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"Kirche, wo bist du?"
in Das Wesen der römisch katholischen Kirche 06.04.2020 11:02von Blasius • 3.922 Beiträge
06 April 2020, 09:00
Gegenwart Christi kann nicht durch Online-Gottesdienste ersetzt werden
"Ich schreibe diesen Text für eine Zeitung. Er wird nicht gedruckt. Man fürchtet den Unmut der Bischöfe. Ich schreibe ihn trotzdem, es muss gesagt werden." Gastbeitrag zur kirchlichen Situation in der #Corona-Pandemie. Von Birgit Kelle
Bonn (kath.net/Blog "Volle Kelle") Eine Freundin meldete sich dieser Tage mit großen Sorgen: Ihr dementer Vater ging bisher mehrfach täglich zur Kirche, betete den Rosenkranz, der Glaube ist wichtiger Anker in seinem Tagesablauf, vor allem, da er auch noch seit kurzem Witwer ist. Jetzt hat die Kirche zu, er versteht nicht warum, weiß nicht wohin, ständig muss man ihn davon abhalten, zur Kirche aufzubrechen. Szenen aus einem Dorf in Bayern.
Es ist Palmsonntag, aber „Das Brot des Lebens“ wird in Deutschland nicht ausgegeben, hat widerstandslos die Jalousien dicht gemacht. Ich schreibe diesen Text für eine Zeitung. Er wird nicht gedruckt. Man fürchtet den Unmut der Bischöfe. Ich schreibe ihn trotzdem, es muss gesagt werden.
Wir erleben in Deutschland gerade, dass alles geschlossen wurde, was angeblich nicht systemrelevant und aus staatlicher Sicht verzichtbar erscheint: Fitnesscenter, Freizeitparks, Einkaufsmeilen, Kinos – und Kirchen. Kirchen? Man mag mich korrigieren, aber ich habe den Aufschrei meiner Kirche nicht gehört, als die staatliche Anordnung kam, auf Gottesdienste zu verzichten. Wo ist der Protest, wo ist der Aufstand der Seelsorger, der Hirten, der Priester und Pfarrer, die danach drängen, ihren Schäfchen gerade jetzt beizustehen? Es ist nahezu verstörend, mit welch breitwilligem Einverständnis und Schweigen sich die deutschen Amtskirchen dem Willen des Staates widerstandslos gebeugt haben und damit auch der inhaltlichen Definition zustimmten: Ihr seid verzichtbar.
Es ist eine Woche vor Ostern. Wird die Auferstehung dieses Jahr ausfallen? In guten Zeiten erinnert uns dieselbe Kirche immer gerne, dass der Mensch ja nicht vom Brot allein lebe. Ja ganz genau. Kirche wo bist du? Wo seid ihr alle, jetzt da Menschen in Not sind, in Enge, in Existenzängsten, in Sorge um Verwandte und Gesundheit, möchte man den Kirchenvertretern zurufen. Jetzt, da Alte in Quarantäne und auf Isolierstationen einsam sterben, statt im Kreis der Familie. Ein Bekannter, er ist Notarztwagenfahrer berichtet, es werden jetzt schon mehr Suizide gezählt. In den Nachrichten der Vater, der erst Frau und Kinder, dann sich selbst in den Tod stürzte. Auf Facebook der Bericht über den verstorbenen Vater, von dem im Krankenhaus kein Familienmitglied Abschied nehmen durfte, nicht einmal die Ehefrau, die 60 Jahre mit ihm verheiratet war. Wut. Verzweiflung. Wer fängt sie auf?
Es schnürt einem die Kehle zu bei dem Gedanken, wie viele Menschen gerade jetzt Beistand brauchen, als Patienten und auch als Angehörige, die im Ausnahmezustand sind – und allein. Wer braucht nach der Krise noch eine Kirche, die einen im Stich gelassen hat, als es eng wurde? Jesus hat sich jedenfalls nicht erst eine Erlaubnis beim Kaiser geholt, um zu den Aussätzigen zu gehen. Ich erwarte keinen Priester, der sich in Lebensgefahr begibt. Aber hatten wir nicht all die Jahre die Klagen über leere Kirchen, über Kirchenaustritte und Schließung von Kirchen?
