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Wie unterhält man sich in der Gemeinschaft der Heiligen?
Wie unterhält man sich in der Gemeinschaft der Heiligen?
in Predigten 05.11.2016 17:48von Hemma • 589 Beiträge
v. Hw. Pfarrer Hans Buschor
Die Gemeinschaft der Heiligen ist eine Gemeinschaft von Seelen. Die Seele eines Menschen ist wie die Seele eines Engels eine reine Geistrealität, die weder Mund noch Ohren aufweist. Außerdem fehlt ihr die Luft, ohne die sich keine Schallwellen verbreiten können.
Wie hören die Engel und die Heiligen das Gebet von Menschen?
Wenn ein Mensch seine Anliegen in Worte fasst, versteht der Engel und der Heilige die Worte, ohne sie zu hören, weil er über eine geistige Verbindung zugleich das Wort und das dazugehörende Anliegen erkennt. Daher müssen Engel und Heilige keine Sprachen kennen, um die Gebete der Menschen auf der Erde zu verstehen. Wenn Engel und Heilige im Himmel unsere Worte, die sie in den Gedanken lesen, hören und auch schriftlich erkennen, nicht verstehen könnten, wären alle Fürbittgebete umsonst.
Gibt es auch im irdischen Leben zwischen den Menschen eine geistige Verbindung ohne Worte?
Ja, man nennt diese raumzeitfreie Verbindung Gedankenübertragung. Dazu gibt es auch entsprechende Experimente. Wenn sich ein Raumfahrer im wahrsten Sinn hinter dem Mond befindet, ist jede physikalische Verbindung mit Menschen auf der Erde unmöglich. Ohne jegliche technische Mittel schafften es Raumfahrer, mit Kollegen auf der Erde Kontakt aufzunehmen.
Wenn zwei Menschen in übernatürlicher Freundschaft eng miteinander verbunden sind und die entsprechenden Fähigkeiten zur Gedankenübertragung haben, können sie ohne Worte und ohne es zu wollen in gegenseitige geistige Verbindung treten. Vielen ist folgend Tatsache bekannt: Man geht zum Telefon um jemanden anzurufen. Doch bevor man die Nummer gewählt hat, ruft dr Andere an. Dies ist nur durch eine geistige Verbindung möglich. Wenn ein Freund bis zur abgemachten Zeit nicht ankommt, macht man sich Sorgen und man wird unruhig, bis man ihn dann anruft. Er nimmt sein Handy und sagt: „Ich bin gerade zur Haustüre hereingekommen“. Solche und ähnliche Vorkommnisse der geistigen Verbindung kann es immer wieder geben. Der Nachteil der Gedankenübertragung im Erdenleben ist die Tatsache, dass man nur etwas spürt, aber keine konkreten Informationen erhält.
Ganz anders ist es bei den Engeln und bei den Heiligen. Bei der Gedankenübertragung in der Raumzeitfreiheit erkennt man den, von dem der Gedanke kommt und zugleich den ganzen Inhalt des Gedankens, der übermittelt wird. Wenn jemand die Königin des Himmels, die Mutter Gottes, bittet, sie möge einen bestimmten Kranken heilen, erlebt sie den Bittenden und zugleich den Kranken in der Gegenwart. Sie übernimmt das Anliegen, als wäre es ihr eigenes und sie legt es mit dem Bittenden zusammen dem Allerhöchsten Gott vor. Die Erhörung des Anliegens wird auf diese Weise umfassender, weil Gott die Liebe des Bittenden zu Maria belohnt.
Wenn ein Heiliger im Himmel seinen Schutzengel bittet, er möge ihn erleben lassen, wie er ihn in seinem Erdenleben beschützt hat, erkennt der Heilige seine irdischen Lebenssituationen zusammen mit all dem, was der Schutzengel damals für ihn getan hat, ebenfalls in ewiger Gegenwart, genau so wie es war. Jeder Mensch, der im Himmel ist, kann auch sein eigenes irdisches Leben als Gegenwart erfahren, von seiner Kindheit bis zum Tod.
Beim Gedankenaustausch der Engel und Heiligen mit dem höchsten glorreichen Gott erkennt das Geschöpf zugleich die unendliche Erhabenheit und Liebe des Schöpfers, aber auch Seine Nähe zum Geschöpf. Beides ist untrennbar miteinander verbunden, das Bewusstsein der Größe und Herrlichkeit Gottes und die menschlich nahe Zuwendung Christi, den jeder Mensch und Engel auch wie einen göttlichen Bruder erfährt.
