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RE: Die "Himmlische Hierarchie" der hl. Engel
in Die heiligen Engel 02.09.2021 20:24von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Zum Engelmonat September ein Auszug aus einer Abhandlung von
Pater Eichhorn von der Petrus-Bruderschaft (entnommen aus dem Informationsblatt der Petrus-Bruderschaft Oktober 2018):
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Engel sind reine Geistwesen – unser menschlicher Geist jedoch ist aufgrund seiner Beschaffenheit nicht wirklich fähig, sich körperlose Wesen vorzustellen.
Deshalb verwendet die Heilige Schrift anschauliche Bildworte:
Laut der Bibel knien die Engel vor Gottes Thron, sie haben „Harfen und goldene Schalen voll Räucherwerk“ (Offb 5,8) sowie „sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes“ (Offb 15,7).
Solche Bildsprache („Metaphorik“) ist ein legitimes Hilfsmittel, auch wenn es im wortwörtlichen Sinn nicht der Realität entspricht.
Diese biblischen Aussagen kommen der auf vorstellbare Bilder angewiesenen Natur un-
seres menschlichen Verstandes zu Hilfe.
Selbstverständlich „knien“ die Engel vor Gott, d.h. ihre geistige Natur ist ganz auf die Verherrlichung des dreimalheiligen Gottes ausgerichtet – auch ohne körperliche Knie.
Die Anbetung Gottes seitens der Engel dabei um intensiver und glühender als unsere
Anbetung auf menschlichen Knien.
Fast könnte man sagen:
Wir Menschen halten Anbetung – die Engel aber sind Anbetung, so sehr erkennen sie Gottes Majestät und ist ihre ganze geistige Wesensnatur auf seine Verherrlichung ausgerichtet.
Ihr ganzes Sein ist Liebe und Hingabe an den Dreieinen.
Doch auch ohne einen Körper zu besitzen, sind Engel in der Lage, uns sichtbar in körperhafter Gestalt zu erscheinen und im Bereich der sichtbaren Schöpfung zu wirken.
Gott wirkt direkt und unmittelbar auf seine Schöpfung ein oder bedient sich dafür wahlweise auch seiner Engel als Mittler.
Dafür können sie, mit Gottes Zulassung, problemlos in leibhafter Gestalt erscheinen
und wirksam werden.
Bereits der Alte Bund ist vom Eingreifen der Engel geprägt, wie eine kleine Auswahl zeigt:
Seit der Vertreibung aus dem Garten Eden bewacht ein Cherub jenes verlorene irdische Paradies. Zur Strafe tötete der Würgeengel die erstgeborenen Söhne Ägyptens und verschonte die Häuser des Volkes Israel, deren Türpfosten mit dem Blut der Paschalämmer bezeichnet waren.
Über der Bundeslade im Tempel zu Jerusalem errichtete Israel gemäß göttlichem Auftrag die Abbilder zweier großer Cherubim.
In sichtbarer Gestalt erscheint der Engel Raphael dem Tobias.
Ein Engel trägt den Propheten Habakuk samt seiner Speise aus Judäa in Israel zur Löwengrube im babylonischen Exil und rettet so den Daniel vor dem Hungertod
(vgl. Dan 14,33-39).
Engel bereiten die Ankunft des Messias vor und begleiten sie, wie das Neue Testament berichtet:
Als Zacharias im Tempel das Räucheropfer darbrachte, „erschien ihm ein Engel
des Herrn an der rechten Seite des Räucheraltars“ (Lk 1,11), verhieß ihm und seiner Frau Elisabeth die Geburt eines Sohnes und verlangte, daß jener den Namen Johannes erhalte (Lk 1,13).
Der Engel kündigte dessen heilsgeschichtliche Bedeutung als Vorläufer und
Wegbereiter des verheißenen Gesalbten an:
„Denn er wird groß sein vor dem Herrn … Und er wird viele der Israeliten zum Herrn, ihrem Gott, bekehren.
Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft des Elia, die Herzen der Väter zu den Kindern zu bekehren und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist.“ (Lk 1,15-17)
Der wohl größte und ehrenvollste Auftrag Gottes, der je einem Engel zuteil wurde, erging schließlich an Gabriel:
Von Gott wurde er berufen, in Nazareth der Jungfrau Maria den göttlichen Ratschluß mitzuteilen und die Zustimmung der „neuen Eva“ einzuholen.
