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Die Pariser Kathedrale Notre-Dame in Flammen
in Nachrichten 16.04.2019 10:06von Blasius • 3.929 Beiträge
Ein Symbol des Christentums in Flammen: Gebete aus dem Vatikan
„Schockiert und traurig“: auch der Heilige Stuhl reagiert prompt auf die Nachrichten und Bilder aus Paris. Der Papst sei mit ganz Frankreich solidarisch, versicherte Vatikansprecher Alessandro Gisotti in einem Tweet an diesem Dienstagmorgen.
In einer Erklärung hatte der Heilige Stuhl bereits am Montagabend auf die Verwüstung des Symbols des „Christentums in Frankreich“ reagiert, „wir bringen den französischen Katholiken und dem Pariser Volk unsere Nähe zum Ausdruck und versichern ihnen unsere Gebete für die Feuerwehrleute und alle diejenigen, die alles in ihrer Macht Stehende tun, um mit dieser dramatischen Situation fertig zu werden.“
Das Feuer sei gelöscht, hatte es noch in der Nacht geheißen. Am Montag war aus noch ungeklärter Ursache im Dachstuhl der Kirche ein Feuer ausgebrochen, der Vierungsturm war eingestürzt. Die Struktur der Kirche sei aber nicht betroffen, auch die beiden Symbole, die Haupttürme, seien nicht betroffen.
(vatican news)
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/...et-vatikan.html
Weiteres in:
https://www.welt.de/vermischtes/article1...s-Infernos.html
RE: Die Pariser Kathedrale Notre-Dame in Flammen
in Nachrichten 16.04.2019 13:42von Blasius • 3.929 Beiträge
15. April 1912 WASSER, 15.April 2015 FEUER
Der Untergang der RMS "Titanic" am 15. April 1912 gehört zu den großen Katastrophen der Seeschiffahrt.
Das Schiff war das größte, schönste und sicherste, das je gebaut worden war.
Doch schon als es zum ersten Mal übers Meer fuhr, stieß es mit einem Eisberg zusammen und ging unter.
Kathedrale Notre-Dame und das Schiff die Titanic, beide besondere "Bauwerke"
und an einem 15.April zerstört- Zufall? Warum lässt Gott das zu hatten sie keine Schutzengel?
Liebe Grüße, Blasius
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RE: Die Pariser Kathedrale Notre-Dame in Flammen
in Nachrichten 16.04.2019 18:42von Hemma • 589 Beiträge
Die verglosende Seele der europäischen Völker
16. April 2019 01:29 | Autor: Andreas Unterberger
Die großen mittelalterlichen Kathedralen von Notre-Dame bis Sankt Stephan sind die Seelen ihrer Nationen.
Wer muss nicht in den Stunden der Verzweiflung über den Brand in Paris an dieses Wort denken?
Es sind keineswegs nur die regelmäßigen Kirchgänger – derer gibt es gerade in Frankreich selbst in der Karwoche nicht mehr allzu viele –, denen der Todeskampf des wichtigsten Baus des ganzen Landes in dieser Nacht die Tränen in die Augen getrieben hat. Die zugleich metaphorisch an den Zustand ihres Vaterlandes denken müssen. Die aber auch wieder Hoffnung schöpfen, als gegen Ende der Brandnacht zumindest die Türme und ein guter Teil der Struktur dann doch gerettet sind. Freilich: Was auch immer "gerettet" heißt – seit dem Schicksal von Fausts Gretchen kann ich dieses Wort ja nur noch sehr zweideutig verstehen …
Zufällig zur gleichen Stunde, da in Paris der Brand begann und ich noch nichts davon wusste, ging ich an diesem lauen Frühlingsabend am Stephansdom vorbei. Ich war wieder einmal von der Schönheit, von der Mächtigkeit und zugleich Zierlichkeit des Baus überwältigt. Auch wenn man in dieser Stadt geboren ist, packt es einen fast jedes Mal neu, wenn man aus den engen Gassen oder aus dem Touristenglitzer der Kärntner Straße kommt und plötzlich steht er da und man schaut hinauf und hinauf. Dorthin, wo er hinzeigt.
Wie durch ein Wunder kommt man beim Bummeln durch die Innenstadt an diesem Abend auch auf den traumatischen Brand des Wiener Doms im Jahr 1945 zu sprechen, als sehr, sehr viel kaputt gegangen ist. Als jedoch ebenfalls, so wie in Paris, das Wichtigste stehen geblieben ist – der Turm. Und dann blättert man daheim die Geschichte dieses Wiener Brandes nach, während alle relevanten Kanäle dieser Welt (natürlich nicht der ORF) rund um die Uhr die Flammen aus Paris zeigen.
