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  • Tages-Gebete DatumHeute 08:20
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete





    Gebet am 4. Dezember



    Heilige Maria! Nimm uns als deine Kinder an, und wende uns armen Sündern, für die dein göttlicher Sohn sein heiliges Blut vergossen hat, deine Mutterliebe zu: "Wenn ich auch wandle mitten im Todesschatten, so will ich nichts Böses fürchten, weil du bei mir bist." Auf dich vertraue und baue ich. Erbitte den Gefallenen Bekehrung, den Reuigen Verzeihung, den Gerechten die Gnade der Beharrlichkeit. Zeige dich uns als unsere Mutter, uns, die wir in allen Nöten und Anliegen unsere Zuflucht zu dir nehmen, unsere Arme nach dir ausstrecken, unsere Blicke zu dir emporrichten. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Barbara




    O Gott, der Du der heiligen Barbara so großen Mut, den Glauben zu bekennen, verliehen hast, gib uns auf ihre Fürbitte die Gnade, im Glauben zuzunehmen, und alle Feinde unseres Seelenheils zu überwinden, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    An diesem Tag, das Jahr ist unbekannt, wurden zu Paris in der Kirche Unserer Lieben Frau unter anderen vornehmen Reliquien Haare von der seligsten Jungfrau mit großer Ehrerbietung empfangen.


    https://www.heiligen-legende.de/barbara-von-nikomedia/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Wenn man am Fest der heiligen Barbara einen frischgeschnittenen Kirschbaumzweig aus der Kälte draußen in die warme Stube holt, in ein Glas mit Wasser stellt und sorglich pflegt, so springen die Knospen an dem Zweig, den man Barbarazweig nennt, am Weihnachtsabend auf zum Sinnbild und Gleichnis für jenes Reis, das in wundersamer Schönheit zur halben Nacht, wohl in dem kalten Winter, ein Blümlein hold gebracht. Das Barbarafest ist also wieder eine neue Bestätigung dafür, dass das hochheilige Weihnachtsfest nicht mehr fern ist.



    Die heilige Barbara, die aus dem Morgenland stammte, lebte um das Jahr 300. Der Vater, reich und angesehen, war ein eifriger Götzenpriester, der alles nur Menschenmögliche tat, um sein einziges, schönes und kluges Kind vor dem Christentum, das er über die Maßen hasste, zu bewahren. Auf Schritt und Tritt ließ er die Tochter bewachen, und wenn er auf Reisen ging, sperrte er sie in einen Turm, nur damit sie nicht mit Christen in Berührung komme.



    Vergebens war jedoch alle Mühe, denn die Gnade dringt ungehindert durch dicke Mauern und eiserne Türen, und niemand kann ihr wehren. So musste auch Barbaras Vater, als er einst von einer Reise heimkehrte, feststellen, dass die Tochter sich zu Christus bekehrt hatte. Grenzenlos war die Wut des Getäuschten. Durch den Übertritt zum christlichen Glauben hatte die eigene Tochter, wie er meinte, seine götzenpriesterliche Amtsehre besudelt, und in seiner Verblendung glaubte er, die vermeintliche Unehre nur dadurch wieder in Ehre umwandeln zu können, dass er das Kind in eigener Person dem heidnischen Richter zur Folterung übergab.



    Es sollte noch schlimmer kommen, denn als Barbara sich weder durch eiserne Krallen noch durch sengende und brennende Fackeln noch durch sonstige Marter vom Glauben abbringen ließ, erbat sich der Rabenvater von dem Richter die Gnade – ja, er hat es ausdrücklich Gnade genannt –, erbat er sich die Gnade, mit eigener Hand die Tochter hinrichten zu dürfen. So weit konnte die Verblendung eines Heiden gehen, dass er aus Hass gegen die christliche Religion das eigene Kind hinmordete. Wir können dem lieben Gott fürwahr nicht genug dafür danken, dass wir nicht im Heidentum geboren wurden.



    Was sich Barbaras Vater von dem heidnischen Richter als Gnade erbeten hatte, wurde ihm gewährt, er durfte tun, was er tun wollte, und da hat er zu seiner immerwährenden Schande und zum ewigen Ruhm des Kindes die Tochter durch das Schwert hingerichtet.



    Sankt Barbaras Martertod war wie kein zweiter schrecklich und glorreich zugleich, und deswegen gehört sie seit eh und je bei den Christen zu den bekanntesten und beliebtesten Heiligen, die es gibt. Sankt Barbara zählt zu den heiligen Vierzehn Nothelfern und ist obendrein die Patronin der Bergarbeiter, der Baumeister, der Dachdecker, der Artilleristen, der Feuerwehrleute und der Glockengießer. Auch vor Blitz und Feuer wird sie als Beschützerin angerufen, und ganz besonders ist sie die Patronin der Sterbenden, zu der man alle Tage um die Bewahrung vor einem jähen und unvorgesehenen Tod und um eine gute und glückselige Sterbestunde beten soll, auch schon in der Kindheit, denn nur zu wahr sagt das Sprichwort: „Alte Leute müssen sterben, junge Leute können sterben.“



    Heilige Barbara, du edle Braut,

    Mein Leib und Seel` sei dir vertraut

    Sowohl im Leben als im Tod,

    Komm mir zu Hilf in letzter Not,

    Hilf mir, dass ich vor meinem End`

    Empfang das heil`ge Sakrament.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatumGestern 06:28
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes






    Vom Übel der erblichen Schuld



    Höre, Herr, mein heißes Flehen,

    Sende Licht in meine Nacht.

    Sieh, mein Herz vergeht vor Wehen,

    Rette mich durch deine Macht.




    1. Herr, mein Gott, zitternd bete ich den Abgrund deiner Gerichte an. Mein Elend, Herr, bekenne ich dir. Sieh, mehr liebe ich meine Wunden, als die Gesundheit, mehr die vorübergehende Täuschung, als die ständige, ewige Wahrheit. Ich erkenne das Gute, und - tue, ach, das Böse. Wie aber ich, so alle, die aus Adam geboren sind. Woher, mein Schöpfer, diese tiefen Wunden der menschlichen Natur? Kam diese edle Natur also verkehrt aus deiner Hand? Niemals!. Zum Flug ist der Vogel, zu schnellem Lauf der Hirsch erschaffen, und krank ist der Vogel, der zu keinem Flug, krank der Hirsch, der nicht zum Lauf sich erheben kann. Und nicht krank, nicht bis ins Innerste verwundet wäre die Seele, die du geschaffen hast, dich, unendliche Majestät, zu erkennen und zu lieben, und die zu schwach zu aufopfernder Liebe ist?



    2. Woher diese Krankheit, dies tiefe Elend, das nicht von dir, der ewigen Liebe, kam? Angeboren sind mir und allen Sterblichen diese schweren Übel, über die ich vor dir seufze. Denn also sehe ich den Menschen, soweit die Geschichte reicht. Vor ihrer Pforte aber zeigt mir der Cherub mit dem Flammenschwert ein Menschenpaar, aus dessen Brust sie hervorgingen, und ihnen folgte der Anfang des Todes: Tränen, Wehen, Verbrechen und zweifacher Tod, als ein schreckliches Geleit, das auf alle ihre Nachkommen sich vererbte.



    3. Unendliche Majestät, kein Schatten der Ungerechtigkeit ist in dir. Nur zu deiner eigenen ewigen Verherrlichung konntest du, aller Wesen Ursprung und Ziel, erschaffen. Und voll wurde die Summe deiner Verherrlichung, ob der Mensch stand oder fiel, denn was deiner Rechten entfloh, das fiel in deine Linke. Erleuchtet hattest du den Menschen mit dem Licht deines Antlitzes, bewaffnet mit ursprünglicher Gerechtigkeit. Aber nicht reichen konntest du die Siegeskrone dem Untreuen, der im notwendigen Prüfungskampf nicht bestand. Zur Seite hast du ihm gestanden, ihn zu krönen, wenn er siegt, zu heilen, wenn er fällt. Und deine unermessliche Barmherzigkeit bereitete dem Gefallenen einen überreichlichen Quell des Heils und der Erlösung. Rufen wir mit dem Psalmisten: "Herr, erbarme dich meiner und heile meine Seele, denn gesündigt habe ich vor dir."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete DatumGestern 06:22
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 3. Dezember zum heiliger Franz Xaver



    Großer Apostel der Inder, heiliger Franziskus Xaverius, erbitte allen Priestern unserer heiligen Kirche und uns allen von Gott die Gnade einer innigen, lebendigen und starken Liebe, durch die wir in den Stand gesetzt werden, alles zu verlassen, um Gott zu gefallen und ihm allein zu dienen mit all unseren Kräften, so dass wir in Wahrheit sagen können: "O Jesus, dir lebe ich; Jesus, dir sterbe ich; Jesus, dein bin ich im Leben und im Tod!" Amen.



    Zu Gott



    Erbarme dich, o Gott, aller Völker, die noch im Schatten des Todes sitzen, und lass Dein heiliges Licht über sie leuchten, damit sie Dich, ihren Vater erkennen, und in Jesus, Deinem Sohn, dem Erlöser der Welt, ihr Heil finden. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Der heilige Franz Xaver war in seinen Missionen ernstlich bedacht, den Neubekehrten die Andacht zur göttlichen Mutter einzuflößen. Er hat auch ihren Schutz in seiner Todesstunde eifrig mit den Worten angerufen: "Mutter Gottes steh mir bei!"


  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    Wieder ist die Zeit der Adventslieder gekommen: „Tauet, Himmel, den Gerechten ...“, „Aus hartem Weh die Menschheit klagt ...“, „O komm, o komm, Emanuel ...“. Wir gedenken der langen Zeit, da unsere Vorfahren nach dem Erretter aus Sünde und Schuld seufzten. Es ist die Adventszeit für uns allerdings nur ein Gedenken, denn längst ist uns das Heil erschienen, Christus, der Herr, der sein Volk erlöste von allen seinen Sünden. Uns wurde Gnade zuteil, aber es gibt auf dem weiten Erdenrund tausend Millionen Menschen, die heute noch vom Wahn des Heidentums oder des Islams umfangen sind und deren Advent noch nicht beendet ist. Dass wir der Armen gedenken und durch Opfer und Gebet helfen, damit die Glaubensboten auch ihnen den Heiland und das Heil bringen können, deshalb stellt uns die Kirche am heutigen Tag, gleich zu Anfang des Advents, den größten Missionar der Neuzeit vor Augen, den heiligen Franz Xaver.



    War das ein Hallo, als Ende 1534 im Sankt-Barbara-Studentenheim zu Paris ein neuer Schüler auftauchte, der hinkte, schon zweiunddreißig Jahre alt war und in der untersten Klasse bei den Zehnjährigen anfing, Latein zu lernen.



    Ein seltsamer Kauz war er schon, der spanische Edelmann Ignatius von Loyola, ein ehemaliger Offizier, der deswegen das Lernen begann, weil er noch Priester werden wollte.



    Wenn er nur nicht gar so fromm gewesen wäre! Die Mitschüler begnügten sich allerdings damit, den alten Knaben weidlich aufzuziehen, der seinerseits die kleinen Wichtigtuer nicht ernst zu nehmen schien und gutmütig über ihren Spott und Schabernack hinweglächelte.



