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#1

Sexualmoral-Studie zeigt: Wir brauchen einen neuen Hl. Bonifatius

in Predigten 20.08.2015 18:43
von Hemma • 589 Beiträge

Eine vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit präsentierte Studie (die allerdings methodologische Schwächen besitzt und nicht als repräsentativ gelten kann) zeigt, dass eine große Mehrheit der deutschen Katholiken die Sexualmoral ihrer Kirche nicht teilt.

Für diese Studie hatten Theologiestudenten aus Münster und Berlin über 10.000 Katholiken aus 40 Ländern zu ihren Einstellungen zu Ehe, Familie und Sexualmoral befragt. Dazu gehörten Fragen zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Empfängnisverhütung, Zölibat usw. Also die klassischen Reizthemen aus diesem Gebiet.

Einige Ergebnisse der Befragung: Eine Mehrheit der Katholiken hält voreheliche Geschlechtsbeziehungen für unproblematisch. Die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen wird von einer Mehrheit befürwortet. Auch künstliche Empfängnisverhütung ist für viele unbedenklich.

Mit dieser Studie konfrontiert, könnten unsere Bischöfe folgende Maßnahmen ergreifen:

1. Verkündigung der katholischen Sexualmoral in Hirtenbriefen, damit den Menschen bewusst wird, was die Kirche zum Thema lehrt.

2. In den Predigten sollte auf die Notwendigkeit der Reue, der Buße und des Besuches der Beichte immer wieder eingegangen werden.

3. Besonders wichtig wäre es, dass in den Predigten erklärt wird, dass die Verfehlungen wider das sechste Gebot schwere Sünden sind. Deshalb sind Reue, Buße und Beichte unbedingt notwendig.

4. Unsere Bischöfe und Priester müssten den Menschen klar sagen, dass die Einhaltung der Sexualmoral sehr schwierig ist. Die Reinheit erfordert viel Gebet, den regelmäßigen Empfang der Sakramente und ein Leben, das die Versuchungen meidet. Außerdem müssen sich die Katholiken völlig im Klaren sein, dass man sie verspotten und eventuell sogar verfolgen wird, wenn sie die Reinheit praktizieren. Die Welt, vor allem unsere heutige Welt, hasst die Reinheit und diejenigen, die sie praktizieren. Unsere moderne Welt führt einen erbitterten Kampf gegen die Reinheit.

5. Gerade den heutigen Menschen ist es wichtig zu erklären, dass Gott barmherzig ist und Er auch im Fall von Niederlagen mit allen möglichen Gnaden bereit steht, den Gefallenen wieder auf die Füße zu bringen. Jeder muss spüren, dass der Beichtstuhl ein Ort der Gnade und der Barmherzigkeit ist.

6. Besonders wirksam im übernatürlichen Sinne wäre es, wenn unsere Bischöfe die Klausurorden dazu aufrufen würden, besondere Gebete und Bußübungen zu verrichten, damit die Menschen entsprechend der Gemeinschaft der Heiligen mehr Gnaden zur Übung der Reinheit erhalten.

Doch all diese Maßnahmen sind nicht ausreichend, um eine wirkliche Wende herbeizuführen.

Denn wir haben es nicht nur mit einer Situation zu tun, in der die Menschen die Sexualmoral „vergessen“ haben oder sich den Versuchungen hingegeben haben.

Nein: Viele Menschen haben den Geist der sexuellen Revolution eingenommen. Sie haben die Prinzipien der sexuellen Revolution übernommen. Doch diese Prinzipien stehen dem katholischen Glauben diametral entgegengesetzt.

Deshalb müssen unsere Bischöfe nicht nur ein gigantisches Werk des Apostolats durchführen, damit die Menschen wieder die Reinheit praktizieren. Auch müssen unsere Bischöfe zu einer umfassenden Umkehr, zu einer Konversion und zu einer Verabscheuung der Prinzipien der sexuellen Revolution aufrufen. Die Menschen müssen dafür zuerst die Bosheit der sexuellen Revolution in all ihrer Tiefe erkennen und welche Beleidigung Gottes sie darstellt.

Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte, dass sich das Christentum in einer solchen kritischen Lage befindet.

Als der Apostel Bonifatius im Jahr 719 in das damalige Germanien kam, fand er zwei Hauptprobleme vor:

1. Einen weit verbreiteten Synkretismus, das heißt, die Vermischung des katholischen Glaubens mit dem Heidentum. Damals gab es sogar katholische Priester, die den katholischen Ritus UND die heidnischen Riten ausübten.

Der Synkretismus ist keine deutsche Erfindung. Man braucht nur die zwei Bücher der Könige in der Heiligen Schrift lesen um zu erfahren, dass die Israeliten zeitweise sowohl Jahwe wie auch Baal anbeteten. Gott sandte viele Propheten, um eben genau gegen diesen Relativismus vorzugehen. Der bekannteste Prophet aus dieser Zeit ist Elija.

Synkretismus ist eigentlich die Vermischung von Religionen. Das ist nicht genau, was heute hinsichtlich der sexuellen Revolution geschieht (weil diese keine Religion ist). Doch das Ergebnis ist vergleichbar: In den Menschen scheint eine seltsame, chaotische Gemengelage von zwei völlig konträren Geisteshaltungen oder Mentalitäten zu existieren.

Unsere Bischöfe müssten wie einst der Prophet Elija oder Sankt Bonifatius gegen diese Vermischung vorgehen.

2. Das zweite Übel, das der hl. Bonifatius vorfand, war die völlige Unabhängigkeit eines großen Teils des Klerus von Rom. Viele Bischöfe und Priester übten ihre Ämter so aus, als ob sie mit Rom nichts zu tun hätten. Für sie war das bestenfalls eine rein symbolische Verbindung.

Heute haben wir eine ähnliche Situation: Viele Katholiken finden den Papst zwar ganz gut, aber seine Lehre und seine Worte besitzen für das alltägliche Leben keine Bedeutung. Nur so kann jemand der Meinung sein, die Sexualmoral sei unwichtig.

Diese Einstellung ist katastrophal, denn sie führt die Seelen direkt in die Hände der sexuellen Revolution, die sie überall antreffen: Internet, Fernsehen, Schulsexualerziehung usw.

Katholiken, die aber treu zu Rom leben wollen, nehmen auch die Sexualmoral der Kirche ernst und es fällt ihnen einfacher, die Reinheit zu praktizieren.

Wir leben in einer Zeit des Glaubensabfalles und des Umbruches. Allein deshalb brauchen wir Menschen wie den hl. Bonifatius. Menschen mit Opferbereitschaft, mit Vision, mit prophetischem Geist und auch mit organisatorischem Talent, um die verkrusteten Strukturen renovieren zu können.

Beten und bitten wir Gott, dass Er sich uns gegenüber barmherzig erweist und schnell Männer mit dem Geist des hl. Bonifatius zu seiner Kirche in Deutschland sendet.

http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/

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#2

RE: Sexualmoral-Studie zeigt: Wir brauchen einen neuen Hl. Bonifatius

in Predigten 20.08.2015 22:03
von Aquila • 7.243 Beiträge

Liebe Hemma

Vielen Dank für das Posten dieses Artikels !

Die jetzigen "lockeren" Zustände sind leider auch eine Folge eines gerade auch durch manche Hirten vermittelten
- durch Vorenthaltung der Aufforderung zur Reue, Busse und Umkehr nur die halbe Wahrheit beinhaltenden -
"Weichspülkatholizismus"

in dessen Fahrwasser die sog.
"liberalen Katholiken"
- die freilich alleine lupenreine Liberale sind -
vom schmalen beschwerlichen Weg auf den bequemen breiten Weg zu führen bestrebt sind....
die Lebensführung dieser "Katholiken" ist denn auch kaum mehr von derjenigen der Huldiger des Weltgeistes zu unterscheiden.
"Zeitgeist-Christen" als Handlanger der
postmodernen Glaubensverdunstung.

