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Der Rück­tritt Papst Bene­dikts XVI. hat mich nicht über­rascht

in Diskussionsplattform 23.09.2013 10:34
von Kristina (gelöscht)
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http://www.glaubenswahrheit.org/interview/


Der Rück­tritt Papst Bene­dikts XVI. hat mich nicht über­rascht

Ein Gespräch mit Prä­lat Prof. Dr. Georg May
Kirch­li­che Umschau, Aus­gabe März 2013



Kirch­li­che Umschau: Hwst. Herr Prä­lat, wie haben Sie auf den Rück­tritt von Papst Bene­dikt XVI. reagiert? Haben Sie damit gerech­net?

Prä­lat Georg May: Der Rück­tritt Papst Bene­dikts XVI. hat mich nicht über­rascht. Ich habe ihn im Som­mer 2012 in einem Gespräch mit Pater Franz Schmid­ber­ger vor­aus­ge­sagt. Der Papst ist zurück­ge­tre­ten, weil er sich, der Kir­che und der Welt das Schau­spiel eines Nach­fol­gers Petri erspa­ren wollte, der sein Amt fest­hält, obwohl er es nicht mehr adäquat aus­üben kann. Wer mit Gewiß­heit erkennt, daß er einem Amt nicht (mehr) gewach­sen ist, hat die Pflicht, es auf­zu­ge­ben. Das hat Bene­dikt getan.

Es trifft nicht zu, daß Bene­dikt XVI. vor dem „Kreuz“ des Ver­blei­bens im Pap­st­amt geflo­hen ist. Wer ein Kreuz nicht mehr tra­gen kann, dem muß es abge­nom­men wer­den. Schließ­lich hat auch unser Herr die Hilfe des Simon von Cyrene nicht abge­wehrt.

Es ist ebenso falsch zu behaup­ten, der Papst sei wegen der Skan­dale so getrof­fen wor­den, daß er kei­nen Aus­weg sah als zurück­zu­tre­ten. Bene­dikt XVI. war allen Ärger­nis­sen und Erschüt­te­run­gen sei­nes Pon­ti­fi­ka­tes gewach­sen. Aller­dings dürf­ten sie dazu bei­ge­tra­gen haben, seine geschwächte Gesund­heit wei­ter zu beein­träch­ti­gen.

Ich selbst bedauere sei­nen Rück­tritt, weil ich sein Wir­ken geschätzt habe, aber ich ver­stehe ihn. Das Kir­chen­recht hat immer die Mög­lich­keit vor­ge­se­hen, daß ein Papst auf sein Amt ver­zich­tet. Wer die Kir­chen­ge­schichte, spe­zi­ell die Papst­ge­schichte über­blickt, wird leicht auf den einen oder ande­ren Inha­ber des Pri­mats sto­ßen, der Grund gehabt hätte, vor sei­nem Tod aus dem Amt zu schei­den, oder von dem man gewünscht hätte, er wäre zurück­ge­tre­ten.

Viele „Katho­li­ken“ wer­den sich über den Rück­tritt Bene­dikts freuen. Er war ihren „Reform­wün­schen“ mit sei­nem Behar­ren auf den katho­li­schen Prin­zi­pien ent­ge­gen. Sie haben ihm übel genom­men, daß er der vor­kon­zi­li­a­ren Lit­ur­gie wie­der den Raum ver­schafft hat, der Bru­der­schaft St. Pius X. weit ent­ge­gen­ge­kom­men ist, am Zöli­bat der Pries­ter fest­ge­hal­ten und die Ertei­lung sakra­men­ta­ler Wei­hen an Frauen aus­ge­schlos­sen hat. Wir sind ihm für diese Ent­schei­dun­gen zu blei­ben­dem Dank ver­pflich­tet.

Kirch­li­che Umschau: Was muß der neue Papst beden­ken?

Prä­lat Georg May: Der neue Papst muß sich zuerst einen Über­blick über die Lage der Kir­che und die drin­gends­ten Maß­nah­men, ihr zu begeg­nen, ver­schaf­fen. Wenn er es noch nicht wis­sen sollte, wird er bald erken­nen, daß die Situa­tion in den ein­zel­nen Teil­kir­chen zwar ver­schie­den, in den meis­ten aber besorg­nis­er­re­gend ist.

Der neue Papst muß sich dar­über klar wer­den, wer die Haupt­ver­ant­wort­li­chen für den bestür­zen­den Nie­der­gang der Kir­che, des Glau­bens und des reli­giö­sen Lebens sind. Nach mei­nen jahr­zehn­te­lan­gen Erfah­run­gen und Beob­ach­tun­gen sind es die destruk­ti­ven Theo­lo­gen und die fei­gen Bischöfe.

