungsvolle Sohn Mariens, der oberste Hirte der Kirche und der unfehlbare Richter auf dem Gebiet des Glaubens aus einem Mund sprechen, oder vielmehr, dass der göttliche Geist es ist, der durch seinen Mund spricht und mit dem Ausspruch des Lehrers der Wahrheit die Gefühle eines Maria zärtlich ergebenen Herzens verbindet. Seine Gemütsbewegung erhebt sich wieder, da er nach der Erklärung, dass der Glaube an die Unbefleckte Empfängnis zu allen Zeiten der Glaube der katholischen Kirche gewesen, dass er folglich von allen ihren Kindern angenommen werden müsse, und nachdem er die Strafen festgesetzt, denen sich diejenigen aussetzen würden, die vermessen genug wären, diesen Glauben anzufechten, auf die Darstellung der Gnaden zurückkommt, die er selbst der heiligsten Gottesmutter zu verdanken bekennt, der Hoffnungen, die er im Betreff der Entfernung der Schäden der Gesellschaft und der Kirche auf ihre Fürsprache baut, und des Glückes, das er fühlt, die Ehre derjenigen erhöhen zu können, die er stets so sehr geliebt und von der alle Güter und Gaben des Himmels ausströmen.



    Der Papst hatte kaum das Te Deum angestimmt, als es durch die ganze Basilika tönte, und es war ein unendlicher Hymnus gerührter Dankbarkeit, ein einziger, unbegrenzter, allgemeiner Hymnus an das glorreiche Vorrecht Mariens, ein glühendes, einstimmiges Gebet, das die Artillerie-Salven und das Geläut aller Glocken der Stadt zum Himmel trugen und vor dem Thron der unbefleckten Jungfrau niederlegten.



    Es gibt aber in der katholischen Kirche kein schönes Fest, wenn nicht das Volk seine Hauptzierde ist. Wir haben von den Fürsten der Kirche, von allen Rangstufen der Geistlichkeit gesprochen. Wir haben die ganze heilige Hierarchie in Bereitwilligkeit und Liebe wetteifern gesehen. Allein welchen Anteil nahmen die Gläubigen, das Volk daran? Ihnen kommt es zu, ihm seinen wahren Charakter aufzudrücken. Sind die Herzen bewegt worden? Ist es wirklich eine volkstümliche, allgemeine Glaubensmeinung, die man zum Glaubenssatz erhebt, und sehnen sich die Kinder der Kirche so sehr wie man sagt danach, Maria den Titel unbefleckt in ihrer Empfängnis verleihen zu sehen? Ach! Die Antwort auf diese Frage ist gegeben, sie ist hier ganz lebendig. Seht jene Menge, die schon um sieben Uhr früh sich gegen die alte Basilika des Apostelfürsten bewegt, dessen weiten Schiffräume und sogar die sonst so menschenleeren Kapellen füllt, die sich drängt und jeden Augenblick größer wird. Da ist eine fortwährende Ebbe und Flut. Die weiten Eingänge der Basilika genügen diesen Tausenden von Gläubigen nicht mehr, die sich darauf stürzen und sie belagern. Dreißigtausend Personen sind nach der Aussage der Kundigsten in der Kirche beisammen, und die Menge, die von sieben Uhr früh bis ein Uhr nachmittags fortwährend ein- und ausströmt, beträgt wenigstens sechzigtausend Personen, die dem Fest beigewohnt haben. Und welche Sammlung in dieser Menschenmenge! Welcher Ausdruck der Zufriedenheit! Mit welchem Herzen sie betet! Wie die Kirchengebete sie anregen, rühren, und mit welcher Liebe, mit welchem Glauben sie diese Gebete der Anrufung und des Lobes singt! Und wie der übrige Teil der Bevölkerung die Kirchen der heiligen Stadt füllt, wie sehr sie bemüht ist, die Beleuchtung vorzubereiten, die die Nacht dieses schönen Tages in einen mit Sternen besäten Himmel verwandeln soll! Wie sie beim Schall der Glocken, die die Vollendung des großen Aktes verkünden, sich niederwirft und die Jungfrau ohne Makel grüßt! Wie viele heilige Gesänge sind in den Klöstern, in den Familien, in den Heiligtümern der Herzen an sie gerichtet worden!