Der Wiener Brand und seine Folgen zeigen die absoluten Tiefen und Höhen dessen, wozu Menschen fähig sind. Auch die Menschen meiner Heimatstadt. 1945 war der Dom nämlich nicht durch die zahllosen verheerenden Bombenangriffe auf die Stadt zerstört worden, auch nicht durch die Bodenkämpfe in der Stadt, als nur wenige Meter entfernt tagelang der Donaukanal die Frontlinie gebildet hatte, auch nicht, wie eine Zeitlang behauptet worden war, durch Artilleriebeschuss vom Kahlenberg – sondern ausgerechnet durch Plünderer. Also durch miese Kreaturen dieser Stadt, die in den Stunden der Anomie umliegende Geschäfte ausgeraubt und in Brand gesteckt haben. Aber es sind genauso auch Menschen dieser Stadt und dieses Landes, die dann binnen weniger Jahre – es waren die bitterarmen Jahre der Nachkriegszeit! – den großartigen Wiederaufbau des Domes geschafft haben. Wie wenn nie etwas passiert wäre.
Daher kann man auch tief überzeugt sein, dass die Pariser, die Franzosen, die Europäer, die ganze christliche Welt den Wiederaufbau schaffen werden. Und zwar genau so, wie Notre-Dame bis vor wenigen Stunden dagestanden war. Daran kann und darf es keine Sekunde einen Zweifel geben.
Immerhin ist Notre-Dame noch deutlich älter als der Wiener Dom. Immerhin ist an diesem Bau 200 Jahre gearbeitet worden, von Menschen, die naturgemäß den Sinn ihres Tuns immer in der Ewigkeit gelebt und gedacht hatten. Immerhin war Notre-Dame kunstgeschichtlich bahnbrechend. Immerhin finden dort alljährlich deutlich mehr Besucher hin als selbst in das stolze Wahrzeichen im Mittelpunkt Wiens. Immerhin hat der Brand sofort alle innenpolitischen Kontroversen in Frankreich beendet und zumindest vorerst Präsident und Gelbwesten vereint. Immerhin muss ihnen allen das, was sie so scharf getrennt hat, plötzlich selbst ziemlich lächerlich vorkommen. Und immerhin ist Notre-Dame ein Weltkulturerbe im wahrsten Sinn des Wortes.
Dieses Wort führt automatisch wieder nach Wien zurück, wo eine korrupte und kulturlose Politik einem miesen Geschäftemacher die Zerstörung des Weltkulturerbes Wien erlauben will. Wo aber tapfere Menschen und anständige Richter das vorerst und hoffentlich auf Dauer verhindert haben. Auch dieser Gegensatz erinnert unwillkürlich daran, wie mies und wie großartig sich Menschen verhalten können. Nicht nur 1945 und in den Jahren danach.
Und die Ursache? Gott sei Dank, nach allem, was man zur Stunde weiß, war Fahrlässigkeit bei Reparaturarbeiten und nicht Brandlegung die Ursache. An die freilich jeder unwillkürlich als erstes gedacht hat: Gerade in Frankreich. Gerade nach der Geschichte des Landes in den letzten Jahren. Gerade in der Karwoche, also der heiligsten Woche der Christenheit.
Erst vor wenigen Tagen hat eine Reportage beklemmend dargestellt, wie dramatisch die Übergriffe auf katholische Kirchen in Frankreich zugenommen haben: Allein im vergangenen Jahr sind über tausend französische Kirchen geschändet worden (hingegen hundert Gotteshäuser der anderen Religionen zusammen), weit mehr als in den Jahren davor. Ähnliche Berichte gibt es auch aus Deutschland. Da ist es fast ein Segen, dass keine Brandstiftung passiert ist, sondern "nur" einer der Unglücksfälle, wie sie seit jeher zur traurigen Conditio humana und zum Los der Städte gehört haben.
Doch die Frage nach der Seele Frankreichs, nach der Seele Europas bleibt eine brennende, auch wenn die letzten Glutnester gelöscht sein werden. Gibt es die noch? Ist diese Seele noch in der Asche von Notre-Dame zu finden? Hat sie vielleicht in den tapferen Feuerwehrmännern gebrannt, die unter Todesgefahr in die Kathedrale hineingegangen sind, um deren Struktur zu retten?
https://www.andreas-unterberger.at/2019/...opischen-vlker/
RE: Die Pariser Kathedrale Notre-Dame in Flammen
in Nachrichten 16.04.2019 19:27von angelo (gelöscht)
Die Kirche in Frankreich ist eine arme Kirche. Sie erhält weder Kirchensteuer noch Kirchenbeiträge.
