Der hl. Pierre-Julien Eymard über das Fronleichnamsfest:
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"Dieses Fest ist das ehrenvollste für Unseren Herrn;
es ist aber außerdem das liebenswerteste für uns.
Wir waren bei den anderen Geheimnissen, die gefeiert werden, nicht dabei;
wir haben Freude daran, weil diese Gedächtnisse Gott Ehre bereiten,
und auch wegen der Gnaden, die uns daraus fließen.
Hier jedoch nehmen wir am aktuellen Geheimnis teil. (...)
Auch für die Kirche ist Fronleichnam ihr großes Fest.
Sie hätte sich scheinbar mit dem Gründonnerstag,
dem Jahrestag der Einsetzung der Eucharistie, zufrieden geben können.
Aber dieses Fest ist wegen des Gedankens an das Leiden und den Tod Jesu,
der in der Karwoche vorherrscht, nicht freudig genug.
Am Gründonnerstag begeht die Kirche das Gedächtnis des eucharistischen Geheimnisses,
sie betet es im Schweigen der Ruhealtäre an, sie feiert es nicht mit vollem Glanz.
Es war auch angebracht, dieses Fest auf die Zeit nach Christi Himmelfahrt zu verlegen,
um der Wohltat der wirklichen Gegenwart Jesu Christi
trotz seines Wegganges in den Himmel größere Bedeutung beizumessen;
es wurde sogar auf die Zeit nach Pfingsten verlegt,
damit wir nach dem Beispiel der Apostel, die mit den Gnaden
und der Freude des Hl. Geistes erfüllt wurden,
das Geheimnis der Eucharistie besser verstehen und feiern können.
Zu Pfingsten ging die Kirche aus ihrer Wiege hervor
und trat sofort ihr öffentliches und aktives Leben an;
nach diesem Fest kann sie also ihren göttlichen Bräutigam,
der in ihr lebt, glanzvoll feiern."
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Der hl. Thomas v. Aquin
hat ein wundervolles Lob auf das allerheiligste Altarsakrament geschrieben.
Gleichzeitig eine tiefe und klare
Darlegung der Lehre der Heiligen Mutter Kirche über
das allerheiligste Altarsakrament:
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Deinem Heiland, deinem Lehrer,
deinem Hirten und Ernährer,
Sion, stimm ein Loblied an!
Preis nach Kräften seine Würde,
da kein Lobspruch,
keine Zierde seinem Ruhm genügen kann.
Dieses Brot sollst du erheben,
welches lebt und gibt das Leben,
das man heut‘ den Christen weist.
Dieses Brot,
mit dem im Saale Christus bei dem Abendmahle die zwölf Jünger hat gespeist.
Laut soll unser Lob erschallen und das Herz in Freude wallen,
denn der Tag hat sich genaht,
Da der Herr zum Tisch der Gnaden uns zum ersten Mal geladen
und dies Mahl gestiftet hat.
Neuer König, neue Zeiten,
neue Ostern, neue Freuden, neues Opfer allzumal!
Vor der Wahrheit muss das Zeichen,
vor dem Licht der Schatten weichen,
hell erglänzt des Tages Strahl.
Was von Christus dort geschehen, sollen wir fortan begehen,
seiner eingedenk zu sein.
Treu dem heiligen Befehle wandeln wir zum Heil der Seele
in sein Opfer Brot und Wein.
Doch wie uns der Glaube kündet,
der Gestalten Wesen schwindet,
Fleisch und Blut wird Brot und Wein.
Was das Auge nicht kann sehen,
der Verstand nicht kann verstehen,
sieht der feste Glaube ein.
Unter beiderlei Gestalten
hohe Dinge sind enthalten,
in den Zeichen tief verhüllt.
Blut ist Trank, und Fleisch ist Speise,
doch der Herr bleibt gleicherweise
ungeteilt in beider Bild.
Einer kommt, und tausend kommen,
doch so viele ihn genommen,
er bleibt immer, der er war.
Gute kommen, Böse kommen,
alle haben ihn genommen,
die zum Leben, die zum Tod.
Bösen wird er Tod und Hölle,
Guten ihres Lebens Quelle,
wie verschieden wirkt dies Brot!
Wird die Hostie auch gespalten,
zweifle nicht an Gottes Walten,
dass die Teile das enthalten,
was das ganze Brot enthält.
Niemals kann das Wesen weichen,
teilen lässt sich nur das Zeichen,
Sach‘ und Wesen sind die gleichen,
beide bleiben unentstellt.
Seht das Brot, die Engelspeise!
Auf des Lebens Pilgerreise nehmt es nach der Kinder Weise,
nicht den Hunden werft es hin!
Lang im Bild war‘s vorbereitet:
Isaak, der zum Opfer schreitet;
Osterlamm, zum Mahl bereitet;
Manna nach der Väter Sinn.
Guter Hirt, du wahre Speise,
Jesus, gnädig dich erweise!
Nähre uns auf deinen Auen,
lass uns deine Wonnen schauen
in des Lebens ewigem Reich!
Du, der alles weiß und leitet,
uns im Tal des Todes weidet,
lass an deinem Tisch uns weilen,
deine Herrlichkeit uns teilen.
Deinen Seligen mach uns gleich!
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Siehe bitte auch:
Hochfest Fronleichnam
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