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#1

Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vom Augenblick der Empfängnis bis zum natürlichen Tod

in Leben und Sterben 19.04.2013 20:30
von Aquila • 7.054 Beiträge

Der Beginn des menschlichen Lebens ist im Augenblick der Empfängnis !

Das ungeborene beseelte Kind entwickelt sich also
nicht erst "zum" Menschen....
sondern entwickelt sich
a l s
Mensch!

Dies untermauert auch der folgende Auszug aus dem Dokument
"Donum Vitae"
der Glaubenskongregation aus dem Jahre 1987 ( unter dem damaligen Kardinal Ratzinger als Präfekten !)

:
-
"Ein menschliches Wesen muss
vom Augenblick der Empfängnis an als Person geachtet und behandelt werden,
und infolgedessen muss man ihm
von diesem Augenblick an die Rechte der Person zuerkennen und darunter vor allem das unverletzliche Recht jedes unschuldigen menschlichen Wesens auf Leben
"



Das menschliche Leben ist heilig von der Empfängnis bis zum natürlichen Tode !
Kein Mensch hat irgendein "Recht" diese Heiligkeit anzutasten.
So sind denn auch Abtreibung - die Ermordung von.ungeborenen beseelten Kindern -
sowie die
Euthanasie - die Beihilfe zum Selbstmord, beschönigend auch "Sterbehilfe" genannt -
schreckliche Verbrechen
.



Jeder Mensch
ist
mit der Empfängnis

b e s e e l t !!!!

und hat die Würde eines der Seele nach

e i n z i g a r t i g e n

EBENBILDES
der allerheiligsten Dreifaltligkeit, GOTTES...
und ist dazu berufen,
Anteil zu haben
am der Göttlichen Dreifaltigen HERRLCHKEIT !


Die Heilige Schrift bezeugt dies sehr schön:

"Ps 139,13
Denn du hast mein Inneres geschaffen, /
mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ps 139,14
Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. / Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.
Ps 139,15
Als ich geformt wurde im Dunkeln, / kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, / waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Ps 139,16
Deine Augen sahen, wie ich entstand, / in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, / als noch keiner von ihnen da war.
Ps 139,17
Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, / wie gewaltig ist ihre Zahl!

–-

Jer 1,5
Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt(....)

"


Aus dem Katechismus:


"2270

Das menschliche Leben ist
vom Augenblick der Empfängnis an absolut zu achten und zu schützen.
Schon im ersten Augenblick seines Daseins sind
dem menschlichen Wesen die Rechte der Person zuzuerkennen, darunter das
unverletzliche Recht jedes unschuldigen Wesens auf das Leben[Vgl. DnV 1,1.].

"„Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt“(Jer 1,5) [Vgl. Ijob 10,812; Ps 22,10-11.].
"
„Als ich geformt wurde im Dunkeln, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, waren meine Glieder dir nicht verborgen“" (Ps 139,15).


2271

Seit dem ersten Jahrhundert hat die Kirche es für
moralisch verwerflich erklärt, eine Abtreibung herbeizuführen.
Diese Lehre hat sich nicht geändert und
ist
unveränderlich.
Eine direkte, das heißt
eine als Ziel oder Mittel gewollte, Abtreibung stellt ein
schweres Vergehengegen das sittliche Gesetz dar:

"„Du sollst … nicht abtreiben noch ein Neugeborenes töten“("Didaché 2,2) [Vgl. Barnabasbrief 19,5; Diognet 5,5; Tertullian, apol. 9].

„Gott, der Herr des Lebens, hat nämlich
den Menschen die
hohe Aufgabe der
Erhaltung des Lebens übertragen, die auf eine menschenwürdige Weise erfüllt werden muß.
Das Leben ist daher
von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen.
Abtreibung und Tötung des Kindes sind
verabscheuenswürdige Verbrechen
“ (GS 51,3)."

