![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
|


Robert Francis Prevost: Papst Leo XIV. - 08.Mai 2025
Robert Francis Prevost: Papst Leo XIV. - 08.Mai 2025
in
von Blasius • 3.987 Beiträge
Als erster Augustiner auf dem Papstthron ist er nach Franziskus der zweite Papst aus Amerika. Im Gegensatz zu Jorge Mario Bergoglio stammt der 69-jährige Robert Francis Prevost jedoch aus dem Norden des Kontinents. Seit 2023 leitete er das Dikasterium für die Bischöfe, im gleichen Jahr erhob Papst Franziskus ihn zum Kardinal.
Annuntio vobis... Robert Francis Prevost ist Leo XIV.!
Der neue Bischof von Rom wurde am 14. September 1955 in Chicago, Illinois, geboren. Sein Vater, Louis Marius Prevost, ist französischer und italienischer Abstammung, die Mutter, Mildred Martínez, ist spanischer Abstammung. Er hat zwei Brüder, Louis Martín und John Joseph.
Ausbildung und Eintritt in den Augustinerorden
Prevost lernte zunächst am Kleinen Seminar der Augustiner, danach an der Villanova University in Pennsylvania, wo er 1977 sein Examen in Mathematik und Philosophie ablegte. Am 1. September desselben Jahres begann er sein Noviziat in der Ordensgemeinschaft der Augustiner (OSA) in St. Louis in der Provinz „Mutter vom Guten Rat“ in Chicago. Am 2. September 1978 legte er seine erste Profess ab, am 29. August 1981 folgte die ewige Profess.
Studium und Weihe in Rom
Anschließend wurde er an der „Catholic Theological Union“ in Chicago ausgebildet und schloss sein Theologiestudium ab. Im Alter von 27 Jahren wurde er von seinen Vorgesetzten nach Rom geschickt, um an der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin (Angelicum) Kirchenrecht zu studieren. In Rom wurde er am 19. Juni 1982 im Augustinerkolleg von Santa Monica durch den belgischen Erzbischof Jean Jadot, damals Vizepräsident des Päpstlichen Rates für die Nichtchristen (heute Dikasterium für den interreligiösen Dialog), zum Priester geweiht.
Erste Missionsjahre in Peru
Prevost erhielt 1984 seine Approbation und wurde im folgenden Jahr, während er seine Promotion vorbereitete, in die Augustinermission in Chulucanas, Piura, Peru (1985-1986) entsandt. Im Jahr 1987 verteidigte er seine Doktorarbeit zum Thema „Die Rolle des Ortspriors des Augustinerordens“ und wurde zum Direktor für Berufungen und zum Missionsdirektor der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Olympia Fields, Illinois (USA), ernannt.
Ausbilder, Professor, Seelsorger
Im darauffolgenden Jahr begab er sich wieder nach Peru, in die Mission in Trujillo. Dort wirkte er als Leiter des gemeinsamen Ausbildungsprojekts für Augustiner-Aspiranten aus den Vikariaten Chulucanas, Iquitos und Apurímac. Elf Jahre lang war er Prior der Gemeinschaft (1988-1992), Ausbildungsleiter (1988-1998) und Lehrer der Professen (1992-1998), sowie in der Erzdiözese Trujillo Gerichtsvikar (1989-1998) und Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moral im Großen Seminar „San Carlos y San Marcelo“. Gleichzeitig war er mit der pastoralen Betreuung der Pfarrei „Unsere Liebe Frau, Mutter der Kirche“, später St. Rita (1988-1999), in den armen Randbezirken der Stadt betraut. Von 1992 bis 1999 war er auch Administrator der Pfarrei „Unsere Liebe Frau von Monserrat“, ebenfalls in Trujillo.
Führungsverantwortung im Orden
1999 wurde er zum Provinzialoberen der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Chicago gewählt, zweieinhalb Jahre später wählten ihn seine Mitbrüder auf dem Ordentlichen Generalkapitel des Augustinerordens zum Generalprior. 2007 wurde er für eine zweite Amtszeit bestätigt.
Im Oktober 2013 kehrte er in seine Augustinerprovinz in Chicago zurück, wo er Ausbildungsleiter im Augustinerkloster, Erster Rat und Provinzvikar war; diese Ämter hatte er inne, bis ihn Papst Franziskus am 3. November 2014 zum Apostolischen Administrator der peruanischen Diözese Chiclayo ernannte und als Titularbischof von Sufar in den Stand eines Bischofs erhob. Er trat am 7. November im Beisein des Apostolischen Nuntius James Patrick Green in die Diözese ein und wurde gut einen Monat später, am 12. Dezember, Fest Unserer Lieben Frau von Guadalupe, in der Kathedrale St. Maria zum Bischof geweiht.
Sein bischöfliches Motto lautet „In Illo uno unum“: Worte, die der heilige Augustinus in einer Predigt - der Auslegung von Psalm 127 - zitierte, um zu betonen, dass „wir Christen zwar viele sind, aber in dem einen Christus eins sind“.
Vertrauen der Bischofskonferenz
Am 26. September 2015 wurde er von dem argentinischen Papst zum Bischof von Chiclayo ernannt, im März 2018 zum zweiten Vizepräsidenten der peruanischen Bischofskonferenz gewählt, in der er auch Mitglied des Wirtschaftsrats und Vorsitzender der Kommission für Kultur und Bildung war.
Am 13. Juli 2019 wurde er von Franziskus in den Kreis der Mitglieder der Kongregation für den Klerus aufgenommen und im darauffolgenden Jahr zum Mitglied der Kongregation für die Bischöfe (21. November) berufen. Am 15. April 2020 ernannte ihn der Papst auch zum Apostolischen Administrator der peruanischen Diözese Callao.
Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und Kardinalserhebung
Am 30. Januar 2023 berief ihn Franziskus als Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika nach Rom und ernannte ihn zum Erzbischof. Im Konsistorium vom 30. September desselben Jahres erhob er ihn schließlich zum Kardinal im Rang eines Kardinaldiakons und übertrug ihm als Titelkirche die Augustinerkirche in Rom, die der heiligen Monika geweiht ist. Prevost nahm sie am 28. Januar 2024 in Besitz. Als Leiter des Dikasteriums nahm er an den letzten Apostolischen Reisen von Papst Franziskus sowie an der ersten und zweiten Sitzung der 16. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode zur Synodalität teil, die vom 4. bis 29. Oktober 2023 bzw. vom 2. bis 27. Oktober 2024 in Rom stattfanden. Erfahrung in synodalen Versammlungen hatte er allerdings bereits in der Vergangenheit als Prior der Augustiner und Vertreter der Union der Generaloberen (UGS) gesammelt.
In der Zwischenzeit, am 4. Oktober 2023, wurde er von Franziskus zum Mitglied in verschiedenen Dikasterien berufen: für die Evangelisierung (Sektion für die Neuevangelisierung und die neuen Teilkirchen); für die Glaubenslehre; für die orientalischen Kirchen; für den Klerus; für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens; für Kultur und Bildung; für die Gesetzestexte; der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt.
Am 6. Februar 2025 schließlich erhob der argentinische Papst Prevost zum Kardinalbischof des suburbikarischen Bistums Albano.
Gebet für den Papst
Während des letzten Krankenhausaufenthalts seines Vorgängers im „Gemelli“-Krankenhaus leitete Prevost am 3. März auf dem Petersplatz den Rosenkranz für die Gesundheit von Franziskus.
(vatican news)

RE: Robert Francis Prevost: Papst Leo XIV. - 08.Mai 2025
in
von Andi • 1.080 Beiträge
Grüß Gott zusammen,
danke @Blasius das du den Beitrag über den neuen Papst schon erstellt hast. War gerade im Begriff das zu tun.
Es kam wie ich schon befürchtet habe, denn Papst Leo XIV. - Robert Francis Prevost war ein Kardinal den Franziskus berufen hatte und nun zum Papst gewählt wurde. Er hatte in seiner 1.Rede auch oft Franziskus gewürdigt und auch von Synodalität geredet. Die Anhänger von Franziskus haben im TV schon gefeixt das er die Linie von Franziskus fortführen wird. Wenigstens kam er nicht mit einem weissen Gewand wie Franziskus heraus und hat auch ein Ave Maria mit der Bevölkerung auf dem Petersplatz gebetet.
Meine Eindruck ist, das Leo XIV Franziskus light ist. Wenn man bedenkt das so Kardinäle wie Marx oder Woelki anwesend waren und über 100 Andere die Fraziskus berufen hatte muss man sich nicht wundern das sowas herauskommt. Kardinal Müller war noch von Papst Benedikt XVI berufen worden. Davon hätte Papst Benedikt XVI
mehr berufen sollen aber Franziskus hat nun die kath.Kirche nachhaltig zerstört. Dann noch ein Nachteil: Papst Leo XIV. ist erst 69 j.alt und das ist für kirchliche Maßstäbe ja noch jung.
Gruss Andreas
Philipper 2,10
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:,Jesus Christus ist der Herr, - zur Ehre Gottes, des Vaters.

RE: Robert Francis Prevost: Papst Leo XIV. - 08.Mai 2025
in
von Aquila • 7.354 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Auch von mir ein Danke an Dich, lieber @Blasius, für das Eröffnen dieses Threads über unseren neuen Papst Leo XIV.
Lieber @Andi
Ja, auch meine ersten Eindrücke waren etwas zwiegespalten - "Dialog", "synodal" sind Anlehnungen an Franziskus - doch unter dem Strich dennoch nicht in Resignation verfallend.
Die Gründe hierfür möchte ich kurz darlegen:
Kardinal Robert Francis Prevost - der nun neu gewählte Papst Leo XIV. scheint mir ein klassischer "Kompromisskandidat" zu sein.
Er ist als Angerhöriger des Augustinerordens natürlich sozial und missionarisch, gilt aber in Glaubensfragen als dogmatisch!
Seine liturgische Kleidung zeugt von einem wieder gut katholischen Papstverständnis ( ganz anders als bei Franziskus ) Alles in allem wie erwähnt ein "Kompromisskandidat" mit dennoch dogmatisch konservativer Gewichtung in Glaubensfragen. So lehnt er etwa auch die Weihe von Frauen in welcher Form auch immer ab.
Die Namenswahl des neuen Papstes ist kein Zufall:
Wie schon erwähnt handelt es sich bei Papst Leo XIV. um einen Angehörigen des Augustinerordens, der - wie alle Orden - sich besonders sozial und missionarisch engagieren.
Papst Leo XIII. wiederum war denn auch der erste Papst, der eine Sozialenzyklika der Kirche verfasste, nebst vielen weiteren Enzykliken und war ein grosses Verehrer der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria. Er war ein Verfechter einer traditionellen Ordnung ( Restauration der hochmittelalterlichen Ordnung !) von Kirche und Staat . Ebenso förderte er den römischen Zentralismus (!)
Dies alles muss im Hinterkopf bleiben, wenn nun in Zukunft viel die Rede vom neuen Papst Leo XIV. sein wird.
Zusammenfassend:
Ja, es sind Züge zu erkennen, die strukturell an das Pontifikat von Franziskus anknüpfen.
Es bleibt freilich abzuwarten, inwiefern Papst Leo XIV. nun in Glaubensfragen seinem Namensvorgänger - Leo XIII. - nachfolgen wird, der als fest in der Tradition der Kirche verwurzelt galt und u.a. die Freimaurerei und deren Machenschaften scharf verurteilte
Viele Grüsse

RE: Robert Francis Prevost: Papst Leo XIV. - 08.Mai 2025
in
von Blasius • 3.987 Beiträge
Erste Ansprache und Segen des neuen Papstes Leo XIV.[/b]
https://www.domradio.de/video/erste-ansp...papstes-leo-xiv
"Friede sei mit euch allen", mit diesem Ruf hat der erste Papst aus den USA: Leo XIV. die jubelnden Menschen auf dem Petersplatz am Donnerstagabend begrüßt. Er fuhr fort: "Ich hoffe, dass dieser Friedensgruß alle Völker und alle Menschen erreicht." Es sei "ein unbewaffneter und entwaffnender Friede", so der neue Papst.