Und da soll jetzt plötzlich kein Platz sein, um in halbleeren Bänken die Messe zu lesen? Ich verstehe es nicht.
Es ließe sich regeln.
Selbst wenn der Ansturm plötzlich groß ist. Ich weiß, das mag manchen fremd vorkommen, aber man kann auch fünf Messen hintereinander feiern, wenn man die Zahl der Gläubigen im Kirchenraum tatsächlich zur Vermeidung von Infektionen begrenzen müsste.
Szenenwechsel: Vor Wochen mitten in den schlimmsten Meldungen der Corona-Krise, erreichen mich Bilder aus italienischen Dörfern, Videos, die durch das Netz weiter gereicht werden. Priester tragen in vollem Ornat die Monstranz durch die Straßen, segnen die Menschen, die an den geöffneten Fenstern stehen. Einer liest eine Messe auf einem Hochhausdach für die ganze Nachbarschaft. Wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, dann kommen wir eben zu euch. Auch so kann es gehen. Ein anderer Priester fliegt mit einer Propellermaschine über die Dörfer, eine Marienstatue und Weihwasser im Gepäck, das er von oben als Segen über das Land gießt. Man mag das kitschig finden, oder eben rührend. Segen von Oben, wer braucht ihn dieser Tage nicht?
In einer Woche ist Ostern. Macht die Tore auf. Wir feiern Auferstehung. Es gehört eine Menge Gottvertrauen dazu, ieine unmögliche Geschichte zu glauben, die davon erzählt, wie Angst überwunden, Hoffnung geschenkt und der Tod besiegt wird. Ich bin nicht bibelfest und auch kein Theologe. Aber eines weiß ich sicher: Jesus ist niemals ausgewichen, hat niemals die Tür zugemacht und ist immer dorthin und zu jenen gegangen, von denen alle sagten, das lass mal besser sein.
Diese Welt braucht Heilung, das ist sicher. Ich bin dankbar für alle Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern, die derzeit für andere da sind und ihren Dienst verrichten, um Schmerz zu stillen, Beistand zu leisten und dabei ständig latent auch ihre eigene Gesundheit mit riskieren. Der Körper braucht Hilfe, der Geist aber auch.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Das Brot des Lebens gibt es jedoch nicht Sonntagmorgen in der Bäckerei und an der Tankstelle. Macht die Kirchen auf, man hätte sie niemals schließen dürfen.
http://kath.net/news/71240
INFO:
"Unverhältnismäßiger Eingriff in die Religionsausübung"
Zur Eindämmung des Coronavirus hat der Berliner Senat am 23. März eine Verordnung in Kraft gesetzt, die Veranstaltungen und Zusammenkünfte weitgehend verbietet. Wer seine Wohnung verlässt, muss demnach einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einhalten.
Der Besuch von Kirchen, Moscheen und Synagogen ist zwar erlaubt,
allerdings nur zur individuellen, stillen Einkehr.
https://www.tagesschau.de/inland/corona-...berlin-101.html
Liebe Grüße, Blasius
RE: "Kirche, wo bist du?"
in Das Wesen der römisch katholischen Kirche 06.04.2020 17:32von Blasius • 3.922 Beiträge
Corona vorbei?
Ramadan-Veranstaltung mit 50.000 Teilnehmern in Dortmund wird nicht abgesagt!
Veröffentlicht am 5. April 2020von conservo
(www.conservo.wordpress.com)
Von David Berger *)
Jetzt ist es sicher: Das christliche Ostern fällt in Deutschland aus, aber der muslimische Ramadan soll wie geplant stattfinden. So zum Beispiel mit einer Mega-Feier, bei der sich drei Wochen lang etwa 50.000 Muslime in Dortmund zum Feiern versammeln. Dies hat gestern die Stadt Dortmund bestätigt.