Seit Jahr­zehn­ten schlie­ßen sich Theo­lo­gen zusam­men und tre­ten mit immer neuen Erklä­run­gen, Auf­ru­fen und Memo­ran­den an die Öffent­lich­keit, in denen die Locke­rung der kirch­li­chen Glau­bens- und Sit­ten­lehre sowie Abbau der kirch­li­chen Ord­nung gefor­dert wer­den. Sie tra­gen Unruhe und Unsi­cher­heit in Kle­rus und Volk, het­zen die Kir­chen­glie­der gegen Papst und Kir­che auf und bedie­nen sich der Mas­sen­me­dien, die als Laut­ver­stär­ker ihrer absur­den For­de­run­gen wir­ken. Nie­mals ist ihnen ange­mes­sen ent­ge­gen­ge­tre­ten wor­den, geschweige denn, daß sie mit Stra­fen belegt wor­den wären. Die­ses Trei­ben muß end­lich ein­mal unter­bun­den wer­den. Die Kir­che darf nicht län­ger hin­neh­men, daß die eige­nen Leute ihre Fun­da­mente unter­wüh­len.

Die pro­gres­sis­ti­schen Theo­lo­gen haben die Glau­bens- und Sit­ten­lehre der Kir­che zer­setzt und ihre Ord­nung zer­stört. Die schwa­chen Bischöfe aber haben sie gewäh­ren las­sen und füh­ren Dia­loge mit jenen, die zum offe­nen Unge­hor­sam auf­ru­fen. Wenn in den genann­ten Per­so­nen­grup­pen nicht Reme­dur geschaf­fen wird, sind alle Appelle und Beschwö­run­gen zweck­los.

Der neue Papst muß sodann beden­ken, daß die bis­he­ri­gen Mit­tel, der Not­lage der Kir­che Herr zu wer­den, nicht mehr aus­rei­chen. Mit gutem Zure­den ist die sich aus­brei­tende Rebel­lion nicht in den Griff zu bekom­men. Nach mei­nem unmaß­geb­li­chen Urteil sind feste und sicher­lich schmerz­li­che Schritte erfor­der­lich. Theo­lo­gen und Bischöfe, die sich als unfä­hig und unver­bes­ser­lich erwei­sen, müs­sen von ihren Posi­tio­nen ent­fernt wer­den. Die Kir­che darf nicht von innen her­aus zer­stört wer­den.

Der neue Papst muß sich die Ver­tei­di­gung der Fami­lie, die aus Vater, Mut­ter und Kin­dern besteht, ange­le­gen sein las­sen. Die Gen­der-Ideo­lo­gie muß als eine Mani­pu­la­tion der gott­ge­ge­be­nen Natur ent­larvt wer­den. Der Schöp­fer­wille Got­tes, nach dem Mann und Frau ein­an­der ergän­zende Gestal­ten des Mensch­s­eins sind, ist allen Ver­ir­run­gen zum Trotz unab­ge­schwächt zu ver­kün­di­gen.

Der neue Papst sollte auch erken­nen, daß die fort­wäh­ren­den Rufe nach stär­ke­rer Betei­li­gung der Frauen an kirch­li­chen Lei­tungs­auf­ga­ben von der Wur­zel her ver­fehlt sind. Der Kir­che wird nicht auf­ge­hol­fen durch Ver­meh­rung der Ordi­na­ri­ats­rä­tin­nen und der Theo­lo­gie­pro­fes­so­rin­nen, son­dern durch opfer­be­reite Müt­ter, die einer zahl­rei­chen Kin­der­schar das Leben schen­ken. Die absurde For­de­rung nach Spen­dung sakra­men­ta­ler Dia­ko­nats­wei­hen an Frauen ist ein für alle­mal abzu­wei­sen.

Der neue Papst muß ver­su­chen, die prak­ti­sche Abschaf­fung des Bußsa­kra­men­tes im Kle­rus und bei den Laien rück­gän­gig zu machen. Der Kampf gegen die Sünde ist der Kir­che von Jesus Chris­tus auf­ge­tra­gen. Er wird am wirk­sams­ten geführt im regel­mä­ßi­gen Emp­fang der sakra­men­ta­len Abso­lu­tion. Der katho­li­sche Mensch wird zu sei­nem Teil kon­sti­tu­iert durch die auf­rich­tige Beicht mit der ihr imma­nen­ten Beleh­rung. Das Bußsa­kra­ment muß seine uner­setz­li­che Bedeu­tung zurück­er­hal­ten. Sonst ver­fehlt sich die Kir­che in ihrer Funk­tion als Boll­werk gegen die Sünde.

Der Papst ist Uni­ver­sal­bi­schof der Kir­che. Er besitzt eine unmit­tel­bare Gewalt über jede Teil­kir­che und jeden Gläu­bi­gen. Bene­dikt XVI. hat sei­nen Uni­ver­sale­pis­ko­pat sehr zurück­hal­tend aus­ge­übt. Darin kann der neue Papst durch­aus wei­ter gehen. Das Unge­nü­gen und die Schwä­che vie­ler Bischöfe ist offen­kun­dig. Die treuen Gläu­bi­gen füh­len sich nicht sel­ten von ihren Ober­hir­ten ver­las­sen, wenn sie die Ein­hal­tung der kirch­li­chen Dis­zi­plin ein­for­dern. Da könnte und sollte der Uni­ver­sal­bi­schof der Kir­che ihnen zu Hilfe kom­men.

Wir haben nicht zuviel, son­dern zuwe­nig Inter­ven­tion der kirch­li­chen Zen­trale in den Diö­ze­sen.