    Nur einer im Haus, auch ein spanischer Edelmann, ein hochfahrender Geist, Franz Xaver mit Namen, der ein fabelhafter Student gewesen und mit fünfundzwanzig Jahren bereits Hochschullehrer war, konnte den Landsmann überhaupt nicht ausstehen, und je mehr Ignatius sich dienstbeflissen um den Jüngeren bemühte, desto beißender spottete Xaver über den Älteren. Ignatius ließ sich jedoch durch keine noch so plumpe Abfuhr entmutigen, denn als geschulter Menschenkenner hatte er trotz der buntschillernden Eitelkeit, mit der Xaver sich gab, den inneren Wert des hochstrebenden Edelmanns erkannt und den großen Vorteil errechnet, der dem Reich Christi auf Erden erwachsen werde, wenn es ihm gelänge, den überragenden Mann für den neuen Orden, den er gründen wollte, zu gewinnen.



    Lange hat Ignatius um Xaver ringen müssen, denn leicht ist für den Weltmenschen die Bekehrung von Eitelkeit und Ruhmsucht nicht. Viel auch hat er gebetet, und eines Tages gewann er das Spiel, jenes Spiel, das jeden Einsatz tausendfach aufwog. Die größte Eroberung, die der Seelenjäger Ignatius für Christi Reich gemacht hat, heißt Franz Xaver.



    Franz Xaver war einer von denjenigen, die nicht mehr zurückschauen, wenn sie einmal die Hand an den Pflug gelegt haben. Zwar konnte er so wenig wie andere auch aus der Haut herausfahren, in der er steckte, denn niemand vermag sein Wesen zu ändern, und deshalb blieb auch Xaver, was er war, aber sein Ehrgeiz war nicht mehr weltlicher Ruhm, sondern Gottes Ehre und die Rettung unsterblicher Seelen.



    Als Xaver im Jahr 1542 nach zehnmonatiger Seefahrt in Indien landete, begann ein einzigartiges Heldenleben. Franz Xaver wurde der größte Missionar der neuen Zeit, der im Dienst der Heidenbekehrung körperliche Strapazen und Anstrengungen von solchem Ausmaß auf sich genommen hat, dass man sich unwillkürlich fragt, ob die Leistungen unserer besten Sportler heute an sie herankommen. Auf hundert Flüssen fuhr sein Boot, und mit den unsicheren Nussschalen der Eingeborenen segelte er der Küste entlang durch die Inseln über das Meer von Indien nach Japan. Barfuß legte Xaver Zehntausende von Kilometern zurück durch Urwald, Sumpf und Wüste, in der brütenden Hitze Indiens und in der eisigen Kälte Japans, unter Kopfjägern und Kannibalen mit immer neuen Sprachen. Dazu quälte den Immer- und Nimmermüden ein schmerzliches Magenleiden, und alle Tage wrang ihn das Fieber förmlich aus. Schonung kannte er keine. Ob er selbst draufging, daran lag dem Champion der katholischen Weltmission nicht das Geringste, wenn er nur Seelen für Christus und den Himmel gewann.



    Selten mag es einen Glaubensboten gegeben haben, der sein Leben so rückhaltlos in die Schanze schlug, wie Xaver es tat, nie aber gab es auch einen Missionar, der größere Erfolge erzielte als er. Xaver hat mit eigener Hand eine Million Menschen getauft.



    Nur zehn Jahre lang hielt der heldenhafte Mann die Last aus, aber in den zehn Jahren hat er mehr gearbeitet und geleistet als wohl hundert andere zugleich. Unter den Großen im Reich Christi ist Xaver einer der größten, und es gibt keinen Ruhm, der herrlicher ist als dieser Ruhm.


    Der heilige Franziskus Xaverius



    Xaver gewinnt dem Gottessohn

    Wohl hundert Nationen;

    Er bietet Reiche ihm zum Thron

    Und Seelen an Millionen.



    Und auf der Liebe Schnur er reiht

    Der Inseln Perlenketten:

    Sie sind durch Christi Blut geweiht,

    Die Seelen will er retten.



    Aus Herzensfasern ist gewebt

    Das Band, das sie verschlungen:

    Die Liebe ist`s, die leidend lebt,

    Und die am Kreuz gerungen.



    Und liebeswund sein Herz begehrt

    Für Gott nur Seelen, Seelen:

    Halb Asien hat er schon bekehrt,

    Und China soll nicht fehlen.



    Der Liebe Wunde nicht mehr heilt:

    Den Kreuzzug zu beginnen,

    Des Glaubens Alexander eilt –

    Er will die Welt gewinnen.



    Da hemmt der Tod des Adlers Flug –

    Zum Himmel soll er fliegen:

    Xaverius folgt des Herzens Zug,

    Jetzt wird er ewig fliegen.



    Das Herz des Gottes Israels

    Ward ihm zum Feuerwagen

    Und hat ihn über Meer und Fels

    Von Land zu Land getragen.



    Von Spanien bis nach China gab

    Es ihm die Adlerschwingen:

    Jetzt will er über Tod und Grab

    Ihn heim zu Jesus bringen.



    Von Jacinto Verdaguer – deutsch von Clara Commer

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum02.12.2025 07:36
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Der Verlust Gottes

    ist die größte Strafe der Verdammnis



    O meine Seele, suche Gott von Herzen

    In dieser kurzen Lebenszeit.

    Sonst seufzest du vergeblich einst in Schmerzen

    Um die verlorene Seligkeit.



    1. Die schrecklichste Strafe der Verdammnis ist Gottes ewiger Verlust. Unsere Seele hat eine unermessliche Auffassungskraft, die nur Gott allein erfüllen kann, doch wird sie in diesem Leben vielfältig zerstreut. Sie fühlt sich gewaltsam und unüberwindlich zu Gott hingezogen; doch wird diese Anziehung hienieden durch die Geschöpfe gleichsam aufgehalten. Sie hat eine natürliche Idee von der unendlichen Schönheit und Herrlichkeit Gottes; doch wird diese Idee durch die Schwere ihres Körpers und das Verderbnis der Sinne verdunkelt und geschwächt. Ist sie aber einmal vom Körper gelöst und fern von diesen Dingen, dann fühlt sie einen unermesslichen Hunger nach ihrer wahren Glückseligkeit, die keine andere als Gott selbst ist.



    2. Nun ist der Zauber der Geschöpfe verschwunden, die ihr Herz gefesselt hielt. Gelöst ist die Binde, die sie abhielt, Gott zu erkennen. Sie erkennt ihn als die unendliche Schönheit, Lieblichkeit, als den Urquell aller Seligkeit, der allein ihr unendliches Verlangen sättigen kann, und eilt schneller, denn jeder Pfeil, nach ihm, ihrem ewigen Ziel, ihn zu umfangen und unzertrennlich mit ihm sich zu vereinigen. Doch eine unsichtbare und allmächtige Hand stößt sie zurück, und nun beginnt ihr namenloser Schmerz, ihre unendliche Verzweiflung. Sie will Gott lieben und kann es nicht. Sie erkennt ihn als ihre einzige Glückseligkeit, und kann ihn nicht besitzen. Sie fühlt sich gewaltsam zu ihm angezogen, und wird ewig gewaltsam zurückgestoßen. Diese verschmähte Liebe wandelt sich in den grimmigsten Hass, sie wütet gegen sich und gegen Gott, sucht sich selbst zu vernichten und vermaledeit ewig Gott, der sie erschuf und auf ewig verwarf.



    3. Was für eine schreckliche Pein, ewig nach Gott, der unendlichen Glückseligkeit, zu ringen, die sie niemals besitzen wird, ewig zu hassen, wonach sie ewig vergeblich sich sehnt. Dieser folternde Schmerz ist die unglückselige Beschäftigung der Verdammten in alle Ewigkeit. Ich habe Gott, die unendliche Glückseligkeit, verloren, auf ewig verloren, durch meine eigene Schuld verloren; habe ihn wegen der Lust eines Augenblicks verloren, und mich selbst in den Abgrund der unglückseligen Ewigkeit gestürzt. Jeremia 6,29-30: "Der Blasebalg schnaubt, doch das Blei bleibt unberührt vom Feuer. Umsonst versucht der Schmelzer zu schmelzen; die Bösen lassen sich nicht ausscheiden. Verworfenes Silber nennt man sie; denn verworfen hat sie der Herr."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum02.12.2025 07:30
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 2. Dezember



    O Maria, du Spiegel makelloser Reinheit, lieblich glänzender Mond der Jungfräulichkeit, du Licht und Vorbild aller Heiligkeit! Wir freuen uns mit dir deiner erhabenen Vorzüge, deiner herrlichen Eigenschaften, die dich als Mutter und Jungfrau zieren. Wir freuen uns mit dir, und danken der allerheiligsten Dreifaltigkeit, dass sie dich mit unvergleichlicher Würde bekleidet hat und bitten dich, dass du deine mütterliche Macht und Zärtlichkeit anwendest, damit alle Sünder und Irrenden zu Gott und seiner heiligen Kirche aufrichtig zurückkehren. Amen.



    Kirchengebet




    Gott, Du Spender alles Guten, Du hast bei Deiner Dienerin Bibiana mit der Blüte der Jungfräulichkeit die Palme des Martyriums verbunden; so verbinde auch auf ihre Fürsprache unsere Seelen durch die Liebe mit Dir, damit wir, den Gefahren entrückt, den ewigen Lohn erlangen. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Bibiana




    O Gott, der Du in der heiligen Bibiana die Jungfräulichkeit mit dem Martertod vereinigt hast, vereinige auf ihre Fürbitte unsere Herzen durch ihre Liebe mit Dir, damit wir, von allen Gefahren befreit, zu den ewigen Belohnungen gelangen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Zu Gott




    Herr, Du hast Worte des ewigen Lebens, der Du uns selbst der Weg, die Wahrheit und das Leben geworden bist, lass uns jene Worte hören und ernst beherzigen, dass wir nicht auf Abwege in Irrtum und Laster geraten. Du hast die wahre Weisheit unter die Menschen gebracht, die Weisheit der Tugend, in Deinem Evangelium hören wir sie, in Deinem irdischen Leben schauen wir sie, durch die Geheimnisse des Heils, die Du für uns gestiftet hast, werden wir für sie empfänglich und ihrer teilhaftig. Lass alle unsere Handlungen von dieser Weisheit geleitet und veredelt sein. Du bist aus Liebe zu uns herniedergestiegen, um in uns die Liebe zu entzünden, die Gründerin und Vorsteherin des Gesetzes und der Vollkommenheit. Gib, dass diese Liebe der Grund unseres Strebens, das Ziel unseres Verlangens und einst die Belohnung unserer Tugend ist. Amen.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Nicht Bibiana hat die Tagesheilige geheißen, sondern Viviana. Dass in dem Namen zweimal ein Buchstabe geändert wurde, nennen die Gelehrten Lautverschiebung.



    Die heilige Bibiana hieß also eigentlich Viviana, und das ist ein schöner Name, denn Viviana heißt auf Deutsch die Lebensvolle, die mit Leben erfüllte, mit jenem heiligen übernatürlichen Leben, das Gott den ersten Menschen im Paradies geschenkt hatte und das uns das Christkind in der Heiligen Nacht wiederbrachte, nachdem es durch die Sünde der Stammeltern verlorengegangen war.



    Die heilige Bibiana lebte im vierten Jahrhundert zu Rom. Der Vater, Flavian mit Namen, war ein städtischer Beamter. Die Mutter hieß Dafrosa. Zwei Kinder waren vorhanden, Bibiana und ihre Schwester Demetria. Es war eine gute christliche Familie.



