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Gefeiert Am 22. Juni Hl. Thomas Morus
in Unsere Fürsprecher 22.06.2019 12:38von Blasius • 3.904 Beiträge
Hl. Thomas Morus
Lordkanzler, Familienvater, Märtyrer
* 7. Februar 1478 in London
† 6. Juli 1535 in London
Thomas Morus erlebte in seinem Land eine außergewöhnliche politische Karriere. Der aus ehrenwerter Familie stammende Thomas wurde 1478 in London geboren und kam schon als Jugendlicher in das Haus des Erzbischofs von Canterbury und Lordkanzlers John Morton. Danach setzte er das Rechtsstudium in Oxford und London fort, wobei sein weitreichendes Interesse auch umfassenden Gebieten der Kultur, Theologie und klassischen Literatur galt. Er lernte gründlich Griechisch, pflegte geistigen Austausch und knüpfte freundschaftliche Beziehungen zu bedeutenden Gelehrten der Kultur der Renaissance, darunter Erasmus Desiderius von Rotterdam.
Seine religiöse Sensibilität führte ihn durch eine ausdauernde asketische Praxis zur Suche nach der Tugend: Er pflegte freundschaftliche Beziehungen zu den Observanten des Konvents von Greenwich und lebte längere Zeit bei den Londoner Kartäusern. Beide gehörten in die Reihe der Hauptzentren des religiösen Lebens im Königreich. Da er sich zur Ehe, zum Familienleben und zum Engagement als Laie berufen fühlte, heiratete er im Jahr 1505 Johanna Colt, die ihm vier Kinder gebar. Johanna starb 1511, und Thomas vermählte sich in zweiter Ehe mit Alicia Middleton, einer Witwe mit Tochter. Er war sein ganzes Leben lang ein liebevoller und treuer Ehemann und Vater, der sich aus tiefer innerer Überzeugung der religiösen, sittlichen und intellektuellen Erziehung seiner Kinder annahm. Sein Haus nahm Schwiegersöhne, Schwiegertöchter und Enkel auf und stand vielen jungen Freunden offen, die auf der Suche waren nach der Wahrheit oder nach ihrer eigenen Berufung. Das Familienleben ließ im übrigen breiten Raum für das gemeinsame Gebet und die lectio divina wie auch für gesunde Formen einer häuslichen Rekreation. Thomas nahm täglich an der Messe in der Pfarrkirche teil; von den strengen Bußübungen, die er auf sich nahm, wußten jedoch nur seine engsten Familienmitglieder.
Unter König Heinrich VII. wurde Thomas Morus im Jahr 1504 zum ersten Mal ins Parlament gewählt. Heinrich VIII. erneuerte 1510 sein Abgeordnetenmandat und ernannte ihn auch zum königlichen Vertreter in der Hauptstadt, womit er ihm eine herausragende Karriere in der staatlichen Verwaltung eröffnete. Im darauffolgenden Jahrzehnt übertrug ihm der König mehrmals Missionen in Angelegenheiten der Diplomatie und des Handels und sandte ihn nach Flandern und in das Gebiet des heutigen Frankreich. Nachdem er Mitglied des Königlichen Rates, Vorsitzender eines großen Gerichtes, Unterschatzmeister und in den Adelsstand erhoben worden war, wurde er 1523 Sprecher des Unterhauses und damit dessen Präsident.
Als sich das Land 1529 in einer politischen und wirtschaftlichen Krise befand, wurde Thomas Morus, der wegen seiner moralischen Zuverlässigkeit und Verstandesschärfe, seiner Offenheit und seines Witzes sowie seiner außerordentlichen Gelehrsamkeit hochgeachtet war, vom König zum Lordkanzler ernannt. Thomas, der als erster Laie dieses Amt bekleidete, sah sich in eine äußerst schwierige Periode gestellt, wobei er sich bemühte, dem König und dem Land zu dienen. Seinen Prinzipien treu verpflichtete er sich, die Gerechtigkeit zu fördern und den schädlichen Einfluß von Leuten einzudämmen, die auf Kosten der Schwachen eigene Interessen verfolgten. 1532 legte er sein Amt nieder, da er nicht bereit war, das Vorhaben Heinrichs VIII. zu unterstützen, der die Kontrolle über die Kirche in England übernehmen wollte. Er zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück, und nahm damit in Kauf, mit seiner Familie Armut zu leiden und sich von vielen verlassen zu sehen, die sich in der Bewährungsprobe als falsche Freunde erwiesen.
Nachdem seine unerschütterliche Entschlossenheit, jeden Kompromiß aufgrund seines Gewissens abzulehnen, feststand, ließ ihn der König 1534 im Londoner Tower einkerkern, wo er verschiedenen Formen psychologischer Nötigung ausgesetzt war. Thomas Morus ließ sich nicht beugen und verweigerte die von ihm verlangte Eidesleistung, weil sie mit der Annahme einer politischen und kirchlichen Ordnung verbunden gewesen wäre, die einer unkontrollierter Herrschaft den Boden bereitete. Im Verlauf des gegen ihn angestrengten Prozesses verteidigte er in einer leidenschaftlichen Rede seine Überzeugungen von der Unauflösbarkeit der Ehe, der Achtung vor dem Erbe des Rechts, das an christlichen Werten ausgerichtet ist, und von der Freiheit der Kirche gegenüber dem Staat. Nach seiner Verurteilung durch das Gericht wurde er enthauptet.