Der Hei­lige Vater sollte mit der Ernen­nung von Kar­di­nä­len zurück­hal­tend ver­fah­ren. Die (fast) auto­ma­ti­sche Beför­de­rung von Inha­bern bestimm­ter Bischofs­stühle sollte ersetzt wer­den durch Beloh­nung von Fähig­keit und Leis­tung. Auch Gefäl­lig­keits­krea­tio­nen von Kar­di­nä­len wer­den der Bedeu­tung der Würde nicht gerecht.

Der neue Papst muß sich der bedau­er­li­chen Lage des Kle­rus in vie­len Län­dern, von allem in Europa, zuwen­den und ver­su­chen, sei­ner Nie­der­ge­schla­gen­heit und geist­li­chen Not abzu­hel­fen. Die viel­fäl­ti­gen Gründe des Pries­ter­man­gels, die ich für die deut­schen Ver­hält­nisse in „Theo­lo­gi­sches“ (2009, Sp. 98-115) auf­ge­zeigt habe, müs­sen ent­schie­den ange­gan­gen wer­den. Sie sind von Men­schen gemacht und kön­nen von Men­schen beho­ben wer­den.

Die ent­halt­same Lebens­form des Pries­ters ist unein­ge­schränkt auf­recht­zu­er­hal­ten. Das Geschwätz von „ande­ren Zugän­gen“ zum Pries­ter­tum ist end­lich zu unter­bin­den.

Der neue Papst steht vor der Auf­gabe, den glau­bens­mü­den katho­li­schen Chris­ten Sinn und Not­wen­dig­keit der Mis­sion wie­der deut­lich zu machen. Das ver­wa­schene Gerede von der Heils­mög­lich­keit der Nicht­chris­ten ist durch die klare Ver­kün­di­gung Jesu und der Apos­tel zu erset­zen. Unser Auf­trag ist und bleibt, die gesamte Mensch­heit in der Kir­che Christi zu ver­sam­meln.

Unter den Getauf­ten gibt es eine Über­zahl von abstän­di­gen und abge­fal­le­nen Chris­ten. Sie über­wie­gen die treu­ge­blie­be­nen Gläu­bi­gen um ein Viel­fa­ches. Ihre Rück­ge­win­nung hat noch nicht ein­mal ein­ge­setzt. So wird die hei­lige Auf­gabe des neuen Paps­tes sein, uner­müd­lich dar­auf zu drän­gen, daß das Heer der Fern­ste­hen­den und der Ver­irr­ten zu ihrer Mut­ter, der Kir­che zurück­ge­führt wird. Alle Glie­der der Kir­che, zuerst selbst­ver­ständ­lich die Bischöfe und Pries­ter, sind auf­ge­ru­fen, diese drin­gende Arbeit in Angriff zu neh­men.

Kirch­li­che Umschau: Wie sehen Sie die Situa­tion der Kir­che. Auf den ver­schie­de­nen Ebe­nen? In Deutsch­land? In der Kurie?

Prä­lat Georg May: Die Kir­che befin­det sich an einem Tief­punkt ihrer Geschichte. Die heu­tige Situa­tion ist das Sta­dium vor einem bevor­ste­hen­den Schisma. Ihre Lage ist fast über­all kri­sen­haft. In Deutsch­land gleicht sie einer Ago­nie. Ich bin seit 62 Jah­ren Pries­ter. Als ich 1951 die Pries­ter­weihe emp­fing, hätte ich mir nicht vor­stel­len kön­nen, in wel­che Zustände die Kir­che bis zum Jahre 2013 hin­ein­schlit­tern würde. Immer wie­der hörte ich von Freun­den: Jetzt ist der Tief­punkt erreicht, von nun an geht es wie­der auf­wärts. Alle diese Trost­worte waren irrig. Es ging immer wei­ter bergab. Ich bin mir nicht sicher, daß die­ser Pro­zeß von dem neuen Papst auf­ge­hal­ten wer­den kann. Ich warne vor unbe­grün­de­tem Opti­mis­mus. Es kann noch schlim­mer wer­den.

Die Masse der katho­li­schen Chris­ten ist ent­kirch­licht, ja ent­christ­licht. Die Poli­tik und die Medien haben ihr Werk getan. Was die große Mehr­heit der Getauf­ten begehrt, ist eine anspruchs­lose Glau­bens­lehre und eine bil­lige Sit­ten­lehre. Alles, was For­de­run­gen an das Den­ken und den Lebens­wan­del stellt, soll abge­schafft wer­den. Die Masse der Katho­li­ken läßt sich von der Hier­ar­chie nichts mehr sagen, was gegen ihre Wün­sche und Bedürf­nisse geht. Diese Lage kann nach mei­nem Ermess­sen nur von Gott gewen­det wer­den. Aber Gott bedient sich der Men­schen.

