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RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 23.10.2013 00:16von blasius (gelöscht)
Ergänzung, Zitat:
> Vatikan > Dogmatiker: Einigung mit Piusbrüdern wäre theologischer Selbstmor
Wolfgang Beinert
© KNA
Wolfgang Beinert war einst Assistent von Joseph Ratzinger und übernahm später wie dieser einen Dogmatik-Lehrstuhl an der Regensburger Universität. Der mittlerweile emeritierte Professor hielt auch zu Benedikt XVI. engen Kontakt.
10.07.2013
Dogmatiker: Einigung mit Piusbrüdern wäre theologischer Selbstmord : In die Marginalität
Ein endgültiger Bruch zwischen Vatikan und der Piusbruderschaft wird unter Franziskus immer wahrscheinlicher. Im domradio.de-Interview spricht der emeritierte Dogmatiker Wolfgang Beinert über schmollende Sondergruppen und theologischen Selbstmord.
domradio.de: Der Vatikan will den Dialog mit der Piusbruderschaft beenden, das meldet zumindest das Nachrichtenmagazin „Focus". Die Piusbrüder weigern sich ja seit Jahren, eine entsprechende Erklärung vom Vatikan zu unterschreiben. War es das jetzt für die Piusbrüder oder glauben Sie noch an eine Einigung?
Prof. em. Wolfgang Beinert: Ich habe noch nie daran geglaubt. Das, was die Piusbrüder vertreten und was die Lehre des Konzils ist, zu der sich die Päpste ausnahmslos bekennen, ist diametral entgegengesetzt. Da gibt es nur Einigung, indem einer nachgibt. Und das würde für beide Seiten den theologischen Selbstmord bedeuten. Den kann der Papst nicht begehen und den kann auch die Piusbruderschaft nicht begehen, sonst gäbe sie sich selber auf.
domradio.de: Der Regensburger Bischof Voderholzer meint, dass die Piusbrüder die beste Gelegenheit für eine Rückkehr zur Kirche verpasst hätten. Schätzen Sie das genauso ein?
Beinert: Die haben sie schon lange verpasst, denn sie haben ja nie eine wirkliche Kompromissbereitschaft, ein wirkliches Eingehen auf die Anliegen des Konzils gezeigt. Sie haben immer gesehen, dass das das Böse ist und der Abfall und das Verderben. Damit kann man sich nicht zu Verhandlungen aufmachen.
domradio.de: Papst Benedikt ist der Priestervereinigung sehr entgegen gekommen und hat Anfang 2009 die Exkommunikation von vier Bischöfen zurückgenommen, dafür hat der mittlerweile emeritierte Papst viel Kritik bekommen. Ein Holocaust-Leugner war unter den Bischöfen. Hat sich Benedikt zu sehr um die Pius-Brüder gekümmert?
Beinert: Man muss wohl damit ansetzen, dass es die Grundaufgabe eines jeden Papstes ist, die Einheit in der Kirche zu bewahren. Benedikt wollte auf jeden Fall verhindern, dass auch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine Trennung kommt, wie sie bis jetzt nach fast jedem Konzil gewesen ist. Bei dem ersten Vatikanischen Konzil waren das zum Beispiel die sogenannten Altkatholiken. Auf Grund seiner Amtsauffassung musste er eine Einigung suchen. Wie weit er da gehen konnte und gegangen ist und wie man das beurteilt, das ist natürlich eine Sache, die vom Standpunkt des jeweiligen Betrachters abhängt. Auf jeden Fall, das hat er ja in dem Brief von März 2009 gezeigt, wollte er alles tun, um ein Schisma oder eine Häresie zu vermeiden.
domradio.de: Die Piusbrüder geben vor, das wahre Erbe der Katholischen Kirche zu bewahren. Wenn es zum endgültigen Bruch mit Rom kommen sollte, wird das die Gruppe schwächen oder sogar stärken?