-


Aus der Enzyklika "Evangelium vitae" des sel. Papst Johannes Paul II.:

"Unsere Aufmerksamkeit will sich aber im besonderen auf eine andere Art von Angriffen"konzentrieren, die das werdende und das zu Ende gehende Leben betreffen,
Angriffe, die "im Vergleich zur Vergangenheit neue Merkmale aufweisen und ungewöhnlich ernste Probleme aufwerfen:"deshalb, weil die Tendenz besteht, daß sie im Bewußtsein der Öffentlichkeit den »Verbrechenscharakter« verlieren und paradoxerweise »Rechtscharakter« annehmen, so daß eine regelrechte"gesetzliche Anerkennung durch den Staat und die darauf folgende Durchführung mittels des kostenlosen Eingriffs durch das im Gesundheitswesen tätige Personal"verlangt wird
[....]
Das Recht auf Abtreibung, Kindestötung und Euthanasie zu fordern und es gesetzlich anzuerkennen heißt der menschlichen Freiheit eine "perverse, abscheuliche Bedeutung "zuzuschreiben: nämlich die einer"absoluten Macht über die anderen und gegen die anderen. "Aber das ist der Tod der wahren Freiheit: »Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde[/« ("Joh"8, 34).

"»Ich muß mich vor deinem Angesicht verbergen"« ("Gen "4, 14): "die Verfinsterung des Sinnes für Gott und den Menschen"


-

Die segensreiche Enzyklika "Evangelium vitae" in Gänze:

http://www.vatican.va/holy_father/john_p...m-vitae_ge.html

-


zuletzt bearbeitet 21.01.2021 20:14 | nach oben springen

#2

RE: Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vom Augenblick der Empfängnis

in Leben und Sterben 19.04.2013 22:37
von blasius (gelöscht)
avatar

Liebe Leserinnen und Leser,

hallo Aquila,

in deinem Bericht fehlt etwas ganz wichtiges, und sehr trauriges.

Mehr dazu in diesem Zitat:

Sternenkinder

Wog ein tot geborenes Baby unter 500 Gramm, war es bisher kein Mensch, sondern mir Klinikmüll. Es wurde dem Standesamt nicht angezeigt und musste nicht einmal bestattet werden. Eine betroffene Familie aus Hessen konnte das nicht ertragen; sie kämpfte mit Erfolg für eine Gesetzesänderung.

Als "Sternenkinder" werden die Kinder bezeichnet, die mit einem Gewicht von weniger (oder mehr) als 500 Gramm vor, während oder nach der Geburt versterben. Der poetischen Wortschöpfung liegt die Idee zugrunde, Kinder zu benennen, die „den Himmel“ (poetisch: die Sterne) „erreicht haben, noch bevor sie das Licht der Welt erblicken durften.“

Der Begriff Sternenkinder richtet den Fokus auf das Kind selbst (im Gegensatz zu Begriffen wie Fehlgeburt und Totgeburt). Er berücksichtigt die intensive Bindung, die vor allem viele Mütter und Väter bereits zum ungeborenen Kind entwickeln und die deswegen oft intensive und langanhaltende Trauer, die dessen Tod verursacht. Dieser gefühlsmäßigen Bindung widerstrebt die Bezeichnung Fehlgeburt oder Totgeburt für das verstorbene kleine Wesen und die diesen Worten zugrundeliegende Ansichten und Verfahrensweisen. So wurden etwa Fehlgeburten mit dem Klinikmüll entsorgt.

Das hessische Elternpaar Barbara und Mario Martin, das 2007 und 2008 drei Kinder früh verloren hatte, richtete eine Petition an den Bundestag, über eine Änderung der Personenstandsgesetzgebung künftig auch Kinder von weniger als 500 Gramm über den Eintrag in das Personenstandsregister als Personen anzuerkennen und somit auch eine reguläre Bestattung zu ermöglichen. Bis dahin galten Totgeborene mit einem Gewicht von unter 500 Gramm als Fehlgeburten und wurden personenstandrechtlich nicht erfasst. Sie waren somit juristisch überhaupt nicht existent. Die Petition des Paares wurde im Petitionsausschuss unterstützt und befürwortend der Bundesregierung vorgelegt, die 2012 den Gesetzgebungsprozess einleitete. Der Entwurf des Änderungsgesetzes sieht eine Änderung der Personenstandsverordnung dahingehend vor, dass auch ein totes Kind mit weniger als 500 Gramm auf dem zuständigen Standesamt beurkundet werden kann. Bereits 1994 war die Grenze zwischen rechtlicher Existenz und Nichtexistenz eines Kindes auf Initiative der Elterninitiative Regenbogen von 1000 auf 500 Gramm Gewicht abgesenkt worden. Mit einem Gewicht von unter 500 Gramm tot geborene Kinder wurden teilweise mit dem Klinikmüll entsorgt. Eine Berliner Firma verarbeitete diesen Müll, einschließlich der Föten, zu einem im Straßenbau verwendeten Granulat. Teilweise wurden die totgeborenen Kinder auch Pharmaunternehmen zu Forschungszwecken überlassen.