Ich teile nicht die unauf­hör­li­chen Beschul­di­gun­gen von katho­li­schen Chris­ten gegen das Hilfs­or­gan des Paps­tes, die Römi­sche Kurie. Ihre Dikas­te­rien sind nicht in Des­or­ga­ni­sa­tion, ihre Mit­glie­der ste­hen Bischö­fen und Pries­tern der Orts­kir­chen an Lauter­keit, Gehor­sam und Fröm­mig­keit nicht nach. Das Ver­sa­gen Ein­zel­ner ist nicht häu­fi­ger oder gra­vie­ren­der als in den Behör­den der Teil­kir­chen. Die Beam­ten der Römi­schen Kurie haben Beschwer­den und Kla­gen aus den Diö­ze­sen regel­mä­ßig mit Geduld und Ver­ständ­nis ange­hört. Daß sie den Gra­va­mina zumeist nicht abhel­fen konn­ten, lag nicht etwa an dem feh­len­den guten Wil­len, son­dern an der man­geln­den Macht. Bene­dikt XVI. war außer­or­dent­lich zurück­hal­tend bei Ein­grif­fen in die ordent­li­che Juris­dik­tion der Diö­ze­s­an­bi­schöfe. So waren der Kurie die Hände gebun­den. Der neue Papst könnte ihre Wir­kungs­mög­lich­kei­ten aus­wei­ten.

Kirch­li­che Umschau: Was kön­nen wir Katho­li­ken jetzt für die Kir­che tun?

Prä­lat Georg May
: Was wir gläu­bi­gen und papst­treuen Katho­li­ken für die Kir­che tun kön­nen, läßt sich wie folgt sagen: Wir müs­sen ers­tens den Glau­ben ohne Abstri­che und Kon­zes­sio­nen fest­hal­ten. Den Halt bie­tet die Tra­di­tion der Kir­che. Wir müs­sen zwei­tens unse­ren Lebens­wan­del zu einem über­zeu­gen­den Aus­weis des Glau­bens machen. Das heißt: Leis­tung im Beruf, Treue zum Sit­ten­ge­setz, gedie­gene reli­giöse Pra­xis, anhal­ten­des Gebet. Wir müs­sen drit­tens rüh­rig sein im Knüp­fen von Ver­bin­dun­gen mit Gleich­ge­sinn­ten, im uner­schro­cke­nen Bekennt­nis zur Kir­che und zu furcht­lo­sem Auf­tre­ten gegen Abbau und Zer­set­zung. Wir kön­nen und müs­sen der Kir­che hel­fen, indem wir lau­tere und gott­lie­bende Chris­ten sind, die mit ihrem Zeug­nis ein­an­der stüt­zen und die „Welt“ ein­la­den, sich zum katho­li­schen Glau­ben zu bekeh­ren. In der Kir­che fehlt es nicht an Wor­ten, wohl aber an Taten.

Unzäh­lige katho­li­sche Chris­ten sind reli­giös unwis­send und ver­bil­det. Es ist höchste Zeit, ihnen die katho­li­sche Glau­bens- und Sit­ten­lehre sowie die kirch­li­che Ord­nung leicht faß­lich und wie­der­holt vor­zu­le­gen. Eine echt katho­li­sche „Auf­klä­rung“ ist ein unab­weis­ba­res Bedürf­nis. Dazu ist jeder gläu­bige Christ fähig und beru­fen, an ers­ter Stelle aber der Epis­ko­pat. Er sollte die Spiel­wiese des Zweit- und Drit­tran­gi­gen ver­las­sen und seine Kraft dem Erst­ran­gi­gen zuwen­den.

Wir haben in Deutsch­land keine katho­li­sche Presse mehr. Bei der all­ge­mei­nen reli­giö­sen Aus­lau­gung der soge­nann­ten Katho­li­ken ist an die Grün­dung einer auf­la­ge­star­ken Zei­tung nicht zu den­ken. Aber es gibt die Mög­lich­keit, die exis­tie­ren­den Pres­se­or­gane zu beein­flus­sen. Durch Anrufe, E-Mails und Leser­briefe, kann die Stimme des glau­ben­streuen katho­li­schen Chris­ten hör­bar gemacht wer­den. Wir kön­nen auf­bau­ende Schrif­ten, wie sie bei­spiels­weise in Aachen und Kiss­legg erschei­nen, erwer­ben und ande­ren zugäng­lich machen. Ein Mann wie der evan­ge­li­sche Theo­loge Hein­rich Schlier (1900-1978) hat ein­mal bemerkt, daß er den gläu­bi­gen Klein­schrif­ten – über die Gna­den­füh­rung Got­tes – seine Kon­ver­sion zur katho­li­schen Kir­che ver­dankte.

Der Gre­mi­en­ka­tho­li­zis­mus ist zurück­zu­schnei­den und womög­lich zum Ver­schwin­den zu brin­gen. Er ist weit­hin ein Tum­mel­platz von Wich­tig­tu­ern und Sys­tem­ver­än­de­rern. Die Been­di­gung des frucht­lo­sen Gere­des und der unauf­hör­li­chen Wie­der­ho­lung der angeb­li­chen Not­wen­dig­keit der Pseudo-Refor­men wird den Weg frei­ma­chen für Taten und Zeug­nis. Diese Über­zeu­gung soll­ten wir den Bischö­fen ebenso wie den Gre­mi­en­ka­tho­li­ken zu ver­mit­teln suchen.

