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RE: Kirche Christi nicht katholische Kirche?

in Diskussionsplattform Kirche 05.12.2017 19:00
von Aquila • 7.220 Beiträge

Lieber Heribert


Mit "Unklarheit" meinte ich denn auch die fehlende unmissverständliche Positionierung im Sinne, dass die eine heilige katholische und apostolische Kirche ohne Wenn und Aber
die alleinige Kirche Christi ist.
Mit "Verwirrung" nahm ich Bezug auf das durch das "subsistit est" hervorgerufene Labyrinth der Ausdehnung der "kirchlichen Elemente".


@Kristina hat mit ihrem Hinweis auf die Ausführungen der Pius-Bruderschaft aufgezeigt, dass es kein "Gemenge" von "kirchlichen Teilverwirklichkeiten" geben kann.

-
Kirchlichkeit ist, oder sie ist nicht, und sie kann sich nur als die Einheit aller Teile einer Gesellschaft im Hinblick auf dasselbe Gemeinwohl unter der Leitung einer und derselben Autorität definieren.
Diese Einheit der Kirche Christi ist also identischerweise, wirklich und ausschließlich die Einheit der katholischen Kirche.

-

Auch die Anmerkung von @Blasius mit dem Zitats des hl. Augustinus geht in die gleiche Richtung.

Nach Durchlesen des von Dir erwähnten Artikels kann ich Dein Unbehagen teilen.
Es ist in der Tat ein etwas holpriger Beitrag ohne deutlich klärende Akzente.
Vielmehr wird versucht, das schräge "subsitit est" geradezubiegen.
(Zudem ist das dazugehörige Bild eher ein Fehlgriff)
Von "Verbreitung von Häresien" möchte ich denn aber auch nicht sprechen.
Ein Aspekt aus dem Artikel legt richtigerweise das Augenmerk auf das Schreiben
"Dominus Iesus" der Glaubenskongregation aus dem Jahre 2000.
ERKLÄRUNG "DOMINUS IESUS" ÜBER DIE EINZIGKEIT UND DIE HEILSUNIVERSALITÄT JESU CHRISTI UND DER KIRCHE

Dieses Schreiben muss denn auch als Reaktion auf die zunehmende Verwirrung aufgrund des "subsistit est" verstanden werden.
Diesbezüglich möchte ich enige Auszüge aus einer "Kommentar-Kritik" von
Mag. theol. Michael Gurtner
"an Pater Peter Knauer’s SJ unberechtigter Kritik an Dominus Iesus".

Sie verdeutlichen denn auch die von mir verwendeten Begriffe
"Unklarheit" und "Verwirrung" und zeigen auch das umstrittene Zustandekommen des
"subsistit est" auf:

-

[....]
"Weshalb Dominus Iesus notwendig geworden war ?

Die Erklärung, so sagten wir bereits, ist eine korrigierende Reaktion auf bestehende Mängel,
in diesem Falle auf bestehende Mängel in Fragen des Glaubens, besonders was das
Kirchenverständnis anbelangt.

Im vorliegenden Fall ist eine Bestimmung der Ursächlichkeiten dieses Dokumentes keine
große Schwierigkeit, da sie klar in der Intervention anläßlich der Präsentation der Erklärung
Dominus Jesus formuliert wurden. Als die große Kategorie der angefallenen Irrtümer ist der
Relativismus anzuführen: alle Religionen sind gemäß der irrigen Meinung vieler gleich-
gültige Wege zum Heil für jene, welche der einen oder auch der anderen Religion anhängen.