    Gleich beim Aufstehen in der Frühe wurde der neue Tag durch das gemeinschaftliche Morgengebet geweiht. Wenn es die Zeit erlaubte, ging man auch werktags in die heilige Messe. Einer aus dem Haus ging stets, um den Segen für alle zu holen, und die anderen, die verhindert waren, beteten im Geist die Wandlung mit. Mittag- und Abendessen waren nie ohne Tischgebet vorher und nachher. Am Abend dankten alle Gott gemeinsam für den Tag, auch unterließen sie es nicht, kurz das Gewissen zu erforschen und Reue zu erwecken, und zum Schluss baten sie um Gottes Schutz für die Nacht. So soll es ja auch sein, denn durch Gebet muss man jeden Tag heiligen, damit er ein gottgefälliger Tag sei.



    Die Familie der heiligen Bibiana war eine gute und fromme Familie, und als eine Christenverfolgung ausbrach – die letzte der zehn römischen Verfolgungen –, bestanden, durch die Gnade gestärkt, alle, Vater, Mutter und die beiden Schwestern, glorreich das Martyrium, Bibiana zuletzt, die am härtesten gefoltert wurde. Mit gebundenen Händen wurde sie an eine Säule gefesselt, und rohe Henkersknechte schlugen mit Bleikolben auf sie ein, bis sie tot zusammenbrach. So sehr hat dieser schreckliche Martertod die Christen mit Hochachtung vor dem tapferen Mädchen erfüllt, dass sie ihr zu Ehren bald nach dem Ende der Verfolgung zu Rom eine prachtvolle Kirche bauten, in der unter dem Hochaltar ihre verehrungswürdigen Überreste zugleich mit den heiligen Überbleibsel der gesamten Martyrerfamilie bestattet wurden und heute noch mit Recht verehrt werden, denn eine Familie von der Art dieser Heldenfamilie ist für immer aller Ehren wert.



    In einem alten Heiligenbuch lesen wir folgenden Bericht:



    „... Nach Konstanzius kam Julian auf den kaiserlichen Thron und mit ihm der alte Lügengeist in neuer arglistiger Gestalt. Er erklärte die Christensekte für überflüssig, für dumm und gehässig und verfolgte sie mit Tücke und Gewalt. Da bewies Flavian, was ein Christ sei, und wie er handelt. Er nahm sich der Gläubigen an, ermahnte zur Standhaftigkeit, besuchte, tröstete, unterstützte die gefangenen Christen. Das Ansehen, das er früher genoss, war auch jetzt noch sein Schild, bis Schmeichler des Tyrannen den eifrigen Bekenner anzeigten. Der Kaiser befahl dem Statthalter Apronian die Verhaftung Flavians, und entweder das Opfer für die Götter, oder Verlust des Lebens. Apronian vollzog den Befehl. Der Diener Gottes erklärte freudig sein Christentum und den Willen, darin zu leben und zu sterben. Der Statthalter ließ ihm das Ehrenzeichen des Adels wegnehmen, und das Zeichen des Sklavenstandes auf die Stirn einbrennen. Wohl ein großer Schmerz, aber eine noch größere Beschimpfung! Der Heilige nahm freudig die Schmach des Kreuzes auf sich. Darauf schickte Apronian aus Furcht vor dem Volk den Diener Gottes ins Elend nach Aque Taurine, jetzt im Florentinischen; beraubte ihn seiner Güter, und gab den Soldaten Befehl, mit Härte gegen ihn zu verfahren. Der Heilige unterwarf sich von Gott getröstet seinen harten Leiden, nahm rührend Abschied von seiner Frau und Kindern, empfahl sie dem Schutz Gottes, wurde hinweggeführt ins Elend und starb bald hernach vor Hunger und Not, während er betete. Sein Festtag wird am 22. Dezember gehalten. Seine Frau Dafrosa wurde nun auch der Verfolgung ausgesetzt und musste vieles leiden. Schließlich wurde sie in den Kerker geworfen, und darin, weil sie von Jesus Christus nicht abweichen wollte, enthauptet. Ihr Fest fällt auf den 4. Januar. Diese heiligen Eltern hinterließen zwei Töchter Bibiana und Demetria, die Erben ihres Glaubens, Zeugen ihres Eifers, und in ihrer Vollendung die Frucht und Belohnung ihrer Gebete. Der Reichtum in Jesus Christus, die überschwängliche Gnade Gottes, die den Sohn hingab zum Lösegeld aller Schuld und zum Unterpfand ewiger Liebe, war den Töchtern der Ersatz ihrer zeitlichen Güter, da ihnen das väterliche Erbe entzogen wurde, und der Trost ihres Gemütes für den zeitlichen Verlust ihrer Eltern, da diese für Jesus Christus zu leiden sind gewürdigt worden. Von Gott also getröstet und gestärkt ertrugen die Schwestern die Schmach vor der Welt, den Verlust ihrer Eltern und die Armut mit stillem und geduldigem Herzen, ja freuten sich ihres armseligen Zustandes in der Armut Jesu. Es stand aber nicht lange an, sie wurden auch in den Kerker geworfen, mit Hunger und Durst gequält, um sie von Gottes Sohn abwendig zu machen. Allein der Herr wohnte in ihren erzen, stärkte, tröstete und erquickte sie; ihre Wohlgestalt nahm nicht ab, ihr Angesicht blieb ruhig und heiter. Jetzt nahm man Zuflucht zu einem anderen Mittel, da das erste ohne Wirkung blieb. Man versprach den Schwestern die Gunst des Kaisers, die Zurückgabe des väterlichen Gutes, ansehnliche Heirat: ein Verführungsmittel, welches Eifrige auf harte Probe setzt und die Lauen allzeit überwindet. Aber auch dieses Mittel vermochte nichts über die Jungfrauen. Diesem folgten Drohungen nach von allerhand Marter; aber vergeblich; denn die Jungfrauen sahen über die Trübsal hinaus in die Herrlichkeit, die ewig bleibt. Nur dies geschah, den vielen Stürmen unterlag der Leib der zarten schwachen Demetria, sie sank eines schnellen Todes zu den Füßen ihrer Schwester hin. Nun war der Vater, Mutter, Schwester hingegangen in die ewige Herrlichkeit, Bibiana noch im Kerker, und um so mehr der Wut und Arglist des Richters ausgesetzt. Er ergriff ein neues Mittel, die Heilige zum Fall, und durch den Sündenfall zum Abfall von Gott zu bringen. Bibiana wurde einer gewissen Rufina übergeben, mit dem Auftrag, in der blühenden Jungfrau das unreine Feuer der Wollust anzuzünden, ein Mittel des Falles sogar für Starke. Die Heilige aber verabscheute die Sünde, wachte über alle Neigungen, betete zu Gott, und siegte auch da, wo so viele fallen, durch Gottes Beistand bei den vielen Lockungen zur Sünde und Misshandlungen durch Schläge, weil sie unbeweglich blieb im Wandel vor Gott. Aber jetzt brach der Richter in Wut aus. Er ließ die Jungfrau von Henkern entkleiden, an eine Säule binden und mit Stricken, an deren Ende Bleikugeln befestigt waren, so lange geißeln, bis sie den Geist aufgab, im Jahr 362. Zwei Tage nach ihrem Tod wurde sie von einem frommen Priester, Johannes mit Namen, an der Seite ihrer Mutter und Schwester begraben. Ihnen zur Ehre hat mit der Zeit Papst Simplicius eine Kirche erbauen, Papst Urban VIII. dieselbe im Jahr 1628 auszieren und die Reliquien dieser Heiligen unter dem Hochaltar erheben lassen.“



    Kirchengebet



    Gott, du Spender alles Guten, du hast bei deiner Dienerin Bibiana mit der Blüte der Jungfräulichkeit die Palme des Martyriums verbunden; so verbinde auch auf ihre Fürsprache unsere Seelen durch die Liebe mit dir, damit wir, den Gefahren entrückt, den ewigen Lohn erlangen. Durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


    https://www.heiligen-legende.de/bibiana-von-rom/

  • Maria im AdventDatum30.11.2025 21:17
    Thema von Blasius im Forum Die allerseligste J...





    Im Advent




    Nur noch wenige Tage trennen uns vom hochheiligen Weihnachtsfest. Damals vor über zweitausend Jahren kniete Maria am heutigen Tag daheim zu Nazareth und erwartete in hoher Freude das Christkind. Frohbeglückt zählte sie bereits die Tage, die bis zur Heiligen Nacht noch verstreichen mussten.



    Maria war alleine, versunken im Gebet:

    Emanuel, erscheine, dich kündet der Prophet!

    O Davids Sohn, wie gern möcht` ich dich schau`n

    Und dienen deiner Mutter, der Königin der Frau`n!

    Kyrie, eleison!



    Maria wusste, dass sich in wenigen Tagen die Zeit erfüllte. Nur darüber war sich die Hochgebenedeite noch im Unklaren, wo das göttliche Kind geboren werde. Bereits vor siebenhundert Jahren hatte der Prophet Micha verkündet:



    „Du aber, Betlehem, einst Ephrata genannt! Du bist ja zu gering, um unter Judas Gauen mitzuzählen. Aus dir entsprießt mir aber einer, um der Herrscher über Israel zu werden. Sein Ursprung stammt aus grauer Zeit, aus alten Tagen. Nur deshalb gibt man sie so lange hin, bis eine, die gebären soll, gebiert.“



    So hatte Micha deutlich Betlehem als den Geburtsort des lieben Heilands bezeichnet, und zutiefst verstand Maria die Weissagung. Wie aber sollte es nach den klaren Worten des Propheten geschehen, dass der Erlöser zu Betlehem geboren werde, da sie, die Gebärerin, doch zu Nazareth wohnte und weilte und keinen Anlass hatte, nach Betlehem zu reisen.



    Darüber machte sich Maria Gedanken, während nebenan in der Zimmermannswerkstatt der heilige Joseph hobelte und hämmerte, dass ihm der Schweiß von der Stirn rann. Zwischendurch summte der emsige Arbeiter ein Lied:



    O komm, o komm, Emanuel!

    Mach frei dein armes Israel!

    In Angst und Elend liegen wir

    Und flehn voll Sehnsucht auf zu dir.

    Freu dich! Freu dich, o Israel!

    Bald kommt, bald kommt Emanuel.



    Da öffnete sich die Tür der Werkstatt. Nein, sie öffnete sich nicht, sondern flog knallend aus dem Schloss sperrangelweit auf, und im Torrahmen stand der Nachbar Levi, ein Mann hoch in den Fünfzigern, mit kahlem Kopf und angesilbertem Bart. Auf den ersten Blick sah man es ihm an, dass der Zorn in ihm überkochte. Und schon legte er los:



    „Joseph, weißt du das Neueste? Es ist doch unerhört! Diese unverschämten Römer! Stets quälen sie uns mit neuen Verordnungen, und jeden Tag gibt es frischen Ärger, aber bei dem, was sie sich jetzt wieder geleistet haben, soll einem doch der Verstand stillstehen. Joseph, weißt du wirklich noch nichts?“



    So sprach Levi laut und stürmisch, aber Joseph hatte keine Ahnung. Nur das wusste er, dass dem anderen tatsächlich der Verstand stillstand. Daher redete er begütigend auf den Nachbarn ein und bat ihn um Aufklärung. Levi gab sie ihm sogleich und erzählte breit und ausführlich, dass der Kaiser in Rom eine Volkszählung angeordnet habe; alle Leute müssten sich an ihren Familienstammort begeben und sich dort einschreiben lassen. Das sei wieder einmal eine unnötige Schikane von echter Römerart. Er, der Sprecher, habe es wohl leicht, denn seine Familie sei von jeher ortsansässig, aber andere müssten nun wandern, kreuz und quer durch das ganze Land, und auch er, Joseph, habe alle Arbeit liegen zu lassen und mit der Gattin nach Bethlehem zu ziehen, ausgerechnet in diesen Tagen, da das Kindlein geboren werden sollte. So sprach Levi und geriet allmählich wieder ins Schimpfen und Poltern und mit den Worten: „O diese Römer! O diese Römer!“ verschwand er schließlich wie ein Sturmwind aus der Werkstatt.