Das Wuchern der theo­lo­gi­schen Lehr­an­stal­ten in Deutsch­land ist eine Krank­heits­er­schei­nung. Min­des­tens die Hälfe müßte geschlos­sen oder auf­ge­ho­ben wer­den. Wir kön­nen den Bischö­fen und den Ordens­obe­ren auf­zei­gen, daß das christ­li­che Volk nichts nöti­ger hat als zahl­rei­che und sich selbst ver­zeh­rende Seel­sor­ger und daß daher der Luxus der über­zäh­li­gen Theo­lo­gie­pro­fes­so­ren abzu­schaf­fen ist, abge­se­hen davon, daß von vie­len Mit­glie­dern die­ser Kaste die Zer­set­zung aus­geht.

Kirch­li­che Umschau: Was kön­nen wir aus der Kir­chen­ge­schichte in die­ser Zeit der Krise ler­nen?

Prä­lat Georg May: Aus der Kir­chen­ge­schichte ist zu ler­nen, daß schein­bar gering­fü­gige Ände­run­gen in Lehre und Ord­nung der Kir­che, die unbe­ach­tet blei­ben, sich zu Umstür­zen und Abfall­be­we­gun­gen aus­wach­sen kön­nen. Der Wit­ten­ber­ger Mönch wurde lange Zeit nicht ernst genom­men von den deut­schen Bischö­fen, bis er das ganze Haus der Kir­che in Deutsch­land ange­zün­det hatte. Joseph Lortz (1887-1975), der His­to­ri­ker der soge­nann­ten Refor­ma­tion, erklärte schon in den sech­zi­ger Jah­ren des vori­gen Jahr­hun­derts: „Die deut­schen Bischöfe machen es wie im 16. Jahr­hun­dert und unter­las­sen das Han­deln, bis es zu spät ist.“ Die Kir­chen­ge­schichte lehrt uns, daß in Zei­ten der Krise allein bedin­gungs­lo­ser Wider­stand gegen Abbau und Kon­zes­sio­nen an die Meu­te­rer und Auf­rüh­rer die Wende zum Bes­se­ren her­bei­füh­ren kann. Jede Nach­gie­big­keit ermun­tert die Het­zer und Wüh­ler. Jetzt ist keine Zeit für Syn­oden, Dia­log­pro­zesse und Katho­li­ken­tage, denn alle diese Erschei­nun­gen sind will­kom­mene Platt­for­men für die Sys­tem­ver­än­de­rer. Nicht mit Reden und Mehr­heits­be­schlüs­sen wird der Kir­che auf­ge­hol­fen, son­dern allein mit Taten, die vor Gott beste­hen kön­nen. Wir kön­nen auch aus der Kir­chen­ge­schichte ler­nen, daß man mit der Herr­schaft über die Medien ein gan­zes Volk umkrem­peln kann. Der Erfolg Luthers ist ohne das Druck­me­dium nicht zu erklä­ren. Die Kir­che muß in den Medien prä­sent sein. Wenn es nicht gelingt, eine katho­li­sche Presse auf­zu­bauen oder durch andere Mit­tel wirk­sa­men Ein­fluß auf die im Got­tes­dienst nicht mehr erreich­ba­ren Men­schen zu neh­men, geht die Ero­sion katho­li­scher Hal­tung durch den ver­hee­ren­den Ein­fluß der Medien unauf­halt­sam wei­ter. Die Medien ver­füh­ren und ver­bil­den die Chris­ten. Sie sug­ge­rie­ren pro­tes­tan­ti­sche oder athe­is­ti­sche Ver­hal­tens­wei­sen, machen die Glau­bens- und Sit­ten­lehre der Kir­che madig, ermun­tern den Wider­stand gegen das kirch­li­che Recht und prä­pa­rie­ren die Katho­li­ken für den Abfall. Ich kann nicht fest­stel­len, daß bis­her in die­ser Hin­sicht Wirk­sa­mes gesche­hen ist.

Kirch­li­che Umschau: Was wird vom Pon­ti­fi­kat Bene­dikt XVI. blei­ben?

Prä­lat Georg May: Ich hoffe, daß vom Pon­ti­fi­kat Bene­dikt XVI. Fol­gen­des blei­ben wird: Ers­tens die von ihm mit Recht gefor­derte Ein­ord­nung des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils in die Geschichte der Kir­che. Diese Ver­samm­lung war eine von vie­len. Seine Erklä­run­gen, Beschlüsse und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen wer­den nur ver­stan­den, wenn sie im Licht der Tra­di­tion aus­ge­legt wer­den. Das II. Vati­ka­ni­sche Kon­zil war kein Super­kon­zil. Indem es sich selbst als Pas­to­ral­kon­zil ein­stufte, hat es sich dage­gen ver­wahrt, als ein Kon­zil der Dog­men ange­se­hen zu wer­den. Bene­dikt XVI. hat stets davor gewarnt, das jüngste Kon­zil als das allein gül­tige zu betrach­ten und es gegen frü­here Kon­zi­lien aus­zu­spie­len. Er hat dafür Beschimp­fun­gen und Ver­däch­ti­gun­gen auf sich genom­men.

