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#1

Artikel aus Charismatismus Forum: Die Gottheit Christi wurde nicht geopfert!

in Wenn etwas der Klärung bedarf 14.03.2014 22:31
von sairo • 20 Beiträge

Liebe Leser und Leserinnen

Ich bin vor wenigen Tagen über diese Artikel von Frau Felizitas Küble von http://www.charismatismus.wordpress.com gestolpert, mit dem Titel

Korrektur an einem Sonder-Rosenkranz: Die Gottheit Christi wurde nicht geopfert!

Ich bitte euch, die sich in diesem Forum beteiligen, um Ihre Meinung. Ehrlich gesagt, ich bin erschrocken über die Tatsache, dass Frau Küble sich jetzt an die Gebete von Fatima oder das Gebet von der Hl. Sr. Faustine wagt und diese aufgrund folgendem Inhalt kritisiert: "Ewiger Vater, ich opfere Dir auf den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit..." und dies als theologischen Unsinn abtut.




Mein Kommentar zu diesem Artikel:

Salvatore

13. März 2014 um 21:36

Geschätzte Frau Küble
Ich bin seit Jahren ein stiller Leser Ihrer Webseite und möchte an dieser Stelle meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Ihre vielen fundierten und gut theologisch begründeten Artikel zu den Privatoffenbarungen haben mir oftmals geholfen, das Falsche vom Wahren zu trennen.

Mit schwerem Herzen sehe ich mich diesmal gezwungen, Ihnen in folgender Hinsicht zu widersprechen. Jesus Christus hat sich als wahrer Mensch und wahrer Gott am Kreuz für seinen Vater geopfert. Gerne belege ich es, mit folgenden Passagen aus drei verschiedenen Dogmatiken:

Ludwig Ott (S. 526) schreibt in seinem Grundriss der Dogmatik: “In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Christi zugleich mit seiner Seele und seiner Gottheit und darum der Ganze Christus wahrhaftig gegenwärtig. DE FIDE” Dieses Dogma bezieht sich nicht nur auf das hl. Messopfer, sondern das Kreuzesopfer ist implizit auch enthalten. In Ihrem Artikel stellen Sie einen Unterschied zwischen dem Kreuzes- und dem heiligen Messopfer fest, wenn Sie schreiben: “Die Gottheit Christi wurde nicht geopfert!” Ich gebe Ihnen recht, Gott ist leidensunfähig und kann nicht sterben, doch wenn Sie schlussfolgern, dass nur der Mensch Jesus Christus am Kreuz geopfert wurde, erliegen Sie einem Irrtum. Aus dem obigen Dogma ist die theologische Konklusion eben diejenige, dass er in beiden Naturen sich Gott geopfert hat, sterben konnte jedoch nur die menschliche Natur.

Im Lehrbuch der Dogmatik von Josef Pohle (3. Band S. 219) steht: “Wo also der verklärte Leib existiert oder das verklärte Blut, da ist eo ipso der ganze Christus mit Leib und Seele, Gottheit und Menschheit.” und die Dogmatik nach Diekamp Jüssen (S. 969) ergänzt: “Aber das Dogma von der totalen Gegenwart belehrt uns, dass mit dem Leib und Blut auch die Seele und die Gottheit unter jeder beiden Gestalten unzertrennlich gegenwärtig sind, also der g a n z e Christus, der sich auch am Kreuz ganz dem Vater zum Opfer gebracht hat.”

Es gibt Unterschiede zwischen dem Kreuzes- und hl. Messopfer, aber die tangieren nicht die beiden Naturen Jesu Christi. Das Abendmahl ist das erste hl. Messopfer das Christus persönlich als wahrer Gott und wahrer Mensch vollzog und bis heute Millionenmal durch Priester der katholischen Kirche getreu dem Auftrag Christi – “tut dies zu meinem Gedächtnis” – das hl. Messopfer vollziehen.

Gottes Segen am heutigen Fatima Tag wünscht Ihnen

Salvatore


Deus, in adiutórium meum inténde. Dómine, ad adiuvándum me festína.

zuletzt bearbeitet 14.03.2014 23:15 | nach oben springen

#2

RE: Artikel aus Charismatismus Forum: Die Gottheit Christi wurde nicht geopfert!

in Wenn etwas der Klärung bedarf 14.03.2014 22:55
von sairo • 20 Beiträge

Ein weiterer Nachtrag aus theologischer Sicht.