Sie sollte die leibliche Mutter
des „Sohnes des Höchsten“ werden, dem „Gott der Herr den Thron seines Vaters David geben“ (Lk 1,32) und zum ewigen „König über das Haus Jakob“ einsetzen werde.
Welch eine Auszeichnung für Gabriel, in die Stiftung des neuen und ewigen Bundes in solcher Weise einbezogen zu sein!
Deshalb sollten wir täglich, vor allem beim 12-Uhr-Läuten, die alte Tradition des „Angelus“ pflegen.
Damit gedenken wir dankbar jener Schicksalsstunde der Menschheit:
Der Begegnung zwischen dem Engel und Maria – der Stunde, mit der die Erlösung der
Schöpfung endgültig ihren Anfang nahm.
Im Gebet des „Engel des Herrn“ bleibt dieses Zwiegespräch bis zum Ende der Zeit lebendig und wirksam. Zudem ist Sankt Gabriel als Gottes besonderer Bote jedem Prediger Vorbild und Beistand.
Jesu Leben selbst ist vom Wirken der himmlischen Geistwesen durchzogen. Sie begleiten es von der Krippe bis Getsemani und vom Grab bis zu seiner Himmelfahrt.
Wie die Engel den Herrn in seiner Passion am Ölberg stärkten, so standen sie ihm zweifellos auch auf seinem Kreuzweg und am Kreuz bei.
Deshalb sind nach dem Glauben der Kirche unübersehbare Scharen von Engeln auch bei der Feier des Meßopfers anwesend.
Zudem ist es somit höchst angemessen, daß die liturgischen Texte aller östlichen und westlichen Riten auf die Anwesenheit der Engel hinweisen und den Beistand der Engel erbitten.
Nicht umsonst gehören die Engelsgesänge des „Gloria in excelsis Deo“ und des „Dreimalheilig“ (Sanctus) zu den feierlichsten Augenblicken der Meßfeier.
Nach dem hl. Papst Pius X. soll der zelebrierende Priester selber einem Engel gleichen.
Mit den Worten der Heiligen Schrift ermahnt der hl. Benedikt die Mönche, ihr liturgisches Gotteslob zu verrichten:
„Im Angesicht der Engel will ich dir Psalmen singen.“
In neun Chöre geordnet, stellen die Engel einen vorzüglichen Teil des himmlischen Hofstaats dar, geschaffen zur Verherrlichung Gottes und als seine Boten sowie zum Schutz der gesamten Schöpfung.
Sie sind durchdrungen vom Guten und von der Sehnsucht, daß die gesamte irdische Schöpfung Gott anbete und ihn verherrliche.
Bei weitem überstrahlt ihre Herrlichkeit jede irdische Glorie."
[....]
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RE: Die "Himmlische Hierarchie" der hl. Engel
in Die heiligen Engel 04.09.2021 20:03von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Der Monat September ist den hll. Engeln gewidmet.
Über die reinen Geistwesen....die heiligen Engel
der Jesuitenpater Adolf Rodewyk in "Sie stehen ganz im Licht – von den hll. Engeln"
-
[....]"Die Engel sind Personen.
Sie denken und fühlen wie wir Menschen.
Wir Menschen sind nur ein wenig unterhalb der Engel, weil wir eine geistbegabte Seele haben.
Die Engel haben Verstand und gebrauchen ihn auch.
Trotzdem denken sie anders als wir.
Unser Denken ist gekennzeichnet durch das Wort der alten Philosophen: „Es ist nichts im Verstande, was nicht vorher in den Sinnen war“,
d.h. unser ganzes Denken ist abhängig von unserer Sinneserfahrung.
Wir sehen körperliche Dinge. Von ihnen ausgehend tasten wir uns dann langsam durch Abstraktion und Überlegen zum Geistigen vor. Wenn wir etwas ganz erfassen wollen, müssen wir es erst von allen Seiten betrachten, um dann von vielen Einzeleindrücken zu einem Gesamteindruck oder zu einer Gesamtschau zu kommen.
Die Engel dagegen überschauen die Dinge mit einem Blick. Sie erfassen sie nicht von außen, sondern von innen, von ihrem Wesen her, und haben darum eine durchdringende und richtige Erkenntnis der Dinge. Schon rein natürlich sind sie uns deshalb an Erkenntnis und Wissen gewaltig überlegen.
