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RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 04.05.2014 00:10von Aquila • 7.220 Beiträge
Lieber blasius
Ich möchte an den Auszug aus dem Konzil v. Trient über die
unermessliche
Hoheit und Erhabenheit des hl. Messopfers mit folgenden Zitaten anschliessen :
Der hl. Pfarrer v. Ars:
"Alle guten Werke zusammengenommen kommen an den Wert des Messopfers nicht gleich,
weil sie Werke der Menschen sind;
die heilige Messe aber ist ein Werk Gottes
Nach der Wandlung ist der liebe Gott da wie im Himmel....
Wenn der Mensch dieses Geheimnis erfassen könnte, würde er sterben.
Wenn man wüsste, was die Heilige Messe ist, würde man sterben !
Nur im Himmel wird man erkennen,
welche Auszeichnung es ist, die heilige Messe darzubringen und mitfeiern zu können.
Ach mein Gott, wie sehr ist ein Priester zu beklagen, der das wie etwas Gewöhnliches verrichtet."
Der hl. Franz v. Sales:
"Aus Liebe muss Der empfangen werden, Der sich uns nur aus Liebe geschenkt hat
Die heilige Messe ist die Sonne der geistlichen Uebungen, das Herz der Andacht,
die Seele der Frömmigkeit, die Flamme der göttlichen Liebe,
der Abgrund der Güte Gottes und das kostbare Mittel,
wodurch uns Gott Seine Gnade zuwendet."
Der hl. Bernhard v. Clairvaux:
"Es ist unmöglich, dass ein Christ, der oft und andächtig dem heiligen Messopfer beiwohnt,
eines bösen Todes sterbe"
Der hl. Leonardo von Porto Maurizio:
"Eine einzige heilige Messe ist mehr wert als alle Schätze der Erde;
denn wir bringen dem ewigen Vater Seinen eingeborenen Sohn zum Opfer dar."
--
Das Werk
- "Die Nachfolge Christi"- von Thomas v. Kempen
ist neben der Heiligen Schrift
die meistverkaufte Schrift innerhalb der Heiligen Mutter Kirche....
Anschliessend wunderschöne, sehr tiefsinnige Worte über die
unermessliche Kostbarkeit des allerheiligsten Altarsakramentes:
-
"Siehe,Noach,
der gerechte Mann, hat am Bau der Arche hundert Jahre gearbeitet,
um mit einigen wenigen gerettet zu werden!.
Und ich, wie soll ich mich in einer einzigen Stunde vorbereiten können,
den Schöpfer der Welt mit Ehrfurcht zu empfangen?
Mose,
Dein grosser Diener und besonderer Freund,
baute eine Lade aus unverweslichem Holze, die er mit reinstem Golde überzog,
um die Gesetzestafeln darein zu legen.
Und ich unreines Geschöpf wage es,
Dich, den Gesetzgeber selbst und den Spender des Lebens,
so leicht in mich aufzunehmen?
Salomo,
der weiseste unter den Königen Israels,
baute an seinem prachtvollen Tempel sieben Jahre zur Ehre deines Namens,
feierte acht Tage das Fest der Tempelweihe,
brachte tausend Friedensopfer dar
und liess die Bundeslade feierlich unter Posaunenklang zu der für sie hergerichteten Stätte bringen.
Und ich, unglücklicher und ärmster der Menschen,
wie soll ich Dich in mein Haus führen?
Ich weiss kaum eine halbe Stunde andächtig zuzubringen;
ja, könnte ich es nur einmal in würdiger Weise eine knappe halbe Stunde!
Es besteht eben doch ein
grosser Unterschied
zwischen der Bundeslademit ihren heiligen Gottesgaben
und
Deinem allerreinsten Leibe mit Seinen unaussprechlichen wirkenden Kräften,
zwischen jenen gesetzlichen Opfern, den Sinnbildern des Kommenden,
und
dem wahren Opfer Deines Leibes, worin alle früheren Opfer ihre Erfüllung finden.
Wenn man nun damals vor der Lade des Bundes so andächtig war
und sich im göttlichen Lobe nicht genug tun konnte,
welche Ehrerbietung und Andacht müssten ich und das ganze christliche Volk aufbringen
vor Christus im Sakramente und beim Empfange Seines allerheiligsten Leibes
[....]