Das Konzil von Trient schreibt im 1. Kapitel über das Meßopfer am 22. September in ihrer 22. Sitzung zum Thema Hl. Meßopfer folgendes:

[...]Dieser unser Gott und Herr (göttliche Natur) also hat zwar sich selbst ein für allemal auf dem Altar des Kreuzes durch den eintretenden Tod (menschliche Natur) Gott, dem Vater, opfern wollen (vgl. Hebr. 7,27), um für jene (daselbst) ewige Erlösung zu wirken[...] [...] ein sichtbares (wie es die Natur des Menschen erfordert) Opfer zu hinterlassen, durch das jenes blutige (Opfer), das einmal am Kreuze dargebracht werden sollte, vergegenwärtigt werden, [...] seinen Leib und Blut unter den Gestalten von Brot und Wein Gott, dem Vater, dargebracht [...]

Wer diesen Text von Trient liest und dies vergleicht mit meiner Antwort, die ich mit den Dogmatiken von Ott, Pohle und Diekamp Jüssen gegeben habe, kann doch nicht Schlussfolgern, dass Jesus Christus in seiner Funktion als leidensfähigen Menschen sich Gott hingegeben hat!

* Fette Hervorhebungen von mir


Deus, in adiutórium meum inténde. Dómine, ad adiuvándum me festína.

zuletzt bearbeitet 14.03.2014 22:56 | nach oben springen

#3

RE: Artikel aus Charismatismus Forum: Die Gottheit Christi wurde nicht geopfert!

in Wenn etwas der Klärung bedarf 15.03.2014 10:37
von Kristina (gelöscht)
avatar

Lieber sario,
in den Kommentaren ist zu lesen, dass der Passus beim "Barmherzigkeitsrosenkranz" theologisch falsch sei.

“Ich opfere dir auf, den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Jesu Christi Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, zur Sühne für unsere Sünden und die Sünden der ganzen Welt.“

Jesus opfert sich jeden Tag in der Eucharistie für uns auf.

Gott zwingt niemanden, aber
Jesus war Mensch und ist Gott und hat sich aus Liebe für unsere Sünden, für Bekehrungen für uns sichtbar hingegeben, damit wir Seine Liebe für uns erkennen und Ihm nachfolgen, damit wir das Heil erlangen können.

Deshalb können wir Ihn auch im privaten Gebet durch Seine Opferung, Sein vergossenes Blut, Seine Leiden, also durch Ihn unseren Gott um Vergebung der Sünden bitten.

Weil Jesus als Mensch und Gott makellos und ganz Rein war/ist, ist Gott Vater die Aufopferung Seines Sohnes durch uns sündhafte Menschen besonders lieb und wirksam.

Weil Jesu göttliche Eigenschaften als Mensch (Liebe, Barmherzigkeit, Weisheit, Wille, Ordnung, Ernst und Geduld - habe ich irgendwo gelesen.) rein sind und Er in einem Gott selbst ist, gehören die Gottheit und das Menschsein Jesu
bei der Anrufung im Gebet und der Opferung zusammen.

Deshalb sehe ich das Beten des Barmherzigkeitsrosenkranzes als richtig an.


LG
Kristina


zuletzt bearbeitet 15.03.2014 11:02 | nach oben springen

#4

RE: Artikel aus Charismatismus Forum: Die Gottheit Christi wurde nicht geopfert!

in Wenn etwas der Klärung bedarf 15.03.2014 23:29
von Aquila • 7.064 Beiträge

Lieber sairo

Ich habe diese wichtige Thematik in
"Wenn etwas einer Klärung bedarf (3)"
verschoben.....

Aus Zeitgründen kann ich heute nur kurz auf die in der Tat
nicht
nachvollziehbare These von Frau Küble eingehen....
weshalb sie sich in diese unhaltbare Darlegung versteigen hat,
ist mir rätselhaft.....

Gott ist zur Sühne der Sünden der Welt
in Seinem eingeborenen Sohn
Jesus Christus Mensch geworden.....
und diese menschliche Gestalt wird Er niemals mehr ablegen.
In der "hypostatischen Union" der Gott-Mensch.....
unser Erlöser von Sünde und Tod.....
selbstredend, dass denn auch
der Leib und das Blut
und
die Seele und die Gottheit
unseres Herrn und Gottes Jesus Christus geopfert werden....

Dazu der hl. Leo der Grosse:
-

"Ist ja die göttliche Natur des Herrn
nicht
von der knechtischen geschieden,
indem selbst inmitten der Todesqualen
sowohl die "unverletzbare Gottheit"
als auch der "leidensfähige Mensch"
Eigenart
u n d
Einheit wahrten."

-

Und sehr schön auch der hl. Johannes v. Damaskus:

-

Es eignet sich aber das Wort (der Logos) das Menschliche an
— denn sein ist, was seines heiligen Fleisches ist ―
und teilt von seinen Eigenheiten dem Fleische mit in der Weise
einer wechselseitigen Mitteilung wegen des gegenseitigen Ineinanderseins der Teile
und der hypostatischen Einigung,
und weil einer und derselbe war, der
sowohl das Göttliche
als das Menschliche in jeder von beiden Formen in Gemeinschaft mit dem andern wirkte .