Im Mai 2012 schlugen zwei Minister dem Kabinett vor, auch tot geborenen Kindern mit einem Gewicht von unter 500 Gramm eine „Existenz“ zu geben. Der Deutsche Bundestag hat Anfang Februar 2013 einstimmig beschlossen, das Personenstandsrecht zu ändern. Soweit der Bundesrat zustimmt, können Eltern von tot geborenen Kinder – auch rückwirkend und unabhängig von ihrem Geburtsgewicht – diese standesamtlich eintragen lassen.

Die Neuregelung kann zwar den Schmerz über den Verlust eines Kindes nicht lindern. Aber sie ermöglicht Eltern, wenigstens einen würdigen Abschied von ihrem Kind zu nehmen.

http://www.theology.de/themen/sternenkinder.php


zuletzt bearbeitet 28.09.2013 12:07 | nach oben springen

#3

RE: Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vom Augenblick der Empfängnis

in Leben und Sterben 27.09.2013 14:28
von Aquila • 7.054 Beiträge

Heute wird bereits Kindern und Jugendlichen das Seelengift der pseudowissenschaftlichen
- von der wahren Wissenschaft längst ad absurdum geführten -
"Evolutionslehre" gleichsam eingetrichtert.

Wir werden bei Gelegenheit in einer eigenen Thematik die Lügen der pseudowissenschaftlichen "Evolutionslehre" näher beleuchten.

An dieser Stelle wollen wir eine verheerende Folge dieser Seelenverschmutzung anreissen.
Den Raub der traditionellen Schöpfungslehre der Kirche aus den Herzen der Menschen und damit der Aufstieg der
falschen Propheten der "Evolutionstheorie", deren Gedankengut mit dazu geführt ,
das ungeborene beseelte Kind zum "Freiwild" einer durch die Entfesselung der ungeordneten begierlichen Leidenschaften entstellten
Spass- und Auslebegesellschaft zu erklären.

Heute wird in den Schulen bewusst die Entwicklung des ungeborenen beseelten Kindes
a l s
die eines Menschen unterschlagen.
Wohl durchdacht, denn ansonsten bräche die aufgetischte Lüge einer ang. Entwicklung erst "zum" Menschen einem Kartenhaus gleich
In sich zusammen.

Anschließend nun einige Bemerkungen über die ersten drei Monate der Entwicklung
eines ungeborenen beseelten Kindes
ALS
Mensch.....

Eine befruchtete EIZELLE
besitzt bereits das GESAMTE detailliert Programm der MENSCHLICHEN Entwicklung ...

...Geschlecht, Augen, Haut- und Haarfarbe...etc..

sie beginnt sogleich sehr schnell zu wachsen....
am
4. Tag nach der Empfängnis
nistet sie sich bereits in die mütterliche Gebärmutter ein....
bereits
ALS
sich entwickelter MENSCH !


Bereits
in der 3. Schwangerschaftswoche
beginnt das Herz zu schlagen.
in der 6. Woche mit ca. 140 Schlägen / Minute !


In der
7. Schwangerschaftswoche....
beginnt sich das ungeborenen beseelte Kind
zu bewegen....
schliesst bereits seine Augenlider !


In der
9. Schwangerschaftswoche....
sind bereits die Fingerabdrücke ersichtlich !


In der
10. Schwangerschaftswoche....
beginnt das ungeborene beseelte Kind...
die Augen zu schliessen, zu schlucken und gar die Stirn zu runzeln !


In der
11. Schwangerschaftswoche
ist das ungeborenen beseelte Kinde
bereits ca. 5 cm gross und ist unverkennbar bereits als Baby erkennbar !


In der
12. Schwangerschaftswoche....
hat das ungeborene beseelte Kind
bereits einen unverkennbaren Lebensrhythmus....
es schläft, wacht wieder auf und übst bereits seine Muskeln !
Es kann bereits
den Mund öffnen und schliessen und
trainiert
- durch das Atmen von Fruchtwasser -
die Atemorgane
und....
bewegt bereits die Zehen !



Und nun die
grausame "Logik" der von der pseudowissenschaftlichen "Evolutionslehre" genährten Kultur des Todes...

bis zu diesem Entwicklungsstadium
- der 12. Schwangerschaftswoche ! -

wird die
ERMORDUNG
eines solchen ungeborenen beseelten Kindes
"straffrei" erklärt....