Außerdem haben sie noch eine weitgehende übernatürliche Erkenntnis, wenigstens die guten Engel.
„Sie schauen immerfort das Angesicht Meines Vaters, der im Himmel ist“ (Mt 18,10),
d.h. sie schauen alle Dinge in Gott.
Er teilt ihnen Vieles mit, was sie rein natürlich nicht wissen können, und gewährt ihnen einen tiefen Einblick in Seine Gedanken und Pläne.
Darum haben sie ein abgrundtiefes, grandioses Wissen, für das man eigentlich nur den einen Ausdruck finden kann:
Sie stehen im Licht.
[....]
Wenn der eine Engel dem anderen etwas mitteilen will, strahlt er ihn mit seinem Licht an und ruft ihn so gewissermaßen an.
Dann schließt er sich dem anderen auf und gewährt ihm unmittelbaren Einblick in seine Gedanken, so daß der andere in ihm all das lesen kann, was an Mitteilung für ihn bestimmt ist.
Auf diese Weise besteht unter ihnen ein ununterbrochener reger und ungemein schneller Gedankenaustausch.
Menschlicher Gedankenaustausch ist im Vergleich dazu matt und schwach,
wogegen sich in der jenseitigen Welt gleichsam Riesensonnen ihre Strahlen zusenden, die sich jubelnd miteinander vereinigen und das Licht noch heller erstrahlen lassen."
[....]
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RE: Die "Himmlische Hierarchie" der hl. Engel
in Die heiligen Engel 09.09.2021 21:51von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Wir befinden uns im Engelmonat September:
Immer wenn die hl. Engel als reine Geistwesen den Menschen erscheinen, werden diese von Furcht ergriffen, denn ein in der steten Anschauung Gottes und somit in glühender Liebe lebender hl. Engel gleicht einer "brennenden Feuerflamme":
Pater Titus Kieninger im "St. Josephsblatt"
über die durch und in Gottes Liebe "brennenden" hl. Engel:
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[....]Die Engel sind personale Wesen mit Verstand und freiem Willen. (Katechismus 330), sie sind viel geistiger als wir Menschen.
Sie kennen auch eine viel grössere Sehnsucht als wir sie haben.
Ihr geistlicher Hunger ist in ihrer Anschauung Gottes gesättigt.
Gott ist ihre ganze Freude.
Gott bringt ihr "Herz" durch seine Liebe zum Brennen.
Darum jubeln die einen ohne Ende. Andere verstummen gleichsam vor seiner Größer und Macht und "verlieren" sich gleichsam im Schauen seiner Schönheit.
Aber keiner von ihnen....kann sich von Gott lösen.
Gott ist ihr Ein und Alles, der Enzige, der sie interessiert, der Anfang und das Ende, die Ursache und das Ziel.
[....]
Die ganze Seligkeit der Engel besteht darin, bei Gott zu sein, ihm anhangen zu können und sich ihm ganz anbieten zu dürfen.
So herrscht im Himmel die größere Freude und der vollkommenste Friede durch die überglücklich machende Geborgenheit in Gott.
Die Engel werden gewissemassen gleichförmig in der Nähe Gottes, wie ein Eisen im Feuer zu glühen beginnt.
Das ist der Grund, warum der hl. Apostel Johannes vor dem Engel anbetend Niederfallen wollte (siehe Offenbarung 19,10):
Die Engel sind schon von Natur aus geschaffenes Licht vom unerschaffenen Licht.
Durch ihr liebendes Leben in Gott sind sie brennende "Feuerflammen" (Hebr 1,7).
[....]
Durch unseren Glauben nehmen wir schon jetzt teil " an der glückseligen Gemeinschaft der in Gott vereinten Engel" (KKK 336).
So dürfen auch wir mit ihnen Gott anbeten, ihm danken und unser kleines Lob singen.
Jedes Mal, wenn wir das "Heilig, Heilig, Heilig....", das Gebet der Serafim sprechen, nehmen sie uns mit in ihre Anbetung.
Da werden unsere Herzen von Gottes Liebe tiefer erfüllt, freier von den irdischen Ängsten, friedvoller und froher im Umgang mit unseren Mitmenschen.