    Es kommt der Abend, und da bricht der Glaube, die Freude des Volkes glänzend hervor, und die ganze Stadt wird ein zu Ehren der Gottesmutter errichteter Tempel. Schon am Abend des vorangegangenen Tages begrüßten, ungeachtet des Regens und des stürmischen Himmels, Millionen Lichter die Morgenröte des kommenden Tages, am Abend des Festes aber ist die Stadt buchstäblich eine feurige Stadt. Kein Balkon, kein Fenster, keine Dachluke, die nicht ihre Lämpchen hätte. Die großen Verbindungsadern der Stadt, der Corso, die Papststraße, Ripetto sind Feuerströme, die öffentlichen Plätze, die Monumente und die Kirchen tragen feurige Gebäude. Das Kapitol funkelt und die Musikkorps begrüßen im Freien, im Namen des römischen Volkes, den Triumph der Himmelskönigin, die auch die Königin der Kirche und von Rom ist. Überall Transparente, Marienbilder, Inschriften zu ihren Ehren, überall die Worte: "Maria ohne Erbsünde empfangen." Eine zahllose Menschenmenge durchzieht die Stadt, die ganze Bevölkerung ist in den Straßen, auf den Plätzen, besonders bei St. Peter, dessen Kuppel ein strahlendes Diadem in die Lüfte hebt. Man möchte sagen, es habe eine besondere Vorsehung gewacht, um dieser Beleuchtung, deren Großartigkeit und Schönheit bekannt ist, einen ungewohnten Glanz zu geben. Eine schwarze Wolke, die einzige am Himmel, die gleichsam erschien, um an Regen, den Sturm des vorhergehenden Tages und der ganzen verflossenen Nacht zu erinnern, bildete hinter der Kuppel einen düsteren und schwarzen Hintergrund, auf dem sich jene Flammenkrone, die die ewige Stadt der Königin des Weltalls zur Huldigung brachte, wundersam hervorhob. O Nacht, schöner als der Tag! O Flammengezelte, entzündet, um das Fest unserer Mutter zu erhellen! O Königin des Himmels! Vermag die Erde dir eine schönere Krone zu bieten?



    Dieser Art war das Fest vom 8. Dezember zu Rom, oder vielmehr war dieser Art ein Teil, vielleicht der schwächste Teil dieses unvergänglichen Festes. Übrigens ist dies nur der erste Tag, der Anfang der Feste. Schon am 10. zog eine andere Festlichkeit die ganze heilige Stadt nach St. Paul vor den Mauern. Daselbst sollte der Papst, von den zweihundert Bischöfen und der gesamten Geistlichkeit begleitet, die Basilika des Apostels der Heiden weihen, deren Einweihung somit in Verbindung stehen wird mit dem Triumph der Himmelskönigin. Und dieses zu Rom begonnene Fest wird sich durch den ganzen Erdkreis fortsetzen. Die Glocke von St. Peter wird die Glocken der ganzen Erde in Bewegung setzen, und bis in den öden Landstrichen der neuen Welt und in den entlegensten Gegenden der alten, wird das Wort des obersten Kirchenhirten wiederholt und mit Beifall aufgenommen werden. Überall wird die Unbefleckte Empfängnis verherrlicht werden.







    Und Joachim der Gute

    Sing mit fröhlichem Mute

    Nach des Engels Worte

    Zu der Goldenen Pforte.



    Der Engel hatte unterdessen

    Auch Annas Trauer nicht vergessen;

    Dieselbe Botschaft ward ihr so.

    Zur Goldenen Pforte kam sie froh,

    Wo sie ihr trauter Mann empfing.

    Von Gottes Huld es so erging,

    Dass ein Kindelein rein und zart,

    Maria, empfangen ward,

    Gar ohne Makel, ohne Schuld

    Und unbefleckt, durch Gottes Huld.



    Maria, o du Klare,

    Du lichter Morgenstern,

    Du Reine, segenbare,

    O leucht uns hin zum Herrn!

    Von Sünde frei empfangen,

    Vom Engelschor verehrt

    Und von der Höllenschlangen,

    Der falschen, unversehrt,

    O Jungfrau keusch und rein,

    Kein Lob auf dieser Erde

    Kann deiner würdig sein!



    (Aus: "Goldene Legende der Heiligen"

    von Joachim und Anna bis auf Constantin den Großen

    neu erzählt, geordnet und gedichtet von

    Richard von Kralik, 1902)


    https://www.marianisches.de/marienfeste/...mpfängnis/

  • Vom Reich GottesDatum07.12.2025 13:29
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Verschiebe deine Buße

    nicht bis zum Ende des Lebens



    Bekehre, Sünder, dich behende,

    Die Zeit eilt ohne Wiederkehr.

    Verlief sie aber bis zum Ende,

    Ist für dich keine Rettung mehr.



    1. Höchst albern ist, wer eine geringe Last nicht tragen, sondern lieber warten will, bis sie schwerer, er selbst aber schwächer geworden ist. Dieser Tor bist du, der du in jüngeren Jahren dich weigerst, die Bürde der Buße zu tragen, so lange sie leicht und gering ist, sondern damit bis in dein Greisenalter zögerst, wo diese Bürde zu einer ungeheuren Last erwachsen ist, deine Kräfte aber abgenommen haben, und du es nicht mehr vermagst, sie zu tragen. Denn je länger du zögerst, umso mehr nimmt die Last deiner Sünden zu, da eine Sünde, die nicht durch die Buße getilgt wurde, durch ihr eigenes Gewicht andere nach sich zieht.