Herr, wie wunderbar Dein Wirken, wie mächtig Deine Kraft,
wie untrüglich Deine Wahrheit!
Denn Du hast gesprochen, und alles ist geworden,
und gerade das ist geworden, was Du geboten hast.
Es ist ein Wunder, doch bei aller Unbegreiflichkeit glaubwürdig,
daß Du, Herr, mein Gott, wahrer Gott und Mensch,
in der unscheinbaren
G e s t a l t
des Brotes und Weines ganz zugegen bist und,
obwohl der Mensch dich geniesst, doch unverzehrt bleibst.
[....]
So freue dich denn, meine Seele, und danke dem Herrn für diese edle Gabe und für den ausgesuchten Trost,
den er dir in diesem Tale der Tränen zurückgelassen hat.
Denn sooft du dieses Geheimnis feierst und den Leib Christi empfängst,
sooft wirkst du das Werk deiner Erlösung und nimmst du an allen Verdiensten Christi teil.
Die Liebe Christi
nimmt ja niemals ab, und der Schatz seiner Sühne
erschöpft sich nie.
Daher mußt du dich immer wieder erneuern
und vorbereiten und das grosse Geheimnis des Heiles aufmerksam betrachten.
So wichtig, so neu und lieb muß dir das heilige Messopfer vorkommen,
wenn du es darbringst oder mitfeierst,
als wenn an eben diesem Tage erst Christus in den Schoß der Jungfrau herabstiege,
Menschwürde und am Kreuze hängend für das Heil der Menschen litte und stürbe
[....]
Erleuchte meine Augen,
damit sie dieses so große Geheimnis zu schauen vermögen.
Stärke meinen Glauben,
daß ich ohne Zweifel an es glauben kann.
Denn es ist Dein Werk,
nicht Menschenwerk,
Deine heilige Einsetzung,
nicht Menschenerfindung.
Keiner ist fähig, dieses Geheimnis von sich aus zu fassen und zu begreifen,
ein Mysterium,
das sogar den scharfen Geist der Engel übersteigt.
Wie könnte also ich unwürdiger Sünder,
ich Staub und Asche ein so heiliges Geheimnis erforschen und begreifen?
Herr, in der Einfalt meines Herzens, in gutem, festem Glauben
und auf dein Geheiss nahe ich mich Dir mit Vertrauen und Ehrfurcht
und glaube in Wahrheit,
dass Du, Gott und Mensch, hier im Sakramente gegenwärtig bist.
Du willst, daß ich Dich empfange und mich in Liebe mit dir vereinige.
Darum bitte und flehe ich zu Dir,
Du wollest mir in Deiner Güte die besondere Gnade dazu verleihen,
damit ich ganz in Dir aufgehe und in überfliessender Liebe keinem andern Troste mehr geöffnet bin.
Du willst, daß ich Dich empfange und mich in Liebe mit Dir vereinige.
Darum bitte und flehe ich zu Dir,
Du wollest mir in Deiner Güte die besondere Gnade dazu verleihen,
damit ich ganz in Dir aufgehe und in überfließender Liebe keinem andern Troste mehr geöffnet bin.
Ist doch dieses erhabene und würdige Sakrament das Heilmittel für Leib und Seele,
die Arznei gegen jede Krankheit des Geistes.
Es heilt meine Gebrechen,
bändigt die Leidenschaften,
schlägt die Versuchungen nieder oder mindert deren Heftigkeit,
giesst grössere Gnaden ein,
bringt Wachstum in der Tugend,
festigt den Glauben,
stärkt die Hoffnung,
entzündet und steigert die Liebe."
-
Zur weiteren Vertiefung siehe bitte hier:
Hl. Messe vermehrt die Gnade und die himmlische Glorie
und hier:
Die eucharistische Vereinigung
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
-
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 07.06.2014 00:15von Aquila • 7.220 Beiträge
Liebe Mitglieder, liebe Leser/innen
S.E. Erzbischof Lefebvre hat in einer Predigt
im Jahre 1983 in Trient sehr schön dargelegt,
weshalb sich die protestantischen Gemeinschaften auf Irrwege
und begeben und somit Irrlehren verbreitet haben.
Die Zurückweisung der hl. Tradition führte sie in die Häresie:
-
[....]