Welch ein Verbrechen !


Man bedenke:

Auch
unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS
- empfangen vom HEILIGEN GEISTE und geboren aus der Jungfrau Maria -
hat sich nach der Empfängnis vom HEILIGEN GEIST....
wie jedes andere ungeborene beseelte Kind
- freilich als GOTT-MENSCH -
entwickelt...


zuletzt bearbeitet 27.09.2013 14:31 | nach oben springen

#4

RE: Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vom Augenblick der Empfängnis

in Leben und Sterben 27.09.2013 21:40
von blasius (gelöscht)
avatar

Lieber Aquilla, liebe Leserinnen und Leser,

ist eine Eizelle schon vor der Befruchtung beseelt?

Zitat von Aquilla:
Anschließend nun einige Bemerkungen über die ersten drei Monate der Entwicklung
eines ungeborenen beseelten Kindes
ALS
Mensch.....

Eine befruchtete EIZELLE
besitzt bereits das GESAMTE detailliert Programm der MENSCHLICHEN Entwicklung ...


Dass eine befruchtete Eizelle das gesammte Programm der Entwicklung und des Lebens
eines Meschen enthält ist eindeudig.

Eine Vision?


Das gesammte Programm ist bestimmt schon vor der Vereinigung der Eizellen vorhanden.
Es ist in der Göttlichen Schöpfung erschaffen und im großen SchöpfungsPlan Gottes schon
ewig vohanden.

Die Seele ist der „Speicher“ von diesem „Programm“ und nur im Menschlichen Fleisch
kann es sich ausdrücken, ausleben, neues erleben , lösen und erlösen, danach wieder absterben.
Das Menschliche Gehirn birngt es ans Licht, ans Tageslicht und zum Ausdruck,
das Gehirn kann diese Programm schützen, beinflussen erhellen oder verdunckeln lassen.

Die Seele ist die Herrin, das Fleisch ist die Magd, denn dadurch, daß die Seele ihrem Leib das Leben mitteilt,
hat sie ihn in der Gewalt, und der Leib gibt sich im Empfangen des Lebens der Seele hin.


Hildegard von Bingen (1098 - 1179), deutsche Mystikerin, Äbtissin und Naturwissenschaftlerin, katholische Heilige


Info. Aus:
http://www.abtei-st-hildegard.de/?p=699

“Scivias”-Kodex: Tafel 5: Die Seele und ihr Zelt
Scivias-Kodex


„Es sieht alle Menschen, die ins Leben kommen, genau voraus,
mögen sie einst verworfen oder gerettet werden.“ (Scivias I. 4. 9.)

Der kosmologischen dritten Vision folgt eine Vision mit anthropologischen Ansätzen. Sie schildert den Weg des Menschen von den ersten Regungen im Mutterschoß bis zur Trennung der Seele vom Leib. Dem reichen Gedankengut entsprechend gehören zu der Vision drei Miniaturen. Die erste, die wir nun betrachten, mutet auf den ersten Blick kompliziert an, aber die Auslegung Hildegards hilft, die einzelnen Elemente zu verstehen.

Die liegende Frau mit einem Kind im Schoß auf dem linken Feld lässt vermuten, dass es hier um die Empfängnis des Menschen geht. Das glänzende Viereck bedeutet das Vorauswissen Gottes: „Es sieht alle Menschen, die ins Leben kommen, genau voraus, mögen sie einst verworfen oder gerettet werden.“ (SV I.4. 9.) Es stellt sich sofort die Frage: “Was soll der Mensch tun, wenn Gott im voraus alles weiß, was er verfügen wird?“ (ebd.) Die Frage nach dem Verhältnis zwischen göttlichem Vorauswissen und menschlicher Freiheit durchzieht die ganze christliche Geschichte. Dabei ist zu betonen, dass Vorauswissen nicht mit Vorherbestimmung gleichgesetzt werden darf. Gott bestimmt keinen Menschen zum Bösen. Hildegard stellt sich der Klärung des Problems, in dem sie in dieser Vision verdeutlicht, dass menschliche Freiheit sich nur im guten Handeln und im wahren Lobpreis Gottes verwirklichen kann, das böse und gottlose Handeln demgegenüber aber die Freiheit des Menschen verkehrt. In einem durchaus überraschenden Bild drückt Hildegard aus, dass diese Freiheit des Menschen von seinen Eltern beeinflusst wird: Die Menschen, die auf der Miniatur Milch in Gefäßen tragen und daraus Käse bereiten, deuten darauf hin, dass Männer und Frauen die Menschensamen in ihren Leibern tragen, und je nachdem welche Qualität der Same hat, werden die Eigenschaften des gezeugten Menschen geprägt. Aber der Mensch wird dadurch keineswegs determiniert; ihm ist die Freiheit anvertraut und damit die Verantwortung für sein Leben aufgegeben.