Vor einigen Tagen galt die Nachricht noch als eine „Fakenews“, die bewusst von Islamophoben und Corona-Leugnern gestreut wird, ab seit spätestens heute ist endgültig klar:
Europas größte Ramadan-Veranstaltung in Europa mit 50.000 Besuchern (!) wird in den Westfalen-Hallen Dortmunds stattfinden. Trotz angeblich großer Gefahren wegen Corona und obwohl man die (freilich bereitwillig mitspielenden) Kirchen kurz vorher dazu angehalten hat, das Osterfest ausfallen zu lassen. Und diese sich bis auf ganz wenige rühmliche Ausnahmen haben einschüchtern lassen. Weiterlesen →
Veröffentlicht unter Allgemein, Christen, Islam, Kirche, Kultur, Merkel, Politik Deutschland | Verschlagwortet mit Ausgangssperren, Christen, Corona, Corona-Leugner, David Berger, Eurocrash, Islamophobe, Merkel, Muslime, Ostern, Ramadan, WDR | 47 Kommentare
https://conservo.wordpress.com/
Liebe Grüße, Blasius
RE: "Kirche, wo bist du?"
in Das Wesen der römisch katholischen Kirche 06.04.2020 20:36von Blasius • 3.922 Beiträge
Live bei uns: Karwoche und Ostern mit Franziskus
Das ist in der neueren Kirchengeschichte beispiellos:
Die päpstlichen Gottesdienste der Kar- und Ostertage in Rom
finden dieses Jahr ohne Anwesenheit von Gläubigen statt.
Doch alle liturgischen Momente sowie die Frühmessen
aus Santa Marta können bei uns live und mit deutschem Kommentar mitverfolgt werden.
Die Live-Übertragungen lassen sich auf unserem Youtube-Kanal,
auf unserer Homepage sowie auf unserer Facebook-Seite live mitansehen.
Hier ein Überblick der Feierlichkeiten (die Uhrzeit entspricht der mitteleuropäischen Sommerzeit):
Sonntag, 5. April 2020. PALMSONNTAG
11.00 Uhr live
Palmsonntag aus Rom - Heilige Messe mit Papst Franziskus
12.00 Uhr live
Angelus mit Papst Franziskus
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Montag, 6. April 2020, Montag der Karwoche
7.00 Uhr live
Heilige Messe mit Papst Franziskus aus der Casa Santa Marta
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Dienstag, 7. April 2020, Dienstag der Karwoche
7.00 Uhr live
Heilige Messe mit Papst Franziskus aus der Casa Santa Marta
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Mittwoch, 8. April 2020, Mittwoch der Karwoche
7.00 Uhr live
Heilige Messe mit Papst Franziskus aus der Casa Santa Marta
9.30 Uhr live
Generalaudienz mit Papst Franziskus
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Donnerstag, 9. April 2020, GRÜNDONNERSTAG
18.00 Uhr live
Heilige Messe vom Letzten Abendmahl mit Papst Franziskus
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Freitag, 10. April 2020, KARFREITAG
18.00 Uhr live
Feier vom Leiden und Sterben des Herrn mit Papst Franziskus
21.00 Uhr live
Kreuzweg mit Papst Franziskus
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Samstag, 11. April 2020, KARSAMSTAG
21.00 Uhr live
Feier der Osternacht mit Papst Franziskus
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Sonntag, 12. April 2020, OSTERSONNTAG
11.00 Uhr live
Ostern aus Rom - Heilige Messe mit Papst Franziskus
12.00 Uhr live
„Urbi et Orbi“ mit Papst Franziskus
Montag, 13. April 2020, OSTERMONTAG
12.00 Uhr live
Regina Coeli mit Papst Franziskus
(vatican news - mg)
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WEITERE INFO:
Ein hoher muslimischer Geistlicher im Iran dankt Papst Franziskus für seinen Einsatz zugunsten Armer in der Corona-Pandemie. In einem ungewöhnlichen Schreiben schlug Ayatollah Alireza Arafi, Rektor der Internationalen Universität Al Mustafa in Ghom, dem Papst auch mehr Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch zwischen schiitischen und katholischen Institutionen vor.