    Da trat Joseph ins Kämmerchen zu Maria, die von dorther die erregten Worte Levis mitangehört hatte, und verständnisinnig sahen sich die beiden lächelnd an. Der Zimmermann überlegte still und sagte dann kurz und entschlossen:



    „Maria, bis Betlehem dauert die Reise viereinhalb Tage. Wenn wir morgen zur Mittagszeit aufbrechen, sind wir genau zur rechten Zeit dort.“



    Also geschah es auch. Und nun wusste Maria ganz bestimmt, wo ihr Kind geboren werden sollte und dass Weihnachten vor der Tür stand.



    O diese Freude!



    Vom heiligen Josef




    Vom heiligen Josef kann man keine Taten erzählen, die viel Lärm machen in der Welt oder die in der Welt ein glitzerndes Aussehen haben. Auch können wir von ihm keine hohen Erscheinungen, Weissagungen künftiger Dinge oder Wunderwerke erwarten. Der heilige Josef hat gern Werke verrichtet, die Gott ihm vorlegte. Gott verlangte von ihm eben keine Werke, die in den Augen der Welt glänzen, sondern ganz alltägliche, teils verborgene Werke. Und Josef hörte auf Gott.



    Als Josef schläft, steigt ein Engel zu ihm herab. Im Schlaf deutet er ihm den Willen Gottes. „Steh auf“, sagt er zu dem Schlafenden, „steh auf und nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir es sage. Denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.“ Ein Befehl Gottes, der gleichsam schrecklich und seltsam ist. Wurde Josefs Glaube erschüttert? „Wie stimmt dieser Befehl mit dem Wort überein, das der Engel über die künftige Größe des meiner Sorge anvertrauten Kindes gesagt hat? In diesem Kind soll die Fülle der Gottheit leibhaftig wohnen, und vor den Nachstellungen eines Tyrannen soll es nicht sicher sein? Hat denn der Himmel keinen Donner mehr, das Haupt des rasenden Herodes zu zerschmettern, um mit dem Leben des Wüterichs ein Ende zu machen? Wo ist der Würgeengel, damit er Schrecken und Tod unter die ausgeschickten Mörder verbreite? Kann nicht die Wiege dieses Kindes mit einer undurchdringlichen Wolke umhüllt sein? Können nicht die Feinde mit Feuer vom Himmel aufgezehrt werden? Hat doch Gott durch solche Mittel seine Diener beschützt, und der eigene Sohn soll fliehen wie ein normaler Mensch, dem seine Feinde nachjagen?“ Solche Unruhe könnte durch den Befehl zu fliehen in Josef ausgelöst werden. Zudem soll er ausgerechnet nach Ägypten fliehen, in das Land, wo seine Väter in der strengsten Gefangenschaft litten, in ein Land, welches den wahren Gott missachtet und vor Kälbern die Knie beugt, in ein Land, dessen König vielleicht nicht menschlicher als Herodes in der Heimat ist. Auch was die Zeit betrifft kann Josef Angst bekommen. „Bleib“, sagt ihm der warnende Engel, „bleib in Ägypten, also im Elend, und kehre nicht zurück bis ich es dir sage.“ Dieser Trost, um das Ende der Not zu wissen, auch er ist dem Pflegevater Jesu vorenthalten. Außerdem war ihm der Engel im Schlaf erschienen! „War es nicht ein Traum? War es Einbildung? Ist die Phantasie mit mir durchgegangen?“



    Der heilige Josef aber ließ sich nicht irremachen, er dachte nicht einmal daran. Vernunft und Nachdenken waren bei ihm Gott geopfert, der durch seinen Engel mit ihm geredet hatte. Kaum hat der Schlafende den Befehl gehört, so weckt ihn sein gehorsames Herz, er verlässt sein Nachtlager, ruft Maria, erklärt ihr den Willen des Herrn, und beide machen sich sofort reisefertig. Kein Aufschub! Kein vernünftiges Überlegen! Kein Beratschlagen findet bei ihnen Platz! Sie nehmen ihr himmlisches Geschenk, das Jesuskind, und brechen noch in der Nacht auf in Richtung Ägypten. Schauen wir die fliehenden Eltern an: ohne Vorrat, ohne Führer, ohne Mittel und anderes Gepäck, bloß mit ihrer Armut überladen, von einer Wüste in die andere wandernd, und durch die Gegenwart ihres Kindes die gruseligsten Orte heiligend, sehen wir sie. Wechselweise tragen sie das Jesuskind, das Glück, das Heil der Welt. Sie tragen den, der eines Tages sagen wird: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ Wir sehen sie, wie sie nach tausend Beschwernissen der Reise, wie Übeltäter in einem fremden Land ankommen, hier eine Zuflucht zu suchen, die sie in Bethlehem, in ihrem Vaterland, nicht finden konnten. Hier erwarteten sie nun in aller Ruhe die nächste Nachricht des Engels. Es ist fast schon ein blinder Gehorsam dem Herrn gegenüber, den wir beim heiligen Josef beobachten können.



    Wie ist nun unser Herz beschaffen? Richtet es sich nach dem Willen Gottes? Nimmt es seine Gebote freudig auf? Und ist unser Herz so eilig, diese schnellstmöglich zu erfüllen? Wären wir doch so schnell beim Erfüllen der kleinsten Gebote, wie Josef es bei den schwersten war!



    Es ist ein Gesetz der Welt sein Ansehen zu verteidigen, und viele verteidigen es bis auf ihr Blut. Es ist ein Gesetz der Welt für den Wohlstand zu leben, und viele unterstützen das mit ungeheurem Aufwand. Die Welt befiehlt, und viele überwinden alle Hürden! Gott befiehlt, und wir machen Einwendungen, wir überlegen, ob wir gehorchen wollen. Und wenn wir uns auch seinen Geboten unterwerfen, wenn wir seinen Willen tun, so geschieht es doch öfters wegen unseres zeitlichen Nutzens, wegen einer vorbeirauschenden Ehre. Das menschliche Ansehen treibt uns an, treibt uns weit mehr zu der Beobachtung der Gebote, als der Wille Gottes selbst.



    Nein, so war der Gehorsam des heiligen Josef nicht. Sein Gehorsam war ein reiner Gehorsam, rein in der Absicht. Er hat nicht sich selbst, sondern er hat Gott allein, Gottes Willen, Gottes Ehre gesucht.



    Er hätte nur wenige Worte sprechen brauchen und er hätte sich beim Volk höchstes Ansehen erworben. Er hätte nur sagen brauchen: „Mein Kind ist der Messias und ich bin sein Pflegevater.“ Diese wenigen Worte hätte es gekostet und er hätte ein königliches Ansehen gehabt. Allein der heilige Josef, der Gemahl der demütigsten Jungfrau, der Nährvater des erniedrigten Gottes, schweigt, er schweigt dreißig Jahre. Jerusalem kennt ihn nicht, es weiß nichts von ihm. Nazareth kennt ihn zwar, aber auch nur als einen Handwerker, der zu tun hat, wenn er sich und seiner Familie das Leben erhalten will.



    So uneigennützig war das Herz des heiligen Josef. So wenig hat er sich, hat er seine eigene Ehre, seinen Nutzen gesucht. Gott allein hatte er vor Augen. Gottes Geboten und Befehlen allein wollte er gehorchen. Wenn Gott sprach, hat Josef gehört.

    Matthias Hergert

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  • Vom Reich GottesDatum28.11.2025 21:08
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Von der allgemeinen

    Auferstehung zum Gericht



    O Schreckenstag, wo Jesus, Gottes Sohn,

    Als Richter kommt auf hohem Wolkenthron.

    Wer denket dein, der nicht vor Angst vergeht,

    Da ewig seines Richters Spruch besteht.



    1. "Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht." (Johannes 5,28-29) Ertönen wird der Klang der Posaune: "Steht auf, ihr Toten, und kommt zum Gericht." Wunderbar werden auf diesen Schreckensschall alle Leiber der Verstorbenen, wären sie auch längst zu Staub geworden und in alle Winde zerstreut, sich abermals sammeln, von ihren Seelen bewohnt zu werden. Wegen dieses allgemeinen Wunders, nennt auch der Apostel diese Posaune: "Die Posaune Gottes." (1. Thessalonicher 4,16b)



    2. Auferstehen werden nun Kleine und Große, Könige und Bettler, Christen, Juden und Heiden. Gehorchen müssen alle dieser allmächtigen Stimme. Aber welcher große Unterschied zwischen diesen Erstandenen! Glänzen werden die Auserwählten in glorreichen Körpern, weil sie zum ewigen Leben der himmlischen Glorie erstehen, die Verworfenen dagegen in abscheulichen Körpern, die selbst ein Teil ihrer Verdammnis sind. Welchen Körper wirst du empfangen? Wie wirst du dann die unmäßige Liebe verfluchen, die du nun zu deinem Körper trägst, wenn du an diesem Tag verworfen wirst. Mit welchem Jubel dagegen wirst du dein Fasten, deine Bußwerke segnen, wenn der König unter seine Auserwählten dich beruft.



    3. Und aufschweben werden die Gerechten, dem Herrn entgegen, in die Lüfte (1. Thessalonicher 4,17); die Verworfenen aber müssen ihn zum Gericht erwarten. Auf diesem Weg zum Leben und zum Tod "werden die Engel die Bösen aus der Mitte der Gerechten sammeln". Welches schreckliche Klagegeheul wird dann auf der Erde ertönen. Wie werden zumal in tiefen Schanden diejenigen stehen, die einst gewohnt waren zu herrschen, wenn sie unter den Verworfensten aller Menschen stehen müssen, und unter den Kindern Gottes solche sehen, die sie einst verachteten und beschimpften. Denn nicht die Reichen, die Adeligen, die Gelehrten, sondern "die Gutes getan haben", werden zum ewigen Leben erstehen; und nicht die Armen, die Einfältigen, die Verachteten, sondern "die Böses getan haben", werden verdammt werden. "Denn was der Mensch nun sät, das wird er dann ernten." (Galater 6,8)


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  • Tages-Gebete Datum28.11.2025 21:01
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 29. November



    Unter allen Frauen hat dich, o Maria, der Herr der Heerscharen, zu der unaussprechlich hohen Würde auserwählt, die Mutter seines Sohnes zu sein. Mit der ganzen Kirche, mit der Stimme der Apostel und aller Jahrhunderte bekennen wir es freudig und dankbar, dass du bist die Gottesgebärerin, die Mutter desjenigen, durch den alles erschaffen ist, und der uns am Kreuz mit seinem kostbaren Blut erlöst hat. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Saturnin



    O Gott, der Du den heiligen Saturnin für seine Arbeiten und seinen Martertod im Himmel belohnst, verleihe uns auf seine Fürbitte, dass wir der Heiligkeit Deiner Lehre durch Worte und Handlungen unerschrocken Zeugnis geben, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Zu Gott



    Ja, mein himmlischer Vater, ich will meinen Nächsten lieben wie mich selber, dann wirst auch du mich lieben, ich will ihm beistehen, dann wirst auch du mir beistehen, ich will ihn entschuldigen, dann wirst auch du mich entschuldigen, ich will ihn tragen, dann wirst auch du mich tragen, ich will ihm verzeihen, dann wirst auch du mir verzeihen. Muss ich aber auch meinem Bruder zu seinem und anderer Besten weh tun, so soll es immer ohne Leidenschaft und bösen Willen geschehen, damit die heilige Liebe des Christentums nie in meinem Herzen verletzt werde. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Im Leben des frommen Dieners Mariä Josbertus, dessen Gedächtnis man am heutigen Tag begeht, wird gelesen, dass, da er zeitlebens gewohnt war, die fünf Psalmen, deren Anfangsbuchstaben den Namen Maria ausdrücken andächtig zu beten, ihm nach dem Tod aus dem Mund, Augen und Ohren fünf schöne Rosen hervorgewachsen sind.