Beinert: Es wird sie letzten Endes schwächen, was nicht heißt, dass sie sich übermorgen auflöst, solche Gruppen haben oft ein zähes Leben. Es ist noch nie eine Sondergruppe wirklich untergegangen in der Kirchengeschichte, aber sie spielen dann eine völlig marginale Rolle und sind nicht mehr in der Lage irgendwie das Geschehen zu beeinflussen und damit dann kirchlich effizient zu werden, also einen Dienst an und in der Kirche zu vollziehen. Bloß zu schmollen und bloß zu sagen, die anderen sind alle böse, das führt nicht weiter und das ist auch nicht christlich, ganz abgesehen davon.
domradio.de: Seit knapp einem Jahr ist der ehemalige Regensburger Bischof Müller Präfekt der Glaubenskongregation – er ist ein erwiesener Gegner der Piusbrüder. Seit vier Monaten haben wir einen neuen Papst – auch er scheint wenig für die ultrakonservative Gruppe übrig zu haben. Ist eine Einigung in einigen Jahren dennoch denkbar?
Beinert: Unter den jetzigen Konstellationen kann ich das nicht sehen, aber die Konstellationen können sich ändern, sicher nicht auf Seiten von Rom, das kann sich da nicht ändern, denn das müsste letzten Endes das Zweite Vatikanische Konzil annullieren und das geht nicht. Ob sich die Piusbrüder ändern, das wird von ihnen abhängen. In der jetzigen Konstellation sicher nicht, aber andere Konstellationen wären denkbar, da müsste man aber Prophet werden.
Das Interview führte Tobias Fricke
(dr)
http://www.domradio.de/themen/vatikan/20...cher-selbstmord
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 23.10.2013 00:42von Aquila • 7.220 Beiträge
Lieber blasius
Schon wieder eine Korrektur von Nöten....
Wenn schlicht irritierende und mit der hl. Tradition nicht vereinbare Aussagen des Papstes
- wohlgemerkt nicht unter das Lehramt fallende Interviewaussagen ! -
nicht gutgeheissen werden können, heisst dies noch lange nicht "gegen den Papst zu sein".
Es herrscht heute eine völlige Verdrehung in Richtung
"Jedes Wort des Papstes ist unantastbar"
Gerade ein Papst darf es sich eben nicht erlauben "locker vom Interviewhocker"
seine - viele irritierende - Meinung kundzutun und dann auch noch auf ungeteilten
Beifall zu pochen.
Wohin steuert Papst Franziskus ?
Es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass gewisse
- nicht unter das Lehramt fallende Aussagen -
von Papst Franziskus nur schwer bis gar nicht mit der hl. Tradition vereinbar sind.
Diese als solche zu benennen ,
ohne den dem Papst gebührenden Respekt und die ihm gebührende Achtung als Stellvertreter Christi auf Erden vermissen zu lassen, ist keinesfalls ein Vergehen.
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 23.10.2013 08:49von blasius (gelöscht)
Gerade ein Papst darf es sich eben nicht erlauben "locker vom Interviewhocker"
seine - viele irritierende - Meinung kundzutun und dann auch noch auf ungeteilten
Beifall zu pochen.
Lieber Aquila,
was ein Papst nicht darf, darf auch ein Bischof nicht, da gibt es nichts
zu korrigieren und zu entschuldigen.
Liebe Grüße, blasius
Info, Zitat:
17.01.13
Holocaust-Leugnung
Ex-Bischof Williamson zu Geldstrafe verurteilt
Der ehemalige Piusbrüder-Bischof Williamson leugnete in einem TV-Interview den Holocaust. Nun ist er zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Seine Anwälte wollen das Urteil jedoch nicht akzeptieren.
Foto: DAPD Der Holocaust-Leugner Williamson ist erneut zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Seine Anwälte halten das Gericht jedoch für nicht zuständig Bild teilen
Holocaust-Leugner Richard Williamson ist vom Amtsgericht Regensburg erneut wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Er soll 1800 Euro zahlen, wie das Gericht erläuterte. Der frühere Bischof der traditionalistischen Piusbruderschaft hatte im November 2008 in einem nahe Regensburg aufgezeichneten Interview für das schwedische Fernsehen die Existenz von Gaskammern und den millionenfachen Mord an Juden bestritten.
Es ist bereits der zweite Anlauf der Regensburger Staatsanwaltschaft, Williamson deshalb juristisch zu belangen. Ein erstes Urteil mit einer Geldstrafe von 6500 Euro hatte das Oberlandesgericht Nürnberg kassiert. Williamsons Anwälte kündigten an, auch nun weitere Instanzen einzuschalten. Sie waren zuvor damit gescheitert, eine Einstellung des Verfahrens zu erreichen. Der 72 Jahre alte Geistliche selbst war nicht zum Prozess gekommen.