    2. Wer seine ganze Lebenszeit dazu nutzt, und weder Fleiß noch Unkosten scheut, ein Haus zu erbauen, in dem er nicht wohnen möchte, und dagegen das Haus zu zerstören, wo er seinen beständigen Wohnsitz aufschlagen will, der wird mit Recht ein wahnsinniger Narr genannt. So einer aber bist du, der du mit deiner Bekehrung gezögert hast und bis zu deinem Tod eine Wohnung in der Hölle dir erbaust, wo du doch nicht wohnen willst, und dagegen durch deine Laster die Wohnung zerstörst, die du durch deine Bekehrung im Himmel erlangt hättest. Höre und beherzige die Worte des Propheten: "Wer unter euch hält es aus neben dem verzehrenden Feuer, wer von uns hält es aus neben der ewigen Glut?" (Jesaja 33,14b)



    3. Je länger ein Schuldner säumt, der eine bedeutende Summe auf Zinsen erhielt, diese Zinsen abzutragen, umso größer werden diese Zinsen samt der Summe. Fällt es ihm nun schon am Anfang schwer, seine Verpflichtungen zu erfüllen, so wird er am Ende außer Stande sein, zu erstatten. Dieser Schuldner bist du, säumiger Sünder. Je länger du in der Sünde verweilst, umso größer werden die Zinsen deiner Schuld, und umso schwerer wird deine Verdammnis. Deine Hoffnung in deiner Unbußfertigkeit ist Vermessenheit. Zittere, dass du, indes du Barmherzigkeit erwartest, dem Gericht anheimfällst. Jesus Sirach 5,7: "Zögere nicht, dich zu ihm zu bekehren, verschiebe es nicht Tag um Tag. Denn sein Zorn bricht plötzlich aus, zur Zeit der Vergeltung wirst du dahingerafft."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum07.12.2025 13:20
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete





    Gebet am 7. Dezember



    Ich grüße dich ganz herzlich, meine liebe Mutter Maria, meine auserwählte Mittlerin und treuherzige Fürsprecherin bei deinem Sohn. An dein mütterliches Herz spreche ich diesen Gruß in kindlicher Liebe und wünsche hierdurch dein treues Herz so sehr zu erfreuen, als der Engel Gabriel es mit seinem himmlischen Gruß erfreut hat. Ich grüße und ehre dich, meine liebste Mutter, im Namen aller, die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind. Insbesondere grüße und ehre ich dich anstatt derjenigen, die dich verunehren und boshaft lästern. Lass dir meine Grüße gefallen jetzt und allezeit. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Ambrosius



    O Gott, der Du Deiner Kirche den heiligen Ambrosius als einen freimütigen Verteidiger Deiner Lehre gegeben hast, wir bitten Dich auf seine Fürbitte um die Gnade, seiner Lehre und seinem Beispiel zu folgen, der Du lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Heute ist der Vorabend des Festes der Unbefleckten Empfängnis Mariä, und wurde von vielen als ein Fasttag beobachtet. In England, als es noch katholisch war, war dieser Gebrauch allgemein.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher






    Ambrosius spricht den Kirchenbann über Theodosius




    Trier ist unter den deutschen Städten an Ehren reich, und nicht die geringste unter den christlichen Ehren Triers besteht darin, dass in seinen Mauern der erste von den vier großen Kirchenlehrern des Abendlandes geboren wurde, Sankt Ambrosius, von dem es im Evangelium heißen könnte: „Keiner fand sich, der gleich ihm gehütet das Gesetz des Allerhöchsten.“



    Ambrosius, der Sohn eines hohen Staatsbeamten, wurde in Trier um das Jahr 333 geboren, zog nach dem frühen Tod des Vaters mit Mutter, Bruder und Schwester nach Rom und erhielt dort eine treffliche Erziehung. Nach den Schuljahren trat der junge Mann in den Staatsdienst, arbeitete eifrig und pflichtgetreu, stieg auf der Leiter der Ämter und Ehren schnell empor und nahm mit vierzig Jahren als Statthalter in Mailand eine der höchsten Staatsstellen ein.



    In Mailand ging es zu der Zeit kunterbunt her, denn neben den Katholiken machten sich Irrgläubige breit, die schon oft erwähnten Arianer. Es war des Zwistes kein Ende, und alle Tage gab es neue Händel. Mit Geduld und Geschick vermittelte der junge Statthalter zwischen den beiden Gruppen, und infolge seiner Klugheit und Gerechtigkeit hatte sich Ambrosius bald das Vertrauen aller erworben. Als dann der derzeitige Bischof von Mailand starb, konnte man sich über den Nachfolger nicht einigen. Bei der Wahl des neuen Oberhirten standen sich im Dom der Stadt die Gegner mit geballten Fäusten gegenüber, und um Blutvergießen zu verhüten, eilte der Statthalter in eigener Person herbei, griff in den Tumult ein und mahnte mit ernsten Worten zur Besinnung und Einigkeit.



    Da wurde es still im Dom, und in die Stille rief plötzlich eine helle Kinderstimme: „Ambrosius, Bischof!“ Es wirkte aber das Wort aus Kindermund wie ein Funke, der einen Brand entzündet, denn gleich nachher ging der Ruf von Mund zu Mund: „Ambrosius, Bischof!“



    Ob Ambrosius wollte oder nicht, ob er sich weigerte und sträubte, es half ihm alles nichts, das Volk hatte ihn gewählt und ließ nicht mehr ab von ihm. Dabei war der Gewählte ein Staatsbeamter, weder Priester noch überhaupt getauft. Wie? Ambrosius war noch nicht getauft? Nein, denn damals bestand der unchristliche Brauch, die Taufe, obwohl man christlich lebte, möglichst bis in die Sterbestunde hinauszuschieben. Welch ein Unverstand! Wie viele Kinder und Erwachsene, die plötzlich vom Tod hinweggerafft wurden, mögen da wohl ohne die Taufgnade verstorben sein?