Anknüpfend an seinen Vorgänger erklärte Leo XIV., dass Gott alle Menschen ohne Bedingungen liebe. Mit bewegten Worten erinnerte er an die schwache Stimme seines Vorgängers Franziskus, mit der dieser bei seinem letzten Segen am Ostersonntag gesprochen habe. Diesen Segen wolle er fortsetzen.
"Gott liebt euch alle",
https://www.domradio.de/video/erste-ansp...papstes-leo-xiv

RE: Robert Francis Prevost: Papst Leo XIV. - 08.Mai 2025
in
von Blasius • 3.987 Beiträge
Papst Leo XIV., der frühere Kardinal Robert F. Prevost, winkt nach seiner Wahl zum Papst am 8. Mai 2025 der Menge auf dem Petersplatz im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Reaktionen auf Papst Leo XIV. - Ein US-amerikanischer Papst
Kardinal Woelki freut sich über Papst Leo
Der deutsche Kardinal Rainer Maria Woelki nimmt an der Messe vor Beginn des Konklave teil. (dpa)
Der deutsche Kardinal Rainer Maria Woelki nimmt an der Messe vor Beginn des Konklave teil. / ( dpa )
Kardinal Rainer Maria Woelki als einer der drei deutschen wahlberechtigten Kardinäle freut sich live aus Rom: "Heute Nachmittag haben wir mit Leo XIV. einen neuen Heiligen Vater gewählt– das war ein wirklich bewegendes und auch tiefgehendes Ereignis und Erlebnis. Ich bin wirklich ganz froh und glücklich, dass wir so schnell einen neuen Heiligen Vater gefunden haben. Als wir alle gemeinsam eben mit ihm oben auf dem Balkon waren, habe ich die Freude und Dankbarkeit von Tausenden von Menschen gespürt – und auch die Herzlichkeit, mit der sie unseren neuen Papst begrüßt haben. Wir wollen für ihn beten und ihm all unsere Unterstützung versprechen.“ Mit Aufsteigen des weißen Rauches läutete der Decke Pitter im Kölner Dom 15 Minuten lang, die Glocken der anderen katholischen Kirchen im Erzbistum Köln schlossen sich mit einem Festgeläut an.
Kardinal Marx: Ein Mann des Zuhörens
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht in dem neuen Papst Leo XIV. einen Mann des Ausgleichs. Ihm habe sehr gut gefallen, dass der Papst das Wort "Friede" an den Anfang seiner ersten Ansprache gestellt habe, sagte der Erzbischof von München und Freising, der auch an der Papstwahl teilgenommen hatte, am Donnerstagabend im "heute journal" des ZDF.
Der Papst sei kein Politiker, sondern ein geistlicher Mensch der inspirieren wolle, betonte Marx. Friede bedeute, "dass Menschen sich begegnen auf Augenhöhe, tolerant sind, im Dialog sind, sich verstehen wollen". Nur so könne menschliches Miteinander gelingen. "Wenn wir das verlieren, in der Zeit der Polarisierung, dann ist das schrecklich", warnte der Kardinal.
Bätzing: "Akzente der Kontinuität zu Franziskus"
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hielt die Predigt beim
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Wahl des US-Amerikaners Robert Francis Prevost zum neuen Papst begrüßt. In seiner ersten Botschaft habe er "wichtige Akzente der Kontinuität zu Papst Franziskus gesetzt", erklärte der Limburger Bischof am Donnerstagabend und verwies auf den Friedensgruß des neuen Papstes, der den Namen Leo XIV. gewählt hat. Damit habe der neue Papst deutlich gemacht, "dass die Kirche auch weiterhin in internationalen Konflikten zur Vermittlung bereit ist", erklärte Bätzing. Der Bischof sieht zudem Rückhalt für den deutschen Kurs der Erneuerung der katholischen Kirche durch das neue Kirchenoberhaupt. "Gerade seine klaren Worte zu einer synodalen Kirche, die voranschreitet und für alle Menschen da sein will, sind eine Aussage, die uns auch als Kirche in Deutschland den Rücken stärkt", sagte Bätzing und bezeichnete die Wahl als "hervorragend". Der neue Papst werde "ein Brückenbauer im wahrsten Sinne des Wortes" sein, sagte Bätzing: "Leo XIV. steht für Dialog und eine Kirche, die nicht um den eigenen Kirchturm kreist."
Bundeskanzler Merz: Amt in Zeiten großer Herausforderungen
Bundeskanzler Friedrich Merz hat als einer der Ersten dem neuen Papst gratuliert. "Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung", erklärte Merz unmittelbar nach der Verkündung des Namens des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche am Donnerstagabend. Gewählt wurde im Konklave der US-Amerikaner Robert Francis Prevost, der sich Papst Leo XIV. nennt.
Der Papst sei ein "Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung. In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat", erklärte der Katholik Merz und wünschte "viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen".
Kirche in Luxemburg begrüßt Wahl von Papst Leo XIV.
Mit "großer Freude" hat Luxemburgs Kardinal Jean-Claude Hollerich auf die Wahl von Papst Leo XIV. reagiert. "Möge der Heilige Geist unseren neuen Hirten mit dem ganzen Volk Gottes auf seinem Weg leiten und ihm die Kraft geben, auf die Herausforderungen der Welt und der Kirche zu antworten", sagte er nach der Wahl am Donnerstagabend im Vatikan.
Adveniat: "Brückenbauer zwischen Norden und Süden"
"Mit Robert Prevost, einem US-Amerikaner, der Bischof in Südamerika war, ist ein echter Brückenbauer, also ein Pontifex, zwischen den beiden Amerikas und dem Globalen Norden und dem Globalen Süden gewählt worden.“ Das sagt Pater Martin Maier, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, in einer ersten Reaktion auf den neuen Papst Leo XIV., der am Donnerstag, 8. Mai 2025, im vierten Wahlgang von den insgesamt 133 wahlberechtigten Kardinälen gewählt worden ist.