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  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Der heilige Saturnin gehört unter die Apostel und berühmten Märtyrer Frankreichs. Er wurde unter Papst Fabian mit den anderen Glaubensboten von Rom aus nach Gallien gesendet, um die Leuchte des Glaubens, da, wo sie schwach war, zu stärken, und da, wo noch Finsternis war, aufzustellen. Schon auf dem Weg dorthin streute er den heiligen Samen aus. Im Jahr 250 kam er nach Tolosa, eine reiche und abgöttische Handelsstadt in Languedok, wo die Römer auch ein Kapitol, d.h. einen großen Göttertempel hatten. Da, inmitten der Götzenverehrer, nahm er eine bleibende Wohnung, und zündete in Kraft des Heiligen Geistes das Licht des Evangeliums an, die Finsternis des Heidentums zu vertreiben. Die apostolische Predigt und die Wunder gewannen dem Herrn aus der Stadt und ihrer Umgegend eine gläubige Herde. Der Fürst der Finsternis, der im Kapitol seine Herrschaft mit Orakeln und Lügenwerk ausübte, fühlte die Nähe dessen, der gekommen war, sein Werk zu zerstören, er fühlte die Übermacht Jesu Christi und verstummte vor dem Mund Gottes. Vergeblich opferten, beteten, beschwuren die Götzenpriester ihren sonst so sprechfertigen Gott, er gab weder Antwort noch ein anderes Zeichen. Der stumm gewordene Gott machte viel Redens bei seinen Anhängern. Sie sahen den Saturninus gar oft beim Kapitol vorübergehen, wenn er von seiner Wohnung in die Kirche hinging, die die Gläubigen zu ihrer Versammlung und zum Dienst Gottes erbaut hatten, um des heiligen Amtes zu pflegen. Da legte man die Schuld auf die Christensekte und deren Anführer Saturninus, und beschloss zur Versöhnung ihres stumm gewordenen Gottes denselben ihm durch den Tod zu opfern. Da nun einst, gerade zur Zeit, als ein Opferstier zum Tempel geführt wurde, auch Saturnin mit einem Priester und zwei Diakonen beim Kapitol vorübergehen wollte, und viel Volk zur Opferfeier zugegen war, rief einer aus dem Volk: „Da kommt der Feind der Götter, ergreift ihn, entweder soll er den Göttern opfern, oder sterben!“ Sogleich stürmte das Volk auf ihn zu, der Priester und die Diakonen konnten entkommen. Saturnin wurde aber ergriffen und aufs Kapitol geschleppt, dass er opfern sollte.



    Mit lauter Stimme rief er, entschlossen für seinen Jesus lieber zu sterben, als Ihn mit einer Sünde zu beleidigen: „Ich kenne den einigen, wahren Gott. Dem werde ich Opfer des Lobes bringen! Ich weiß, dass eure Götter böse Geister sind, denen ihr nicht sowohl durch eitle Opfer der Tiere, als durch den Tod eurer Seelen dient. Wie könnt ihr aber wollen, dass ich solche fürchte, von denen ihr, wie ich höre, sagt, dass sie Angst haben vor mir?“



    Entflammt durch diese Worte ergriff ihn das Volk, band ihn bei den Füßen mit einem Seil, das es um den Leib des Opferstieres band, und trieb diesen mit Stachelstecken die Stufen des Kapitols hinab. Das Haupt des Martyrers wurde zermalmt und die Treppe bespritzt mit dem Gehirn. Der Stier schleifte die Leiche, bis das Seil zerriss. Das Jahr seines Martertodes kann nicht bestimmt angegeben werden.



    Es wurde nicht dem männlichen Geschlecht, sondern dem weiblichen um ihres größeren Glaubens willen die Ehre, die Leiche des Martyrers zu beerdigen. Die Männer aus der gläubigen Herde waren erschrocken, zwei Frauen ermutigt durch den Geist des Heiligen wagten es, den Leichnam aufzuheben, und ihn in der Nähe zu begraben. Nach Verlauf einiger Zeit erbaute ein gewisser Hilarius, ein dortiger Bischof, eine Kapelle über seiner Grabstätte. Im 4. Jahrhundert veranlasst durch die Wunder und die dahin strömende Menge der Verehrer begann der heilige Silvius ein dortiger Bischof den Bau einer großen prachtvollen Kirche, die dessen Nachfolger der heilige Exsuperius vollendete, und die Reliquien des heiligen Saturninus dorthin übersetzte.



    Wo es Licht ist, muss die Finsternis weichen, wo der Glaube ist, müssen die Werke des Teufels aufhören. Wer noch der Sünde dient, dient dem Satan als Knecht, und diese Knechtschaft ist der Tod der Seelen.



    Jesus hat es seinen Jüngern vorausgesagt, dass sie von der Welt werden gehasst und verfolgt werden, und dass die Welt glauben wird, sie leiste Gott einen Dienst, wenn sie die Christen unterdrückt und tötet. Diese Voraussage traf an dem heiligen Saturnin und an den anderen heiligen Märtyrern buchstäblich ein. Auch gegenwärtig werden die Guten von den Bösen auf allerlei Art verfolgt. Der Geist der Welt ist dem Geist Gottes und den heiligen Grundsätzen des Evangeliums ganz entgegen gesetzt. Nie, sagt der heilige Augustin, wird die Verfolgung aufhören; die Guten sind also stets bereit, von den Bösen zu leiden; dies wird so fortdauern bis zum Ende der Welt. Suchen wir daher Gott allein zu gefallen; richten wir unser Betragen nach der Lehre des Evangeliums ein; leiden wir alle Übel mit Geduld und sogar mit Freude. Christus sei unser Leben, und sein Kreuz sei unser Ruhm.



    O Gott, der du den heiligen Saturnin für seine Arbeiten und seinen Martertod im Himmel belohnst, verleihe uns auf seine Fürbitte, dass wir der Heiligkeit deiner Lehre durch Worte und Handlungen unerschrocken Zeugnis geben. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.


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  • Vom Reich GottesDatum28.11.2025 13:15
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Die Ursachen des Jüngsten Gerichts



    Wenn jener Tag des Schreckens wird erscheinen,

    Wo Adams Kinder alle sich vereinen:

    Dann stelle mich in der Gerechten Kreis,


    Und gib mich, Herr, nicht ew`ger Schande preis!




    1. Wie schrecklich Gottes Strafgerichte sind, ersehen wir aus der Weissagung des Herrn über den Untergang Jerusalems, wo der prachtvollste Tempel zerstört und zahllose Menschen durch Schwert, Hunger und Elend aufgerieben wurden. Nur ein Schatten und Bild des künftigen Jüngsten Gerichts aber war die Zerstörung Jerusalems, und weit schrecklichere Zeichen werden dem allgemeinen Gerichtstag vorangehen, wo Gott denjenigen, die ihn verehren und ihm dienen, mit ewigen Belohnungen, jenen dagegen, die ihn verachten und sein Gesetz übertreten, mit gebührenden Strafen vergelten wird. So groß sind die Schrecknisse dieses Tages, dass sie allen Glauben übersteigen, so dass der Herr mit der Beteuerung schließt "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen."



    2. Diesen Tag nennt die Schrift den großen Tag des Herrn, weil er bei diesem Gericht, vor den Augen des ganzen menschlichen Geschlechtes, seine göttliche Vorsehung verherrlichen, die vermessenen Urteile der Menschen berichtigen und das große Rätsel lösen wird, warum hier so oft die Frommen unterdrückt, die Lasterhaften aber hervorgehoben, die Unschuldigen verurteilt, die Schuldigen aber losgesprochen werden, was zuweilen sogar die Gerechten erschüttert. Zeigen wird sich in ihrer höchsten Glorie die Gerechtigkeit Gottes, und wird die Ungleichheit dieses Lebens durch die Ungleichheit des andern auflösen. Verstummen wird dann die Missetat, die Gerechten aber werden über die unendliche Weisheit und Langmut der göttlichen Vorsehung in das tiefste Erstaunen versinken.



    3. Auch ist dieser Tag ein Tag der Verherrlichung aller Gerechten, die um Gotteswegen Verachtung und Schmach geduldig ertragen. Denn es ziemt allerdings der göttlichen Gerechtigkeit, dass ihre Ehre vor dem ganzen menschlichen Geschlecht wiederhergestellt werde, und sie für ihre Aufopferungen und Leiden göttliche Belohnungen empfangen. Was aber wird den Gottlosen widerfahren? Erfüllt werden wird an jedem aus ihnen der Ausspruch: "Aufdecken werde ich deine Scham vor deinem Angesicht; deine Nacktheit werde ich den Völkern zeigen, und den Königreichen deine Schande." (Nahum 3,5) O Tag des Jubels und des Entsetzens, dein Andenken schwebe mir immerdar vor Augen, damit ich an dir nicht ewig zu Schanden werde. Jesaja 32,17: "Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein, der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer."

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  • Thema von Blasius im Forum Die allerseligste J...




    Zeigt man einem modern eingestellten Menschen eine Wundertätige Medaille, dann wird er sich höchstwahrscheinlich mitleidig lächelnd abwenden und die Rückständigkeit bedauern, auch wenn er selbst sein Maskottchen im Auto baumeln lässt und das Horoskop ihm Lebensweiser ist. In solchen Gebräuchen muss doch eine Ursehnsucht des Menschen zu Ausdruck kommen, sonst wären sie nicht bei Alt und Jung, bei reich und arm, bei Gläubigen wie Ungläubigen im Schwange.



    Es wird wohl Ausdruck dafür sein, dass des Menschen Lebensweg durch Wagnis und Ungewissheit gezeichnet ist. Ungewissheit aber erzeugt Angst und Furcht, beklemmt das Herz, macht zage den Schritt. Wie wir bei unsicherem Schritt uns des Stockes bedienen, wie wir in den Wagnissen des menschlichen Lebens durch vielerlei Versicherungen uns zu schützen suchen, so möchten wir auch bei den Gefahren, gegen die wir keine Hilfe wissen, durch den Schutz höherer Mächte uns versichern, denn dass unser wagnisreiches Leben auch von solchen mitbestimmt ist, das fühlen wir mit sicherem Instinkt.



    Wer kann es da dem Gläubigen verargen, wenn er seine Sicherungen dorther holt, wo er die Mächte seines Lebens lebendig weiß, aus der himmlischen Welt. Gewiss gibt er sich gläubig hin in Gottes heilige Vorsehung, aber menschlich ist es doch, wenn er Greifbareres spüren möchte. Wohl beginnt er nichts ohne den Namen des Herrn, aber echt menschlich ist es doch, ein sichtbares Unterpfand dieses Segens bei sich zu tragen.



    Gott wäre fürwahr nicht der liebevolle Schöpfer seines geliebten Menschengeschöpfes, wenn er diesem Zug des menschlichen Herzens nicht entgegenkäme, den er doch hineinlegt. Unsere Kirche wäre nicht mehr die weise Erzieherin, wenn sie unserem Bangen keinen Ausweg schaffte. Darum verband Gott seinen Segen mit sichtbaren Zeichen. Darum schuf unsere Mutter, die Kirche, die Menge der geweihten Dinge, mittels deren Gottes heilige Macht und die Fürsprache der Kirche den bösen Gewalten Halt gebieten will, wenn man sie gläubig fromm gebraucht.