Auch deshalb ist die zweite göttliche Person auch Mensch, damit wir auch im Erdenleben mit Gott sprechen können, wie mit einem Mitmenschen, mit einem Freund. Weil wir in unserem Erdenleben Gott nicht sehen können, ist beim Beten das gleichzeitige Bewusstsein der Allmacht und der Größe Gottes entscheidend für die liebende Beziehung zu unserem Schöpfer. Damit wir Menschen dazu fähig werden, müssen wir das tun, was die Engel bei der Geburt Jesu gesungen haben: „Ehre sei Gott in der Höhe“.
Schon der Kirchenbau mit dem Hochaltar und die ehrfürchtige Mitfeier der Heiligen Messe mit harmonischem, kunstvollen Gesang, ist eine kostbare Hilfe für die wahre Erkenntnis des höchsten, glorreichen Gottes. Anbetung und Lobpreis Gottes durch demütigen Gehorsam gegenüber den als wahr erkannten Geboten Gottes, gemäß der Offenbarung durch die Heilige Schrift und das Universale Lehramt der römisch katholischen Kirche.
Wer den transzendenten Gott, aufgrund der frei gewollten allzusehr in sich geschlossenen Egozentrik nicht erkennt, kann das erste Gebot der Liebe zu Gott nicht erfüllen.
Wenn ein Mensch in dieser Haltung trotzdem guten Willens stirbt, ist seine Glückseligkeit im Himmel für ewig um eine unendliche Dimension kleiner, als wenn er seine Egozentrik entsprechend geöffnet hätte.
Im Zeitalter der Bildmedien fällt es vielen Gläubigen schwer, den dreipersönlichen Gott, der reine Geist-Realität ist, anzubeten. Die Seele eines jeden Menschen ist schon im irdischen Leben eine Geist Realität, die Gott auch ohne menschliches Antlitz erkennen kann. Eine wertvolle Hilfe für das Leben gemäß dem ersten Gebot ist die meditative Stille, in der man sich ganz auf den höchsten, glorreichen Gott ausrichtet.
aus http://k-tv.org/docs/default-source/prog...er.pdf?sfvrsn=4
RE: Wie unterhält man sich in der Gemeinschaft der Heiligen?
in Predigten 05.11.2016 22:06von Aquila • 7.220 Beiträge
Liebe Hemma
Vielen Dank für das Posten dieser Katechese von Pfarrer Buob.
Als Ergänzung dazu Pater Brenward Deneke von der Petrus-Bruderschaft:
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[....]
"Entgegen der verbreiteten „Dreiteilung“ des Menschen in Leib, Seele und Geist ist also zu betonen,
daß die Seele selbst geistig ist.
Weil sie über die vergängliche Materie hinaus- und in die Sphäre des Unvergänglichen hinaufragt;
weil sie ewige Wahrheiten erkennen und liebend bejahen kann;
und weil sie als unstoffliche Wirklichkeit unzerstörbar ist, deshalb muß sie unsterblich sein.
[....]
Jeder Mensch ist demnach ein einzigartiges Geschöpf, das in seiner persönlichen Unaustauschbarkeit vor
dem dreipersönlichen Gott steht und durch Gnade in eine persönliche, übernatürliche Beziehung zu den drei göttlichen Personen treten kann.
Damit beginnt schon hier auf Erden das ewige Leben,
das ja nichts anderes als die
liebende Erkenntnis des Vaters und Seines Sohnes (vgl. Joh 17,3) im Heiligen Geist ist.
Gewiß unterschlägt diese hohe Auffassung vom Menschen nicht die Sphäre der Sinnlichkeit und Leidenschaftlichkeit, die, im ursprünglichen Zustand harmonisch mit den höheren Kräften zusammenklingend, im unerlösten Zustand so oft von Dissonanzen durchtönt ist.
Auch verschweigt sie nicht das Potential an Ignoranz und Rebellion, mit dem unser Geist zu ringen hat.
Dennoch dürfen wir den Akzent dankbar auf die Pracht und Herrlichkeit legen, mit welcher der Herr uns gekrönt hat (vgl. Ps 8,7).
Somit baut die gläubige Sicht auf der Menschennatur auf, wie sie uns die Philosophie zeigt, um dann aber weit über sie hinauszuführen
in die Höhen, Weiten und Tiefen des göttlichen Lebens, an dem wir teilhaben sollen.
Wer sich daher auf das „christliche Menschenbild“ beruft, der sollte von der hier angedeuteten Gesamtschau durchdrungen sein.
Sonst bleiben seine Worte hohl, kraft- und nutzlos."
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen
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