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/...a-pandemie.html
UND:
Auch im Heiligen Land Widerstand gegen 'Messverbot'
Auch in Heiligen Land gibt es nur deutlichen Widerstand gegen das "Messverbot". Dies berichtet "Vaticannews" unter Berufung auf die israelische Zeitung "Haaretz". Dem Berichten zufolge möchte die Kirchen in Jerusalem für Ostern Sonderregeln von der Regierung für die Grabeskirche bekommen, damit eine limitierte Anzahl von Gläubigen an den Gottesdiensten teilnehmen könne. Eine ähnliche Regelung gibt es inzwischen auch für die Klagemauer. Dort dürfen täglich drei Gebetszeiten mit bis zu zehn Teilnehmern durchgeführt werden. Eine Entscheidung, ob es eine ähnliche Regelung auch für die Grabeskirche geben wird, soll demnächst von den Behörden gefällt werden.
http://www.kath.net/news/71238
Liebe Grüße, Blasius
RE: "Kirche, wo bist du?"
in Das Wesen der römisch katholischen Kirche 07.04.2020 08:12von Blasius • 3.922 Beiträge
'Epidemie ist göttliches Eingreifen, um Welt und Kirche zu reinigen'
Kasachstan (kath.net)
Der bekannte deutschsprachige Bischof Athanasius Schneider aus Kasachstan hat in einem Interview mit der "Remnantnewspaper"-Magazin deutliche Kritik am Verhalten vieler Bischöfe im Zusammenhang mit der Corona-Krise geübt und meint, dass viele überstürzt und panisch reagierten, weil sie sämtliche öffentlichen Messen verboten haben und sogar Kirchen zusperrten. Solche Bischöfe verhielten sich "eher wie bürokratische Beamte und nicht wie Hirten. Indem sie sich zu ausschließlich auf all die Hygiene-Schutzmaßnahmen konzentrierten, haben sie den Blick auf das Übernatürliche verloren und den Vorrang des ewigen Heils der Seelen aufgegeben. Solange Supermärkte geöffnet haben und zugänglich sind, und solange die Menschen die öffentlichen Transportmittel benutzen können, ist kein plausibler Grund erkennbar, die Menschen von der Teilnahme an der heiligen Messe in einer Kirche auszuschließen. Man könnte in Kirchen dieselben, ja sogar bessere Hygiene-Schutzmaßnahmen garantieren", meinte Schneider wörtlich.
Er schlug beispielsweise vor, dass man bei den Kirchen vor jeder Messe die Bänke und Türen desinfiziert werden und dass sich auch Gläubige die Hände desinfizieren könnten.
Schneider meinte dann, dass Priester beim Thema "Messverbot für Gläubige" nicht unbedingt dem Bischof oder den staatlichen Behörden gehorchen müssten. "Priester dürfen nicht vergessen, dass sie zuerst und vor allem Hirten unsterblicher Seelen sind. Wenn ein Priester in vernünftigem Ausmaß die nötigen Gesundheitsvorkehrungen beachtet und diskret vorgeht, muss er den Anweisungen seines Bischofs oder der Regierung nicht gehorchen, die Messe für die Gläubigen auszusetzen."
Solche Anweisungen seien laut Schneider rein menschliches Gesetz. Das oberste Gesetz in der Kirche hingegen sei laut dem Bischof "die Rettung der Seelen". "Priester in einer solchen Situation müssen einfach sehr erfinderisch sein, um für die Gläubigen, und sei es für eine kleine Gruppe, die Feier der heiligen Messe und den Empfang der Sakramente zu ermöglichen. Darin bestand das seelsorgliche Verhalten sämtlicher Bekenner- und Märtyrerpriester in Zeiten der Verfolgung. "
Besonders kritisch sieht der Bischof, dass einige Bischöfe Priestern sogar verboten haben, die Kranken und Sterbenden zu besuchen, was selbst Papst Franziskus erlaubt hat. "Wenn einem Priester von einer kirchlichen Obrigkeit verboten wird, die Kranken und Sterbenden zu besuchen, dann darf er nicht gehorchen. Ein solches Verbot ist Machtmissbrauch. Christus verlieh keinem Bischof die Macht, den Besuch der Kranken und Sterbenden zu verbieten."