Es wächst in uns das gläubige Vertrauen:
"Gott, Dein Weg ist Heilig. Wo ist ein Gott, so gross wie unser Gott?"
(PS 77,14).
Und wir folgen der Aufforderung des hl. Petrus:
"Beugt euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht....
Werft all eure Sorge auf ihn, damit er kümmert sich um euch" (1Petrs 5,6-7).
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RE: Die "Himmlische Hierarchie" der hl. Engel
in Die heiligen Engel 16.09.2021 20:48von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Der Monat September ist den hll. Engeln gewidmet.
Der Jesuitenpater Adolf Rodewyk in "Sie stehen ganz im Licht – von den hll. Engeln" über den Willen und die Kraft der hll. Engel:
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"Wille und Kraft der Engel
Wie wir, so haben auch die Engel einen freien Willen. Für sie gibt es keinen Zwang, weder von außen noch von innen.
Sie können wählen, ob sie etwas tun oder unterlasssen wollen, und ob es dieses oder jenes sein soll.
Ihr Wollen ist von einer gewaltigen Kraft, denn sie entscheiden sich nicht nur halb, sondern mit dem ganzen Wesen, so daß ihre Entscheidungen unwiderruflich sind.
Wieviel sie vermögen, läßt sich aus einigen Beispielen entnehmen, die uns die Heilige Schrift überliefert hat.
Ein einziger Engel hatte die Macht, die ganze Stadt Jerusalem zu verheeren, und ein ganzes Heer zu vernichten, denn in 1 Chr. 19,35 heißt es:
„In jener Nacht zog der Engel des Herrn aus. Er erschlug im assyrischen Lager 185.000 Mann.“
Als König Nabuchodonosor die drei Freunde Daniels in den Feuerofen werfen ließ, weil sie die große Götterstatue nicht anbeten wollten, „stieg der Engel des Herrn
zugleich mit ihnen in den Ofen hinab und trieb die Feuerflammen aus dem Ofen hinaus. Das Innere des Ofens machte er kühl, wie wenn der Tauwind hindurchgeht.
Das Feuer erfaßte sie überhaupt nicht, fügte ihnen keinerlei Leid zu und belästigte sie nicht“ (Dan 3,49f).
Als einige Zeit später Daniel in die Löwengrube geworfen wurde und unversehrt wieder herauskam, berichtete er dem erstaunten König: „Mein Gott sandte Seinen Engel und verschloß den Rachen der Löwen.
Sie haben mich nicht verletzt, weil ich vor ihm als schuldlos erfunden ward. (Dan 6,23)“.
Apg 5,19:
„Ein Engel des Herrn aber öffnete den Aposteln in der Nacht die Türen des Gefängnisses und führte sie hinaus.“
Ähnliches wiederholte sich als Petrus von Herodes schwer bewacht im Gefängnis gehalten wurde: Apg 12,7-10.
Petrus selbst hätte sich nicht mehr retten können,
dem Engel dagegen gelingt seine Befreiung wie spielend.
Der hl. Petrus erinnert sich daran in 2 Petr 2,11.
Die Engel haben nicht nur Verstand und Willen, sondern sie haben auch ein sehr reiches und tiefes Gemütsleben.
Bei den Seraphim sagt schon ihr Name, daß sie große Liebe haben, daß sie glühend, brennend von Liebe sind.
Das läßt sich von jedem anderen Engel auch sagen, wenn auch seine Liebesglut die der höchsten Engel nicht erreicht.
Wir können uns die Engel nicht traurig vorstellen.
Wenn bisweilen auf Grabmälern ein trauernder Engel dargestellt ist, so werden ihm dort zu menschliche Empfindungen zugeschrieben.
Wir stellen uns die Engel vielmehr in jener jubelnden Freude vor, die ihnen aus der Anschauung Gottes kommt.
Darum werden sie auch die seligen Geister genannt.
Ganz besonders tritt bei ihnen die Anbetung Gottes hervor.
Die Heilige Schrift fordert sie in verschiedenen Psalmstellen dazu auf.
So sagt Ps 103,20: „Preiset den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr sein Wort vollstreckt, da ihr auf die Stimme seines Wortes hört!“ Ps 148,2: „Lobt ihn, all seine Engel, lobt ihn, all seine Heerscharen!“
Ursprünglich gab es bei den Engeln auch Glaube und Hoffnung, nachdem sie aber zur letzten Vollendung aufgestiegen sind, ist der Glaube in Schauen übergegangen und die Hoffnung in die Freude am Besitz Gottes für immer.
