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Fatima-Gebet "O mein Jesus"
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 25.04.2015 23:34von Missionar (gelöscht)
Wie ich unter dem Thema "Irrtümer in den Fatima-Gebeten" schrieb (Irrtümer in den Fatima-Gebeten, soll es im Fatima-Gebet "O mein Jesus" "Irrtümer" geben. Ich schrieb z.B.:
"Desweiteren ist zu beanstanden, dass es in dem "Gebet" heißt: "bewahre uns vor dem Feuer der Hölle". Sollte es nicht besser heißen: "bewahre uns vor der Todsünde", die doch erst in die Hölle führt, also vor der Ursache? Soll hier etwa von der Ursache, die in die Hölle führt, abgelenkt werden?"
Auch Frau Küble ist genau dieser Ansicht. Ich habe mich von ihr zu bgenau dieser Ansicht verführen lassen. Das Gebet lautet in deutscher Übersetzung:
O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden,
bewahre uns vor dem Feuer der Hölle,
führe alle Seelen in den Himmel,
besonders jene, die Deiner Barnmherzigkeit am meisten bedürfen.
Frau Küble hat nun folgendes getan: Sie hat "bewahre uns vor dem Feuer der Hölle" aus dem Textzusammenhang gerissen, d.h. von "verzeih uns unsere Sünden" getrennt, und auf diese Weise eine falsche Theologie suggeriert:
"Zudem erscheint es seltsam, daß es in der Anrufung nicht heißt: “Bewahre uns, HERR, vor der schweren Sünde”, denn darauf kommt es an. Die Hölle ist lediglich die jenseitige Auswirkung des unbußfertigen Verbleibens im “Stand” der Todsünde." (Frau Küble)
Doch deshalb geht ja gerade der Bitte um die Bewahrung vor dem Feuer der Hölle die Bitte um die Verzeihung unserer Sünden voraus. Die erste Zeile (s.o.) hält uns unsere Sünden, also auch unsere Todsünden, vor Augen, weshalb wir ja auch in diesem Gebet immerfort um deren Vergebung bitten.
Die zweite Zeile steht also damit im engsten Zusammenhang: "bewahre uns vor dem Feuer der Hölle". Diese ist von der ersten Zeile nicht zu trennen! Das Zeile 2 also von unseren Todsünden ablenken soll, ist völliger Unfug, den ich ja auch vertreten habe.
Hinzu kommt, dass es sehr wohl sinnvoll ist, die Bewahrung vor dem Feuer der Hölle zu erbitten (immer im Zusammenhang mit Zeile 1 betrachtet), weil es ja geschehen kann, dass wir eines unerwarteten, plötzlichen Todes sterben können, so dass eine Beichte gar nicht mehr möglich ist, in der uns die Todsünden normalerweise vergeben werden.
Des Weiteren betrachtet Frau Küble dieses Fatima-Gebet vom katholischen Glauben insgesamt losgelöst und stellt es willkürlich außerhalb des Glaubens. Auf dieser Basis wird dann die unbegründete Kritik an diesem Gebet vorgenommen. Doch dieses Gebet steht nicht außerhalb des katholischen Glaubens, von diesem losgelöst, sondern basiert auf ihm
Diese Vorgehensweise Frau Kübles dürfte wiederum auf der protestantischen Ansicht basieren, dass es nach dem letzten Apostel von Gott her keine Privatoffenbarungen mehr gäbe. Die evangelikalen Bücher, die sie las und von denen sie mir zwei zuschickte, und die genau das versuchen biblisch zu belegen, weisen darauf hin:
Es gibt nach den Aposteln keine Privatoffenbarungen mehr von Gott. Deshalb kann natürlich auch "Fatima" nicht echt sein. Und auf dieser Basis wird dann versucht, die Botschaften von Fatima als nicht himmlischen Ursprungs zu beweisen, indem man sie zunächst vom Glauben der Kirche loslöst, sie in sich aus dem Kontext löst und schließlich in ein falsches Licht bringt, unter Zuhilfenahme von Spitzfindigkeiten und Rhetorik.
RE: Fatima-Gebet "O mein Jesus"
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 26.04.2015 00:03von Missionar (gelöscht)
Weil also das besagte Gebet auf dem katholischen Glauben basiert, so ist auch die dritte Zeile "führe alle Seelen in den Himmel" nicht vom Glauben losgelöst zu betrachten, wie das Frau Küble tut und wie ich das getan habe, sondern auf ihm basierend. Unter "allen Seelen" sind also nicht auch die verdammten Menschenseelen in der Hölle gemeint, und es wird auch nicht geleugnet, dass keine menschliche Seele im Himmel sei (die Heiligen), sondern damit sind vom katholischen Glauben her gesehen, nur die "alle Seelen" gemeint, die auf der Erde und im Fegefeuer sind, also "alle Seelen", denen es möglich ist, in den Himmel zu kommen.
Man kann es also auf zweierlei Weise tun, einmal so wie Frau Küble und ich vor Kurzem noch, das Gebet willkürlich vom katholischen Glauben lösen, und zum anderen vom katholischen Glauben her betrachten, was ja zwingend ist, da sich die Botschaft von Fatima an die katholische Kirche richtet, und nicht an den Protestantismus, nicht an die Orthodoxie und auch nicht an den Bereich außerhalb der sog. "Christenheit"!