Was weiter dringlich Not tut,
ist darauf hinzuweisen,
dass es
Katholiken keinesfalls "freigestellt" ist, nur zu glauben was ihnen passt bzw. nur was sie wollen....

Im Jahre 1849 hat der grosse anglikanische Konvertit -
- der sel. Kardinal Newman -
in einer Predigt über „Glaube und Zweifel“ unmissverständlich betont,
dass sich niemand katholisch nennen kann,
der der Lehre der Kirche nur "bedingt" - dauerzweifelnd - Glauben schenkt.:
-

„Es ist vollkommen richtig,
daß die Kirche ihren Kindern
nicht gestattet,
an ihrer Lehre irgendwie zu zweifeln, und zwar zuerst aus dem einfachen Grunde,
weil sie nur insoweit Katholiken sind, wie sie glauben,
und weil der Glaube mit dem Zweifel unvereinbar ist
.

Keiner kann katholisch sein ohne den schlichten Glauben,
daß das, was die Kirche
im Namen Gottes verkündet, Gottes Wort und darum wahr ist.

Der Mensch muß einfach glauben,
daß die Kirche der Mund Gottes ist;
er muß ebenso sicher sein über ihren Auftrag wie über den Auftrag der Apostel.
[....]
Der Begriff des Glaubens schließt ein Vertrauen im Geiste des Menschen ein,
daß der Gegenstand des Glaubens wirklich wahr ist;
und wenn er einmal wahr ist, kann er niemals falsch sein
.

[....]

-

Verbindliche Glaubensinhalte; Geheimnisse des Glaubens


Die heute weitverbreitete fast schon zynisch zur Schau gestellte Gleichgültigkeit gegenüber der Lehre der Kirche hat vielfach unentschuldbaren Ursprung und führt de facto in den völligen Glaubensabfall.

Dazu Hw Spirago:
-

Wer sich aus sträflicher Gleichgültigkeit um den Glauben
gar nicht kümmert,
wird ganz glaubenslos.

Es ergeht ihm, wie der Pflanze, die nicht begossen, verdorrt;
wie der Lampe, die nicht nachgefüllt, erlischt.

Viele kümmern sich nur um das, was irdischen Genuss und Vorteil bringt.
Sie sind jene geladenen Gäste des Evangeliums, die des Maierhofes, der Ochsen,
des Weibes wegen nicht zum himmlischen Gastmahle gehen wollen (Lk 14,16).

Sonderbarerweise halten sich solche Leute noch dazu für „aufgeklärt"
und blicken mit verachtendem Mitleid auf die herab,
die die Pflichten der Religion gewissenhaft erfüllen.
Doch gerade sie selbst sind ungebildet und unvernünftig zugleich,
weil sie nämlich für die höchsten Güter des Lebens kein Verständnis haben und in der wichtigsten Angelegenheit ihres Lebens unwissend sind.

Gott überlässt jene, die die Erkenntnis Gottes verwerfen, verwerflicher Gesinnung (Röm 1,28). Weinberge, die lange Zeit nicht gepflegt werden, arten in Hecken und Wäldern aus;
ebenso nimmt ein Gemüt, das nicht durch religiöse Belehrung ausgebildet wird,
ein heidnisches Leben und heidnische Sitte an
(Ludwig von Granada.).

Wer gegen seine Religion gleichgültig ist, sage ja nicht, er sei kein Feind Gottes;
er beachte Christi Worte:
Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich" (Mt 12,30).
Die im Glauben gleichgültig sind,
werden am Tag des Gerichtes keine Entschuldigung haben und sagen können:
„Wir wussten es nicht." :
Denn, dass sie es nicht wussten, ist ihre eigene Schuld".

-

Siehe dazu bitte auch:

Sünden gegen den Glauben

-

Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 20.08.2015 22:05 | nach oben springen


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