    Ambrosius war, wie gesagt, bei der Erwählung zum Bischof von Mailand noch nicht getauft. Bevor er die Bischofsweihe empfing, musste er natürlich getauft werden. Das geschah am 30. November 374, und an den folgenden Tagen erhielt Ambrosius nach der Legende die heiligen Weihen, jeweils eine an einem Tag, erst die vier niederen Weihen, dann wurde er Subdiakon, dann Diakon, dann Priester und endlich am 7. Dezember, also am heutigen Gedenktag, Bischof. So schnell hat es noch keiner fertiggebracht, dass er innerhalb einer Woche vom Ungetauften bis zum Bischof aufstieg.



    Ambrosius war also Bischof geworden, und nicht lange dauerte es mehr, da war jeder Zoll an ihm ein Bischof. Bischof Ambrosius war ein Vater der Armen. Gegen die Irrgläubigen, die hartnäckig im Irrtum verharrten, ging er vor, wie es die Pflicht eines katholischen Bischofs gebietet, und wenn er sonntags auf der Kanzel Gottes Wort verkündete, machtvoll und kräftig, so lohten erneut die Pfingstgluten auf. Unzählig ist die Zahl jener, die er bekehrte, und der größte unter denen, die er bekehrte, ist der heilige Augustinus gewesen. Dabei war Bischof Ambrosius kein Schönredner, sondern ein mutiger Mann, der auch den Mächtigen und auch dem Kaiser kühn und ungeschminkt die Wahrheit öffentlich an den Kopf warf. An Ambrosius war jeder Zoll nicht nur ein Bischof, sondern auch ein Mann.



    Es darf ferner nicht unerwähnt bleiben, dass Bischof Ambrosius es war, der oft in Wort und Schrift das hohe Lied der Jungfräulichkeit im ehelosen Stand um Christi willen verkündete, und damit leitet der Heilige bereits vom heutigen Tag über auf das morgige Hochfest der Jungfräulichkeit, an dem wir der Unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau gedenken.



    Aus dem "Marianischen Festkalender:



    Der heilige Ambrosius war für die Verteidigung der Vorrechte Mariens so begeistert, dass er nichts ertragen konnte, was der Ehre dieser heiligen Mutter zuwider lautete. Als Jovinian, ein abtrünniger Mönch von Mailand, die Vermessenheit zeigte, zu behaupten, dass der jungfräuliche Stand keinen Vorzug habe vor dem Ehestand, und dass Maria mit der Geburt aufgehört habe, Jungfrau zu sein, beschloss der große Bischof, von heiligem Zorn ergriffen, eine so empörende Gottlosigkeit im Keim zu ersticken. Er beeilte sich deshalb, nach Mailand ein Provinzial-Konzil zu berufen, und in dieser ehrwürdigen Versammlung ließ er Jovinian als Ketzer verdammen und erklären, dass er und seine Schüler von allem Anteil an den Gütern der Kirche und der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen sein sollen.

    https://www.heiligen-legende.de/ambrosius-von-mailand/

  • Vom Reich GottesDatum05.12.2025 20:23
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Johannes predigt die Buße



    Johannes predigt, und die Scharen eilen,

    Durch Buße von der Sünde sich zu heilen.

    Was hält uns ab, dabei zu sein?

    Sind etwa wir von Sünden rein?




    1. Betrachten wir diesen großen Propheten, der die Wüste verlässt, den Völkern die Buße zu predigen, die er selbst von frühester Kindheit an in höchster Strenge geübt hat. Er ist, wie der Herr der Propheten ihm selbst das Zeugnis gibt, "ein brennendes und leuchtendes Licht". Erfüllt mit dem Heiligen Geist, brennt er von heiligem Eifer für Gottes Ehre, und leuchtet durch Unschuld, Heiligkeit und Buße. Von Kindheit an in der Wüste, war Gebet und Buße seine unablässige Beschäftigung. Sein Umgang war mit Gott allein, und in seinen erhabenen Betrachtungen über die tiefsten Geheimnisse des Heils erleuchtet, verlässt er diesen schaurigen Aufenthalt nur auf Gottes Geheiß.



    2. Schon der bloße Anblick dieses heiligen Einsiedlers ist eine eindringliche Predigt. Denn, wie der Herr von ihm bezeugt, weder aß noch trank er, und seine Speise, Heuschrecken nämlich und wilder Honig, predigt die Buße denjenigen, die ihrem Bauch als ihrem Gott dienen. Seine Kleidung aber, Kamelhaare und ein lederner Gürtel um seine Lenden, verdammt die Kleiderpracht und Weichlichkeit der Weltkinder. Darum auch wirken seine Reden erschütternd auf die Herzen. Unerschrocken bezeichnet er die heuchelnden Pharisäer als eine Natternbrut, und bedroht sie, wenn sie nicht ernsthaft Buße tun, mit dem unauslöschlichen Feuer der Hölle. Ebenso wenig fürchtet er den Zorn der Könige und stirbt mit Freuden den Märtyrertod.