Wenn sich bei den Engeln neben der Freude keine Trauer findet, so läßt sich doch mit der Liebe auch ihre Kehrseite, der Haß vereinen.
Wenn es von Gott heißt, daß Er nur das Gute will, das Böse dagegen haßt oder verabscheut, so läßt sich von den Engeln dasselbe sagen. Damit soll aber nicht behauptet werden, daß die Engel, solange sie noch im Zustand der Prüfung und Bewährung waren, nicht auch das Böse wählen konnten.
Die gefallenen Engel; Dämonen
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RE: Die "Himmlische Hierarchie" der hl. Engel
in Die heiligen Engel 21.09.2021 20:18von Aquila • 7.220 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Zum Engelmonaten September
der Jesuitenpater Adolf Rodewyk in "Sie stehen ganz im Licht – von den hll. Engeln" über die hll. Schutzengel:
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*Die Schutzengel
Es ist eine allgemeine Glaubensüberzeugung, daß die guten Engel zum Schutz des Menschen und für die Sorge um das Heil desselben da sind, also um zum Guten (Tun) anzuregen und vom Bösen abzuhalten.
Die Kirche feiert seit dem 16. Jh. ein eigenes Schutzengelfest.
Der röm. Katechismus schreibt auf S. 371:
„Durch Gottes Vorsehung ist den Engeln die Aufgabe übertragen, das Menschengeschlecht zu beschützen und den einzelnen Menschen beizustehen, damit sie nicht irgendeinen größeren Schaden erleiden“.
Diese Auffassung wird gestützt durch Hebr 1,14:
„Sind nicht alle dienende Geister, ausgesandt zum Dienste derer, die das Heil erben sollen?“
Und ferner durch Mt 18,10:
„Seht zu, daß ihr keines von diesen Kleinen verachtet, denn ich sage euch:
Ihre Engel im Himmel schauen immerfort das Angesicht meines Vaters, der im Himmel ist."
Der Name Schutzengel wurde gebildet in Anlehnung aus dem 91. Ps (Ps 90 der Sonntagskomplet):
„Denn seinen Engeln befiehlt er um deinetwillen, dich, zu behüten auf all deinen Wegen.
Sie werden dich auf den Händen tragen, damit dein Fuß an keinen Stein stoße.“
Ist hier noch von einer Vielzahl von Engeln die Rede, die zu unserem Schutz bereit stehen, so sehen wir aus einer anderen Stelle, daß man zur Zeit der Apostel jedenfalls der Auffassung war, daß jeder einen besonderen Engel, seinen Engel habe.
Als Petrus durch den Engel aus dem Kerker befreit war und sich wieder auf der Straße allein sah, eilte er zum Hause der Mutter des Johannes Markus, wo viele Christen versammelt waren. Er klopfte an das Tor. Die Türhüterin erkannte seine Stimme, vergaß aber vor Aufregung, ihm aufzumachen. Vielmehr lief sie in den Saal zurück und meldete, daß Petrus draußen stehe. Alle Anwesenden hielten das für unmöglich und entgegneten ihr: „Es ist sein Engel“ (Apg 12,15).
Aber nicht nur Petrus als Oberhaupt der Kirche hat seinen Engel, sondern auch die Gläubigen. Das sagt uns Christus selbst in Mt 18,10.
Christus trägt hier die Lehre von den Schutzengeln nicht als etwas Neues vor, sondern setzt sie als selbstverständlich bekannt und angenommen voraus. Daraus zieht Er den Schluß, wie hoch man die Kleinen achten müsse.
Unter den Kleinen versteht Er jedoch nicht ausschließlich unmündige Kinder, sondern alle, die an Ihn glauben.
Das Kind, das Er Herbeigerufen hat, sollte gleichsam nur ein Anschauungsunterricht für die Apostel sein, mit welcher Kindesgesinnung man der Berufung zum Glauben folgen müsse.
In Mt 11,25 nennt Jesus 'Kleine' jene, die demütig wie ein Kind ihren Verstand der göttlichen Offenbarung unterwerfen.