"Keine spontanen Äußerungen"
Der Fall schlug auch deshalb hohe Wellen, weil die katholische Kirche fast zeitgleich zur Veröffentlichung der Interviewaussagen die Exkommunikation von Williamson und weiteren Bischöfen der ultrakonservativen Bruderschaft aufgehoben hatte. Inzwischen ist Williamson von den Piusbrüdern suspendiert worden. Nach Angaben seiner Anwälte lebt er in London und hat kein eigenes Einkommen mehr.
"Es waren keine spontanen Äußerungen", begründete das Gericht die Bestrafung des Briten. Er habe wohlüberlegt auf die Fragen vor der Kamera geantwortet. "Dieses Interview hat den Frieden in Deutschland gestört."
Die Berichterstattung über den Fall sei groß gewesen, auch habe es Strafanzeigen aus der Bevölkerung gegeben. "Er hat minutenlang vor einer eingeschalteten Fernsehkamera geredet." Er sei sich bewusst gewesen, dass die Passagen gesendet werden konnten.
Verteidiger: In Schweden keine Straftat
Die Verteidiger hatten argumentiert, Williamson könne nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn seine Aussagen in Deutschland zugänglich gewesen waren. Weder in Schweden noch in Williamsons Heimatland seien seine Aussagen ein Straftatbestand.
Die Staatsanwaltschaft dagegen hatte argumentiert, dass man in Deutschland sehr wohl die Aussagen zum Holocaust ansehen konnte. Beispielsweise sei die schwedische Sendung im Internet abrufbar gewesen.
dpa/ans
Quelle;
http://www.welt.de/regionales/muenchen/a...verurteilt.html
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 25.10.2013 18:45von blasius (gelöscht)
Evangelium nach Lukas 12
Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen?
Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.
Papst und Traditionalisten:
"Kirchenspaltung überwinden"
Von KNA-Redakteur Johannes Schidelko
Rom. Eine weit reichende Absichtserklärung zur Überwindung der Differenzen - dies ist das Ergebnis des Gesprächs von Papst Benedikt XVI. mit dem Chef der von der Kirche abgespaltenen konservativen "Priesterbruderschaft St. Pius X.".
Man weiß um die Schwierigkeiten und die Hindernisse, will sich aber Schritt für Schritt und in einem "vernünftigen Zeitrahmen" um eine Annäherung bemühen, erklärte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls nach dem Gespräch im Sommersitz des Papstes, dem Apostolischen Palast in Castelgandolfo am Montag (29.08.2005).
Das Treffen zwischen Papst mit Bernard Fellay habe in einem "Klima der Liebe zur Kirche" stattgefunden und in dem Wunsch, zur vollständigen Gemeinschaft zu kommen. Ob das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen vom Montag zwischen dem Oberhaupt der katholischen Kirche und dem exkommunizierten Chef der "Priesterbruderschaft St. Pius X.", Bernard Fellay, konkrete Vereinbarungen erbrachte oder gar die Überwindung der Kirchenspaltung eingeleitet hat, lässt das Vatikan-Kommunique aber nicht erkennen.
Entspanntes Klima
Das Klima des Gesprächs sei "entspannt" gewesen, meldete der italienische Rundfunk unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen - was eher auf Sachlichkeit denn auf Herzlichkeit hindeutet. Dass Fellay die päpstliche Sommervilla durch einen Nebeneingang verließ, lässt wiederum weniger auf Missstimmung als auf Diskretion und Angst vor Medienrummel schließen.
In jedem Fall signalisierte das Treffen 17 Jahre nach dem durch den ehemaligen Erzbischof von Dakar, Marcel Lefebvre (1905-91), ausgelöste Schisma Gesprächsbereitschaft von beiden Seiten. Anzeichen hierfür gab es bereits unmittelbar nach der Wahl Benedikt XVI., die die Pius-Bruderschaft als "Hoffnungsschimmer" bezeichnete.
Goldene Brücken
Nicht ohne Grund, denn immerhin war der damalige Kardinal Joseph Ratzinger im Entscheidungsjahr 1988 der intensivste Gesprächspartner von Lefebvre, dem Kopf der Ultrakonservativen. Im Auftrag von Papst Johannes Paul II. versuchte Ratzinger damals den endgültigen Bruch zu verhindern, machte Zugeständnisse, baute Goldene Brücken.