    3. Hören wir die Stimme dieses gewaltigen Predigers, der bis auf den heutigen Tag aus den Fluren des Evangeliums uns zuruft: "Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt. Jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen." (Matthäus 3,8+10) Indessen fordert er uns zu keiner Buße auf, die mit der seinigen sich vergleichen ließe. Er fordert bloß, dass wir keine Ungerechtigkeit begehen, die Pflichten unseres Standes genau erfüllen, den Armen eine milde Hand auftun, und Jesus, das Lamm Gottes, als den eingeborenen Sohn Gottes erkennen und ihm gehorchen. Matthäus 11,12: "Seit den Tagen Johannes` des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Am Fest des heiligen Nikolaus ist es bis Weihnachten nicht mehr lang. Nikolaus verdient wie kein zweiter die Ehre, der Vorbote des Christkinds zu sein, denn er ist wirklich ein guter Mann.



    Nikolaus war noch jung, als im Jahr 300 seine Eltern am gleichen Tag durch die Pest zu Tode kamen. Es war bitter für den Jungen, denn Waisenkinder haben es im Leben meistens weit schwerer als andere Kinder, deren Eltern so lange Leben, bis sie groß sind.



    Weil also Nikolaus früh an sich selbst erfuhr, wie tief Not und Unglück die Menschen quälen können, verstand er auch die Armen und Bedrückten. Und weil er dazu ein gutes Herz hatte, war es ihm sehr wichtig, anderen, die in Sorgen lebten, zu helfen, wo er nur konnte, und wo er nicht helfen konnte, da stand ihm sogar Gott durch offensichtliche Wunder bei.



    Da war einmal zu Myra in Kleinasien, wo Nikolaus lebte, ein entsetzliches Verbrechen geschehen. Drei kleine Kinder waren getötet worden, und die Leichen hatte der Mörder in einem Fass versteckt. Als diese Tat bekannt wurde, waren die Leute entsetzt und voller Angst. Auch Nikolaus hörte von dem Mord. Sofort ging er hin und erweckte durch das heilige Kreuzzeichen die Kinder wieder zum Leben. Zur Erinnerung an dieses Wunder sieht man auf den Bildern, die den heiligen Nikolaus darstellen, ein Fass mit drei kleinen Kindern.



    Auf anderen Bildern hat der Heilige ein Buch in den Händen, und auf dem Buch liegen drei goldene Äpfel. Damit hat es folgende Bewandtnis. Es lebte damals in Myra ein Familienvater, der drei Töchter hatte und so arm war, dass er nicht wusste, wie er die Kinder ernähren sollte. Als die Not immer größer wurde, kam dem verzweifelten Vater der schreckliche Einfall, die Mädchen zu verkaufen. Die Leute, die von dem Vorhaben hörten, schüttelten den Kopf und bekreuzigten sich. Nikolaus hörte auch von der Sache, schüttelte aber nicht den Kopf, sondern er beschloss, sogleich zu Hilfe zu kommen. Als es dunkel geworden war, ging er an dem Haus, in dem die unglückliche Familie wohnte, vorüber und warf durch das Fenster, das gerade geöffnet war, einen Beutel mit so viel Geld hinein, wie er im Augenblick besaß. Dann lief er fort, weil er nicht wollte, dass seine helfende Tat bekannt werde. Das gleiche tat Nikolaus, sobald er wieder zu Geld gekommen war, noch zweimal, bis die Familie von aller Not befreit war. Er tat dies ganz verborgen und still. Und so ist es auch zu verstehen, dass Sankt Nikolaus, der noch heute jedes Jahr an seinem Festtag die Kinder beschenkt, das schöne gute Werk immer in der Nacht tut, wenn die Kinder schlafen. Der heilige Mann will in seiner Bescheidenheit das Gute, das er verrichtet, nach echter Christenart heimlich tun. So soll es ja auch sein, denn, so sagt es die Bibel, beim Gutestun darf die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.



    Auf den Bildern des heiligen Nikolaus ist neben dem Fass mit den drei Kindern, die er zum Leben erweckte, und neben den goldenen Äpfeln, die seine dreimalige Gabe an die arme Familie darstellen, auch noch ein Schiff im Sturm abgebildet. Als sich nämlich einmal ein Schiff in Seenot befand und fast unterging, erschien plötzlich auf dem Deck der heilige Nikolaus, nahm das Steuer in die Hand und führte das Schiff durch die Wellen in den sicheren Hafen. Deshalb ist Sankt Nikolaus nicht nur der Liebling der Kinder, sondern auch der Patron der Seefahrer und Reisenden auf den Meeren und auf den Flüssen.



    Zuletzt ist der heilige Nikolaus Bischof in seiner Vaterstadt Myra geworden. Dort ist er auch am 6. Dezember 345 gestorben.



    Aus dem "Marianischen Festkalender:



    Man muss den heiligen Nikolaus mit vollem Recht unter die frömmsten Diener Mariens und die eifrigsten Verteidiger ihrer Vorzüge zählen. Von Kindheit an fastete er jeden Samstag bei Wasser und Brot zu ihrer Ehre, und täglich richtete er die glühendsten Gebete an sie. Die Mutter Gottes ließ ihm dafür den köstlichsten Segen und sogar viele höchst erfreuliche Gesichte zuteilwerden.