Der Protestantismus war zu der damaligen Zeit tatsächlich überaus gefährlich.
In Europa sind ganze Länder in diese Häresie gefallen.
Die Häretiker haben viele Gläubige von der Kirche und vom Lehramt der Kirche abgebracht.
Sie gebrauchten die Worte:
„Dieses Lehramt wird nicht benötigt.
Durch die Hilfe und Inspiration des Heiligen Geistes können wir selbst erkennen,
was die Schrift besagt.“
Diese Meinung stellte einen tiefgreifenden Bruch mit der Kirche dar.
Wenn das Lehramt der Kirche nicht mehr gebraucht wird,
wo wird dann die Menschheit enden?
Die Kirche ist die Lehrmeisterin und für das Lehren geschaffen.
Das muß unser Grundprinzip sein.
Einige Bischöfe, Kardinäle und sonstige kirchlichen Amtsträger erfüllen sicher nicht ihre Pflicht. Trotzdem ist die Kirche immer die „mater et magistra“,
die Mutter und Lehrmeisterin.
Während dieser Epoche haben die Protestanten viele Getaufte dazu gebracht,
sich von der Kirche abzuwenden.
Sie behaupteten, der Heilige Geist würde jedem von uns die Fähigkeit
und die Inspiration zur Auslegung der Heiligen Schrift verleihen.
Jeder, der die Heilige Schrift liest, hat zu wissen, was die Inspiration besagt.
Nach der Lehre der Protestanten benötigen wir keine Überlieferung.
Diese Auffassung widerspricht der Geschichte,
da es die Überlieferung bereits vor der Heiligen Schrift gab.
Nur durch die Überlieferung konnte man die Heilige Schrift definieren und den Kanon der inspirierten Bücher festlegen.
Die gleiche Vorgehensweise findet man auch auf dem Konzil von Trient.
Der Kanon wurde erneut festgelegt, um alle heiligen Bücher zu erfassen.
Außerdem wurde bekräftigt, daß die
Heilige Schrift nicht alleine die Quelle der Offenbarung,
sondern auch die Überlieferung und das Lehramt der Kirche darstellt.
Gerade das Lehramt der Kirche hat das Wort Jesu Christi durch die Apostel empfangen.
Die Apostel haben zuerst gesprochen und gelehrt.
Erst dann haben sie angefangen zu schreiben.
Daraus entstand die Heilige Schrift.
So lehrt es die Geschichte.
Das Konzil von Trient hatte erklärt,
daß die Heilige Schrift im Zusammenhang mit der Überlieferung gesehen werden muß.
Die Überlieferung ist für die Kirche unentbehrlich, um wirklich die Offenbarung Jesu Christi zu lehren.
[....]
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Lehre von der Tradition- Was es mit dem „Treffen" des Papstes Franziskus ?
in Wenn etwas der Klärung bedarf 10.06.2014 22:04von blasius (gelöscht)
Zitat:
Die Bewahrung des Glaubens und unserer katholischen traditionellen Identität ist aber erstrangig und bleibt unser erstes Prinzip."
Was es mit dem
„Treffen" des Papstes Franziskus
mit Mgr. Fellay auf sich hat
LAB 82-300x206Am 10. Mai 2014 veröffentlichte die englische Website Rorate Caeli unter dem Pseudonym „Adfero" eine „exklusive Nachricht", deren Quellen – ihm gemäss – nicht publik gemacht werden dürfen.
Diese „exklusive Nachricht", welche verschiedene Medien übernommen haben, will aufdecken, dass Mgr. Fellay, der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Papst Franziskus getroffen habe. Am 11. Mai liess die römische Presseagentur i.media verlautbaren, dass die beiden Assistenten von Mgr. Fellay, Pater Niklaus Pfluger und Pater Alain Marc Nély, einer Privatmesse des Papstes beigewohnt hätten.
Die beiden Patres Pfluger und Nély haben nie an einer Privatmesse des Papstes teilgenommen, und die Journalisten, welche dies behaupten, hätten Mühe, den Tag dieses angeblichen Messebesuchs anzugeben. Nun die Fakten:
Am 13. Dezember 2013 begab sich Mgr. Fellay mit seinen beiden Assistenten auf Anfrage der Kommission Ecclesia Dei für ein informelles Treffen nach Rom. Am Ende dieser Unterredung lud Erzbischof Guido Pozzo, Sekretär der Kommission, die Gesprächsteilnehmer zum Mittagessen in das Gästehaus Santa Marta ein, wo sich ihnen Bischof Augustine Di Noia, der beigeordnete Sekretär der Kongregation für die Glaubenslehre, beigesellte. In diesem grossräumigen Refektorium nimmt der Papst täglich seine Mahlzeiten abseits von den anderen Gästen ein.
