IN KRANKHEIT

Herr, ich kann nichts ausrichten
doch du richtest mich auf
Ich kann nichts mehr bewegen
jetzt bist du der Weg
ich kann nichts mehr geben
du gibst dich her für mich
Ich kann nichts mehr tun
du tust alles für mich
Bleibe bei mir
am Abend dieses Tages
Am Abend des Lebens
am Abend der Welt
(Rudi Weiß, 1957)

IM ANGESICHT DES TODES

Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.
LK 23-46


Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen


Herr,
mitten im Leben
treffen wir auf den Tod

Gib uns
die Hoffnung
das Vertrauen
und die Zuversicht
dass wir auch
mitten im Tod
auf das Leben treffen
(Rudi Weiß, 1957)

IM ANGESICHT DES TODES

Herr,
N. ist tot.
Ich muß es ganz begreifen, was das ist, Herr.
Sein (ihr) Blick wird mich nie mehr treffen;
seine (ihre) Hand meine Hand nie mehr halten,
er (sie) ist tot; er(sie) ist nicht mehr hier.

Du bist die Auferstehung und das Leben.
Wer an dich glaubt wird leben,
auch wenn er gestorben ist.
Lass ihn(sie) aufwachen bei dir, Herr,
gib ihm(ihr) das nie verrinnende Leben,
nach dem wir uns sehnen, Herr.
Kann unsere Sehnsucht uns täuschen?

Herr, du hast es versprochen.
Für ihn(sie), der(die) tot ist, erinnere ich dich an dein Wort:
"Wer an mich glaubt, wird leben." (Joh 11,25)

IM ANGESICHT DES TODES

Gott - wir verstehen dich nicht. Du hast diesen kleinen
Menschen ins Leben gerufen - und bevor er richtig le-
ben konnte, hast du ihn heimgeholt zu dir. Wir hatten
uns auf dieses kleine Kind gefreut, es hat unser Leben
schon mitgestaltet und geprägt - und mitten in diese
Freude hinein der Schock, die entsetzliche Nachricht,
schließlich die Gewißheit - unser Kind ist tot. Und jetzt
ist da unsere Traurigkeit und eine grpße Leere.
Ja, Gott - wir begreifen dich nicht.

Und doch kommen wir jetzt in dieser Situation zu
dir. Denn wem sonst, sollen wir unser kleines Kind ge-
ben, wem sonst unsere Klagen, unseren Protest?
Auch wenn du ein Gott bist, der sich unserem Begrei-
fen entzieht, so sagst du uns doch Hoffnung zu, Alles
Leben kommt von dir - und zu dir geht alles Leben hin.
In aller Trauer ist dies unser einziger Trost: das unser
Kind jetzt aufgehoben ist bei dir, dass du es in deine
Arme genommen hast, da unsere Arme es nicht mehr
halten können.
(Andrea Schwarz, 1953)

IM ANGESICHT DES TODES

Herr, gib ihm(ihr) die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihm(ihr).
Lass ihn(sie) ruhen in Frieden.