    Als er eines Nachts im Gebet begriffen war, sah er den Heiland der Welt in großer Herrlichkeit zu sich kommen, und erhielt von dem göttlichen Meister, ein mit Gold und Edelsteinen verziertes Evangelienbuch von großem Wert zum Geschenk. Hierauf erblickte er die glorreiche Jungfrau, die sich ihm mit unendlicher Freundlichkeit näherte, und ein Pallium, wie die Erzbischöfe sie zu tragen pflegten, über die Schulter hängte. Auf diese Weise verkündigten ihm Jesus und Maria selbst, dass sie ihn für die bischöfliche Würde bestimmt hatten, zu der er bald darauf, zum Ruhm der Kirche und zum Heil der Seelen erhoben werden sollte.



    Beim Konzil von Nizäa war er einer der gefürchtetsten Gegner des Arianismus, und er zeigte sich hauptsächlich voller Eifer, die Mutter Gottes wegen der sträflichen Angriffe der Neuerer zu rächen. In einer der Sitzungen hatte ein unverschämter Ketzer die Keckheit, mit einer Menge gotteslästerlicher Irrtümer über Maria hervorzutreten, und ihre schönsten Vorzüge zu leugnen. Nikolaus, der ganz außer sich geriet, warf sich auf ihn, und versetzte ihm einen derben Schlag auf seinen gottlosen Mund, indem er sich glücklich pries, auf solche Weise die seiner guten Mutter zugefügte Schmach öffentlich zu rächen. Die Väter des Konzils missbilligten jedoch dieses Benehmen, und glaubten den Bischof von Myra wegen seiner Ungeduld und Übereilung zur Strafe ziehen zu müssen. Sie erklärten daher, er solle für einige Zeit des Palliums und sogar der Mitra verlustig sein. Der Heilige unterwarf sich. Es war für ihn aber äußerst schmerzlich, die Zeichen seiner Würde nicht tragen zu dürfen. Allein Maria beeilte sich, ihm zu Hilfe zu kommen, und ihn auf eine auffallende Weise zu rechtfertigen.



    Da er eines Tages eine feierliche Messe zur Ehre der allerseligsten Jungfrau zelebrierte, zeigten sich angesichts des ganzen Volkes zwei Engel, von denen der eine ihm die Mitra aufs Haupt setzte, während der andere ihm das Pallium um die Schultern hängte. Es erschien ihm ferner in der folgenden Nacht die Mutter Gottes, und sagte ihm, sie habe ihm, zum Dank für die Züchtigung, die er dem Ketzer auferlegt habe, das Pallium und die Mitra zurückgeben lassen.



    So gut, so erkenntlich, so zuvorkommend sogar ist Maria zu ihren Dienern. Niemals lässt sie sich an Großmut übertreffen. Nikolaus starb am 6. Dezember 327.






    Über den hl. Nikolaus




    (Aus: „Katholischer Digest“, Nr. 12, Dezember 1957)



    Für jedes Kind kommt einmal die Zeit, in der es erfährt, der hl. Nikolaus und sein Helfer Knecht Ruprecht seien nichts weiter als verkleidete Erwachsene, die den Kindern Angst einjagen, sie zum Bekennen ihrer Verfehlungen während des Jahres veranlassen und mit der Rute bestrafen sollen. Freilich, wer brav und artig gewesen sei, der habe nichts zu fürchten, sondern werde im Gegenteil noch belohnt.



    Darin zeigt sich schon, dass es mit dem Schreckhaften dieser Gestalt – selbst der des Ruprecht – nicht gar so weit her gewesen sein kann. Und in der Tat, was wir über den Heiligen lesen, lässt uns auf einen gütigen alten Mann schließen, der niemand etwas zuleide tut, sondern vielmehr allen nur Gutes erweist – wie es von einem Bischof, und gar noch einem heiligen Bischof, mit Fug und Recht erwartet werden darf.



    Der geschichtliche Nikolaus



    Allerdings gab es nicht nur einen heiligen Nikolaus. Der „jüngste“ sozusagen ist der hl. Nikolaus von der Flüe aus dem 15. Jahrhundert, der Nationalheilige der Schweiz. Ein weiterer, ein Augustinermönch aus Mittelitalien, Nikolaus von Tolentino, lebte in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Dann Nikolaus der Pilger, ein Einsiedler, Narr in Christus und Märtyrer aus dem 11. Jahrhundert. Und schließlich der selige Nikolaus Albergati, Kartäuser, Bischof und Kardinal – wie Klaus von der Flüe - aus dem 15. Jahrhundert. Diese vier haben jedoch mit dem vorweihnachtlichen Nikolaustag nichts zu tun. Unser Nikolaus war vielmehr ein heiliger Bischof – wie Nikolaus Albergati –, weshalb er uns auch im Bischofsornat am vertrautesten ist. Er lebte vom Ausgang des 3. bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts. Sein Geburtsort Patara, ehemals eine bedeutende Hafenstadt an der Küste Kleinasiens, ist heute fast vergessen. Meilenweit im Umkreis liegen die Trümmer antiker Baudenkmäler verstreut, überwachsen von Gras, Büschen und Bäumen. Selten kommt noch ein Wanderer in die wüste Gegend. Ähnlich verhält es sich mit Myra, dem Bischofssitz des Heiligen. Auch dies war eine bekannte Hafenstadt, heute liegt es jedoch infolge der Ablagerungen der reißenden kleinasiatischen Gebirgsflüsse einige Kilometer landeinwärts. Der heutige türkische Ort heißt Demre. Eine Erdflut hat das alte Myra nahezu ertränkt. Nur vereinzelt ragt noch hier und dort ein Bauwerk aus der 4-6 m hohen Sandschicht heraus.