Mgr. Pozzolegte Wert darauf, Mgr. Fellay dem Papst vorzustellen, als dieser den Speisesaal verlassen wollte. Es kam zu einem kurzen Austausch, in welchem Papst Franziskus sich gemäss den üblichen Höflichkeitsformen äusserte: „Es freut mich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben." Darauf erwiderte Mgr. Fellay, dass er viel bete. Der Papst seinerseits bat ihn, für ihn zu beten. So geartet war das „Treffen", welches nur ein paar Sekunden dauerte.
In einem Interview mit der Zeitschrift Le Rocher c'est le Christ (Ausgabe: April/Mai) gab Mgr. Fellay auf die Frage Hat es seit der Wahl von Papst Franziskus offizielle Bemühungen seitens Rom gegeben, wieder in Kontakt mit Ihnen zu treten? zur Antwort: „Es gibt eine ‚inoffizielle'Annäherung Roms, um mit uns Kontakt aufzunehmen und damit hat es sich. Ich habe nicht um eine Audienz ersucht, wie ich es nach der Wahl Papst Benedikt XVI. machen konnte. Zur Zeit liegen für mich die Dinge sehr einfach: wir bleiben, wie wir sind. Gewisse Leute wollten aus den näheren Kontakten mit Rom im Jahre 2012 schliessen, dass ich die Notwendigkeit einer kanonischen Anerkennung als höchstes Prinzip erachte. Die Bewahrung des Glaubens und unserer katholischen traditionellen Identität ist aber erstrangig und bleibt unser erstes Prinzip."
(Quelle : FSSPX/MG - DICI vom 12/05/14)
[1]vgl. http://www.piusx.ch/suisse/die-brudersch...rnite-st.-pie-x
http://pius.info/generalhaus/stellungnah...-und-mgr-fellay
RE: Lehre von der Tradition- Der Abfall vom Glauben
in Wenn etwas der Klärung bedarf 01.07.2014 22:48von blasius (gelöscht)
Der Abfall vom Glauben
Samstag, den 25. Januar 2014 um 09:47 Uhr
Der Heilige Vater hat im Dezember einen der ersten Mitglieder seines Ordens, den Jesuiten Peter Faber heiliggesprochen. Petrus Faber hat sehr große Verdienste auch für die Verteidigung des Glaubens in unserem Heimatland erworben. Er war der erste Jesuit in Deutschland. Nach der Bekanntgabe der Heiligsprechung wurde der neue Heilige von vielen „progressiven Katholiken" in Deutschland zu einem der Vorkämpfer des modernen Ökumenismus gemacht.
In seinem geistlichen Tagebuch, dem „Memoriale" schreibt der große Heilige im Anschluss an ein Gespräch mit den Protestanten in Aschaffenburg die folgenden Überlegungen nieder, die heute auch auf viele liberale und progressive Katholiken zutreffen könnten.
7. Januar
217 Am Sonntag in der Oktav der Erscheinung brachte ich die Messe unter anderem in der Meinung dar, sie möge Dankesopfer und Dankesgabe sein für alles, was ich schulde und was ich bisher immer schuldig geblieben bin, und wofür ich nie genügend werde danken können: Für all die Gaben an Glauben und geistlicher Demut, die mir und den anderen Katholiken nicht nur auf unsere eigenen Bitten, sondern auch auf das Gebet der Kirche hin und in Anbetracht des Glaubens der Kirche eingegossen wurden.
218 Hier vermerkte und erkannte ich, wie jene, die von der Kirche abfallen, zuerst in jenen Werken und Übungen erlahmen, die Gottes Gnade und seinen « verschiedenen Geistesgaben» (Röm I 2, 6) entstammen; so daß sie in der Folge all das geringzuschätzen und abzutun beginnen, was sie nicht als Erwerb aus eigener Einsicht verteidigen.