Weiterhin sehen wir auf dem linken Feld der Miniatur, dass ein Feuerstrahl die Seele, das Herz des Menschen, in Besitz nimmt, sein Gehirn berührt und sich durch alle Glieder hindurch ergießt. Nachdem sich der Mensch so im Mutterschoß gebildet hat und geboren ist, beginnt er, sich zu Taten zu regen. (SV I.4.16.) Drei Pfade, wie Hildegard sie nennt, trägt der Mensch in sich: die Seele, die Sinne und den Körper, wobei die Kräfte der Seele weiter gegliedert werden in: Erkenntnis, Wille, Gemüt und Verstand. Mit ihnen allen zusammen wirkt der Mensch in seiner Leib-Seele-Einheit seine Taten. In der berühmtem Baum-Allegorie erklärt Hildegard die Funktionen dieser Kräfte im Menschen: „Die Seele ist für den Körper, was der Saft für den Baum ist, und ihre Kräfte entfaltet sie wie der Baum seine Gestalt. Die Erkenntnis gleicht dem Grün der Zweige und der Blätter, der Wille den Blüten, das Gemüt ist wie die zuerst hervorbrechende, der Verstand wie die voll ausgereifte Frucht. Der Sinn endlich gleicht der Ausdehnung des Baumes in die Höhe und Breite.“ (SV I.4.26.)

Der Weg des Menschen ist vom Kampf gekennzeichnet. In einer großen allegorischen Rede beklagt die Seele die damit verbundenen Leiden. Die Bilder des rechten Feldes der Miniatur geben die mannigfaltigen Anfechtungen der pilgernden Seele wieder. Die hässlichen Tiere und die Folter auf der Kelter versinnbildlichen die Angriffe des Teufels und die von der eigenen Psyche kommenden bedrohlichen Triebe. Inmitten der Qualen bekommt die Seele Kraft und Trost in der Erinnerung an ihre Heimat, an die Mutter Zion. Endlich gelangt die Seele zum Zelt, das sich als ein uraltes Symbol der Menschheit erweist. Das Zelt gilt als Heimat in der Heimatlosigkeit, und ist zwar noch keine bleibende Stätte, aber eine Vorwegnahme der ewigen Heimat. Übertragen bedeutet das Zelt den Selbststand der menschlichen Persönlichkeit: der Mensch findet darin sein eigenes Profil und wird fähig, sich gegen die Gefährdungen zu schützen, sich der Welt zu öffnen und auch Geborgenheit zu finden.

Sr. Maura Zátonyi OSB


Liebe Grüße, blasius


zuletzt bearbeitet 28.09.2013 12:08 | nach oben springen

#5

RE: Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vom Augenblick der Empfängnis

in Leben und Sterben 27.09.2013 23:11
von Aquila • 7.054 Beiträge

Lieber blasius

Vielen Dank für diesen Hinweis auf die im "Scivias-Kodex" hinterlassenen Visionen
und deren Auslegungen durch die hl. Hildegard von Bingen .


Deine Eingangsfrage

"ist eine Eizelle schon vor der Befruchtung beseelt?"

muss mit einem

Nein

beantwortet werden.

Der Beleg dazu aus dem Katechismus:

-
366
Die Kirche lehrt,
daß jede Geistseele unmittelbar von Gott geschaffen ist
[Vgl. Pius XII., Enz. ,,Humani generis" 1950: DS 3896; SPF 8.]-
sie wird nicht von den Eltern ,,hervorgebracht" -
und daß sie unsterblich ist [Vgl. 5. K. im Lateran 1513: DS 1440.]:
sie geht nicht zugrunde, wenn sie sich im Tod vom Leibe trennt,
und sie wird sich bei der Auferstehung von neuem mit dem Leib vereinen.
-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 28.09.2013 01:14 | nach oben springen


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