    Die Kirche des hl. Nikolaus blieb vor der völligen Zerstörung bewahrt. Die kleine Christengemeinde schützte das Innere vor dem Schlamm der Flüsse. Doch steigt man heute (1957) über grasüberwucherte Stufen in das alte Kirchenschiff, eine hohe, eindrucksvolle Halle mit Resten von Malereien, hinab. Bogenfenster unterbrechen die turmhohen wuchtigen Mauern. Nur vom Eingang her und durch zwei Fenster, die noch über die heutige Erdoberfläche hinausragen, dringt etwas Licht in den Raum. Zar Nikolaus II. von Russland wollte die Kirche wiederherstellen. Die russische Revolution verhinderte die Ausführung des Plans.



    Die Kirche wurde bereits im 4. Jahrhundert, also kurz nach des Bischofs Tod, errichtet, ein Zeichen für die hohe Verehrung, die er schon damals genoss.



    Von der alten Schönheit zeugen nur noch wenige Reste. In einer der beiden Seitenkapellen befindet sich das alte Grabmal des Heiligen. Der mächtige Marmor-Sarkophag ist jedoch übel zugerichtet. Durch ein Loch in seiner Stirnseite haben italienische Kaufleute und Seefahrer (1087) die Gebeine herausgenommen und vor den Türken nach Bari in Sicherheit gebracht.



    Historisches ist über Nikolaus wenig überliefert. Wir wissen nur, dass dieser „Bekenner“ in der letzten Christenverfolgung viel erleiden musste, dass er 325 beim Konzil von Nicäa war und um 350 verstarb. Nahezu alles andere ist legendär.



    Der hl. Nikolaus in der Legende



    Über den hl. Nikolaus in der Legende aber könnte man ganze Bücher schreiben. Ihren Anfang nahm die Nikolausverehrung in Konstantinopel. Dort entstand die Wundererzählung von der Errettung dreier Feldherren, die zum Tode verurteilt waren. Der Heilige soll dem Kaiser erschienen sein und ihn um ihre Begnadigung und Freilassung gebeten haben. Nach Erhörung dieser Bitte wurde er in der griechischen Kirche besonders verehrt.



    Der Kult griff dann nach Italien über und breitete sich nach der Überführung (man könnte auch sagen: dem Raub) der Gebeine nach Bari rasch aus. Nikolaus wurde einer der großen Volksheiligen. Sein Grab in der am Meer gelegenen Nikolauskirche der süditalienischen Hafenstadt wurde zum Ziel für Pilger aus allen europäischen Ländern. Legende und Verehrung breiteten sich aus, und überall entstanden Nikolauskirchen.



    Eine andere Legende erzählt, dass in einem Hungerjahr drei Getreideschiffe, die nach Rom unterwegs waren, vom Sturm in den Hafen von Myra getrieben worden seien. Nikolaus erbat sich von den Schiffsleuten 300 Scheffel Weizen mit dem Versprechen, Gott werde sie ihnen wieder ersetzen. Und wirklich, als man in Rom den Weizen nachmaß, fehlte nicht ein Körnchen.



    Ein Wallfahrtsort in Frankreich besitzt einen Finger des Heiligen. Daran rankt sich die Legende von zwei Schülern, die auf dem Weg zu ihm von habgierigen Wirtsleuten ermordet und beraubt worden waren. Der Heilige erfuhr auf wunderbare Weise davon, machte sich auf den Weg, bat um Obdach, brachte den Wirt zum Geständnis und erweckte die beiden Schüler wieder zum Leben.



    Ein andermal rettete er ein in Seenot geratenes Schiff vor dem Untergang und führte es dem sicheren Hafen zu.



    Nach einer weiteren Legende hat der Heilige in seiner Vaterstadt Patara drei Jungfrauen zur Mitgift verholfen. Ihr Vater, ein in Not geratener Edelmann, konnte sie nicht standesgemäß ausstatten. In drei aufeinanderfolgenden Nächten warf deshalb Nikolaus je einen Goldklumpen durchs Fenster.



    Der hl. Nikolaus im Volksbrauch



    Die in den vielen Legenden zum Vorschein kommenden Eigenschaften ließen St. Nikolaus zu einem der volkstümlichsten Heiligen des Abendlandes werden. Bedeutende Künstler haben ihn in ihren Bildern verherrlicht. Aus den vielen Legenden entstanden volkstümliche Nikolausspiele, Nikolausmärkte wurden abgehalten und Nikolausritte veranstaltet.