Zwei­tens der unbe­dingte Pri­mat der Glau­bens­lehre bei allen Lebens­äu­ße­run­gen der Kir­che. Bene­dikt XVI. hatte begrif­fen, daß die größte Gefahr, die der Kir­che in der Gegen­wart droht, die Gleich­gül­tig­keit gegen den Glau­bens­schatz der Kir­che ist. Des­we­gen hat er das Jahr des Glau­bens aus­ge­ru­fen. Er hat schon als Kar­di­nal auf einer sau­be­ren Ekkle­sio­lo­gie bestan­den und den Stand­punkt der Erklä­rung „Domi­nus Jesus“ als Papst bei­be­hal­ten. Seine Unbe­irr­bar­keit im über­kom­me­nen Glau­ben hat er mit Miß­bil­li­gung und Schmä­hung bezahlt. Drit­tens die Unver­zicht­bar­keit des lit­ur­gi­schen Erbes der Kir­che. Mit dem allein, was als Lit­ur­gie­re­form aus­ge­ge­ben wird, ist der Heils­auf­trag der Kir­che nicht zu erfül­len. Es war eine Groß­tat Bene­dikts, den Zugang zu der vor­kon­zi­li­a­ren Lit­ur­gie wenigs­tens für alle Gut­wil­li­gen wie­der erschlos­sen zu haben. Er hat sich damit um den Got­tes­dienst der Kir­che in hohem Maße ver­dient gemacht. Der Lohn für diese Tat waren Rügen von sei­ten der Pro­gres­sis­ten aller Ränge.

Kirch­li­che Umschau: Wo sehen Sie die Quel­len für eine wahre Erneue­rung?

Prä­lat Georg May:
Die Quel­len für eine wahre Erneue­rung der Kir­che und ihrer Glie­dern sind uner­schüt­ter­li­che Treue zur Glau­bens- und Sit­ten­lehre der Kir­che, frag­lo­ser Anschluß an den Nach­fol­ger Petri, hei­lige Got­tes­furcht und Got­tes­liebe, Rin­gen um Sün­den­frei­heit und Hei­lig­keit. Jede Erneue­rung, die die­sen Namen ver­dient, muß mit der Bekeh­rung des Ein­zel­nen begin­nen. Es war der ent­schei­dende Feh­ler der „Kon­zi­li­a­ris­ten“, daß sie mein­ten, mit der Ände­rung von Orga­ni­sa­tio­nen und Struk­tu­ren könne der Kir­che auf­ge­hol­fen wer­den, und daß sie dar­über das allein Ent­schei­dende, die Sin­nes­än­de­rung jedes Ein­zel­nen, ver­säum­ten. Des­we­gen ste­hen wir nach dem Kon­zil vor einem Scher­ben­hau­fen. Diese Ver­samm­lung mit all ihrem Auf­wand hat kei­nen ein­zi­gen katho­li­schen Chris­ten gläu­bi­ger, fröm­mer und sit­ten­rei­ner gemacht. Wohl aber hat sie die weit ver­brei­tete Ansicht auf­kom­men las­sen, der Weg zum Him­mel­reich sei ein Spa­zier­gang.

Eine Erneue­rung der Kir­che kann es nur geben, wenn sie sich vom Pro­tes­tan­tis­mus ein­deu­tig absetzt, denn der Pro­tes­tan­tis­mus ist das Prin­zip der Auf­lö­sung. Die Kir­che braucht kei­nen Öku­me­nis­mus. Für den Ver­kehr mit Anders­gläu­bi­gen hat sie das Gebot der Nächs­ten­liebe. Den katho­li­schen Chris­ten sind die Unter­schei­dungs­leh­ren von Katho­li­zis­mus und Pro­tes­tan­tis­mus von Kind an vor­zu­le­gen. Die Ver­wi­schung und die Ver­harm­lo­sung der Gegen­sätze zwi­schen den Kon­fes­sio­nen sind zu been­den.

Eine Erneue­rung der Kir­che setzt die Wie­der­auf­rich­tung der Dis­zi­plin, d.h. der Ein­ord­nung und der Unter­ord­nung zum Zwe­cke eines geord­ne­ten Ver­hal­tens, vor­aus. Die wohl­klin­gends­ten Gesetze und Maß­nah­men ver­puf­fen, wenn ihre Adres­sa­ten sie nicht auf­neh­men und umset­zen. Daher ist die Will­kür im Got­tes­dienst zu been­den. Die Strenge der pries­ter­li­chen Lebens­form ist wie­der­her­zu­stel­len. Die Bischöfe sind nach­hal­tig daran zu erin­nern, daß sie Seel­sor­ger sind, nicht Ver­fas­ser von Vor­wor­ten und Red­ner zu Tages­fra­gen.

Hilf­reich für die Erneue­rung der Kir­che kön­nen neue reli­giöse Gemein­schaf­ten wer­den, die sich gebil­det haben. Ich denke – um nur ein Bei­spiel zu nen­nen – an die Patres der „Servi Jesu et Mariae“ von Pater Andreas Hönisch (1930-2008).

Für uner­läß­lich halte ich die volle Inte­grie­rung der Pries­ter­bru­der­schaft St. Pius X. Die ver­hei­ßungs­volle Initia­tive Bene­dikts XVI. ist nicht zu einem Ende gekom­men. Es ist zu hof­fen, daß es dem neuen Papst gelingt, die Resti­tu­tion her­bei­zu­füh­ren. Wir brau­chen die Pries­ter der Bru­der­schaft.

Kirch­li­che Umschau: Auf was müs­sen wir Katho­li­ken uns vor­be­rei­ten?

Prä­lat Georg May: Wir müs­sen uns vor­be­rei­ten, mit Gleich­mut das anzu­neh­men, was nach Got­tes Vor­se­hung sich aus dem Kon­klave erge­ben wird. Unsere Treue zur Kir­che darf nicht wan­ken, wie immer die Wahl aus­ge­hen mag. Wir sind und blei­ben in der Kir­che nicht eines Men­schen wegen, son­dern nur Got­tes wegen. Wir wis­sen nicht, wer aus dem Kon­klave als neuer Papst her­vor­ge­hen wird. Die Spe­ku­la­tio­nen der Medien und ein­zel­ner Per­sön­lich­kei­ten sind müßig. Die große Mehr­heit der Kar­di­näle dürfte bei der Abgabe ihrer Stimme an Got­tes Wil­len und das Wohl der Kir­che den­ken. Daß der eine oder andere nach Par­tei­rück­sich­ten wählt, kann nicht aus­ge­schlos­sen wer­den. Wir hof­fen, daß Gott der Kir­che ein Ober­haupt schenkt, das für die­sen Dienst fähig und geeig­net ist. Wir hof­fen, daß der neue Papst die Zügel anzieht, die Bene­dikt XVI. in sei­ner Milde recht locker hand­habte. Wir hof­fen, daß es ihm gelingt, die fatale Lage der Kir­che in wei­ten Tei­len der Erde zu bes­sern. Es kann aber auch anders kom­men. Ich halte es nicht für aus­ge­schlos­sen, daß der neue Papst Anpas­sung und Nach­ge­ben als geeig­net ansieht, der Kri­sen­si­tua­tion der Kir­che zu begeg­nen. Wenn ich an die Mehr­heit der deut­schen Bischöfe denke, kann man nur besorgt sein, falls ihre Ein­stel­lung sich im Kar­di­nals­kol­le­gium durch­set­zen könnte. Aber wie immer die Papst­wahl aus­ge­hen mag: Ich kann mich schon seit lan­gem nicht des Ein­drucks erweh­ren, daß es einem Men­schen nicht gelin­gen kann, die chao­ti­schen Ver­hält­nisse in wei­ten Tei­len der Kir­che zu über­win­den. Ich fürchte, daß Gott selbst ein­grei­fen muß, um seine Kir­che oder den Rest, der dann übrig­blei­ben wird, zu ret­ten. Wie und wann dies gesche­hen wird, ist sei­nem Rat­schluß zu über­las­sen.

Kirch­li­che Umschau:
Herz­li­chen Dank für Ihr Gespräch.



Das KU-Inter­view mit Prä­lat Prof. Dr. Georg May führte Jens Mersch in der Zeit der Sedis­va­kanz.

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#2

RE: Der Rück­tritt Papst Bene­dikts XVI. hat mich nicht über­rascht

in Diskussionsplattform 23.09.2013 15:40
von Aquila • 7.220 Beiträge

Liebe Kristina

Herzlichen Dank für das Posten dieses einmal mehr ausgezeichneten Interviews mit
Hw Prof. May.
Da spricht noch ein hw Priester mit Herzblut für den unverfälschten wahren Glauben.

Das Interview entstand noch
vor
der Wahl des neuen Papstes.
Nun sind bereits sechs Monate unter dem Pontifikat von
Papst Franziskus vergangen....
und wir müssen leider feststellen, dass aktuell eine , mit der hl. Tradition nicht vereinbare, "zeitgemässe Demokratisierung und Liberalisierung" der Kirche in die Wege geleitet werden soll.
Ich gebe hier einige von Hw May noch vor der Wahl hervorragend analysierte Kernpunkte wieder....
einige seiner Mahnungen sind mittlerweile überhört worden
und seine und ( fast prophetischen ) Befürchtungen Realität geworden.:

-

"Die progressistischen Theologen haben die Glaubens- und Sitten lehre der Kirche zersetzt und ihre Ordnung zerstört.
Die schwachen Bischöfe aber haben sie gewähren lassen und
führen Dialoge mit jenen,
die zum offenen Ungehorsam aufrufen.
Wenn in den genannten Personengruppen nicht Remedur geschaffen wird,
sind alle Appelle und Beschwörungen zwecklos.

Der neue Papst sollte auch erkennen,
daß die fortwährenden Rufe nach stärkerer Beteiligung der Frauen an kirchlichen Leitungsaufgaben
von der Wurzel her verfehlt sind.

Der Kirche wird
nicht
aufgeholfen durch Vermehrung der Ordinariatsrätinnen und der Theologieprofessorinnen,
sondern
durch opferbe reite Mütter, die einer zahlreichen Kin der schar das Leben schenken.
Die absurde Forderung nach Spendung sakramenta ler [/b]Diakonats weihen an Frauen ist ein für alle mal abzuweisen.[/b]

Die vielfältigen Gründe des Priestermangels, die ich für die deutschen Verhältnisse
in „Theologisches“ (2009, Sp. 98-115) aufgezeigt habe, müssen entschieden angegan gen werden.
Sie sind von Menschen gemachtund können von Menschen behoben werden

Die enthaltsame Lebensform des Priesters ist uneinge schränkt aufrechtzuerhalten.
Das Geschwätz von „anderen Zugängen“ zum Priestertum ist endlich zu unterbinden.