Dabei handelt es sich um einen Pluralismus, welcher seit den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts immer mehr um sich gegriffen hat, und –ich würde sagen besonders seit dem letzten Konzil zu einer immer verbreiteteren Allgemeinmeinung mutiert ist.
An diesem Punkt setzt die Apologie, welche dieses Dokument ja darstellt, an.
Für viele – auch für viele Theologen- war es nicht mehr so ohne weiteres klar was die Kirche denn nun in Wirklichkeit sei: wo sie ist, wer zur Kirche gehörig ist und wer nicht: wir können zusammenfassend sagen:
die Kirche wurde nicht mehr von ihrer Ontologie her gesehen, sondern ist zumindest dem Denken nach von dem was sie eigentlich ist abgerückt, und zu einer eher sozialen Größe geworden, welche wenig Anforderungen stellte und deren Hauptaufgabe es war, einladend zu sein.
Von daher war es vielen nicht mehr recht einsichtig weshalb etwa Interkommunion ein
schweres Vergehen eben genau gegen die Einheit darstellt anstatt daß diese, wie viele
meinten, die Einheit erst fördere. Jede Glaubensgemeinschaft, so war der vielfache
Grundtenor, welche christlich, d.h. an Christus glaubend ist, wurde demnach als Kirche
gesehen. Somit ergab sich in logischer Folge, daß es, da es ja viele Gemeinschaften gibt, auch viele Kirchen gibt.
Eine wesentliche Schlüsselstelle zu einem wenig differenzierten Kirchenverständnis ist die bekannte subsistit-in-Formulierung in LG 8.
Diese Stelle des Konzils wurde immer wieder verschiedentlich interpretiert, und man kann wohl sagen, daß eine gewisse Aporie um die Kirchlichkeit sowie eine relativistische Sicht- und Denkweise des Kirchlichen wohl durch diese etwas unglückliche Formulierung genährt wurde. Es ist einfach nicht aus sich selbst heraus klar und deutlich, wie denn nun eine „Subsistenz“ zu denken sei und was das Konzil darunter wirklich meinte. Erst die mangelnde Klarheit des Begriffes läßt eine vielfältige Interpretation zustande kommen. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen zu diesem einen Wort „subsistit“, welche eine enorme Bandbreite aufweisen: während die einen behaupten, unter subsistieren sei zu verstehen daß man keine Identifikation der von Christus eingesetzten Kirche mit der (römisch) katholischen Kirche vertreten könne vertreten andere wiederum die Meinung, daß dieses subsistit das vorangegangene est nicht abgeschwächt, sondern im Gegenteil sogar verstärkt habe.
[....]
Um die Tragweite sowohl der Erklärung, als auch der Reaktion Knauers besser zu erfassen,
scheint ein Blick auf die berühmte subsistit-Formel hilfreich zu sein.
Diese Formulierung ist ziemlich umstritten, und wohl auch etwas unpräzise, da sie in besonderer Weise erst in höchstem Maße interpretationsbedürftig ist und deren Bedeutung nicht eindeutig aus dem Kontext, in welchen das Wort eingebettet ist, selbst hervorgeht.
Die Meinungen über die eigentliche Bedeutung dieser Formulierung erspannen sich zwischen der Meinung, die Kirche damit ihren absoluten Anspruch, die einzige Kirche zu sein abgelegt und sich mit anderen Gemeinschaften auf einer gemeinsamen Stufe in die Reihe eingeordnet, und jener Meinung welche gegenteilig besagt, die Kirche habe durch das „subsistit“ sogar noch bestärkt, daß die katholische Kirche und nur diese allein mit der von Jesus Christus eingesetzten Kirche ident ist.
Jedenfalls liegt in dieser Differenz von „est“ und „subsistit“ das ganze Drama der Ökumene verborgen, soviel steht fest.

Im Vergleich zu den beiden abgelehnten Schemata hat sich der Gehalt deutlich an Klarheit verloren.
So wäre in der Version von November 1962 jener Text vorgesehen gewesen:
So lehrt also die heilige Versammlung und bekennt feierlich, daß es nur die eine wahre Kirche Jesu Christi gebe, diejenige nämlich, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische feiern, die der Erlöser sich am Kreuz erworben und sich wie den Leib mit dem Haupt und die Braut mit dem Bräutigam verbunden hat und die er nach seiner Auferstehung dem heiligen Petrus und seinen Nachfolgern, die die römischen Bischöfe sind, zur Leitung übergeben hat; und deshalb wird einzig die katholische römische mit Recht Kirche genannt.“
während die
Version von April 1963 wie folgt lautete:
So lehrt die heilige Versammlung und bekennt feierlich, daß es nur die eine Kirche Jesu Christi gebe, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische feiern, welche der Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus und den Aposteln und ihren Nachfolgern zu weiden übergeben und als Sakrament des Heils, als Säule und Grundfeste der Wahrheit (1 Tim 3,15) auf ihnen errichtet hat. Diese Kirche also, die wahre Mutter und Lehrerin aller, die in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet ist, ist die katholische Kirche, die vom römischen Bischof und den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird, mögen auch außerhalb ihres gesamten Gefüges vielfache Elemente der Heiligung gefunden werden können, die als Wirklichkeiten, die der Kirche Christi zu eigen sind, zur katholischen Einheit drängen.“