Bundespräsident: Sorgen und Hoffnungen Gehör verschaffen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem neuen Papst Leo XIV. gewünscht, dass er den Sorgen und Hoffnungen von Menschen aus der ganzen Welt Gehör verschafft. Leo XIV. übernehme mit dem Amt in einer von Unfrieden und tiefgreifenden globalen Herausforderungen geprägten Zeit eine bedeutende geistliche und moralische Verantwortung, so der Bundespräsident in einer ersten Reaktion nach der Wahl des Papstes am Donnerstagabend in Berlin. Leo XIV. sei ein Brückenbauer zwischen der USA und den Ländern Lateinamerikas.
Zugleich verwies Steinmeier auf ein Wort des Kirchenlehrers Augustiners (354-430): "Dilige et quod vis fac. Liebe und tu, was du willst." Steinmeier weiter: "Diese augustinische Weisheit möge Ihnen die innere Stärke und Glaubenskraft geben, wie Leo der Große als theologischer Denker und geschickter Diplomat die Kirche in die Zukunft zu führen und wie Leo XIII. eine Antwort auf die sozialen Fragen der Moderne zu finden." Der neue Papst gehört dem Augustinerorden an. Die Menschen in Deutschland, insbesondere die katholischen Christinnen und Christen, blickten dem Pontifikat "mit großer Erwartung und herzlicher Verbundenheit" entgegen, fügte Steinmeier hinzu.
Klöckner: Leo XIV. kann als Brückenbauer wirken
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat nach der Wahl des neuen Papstes hohe Erwartungen an das Oberhaupt der katholischen Kirche formuliert. "Papst Leo XIV. wird mit seiner weltzugewandten Perspektive und großen internationalen Erfahrung ein tiefes Verständnis für die Anforderungen unserer Zeit mitbringen", erklärte sie nach der Wahl des US-Amerikaners Robert Francis Prevost zum Pontifex. Als Ordensmann der Augustiner, geprägt von den Werten Demut, Dienst und Gemeinschaft "kann er als Brückenbauer innerhalb der Kirche wirken", erklärte Klöckner. Die Parlamentspräsidentin ist selbst katholisch und hat Theologie studiert.
Trump: US-Papst ist "große Ehre"
Auch US-Präsident Donald Trump hat dem neuen Papst Leo XIV. - dem ersten US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche - zu dessen Wahl gratuliert. "Was für eine Überraschung und was für eine große Ehre für unser Land", schrieb Trump auf seinem Social Media-Kanal Truth Social. Er freue sich auf ein Treffen mit dem neuen Papst. "Es wird ein sehr bedeutungsvoller Moment", so Trump.
US-Vice Vance: Möge Gott ihn segnen
US-Vizepräsident J.D. Vance hat dem neu gewählten Papst Leo XIV. gratuliert. Er beglückwünsche den ersten amerikanischen Papst, schrieb Vance am Donnerstagabend auf X. "Ich bin sicher, Millionen amerikanischer Katholiken und anderer Christen werden für seine erfolgreiche Arbeit an der Spitze der Kirche beten. Möge Gott ihn segnen!", so der Vizepräsident.
Von der Leyen: Einsatz für Frieden und Dialog
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wünscht dem neuen Papst Leo XIV., "dass sein Pontifikat von Weisheit und Stärke geleitet sein wird, indem er die katholische Gemeinschaft durch seinen Einsatz für Frieden und Dialog ermutigt“, schrieb von der Leyen nach der Wahl des neuen Kirchenoberhaupts am Donnerstagabend auf X.
Meloni sieht Papst als Zeichen in konfliktreicher Zeit
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni spricht am 31. August 2023 in einer Schule in
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat dem neuen Papst Leo XIII. gratuliert. In einer von Konflikten und Unruhen geprägten Zeit seien dessen ersten Worte von der Loggia des Petersdoms ein kraftvoller Aufruf zu Frieden, Brüderlichkeit und Verantwortung. "Ein spirituelles Erbe, das dem von Papst Franziskus eingeschlagenen Weg folgt und auf das Italien mit Respekt und Hoffnung blickt", so Meloni am Donnerstagabend.
Glückwünsche aus Moskau
Der russische Präsident Wladimir Putin hat Papst Leo XIV. zu seiner Wahl gratuliert. "Ich bin sicher, dass sich der konstruktive Dialog und die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf Grundlage christlicher Werte, die uns verbinden, weiterentwickeln werden", hieß es in einer vom Kreml verbreiteten Erklärung.
Erzbischof Bentz: "entwaffnender Friede"
Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz hat die Wahl von Robert Prevost zum Papst als "Zeichen der Hoffnung" gewürdigt. Genau am 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa sei er gewählt worden, erklärte der Erzbischof am Donnerstagabend. Papst Leo XIV. baue in einer unfriedlichen Welt auf einen "entwaffnenden Frieden, der von Gott kommt", wie der neue Papst auf dem Balkon des Petersdomes gesagt habe.
Der Erzbischof erinnerte an den Wahlspruch, den Leo XIV. als Kardinal wählte: "Wir Vielen sind in diesem einen (Christus) eins." Das zeige, worauf es ihm ankomme: Der Papst sei Diener der Einheit und damit Brückenbauer - nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch für die Weltgemeinschaft.
Benediktinerabt Schnabel: Erster Auftritt "unheimlich stark"
Der Jerusalemer Benediktinerabt Nikodemus Schnabel ist begeistert vom ersten Auftritt des neuen Papstes. Er habe die ersten Worte von Leo XIV. "unheimlich stark" gefunden, sagte Schnabel am Donnerstagabend im Livestream des Bayerischen Rundfunks. Leo XIV. werde die Linie von Franziskus fortsetzen. Dennoch habe das neue Kirchenoberhaupt deutlich gemacht, kein Abziehbild des Vorgängers zu sein, sondern eigene Akzente setzen zu wollen.
