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Die Kirchenlehrer Robert Bellarmin und Alphons von Liguori Autoritäten in der Frage eines häretischen Papstes

in Schriften 09.03.2020 08:57
von Blasius • 3.929 Beiträge



9. März 2020

Die Kirche bestätigt die Lehre des hl. Bellarmin über das Papsttum

Der heilige Robert Bellarmin, Kardinal der römischen Kirche, der Gesellschaft Jesu,
ist zum Doktor der Universalkirche erklärt worden.

Pius XI. Providentissimus Deus

Für eine immerwährende Erinnerung an die Sache. Gott hat in seiner großen Vorsehung von den Anfängen der Kirche Christi bis in die jüngste Zeit hinein immer wieder Menschen erhoben, die sich durch Lernen und Heiligkeit auszeichnen, um die Wahrheiten des katholischen Glaubens zu verteidigen und zu erleuchten und um den Schaden zu beheben, den die Häretiker denselben christlichen Wahrheiten zugefügt haben.

Unter diesen Männern [d.h. die sich durch Gelehrsamkeit und Heiligkeit auszeichnen] ist der heilige Robert Bellarmin, Kardinal der römischen Kirche, der Gesellschaft Jesu, ohne den geringsten Zweifel zu zählen. Schon von den Tagen seines heiligsten Todes an wurde er „ein herausragender Mann, ein angesehener Theologe, ein glühender Verteidiger des Glaubens, der Hammer der Ketzer“ genannt, und er wurde auch als „ebenso fromm, besonnen und demütig, wie er großzügig zu den Armen war“ erklärt. Kein Wunder also, dass, nachdem sich alle kanonischen Prozesse endlich erfüllt hatten, in Unserer Zeit und durch einen besonderen Rat der Göttlichen Vorsehung, der Mann selbst zu den Ehren des Altars erhoben wurde. Denn in einem apostolischen Brief, der am 13. Mai 1923 unter dem Ring des Fischers veröffentlicht wurde, haben wir Robert Bellarmin den Titel des Seligen verliehen. Als wir dann im vergangenen Jahr in der sakrosankten patriarchalischen Basilika des Vatikans zusammen mit den seligen Märtyrern der Gesellschaft Jesu, die für den Glauben in den Regionen Nordamerikas hingerichtet wurden, und dem seligen Theophilus von Korte aus dem Orden der [Minderbrüder] in der heiligen patriarchalischen Basilika des Vatikans das vierzigste Jahr unseres Priestertums feierten, trugen wir denselben seligen Robert in den Katalog der Heiligen ein.

Aber es ist eine herausragende Leistung des heiligen Robert, dass er die Rechte und Privilegien, die dem Papst göttlich verliehen wurden, und auch jene, die noch nicht von allen Kindern der Kirche zu dieser Zeit anerkannt wurden, wie das unfehlbare Lehramt des Papstes, das ex cathedra spricht, sowohl unbesiegbar bewiesen als auch am gelehrtesten gegen seine Gegner verteidigt hat. Darüber hinaus erschien er bis in unsere Zeit hinein als Verteidiger des römischen Pontifex von solcher Autorität, dass die Väter des Vatikanischen Konzils seine Schriften und Meinungen in größtmöglichem Umfang nutzten.

Gegeben in Rom bei St. Peter unter dem Ring des Fischers am 17. September 1931, dem zehnten unseres Pontifikats.

Siehe die Aussagen des hl. Bellarmin bezüglich eines häretischen Papstes in seinem Werk „De romano Pontifice“:

Ausschnitte aus dem Werk finden sich in den folgenden Beiträgen:

Beitrag 1: Ein Papst kann nicht häretisch sein

Beitrag 2: Sollte ein Papst in Häresie fallen

Nach dem Konzil von Trient haben Robert Bellarmin (+1621) und andere die Theorie von Johannes von Torquemada aufgegriffen: ein Papst, der in Ketzerei verfällt, verliert sein Amt. Eine formelle Absetzung ist nicht erforderlich, da das göttliche Recht den Papst bereits außerhalb der Kirche gestellt hat. Es fand eine Art direkte göttliche Absetzung statt, die den Papst seines Primats beraubte. Welches Rechtsorgan auch immer den Papst „verurteilt“ hat, erklärte einfach die Tatsache der Ketzerei des Papstes und machte öffentlich, dass er nicht mehr in Gemeinschaft mit der Kirche steht. Theologen verglichen eine solche Erklärung häufig mit einem Totenschein, der den Tod öffentlich bekannt macht, ihn aber nicht verursacht. Im Hinblick auf die Ketzerei hätte dieses Urteil jedoch rechtliche Konsequenzen. Die Kirche wäre frei, einen neuen Papst zu wählen. Da diese Theologen einem ökumenischen Konzil nicht das Recht eingeräumt haben, einen Papst abzusetzen, vermeidet ihre Theorie die Fallstricke [der Häresie] des Konziliarismus.

(J. Michael Miller, The Shepherd and the Rock [Huntington, IN: Our Sunday Visitor, 1995], S. 292; Quelle des Zitats)

Die Kirche bestätigt die Lehre des hl. Alphons Maria von Liguori über das Papsttum
Approbation der sämtlichen Schriften des heiligen Alphons Maria von Liguori

In der Entscheidung der Congregatio Rituum zu Rom über die Werke des heiligen Alphons von Liguori heißt es, nach angestellter Prüfung derselben zum Behufe seiner Heiligsprechung:
„Nachdem die hochwürdigen Kardinäle Saluzzo und Caracciolo, Eminenzen, der Kongregation einen vollständigen Bericht über die vorstehend genannten, sowohl gedruckten als auch im Manuskript vorhandenen Werke abgestattet, so entscheidet dieselbe Kongregation, da sich in denselben nichts vorgefunden, was eine Rüge verdient hätte (cum nihil in iis censura dignum repertum fuerit), daß man zu Fernerem fortschreiten könne, wenn es Seiner Heiligkeit, unserm Herrn Pius VII. also gefällt.“ Am 14. Mai 1803

Worin Seine Heiligkeit, nachdem Sie den von mir, dem unterzeichneten Sekretär, gemachten Bericht vernommen, gnädigst eingewilligt. Am 18. Mai 1803.

(Aus dem Band Dogmatische Werke Die Wahrheit des Christentums und die Unfehlbarkeit der Kirche und ihres Oberhauptes des Papstes I 1845)

Ausschnitt aus dem Werk des hl. Alphons Maria von Liguori:

„Einige haben auch noch zu beweisen gesucht, daß einige Päpste in Ketzerei gefallen seien, es ist ihnen dies aber niemals gelungen, wogegen wir das Gegenteil am Schluss des zehnten Kapitels beweisen werden. Würde Gott es übrigens zulassen, daß ein Papst ein hartnäckiger und notorischer Ketzer wäre, so würde ein Solcher aufhören Papst zu sein und der päpstliche Stuhl wäre alsdann erledigt. Wäre er dagegen im Verborgenen ein Ketzer und würde er der Kirche kein falsches Dogma aufbürden, so würde diese auch keinen Schaden von ihm zu erleiden haben; mit Recht dürfen wir aber, wie Bellarmin bemerkt, voraussetzen, daß Gott es nie zulassen werde, daß ein Papst auch als Privatmann jemals notorisch oder im Geheim in Ketzerei verfalle.“ –

aus: Alphons Maria von Liguori, Die Wahrheit des Christentums und die Unfehlbarkeit der Kirche und ihres Oberhauptes des Papstes, 1845, S. 410

https://katholischglauben.info/schriften...sind-bedeutsam/


Liebe Grüße, Blasius

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