Ein echter Priester werde laut Schneider alles in seiner Macht Stehende tun, um einen Sterbenden zu besuchen. "Viele Priester haben das getan, selbst wenn das bedeutete, dass sie ihr eigenes Leben in Gefahr brachten, sei es im Fall einer Verfolgung oder im Zusammenhang mit einer Epidemie. Wir haben in der Geschichte der Kirche viele Beispiele für solche Priester. Der heilige Karl Borromäus beispielsweise legte selbst die heilige Kommunion auf die Zunge sterbender Personen, die mit der Pest infiziert waren. Die Kranken und Sterbenden nicht aufzusuchen – das ist ein Verhalten, das eher einem Mietling ansteht, nicht aber einem guten Hirten."
Gläubige, die derzeit nicht eine Heilige Messe besuchen können, sollen laut Schneider häufige Akte geistiger Kommunion vollziehen und dabei die Texte der täglichen Messe und die ganze Messordnung lesen und betrachten. Sie können laut dem Bischof ihren heiligen Schutzengel aussenden, an ihrer Stelle Jesus Christus im Tabernakel anzubeten.
Der Bischof wünschte sich dann, dass viele ähnliche wie Papst Franziskus regelmäßig mit dem heiligen Sakrament in der Monstranz durch ihre Städte und Dörfer ziehen, begleitet von einer kleinen Anzahl von Klerikern oder Gläubigen, je nach den Vorschriften der Regierung. "Solche Prozessionen mit dem eucharistischen Herrn vermitteln den Gläubigen und Bewohnern den Trost und die Freude, dass sie in dieser Zeit der Drangsal nicht allein sind, dass der Herr wirklich mit ihnen ist, dass die Kirche eine Mutter ist, die ihre Kinder weder vergessen noch aufgegeben hat. Man könnte eine weltweite Kette von Monstranzen bilden, die den eucharistischen Herrn durch die Straßen dieser Welt tragen. Solche ganz kleinen eucharistischen Prozessionen, selbst wenn sie nur von einem einzigen Bischof oder nur einem Priester durchgeführt werden, könnten Gnaden körperlicher und geistlicher Heilung und Bekehrung erflehen."
Schneider vertritt, dass die Epidemie seiner Meinung nach zweifellos "ein göttliches Eingreifen" sei, um die sündige Welt und auch die Kirche zu züchtigen und zu reinigen. Er erinnerte in dem Zusammenhang auch, dass Jesus selbst materielle Katastrophen als göttliche Strafen bezeichnet habe und verwies dazu auf Lukas 13,1-5: "Einige kamen und berichteten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr als alle anderen Galiläer Sünder gewesen sind, weil sie das erlitten haben? Nein, sage ich euch; doch wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle auf gleiche Weise umkommen. Oder meint ihr, jene achtzehn, auf die der Turm am Schiloach stürzte und sie erschlug, seien schuldiger gewesen als alle anderen Bewohner von Jerusalem? Nein, sage ich euch; doch wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle auf dieselbe Weise umkommen.“
Das jetzige Messverbot sei für den Bischof auch deswegen so bemerkenswert, weil Bischöfe zum Teil schon die Messen verboten hatten, als dies der Staat noch gar nicht untersagte. Die Situation könne mit dem Wegfall des Opfergottesdienstes im Tempel in Jerusalem während der babylonischen Gefangenschaft des auserwählten Gottesvolks verglichen werden. Der heilige Robert Bellarmin schrieb dazu laut Schneider: "Sichere Zeichen für die Ankunft des Antichrist ... die umfangreichste und letzte Verfolgung, und auch das öffentliche Opfer (der Messe) wird vollständig aufhören“ (The Prophecy of Daniel, Pages 37-38).