Was Franziskus mit großem Herzen aufgestoßen habe, werde nun von einem polyglotten US-Amerikaner mit europäischen Wurzeln fortgesetzt, so der Ordensmann. "Das ist wirklich ein global denkender Papst." Das sei auch ein Zeichen, in einer Welt, in der Politiker immer stärker "kleinkariert und zynisch" dächten. Da komme ein Papst, dessen erste Worte deutlich machten, "wir brauchen keine Waffen, wir brauchen Frieden."
Freiburger Erzbischof: Brücken bauen
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger ist erleichtert über die rasche Wahl des neuen Papstes Leo XIV. "Für viele Katholikinnen und Katholiken weltweit, aber auch bei uns in der Erzdiözese Freiburg, waren die vergangenen Wochen seit dem Tod von Papst Franziskus aufwühlend", sagte Burger am Donnerstagabend. Der neue Papst stehe vor großen Herausforderungen, habe aber auch die Chance, den christlichen Glauben zu verkünden. "Der neue Papst wird Brücken innerhalb der Kirche und in die Gesellschaft hinein bauen", sagte der Erzbischof. Er hoffe, dass der neue Papst innerkirchlich den von Franziskus begonnenen Weg von Dialog und Synodalität weitergeht. "Innerhalb der Kirche wird es darum gehen, unterschiedliche Positionen einzubinden."
Erzbischof Gössl: Impulse seines Vorgängers umsetzen
Gottesdienst am dritten Tag der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz aus dem
Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl freut sich über die Wahl von Kardinal Robert Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche. "Mit Leo XIV. hat die Weltkirche einen Papst erhalten, der im Herzen der römischen Kurie tätig ist und durch seine diplomatische und pastorale Erfahrung, seine tiefe Spiritualität und seine ruhige, ausgleichende Art viele Menschen beeindruckt hat", sagte Gössl am Donnerstagabend in Bamberg. In einer Zeit globaler Herausforderungen wie kirchlicher Umbrüche sei seine Wahl ein Zeichen der Hoffnung und des Aufbruchs, so der Bischof.
Als Kenner der römischen Kurie könne Leo XIV. die von Franziskus gesetzten Impulse umsetzen und den Weg der notwendigen Reformen weitergehen. Er hoffe besonders, dass der neue Papst Brücken zwischen den unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Kirche baue und dazu beitrage, Spaltungen zu überwinden, so Gössl. Ein Einsatz für Verständigung, Versöhnung und ein respektvolles Miteinander sei von entscheidender Bedeutung. Auch auf den Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit hoffe er, ergänzte der Erzbischof.
Ruhrbischof Overbeck: Armen am Herzen
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck sieht in dem neuen Papst Leo XIV. einen Menschen, dem die Armen in dieser Welt sehr am Herzen liegen. Für ihn seien die Fragen nach einer gerechten Welt von großer Bedeutung, erklärte der Ruhrbischof am Donnerstagabend. Er habe den Papst schon mehrfach in Rom getroffen. Er sei auch von seiner Mitgliedschaft im Augustinerorden sehr geprägt.
Overbeck begrüßte, dass Leo XIV. bereits in seinen ersten öffentlichen Worten nach seiner Wahl von einer synodalen Kirche gesprochen habe. Synodal meint die Beteiligung aller in der Kirche. Hiermit knüpfe der neue Papst an das an, was sein Vorgänger Franziskus angestoßen habe und was auch für die Kirche in Deutschland von großer Bedeutung sei, so Overbeck.
Bischof Timmerevers: tröstlich und programmatisch
Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers sieht in der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. einen hoffnungsvollen Fingerzeig. "Ein bedeutender Moment - nicht nur für die Kirche, sondern für alle, die auf eine glaubwürdige Stimme der Hoffnung und Orientierung warten. Seine ersten Worte nach der Wahl - "Der Friede sei mit euch" -, die Worte des Auferstandenen selbst, sind in einer Zeit täglicher Nachrichten von Krieg und Terror zugleich tröstlich und programmatisch", erklärte Timmerevers am Donnerstagabend in Dresden.
Mit der Wahl des neuen Papstes verbinde sich "die große Aufgabe, als Pontifex, als Brückenbauer, in einer Zeit der Polarisierung für Einheit einzustehen, Spaltung und Ausgrenzung entgegenzutreten und ein echtes Beieinanderbleiben zu ermöglichen", so Timmerevers. "Ich hoffe, dass der neue Papst in dieser Spannung zwischen Einheit und Vielfalt den Weg seines Vorgängers Franziskus weitergeht - in tiefer Verankerung im Evangelium, mit offenem Herzen für die Menschen und mit Mut zur Erneuerung."
Die Namenswahl des neuen Papstes und die Tradition, in die er sich damit stelle, lasse erwarten, dass soziale Gerechtigkeit, weltweite Solidarität und der Einsatz für die Schwächsten auch in seiner Amtszeit eine zentrale Rolle spielen werden, mutmaßte der Bischof des Bistums Dresden-Meißen. "Ein starkes Signal in einer Zeit globaler Ungleichgewichte und wachsender sozialer Spannungen."
Bischof Hanke: Schnelle Wahl gutes Zeichen
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke deutet die Geschwindigkeit der Papstwahl positiv. Der Vorgang sei schnell erfolgt, erklärte Hanke am Donnerstagabend in Eichstätt. Er ergänzte: "Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft der Kirche. Wir verfolgen doch trotz aller Unterschiedlichkeiten das eine Ziel: Christus und den Menschen dienen." Er hoffe, dass der neue Papst "uns dabei ermuntert und mit uns geht", so Hanke.
Zur Wahl von Kardinal Robert Prevost zum neuen Papst Leo XIV. fügte der Bischof hinzu: "Das ist wunderbar, dass der Stuhl Petri wieder besetzt ist - und zwar mit einem Mann, der Missionserfahrung hat, der selbst Ordensmann ist." Er kenne den neuen Papst aus persönlichen Begegnungen, sagte Hanke weiter. "Ich denke, so wie ich ihn erlebt habe bei unseren Gesprächen, gerade im letzten Herbst: Er ist ein sehr ruhiger, zugewandter und sachorientierter Mann, der - so meine Einschätzung - mit ruhiger Hand das Schifflein der Kirche leiten wird und leiten will."
