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Der Zustand der katholischen Kirche
in Diskussionsplattform Kirche 19.12.2017 23:13von Blasius • 3.929 Beiträge
Niederschrift der Predigt von Pfarrer Milch
Wir und Rom (1983)
[Die Niederschrift dieses Vortrags wurde leicht überarbeitet]
Auszug:
Der Zustand der katholischen Kirche
Aber was ist mit ihr geschehen? Vorübergehend ist ihr wahres Sein überlagert, entstellt; das Erscheinungsbild der Kirche entspricht heute grundsätzlich nicht mehr ihrem wahren Wesen. Vorübergehend ist ihr Wesenseigentum besetzt gehalten, überlagert. Vergleichen Sie es mit einem besessenen Menschen: Wenn ein Mensch körperlich besessen ist, dann bedient sich der Satan des Leibes dieses Menschen, seiner Sprechorgane. Und alles, was dieser Mensch von sich gibt, ist nicht er, sondern der Satan benutzt ihn, um zu sprechen – der Satan spricht vermittels seiner Organe. Hat der Besessene jetzt aufgehört, dieser Mensch zu sein? – Keineswegs: Er ist noch dieser Mensch.
Aber alles, was er von sich gibt, ist abscheulich, gotteslästerlich, schaurig, teuflisch, zutiefst abzulehnen. Gegen den eigentlichen Willen und das tiefste Wesen dieses Menschen gerichtet. Aber Satan hat die Oberhand über seinen Leib gewonnen und benutzt und mißbraucht seinen Leib, um das zu sagen, was er, Satan, sagen will – oder einer oder mehrere seiner Dämonen. Muß ich deshalb sagen: Das ist nicht mehr dieser Mensch, dieser Mensch ist verschwunden, diese vom Teufel besessene Anneliese Michel ist nicht mehr die Anneliese Michel? – Doch sie ist es, doch ist sie selber besetzt, ihrer nicht mehr mächtig, ein anderer benutzt ihre Organe, um sich zum Ausdruck und zur Geltung zu bringen.
Ist die katholische Kirche dort, wo sie sich als solche vorstellt, seinshaft noch die katholische Kirche? – Zweifellos! Aber ihr Eigentum – der Papst, die Bischöfe, Priester, Sakramente – ist weithin mit Beschlag belegt vom Fürsten dieser Welt, so daß er die Organe, die Wesenseigentümlichkeiten, den Wesensbesitz der Kirche benutzt, um sich selber zur Sprache zu bringen. Ist dadurch die Kirche überwältigt und zerstört? – Nein! Eine vorübergehende schreckliche Phase. Aber das, was so heimgesucht, so mißbraucht, so entstellt, so verfälscht wird, ist eben die katholische Kirche.
Und darum müssen wir davon ausgehen, daß der Papst gültiger Papst ist und nicht durchschaut,
was gespielt wird.
Der eine oder andere Bischof ist ganz und gar von diesem Progressismus in Beschlag belegt, allerdings nicht die meisten. Der eine oder andere Bischof will sogar sehr bewußt eine andere Kirche.
Dieser Papst, wenn man genau hört und liest was er sagt, sicherlich nicht.
Er ist in einem fürchterlichen Irrtum befallen, er sagt tausend Richtigkeiten, die entscheidende Richtigkeit sagt er aber nicht.
Dort, wo es darauf ankommt, sagt er genau das Falsche, hält es aber für katholisch.
RE: Der Zustand der katholischen Kirche
in Diskussionsplattform Kirche 26.08.2018 19:29von Blasius • 3.929 Beiträge
AUSZUG:
Niederschrift der Predigt von Pfarrer Milch
Wir und Rom (1983)
[Die Niederschrift dieses Vortrags wurde leicht überarbeitet]
Ein Papst als bewußter Zerstörer der Kirche?
Meine lieben Brüder und Schwestern, lassen Sie mich am Schluß das sagen, was mit Hinblick auf den Papst unbedingt gewußt werden muß. Sie erinnern sich, daß ich vorhin gesagt habe: Nur dann ist der Papst kein Papst und hat den Stuhl des Petrus usurpiert, besetzt, wenn er ganz bewußt eine Überzeugung hegt, von der er weiß, daß sie nicht katholisch ist. Wenn er seine so erworbene Macht benutzen will, um die katholische Kirche zu zerstören. Er tut so, als ob er Papst wäre, alle halten ihn für den Papst, und er benutzt diesen Irrtum, um von innen her, klug und raffiniert, die katholische Kirche kaputtzumachen.
Ist das überhaupt denkbar? Antwort: Es ist nicht denkbar. Es ist in sich vollkommen unmöglich. Christus hat den Simon, Sohn des Jonas, zum Petrus gemacht. "Petrus" ist seine Amtsbezeichnung, aber auch sein Name. Damit ist seine Person bezeichnet. Und alle Personen, die in seiner Nachfolge, aufgrund der entsprechend festgelegten Wahlprozedur, auch das übernehmen, was Petrus ist, zum Petrus werden und so auch vom Herrn das Wort vernehmen: "Du bist Petrus". Weil du Petrus bist, darum hat die Kirche das notwendige Felsenfundament, das ihr Dasein und ihre göttliche Beglaubigung garantiert. Dieses Felsensein beruht nicht auf dem Charakter, auch nicht auf der Überzeugung, auch nicht auf den Taten, Worten, Anordnungen, Befehlen, Reden, Predigten usw. des Petrus. Der kann in großen Irrtümern befangen sein. Aber er ist Petrus, er ist Papst. Und weil er Papst ist, darum ist durch sein bloßes Sein als Person, als Petrus, der Bestand der Kirche garantiert.