Die endgültige Fassung aus LG 8 schließlich lautete
Dies ist die einzige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen. Sie zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen (Joh 21,17), ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut (vgl. Mt 28,18ff), für immer hat er sie als Säule und Feste der Wahrheit errichtet (1 Tim 3,15). Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in [subsistit in] der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Das schließt nicht aus, daß außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen.“

Unabhängig davon, wie dieses subsistit nun zu lesen ist und unabhängig davon wie es die
einzelnen Konzilsväter lasen, scheint mir die Formulierung allein schon aus ihrer
Uneindeutigkeit heraus überaus problematisch: sie suggeriert jedenfalls, daß man –rein
denkerisch- die von Jesus Christus eingesetzte Kirche principaliter von der katholischen
Kirche trennen könne, und sogar noch mehr, nämlich daß man sie nicht nur trennen könnte,
sondern daß es überhaupt von vorne herein bereits (mindestens) zwei Kirchen gibt.
Die allgemeine Lesart ist auch tatsächlich genau jene, als wäre die Kirche nicht wesenhaft und ihrer Substanz nach nur eine einzige, nämlich jene, welche auf den Felsen Petri und seiner rechtmäßigen Nachfolger gebaut ist, sondern als wäre die Kirche nicht präzise auszumachen, und als wäre es so, daß die katholische Kirche, im Vergleich zu vielen anderen, eben am meisten Kongruenz mit der Kirche Jesu Christi aufzuweisen hätte.
Davon abgesehen fördert die Subsistit-Formulierung ein völlig verfehltes Verständnis von der Kirche als solche, nach welchem als Kirche lediglich eine Gemeinschaft oder ein
Zusammenschluß von „meinungsgleichen“ Gläubigen gemeint wäre, und welches übersieht,
daß die Einsetzung der Kirche auch zu einem bestimmten Zweck geschehen ist, und somit der Gemeinschaftscharakter absolut nicht hinlänglich sein kann: der Zweck der Kirche ist es nämlich, das Erlösungsgeschehen Jesu Christi durch die Zeiten hindurch weiterzuführen.
Genau das allerdings verdunkelt diese unpräzise Formulierung, da sie nicht deutlich macht,
daß die Kirche in Wirklichkeit klar umschrieben ist: das, was Kirche bezeichnet, kann nicht
vom Menschen abgeändert werden, indem der Mensch durch einen Beschluß festsetzt welche Kriterien erfüllt sein müssen, um als eine „Kirche“ zu gelten. Wir können nur ablesen, wie und wo Gott die Kirche eingesetzt hat, nicht aber selber konstruieren.
Genau darauf läuft auch die Erklärung Dominus Jesus in Nummer 16 hinaus: die Kirche ist ihrem inneren, gegebenen Wesen nach immer die (und nur die) eine, heilige, katholische und apostolische. Auch kann sich der „Ort“ der Kirche nicht ändern, sondern es ist eine Kontinuität durch die Geschichte hindurch gegeben. Daß die Kirche in der katholischen Kirche verwirklicht ist, impliziert zumindest die denkerische Möglichkeit, daß diese Kontinuität in der Geschichte einen Bruch erfahren haben könnte, oder in Zukunft noch einen Bruch erfahren kann. Davon abgesehen scheint es mir überaus fragwürdig zu sagen, daß die (universale) Kirche in der katholischen Kirche „subsistiert“, da, wenn man schon trennt, das Übergeordnete und quasi transzendente im eher irdischen verwirklicht wäre, ganz so, als wäre die katholische Kirche eine Art „Voraussetzung“ welche nötig ist, daß Gott eine Kirche schaffen könnte. Dies ist eine Implikation welche nicht zwingend ist, weil sie es nicht klar und deutlich so formuliert, aber durch eine Wortwahl, welche die Identität nicht unmißverständlich und eindeutig aussagt, sich sehr nahelegt: denn wenn die Kirche in der katholischen Kirche verwirklicht ist, dann reden wir hier zum einen von Haus aus schon von zwei zumindest dem Begriff (und nicht nur dem Aspekt) nach getrennten Kirchen, zum anderen denkt man, daß die „katholische Kirche“ (eine Konkretisierung also) da Transzendental dafür sei, daß die „Kirche“ (gemeint hier als genereller bzw. universaler Begriff) ihre volle Wirklichkeit erhalten kann.
Dominus Jesus verwendet zwar in Nummer 17 genau den Begriff „subsistere“24, „entschärft“ ihn allerdings gerade durch die Verwendung eben dieses unklaren Ausdruckes ein wenig, indem sie ihn durch die vorgehenden und nachfolgenden Deutungen hermeneutische Konturen gibt und sagt, wie man dieses subsistere zu lesen ist25. Hierbei wird „subsistere“ so erörtert, daß a) die katholische Kirche wirklich die einzige voll legitime Kirche ist, und b) andere christliche Glaubensgemeinschaften genau in dem Maß „Kirche“ sind, als sie Elemente der einzigen wahren Kirche (welche die katholische Kirche ist) behalten haben.
[....]
Kritik an der subsistit-Formulierung