Bischof Neymeyr: Fortsetzung des Kurses
A )
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat sich erfreut über den frisch gewählten Papst Leo XIV. gezeigt. Vor allem freue ihn, dass dem neuen Kirchenoberhaupt Synodalität wichtig sei, sagte er am Donnerstagabend dem MDR. Er begrüße es, dass Papst Leo XIV. den Weg seines Vorgängers Papst Franziskus weiter beschreiten wolle - dass nicht nur die Bischöfe alleine über die Kirche entschieden, sondern Priester und Gläubige beteiligt würden.
Von der Schnelligkeit der Wahl sei er nicht ganz überrascht gewesen, sagte Neymeyr. Das rasche Ergebnis nach nur vier Wahlgängen zeige, dass sich die Kardinäle sehr schnell hinter den neuen Papst stellen konnten. Das sei hoffentlich ein wichtiger Beitrag für die Einheit in der Kirche, so der Bischof.
Fuldaer Bischof: Signal für Gerechtigkeit
)
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber spricht nach der Wahl von Papst Leo XIV. von einem Zeichen "insbesondere für die Ärmsten der Armen". Er deute den Namen des neuen Papstes als Bezug auf Leo XIII. und damit auf die katholische Soziallehre und Gerechtigkeit, erklärte der Vize-Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstagabend in Fulda. "Ich bin Robert Kardinal Prevost einmal in Rom begegnet und habe ihn dabei als einen sehr sympathischen und zugewandten Menschen kennengelernt", sagte er.
Globale Herausforderungen dürfte der neue Papst während seiner Zeit als Bischof in Peru deutlich erlebt haben, so Gerber. "Ich sehe dies auch als ein Votum der Kardinäle für jemanden, der diese soziale Realität im Blick hat." Er sei zuversichtlich, dass sich Papst Leo XIV. für Frieden weltweit einsetzen werde.
Trierer Bischof: unprätentiös und herzlich
"Ich bin überrascht und freue mich" - für den Trierer Bischof Stephan Ackermann ist der neue Papst Leo XIV. kein Unbekannter. Er kenne ihn als Leiter der Bischofskongregation und als Mitglied der Runde der Kardinäle, mit denen sich deutsche Bischöfe in Rom regelmäßig getroffen hätten, sagte Ackermann am Donnerstagabend in Trier. Er denke, dass der neue Papst den missionarischen Auftrag der Kirche stark machen werde.
"Unprätentiös und herzlich" habe er Leo XIV. im persönlichen Gespräch erlebt, sagte Ackermann. Die Nationalität des US-Amerikaners spielte nach seiner Einschätzung keine Rolle bei der Papstwahl. "Wichtig ist, dass er glaubwürdig das Evangelium verkündet in unserer Zeit, dass er die Kirche weiterführt in den Spuren, die Papst Franziskus gelegt hat."
Bischof Meier: Bedächtiger Mann des Ausgleichs
Der Augsburger Bischof Bertram Meier sieht im neuen Papst Leo XIV. einen Vermittler. Er sei ein Mann der Weltkirche, von seiner Biografie her ebenso wie von seiner Einbettung in einen internationalen Orden, teilte Meier am Donnerstagabend in Augsburg mit. Weiter sagte Meier über den aus den USA stammenden und in Peru verwurzelten Augustiner Robert Prevost: "Er kann Brücken bauen, er kann vermitteln, er ist ein Mann, der auch in seiner eigenen Lebensgeschichte gelernt hat, mit verschiedenen Kulturen gut umzugehen. Ich freue mich sehr über diese Wahl."
Er sei dem nun zum Papst Gewählten schon öfter begegnet, fügte Meier hinzu. "Ich habe ihn kennengelernt als sehr bedächtigen Mann, als einen, der sehr reflektiert seine Positionen darlegt, einen Mann des Ausgleichs - und ich glaube, dass das alles Tugenden sind, die ihm für seinen Petrusdienst ganz wichtig werden."
Meier würdigte zudem die erste Ansprache des neuen Kirchenoberhaupts: "Das Grundwort war 'Friede'." Leo XIV. habe klargemacht, dass Friede für ihn nicht nur politisch zu denken, sondern ein geistliches Projekt sei. Zur Namensgebung verwies Meier auf den großen Beitrag von Papst Leo XIII. zur Soziallehre der Kirche. "Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass Leo XIV. diesen sozial-karitativen Aspekt, auf den Franziskus viel Wert gelegt hat, weiterführen wird."
Bischof Krämer: Auf Linie von Franziskus
Der Rottenburger Bischof Klaus Krämer ist überzeugt davon, dass Papst Leo XIV. "das Pontifikat von Franziskus fortführen wird". Der zum neuen Kirchenoberhaupt gewählte US-amerikanische Kardinal Robert F. Prevost sei "ein Mann, der ganz auf der Linie von Papst Franziskus liegt, aber sicher auch seine eigenen Akzente setzen wird", erklärte Krämer am Donnerstagabend in Rottenburg.
Es sei eine große Überraschung gewesen, dass zum ersten Mal ein US-Amerikaner zum Papst gewählt wurde, sagte Krämer. Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart - der von 2008 bis 2019 Präsident des Hilfswerks missio in Aachen war - verwies jedoch auf die weltkirchliche Erfahrung des neuen Kirchenoberhaupts: "Robert Prevost hat fast seine gesamte berufliche Tätigkeit in Lateinamerika verbracht, war lange in Peru und kennt deshalb die Situation dort sehr gut." Gleichzeitig sei Prevost Vorsitzender des Dikasteriums der Bischöfe gewesen, also der Personalabteilung des Vatikans, und kenne "auch viele Bischöfe gut". Vor seiner Vatikanzeit war Papst Leo XIV. Bischof von Chiclayo in Peru.
Bischof Jung: "Ich bin ganz begeistert"
Der Würzburger Bischof Franz Jung hat sich höchst erfreut über die Wahl von Kardinal Robert Prevost zu Papst Leo XIV. gezeigt. "Der Heilige Geist hat gewirkt. Ich bin ganz begeistert", sagte der Bischof am Donnerstagabend. Der neue Papst bringe viele gute Voraussetzungen für das Amt mit. "Er ist auf der einen Seite Amerikaner, auf der anderen Seite hat er südamerikanische Erfahrungen mit Peru. Er verbindet zwei Welten, die so konträr sind."
