Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....
#1

Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 13.10.2017 13:06
von Hubert • 8 Beiträge

Einen schönen Tag zusammen

Im alten Testament heißt es , Lasst uns Menschen machen nach "unserem" Abbild . Könnt ihr mir sagen warum bei den vorherigen tagen immer heißt , Gott hat gemacht ?. und bei der Erschaffung des Menschen heißt es lasst "uns" Menschen machen.!!!

Lg. Hubert


zuletzt bearbeitet 13.10.2017 13:18 | nach oben springen

#2

RE: Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 13.10.2017 15:26
von Aquila • 7.064 Beiträge

Lieber Hubert

In der Schöpfungsgeschichte lesen wir:

"Lasst uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich." (Gen 1,26),

Der zweite Teil der Aussage erklärt gleichsam den ersten;
alleine der erschaffene Mensch ist das natürliche Ebenbild Gottes.....
und Gott ist dreifaltig.
Ein Gott in drei wesensgleichen Personen.....
daher auch "Lasst uns Menschen machen"

Warum ist nun der erschaffene Mensch das natürliche Ebenbild Gottes ?

Der Mensch ist ein Geschöpf mit Leib und unsterblicher Geist-Seele.
Die erschaffene Seele besitzt denn auch
die gottebenbildlichen Wesenszüge
der Vernunft und des freien Willens !
Der erschaffene Mensch ist also
eine Person vom Augenblick der Empfängnis an mit der Befähigung zur Liebe !


Hierzu ein Auszug aus "Die Logik der Liebe"
von Pater Martin Ramm von der Petrus-Bruderschaft:

-

Nachdem Gott aus seinem geheimnisvollen dreipersönlichen "Wir" heraus gesprochen hat: "Lasst uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich." (Gen 1,26),
hat er Adam den Odem des Lebens eingehaucht und ihn als Person geschaffen.
Zur Liebe sind wir fähig, weil wir Person sind, denn gerade
in unserer personalen Gottesebenbildlichkeit gründet unsere Befähigung zu Liebe.
Person sein und Liebe sind untrennbar miteinander verknüpft.
In Wahrheit können nur Personen lieben !

-


Und Gott ist in seiner Allerheiligsten Dreifaltigkeit die Liebe.
Folgendes tiefsinnig-treffliche Zitat von Pater Maria-Eugen Grialou
versucht dieses Geheimnis so in Worte zu fassen:
-

„…Der Lebensrythmus im Innern des dreifaltigen Gottes ist
ewig und unveränderlich
.
Der Vater erkennt sich selbst und zeugt das Ewige Wort
. Ausdruck seines Wesens;
Vater und Sohn bringen durch ihren gemeinsamen Liebeshauch den Heiligen Geist hervor.
Weder Zeit noch Ewigkeit werden an dieser Bewegung jemals etwas ändern…“


( Aus „In der Verborgenheit des Herzens beten" )


Gehen wir etwas weiter:
Der Mensch ist denn auch zur Anteilhabe an diesem Dreieinen Göttlichen Leben berufen.
Unser Herr und Gott Jesus Christus hat uns durch sein hochheiliges Erlösungswerk von der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreit.
Alleine durch Ihn, mit Ihm und in Ihm ist es uns wieder möglich, die übernatürliche Ebenbildlichkeit Gottes und somit die ewige Glückseligkeit zu erlangen.
Er führt sein Erlösungswerk durch seinen mystischen Leib, die Heilige Mutter Kirche fort, indem er uns die Heilmittel für die Seele[/b] schenkt....die hl. Sakramente.


Zum übernatürlichen Ebenbild Gottes - also der Allerheiligsten Dreifaltigkeit - wird der Mensch durch das hl. Sakrament der Taufe.
Hier wird ihm die heiligmachende Gnade und somit die Kindschaft Gottes wieder geschenkt.

Siehe bitte hier:
Die Taufe schenkt wieder die Kindschaft Gottes

und auch hier:
Taufe auf DEN Drei-Einen Gott


Freilich muss der Mensch Kraft seines geschenkten freien Willens auch
bereit sein zur Mitarbeit an den geschenkten Gnaden....
also er muss willens sein, die Erlösung auch anzunehmen.