    Dargestellt wird der Heilige gewöhnlich als Bischof mit Mitra und Stab, drei goldene Kugeln auf einem Buch tragend; drei Broten oder Steinen, weil er Myra bzw. Bari vor Hungersnot bewahrte; mit zwei Schülern, die einem Bottich entsteigen; sowie mit Anker und Schiff.



    Entsprechend ist er auch vielen Ständen zum Patron und in mancherlei Anliegen zum Nothelfer geworden: für die Advokaten, die Apotheker, Bäcker, Bierbrauer, Böttcher, Fährleute, Fischer, Flößer, Gefangenen, Jungfrauen, Kaufleute, Kinder, Lichterfabrikanten, Matrosen, Schreiber, Schüler, Steinbrucharbeiter, Wachszieher, Weber – für eine glückliche Heirat, Wiedererlangung gestohlener Sachen, gegen Diebe, falsches Geld usw. –



    Die Reformation, die den Heiligenkult verwarf, versuchte, den heiligen Bischof aus dem Brauchtum zu entfernen, und übertrug seine Rolle des Geschenke Austeilenden auf das Christkind und die den Heiligen ursprünglich nur begleitende, auf heidnische Vorbilder zurückgehende und in den verschiedenen Ländern unter verschiedenen Namen auftretende Schreckgestalt, uns als Knecht Ruprecht oder Weihnachtsmann bekannt.



    Den Nikolaus, der allein oder in Begleitung am Vorabend seines Festes durch die Lande zieht, in die Häuser kommt und nachschaut, ob die Kinder während des Jahres auch brav waren, gibt es in vielen europäischen und außereuropäischen Ländern.



    Für uns Deutsche kommt er, wie Theodor Storm ihn sagen lässt, „von drauß` vom Walde“ her. Begleitet von seinem treuen Freund und Helfer, Knecht Ruprecht, fährt er mit seinem Schlittengespann durch die Lande. In manchen Gegenden meldet er sich schon am Tag zuvor an, indem er anklopft und Äpfel und Nüsse vor die Tür streut. Er lässt die Kinder beten, fragt den Katechismus ab, erkundigt sich nach ihrem Betragen und teilt dann seine Gaben aus: Äpfel, Nüsse, Lebkuchen, Weckmänner usw.



    Andernorts ist es Brauch, dass Nikolaus still und heimlich während der Nacht kommt. Deshalb stellen die Kinder im Rheinland einen kleinen, aus einer Mohrrübe geschnitzten Pantoffel auf den Tisch. In der Lausitz hängen sie ihre Strümpfe ans Fenster, auch in Niederbayern stellt man Teller und Schuhe vors Fenster, in anderen Gegenden auf den Tisch oder unter das Bett. In Nordeuropa, Niederbayern, Tirol und Steiermark werden auch Papierschiffchen für die Gaben aufgestellt. Oder man stellt die Schuhe an den Kamin, weil St. Nikolaus mit Ruprecht angeblich auf einem Schimmel durch die Luft reitet und seine Gaben durch den Kamin wirft. In anderen deutschen Gegenden, ebenso in Holland, füllen die Kinder ihre Schuhe mit Heu und Hafer für das Reittier des Heiligen.



    Im 17. Jahrhundert, als Neuyork noch Neu-Amsterdam hieß, kam St Nikolaus über Holland auch nach Amerika. Als Santa Claus bringt er dort alljährlich seine Gaben. Er fährt, wenn er mit seinem achtspännigen Renntierschlitten durch das Land kommt, durch den Rauchfang im Haus und füllt die Strümpfe der Kinder. Und wie überall in der Welt beglückt er auch dort Jahr für Jahr Millionen Kinderherzen.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum05.12.2025 10:59
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    St. Sabbas Orthodox Monastery


    Gebet am 5. Dezember



    Von dir, barmherzige Jungfrau, gilt das Wort der Heiligen Schrift: "Sie kommt denen zuvor, die nach ihr Verlangen." Lass es wahr werden dies herrliche Wort an mir Armen! Ja sieh mit zarter Liebe auf mich herab, auf uns alle, die wir noch, mit dem Gewand des irdischen Leibes umkleidet, auf Erden pilgern und gegen Welt, Fleisch und Satan zu kämpfen haben. Sei du unser Stab, unsere Stütze, damit wir im harten Kampf den erwünschten Sieg davon tragen und einst bei dir mit der Krone der Seligkeit beschenkt werden durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Sabas



    Wir bitten dich, o Gott, verleihe uns auf die Fürbitte des heiligen Sabas Gelassenheit und Geduld gegenüber Fehlenden und Beleidigern, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Zu Gott



    O Gott, der Du uns Hirten gegeben hast, die über unser Seelenheil wachen, verleihe uns, dass wir ihnen die Erfüllung ihrer schweren Pflichten durch Hochachtung, Liebe und Gehorsam erleichtern, damit sie ihr Amt zu Deiner Ehre und unserem Heil verwalten, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    An diesem Tag wurde zu Rom im Jahr 1584 vom Papst Gregor XIII. die Haupt-Kongregation oder Sodalität unter dem Titel der Kongregation der Verkündigung Mariä errichtet, von der andere dergleichen Sodalitäten in der katholischen Kirche ihren Ursprung haben.

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