    Sollte die himmlische Mutter es anders halten? Sollte nicht ihr mütterliches Herz mehr als alle Gewalten und Kräfte des Himmels darauf bedacht sein, den zagenden und bangenden Kindern zu helfen, so zu helfen, wie es unserem Empfinden entspricht? Verstehen wir nun, was die Wundertätige Medaille will? Verstehen wir nun, warum mit so manchen geheiligten Versicherungen Mariens Name so eng verknüpft ist? Gebrauchen wir sie demnach getrost! Aber lasst sie uns nicht so gebrauchen wie der ungläubige Abergläubische seinen Popanz, sondern in heilig-festem Glauben an Gottes Macht, in heilig-sicherem Vertrauen auf Mariens Schutz und in ehrlichem Streben um ein echt christliches Leben.



    Kirchengebet




    Herr Jesus Christus, Du hast durch zahllose Wunder kundtun wollen, dass die allerseligste Jungfrau Maria, Deine Mutter, von ihrem Ursprung an unbefleckt ist. Lass uns, die wir ständig ihren Schutz erflehen, die ewigen Freuden erlangen. Amen.



    Zur Geschichte des Festes: Ein Fest zu Ehren Unserer Lieben Frau von der Wundertätigen Medaille wurde erstmals im Jahr 1880 gefeiert. 50 Jahre zuvor war nämlich die Mutter Gottes der Schwester Katharina Labouré in Paris erschienen, und zwar in einer Art wie sie die Wundertätige Medaille auf ihre Anweisung hin zeigt. Unter dem 9. Juli 1880 beantwortete Papst Leo XIII. ein Bittgesuch des Generalsuperiors der Lazaristen, Antoine Fiat, durch Gewährung eines vollkommenen Ablasses für jeden, der am 27. November eine Kirche oder Kapelle der Lazaristen oder Barmherzigen Schwestern besuche, sowie einen Teilablass für jeden Besuch der genannten Kirchen und Kapellen in der Zeit zwischen dem 28. November und dem 28. Dezember. Außerdem gestattete er für den 27. November, dass jeder Priester in diesen Gotteshäusern die Heilige Messe von der Unbefleckten Empfängnis feiere.



    Durch diesen Erfolg ermutigt, wagte der Generalsuperior es, bei der Ritenkongregation um die Gewährung einer jährlichen Festfeier vorstellig zu werden. An der Spitze der Ritenkongregation stand damals Kardinal Aloisi Masella. Dieser, ein großer Verehrer Unserer Lieben Frau von der Medaille, fand es schon lange unverständlich, dass man ein solches Gnadenmittel nicht mehr ins Licht rücke. Er tat darum seinerseits alles, dem Gesuch des Generalsuperiors zum Erfolg zu verhelfen. Am 10. Juli 1894 gab die heilige Ritenkongregation eine günstige Antwort und beauftragte ihren eigenen Präfekten mit der Redaktion von Offizium und Messe. Schon am 23. Juli 1894 approbierte Leo XIII. diese und gestattete die Feier eines Festes Unserer Lieben Frau von der Wundertätigen Medaille, und zwar für die Lazaristen als Doppelfest zweiter Klasse und als Doppelfest dritter Klasse für alle Diözesen und religiösen Gemeinschaften, die das Fest übernehmen wollten.



    (Prof. Dr. Carl Feckes, So feiert dich die Kirche, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)


    https://www.marianisches.de/marienfeste/...tigen-medaille/

  • Tages-Gebete Datum27.11.2025 09:04
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 27. November



    Allzeit jungfräuliche Mutter, Königin des Himmels und der Erde, die du sitzt über den Seraphim im Glanz der allerheiligsten Dreifaltigkeit, ich bitte dich, erwirke mir von deinem geliebten Sohn die Vollendung aller Tugenden samt aller Erbarmung und Tröstung, allem Rat und Beistand, allem Segen und Frieden, aller Wohlfahrt und Freude. Erlange mir vor allem die Gnadenfülle des Heiligen Geistes, auf dass er mich in allem führe und unterweise, meine Seele behüte, meinen Leib beschirme, meinen Geist aufrichte, meine Sitten bilde, und heilige, und zuletzt mir ein seliges Ende gnädig erteile. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Barlaam und Josaphat



    Verleihe, o Herr, durch die Fürbitte der heiligen Barlaam und Josaphat, dass wir aus ihren Beispielen lernen, die Wohltat unseres Glaubens zu schätzen, die Welt zu fliehen, das Zeitliche zu verachten, und Gott und das Ewige allein zu suchen. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte des heiligen Virgilius



    Wir bitten Dich, o Gott, verleihe uns auf die Fürbitte des heiligen Virgilius die Gnade, bei all unserem Tun und Lassen auf Deine Ehre zu sehen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

    Andenken an die seligste Jungfrau



    Nach dem moskowitischen Kalender und der Fasttagordnung wurde am 27. November ein Danksagungsfest gehalten, wegen der besonderen Hilfe, mit der die Moskowiter zu Novgorod vor Zeiten gegen die auf sie mit stürmischer Wut einfallenden Skythen beglückt wurden, indem der Bischof ein kleines Mutter-Gottes-Bild, das zu Czera in Litauen wegen verschiedener Wunder berühmt war, an die Stadtmauern heftete, bei dessen Anblick die Feinde so geblendet und in solche Furcht gesetzt wurden, dass sie nach einer erlittenen bedeutenden Niederlage die Flucht ergriffen.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher








    Der heilige Eremit Barlaam, Priester, Einsiedler in Vorderindien,

    + 27.11.383 ?,

    und heiliger Josaphat, Prinz und Bekenner von Indien,

    + 27.11. 383 ?



    „Ich werde vernichten die Weisheit der Weisen, und vereiteln die Klugheit der Klugen“, sprach einst Gott durch Jesaja. Dies sehen wir erfüllt in folgender Legende, die den heiligen Johannes von Damaskus zum Verfasser hat.



    Es geht die Sage um in den alten Geschichten von Indien, dass sich aus den Wüsten Thebais einige Einsiedler bis in das Land der Hindus begaben und dort Christus-Bekenner aus allen Kasten gewannen, deren viele sich, wie ihre Apostel aus Ägypten, in der Einsamkeit göttlicher Beschauung widmeten. Ihre Zahl war nicht gering, und Fürsten fingen an, der neuen Religion ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Da erhob sich Abener, ein gewaltiger König (in Indien an den Grenzen Persiens), zur Verfolgung der Christen. Er ehrte Brama (ihren Gott) und verschmähte keine Blume sinnlicher Vergnügen. So reich sein Staatsschatz war, und seine Kleidung von Gold und Edelsteinen strotzte, so arm war seine Seele an Weisheit. Darum sagte ihm einer der Fürsten, der befragt wurde, warum er Christ geworden sei: „In meiner Jugend wurde ein Wort in meine Seele gelegt, das fasste Wurzel, ging auf und brachte Frucht zu seiner Zeit; das Wort aber ist: die Menschen sind so törichten Sinnes, dass sie das, was ist, verachten, als wenn es nicht wäre; aber was nicht ist, lieben, als ob es etwas sei. Wer das Wesen der Dinge nicht verkostet hat, der wird die Natur des Vergänglichen nicht kennen. Kann man aber das für Nichts schätzen, was man nicht kennt? Du, o König! Du hast dein Herz an das Nichts geheftet, wie magst du denn das Nichts verachten lernen?“ Dem König wurde sein Wunsch erfüllt, er erhielt einen Sohn, dem gab er den Namen Josaphat. Und weit umher ging die Sage, Vischnu (der große Gott der Inder) sei in Josaphat Mensch geworden; denn himmlisch schön und einer Gottheit ähnlich war seine Bildung. Die Stunde der Geburt wurde am Himmel geschaut, und einer der Sterndeuter weissagte in der Versammlung der Weisen dem König: „Größer wird der Sohn werden, als der Vater, und eine viel tausendmal größere Monarchie wird er beherrschen; den Thron seiner Herrlichkeit wird er aber in einem anderen Reich aufschlagen.“ Der königliche Vater ahnte aber, dass sein Sohn die Seuche der neuen Religion ergreifen werde. Er sperrte ihn daher in einen Palast einer entfernten Stadt. Alles, was das Leben verschönert, umgab ihn, und sogleich wurde alles entfernt, was den Liebling mit dem Ungemach der Sterblichen bekannt machen könnte. Der Junge wuchs. Immer edler und reizender wurde seine Gestalt, immer mehr entfaltete sich seine schöne Seele. Er wurde auch stark wie ein Löwe, erfahren in der Weisheit der Braminen, in der Wissenschaft der Perser, ein Gegenstand der Bewunderung für die Lehrer und seinen Vater. Doch war dem Sohn nicht wohl, immer eingesperrt zu sein; er fragte nach der Ursache und entdeckte sie durch Geschenke von einem Bediensteten: der Vater fürchte, er möchte von der Seuche der Christen angesteckt werden, und sei ihnen abhold, und lasse sie umbringen, wo er einen finde. Da wurde Josaphat nachdenklich, traurig und kränklich. Der Vater kam zu ihm, und der Sohn sagte: „Warum soll ich nicht ausgehen dürfen, meine Lebenstage in Kummer und Traurigkeit verleben?“ Und der König gab ihm, wiewohl traurig, die Erlaubnis außerhalb des Palastes spazieren zu gehen; jedoch befahl er voller Sorge jeden Anblick des menschlichen Elends von ihm fern zu halten, und alles, was ihn erschrecken könnte. Josaphat ritt nun aus im glänzenden Wagen, mit großem Hofstaat, vor ihm her Musik und Schauspiel; aber nebenbei standen trotz aller Vorsicht, so fügte es Gott, ihm vor den Augen zwei Bettler, einer aussätzig, der andere blind, in ärmlicher, das Elend verratender Gestalt. Der Prinz fragte mit Bedacht: „Was sind das für Leute und welche Lebensweise führen sie?“ Und eine Frage folgte der anderen: „Woher das? Wie lange das? Sind noch viele, die so leben?“ Man gab ihm kluge, aber nicht beruhigende Antworten, und der Prinz wurde immer ernster und betrübter, so dass seine Lebensfarbe welkte. Bald danach erblickte er einen Greis und mit ihm das abzehrende Alter und das Ende des Lebens. Da fiel Nacht in die Seele Josaphats, er sah die Gebrechen des Lebens, die Krankheiten, den Tod in der Nähe, und nach dem Tod was? – Das wusste er nicht. Schwerer Kummer lag auf seinem Herzen; doch er verbarg ihn vor seinem Vater.