Einer der tieferen gründe, weshalb das Dokument Dominus Iesus überhaupt erst notwendig
geworden war ist gewiß in einer nicht zu verleugnenden Aporie gelegen, welche die subsitit-
Formulierung il LG 8 nach sich gezogen hat.
Viele Irrwege versuchte man in den letzten Jahrzehnten mit dieser Formulierung zu rechtfertigen, man konnte diese Formulierung interpretieren in welche Richtung man auch wollte.
Wäre es beim Konzil nicht zu dieser Formulierung gekommen, so denke ich daß die römische Klarstellung von 2000 nie nötig geworden wäre.
Im Wesentlichen kann man nämlich zwei allgemeine Kritikpunkte – unabhängig davon, ob man im subsistit eine Abschwächung oder eine Verstärkung des est
sieht – anführen

a) Der Begriff ist unpräzise, und somit für ein Konzilsdokument ungeeignet

Ein Konzil hat es zur Aufgabe, strittige Fragen in aller Aufrichtigkeit und in aller Klarheit zu
einer Entscheidung zu führen. Dazu bedarf es einer präzisen Terminologie, da ansonsten am Ende der letzten Sitzung alle hinausgehen und zugeben müssen „so sehen wir betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen“.
Das letzte Konzil hat es sich, zumindest so wie es von seiner Konzeption her gedacht war, zur Aufgabe gemacht, keine neuen Lehren zu definieren, sondern wollte ein wesentlich pastorales Konzil sein, welches die bereits bestehenden Lehren in eine klare, und besonders auch für das gemeine Volk verständliche Sprache bringt.
Genau diesem Anspruch, welchen Papst Johannes XXIII an das zweite vatikanische Konzil stellte, ist selbiges, nicht zuletzt auch die subsistit-Formulierung, nicht gerecht geworden. Im Gegenteil:
dieser Ausdruck ist unklar und präzisiert nichts, wie nicht zuletzt auch seine weitere
Wirkungsgeschichte zeigt, und ist somit ungeeignet für eine Aussage lehramtlichen
Charakters, insbesondere für ein Konzil.