Die gegenwärtige Situation biete für den Bischoof genügend triftige Gründe anzunehmen, dass wir am Beginn einer apokalyptischen Zeit stehen, zu der göttliche Züchtigungen gehören. "Der fast vollständige Ausfall des öffentlichen Messopfers könnte als eine Flucht in eine geistliche Wüste interpretiert werden. Das Bedauerliche an unserer Situation ist der Umstand, dass viele Mitglieder der kirchlichen Hierarchie die gegenwärtige Situation nicht als Drangsal, als Züchtigung durch Gott verstehen, also als eine 'göttliche Heimsuchung' im biblischen Sinn. Auf viele Kleriker treffen inmitten der gegenwärtigen körperlichen und geistigen Epidemie diese Worte des Herrn zu: „Du hast die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt.“ (Lk 19,44)"
Schneider hoffe auch, dass die gegenwärtige Situation vom Papst und den Bischöfen ernst genommen werde und dass es zu einer tiefen Umkehr der gesamten Kirche kommen könne. "Wenn das nicht geschieht, dann wird die Botschaft der folgenden Geschichte von Søren Kierkegaard auch auf unsere gegenwärtige Lage anwendbar sein: 'In einem Theater brach hinter den Kulissen ein Feuer aus. Der Clown kam auf die Bühne, um das Publikum zu warnen; sie meinten, es sei ein Witz, und applaudierten. Er wiederholte seine Warnung; daraufhin wurde der Applaus noch stärker. Ich glaube, genau so wird die Welt untergehen: beim allgemeinen Applaus von Schlauköpfen, die alles für einen Witz halten'", meinte der Bischof.
http://www.kath.net/news/71182
Liebe Grüße, Blasius
RE: "Kirche, wo bist du?"
in Das Wesen der römisch katholischen Kirche 07.04.2020 18:13von Blasius • 3.922 Beiträge
Rom ist eine Geisterstadt - alle Kirchen geschlossen
Leere Straßen, geschlossene Bars und Restaurants.
Für Wochen wird die Corona-Epidemie ganz Italien lähmen.
Nun ist den Gläubigen auch der bloße Zutritt zu den römischen Gotteshäusern verwehrt.
Guido Horst ist der Vatikan-Korrespondent der "Tagespost".
Coronavirus - Rom ist leergefegt
Während bislang nur der Petersdom für die Gläubigen verschlossen blieb, hat das Bistum Rom nun entschieden, wegen der Corona-Epidemie alle Kirchen bis zum 3. April zu schließen.
Damit ist den Menschen in der italienischen Hauptstadt auch der bloße Zutritt zu den Gotteshäusern verwehrt. Das Bistum veröffentlichte einen entsprechenden Beschluss von Kardinalvikar Angelo De Donatis auf seiner Website. "In diesen Zeiten werden unsere Häuser mehr als sonst zu Hauskirchen“, erklärte De Donatis.
Nach der Anordnung der italienischen Regierung vom Mittwochabend, auch alle Restaurants, Bars und Geschäfte zu schließen, hat sich Rom am Donnerstag endgültig in eine Geisterstadt verwandelt.
Nur wenige Menschen gehen noch an dem gesperrten Petersplatz vorbei, Obdachlose und Bettler sind verschwunden, an den in der Nähe gelegenen Taxiständen stehen Schlangen von fahrbereiten Autos, aber niemand steigt mehr ein
Gläubige in Polen vom Messbesuch befreit
Alte, Kranke, Kinder und Corona-Ängstliche erhalten Dispens vom physischen Messbesuch. Kirchen bleiben für Gottesdienste und Gebet geöffnet.
Einkaufsstraßen wie die Via Condotti sind leergefegt, wenn sich bisher Römer und Touristen auf der Piazza Navona, der Piazza di Spagna oder am Pantheon drängten, so herrscht dort jetzt gespenstische Stille. Für Gastronomie und Einzelhandel eine Katastrophe. Und für die vielen Angestellten mit zum Teil befristeten Arbeitsverträgen auf Zeit ebenfalls. Die Zahl der Ansteckungen und Intensivbehandlungen geht nach wie vor nach oben. Wann der Ausnahmezustand endet, weiß niemand. Manche Experten gehen davon aus, dass der Scheitelpunkt der Corona-Krise erst nach Mitte April zu erwarten ist. Noch arbeitet man in Italiens Fabriken und Industriebetrieben. Das ganze wirtschaftliche Leben lahmzulegen, das hat sich die Regierung dann doch nicht getraut.