    In den Einöden von Sennaar lebte ein Priester in stätem Umgang mit Gott. Groß war sein Geist und sein Herz eine Wohnstätte des Heiligen. Barlaam (so war sein Name), sah in einem Gesicht den Königssohn Josaphat, vernahm den Willen Gottes, machte sich auf und kam in Kaufmannskleidung in seine Residenzstadt, ging zu seinem Hofmeister und sagte: „Dein Knecht bringt aus fernem Land einen überaus köstlichen Edelstein, der seines gleichen nirgends findet, und er hat die Eigenschaft, den Geistigblinden das Auge der Weisheit zu öffnen, das Ohr zu schärfen, die Töne einer anderen seligen Welt zu hören, Seelenkrankheiten zu heilen, die feindseligen Geister des Abgrunds zu vertreiben.“ „Fremdling!, sprach der Hofmeister, hättest du nicht ein so ehrliches Gesicht, ich glaubte, du spottest.“ „Noch eins darf ich nicht vergessen“, versetzte der Kaufmann, „nur schuldlose Seelen und reine Augen vermögen den Wunderstein zu schauen, jeder andere würde vollends daran erblinden.“ „So bringe den Stein dem Prinzen“, entgegnete der Diener, „der hat eine kindliche Seele und ein reines Auge; das meine ist trüb, und die Seele befleckt“, und führte ihn zum Prinzen. Dem Josaphat war in diesem Augenblick gar wundersam ums Herz, ein großes Verlangen und große Hoffnung liefen durch seine Gefühle, er wusste nicht, was es sei, und doch war ihm sein Heil nahe. Er hieß den Kaufmann neben sich sitzen und, als sie allein waren, den Stein aufweisen. Da stand Barlaam auf und sprach: „Sonne deines Reiches! Auch ich habe einen König, der gab mir den Stein und sagte: Das Himmelreich ist gleich einem Sämann“ (Mt 13). Er deutete ihm das Gleichnis und wendete es an mit der Erklärung: „wer immer den Samen im guten Erdreich aufnimmt, der wird am Sonnenlicht aufwachsen, und selbst durch die Kraft des Wundersteines zum Licht werden, und vielfache Frucht bringen. An der Tüchtigkeit ist es gelegen, bewähre dieselbe, damit mich der weite Weg aus meiner Heimat nicht gereue.“ Josaphat: „Schon lange ist es wie Feuer in mir, ich werde noch verzehrt werden, wenn sich nicht eine Gottheit erbarmend meiner annimmt und Balsam in meine Seele gießt. Mich dünkt, du bist kein gemeiner Mensch, sondern ein Bote unseres Gottes, meine wunde Seele zu heilen.“ Barlaam: „In den Tagen der Vorzeit regierte ein mächtiger König. Einmal saß er im goldenen Wagen voll Majestät, wie die Gestirne den Mond, so umflossen ihn seine Höflinge. Auf einmal sprang er auf vom goldenen Sessel, warf sich nieder vor zwei Männern, die hager, zerrissen und schwarzen Angesichtes ihm begegnen, berührte den Saum ihres Kleides, und ehrte sie. Die Höflinge schämten sich, und sein Bruder bedeutete ihm, er hätte seiner Majestät vergessen, und die Höflinge geärgert. Des Abends befahl der König vor dem Palast seines Bruders die Totenposaune zu blasen, wie es Sitte war, wenn jemand dem Tod bestimmt war. Der Bruder erschrak und rüstete sich zum Tod. Des Morgens erschien er im Trauergewand mit seiner ganzen Familie vor dem Thron des Königs und weinte. Da sprach der König: O Unbesonnener! Wenn du dich von einem Boten deines Bruders so entsetzt, da du doch unschuldig bist, und gleiches Blut in deinen Adern fließt; warum ärgerst du dich, dass ich Ehrfurcht habe vor den Gesandten Gottes, die mir sündigen Menschen den Tod und die Ankunft des Herrn lauter verkünden, als Posaunenschall? Der Prinz ging getröstet nach Hause. Der König ließ aber 4 Kisten machen, 2 mit Gold überziehen und mit goldenen Schlössern vermachen, 2 mit Pech übergießen und mit Stricken zubinden; dann berief er den ganzen Hofstaat zu sich, und fragte: welche Kisten mögen wohl größeren Reichtum verschließen? Da war nur eine Stimme: „Die goldenen!“ Der König winkte, die Kisten wurden geöffnet, und sieh! Die goldenen enthielten nur Totenknochen und gräulicher Gestank stieg von ihnen auf; die anderen enthielten Balsam, Gold und Edelstein, und lieblicher Duft ging von ihnen aus. Alles verwunderte sich, und der König sprach: „Ihr Toren pflegt alles nur nach dem Schein zu schätzen. Ich ahnte in den zwei elenden Menschen eine königliche Seele voller Schönheit; darum habe ich sie vorgezogen denen, welche mit königlichem Gewand eine unkönigliche Seele bedecken. Prinz! Tue auch dergleichen.“ Josaphat: „Du bringst mich durch deine Rede in Erstaunen. Wer bist du, Seliger? Und wer ist dieser König, der dir das Gleichnis vom Samen gegeben hat?“ Barlaam: „Dieser König ist der König aller Könige. Von ihm geht Unsterblichkeit aus. Sein Thron ist hoch über alle. Der Glanz seines Thrones ist so groß, dass niemand, der ihn anschaut, am Leben bleibt. Er ist der dreimal Heilige, der Gott über alle Götter, der Unbegreifliche, der in Menschengestalt erschienen ist.“ Nun fuhr Barlaam fort und erzählte die Schöpfung des Paradieses, die Sünde, die Erlösung durch Christus, Als der Königssohn das alles vernommen hatte, wurde seine Seele voll Licht und Freude, er sprang vom Thron auf, fiel Barlaam in die Arme, weinte und sagte: „Wenn ich nicht irre, du Gesandter Gottes, so ist das der Wunderstein, den nur reine Seelen und reine Augen zu schauen vermögen, denn siehe! auf deine Rede ist Nacht und Trauer in meiner Seele verschwunden. Sind das nun die Kräfte des Wundersteines, oder weiß dein Geist von noch größeren Dingen?“ Barlaam: „Du hast mich recht verstanden, o Königssohn! Das Angesicht Gottes, das vor der Welt verborgen war, das ist endlich erschienen und offenbar geworden. Das Christentum ist der Wunderstein; höre ferner von seiner Kraft!“ Da erklärte er die Taufe, die Buße, das Wesen des Himmelreiches, den Glauben, den heiligen Wandel, die Auferstehung zum Gericht, die ewige Vergeltung. Josaphat: „Heiliger Mann, was soll ich tun, auf dass ich selig werde?“ Barlaam: „Tue Buße, und lasse dich taufen zur Vergebung der Sünden: so wirst du die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Dieser wird dich immer näher zur Erkenntnis des lebendigen Gottes bringen. O wie töricht ist der Mensch, der dem Fabelwerk glaubt, dem Nichts traut und das Leben von sich stößt!“ Auch dieses gab er durch ein Gleichnis zu verstehen. Nach vielen schönen Gesprächen wurde endlich dem Prinzen Barlaams Name bekannt, und jener verwunderte sich sehr wegen dessen strenger Lebensweise, und dem männlichen Streit gegen das Böse. „Aber“, sagte der Prinz, „wo nehmt ihr Speise und Kleider her in der Wüste?“ Barlaam: „Kräuter und Baumfrüchte, am Tau des Himmels befeuchtet, sind unsere Nahrung, und erhalten wir Brot on einem frommen Bruder, so essen wir es mit Danksagung gegenüber Gott. Schaffelle und raues Tuch ist unser Kleid.“ Josaphat: „Wo hast du dein Kleid gelassen?“ Barlaam riss das Oberkleid auf und stand da in gar dürftiger Bedeckung. Josaphat sah ihn schweigend an, erbarmte sich der Armut, und bot ihm und seinen Brüdern viele schöne Kleider an. Barlaam: „Das schickt sich nicht, den Leib mit schönem Gewand zu zieren, da man das Kleid des Ungehorsams ausgezogen und Christus angezogen hat, überdies mit dem Mantel himmlischer Fröhlichkeit bedeckt ist.“ Josaphat empfing darauf die Taufe. Und nachdem beide Freunde lange gebetet hatten, nahm Barlaam Abschied von Josaphat, mit dem Versprechen, ihn wieder zu sehen, ließ ihm auf seine Bitte den Mantel zurück, und bezog seine Einöde.



    Die Bekehrung Josaphats wurde bekannt, und von einem Bediensteten dem König berichtet. Dieser wurde überaus traurig und wollte Barlaam durch Marter zwingen, seinem Sohn die Religion der Väter wieder zurückzugeben; allein Gott hatte ihn schon dem Ansinnen und Zorn des Königs entzogen und in Sicherheit gebracht. Da bestellte der König nacheinander einen Weltweisen und einen Schwarzkünstler, die durch eitle Vernunftschlüsse und Zauberei dem Sohn die neue Religion verleiden und die alte Religion wieder beibringen sollten. Allein weil das Licht größer war, als die Finsternis, so wurden beide ebenfalls für Christus gewonnen. Daraufhin wurde eine andere Verführungskunst angewandt: weibliche Personen wurden ihm als die einzigen Aufwärter gelassen, sie sollten durch ihre Reize den Prinzen verführen. Aber Gott wachte über ihn und zeigte ihm in einem Traum auf einer Seite die herrlichsten Lustgärten, und auf der anderen Seite einen feurigen Kerker. Eine Stimme deutete ihm das Gesicht: „Jener ist den Reinen, dieser den Unreinen bestimmt, die sich mit Lüsten beflecken.“



    Und wie im König das Reich des Satans herrschte, so glänzte im Sohn der Wunderstein des Christentums im siebenfachen Glanz hervor. Der Vater wurde des vergeblichen Kampfes gegen Josaphats siegende Entschlossenheit müde, teilte mit ihm das Reich, um nicht ganz seine Liebe zu verlieren. König Josaphat pflanzte das Kreuz in seine Standarte und auf die Türme der Hauptstadt; seine christliche Milde gewann ihm das Herz der Untertanen und sein Eifer ihre Seelen für Gott. Wie Abener das Leben ausgenossen, er starb in hohem Alter, in ihm der Satan, und da er merkte, seine Götter können ihm nicht helfen, über Josaphat aber sei die Hand des Herrn, schrieb er ihm eigenhändig: „Sohn des Himmels und auch der meine! Schwarze Gedanken steigen in meiner Seele auf und rauben mir alle Süßigkeit des Lebens. Ich habe meine Augen aufgetan und gesehen, wie alle meine Herrlichkeit sich zum Untergang neigt, während dir die Sonne ewiger Glorie hienieden schon aufgeht. Ich habe in das Buch meines Lebens geschaut und finde darin nichts als eitle Torheit und Sünde; ich habe mein Angesicht vom Licht der Wahrheit abgewandt, das Heil von mir gestoßen, nur meine Begierden zu Göttern gemacht. Sohn!, rette deinen Vater vor der nahen Verzweiflung, reiße mich heraus aus meiner fürchterlichen Ungewissheit des Lebens oder des Todes!“ Durch den Sohn wirkte Gottes Gnade in dem Vater, und durch den, welcher zum Heil in die Welt kam, wurde der Vater zum Himmel wiedergeboren. Abener starb wenige Jahre nach seiner Taufe in den Armen seines Sohnes, und Josaphat regierte an seiner Statt das ganze Reich. Nach vierzig Lebensjahren wurde Josaphat des irdischen Reiches müde, seine Seele suchte ein anderes Reich, sein Geist einen anderen Thron in einem anderen Land. Er übergab das Reich dem Barachias, einem frommen Christen, nahm rührend Abschied von seinem Volk, und eilte heimlich der Wüste zu. Er fand endlich einen Einsiedler, der ihm Barlaams Zelle zeigte. Dieser, von Gott gemahnt, erkannte den Josaphat, fiel ihm in die Arme, und nahm ihn zum Gefährten des Lebens in seine Höhle auf. Aber nicht lange ging es, Barlaam starb, Josaphat schloss ihm die Augen und begrub ihn neben der Höhle. Josaphat lebte in strenger Buße, in stätem Umgang mit Gott, wurde vieler Gesichte gewürdigt, die ihm das ewige Leben und dessen Herrlichkeit aufschlossen. Er sah auch Barlaams Herrlichkeit, seines Vaters Krone und die seine, die ihm bereitet war. Heilige Sehnsucht löste ihn auf, sein Geist entschwand der Erde und wurde aufgenommen in das ewige Himmelreich. Bei dreißig Jahren lebte er noch in der Wüste, das Kreuz des Herrn zur Erlösung betrachtend, seine Heilkraft in der Seele aufnehmend. Jener Einsiedler, der ihn zu Barlaam geführt hatte, begrub ihn, und brachte den Verlauf des Lebens dem Barachias zur Nachricht.