b) Dieser Begriff läßt die denkerische Möglichkeit von 2 Kirchen offen

Dieser Begriff ist aber auch noch aus einem anderen Grund problematisch: denn er impliziert, daß die einzige Kirche Jesu Christi in zwei Elemente aufgespalten werden kann: die Kirche Christi auf der einen Seite, und auf der anderen Seite die innerweltlich-(katholische) Kirche, welche erst mit der „eigentlichen“ Kirche zusammenfallen muß. Wenn die eine Kirche in der anderen Kirche erst ihre Subsistenz finden muß, so setzt dies notwendiger Weise zwei Kirchen voraus; wenn es heiß vollständig subsistiert die Kirche in der katholischen Kirche, dann geht man noch einen Schritt weiter, indem man dadurch zugleich aussagt, es gibt nicht nur zwei, sondern gar noch mehr Kirchen, nur eben ist eine Kirche –die katholische- eben „kongruenter“ mit der von Christus eingesetzten „Idealkirche“.


-



Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 05.12.2017 23:59 | nach oben springen

#7

RE: Kirche Christi nicht katholische Kirche?

in Diskussionsplattform Kirche 06.12.2017 18:28
von Blasius • 3.922 Beiträge

Katechismus der Katholischen Kirche

ERSTER TEIL DAS GLAUBENSBEKENNTNIS

Absatz 3 DIE EINE, HEILIGE, KATHOLISCHE UND APOSTOLISCHE KIRCHE

Jede Teilkirche ist „katholisch"



832 „Die Kirche Christi ist wahrhaft in allen rechtmäßigen örtlichen Gemeinden der Gläubigen anwesend, die in der Verbindung mit ihren Hirten auch selbst im Neuen Testament Kirchen genannt werden ... In ihnen werden durch die Verkündigung der Frohbotschaft Christi die Gläubigen versammelt, in ihnen wird das Mysterium des Herrenmahls begangen ... In diesen Gemeinschaften ist, auch wenn sie oft klein und arm sind oder in der Zerstreuung leben, Christus gegenwärtig, durch dessen Kraft die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche versammelt wird" (LG 26).



833 Unter „Teilkirche" - Bistum (oder Eparchie) - versteht man eine Gemeinschaft von Christen, die mit ihrem in der apostolischen Sukzession stehenden Bischof im Glauben und in den Sakramenten vereint ist [Vgl. CD 11; [link] CIC, cann. 368-369]. Diese Teilkirchen sind „nach dem Bild der Gesamtkirche gestaltet. In ihnen und aus ihnen besteht die eine und einzige katholische Kirche" (LG 23).



834 Die Teilkirchen sind im Vollsinn katholisch durch die Gemeinschaft mit einer von ihnen: mit der Kirche von Rom, „die den Vorsitz in der Liebe führt" (Ignatius v. Antiochien, Rom. 1,1). „Mit dieser Kirche nämlich muß wegen ihres besonderen Vorranges notwendig jede Kirche übereinstimmen, das heißt die Gläubigen von überall" (Irenäus, kur. 3,3,2; übernommen vom 1. Vatikanischen K.: DS 3057). „Seitdem das inkarnierte Wort zu uns herabgekommen ist, hielten und halten alle christlichen Kirchen von überall die große Kirche, die hier [in Rom] ist, für ihre einzige Basis und Grundlage, weil gemäß den Verheißungen des Herrn die Mächte der Unterwelt sie nie überwältigt haben" (Maximus der Bekenner, opusc.).



835 „Hüten wir uns davor, die Gesamtkirche aufzufassen als die Summe oder gleichsam einen mehr oder weniger lockeren Zusammenschluß von wesentlich verschiedenen Teilkirchen. Im Denken des Herrn ist es die nach Berufung und Sendung universale Kirche, die in verschiedenen Kulturräumen, sozialen und menschlichen Ordnungen Wurzeln schlägt und dabei in jedem Teil der Welt verschiedene Erscheinungsweisen und äußere Ausdrucksformen annimmt" (EN 62). Die reiche Vielfalt von Kirchenordnungen, liturgischen Riten, theologischen und geistlichen Erbgütern, die den Ortskirchen zu eigen sind, „zeigt die Katholizität der ungeteilten Kirche in besonders hellem Licht" (LG 23).

http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P2E.HTM

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