Dem einstigen Erzbischof und seinen Gefolgsleuten im Schweizer Econe gingen die Liturgiereform wie überhaupt die konziliare Öffnung der Kirche zur Welt samt Ökumene zu weit. Schließlich widerrief Lefebvre ein bereits unterzeichnetes Einigungs-Dokument. Die unerlaubte Weihe von vier Bischöfen am 28.6.1988 brachte den Bruch. Vier Tage später bestätigte der Papst die Exkommunikation.
"Schisma Lefebvre"
Seither wechselten Phasen strikter Abschottung mit Signalen von Gesprächsbereitschaft - je nach dem, ob gerade "Hardliner" bei den Traditionalisten das Sagen hatten oder nicht. Unter dem neuen Papst stehen die Chancen für eine Verständigung nicht schlecht. Man müsse das "Schisma Lefebvre" von innen her überflüssig machen, forderte Ratzinger schon vor 17 Jahren, einen Monat nach den umstrittenen Priesterweihen.
Wenn in der Liturgie, in der Beurteilung des Konzils und in der Wahrheitsfrage wieder stärker die "Ganzheit des Katholischen" zum Ausdruck komme, müsste die Wiedereingliederung möglich sein. Aber unabhängig von eindeutigen Irrtümern Lefebvres wie von Verengung und Vereinseitigung müsse sich auch die Kirche fragen, wo es bei ihr an Eindeutigkeit gefehlt habe, sagte Ratzinger damals.
Würde des Sakralen
Die Würde des Sakralen in der Liturgie müsse wieder stärker betont werden, stellte er klar, die Liturgie sei weder Unterhaltung, noch Show, noch gemütliches Zusammensein. Diese Linie und diese Sicht des Konzils, die Ratzinger auch als Papst vertrtitt, könnte heute die Grundlage für die Aufnahme konstruktiver Gespräche in einem "vernünftigen Zeitrahmen" – so die nebulöse Formulierung des Vatikan - mit den Traditionalisten bilden.
Text: KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH, 29.08.2005
Lesen Sie mehr über Benedikt XVI. in "kirchensite" …
http://kirchensite.de/index.php?menuid=288&myELEMENT=98490
RE: Lehre von der Tradition
in Wenn etwas der Klärung bedarf 29.10.2013 22:02von blasius (gelöscht)
Lieber Aqila,
traditionsverbundenen heißt noch lange nicht dass alles eindeutig und klar ist.
einmal so:
Zitat:
Als die Bruderschaft noch "exkommuniziert" war, konnte man die Sonntagspflicht erfüllen, jetzt, nach der Aufhebung der ungerechten Exkommunikation, dürfen Katholiken angeblich keine Messe der Piusbruderschaft mehr besuchen.
http://pius.info/archiv-news/734-beziehu...n-wird-groesser
und mal so:
Zitat :
Messopfer oder Mahlfeier: Die Haltung der Piusbruderschaft
Eine hervorragende Erklärung über das Messopfer finden Sie in diesem Video:
http://pius.info/weitere-werke/5396-mess...iusbruderschaft
Es ist leider eine Tatsache, dass durch den neuen Messritus unzählige Katholiken den Glauben an das Opfer der Messe verloren haben und nun stattdessen einen Begriff von der Messe haben, der eher dem protestantischen Abendmahl entspricht.
Damit hängt es dann auch zusammen, dass man grundsätzlich keinen großen Unterschied mehr zwischen Katholizismus und Protestantismus sieht, also das Dogma von der alleinigen Wahrheit des katholischen Glaubens verwirft. Da die neue Messe eine Hauptquelle für die heutige Krise des Glaubens ist, muss man sich von ihr distanzieren.
Für die neue Messe gelten ähnliche Regeln wie für den Besuch nichtkatholischer Gottesdienste. Man darf bei ihnen aus familiären oder beruflichen Gründen anwesend sein, verhält sich dann aber passiv und geht vor allem nicht zur Kommunion. Etwas anderes ist dagegen der Besuch der Messe eines Priesters, der mehr oder weniger die überlieferte Messe feiert, aber einige Zugeständnisse an die Reformen macht (z. B. Lesungen oder auch andere Teile in der Landessprache), um im Amt bleiben zu können.
http://pius.info/weitere-werke/5396-mess...iusbruderschaft
Wie das für einen „allgemeinen Katholiken“ zu verstehen ist, ist nicht verständlich,
liebe Grüße, blasius
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