Über das christliches Leben als einem durch die Gnade der hl. Sakramente verklärten Sein hat Hw Stephan Müller aus der Pfarrei Imsterberg, Tirol gepredigt:
-

[.....]
"Das christliche Leben können wir auch ganz von der Verklärung Christi her sehen.Christliches Leben ist ein verklärtes Sein.
Mit anderen Worten:
Christliches Leben ist ein Leben, in das Gott verwandelnd und verklärend eingreift.
Das geschieht durch die Gnade der heiligen Sakramente.

Durch die Erbsünde ist die menschliche Seele auf Erden heimatlos und orientierungslos.


Die Menschennatur wird durch die hl. Taufe vergöttlicht,
der göttlichen Natur teilhaftig.
Die hl. Taufe stellt eine Beziehung zu den drei Göttlichen Personen her.
Durch die hl. Taufe kann der Mensch von Innen heraus beten: "Vater unser im Himmel".


Die hl. Firmung
ist die Vollendung der Taufgnade.
Durch die hl. Firmung werden die geistigen Fähigkeiten der Seele
- Verstand, freier Wille, Liebeskraft - gestärkt,
um aus dem Glauben heraus übernatürlich denken und handeln zu können.


Im Allerheiligsten Altarssakrament
verwandelt Christus durch den Priester Brot und Wein,
um unsere Seele übernatürlich zu ernähren.
Der Sonntag ist ein Eucharistischer Tag.
Ein Katholik, der den Sonntag heiligt, empfängt am Sonntag einen göttlichen Glanz,
der
die ganze Arbeitswoche überstrahlt.



Im hl. Sakrament der Buße
verklärt und verwandelt Christus unsere menschlichen Erfahrungen von Schuld und Sünde. Im Bußsakrament legt Christus den göttlichen Glanz seiner Barmherzigen Liebe in die Seele,
die Sünde wird nicht nur weggenommen, sondern
von der Wurzel her geheilt.


In der hl. Krankensalbung
legt Christus auf unsere leidvollen Erfahrungen seelischer und körperlicher Krankheiten einen göttlichen Glanz.
Unsere menschlichen Leiden sind nicht mehr verminderte Lebensqualität,
sondern Vereinigung mit dem erlösenden Kreuz Christi.


Im hl. Sakrament der Ehe
legt Christus auf die menschliche Liebe von Mann und Frau den Glanz seiner Gottheit.


Durch das Sakrament der hl. Priesterweihe
legt Christus auf einen Menschen, der menschlich auch schwach und sündig ist,
den göttlichen Glanz seiner Priesterwürde, damit der Priester in den Sakramenten in Persona Christi handeln kann.



Wenn wir das so betrachten, können wir ohne Übertreibung sagen:
Christliches Leben ist ein verklärtes Sein.
Christlich leben bedeutet, wie die drei Apostel immer wieder aufsteigen zum Berg der Verklärung, von Christus göttlichen Glanz, göttliches Leben empfangen,
und so verwandelt und erneuert zu werden.
Zum Berg der Verklärung aufsteigen bedeutet, zum gläubigen, würdigen und fruchtbaren Empfang der Sakramente aufsteigen.
Ich denke wir begreifen, wie sehr im Zentrum des christlich-katholischen Lebens die Sakramente stehen.

Wenn wir Menschen unser Sein nicht von Christus verklären lassen,
wird unser Sein immer mehr irdisch und weltlich, immer weniger Himmelsglanz liegt über einem rein irdisch weltlichen Leben.
Der hl. Pfarrer von Ars hat das Leben solcher Menschen
mit den Maulwürfen verglichen, die unter der Erde dahin graben und den Glanz der Sonne nicht kennen."
[....]

-

Die Predigt in voller Länge
http://www.pfarre-imsterberg.at/predigte...ärtes-sein

-

Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 13.10.2017 15:38 | nach oben springen

#3

RE: Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 16.10.2017 17:40
von Hubert • 8 Beiträge

Herzlichen Dank Aquila

Dein Schreiben verstehe ich sehr gut. Wenn ich es mir durchlese kommt mir alles sehr Einleuchtend vor.
Ich bin Verheiratet habe zwei Kinder bin Imker und damit sehr Naturverbunden und Lebensfroh . Seit einigen Jahren Lese ich schon die Heilige Schrift , gehe fast jede Woche zum Gottesdienst , und versuche auch immer ein wenig (gefühlvoll) meine Mitmenschen zu Gott zu führen. Gott gibt mir wirklich Kraft , aber es ist sehr Schwer für mich , einen innigen Glauben aufzubauen. Ich bin einfach immer wieder im Zweifel. Das soll aber nicht heißen das ich mich von Gott abwenden würde. Ich will damit sagen , der weg Gott zu finden ist wirklich kein Honigschlecken.

