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Was muss man sich gefallen lassen?
in Das heilige Sakrament der Ehe 16.07.2018 08:14von Eva • 5 Beiträge
Liebe Geschwister im Herrn,
ganz aktuell habe ich eine Frage, bei der ich nicht weiter weiß.
Es handelt sich um eine langjährige Freundin von mir. Sie ist verheiratet und hat mit ihrem Mann ein Kleinkind. Ihr Mann ist schon seit längerem agressiv, übt psychische und physische Gewalt an meiner Freundin aus. Es ist nicht so, dass er sie verprügelt, aber körperlich tut er Dinge, die zu weit gehen und sie verletzen. Zudem ist er insofern eine Belastung, dass er im Grunde nur kritisiert, beschimpft, schreit. Er beteiligt sich sogut wie nicht am Familienleben und ihr kleines Kind zeigt schon Auffälligkeiten (z.B. weint es, wenn etwas herunterfällt).
Sie weint sich natürlich sehr oft bei mir aus. Aus dem Bauch heraus würde ich ihr zur Trennung raten, zumal der Mann für keine Lösungsversuche offen ist. Er verweigert die Beichte oder auch nur das Gespräch mit einem Pfarrer. Ebenso ist er in keinster Weise einsichtig, sondern sieht "die Schuld" nur bei ihr.
Ich habe ihr bislang immer gesagt, dass ich glaube, dass sie sich trennen kann, wenn der Partner so agressiv ist, sie dann aber ihr Leben lang alleine bleiben muss, weil das Eheband auch nach einer weltlichen Scheidung weiterhin besteht. So ganz vom Herzen stehe ich aber nicht dahinter, denn ich glaube nicht, dass Gott möchte, dass seine Kinder in der Form erniedrigt und misshandelt werden.
Ich weiss, wir sollen unser Kreuz tragen und auch in einer unglücklichen Ehe standhaft bleiben. Aber kann es der Wille unseres Herrn sein, wenn man sich selbst und das Kind "kaputt" machen lässt? Aufgrund meiner Freundin denke ich viel über dieses Thema nach und habe auch schon in der Bibel und dem Katechismus nachgelesen.
Die Frage bleibt trotzdem. Was "muss" man sich gefallen lassen?
Im konkreten Fall dauern diese "Ausraster" nun schon länger an. Es zeigt nichts Besserung, egal was sie tut. Im Gegenteil. Vor ein paar Monaten hat meine Freundin sogar herausgefunden, dass sich ihr Mann sogar äußerst unsittliche Filme im Internet ansieht. Er findet das "normal" und sieht auch hier die Schuld bei ihr.
Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir beide nicht weiterwissen. Sie weiß nicht was sie tun soll, und ich weiss nicht was ich ihr noch raten soll. Einerseits ist die Ehe unauflöslich, andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass unser liebender Herr möchte, dass seine Kinder an einer so schlimmen Ehe festhalten, sofern sie alles in ihrer Macht stehende getan haben um sie zu retten.
Was meint ihr dazu?
RE: Was muss man sich gefallen lassen?
in Das heilige Sakrament der Ehe 16.07.2018 08:41von Simeon • 459 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus.
Liebe Eva,
das ist natürlich eine schwierige Situation. Ohne diese und die Familie genau zu kennen, ist es natürlich nicht einfach, da vernünftige Ratschläge zu geben.
Wichtig zu wissen ist, dass die Ehe unauflöslich ist. Dass deine Freundin viel beten und opfern muss, ja wenn die Eheleute gültig geweiht sind, dann muss Sie auch gerade jetzt in diesen schweren Zeiten zu Ihrem Mann stehen - heißt: beten, opfern usw. Er ist nicht ohne Grund verhaltensgestört - Er braucht eine tiefe Bekehrung -
Um ihn ändern zu wollen, muss deine Freundin sich im Glauben beflügeln, heißt den Glauben aus ganzem Herzen leben wollen und tag für tag kämpfen. Ist zwar keine Garantie, dass er sich ändern wird, aber immerhin tut sie dann ihr bestes. Jeder Mensch hat ja seinen Freien Willen und diesen kann der Mensch leider auch zu seinem Verderben bis zum Ende durchziehen.
Die Frage, bis zu welchem Punkt eine Person dies alles erdulden muss, und die Situation, dass auch Kinder unter diesen Umständen leiden, macht die Entscheidung - "bis wann" natürlich schwierig. Das kann und sollte ein geistlicher Begleiter (Katholischer Priester) vor Ort entscheiden. Und überhaupt sollte deine Freundin eine geistlichen, vertrauten Begleiter haben, falls noch nicht. Diese sollte Sie sich sehr sehr gut aussuchen, wie auch der Hl. Franz von Sales gerne betont hat. Ein guter geistlicher Führer hilft extrem viel, und gerade, wenn man auch regelmäßig bei Ihm beichtet, fliessen sehr viele Gnaden. Selbstverständlich ist min. die Verpflichtung der sonntäglichen Mitfeier der Hl. Messe, wenn möglich öfter.