So fangen sie an, Vernunftgründe für ihren Glauben und ihre Hoffnung zu suchen und ziehen dabei alles in Zweifel - und so verschütten sie, was ihnen der Heilige Geist eingegossen, und gehen des echten Glaubens verlustig, der im Glauben der Kirche und in der Gemeinschaft der Heiligen gründet.
Ist das alles verschüttet, dann fangen sie an, einen eigenen Glauben nach eigenem Gutdünken aufzustellen und zu suchen: Jeder sucht sich Glaubensgründe zusammen und beurteilt sie; er sucht sich Schriftstellen, sucht ihre Auslegung, urteilt darüber - und so suchen sie sich ihren Glauben oder besser: ihre Privatmeinungen und Irrtümer selbst zusammen.
219 Wenn sie dagegen einen zu ihren Irrtümern hinüberziehen wollen, dann verlangen sie von ihm als Grundlage und Voraussetzung, daß er allen «Fanatismus» ablege - denn so nennen sie es, wenn einer unerschütterlich, und wie es sich für einen wahren katholischen Christen gehört, an den Lehren und Entscheidungen der Kirche und an der Autorität der Kirchenlehrer festhält.
Wenn einer aber in ihrem Sinne «den Fanatismus ablegt », was heißt das anderes als daß er den katholischen Glauben abwirft und ihn aus freien Stücken verliert - und damit auch die Einfalt und Demut des im Glaubensgehorsam «gefangenen» (2 Kor 10, 5) Verstandes.
Und haben sie einen aus dieser heiligen und heilsamen « Gefangenschaft » weggeführt, dann fordern sie ihn auf, seinen Glauben, gleich den anderen, in der Schrift und mit Vernunftgründe zu suchen, ohne einen anderen Richter beizuziehen als sein eigenes Gutdünken.
Und wenn einer bei diesem Suchen inne wird, daß er seinen Glauben verloren hat oder wenigstens im Begriffe steht, ihn unmerklich zu verlieren, dann sagen sie ihm, man müsse den Glauben von Gott zu erlangen suchen und man müsse sich die Urteilskraft erwerben, kraft derer man selbständig über die Schrift und das übrige zu urteilen vermag. Der Glaube sei eine Gabe Gottes, und nicht alle hätten den Glauben usf. - was zwar sehr wahr ist, was aber in diesem Sinne und an dieser Stelle doch nicht zur Erbauung dient. Hier wäre vielmehr die Erkenntnis am Platz, daß einer diese Gaben aus eigener Schuld verschleudern und verlieren kann. Wer so aus eigener Schuld den Glauben verloren hat, den er einst besaß, als er noch an den Worten und Auslegungen der katholischen Kirche festhielt und die katholischen Lehrer nicht fahren gelassen hatte: der darf sich nicht wundern, wenn er festgestellt, wie er auf anderen Wegen, den Wegen seines eigenen Urteiles, den Glauben zwar sucht, aber nicht findet; er darf auch nicht den Schluß ziehen, Gott wolle ihm den Glauben nicht geben - Er will ja jedem den Glauben geben; aber nicht, solange einer außerhalb der Kirche leben will, wo es kein « Heil», kein « Leben » und keine «Auferstehung» [Kreuzesmesse] gibt.
Jeder Gläubige und katholische Christ verfügt über mancherlei Schriftverständnis und über Gnadengaben aller Art; doch wollte einer für jede dieser Gaben die Vernunftgründe und die Schriftstellen oder heiligen Worte, worauf sie gründen, aus eigener Kraft aufsuchen und aus eigener Kraft beurteilen – er erlitte manchen Schaden.
Aus: Petrus Faber: Memoriale. Geistliches Tagebuch, Johannes Verlag, S. 180ff.
Quelle:
http://pius.info/archiv-news/752-fr%C3%B...all-vom-glauben
RE: Lehre von der Tradition- 04.09.2014 Vatikan vor Kontakt mit den Traditionalisten der Piusbruderschaft
in Wenn etwas der Klärung bedarf 06.09.2014 21:21von blasius (gelöscht)
04.09.2014
Vatikan vor Kontakt mit den Traditionalisten der Piusbruderschaft
Auf eine Neues
Kommt wieder Bewegung in die seit eineinhalb Jahren stagnierenden Einigungsbemühungen zwischen dem Vatikan und den Piusbrüdern?
Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der Präfekten der Glaubenskongregation, hat sich zu erneuten Gesprächen bereit erklärt.
Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte am Donnerstag eine Mitteilung der traditionalistischen "Priesterbruderschaft St. Pius X.", ihr Oberer Bernard Fellay werde demnächst in Rom zu einem informellen Treffen mit Kardinal Gerhard Ludwig Müller, dem Präfekten der Glaubenskongregation, zusammenkommen.
Ein genauer Termin für diese erste Begegnung der beiden - im Gespräch war der 21. September - wurde nicht genannt.
Seit der Wahl von Papst Franziskus tat sich nichts im "Fall" der Piusbrüder, der die zweite Pontifikatshälfte von Benedikt XVI. intensiv beschäftigt hatte und der im Januar 2009 mit der Rücknahme der Exkommunikation für vier Traditionalisten-Bischöfe einen weltweiten Aufschrei ausgelöst hatte, weil unter ihnen der Holocaustleugner Richard Williamson war.
Am 22. Februar 2013 war ein letztes Ultimatum des Vatikan an die seit 1988 getrennten Traditionalisten verstrichen. Weder leistete Fellay die geforderte Unterschrift unter die "lehrmäßige Präambel" mit ihrer Verpflichtung auf das vollständige kirchliche Lehramt, noch zog Rom eine Konsequenz. Zuvor war sogar vom endgültigen Bruch, von der offiziellen Bestätigung eines Schismas die Rede gewesen.
Papst Franziskus hatte von Anfang an deutlich gemacht, dass er wie sein Vorgänger an einer friedlichen Lösung mit den konservativen Piusbrüdern interessiert sei und darauf setze, dass noch einmal Gespräche in Gang kommen. Das jetzige Treffen Müller-Fellay bestätigt diese Linie. Im Übrigen war bereits Franziskus selbst, der in Argentinien manche Kontakte zu Piusbrüdern unterhielt, einmal "zufällig" mit Fellay zusammengetroffen: Im Dezember im Speisesaal des Gästehauses Santa Marta, wo der Schweizer mit Mitgliedern der zuständigen Vatikankommission "Ecclesia Dei" zu Abend aß.
Seit geraumer Zeit kursiert im Vatikan für den Kontakt zu den Piusbrüdern die Formel "Geduld und Festigkeit": Die vorgelegte dogmatische Präambel sei "gleichsam die Tür, durch welche die Piusbruderschaft und die ihr zugehörenden Personen in die volle Gemeinschaft der Kirche eintreten können", betonte Müller mehrfach. "Diese Tür steht offen, wir schließen sie nicht. Aber es gibt auch kein Hintertürchen."
Papst: Kein Zurück hinter das Konzil
Und auch der Papst stellte wiederholt klar, wie wichtig für ihn ein entschiedenes Festhalten an dem vom Konzil eingeschlagenen Kurs der Kirche ist und dass es kein Zurück hinter das Konzil geben dürfe - Äußerungen, die nicht auf Abstriche oder Kompromisse am kirchlichen Lehramt und den Konzilien hindeuten, einschließlich des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Zugleich signalisierte Franziskus aber auch eine Offenheit in Fragen der Liturgie und ihrer alten Form, wenn dabei die Einheit der Kirche gewahrt bleibe.
Bei ihrem bevorstehenden Treffen dürften Müller, der seit 2012 als Kongregationspräfekt amtiert, und Fellay über Möglichkeiten und Wege einer Fortsetzung der Kontakte beraten: ob der theologische Expertendialog fortgesetzt oder unter veränderten Vorgaben nochmals aufgenommen werden soll, ob man eine Reflexionspause einlegt ober ob es andere Wege und Verfahren für eine Annäherung oder ein Nebeneinander geben könnte. Es muss also zunächst geklärt werden, ob und wie Rom und Econe weitermachen und zusammenbleiben wollen. Aber sicher wird Franziskus sehr daran interessiert sein, gemeinsam mit Kardinal Müller seinen Beitrag zur Aufarbeitung dieser seit 26 Jahren andauernden schmerzhaften Trennung zu leisten.
Johannes Schidelko
(KNA)
http://www.domradio.de/themen/vatikan/20...iusbruderschaft
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