Darum heißt es ja auch,
der HERR DER HERRLICHKEIT sei GEKREUZIGT worden
,
( 1 Kor 2,8)
obgleich seine göttliche Natur nicht gelitten, und es ist erklärt,
daß der Menschensohn vor dem Leiden im Himmel war,wie der Herr selbst gesagt.
Denn einer und derselbe
war der Herr der Herrlichkeit und der,
der nach der Naturordnung und wirklich Menschensohn oder Mensch geworden ist,
und als
sein erkennen wir die Wunder wie die Leiden,
wenn auch der nämliche
in anderer Hinsicht Wunder wirkte
und in anderer Hinsicht die Leiden erduldete
.


-

Die erwähnte Stelle aus 1 Kor. 2,8:
-

Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt;
denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt,
so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.

-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 15.03.2014 23:52 | nach oben springen

#5

RE: Artikel aus Charismatismus Forum: Die Gottheit Christi wurde nicht geopfert!

in Wenn etwas der Klärung bedarf 16.03.2014 23:41
von Aquila • 7.064 Beiträge

Liebe Kristina, lieber sairo, liebe Leser/innen

Ich denke, dass bez. dem Fatima-Gebet unerlässlich ist,
darauf hinzuweisen, dass es sich auf eine
konsekrierte hl. Hostie
bezieht......
also den in der Gestalt von Brot
gegenwärtigen Herrn und Gott Jesus Christus....

gegenwärtig mit Leib und Blut .....
sowie
mit Seele und mit Gottheit....

Im katholischen Katechismus vom hl. Papst Pius X.
- Frau Küble hat aus dessen Compendium zitiert -
ist zu lesen:

-
"Was ist das Altarsakrament?

Das Altarsakrament ist das Sakrament,
das unter den Gestalten von Brot und Wein
wahrhaft den Leib und das Blut,
die Seele und die Gottheit unseres Herrn Jesus Christus

zur Nahrung der Seelen enthält"


-


Auch der grosse Kirchenvater, der hl. Augustinus,hat
- um wieder auf die Stelle in 1 Kor 2,8 sprechen zu kommen .....
"Herr der Herrlichkeit ....gekreuzigt"
in "de trinitate" eine treffliche Erklärung geschrieben:
-

"Wenn jedoch ein und derselbe, der Gottessohn ist wegen der Gottesgestalt,
in der er existiert,
nicht zugleich Menschensohn wäre wegen der Knechtsgestalt,
die er annahm,
dann würde der Apostel Paulus nicht von den Fürsten dieser Welt sagen:
Wenn sie ihn nämlich erkannt hätten,
dann hätten sie niemals den Herrn der Herrlichkeit getötet.“


In der Knechtsgestalt wurde er nämlich gekreuzigt,
und doch wurde der „Herr der Herrlichkeit“ gekreuzigt.

Derart war nämlich diese Annahme,
welche Gott zum Menschen und den Menschen zu Gott machte.
Worauf sich jedoch jeweils eine Aussage bezieht und was mit ihr gemeint ist,
das wird der kluge, aufmerksame und gutwillige Leser mit Gottes Hilfe einsehen.
Wir haben doch vorhin gesagt,
daß er, sofern er Gott ist, die Seinen verherrlicht,
sofern er also der Herr der Herrlichkeit ist,
und doch wurde der Herr der Herrlichkeit gekreuzigt,
weil man mit Recht auch sagt,
daß Gott gekreuzigt wurde,

nicht in der Kraft der Göttlichkeit,
sondern in der Schwäche des Fleisches,
(2 Kor 13,4)
wie wir auch sagen, daß er,
sofern er Gott ist,
das heißt auf Grund seiner göttlichen,
nicht seiner menschlichen Macht richtet,
und doch zugleich auch,
daß er eben als Mensch richten wird,
wie wir sagen, daß der Herr der Herrlichkeit gekreuzigt wurde.
Er sagt es nämlich ganz klar mit diesen Worten:
„Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle Engel mit ihm, dann werden alle Völker vor ihm versammelt werden,“
und mit allen folgenden,
welche bis zum letzten Satz an dieser Stelle der Schrift vom zukünftigen Gericht verkündet werden."

-

Die Stelle aus 2 Kor 13,4:
-

Zwar wurde er in seiner Schwachheit gekreuzigt,
aber er lebt aus Gottes Kraft.

Auch wir sind schwach in ihm,
aber wir werden zusammen mit ihm vor euren Augen aus Gottes Kraft leben.

-

Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 16.03.2014 23:44 | nach oben springen


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