Liebe Kristina, liebe Mitleser
Der Vollständigkeit halber wollen wir auch die
Auslegung des Benediktinerpaters Dom Guéranger (1805-1875) anfügen, zumal jene aus der Predigt im "Berliner Dom" protestantischen Ursprungs ist.
Die Auslegung durch
Dom Guéranger zieht das Augenmerk mittels des reichen Prassers mahnend auf die grosse Gefahr der gleichsam "kampflose Kapitulation" vor den aufkommenden schlechten Begierden und Leidenschaften.
ein gegen aussen "anständiges Leben" und doch eine bereits überwundene "tote" Seele.
Heute eine grassierende Seuche in den Spass- und Auslebegesellschaften!
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In welche dichte Finsternis hat die Sünde die Seele des Menschen eingehüllt!
Kluge und vorsichtige Menschen, welche in der Besorgung ihrer irdischen Angelegenheiten niemals einen falschen Schritt tun würden, sind völlig verblendet.
Sie benehmen sich geradezu blödsinnig, wo es sich um die Ewigkeit handelt.
Welch’ schreckliches Erwachen im Jenseits, welch ein Übel ohne Heilung?
Um die in der Parabel enthaltene Lehre noch auffälliger zu machen,
spricht uns der Heiland nicht von einem entsetzlichen Bösewicht,
welcher die Welt mit Abscheu vor seinen Bluttaten erfüllt hätte, von einem jener Unseligen, die jedermann gewissermaßen als der Hölle verfallen betrachtet. Durchaus nicht.
Er bringt uns vielmehr einen Mann, der wie hundert andere ein ruhiges Leben führt, mit freundlichem Benehmen, der seiner Stellung etwas schuldig zu sein glaubt. Keine Gewalttat!
Der Heiland sagt uns nur, daß er kostbar gekleidet war und alle Tage in Freuden lebte.
Es gab wohl einen armen Bettler an seiner Türe, aber er tat demselben nichts zu Leide.
Er hätte ihn wegjagen können, aber er duldete ihn, ohne ihn in seinem Elende zu beleidigen.
Warum soll nun dieser Reiche ewig in den Flammen verzehrt werden, die Gott in seinem Zorn entfachte?
Weil der Mensch, der prächtig und in Freuden lebt, ohne bei dem Gedanken an die Ewigkeit zu zittern, ohne zu begreifen, dass er diese Welt gebrauchen muss, als ob er sie nicht gebrauche (1. Korinther 7,31),
und dem Kreuze Jesu Christi fern bleibt, bereits von seinen schlechten Begierden überwunden ist.
Hochmut, Habsucht, Prachtliebe machen sich sein Herz streitig und beherrschen sein Herz um so mehr, je weniger er daran denkt, diese schlechten Leidenschaften zu unterdrücken. Ein solcher Mensch hat überhaupt keinen Kampf.
Er ist überwunden und der Tod herrscht in seiner Seele."
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In den Augen der Welt "anständig zu sein" - d.h. bewusst fern des wahren Glaubens - genügt nicht!
Die Letzten Dinge (13)-