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APOSTOLISCHES SCHREIBEN EVANGELII NUNTIANDI SEINER HEILIGKEIT PAPST PAULS VI.
RE: APOSTOLISCHES SCHREIBEN EVANGELII NUNTIANDI SEINER HEILIGKEIT PAPST PAULS VI.
in Apostolische Schreiben 12.10.2013 23:15von blasius (gelöscht)
ERNEUERUNG DER MENSCHHEIT
18. Evangelisieren besagt für die Kirche, die Frohbotschaft in alle Bereiche der Menschheit zu tragen und sie durch deren Einfluß von innen her umzuwandeln und die Menschheit selbst zu erneuern: „Seht, ich mache alles neu!“ (46). Es gibt aber keine neue Menschheit, wenn es nicht zuerst neue Menschen gibt durch die Erneuerung aus der Taufe (47) und ein Leben nach dem Evangelium (48). Das Ziel der Evangelisierung ist also die innere Umwandlung. Wenn man es mit einem Wort ausdrücken müßte, so wäre es wohl am richtigsten zu sagen: die Kirche evangelisiert, wenn sie sich bemüht, durch die göttliche Kraft der Botschaft, die sie verkündet (49), zugleich das persönliche und kollektive Bewußtsein der Menschen, die Tätigkeit, in der sie sich engagieren, ihr konkretes Leben und jeweiliges Milieu umzuwandeln.
RE: APOSTOLISCHES SCHREIBEN EVANGELII NUNTIANDI SEINER HEILIGKEIT PAPST PAULS VI.
in Apostolische Schreiben 12.10.2013 23:16von blasius (gelöscht)
BEREICHE DER MENSCHHEIT
19. Bereiche der Menschheit, die umgewandelt werden sollen: Für die Kirche geht es nicht nur darum, immer weitere Landstriche oder immer größere Volksgruppen durch die Predigt des Evangeliums zu erfassen, sondern zu erreichen, daß durch die Kraft des Evangeliums die Urteilskriterien, die bestimmenden Werte, die Interessenpunkte, die Denkgewohnheiten, die Quellen der Inspiration und die Lebensmodelle der Menschheit, die zum Wort Gottes und zum Heilsplan im Gegensatz stehen, umgewandelt werden.
RE: APOSTOLISCHES SCHREIBEN EVANGELII NUNTIANDI SEINER HEILIGKEIT PAPST PAULS VI.
in Apostolische Schreiben 12.10.2013 23:17von blasius (gelöscht)
EVANGELISIERUNG DER KULTUREN
20. Vielleicht können wir dies zusammenfassend auf folgende Weise ausdrücken: Es gilt – und zwar nicht nur dekorativ wie durch einen oberflächlichen Anstrich, sondern mit vitaler Kraft in der Tiefe und bis zu ihren Wurzeln – die Kultur und die Kulturen des Menschen im vollen und umfassenden Sinn, den diese Begriffe in Gaudium et spes (50) haben, zu evangelisieren, wobei man immer von der Person ausgeht und dann stets zu den Beziehungen der Personen untereinander und mit Gott fortschreitet.
Das Evangelium und somit die Evangelisierung identifizieren sich natürlich nicht mit der Kultur und sind unabhängig gegenüber allen Kulturen. Dennoch wird das Reich, das das Evangelium verkündet, von Menschen gelebt, die zutiefst an eine Kultur gebunden sind, und kann die Errichtung des Gottesreiches nicht darauf verzichten, sich gewisser Elemente der menschlichen Kultur und Kulturen zu bedienen. Unabhängig zwar gegenüber den Kulturen, sind Evangelium und Evangelisierung jedoch nicht notwendig unvereinbar mit ihnen, sondern fähig, sie alle zu durchdringen, ohne sich einer von ihnen zu unterwerfen.
Der Bruch zwischen Evangelium und Kultur ist ohne Zweifel das Drama unserer Zeitepoche, wie es auch das anderer Epochen gewesen ist. Man muß somit alle Anstrengungen machen, um die Kultur, genauer die Kulturen, auf mutige Weise zu evangelisieren. Sie müssen durch die Begegnung mit der Frohbotschaft von innen her erneuert werden. Diese Begegnung findet aber nicht statt, wenn die Frohbotschaft nicht verkündet wird.