Zudem habe der neue Papst weltkirchliche Erfahrung, so Jung weiter. Er sei Augustiner, habe eine "geprägte Spiritualität" und bringe Leitungserfahrung im Augustinerorden wie auch als Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe im Vatikan mit sich. Dass der Papst bei seinem ersten Auftritt den Ausspruch "Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof" des heiligen Augustinus zitiert hat, nannte Jung "eine wunderbare Fügung".
Bischof Ipolt hofft auf neue Impulse
Der neue Papst Leo XIV. ist für viele eine Überraschung, auch für den Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt. Er freut sich über die Wahl des US-Kardinals Robert F. Prevost zum neuen Papst Leo XIV. "Ich erhoffe mir von ihm neue Impulse, wie wir in einer zunehmend säkulareren Welt die Neu-Evangelisierung anpacken können", sagte Ipolt am Donnerstagabend. Der neue Papst sei für ihn ein Repräsentant der westlichen Welt mit vielen Erfahrungen in dem Bereich der Neuevangelisierung.
Ipolt sagte, der Wahlausgang sei für ihn überraschend. Er selbst kennen den neuen Papst nicht, habe sich aber jetzt direkt informiert und habe den Eindruck, dass er nicht zuletzt durch seine vielen Einsatzgebiete - in Rom, Peru und den USA - über einen großen Horizont verfüge. Unter dem Vorgänger Franziskus leitete Prevost zuletzt die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche.
Bischof Oster: Heiligem Geist dankbar
"Ich bin dem Hl. Geist und den Kardinälen von Herzen dankbar für die Wahl von Kardinal Robert Prevost als Papst Leo XIV. Bei der letzten Bischofssynode durfte ich ihn als einen tiefen, klugen, geistlichen und besonnenen Mann kennenlernen", so Bischof Oster. "Möge der Herr seinen Dienst segnen."
Speyerer Bischof: "hörbare Stimme" gegen Mächtige
Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann setzt auf den neuen Papst Leo XIV. große Hoffnungen. "Unser friedliches und solidarisches Miteinander ist heute auf vielfache Weise bedroht. Umso wichtiger ist eine weltweit hörbare Stimme, die Brücken baut und sich in Gottes Namen allen Tendenzen zu Abschottung und Spaltung entgegenstellt", erklärte Wiesemann am Donnerstagabend in Speyer.
Dies solle eine Stimme sein, "die uns an die gottgeschenkte Würde jedes Menschen erinnert", sich "dem vermeintlichen Recht des Stärkeren widersetzt und sich schützend vor Schwache stellt". Wiesemann sagte weiter, Papst Leo XIV. habe bereits in seiner ersten Ansprache auf der Loggia des Petersdoms den Begriff der synodalen Kirche aufgegriffen. "Dies stimmt mich zuversichtlich, dass er auf dem von seinem Vorgänger begonnenen Weg der synodalen Erneuerung der Kirche entschieden und mutig weitergehen will. Ebenso, dass er Brücken zu anderen Kirchen schlägt und dem ökumenischen Dialog neue, wegweisende Impulse gibt."
Bischof Feige: Erster Auftritt hat imponiert
Dem Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat nach eigenen Worten der erste Auftritt des neuen Papstes Leo XIV. imponiert. "Einmal sein Gruß 'Der Friede sei mit euch!', dann aber auch das Zitat des Gründers seines Ordens, Augustinus: 'Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof'. Das weist darauf hin, dass er in der Linie von Papst Franziskus weiter wirken wird", erklärte Feige am Donnerstagabend. "Außerdem hat er von einer synodalen Kirche gesprochen und von Barmherzigkeit - alles Begriffe, die für Papst Franziskus enorm wichtig waren."
Mit Blick auf die Namenswahl des Kirchenoberhaupts verwies Feige auf den Namensvorgänger, den 1903 verstorbenen Papst Leo XIII. Dieser sei als "Arbeiterpapst" und "der Soziale" in die Geschichte eingegangen. "Er war ein politischer Papst und hat sich darum bemüht, die Kirche aus ihrer selbstgewählten Isolation gegenüber den neuzeitlichen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen herauszuführen", so Feige. Von daher sei er voller Hoffnung, dass nun mit Leo XIV. "der eingeschlagene Weg der Kirche gut weitergeht".
BDKJ: muss Reformen aufgreifen
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat die Erwartung geäußert, dass der neue Papst Leo XIV. "Verantwortung übernimmt für die tiefgreifenden strukturellen Reformen, die notwendig sind". Der Pontifex habe "die Aufgabe, die von Papst Franziskus angestoßenen Reformen aufzugreifen und konsequent die Lehre und Gesetze der Kirche zu reformieren", erklärte der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun am Donnerstagabend am Rande einer Konferenz in Altenberg.
Nötig seien eine echte Beteiligung von Laien, der Zugang aller Geschlechter zu allen Ämtern der Kirche, eine theologische Anerkennung vielfältiger Lebensentwürfe sowie eine kompromisslose Aufarbeitung von Missbrauch, verlangte Podschun. Der neue Papst müsse die Kirche nicht nur verwalten, sondern gestalten - "im offenen Dialog mit der ganzen Weltkirche und mit einer Haltung, die jungen Menschen zuhört und sie einbindet, statt sie zu belehren".
Leo XIV. müsse "bereit sein, diese Verantwortung auch gegen Widerstände wahrzunehmen", betonte Podschun. Der BDKJ werde diesen Weg aufmerksam und kritisch begleiten "als Stimme junger Menschen in einer Kirche, die nur dann Zukunft hat, wenn sie den Mut und die Kraft zur Veränderung aufbringt".
Frauenbund hofft auf Reformkurs
Mehr Gleichberechtigung in der Katholischen Kirche erhofft sich der Katholische Deutsche Frauenbund vom neu gewählten Papst Leo XIV. KDFB-Präsidentin Anja Karliczek sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern am Donnerstag, sie hoffe auf eine entschlossene Fortsetzung des Reformkurses von Papst Franziskus.