Daraus haben viele Kirchenväter und Theologen den Schluß gezogen,
daß zum Mindesten alle Gläubigen ihren Schutzengel haben.
Der hl. Thomas von Aquin legt dar:
„Gott will, daß die Menschen durch dieses Leben hindurchpilgern zur ewigen Seligkeit.
Die Menschen sind schwach und unbeständig, die Engel dagegen in der Seligkeit unabänderlich gefestigt. Es ist nun durchaus zweckmäßig, daß das Schwache durch das Starke und das Unbeständige durch das Beständige gestützt wird.
Darum geziemt es sich, daß die Menschen durch Engel in der Erstrebung der Erreichung ihres letzten Zieles unterstützt werden.
Und zwar jeder Mensch durch einen besonderen Engel.
Denn wie die göttliche Weltregierung sich auf jeden einzelnen Menschen erstreckt, so ist es auch vernünftig anzunehmen, daß den verschiedenen Menschen verschiedene Engel als Diener der göttlichen Weltregierung zum Schutz beigegeben werden. Das gilt von allen Menschen ohne Ausnahme; denn alle wandeln auf einem gefährlichen Weg zum Vaterland.
Auf gefährlichen Wegen aber gibt man den Wanderern Führer mit, so macht es auch Gott mit den Menschen.
Solange jemand auf Erden lebt, ist er des Einflusses der Gnade nicht vollständig beraubt, mag er auch noch so böse und ungläubig sein.
Darum hat auch jeder seinen Schutzengel, der ihn von der Wiege bis zum Grabe nicht verläßt.“ (hl. Thomas v. Aquin; Summa Th. I,1 13)
Weil der Mensch die Hilfe der Engel während seines ganzen Lebens braucht, muß man annehmen, daß das Amt des Schutzengels solange dauert, wie der Mensch den Nachstellungen des Teufels und anderer feindlicher Mächte ausgesetzt ist, also während seines ganzen Lebens bis zum Eintritt ins Jenseits
Im Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus, „geschah es, daß der Arme starb. Er wurde von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen“ (Lk 16,22).
Aus dieser Stelle schließt man, daß die Engel die Seelen jener Gerechten, die keine Strafen mehr abzubüßen haben, zur Erlangung der ewigen Seligkeit geleiten.
Die anderen dagegen, die noch etwas abbüßen müssen, bringen sie ins Fegefeuer, besuchen und trösten sie dort weiterhin, bis sie auch diese nach ihrer Befreiung in den Himmel führen.
So sieht auch die Kirche die Dinge, wie sich aus den kirchlichen Sterbegebeten ergibt, in denen es heißt:
"Wenn Deine Seele vom Leibe scheidet, komme Dir die glänzende Schar der Engel entgegen.
Es weiche der böse Satan mit seinen Genossen.
Da Engel dich begleiten, so zittere er bei deiner Ankunft.
Es möge ihn aufnehmen der heilige Michael, der die Oberherrschaft im himmlischen Heere verdient hat.
Es mögen ihm entgegenkommen die hll. Engel Gottes und ihn in die himmlische Stadt Jerusalem einführen.“
„Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit, bewahre die Seelen aller verstorbenen Gläubigen vor den Qualen der Hölle. Laß sie nicht hinabstürzen in die Finsternis.
Vielmehr geleite sie St. Michael, der Bannerträger, in das hl. Licht. (Offertorium des Requiems)“
In den Meßgebeten des Sterbetages heißt es:
„O Gott, übergib die Seele deines Dieners nicht den Händen des Feindes und vergiß sie nicht für immer, sondern laß die heiligen Engel ihr entgegeneilen und sie zur Heimat des Paradieses geleiten.“
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Anmerkung;
Geht eine Seele auf ewig verloren, wird sie eine Beute der gefallenen Engel, der Dämonen und so endet auch ihre persönliche Beziehung zum hl. Schutzengel.
Wie es sich dann weiter mit diesem "zurückgebliebenen" hl. Schutzengel verhält, darüber lehrt die Kirche nichts Konkretes.
Freilich überwiegt die Meinung, dass dieser dann wieder in seinen Engelschor zurückkehrt und somit nicht wieder zum Schutzengel eines anderen Menschen wird.
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« Der heilige Raphael, Erzengel (Arznei Gottes), Fest: 24. Oktober (29. September) | Heilige Schutzengel » |
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