RE: APOSTOLISCHES SCHREIBEN EVANGELII NUNTIANDI SEINER HEILIGKEIT PAPST PAULS VI.
in Apostolische Schreiben 12.10.2013 23:17von blasius (gelöscht)
VORRANGIGE BEDEUTUNG DES GELEBTEN ZEUGNISSES
21. Die Verkündigung muß vor allem durch ein Zeugnis erfolgen. Das geschieht z. B., wenn ein einzelner Christ oder eine Gruppe von Christen inmitten der menschlichen Gemeinschaft, in der sie leben, ihre Verständnis- und Annahmebereitschaft, ihre Lebens- und Schicksalsgemeinschaft mit den anderen, ihre Solidarität in den Anstrengungen aller für alles, was edel und gut ist, zum Ausdruck bringen. Ferner auch dadurch, daß sie auf ganz einfache und spontane Weise ihren Glauben in Werte bekunden, die über den allgemeingängigen Werten stehen, und ihre Hoffnung in etwas, das man nicht sieht und von dem man nicht einmal zu träumen wagt. Durch dieses Zeugnis ohne Worte wecken diese Christen in den Herzen derer, die ihr Leben sehen, unwiderstehliche Fragen: Warum sind jene so? Warum leben sie auf diese Weise? Was – oder wer – ist es, das sie beseelt? Warum sind sie mit uns? In der Tat, ein solches Zeugnis ist bereits stille, aber sehr kraftvolle und wirksame Verkündigung der Frohbotschaft. Es handelt sich hier um eine Anfangsstufe der Evangelisierung. Die Fragen nämlich, die vielleicht die ersten sind, die sich viele Nichtchristen stellen, seien es Menschen, denen Christus niemals verkündet worden ist, Getaufte, die nicht praktizieren, Menschen, die zwar in christlichen Ländern, aber keineswegs nach christlichen Grundsätzen leben, oder auch solche, die leidvoll etwas oder jemanden suchen, den sie erahnen, ohne ihn mit einem Namen benennen zu können.
Andere Fragen werden sich noch erheben, die tiefer und anspruchsvoller sind. Sie werden durch dieses Zeugnis geweckt, das Zugegensein, Anteilnahme und Solidarität besagt und ein wesentliches Element, im allgemeinen das erste, in der Evangelisierung ist (5l). Zu diesem Zeugnis sind alle Christen aufgerufen; unter diesem Gesichtspunkt können sie alle wirkliche Träger der Evangelisierung sein. Wir denken insbesondere an die Verantwortung, die die Auswanderer in ihren Gastländern tragen.
RE: APOSTOLISCHES SCHREIBEN EVANGELII NUNTIANDI SEINER HEILIGKEIT PAPST PAULS VI.
in Apostolische Schreiben 12.10.2013 23:18von blasius (gelöscht)
NOTWENDIGKEIT EINER AUSDRÜCKLICHEN VERKÜNDIGUNG
22. Doch ist dieses Zeugnis niemals ausreichend, denn auch das schönste Zeugnis erweist sich auf die Dauer als unwirksam, wenn es nicht erklärt, begründet – das, was Petrus „Rechenschaft gegenüber seiner Hoffnung“ (52) nennt – und durch eine klare und eindeutige Verkündigung des Herrn Jesus Christus entfaltet wird. Die Frohbotschaft, die durch das Zeugnis des Lebens verkündet wird, wird also früher oder später durch das Wort des Lebens verkündet werden müssen. Es gibt keine wirkliche Evangelisierung, wenn nicht der Name, die Lehre, das Leben, die Verheißungen, das Reich, das Geheimnis von Jesus von Nazaret, des Sohnes Gottes, verkündet werden.
Die Geschichte der Kirche wird seit der Rede des Petrus am Pfingstmorgen weithin mit der Geschichte dieser Verkündigung eins. In jeder neuen Periode der menschlichen Geschichte hat die Kirche, die beständig vom Wunsch nach Evangelisierung beseelt ist, nur die eine Sorge: Wen senden, um das Geheimnis Jesu Christi zu verkünden? In welcher Sprache dieses Geheimnis verkünden? Wie es anstellen, damit es vernehmbar wird und all diejenigen erreicht, die es hören sollen? Diese Verkündigung – Kerygma, Predigt oder Katechese – nimmt in der Evangelisierung einen solchen Platz ein, daß sie oft mit ihr gleichbedeutend geworden ist, während sie tatsächlich nur einer ihrer Aspekte ist.
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