Der neue Papst steht vor der Aufgabe, den glaubens müden katholischen Christen
Sinn und Notwendigkeit der Mission wie der deutlich zu machen.
Das verwaschene Gerede von der Heils möglichkeit der Nichtchristen
ist durch die klare Verkündigung Jesu und der Apostel zu ersetzen.
Unser Auftrag ist und bleibt, die gesamte Menschheit in der Kirche Christi zu versam meln.

Ich bin mir nicht sicher,
daß dieser Prozeß von dem neuen Papst aufgehalten werden kann.
Ich warne vor unbegründetem Optimismus.
Es kann noch schlimmer werden.


Was die große Mehrheit der Getauften begehrt, ist eine anspruchslose Glaubenslehre
und eine billige Sittenlehre
.
Alles, was Forderungen an das Denken und den Lebenswandel stellt, soll abgeschafft werden.
Die Masse der Katholiken läßt sich von der Hierarchie nichts mehr sagen,
was gegen ihre Wünsche und Bedürfnisse geht.


Wir müssen erstens den Glauben ohne Abstriche und Konzessionen festhalten.
Den Halt bietet die Tradition der Kirche.


Jetzt ist keine Zeit für Synoden, Dialogprozesse und Katholikentage,
denn alle diese Erscheinungen sind willkom mene Plattformen für die Systemveränderer.
Nicht mit Reden und Mehrheitsbeschlüssen wird der Kirche aufge holfen,
sondern allein mit Taten, die vor Gott bestehen können.
Wir können auch aus der Kirchengeschichte lernen, daß man mit der Herr schaft über die Medien ein ganzes Volk umkrempeln kann.

Es war eine Großtat Benedikts, den Zugang zu der vorkoziliaren Liturgie
wenigstens für alle Gutwilligen wieder erschlossen zu haben.
Er hat sich damit um den Gottesdienst der Kirche in hohem Maße verdient gemacht.
Der Lohn für diese Tat waren Rügen von seiten der Progressisten aller Ränge.


Deswegen stehen wir nach dem Kon zil vor einem Scher benhaufen. Diese Versammlung
mit all ihrem Aufwand hat keinen einzigen katholischen Christen gläubiger, frömmer und sittenreiner gemacht
.
Wohl aber hat sie die
weit verbreitete Ansicht aufkommen lassen,
der Weg zum Himmelreich sei ein Spaziergang.


Eine Erneuerung der Kirche kann es nur geben,
wenn sie sich vom Protestantismus eindeutig absetzt, denn der Protestantismus ist das Prinzip der Auflösung.
Die Kirche brauchtkeinen Ökumenismus.
Für den Verkehr mit Andersgläubigen hat sie das Gebot der Nächstenliebe. 

Für unerläßlich halte ich die volle Integrierung der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Die verheißungsvolle Initiative Benedikts XVI. ist nicht zu einem Ende gekommen.
Es ist zu hoffen, daß es dem neuen Papst gelingt, die Restitution herbeizuführen.
Wir brauchen die Priester der Bruderschaft.


Ich halte es nicht für aus geschlossen,
daß der neue Papst Anpassung und Nachgeben als geeignet ansieht,
der Krisensituation der Kir­che zu begegnen.
Wenn ich an die Mehrheit der deutschen Bischöfe denke,
kann man nur besorgt sein, falls ihre Einstellung sich im Kar­dinalskollegium durch­setzen könnte.

Aber wie immer die Papstwahl aus gehen mag:
Ich kann mich schon seit langem nicht des Eindrucks erwehren,
daß es einem Menschen nicht gelingen kann,
die chaotischen Verhältnisse in weiten Tei len der Kirche zu überwinden.
Ich fürchte, daß Gott selbst eingrei­fen muß,
um seine Kir­che oder den Rest, der dann übrig bleiben wird, zu retten.
Wie und wann dies geschehen wird, ist seinem Ratschluß zu über lassen.
"

-

Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 23.09.2013 20:41 | nach oben springen

#3

RE: Der Rück­tritt Papst Bene­dikts XVI. hat mich nicht über­rascht

in Diskussionsplattform 23.09.2013 21:59
von Aquila • 7.220 Beiträge

Liebe Kristina

Passend zum geposteten Interview:

Am 5. Februar 2011
anlässlich einer Bischofweihe beschrieb
Papst Benedikt XVI.
das Wesen und Auftrag eines Hirten in der Heiligen Mutter Kirche.
Heute leider vielfach nur mehr Wunschdenken;
doch Hw Prof. May ist denn diesbezüglich noch ein wahrer Leuchtturm:

-

"Der Hirte darf
kein Schilfrohr sein,
das sich mit dem Winde dreht,
kein Diener des Zeitgeistes.
Die
Unerschrockenheit,
der Mut zum Widerspruch
gegen die Strömungen des Augenblicks
gehört wesentlich zum Auftrag des Hirten
.
Nicht Schilfrohr darf er sein,
sondern
– nach dem Bild des ersten Psalms –
wie ein Baum, der tiefe Wurzeln hat und darauf festgegründet steht
."

-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 23.09.2013 22:01 | nach oben springen


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