Schlangen vor den Supermärkten
Supermärkte, Banken, Apotheken und Tabakläden dürfen weiter offenbleiben. Vor ihnen stehen zum Teil lange Schlangen. Aus Sicherheitsgründen sollen sich nur wenige Kunden in den Filialen und Verkaufsräumen aufhalten, der Sicherheitsabstand von einem Meter ist jetzt in Italien ein eisern befolgtes Gebot. Wenn ein Kunde den Laden verlässt, darf der nächste eintreten. In die Supermärkte nur mit Plastikhandschuhen, die am Eingang ausliegen. Vier Tage haben gereicht, um die Lebensgewohnheiten der Italiener auf den Kopf zu stellen. Die Bar am Morgen oder das Restaurant und der Pub am Abend, für Wochen ist damit Schluss.
Der Papst lässt für die Regierenden beten
Das kirchliche Leben hat sich inzwischen ganz ins Internet und Fernsehen verlegt. Um zwölf Uhr kann man mit Kardinal Angelo Comastri, dem Erzpriester von Sankt Peter, über den Streaming-Kanal des Vatikans den Angelus mitbeten, oder im katholischen Fernsehen eine Übertragung des Mittagsgebets aus einem Heiligtum folgen. Für nicht wenige Katholiken beginnt der Tag jetzt morgens um sieben Uhr mit der Übertragung der Messe von Franziskus aus Santa Marta. Am Donnerstag bat der Papst in seinen einführenden Worten um das Gebet für die Regierenden. „Wir beten in dieser Zeit der Pandemie weiterhin gemeinsam für die Kranken, für die Familienangehörigen, für die Eltern mit Kindern zu Hause“, aber nicht nur. „Vor allem aber“, so Franziskus weiter, „möchte ich euch bitte, für die Obrigkeiten zu beten: Sie müssen entscheiden, und oft über Maßnahmen entscheiden, die den Menschen nicht gefallen. Aber es ist zu unserem eigenen Wohl. Und oft fühlen sich die Regierenden einsam und unverstanden. Lasst uns für unsere Regierenden beten, die die Entscheidung über diese Maßnahmen treffen müssen: dass sie sich vom Gebet des Volkes begleitet fühlen“.
Orientierungslosigkeit der Gläubigen
Während sich das Coronavirus immer weiter ausbreitet zieht sich die Kirche in virtuelle Räume zurück und der Staat steht vor der Wahl, alle Aktivitäten im Land zu stoppen.
Der Papst hätten an dieser Stelle auch für die Bischöfe beten lassen können. Deren Entscheidung, nun auch in ganz Italien keine Messen mehr feiern zu lassen, hat viele Gläubige bestürzt. Die Bischofskonferenz des Landes hat am Donnerstag eine eigene Homepage zur Corona-Epidemie freigeschaltet, die unter dem Titel „Chi ci separera?“ (Wer kann uns trennen?) Informationen zu Feiern im kleinen Kreis, über entsprechende Gebete und über soziale Dienste enthält. In der Einleitung heißt es dort zu dem Beschluss, im ganzen Land keine Messen mehr feiern zu lassen, dies sei eine Entscheidung, die bei „Pfarrern, Priestern, Religionsgemeinschaften und dem gesamten Volk Gottes Bedauern und Orientierungslosigkeit hervorruft“. Die Bischöfe hätten sie „wegen des Schutzes der öffentlichen Gesundheit akzeptiert“. Am kommenden Wochenende wird es zum ersten Mal seit Menschengedenken nicht mehr nur in den „roten Zonen“ des Nordens, sondern in ganz Italien keine Vorabendmesse und keinen Sonntagsgottesdienst mehr geben. Besonders glaubenseifrige Priester und Gläubige werden wohl Mittel und Wege suchen, um doch zumindest zu einer stillen Messe zusammenzukommen.
https://www.die-tagespost.de/politik/akt...n;art315,206298
Liebe Grüße, Blasius
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