Karliczek erklärte: "Es wird die Aufgabe des neuen Papstes sein, in der Vielstimmigkeit die Einheit zu wahren und Einheit so zu repräsentieren, dass sie Vielstimmigkeit ermöglicht." Wichtig sei dabei, die Gleichberechtigung von Frauen: "Frauen müssen endlich in ihren Berufungen ernstgenommen werden. Deshalb hoffen wir, dass der kommende Papst die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen forciert." Darüber hinaus setze sich der KDFB für die Öffnung aller kirchlichen Dienste und Ämter für alle Getauften ein, unabhängig vom Geschlecht: "Wir hoffen auf mutige Schritte in diese Richtung."
Katsch: Kirche zu sicherem Ort machen
Nach Ansicht des Sprechers der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch, Matthias Katsch, bringt der neue Papst Leo XIV. gute Voraussetzungen dafür mit, die Kiche weltweit zu einem sicheren Ort für Kinder und Jugendliche zu machen. So habe er sich in seiner zweiten Heimat Peru für die Opfer von Gewalt und Missbrauch durch eine katholische Sekte eingesetzt, erklärte Katsch am Donnerstagabend in Berlin nach der Wahl des neuen Papstes.
Die Herausforderungen seien groß. Die notwendigen strukturellen Veränderungen reichten von der Reform des Kirchenrechts, der Einführung von klaren Verfahren und transparenten Prozessen, wenn es um den Umgang mit Verdachtsfällen gehe, bis hin zu einer veränderten Haltung der katholischen Kirche zu menschlichen Sexualität, betonte Katsch.
Selenksyj: Hoffnung auf Unterstützung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wünscht dem neuen Papst Leo XIV. "Weisheit, Inspiration und Kraft - spirituell und körperlich - für die Erfüllung seiner edlen Mission". Selenskyj fügte auf der Online-Plattform X hinzu: "Auf viele Jahre!" Die Ukraine schätze die konsequente Haltung des Heiligen Stuhls zur Wahrung des Völkerrechts, zur Verurteilung der militärischen Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine und zum Schutz der Rechte unschuldiger Zivilisten.
Die Ukrainer hoffen ihm zufolge auf eine "weitere moralische und spirituelle Unterstützung des Vatikans bei den Bemühungen der Ukraine, die Gerechtigkeit wiederherzustellen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen".
Landesbischof Gohl gratuliert zur Papstwahl
Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Wuerttemberg, Ernst-Wilhelm Gohl , portraetiert wahrend der Jahrestagung der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl hat den Katholiken im Südwesten zur Wahl von Papst Leo XIV. gratuliert. Er hoffe, dass der neue Papst den von seinem Vorgänger Franziskus geförderten Dialog zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen fortsetzen werde, sagte Gohl am Donnerstagabend - wenige Minuten nach dem ersten Auftritt von Leo XVI.
"Möge Papst Leo XIV. die Impulse seines Vorgängers bewahren und sich weiterhin für ökumenische Offenheit einsetzen", sagte Gohl. "Ich wünsche deshalb dem neugewählten Papst dafür Gottes Segen, Weitblick und Zuversicht", so der württembergische Landesbischof.
Boris Rhein: Papst moralische Autorität in Krisenzeiten
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein / © Sebastian Gollnow (dpa)
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein / © Sebastian Gollnow ( dpa )
Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat mit Freude auf die Wahl von Papst Leo XIV. reagiert. Davon gehe ein "starkes Signal für die katholische Gemeinschaft und die ganze Welt aus", sagte er am Donnerstag in Wiesbaden. "In einer Zeit multipler Krisen und wachsender sozialer Ungleichheit hat der Papst als moralische Instanz und weltweiter Vermittler großes Gewicht. Er ist ein Botschafter des Friedens, der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit."
Der Regierungschef fügte hinzu: "Die Welt braucht eine starke Persönlichkeit, die eine Botschaft vermittelt, die über nationale Interessen hinausgeht und universelle Werte wie Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellt." Er wünsche, dass der neue Papst mit seiner Stimme durchdringe.
Viele Menschen sehnen sich laut Rhein nach Halt und Orientierung. "Ich wünsche dem neuen Papst Gottes Segen bei seiner wichtigen Aufgabe, die katholische Kirche in einer globalisierten Welt zu leiten und als Pilger der Hoffnung den Dialog zwischen Religionen und Kulturen erfolgreich fortzuführen."
Ministerpräsident Schweitzer: Name des Papstes ist Zeichen
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) hat nach der Wahl von Papst Leo XIV. von der Hoffnung gesprochen, dass es ihm gelinge, an vielen Orten in der Welt zu Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung beizutragen. "Der neue Papst hat sich mit der Wahl seines Namens in die große Tradition der katholischen Soziallehre gestellt", sagte Schweitzer am Donnerstag in Mainz. "Ich wünsche Papst Leo XIV. von Herzen viel Erfolg, Gesundheit und die notwendige Kraft für seine großen Aufgaben." Der Ministerpräsident betonte die Bedeutung des neuen Pontifikats für Deutschland: "Die Richtung, die der künftige Papst einschlägt, wird auch Einfluss auf die katholische Kirche in Deutschland haben. Sie ist für uns eine unverzichtbare Partnerin für ein gutes Miteinander."
Zentralrat der Juden: Für Nächstenliebe und Frieden
Der neue Papst Leo XIV. steht nach Worten des Zentralrats der Juden in Deutschland für Nächstenliebe und Frieden. "Mögen diese Werte die katholische Kirche und die Weltgemeinschaft leiten", hieß es am Donnerstagabend auf der Plattform X. Der Zentralrat gratulierte dem neuen Oberhaupt für weltweit rund 1,4 Milliarden Katholiken zur Wahl.
Quelle: epd , KNA
https://www.domradio.de/artikel/reaktionen-auf-papst-leo-xiv

Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.






|
![]() |
![]() | Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen |