3. Teil: Maria - Die Bedeutung Mariens für Paulus und Elisabeth
Wenngleich der hl. Apostel Paulus innerhalb seiner zahlreichen Briefe Maria nur ein einziges Mal nennt, so zeigt dieses eine einzige Mal doch, dass er sie als sehr bedeutend einstufte; denn er musste sie ja im Zusammenhang mit ihrem Sohn, dem Herrn Jesus Christus, nicht erwähnen, wie das auch der hl. Apostel Johannes nicht getan hat, als er schrieb:
„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt …“ (Joh. 1,14)
Daher hätte der hl. Paulus nach diesem Muster einfach schreiben können:
„Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, Fleisch geworden und geboren unter der Ordnung des Gesetzes“
und nicht:
„Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geworden aus einer Frau und geboren unter der Ordnung des Gesetzes …“
Indem Paulus Maria hier aber trotzdem mit einbringt, obwohl er das nicht hätte tun müssen, enthüllt er uns, wie er zu Maria wirklich gestanden hat: Sie war ihm sehr wichtig, so wichtig, dass er sie unbedingt erwähnen wollte, und das nicht einfach mal so nebenher, sondern ganz zentral und in einem ganz „messianischen“ Sinn.
Interessant festzustellen ist, dass gerade der Apostel Johannes, der vom Herrn dessen Mutter zur Mutter bekommen und sie in sein Eigenes genommen und sie nach dem vierten Gebot geliebt hat, Sie in seinem oben von mir zitierten Vers nicht aufgenommen hat, während es Paulus, von dem man im Protestantismus fälschlich annimmt, er habe von Maria nichts gehalten, sie in seinen obigen Vers einbringt.
Noch deutlicher zeigt sich Mariens Bedeutung nun in den Aussagen der hl. Elisabeth, der Mutter des Täufers. Doch diese Aussagen Elisabeths in Bezug auf Maria werden von den Protestanten nicht beachtet, weil sie aus unerfindlichen Gründen Elisabeth gering schätzen. Vielleicht liegt das daran, dass Elisabeth in der Bibel nur einmal, und das auch nur ganz kurz erwähnt wird. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass man im Protestantismus, anders als im Katholizismus, patriarchalisch denkt, und gemäß der protestantischen Lehre Luthers über die Frau dort eine äußerst minderwärtige Stellung verleiht. Es könnte (zugleich) auch daran liegen, dass Elisabeth zu Maria ein sehr enges Verhältnis hatte, was den Protestanten aufgrund ihres Antimarianismus äußerst unsympathisch ist. So schreibt einer von ihnen in einem Internetforum über Elisabeths marienbezogene Aussagen:
„Was Elisabeth sagt, ist unerheblich!“
Jedenfalls ist diese Einstellung der hl. Elisabeth gegenüber nicht gerechtfertigt; denn sie war eine große Heilige, die dem hl. Paulus, den die Protestanten so hoch halten und sogar unbegründet über die anderen Apostel stellen, in nichts nachsteht. Als große Heilige wird sie von der Heiligen Schrift selbst bezeichnet, wenn sie sie in Lk. 1,6 als „gerecht vor Gott“ und als „untadelig [wandelnd] in allen Geboten und Satzungen des Herrn“ bezeugt. Wieso ihre Worte daher unerheblich sein sollen, oder warum sie weniger bedeutend sein sollen, als z.B. die des hl. Paulus, will sich einem Christen nicht erschließen. Außerdem war die hl. Elisabeth nach Lk. 1,41 von Heiligem Geist erfüllt, als sie zu Maria sprach:
„Gebenedeit bist du unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes! Welcher Platz bleibt mir, da die Mutter meines Herrn zu mir kommt?! …“ (Lk. 1,42-45)
Weil also Elisabeths Worte vom Heiligen Geist eingegeben sind, sind sie genauso wahr, richtig, bedeutend und erheblich, wie die des Paulus in seinen Briefen. Zwischen den marianischen Worten Elisabeths und den Worten des Paulus besteht also kein Unterschied; beide sind Gottes Wort. Deshalb nehmen wir Christen Elisabeths Worte, die Gotteswort sind, genauso ernst, wie die Worte des Apostels Paulus. Deshalb zitiere ich sie nochmal, um dann auch auf Elisabeths Verhältnis zu Maria überzugehen:
„Gebenedeit bist du unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes! Welcher Platz bleibt mir, da die Mutter meines Herrn zu mir kommt?! …“ (Lk. 1,42-45)
Mit den Worten des ersten Satzes preist Elisabeth Maria und Jesus im Heiligen Geist. Sie ist also die erste Marienverehrerin. Und ihre Marienverehrung ist vom Heiligen Geist gezeugt. Deshalb kann man sagen, dass jede Marienverehrung vom Heiligen Geist gezeugt ist. Doch Elisabeth, getrieben vom Heiligen Geist, bleibt bei der Marienverehrung nicht einfach stehen, sondern geht noch weiter, indem sie - richtig übersetzt - sagt:
„Welcher Platz bleibt mir, da die Mutter meines Herrn zu mir kommt?!"
Sie also, die eine große Heilige war, stellt sich unter dem Antrieb des Heiligen Geistes unter Maria, die Mutter ihres Herrn, weil sie im Geist erkennt, dass Maria weit größer ist als sie, und zwar so viel größer, dass sie merkt, dass ihr in Mariens Gegenwart kein „Platz bleibt“, weil MARIA aufgrund ihrer Größe, Erhabenheit und Majestät allen Platz einnimmt! Und wenn schon dieser großen Heiligen in Mariens Gegenwart kein Platz bleibt, dann bleibt auch uns, die wir keine Heiligen, vollendeten Gerechten, sind, kein Platz in Mariens Gegenwart. Alle müssen wir IHR und ihrer Größe und Majestät weichen und sie, wie Elisabeth, erheben und verherrlichen. Jedes andere Verhalten ist, wie Elisabeth - von Gott inspiriert – zeigt, nicht vom Heiligen Geist! Deshalb müssen wir Mariens unbeschreibliche Größe anerkennen, achten und annehmen und sie, wie Elisabeth, erheben. Jedes andere Verhalten ist unbiblisch und somit falsch und antichristlich!
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