LG. Hubert

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#4

RE: Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 16.10.2017 23:12
von Aquila • 7.064 Beiträge

Lieber Hubert

Zweifel stellen sich meist aufgrund fehlender Verankerung in den Glaubenswahrheiten ein.
Ohne dem Fundament einer unverfälschten traditionsverbundene Katechese läuft die Seele Gefahr, von den Wogen des Irrtums und der falschen Propheten erfasst und somit von Zweifeln gleichsam durchtränkt zu werden.

Daher legen wir in diesem Forum auch so grossen Wert auf die Verkündigung der Lehre der Kirche so wie sie immer schon gelehrt wurde.
Also unter Ausschluss von modernistischen "Experimenten" oder "Neuerungen" im Sinne der Deformierung der katholischen Lehre, zumal eine "zeitgemäss" entstellte "Glaubensverkündigung" der Nährboden für sich festigende Glaubenszweifel darstellt.

Wie wichtig eine solide gut katholische Glaubensunterweisung ist, veranschaulicht
Hw Recktenwald von der Petrusbruderschaft dar:

-

[....]
"Es mag überraschen,
daß laut CIC ( Kirchenrecht) auch schon der freiwillige Zweifel eine Häresie darstellt.
Das rührt daher, daß ein solcher Zweifel mit dem Glauben unvereinbar ist.
Denn der Glaube besteht in einem Urteil, das der geoffenbarten Wahrheit zustimmt.
Die Festigkeit des Urteils muß der Glaubwürdigkeit dessen, der sich für die Wahrheit des Geoffenbarten verbürgt, korrespondieren.
Da dies beim christlichen Glauben Gott selbst ist, muß die Festigkeit eine über alles erhabene sein.
Beim Zweifel gibt man diese Festigkeit preis, hebt das Urteil auf und läßt es in der Schwebe.
[....]
Jeder Gläubige hat die Pflicht, den eigenen Glauben zu bewahren und deshalb
auch zu schützen
.
In einer Zeit, in der der Glaube unvermeidlich den Einflüssen einer glaubensfeindlichen Umwelt ausgesetzt ist, gehört dazu die Pflicht, den eigenen Glauben in seiner Tiefe und Schönheit kennenzulernen, sich für ihn zu interessieren und ihn in der eigenen Seele
durch ein treues Glaubensleben tiefe Wurzeln fassen zu lassen.

Fast immer geht die Sünde der Interesselosigkeit dem Glaubensabfall voraus.
Normalerweise ist die Apostasie nicht ein plötzlich hereinbrechender Absturz des Glaubens, sondern seine schleichende unmerkliche Auflösung.
Man atmet täglich fast unbewußt das Gift der glaubensfeindlichen Denkweise der Medienöffentlichkeit ein und läßt die Immunkräfte des Glaubens in der eigenen Seele brachliegen.
Wenn man nicht selber das Heft des Handelns in die Hand nimmt und sich seines Glaubens kundig macht, weiß man zum Schluß nicht mehr, was man als Katholik eigentlich glauben soll und was man selber noch tatsächlich glaubt.
Man weiß vielleicht, daß man gegen den Zölibat des Priesters ist
(weil man dem Einfluß der Medien erlegen ist), aber man weiß nicht mehr, was überhaupt ein Priester ist
(denn wo erfährt man das noch?).

Des weiteren darf man den Glauben nicht mutwillig Gefahren aussetzen.
Es ist darum Sünde, ohne ernsten Grund glaubensgefährdende Literatur zu lesen,
vor allem, wenn man kein entsprechendes solides Glaubenswissen besitzt, das einen befähigt, die gegen den Glauben angeführten Argumente zu durchschauen.
Glaubensgefährdend ist nicht nur die Literatur erklärter Kirchenfeinde, sondern noch mehr die Bücher häretischer Theologieprofessoren."

-


Dieser Auszug soll lediglich aufzeigen, wie wichtig und notwendig es ist,
sich die unverfälschte Lehre der Kirche zu verinnerlichen.
Heute wird so Manches als "katholisch" aufgetischt,
was lediglich Menschengedachtes und Menschengenehmes ist und so einen "Glauben" vemittelt, der auf Sand gebaut ist.
Nagende Zweifel sind denn auch die traurige "Logik" dieser Seelentäuschung.



Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 17.10.2017 23:56 | nach oben springen


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