    Außer Jesus Christus dem Gekreuzigten ist kein Heil. Hast du das erfahren? Und wenn nicht, so ist er vergeblich für dich gekreuzigt worden.



    Verleihe, o Herr, durch die Fürbitte des heiligen Barlaam und Josaphat, dass wir aus ihren Beispielen lernen, die Wohltat unseres Glaubens zu schätzen, die Welt zu fliehen, das Zeitliche zu verachten und Gott und das Ewige allein zu suchen. Amen.


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum27.11.2025 08:53
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes





    Von der christlichen Wachsamkeit



    Willst du um den Himmel ringen,

    Hüte wachsam dich vor Schlingen.

    Weh dem Menschen, der nicht wacht,

    Er versinkt in Todesnacht.



    1. Oft und dringend ermahnt der Herr seine Jünger zur Wachsamkeit, und damit wir nicht etwa meinen, diese Ermahnung gehe sie allein an, fügt er bei: "Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!" (Markus 13,37) Unser himmlischer Lehrer kannte den Menschen. Er wusste, dass er über seinen wesentlichsten Pflichten gern einschlummert, dass er der Wachsamkeit und Anstrengung bald überdrüssig wird, dass nur Drohungen oder Furcht vor einem entsetzlichen Übel ihn aufschrecken, und nur die Hoffnung auf irgend ein großes Gut ihn wachsam erhält. Damit wir aber, wenn die ewigen Gegenstände dieser Furcht und Hoffnung verzögert werden, nicht in Gleichgültigkeit und Schlafsucht versinken, und diese großen Wahrheiten nicht mehr auf uns einwirken, sprach er oftmals warnend: Wachet und betet!"



    2. Beherzigen wir diese Worte unseres Herrn, und lassen wir uns von den Kindern dieser Welt nicht beschämen. Schläft etwa der Geizige, wenn er durch seine Wachsamkeit einen großen Schatz gewinnen kann? Oder schläft der Ehrsüchtige, der nach einer Ehrenstelle ringt, die er sicher ist zu erlangen, für die er Fleiß, Sorgfalt und Wachsamkeit anwendet? Oder aber schläft, nach dem Gleichnis des Herrn, ein Hausvater, wenn er weiß, dass Diebe bei ihm einbrechen wollen? Wie weit mehr Ursache haben wir zu wachen, die wahren Güter unserer Seele, die Güter der Gnade, zu bewahren und zu vermehren.



    3. Alle Schmach verdient ein Held, der ein Königreich erobern will, wozu alle Mittel ihm zu Gebote stehen, wenn er es aus Nachlässigkeit und Schlafsucht verliert. Verdienen aber wir selbst nicht ewige Schmach, die wir ein ewiges Reich erobern sollen, das zu erlangen Gott alle Mittel uns gegeben hat, wenn wir, statt zu kämpfen, vor Überdruss einschlafen, zumal da wir wissen, dass wir, wofern wir dies Reich nicht erobern, ewig unglücklich sein werden? So wachen wir denn und sind wir unablässig auf unserer Hut, da zahllos die Feinde sind, die an der Eroberung dieses himmlischen Reiches uns hindern wollen. 1. Thessalonicher 5,4+6: "Ihr aber, Brüder, lebt nicht im Finstern, so dass euch der Tag nicht wie ein Dieb überraschen kann. Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum25.11.2025 15:25
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes






    Von der Zeit



    O Zeit, du Strahl der Ewigkeit entschwebt,

    Wie selig ist, wer weise dich verlebt;

    Du lohnest ihm mit ew`ger Himmelslust,

    Doch Sünder peinigt ewig dein Verlust.



    1. Es gibt keinen Augenblick, worin du nicht ein unermessliches Gewicht himmlischer Glorie erkaufen könntest. Wirst du diese große Wahrheit niemals beherzigen? Wer für jede einzelne Sekunde einen leichten zeitlichen Gewinn dir verhieße, würde ohne Zweifel deine Aufmerksamkeit wecken. Wie also geschieht es, dass die wahren, ständigen Güter der Ewigkeit sie nicht wecken? Du achtest nun den unendlichen Wert der Zeit als nichts. Gilt es, dich zu ergötzen, zu belustigen, dann erscheint die längste Zeit dir kurz. Gilt es aber deinem Heil, dann scheint jeder Augenblick dir unerträglich lange. Willst du etwa, den hohen Preis der Zeit zu erkennen, warten, bis du keine mehr zu verlieren hast?



    2. Gott, der mit höchster Freigebigkeit alle Güter des Lebens verleiht, ist dennoch mit der Zeit so zurückhaltend, dass er nur einen Augenblick auf einmal verleiht. Nur der gegenwärtige Augenblick ist dein, und schnell wie dein Gedanke ist auch dieser Augenblick entflohen. Wer aber kann mit Sicherheit auf den künftigen Augenblick rechnen? Nur der gegenwärtige Augenblick ist eigentlich mein. Nur ihn habe ich, für meine Ewigkeit zu wirken. Und die größte aller Torheiten ist es, ihn zu verlieren. Die Gottlosen sagen: "Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot." (1. Korinther 15,32b) Dieser Ausspruch flößt einer christlichen Seele Entsetzen ein, sie spricht vielmehr umgekehrt: Tun wir Buße und halten wir uns bereit, denn vielleicht sterben wir morgen.



    3. Die Zeit eilt und kehrt nicht zurück. Von ihr hängt meine Ewigkeit ab. Verliere ich sie, so verliere ich mich selbst auf ewig. Indessen steht es bei uns, durch ihre glückselige Verwendung, durch Vervielfältigung unserer guten Werke und verdoppelten Eifer sie zu ersetzen. Ist sie aber einmal für uns abgelaufen, dann seufzen wir ihr vergeblich nach. Dieser Verlust ist die ewige Verzweiflung der Verdammten. Werden wir doch durch ihre Torheit weise. Verwenden wir sie mit aller Sorgfalt, Schätze zu erwerben, die uns den Himmel erkaufen. Epheser 5,15-16: "Achtet also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht töricht, sondern klug. Nutzt die Zeit; denn diese Tage sind böse."


    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Tages-Gebete Datum25.11.2025 15:21
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet am 25. November



    Allerheiligste Jungfrau, die du das Licht der Welt in deinem jungfräulichen Schoß getragen und viele Jahre immer vor Augen hattest, welche großen Dinge müssen dir dadurch klar geworden sein. Du erhieltest die hohe Einsicht des unsichtbaren und ewigen Lebens, um dagegen die sichtbaren und vergänglichen Güter dieser Welt gering zu schätzen und als leere Eitelkeit anzusehen. Gib mir, o huldvolle Jungfrau, dass auch ich, durch dieses Licht des Glaubens erleuchtet, nichts achte, wünsche und begehre, als Gott und was mich zu Gott führen kann. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Katharina



    O Gott, der Du die heilige Katharina zur Siegerin über die Weisheit und die Verfolgungen dieser Welt gemacht hast, verleihe uns auf ihre Fürbitte, dass wir die schädlichen Reize der Welt allzeit fliehen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Bei Ribadeniera erzählt Equilinus, ein frommer Bischof, wie die heilige Katharina so frühzeitig zum christlichen Glauben gekommen ist. Es ist ihr nämlich als Kind die seligste Jungfrau mit dem Jesuskindlein im Traum erschienen, und Jesus hat von ihr, weil sie noch nicht getauft war, die Augen abgewendet. Dies hat die junge Katharina bewogen, sich im Glauben zu unterrichten und taufen zu lassen. Nach empfangener Taufe hat sie wieder die vorige Erscheinung gehabt, mit dem Unterschied, dass Jesus zu ihr ganz freundlich war, und ihr einen Ring an den Finger gesteckt hat.

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Katharina stammte aus königlichem Geschlecht und wurde im 4. Jahrhundert in der Gelehrtenstadt Alexandrien geboren. Reich war sie und schön; aber weit mehr als Reichtum und Schönheit schätzte sie die Wissenschaft. Tag und Nacht lernte sie und las viele Bücher. Auch wurde sie nicht müde, auf die gelehrten Reden weiser Männer zu lauschen, und über alles, was sie hörte, dachte sie nach. So kam es, dass sie mit der Zeit unvorstellbar klug wurde und auf alle Fragen, die man an sie richtete, eine gute Antwort wusste. Die Leute staunten über sie und vermochten es kaum zu begreifen, dass ein Mädchen so klug sein konnte.



    Was Katharina wusste, war allerdings nur irdische Wissenschaft, denn sie war eine Heidin, die von der himmlischen Weisheit noch nichts gehört hatte. Von einem Einsiedler wurde sie im wahren Glauben unterrichtet und zum Christentum bekehrt. Da erkannte sie, dass der heilige Apostel Paulus Recht hatte, als er schrieb, die Weisheit dieser Welt sei vor Gott nur Torheit. Ohne Unterlass las Katharina in den heiligen Schriften und wurde dadurch auch in den Wahrheiten der heiligen Religion so bewandert, dass sie sich schließlich nirgendwo besser auskannte als im Katechismus.



    Um jene Zeit brach in Alexandrien eine Christenverfolgung aus, und auch Katharina sollte gezwungen werden, vor einem Götzenbild im Tempel Weihrauch zu streuen. Sie tat es aber nicht, vielmehr setzte sie dem Kaiser, der zugegen war, mit klugen und tapferen Worten auseinander, dass der Götzendienst Lug und Trug sei.



    Der Kaiser erzürnte sich über die Rede, aber widerlegen konnte er sie auch nicht, und weil er sich selbst nicht mehr zu helfen wusste, ließ er die gelehrtesten Männer aus der Stadt, fünfzig an der Zahl, zusammenrufen und trug ihnen auf, die Weisheit des Christenmädchens zu besiegen.



    Anfangs hatte Katharina einen harten Stand, denn sie sah sich allein fünfzig Männern gegenüber, aber Gottes Weisheit sprach aus der klugen Jungfrau, und sie redete so hell und klar, so warm und überzeugend, dass nicht sie von den Gelehrten, sondern die Gelehrten von ihr besiegt wurden. Samt und sonders bekehrten sich die Männer zum Christentum.



    Da kannte des Kaisers Wut keine Grenzen mehr. Katharina wurde gegeißelt und in den Kerker geworfen. Zwölf Tage lang ließ man sie ohne Speise und Trank, aber ein Engel erschien und stärkte sie. Dann sollte Katharina zu ihrer Peinigung auf ein Rad gespannt werden, das mit krummen Messern versehen war. Doch kaum hatte sie das Marterwerkzeug berührt, da brachen die Speichen, und das Rad sprang auseinander. Schließlich wurde die heldenhafte Blutzeugin enthauptet, und als sie tot war, kamen Engel, nahmen den heiligen Leib, trugen ihn nach dem Berg Sinai und begruben ihn dort, wo einst Gott auf zwei steinernen Tafeln die wahre und einzige Weisheit der Zehn Gebote verkündet hat.



    Von dieser Zeit an wird die heilige Katharina als die Patronin der Gelehrten hoch geehrt, und das geschieht mit Recht, denn dadurch, dass sie sich in der wahren Religion gut auskannte, hat sie die höchste Weisheit gefunden, die es gibt. Die höchste Weisheit lernt man aus dem Katechismus.


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