Grund: Säkularisation im Zeitalter Napoleons. ( Am 2.12.1804 empfing Napoleon in einer Zeremonie die krone aus den Händen von Papst Pius VII und setzte sie sich selbst aufs Haupt - Selbstkrönung)
Vielleicht ist es daher verständlich dass man nichts bzw. wenig über die Kirchenschändungen in Frankreich liest oder hört.
https://www.deutschlandfunk.de/vandalism...ticle_id=444315
https://www.deutschland-kurier.org/kirch...ich-attackiert/
RE: Die Pariser Kathedrale Notre-Dame in Flammen
in Nachrichten 16.04.2019 20:36von Blasius • 3.929 Beiträge
Aus unserem Ton-Archiv: Benedikt XVI. über Notre-Dame
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. – der übrigens an diesem Dienstag seinen 92. Geburtstag feiert – hat eine besondere Beziehung zur Pariser Kathedrale Notre-Dame. Als er als amtierender Papst 2011 seine Gesprächsinitiative mit Nichtglaubenden lancierte, wählte er dafür den Vorplatz der Kathedrale.
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Im September 2008 besuchte Benedikt, drei Jahre nach seiner Wahl, Paris.
Dabei feierte er auch eine Vesper in Notre-Dame und sagte:
„Wir sind hier versammelt in der Mutterkirche der Diözese Paris, in der Kathedrale Notre-Dame, die sich im Herzen der Stadt erhebt als ein lebendiges Zeichen der Gegenwart Gottes mitten unter den Menschen. Mein Vorgänger Papst Alexander III. hat ihren Grundstein gelegt, die Päpste Pius VII. und Johannes Paul II. haben sie mit ihrem Besuch beehrt, und ich freue mich, ihren Spuren zu folgen, nachdem ich vor einem Vierteljahrhundert hierhergekommen war, um einen Vortrag über die Katechese zu halten. Wie sollte man nicht Ihm, der die Materie wie den Geist erschaffen hat, danken für die Schönheit des Gebäudes, das uns umgibt?
Die Christen von Lutetia hatten bereits eine dem heiligen Stephanus, dem ersten Märtyrer, geweihte Kathedrale errichtet, die zu klein geworden war und im Laufe des 12. bis 14. Jahrhunderts durch die Kathedrale ersetzt worden ist, die wir heute bewundern können.“
Notre-Dame, ein „Schauplatz von Bekehrungen“
Es sei „der Glaube des Mittelalters, der die Kathedralen erbaut hat“, so Benedikt XVI. Er würdigte Notre-Dame als „Schauplatz von Bekehrungen“ (etwa des Dichters und Schriftstellers Paul Claudel) und betete an den Reliquien des Kreuzes und der Dornenkrone Jesu, die Ludwig der Heilige einst aus dem Heiligen Land nach Paris gebracht hatte.
2011 startete der Papst aus Deutschland eine Initiative namens „Vorhof der Völker“, die das Gespräch mit Nichtglaubenden sucht. Startpunkt war Paris, genauer: der Vorplatz von Notre-Dame. Dazu schickte Benedikt eine Video-Botschaft, in der er vor allem die jungen Teilnehmer an der Initiative dazu aufforderte, doch mal über die Schwelle in das gotische Gotteshaus hineinzugehen.
“ Ihr seid eingeladen, in den heiligen Raum einzutreten ”
„Im Herzen dieser Stadt der Lichter, vor Notre-Dame de Paris, diesem wunderbaren Meisterwerk der religiösen Kultur Frankreichs, öffnet sich ein großer Platz, um der respektvollen und freundschaftlichen Begegnung von Menschen verschiedener Überzeugungen neue Impulse zu geben… Ihr Gläubigen und Nichtgläubigen auf diesem ‚Vorplatz des Unbekannten‘, ihr seid eingeladen, auch in den heiligen Raum einzutreten, dieses wunderbare Portal von Notre-Dame zu durchschreiten und die Kathedrale für einen Augenblick des Gebets zu betreten. Für einige von euch wird dieses Gebet ein Gebet an einen Gott sein, den sie im Glauben kennen, aber für andere kann dies auch ein Gebet an einen unbekannten Gott sein.
Liebe nichtglaubende Jugendliche, die ihr euch mit jenen vereint, die an diesem Tag der Verkündigung des Herrn im Inneren von Notre-Dame beten, öffnet eure Herzen den Texten der Heiligen Schrift, lasst euch von der Schönheit der Gesänge berühren und, wenn ihr wirklich wollt, lasst zu, dass sich eure Gefühle zu dem unbekannten Gott erheben.“
(vatican news)
16 April 2019,
https://www.vaticannews.va/de/papst/news...apst.print.html
EINGEFÜG:
Feuerwehrmänner vor dem goldenen Kreuz in der
ausgebrannten Kathedrale Notre Dame.
Liebe Grüße, Blasius|addpics|bvn-c-9e37.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
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