Lieber Sel,
natürlich leistet Frau Küble auch gute Arbeit. Du weist auf einiges hin. Doch das liegt auch nicht in meiner Kritik, sondern nur, dass sie himmlische Privatoffenbarungen bekämpft und auf diese Weise entgegen Joh. 17,22 uns Katholiken entzweit. Das kann ich so nicht stehen lassen, und zwar, weil ich ihr meine Website 2011 übergeben hatte und somit eine Verantwortung auf mir lastet.
Ich kenne Frau Küble also seit 2011, und ich kenne sie auch persönlich, da sie einige Male bei mir zu Besuch war. Daher weiß ich inzwischen auch, dass sie leider unbelehrbar ist. Sie nimmt keine sachliche Kritik an, und es kommt sogar vor, wenn man sie auf einige ihrer Irrtümer verweist, sie solche Kommentare auf ihrem Blog nicht freischaltet. Es nützt also nichts, sie zu kontaktieren. Sie nimmt nichts an. Das ist leider so.
Sie vertritt aufgrund ihrer Protestantisierung einfach die protestantische Position, dass es seit dem letzten Buch der Bibel keine himmlischen Privatoffenbarungen gäbe, während die katholische Kirche das Gegenteil lehrt. Um mich von ihrer protestantischen Position zu überzeugen, schickte sie mir zwei Bücher evangelikaler Autoren zu, die die katholische Position angeblich biblisch widerlegen. Sie ist also protestantisiert und wird aufgrunddessen wohl kaum beurteilen können, dass ausnahmslos alle Privatoffenbarungen nicht himmlischen Ursprungs sind. Außerdem muss jede Privatoffenbarung, da sie im katholischen Milieu gegeben ist, katholisch gelesen werden, was Küble nicht tut, sondern sie vom Katholizismus trennt und versucht, sie in 98% der Fälle mit eigener Philosophierei zu widerlegen.
Natürlich sind himmlische Privatoffenbarungen kein verbindliches Glaubensgut. Doch Küble geht einen Schritt weiter, und erklärt, dass niemand (himmlische) Privatoffenbarungen annehmen müsse. Die katholische Kirche aber lehrt, dass jede himmlische Privatoffenbarung "ein echter Ruf Christi oder seiner Heiligen an die Kirche ist". Deshalb darf selbst die Kirche sie nicht ablehnen, was sie auch nicht tut. Wieso sollen wir Katholiken also anders handeln als die Kirche? Christus und seine Heiligen geben uns die Privatoffenbarung doch nicht aus Jux, sondern weil sie mit ihnen wichtiges bezwecken. Es ziemt sich für einen Katholiken also nicht, etwas, was vom Himmel ist, abzulehnen. Das wäre nicht nett gegenüber Gott!
Man muss auch bedenken, dass die Offenbarungen der alttestamentlichen Propheten, die sie empfangen hatten, vor ihrer Kanonisierung lange Zeit Privatoffenbarungen waren, die daher von den Juden auch abgelehnt wurden, weil sie ähnlich dachten wie Frau Küble. Wie die katholische Kirche und wir Katholiken mit echten Privatoffenbarungen umzugehen haben, stellt uns Apg. 11,27-30 sehr gut vor Augen.
Liebe Grüße und Gottes Segen
Stjepan