Kirchengebet
O Gott, bei deinem Leiden drang, wie Simeon es vorhergesagt, das Schwert des Schmerzes durch das liebevollste Herz der glorreichen Jungfrau und Mutter Maria: verleihe uns, die wir in frommem Gedenken ihre Durchbohrung und ihre Leiden verehren, die Gnade, dass wir auf Grund der glorreichen Verdienste und Fürbitten all der Heiligen, die treu beim Kreuz standen, die selige Wirkung deines Leidens erlangen.
Zur Geschichte des Festes: Acht Tage vor dem Karfreitag gedenkt die Kirche jener Mutter, die den Opferleib Jesu bereitet, die ihn – unter dem Kreuz stehend – mitgeopfert hat. Viel älter aber als das Fest der Sieben Schmerzen ist die Verehrung der Leiden Mariens. Im Jahr 1233 wurde der Servitenorden gegründet, der in besonderer Weise der Gottesmutter geweiht ist und vor allem die Verehrung ihrer Leiden pflegt.
Die erste Anregung zu einem Festtag der Schmerzen Mariä ist 1423 von der Provinzialsynode in Köln ausgegangen. Es sollte ein Sühnetag sein für die Gräueltaten der Bilderstürmer, der Hussiten, und zwar unter dem Titel: „Fest zum Gedächtnis des Schmerzes und Leides der Allerseligsten Jungfrau“. Vor allem gedachte man dabei des Leides der Gottesmutter bei der Begegnung mit ihrem Sohn auf dem Kreuzweg, beim Tod und bei der Grablegung Jesu. Erst später fing man an, auch der anderen Schmerzen Mariä an diesem Festtag zu gedenken.