"Vom Leben und Martyrium des heiligen Thomas Morus geht eine Botschaft aus, welche die Jahrhunderte durchzieht und zu den Menschen aller Zeiten von der unveräußerlichen Würde des Gewissens spricht. Wie das Zweite Vatikanische Konzil in Erinnerung bringt, liegt im Gewissen »die verborgenste Mitte und das Heiligtum im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist« (Gaudium et spes, 16). Wenn die Menschen, Männer und Frauen, auf den Ruf der Wahrheit hören, dann richtet das Gewissen ihr Handeln mit Sicherheit auf das Gute aus. Gerade wegen seines bis zum blutigen Martyrium erbrachten Zeugnisses für den Primat der Wahrheit vor der Macht wird der heilige Thomas Morus als unvergängliches Beispiel für konsequentes sittliches Verhalten geehrt. Seine Gestalt wird auch außerhalb der Kirche, besonders bei denen, die die Geschicke der Völker zu lenken berufen sind, als Quelle für eine Politik anerkannt, die sich den Dienst am Menschen zum obersten Ziel setzt."
Apostolisches Schreiben als "Motu Proprio" erlassen zur Ausrufung des
Heiligen Thomas Morus zum Patron der Regierenden und Politiker von Papst Johannes Paul II.
Liebe Grüße, Blasius
RE: Gefeiert Am 22. Juni Hl. Thomas Morus
in Unsere Fürsprecher 22.06.2019 15:29von benedikt • 3.365 Beiträge
Warum bringt die heutige Zeit nicht mehr solche großen, hervorragenden Menschen hervor?
Meiner Meinung nach laufen zu viele hirnverbrannte Vollidioten in der Gegend rum, die außer Konsum , Trallala und blödes Geschwätz nichts zu bieten haben. "Zeitgeist läßt grüßen!"
Liebe Grüße, benedikt
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Gefeiert Am 22. Juni Hl. Thomas Morus
in Unsere Fürsprecher 22.06.2019 21:15von Aquila • 7.191 Beiträge
Lieber benedikt
Ich bin sicher, dass es sie noch gibt, Menschen vom Schlage eines hl. Thomas Morus.
Nur ist es heute so, dass ihnen in der wahrheitsfeindlichen Medienlandschaft keine Aufmerksamkeit geschenkt wird bzw. wenn doch, dass sie dann als "intolerant" gleichsam wegtoleriert werden. Sie "stören" die zeitgemässe Arie auf die Lüge.
So leben und handeln sie mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Alleine unser Herr und Gott Jesus Christus weiss um ihre Glaubens-Treue und somit um ihre künftigen Lohn der Krone der Glückseligkeit.
Die gelenkte und somit verblendete "Mehrheit" aber lebt ein Leben nach "eigenem Gutdünken"....dazu gehören auch "Kultur"-Christen" ohne jeglichen Bezug zum wahren Glauben.
Über den seelentödlichen Zustand - gerade auch von "Christen" - die zeitlebens von der Ewigen Wahrheit Jesus Christus "in Ruhe gelassen" werden woll(t)en,
der Pallotinerpater Gerhard Hermes:
-
„Wie viele Christen haben bereits die Last Gottes abgeworfen und denn auch wirklich den Zustand erreicht, wo sie von Ihm in Ruhe gelassen werden, was freilich ein unheilbares Stadium der Krankheit zum Tode anzeigt".
-
Die im wörtlichsten Sinne Stunde der Wahrheit schlägt in der Sterbestunde:
Hoffnung und süsse Tröstungen
oder
Hoffnungslosigkeit und bittere Trostlosigkeit.
In der Sterbestunde zerfallen jegliche Kartenhäuser der Wahrheitslosigkeit.
Dazu der hl. Thomas Morus, (1478-1535):
-
"Es gibt ein Argument,
das man allen Spitzfindigkeiten der Glaubenslosen entgegenhalten kann:
Noch niemand hat je auf seinem Sterbebette bereut, ein Christ gewesen zu sein."
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
-
RE: Gefeiert Am 22. Juni Hl. Thomas Morus
in Unsere Fürsprecher 23.06.2019 07:41von benedikt • 3.365 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Lieber Aquila, ich bitte um Entschuldigung, daß ich im Übereifer etwas vorscnnell interpretiert habe.
Natürlich gibt es immer Ausnahmen und auch ich bin mir sicher, daß es auch heute
noch Menschen gibt vom Profil und der Charaktere des Thomas Morus!
Zitat:Ich bin sicher, dass es sie noch gibt, Menschen vom Schlage eines hl. Thomas Morus.
Nur ist es heute so, dass ihnen in der wahrheitsfeindlichen Medienlandschaft keine Aufmerksamkeit geschenkt wird bzw. wenn doch, dass sie dann als "intolerant" gleichsam wegtoleriert werden. Sie "stören" die zeitgemässe Arie auf die Lüge.Zitatende
Ja, leider wird diesen Menschen keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt, weil sie einfach nicht mehr in das bestehende Weltbild passen! Das ist eine böse Entwicklung, die es gilt aufzuhalten!
Es grüßt Dich herzlich und wünscht Dir den Frieden
und die Gnade Gottes, benedikt
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
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