Also du siehst, mein Rat geht in Richtung eher dazu, dass deine Freundin frömmer werden muss, falls noch nicht geschehen. Viele haben sich durch die heroische Hingabe Ihrer Ehepartner bekehrt. Das ist keine Seltenheit.
Zu der Thematik kann ich auch ein Film empfehlen, den du deiner Freundin weitergeben könntest: "Warroom" Da geht es um eine Ehefrau, die um Ihren Mann kämpft, betet und opfert und dadurch Ihn zur "Bekehrung" bringt. Ist zwar nicht katholisch, aber für die Situation um zu beflügeln, erstmal ausreichend.
Wichtig wäre auch noch, dass wenn Familien oder Freunde in der Nähe deiner Freundin leben, diese regelmäßig aufzusuchen und durch geistliche Gespräche und Hilfe Druck abzubauen.
Ich werde dir gleich noch eine kurze PM schreiben.
RE: Was muss man sich gefallen lassen?
in Das heilige Sakrament der Ehe 16.07.2018 08:57von Kleine Seele • 425 Beiträge
Liebe Eva ist sehr schlimm, was Du da beschreibst. Leider muss ich dich aber auch warnen, dich in diese Angelegenheit nicht zu sehr verwickeln zu lassen, da es nämlich passieren kann, dass Du im Nachhinein, wenn sich die Ehepartner trennen oder auch nicht, als Drahtzieher hingestellt wirst. Alles schon vorgekommen und Du dann selbst unter Umständen ein Leben lang unter diesen Schuldvorwürfen zu leiden hast. Ich würde deiner Freundin zunächst raten um Abtragung von Generationenschuld und Heilung des Familienstammbaumes zu beten.
https://www.portiunkula-2700.com/gebete-und-abl%C3%A4sse/
http://www.segenskreis.at/vortraege_uebersicht.htm
https://www.horeb.org/de/unterseiten_100...ns-trennen.html
RE: Was muss man sich gefallen lassen?
in Das heilige Sakrament der Ehe 16.07.2018 10:04von Kleine Seele • 425 Beiträge
Lieber Sel,
@Wichtig wäre auch noch, dass wenn Familien oder Freunde in der Nähe deiner Freundin leben, diese regelmäßig aufzusuchen und durch geistliche Gespräche und Hilfe Druck abzubauen.
Ich weiss nicht, ob dieser Rat unbedingt von Nutzen ist? Denn je mehr Leute eingeweiht sind um so mehr Druck entsteht, meiner Meinung nach. Und auch sind solche Ehekriesen ja mit viel Scham behaftet. Da will wohl keiner gern zu Gesprächsthema Nr.1 werden. Was auch die Gefahr in sich birgt das man sich noch eher von der Kirche abwendet, um nicht angesprochen oder schief angesehen zu werden von den anderen Gläubigen.
LG Kleine Seele
RE: Was muss man sich gefallen lassen?
in Das heilige Sakrament der Ehe 16.07.2018 10:15von Simeon • 459 Beiträge
Liebe kleine Seele,
natürliche verstehe ich deine Bedenken, vielleicht habe ich mich etwas undeutlich ausgedrückt: Natürlich sollte man nicht x-beliebigen Details weiter erzählen, zumindest solchen jedoch, denen ma wirklich vertrauen kann. Und ja, es sind peinliche Dinge, aber die Erfahrung zeigt, dass die Sünde dort wächst, wo Sie verborgen bleibt.
Man muss sollte sicherlich vorsichtig sein, da geb ich dir Recht. Aber nun alles für sich zu behalten und niemanden einzuweihen, ist genauso fatal - denn dann wächst und wächst die Sünde, bis die Unstimmigkeiten schon so groß sind, dass man sie nicht mehr überwinden kann.
Deswegen ist eine intakte, gesunde Familie von großer Bedeutung. Natürlich sollte man nicht mit jedem Weh-wehchen zu der Familie, aber da, wo man das Gefühl hat - das könnte ein großes Problem werden - sollte man nicht abwarten und alles in sich schlucken - Irgendwann muss man die Vertrauten einschalten, auch wenn der Partner durch Druck oder Erpressung dies verhindert möchte. Ist ja auch klar, es ist peinlich, wenn die eigenen Fehler ans Tageslicht kommen - Besser früher als zu spät.
Ich bin sicher, dass intakte, gute, gläubige Familien sehr sehr gut helfen können.
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