Sie werden sich vielleicht wundern, das zu hören. Aber bedenken Sie, was das heißt: Ein Papst mag leben so unmoralisch wie der Borgia-Papst Alexander VI., er mag in zentralen Irrtümern befangen sein wie Paul VI., er mag in einem dauernden wesenhaften Irrtum befangen sein wie der allererste Papst, eben Simon, der erste Petrus, über das Gesetz des Moses und seine weitere Wirksamkeit in das Christentum hinein. So daß er vom hl. Paulus hören mußte: "Wenn du recht hättest, wäre Christus umsonst gestorben." Außerdem steht in der Hl. Schrift nichts davon, daß Petrus daraufhin eine Sinneswandlung vorgenommen hat. Wir wissen es nicht. Und es ist nicht einmal sehr wahrscheinlich. Höchstwahrscheinlich ist es vielmehr, daß er mindestens für die Judenchristen daran festgehalten hat, daß sie beschnitten werden und das ganze Gesetz des Moses mit allen Einzelvorschriften annehmen und durchführen müssen. Ein grundlegender Irrtum, auch für Judenchristen.
Was macht also diese Felsenhaftigkeit aus? Daß er tief überzeugt ist, alles was er denke sei mit Christus konform, sei katholisch. Daß er für den Fall, er wolle ein Dogma im Sinne seiner falschen Überzeugung, seiner gutgemeinten Irrtümer, definieren, daran gehindert wird. Wie, ist ganz egal: er bricht sich ein Bein, er stirbt vorher, er wird krank, andere Umstände kommen dazwischen. Jedenfalls der noch so sehr im Irrtum befindliche Papst wird absolut daran gehindert, eine falsche Entscheidung in Glaubensdingen für die ganze Kirche zu proklamieren. Und hier liegt die Felsenhaftigkeit seines Amtes. Wie weit er sonst seines Amtes waltet, wie gut und richtig er seines Amtes waltet. ist dabei nicht entscheidend. Entscheidend ist: Er ist der Petrus.
Und jetzt stellen Sie sich vor, es wäre möglich, daß heimlich ein Papst formaler Häretiker ist, er also, ohne daß es andere merken, in seinem tiefsten Herzen einer Überzeugung huldigt, von der er genau weiß, daß sie ist nicht mehr katholisch ist. Er wäre also von diesem Augenblick an kein Katholik, und eben dadurch kein Papst mehr. Wenn er sich dann als Nicht-Papst anschicken würde, ein falsches Dogma zu definieren, würde ihm ja die Verheißung des Heiligen Geistes gar nicht zuteil. Er könnte als Nicht-Papst dann so tun als ob und die Menschen völlig in die Irre führen. Und man müßte bei jedem Papst Angst haben: Ist er es auch wirklich, denkt er auch wirklich so wie er nach außen tut? Hegt er vielleicht in seinem Innersten doch sehr bewußt eine antikatholische, unkatholische Überzeugung als solche?
Das ist undenkbar. Das wäre absolut gegen die Verheißung. Dann würde sich Christus als ein Lügner, als ein Narr oder als ein krankhafter Mensch erweisen. Es ist also vollkommen unmöglich, daß jemand, der von der Welt und von den Gläubigen als Papst angesehen und anerkannt wird, ein solcher formaler Häretiker ist, also eine Überzeugung hegt, von der er genau weiß, daß sie nicht katholisch ist.
Also wissen wir, daß auch Paul VI. und Johannes Paul II. davon überzeugt waren und sind, daß was sie denken und sagen katholisch sei, auch wenn es objektiv antichristlich ist.
Und daher ist die ganze Frage: "Ist der Papst ein gültiger Papst oder kein gültiger Papst?" innerlich sinnlos und unlogisch. Die Vorstellung eines Papstes, der bewußt antikatholische Ideen hegt, ist ein innerer Widerspruch. Einen solchen Papst kann es nicht geben, und gäbe es ihn, wäre die ganze Verheißung des Christus hinfällig.
Wir können daher nicht nur, wir müssen davon ausgehen, daß Johannes Paul II. gültiger Papst ist. Und unser Erzbischof, tut das beste daran, wenn er immer wieder versucht, in einer Hoffnung gegen alle Hoffnung, den Papst zur wahren Ausübung seines in ihm wohnenden Amtes zu bringen. Dieses in ihm wohnende Amt entfaltet er nicht, aber daran knüpfen wir an. Weil er wesenhaft Petrus ist, beten wir für ihn auch im Kanon, wird er in das offizielle Gebet der Kirche mit einbezogen, auch der jeweilige Bischof.
Und nun bitte ich Sie sehr dringend, meine lieben Brüder und Schwestern, schließen Sie die Akte über diese Frage und wenden Sie sich wieder den wesentlichen Dingen zu.
Ich danke Ihnen.
https://www.spes-unica.de/milch/texte/te...?datei=1983_rom
Lieben Gruß, Blasius
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