"Fatima" befindet sich im katholischen Milieu und ist daher vom Katholizismus her zu betrachten!
RE: Fatima-Gebet "O mein Jesus"
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 26.04.2015 00:19von Missionar (gelöscht)
Bezüglich der vierten Zeile erklärte mir vor einiger Zeit ein Pater dasselbe, was mir Kristina zu erklären versucht hatte, was ich aber in dieser Form nicht verstanden habe. Der Pater schrieb mir:
"Der Begriff Barmherzigkeit bedeutet auf Latein misericordia. Das Wort misericordia setzt sich aus zwei Wörtern zusammen miser, d.h. Elend und cor, d.h. Herz. Es bedeutet also, der Barmherzige läßt sich das Elend des anderen zu Herzen gehen. Die Andacht von Fatima ist nun vor allem eine Sühneandacht zur Bekehrung der Sünder. Diese stecken am tiefsten im Elend der Sünde, ohne es oft selbst zu merken. Deshalb bitten wir besonders für diejenigen, welche am tiefsten im Elend stecken und am meisten das Erbarmen Gottes nötig haben. Es ist dem Beter übrigens nicht verboten, sich selbst dieser Gruppe beizuzählen ..."
Natürlich hätte Frau Küble auch an dieser wahren Erläuterung etwas auszusetzen. Und wie ich sie bereits kenne, würde sie beanstanden, dass auch wir Gläubige doch Sünder wären. Das wären solche Spitzfindigkeiten, mit denen diese Dame so gerne arbeitet. Doch selbstverständlich meint der Pater hauptsächlich die gottlosen Sünder, die aufgrund ihres Unglaubens ihr Sündenelend nicht erkennen und deshalb im Begriff sind, ewig verloren zu gehen - im Gegensatz zu uns gläubigen Katholiken. Und deshalb ist es ganz richtig, dass diese Menschen die Barmherzigkeit Gottes am meisten bedürfen.
RE: Fatima-Gebet "O mein Jesus"
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 26.04.2015 00:29von Missionar (gelöscht)
Schwierigkeiten bereitet mir nur noch die Bitte, dass die, die Gottes Barmherzigkeit am meisten bedürfen, besonders in den Himmel kommen sollen. Warum nicht allesamt gleichermaßen.
Hier kann ich mir vorstellen, dass der portugiesische Text noch etwas anderes ausdrückt, als die Übersetzung. Um das zu prüfen, bräuchte ich den portugiesischen Text. Kennt ihn jemand? Ich würde das gerne von Portugiesen prüfen lassen!
RE: Fatima-Gebet "O mein Jesus"
in Erscheinungen / Botschaften / Wunder 26.04.2015 01:47von Missionar (gelöscht)
Ich habe im Internet nun ein wenig recherchiert und fand heraus, dass das Fatima-Gebet in Übersetzungen in mehreren Versionen existiert. Von Schwester Lucia soll demnach der folgende Wortlaut (französisch) 1946 gebilligt worden sein:
„O mon Jésus, pardonnez-nous nos péchés, préservez-nous du feu de l´enfer; amenez en Paradis toutes les âmes et venez en aide surtout à celles qui en ont le plus besoin.“
Übersetzt ins Deutsche heißt es hier:
"O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel und komme vor allem/besonders denjenen zu Hilfe, die diese am meisten bedürfen." (Meine Übersetzung)
Dabei soll es zwei unterschiedliche Versionen des Gebets in Portugiesisch geben:
1.) „Ó meu Jesus perdoai-nos, livrai-nos do fogo do inferno, levai as almas todas para o céu, principalmente aquelas que mais precisarem.”
Übersetzung:
O mein Jesus, vergib uns, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene am meisten bedürfen." (Google-Übersetzer)
Die zweite portugiesische Version wird leider nicht zitiert, sondern es heißt nur:
"Offenbar gibt es noch eine andere portugiesische Version. In der Kleinschrift „Wie können wir den Rosenkranz betrachtend beten?“ des Werks der barmherzigen Liebe (2. Auflage 400 000) lesen wir: „Komme zu Hilfe denen, die es am meisten bedürfen.“ (So die wörtliche Übersetzung des portugiesischen Textes) Lucia erklärte das so: „Komme zu Hilfe den Seelen, die sich in der grössten Gefahr befinden oder die der Verdammung am nächsten sind.“ - Meistens wird aber fälschlicherweise gebetet: „… führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen“.
Auch in dem Buch "Maria spricht zur Welt" ist auf S. 47 von zwei Versionen des Gebets die Rede:
"Etwas später fügte die Gottesmutter hinzu:
'Wenn ihr den Rosenkranz betet, sagt am Ende jedes Gesätzes: O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle; führe alle Seelen in den Himmel, und hilf denen, die es am nötigsten haben."
Eine andere Version lautete:
"O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle und erlöse die Armen Seelen aus dem Fegefeuer, besonders die verlassensten."
Es heißt dann, dass die Seherkinder sagten, dass der Schluss des Gebts der Bekehrung der Sünder gelten solle:
"den Seelen, die sich in der größten Gefahr befinden oder die der Verdammung am nächsten sind" (Lucia)
Quelle: https://books.google.de/books?id=xD85odZdjlAC&pg=PA47&lpg=PA47&dq=o+mein+jesus+verzeih+uns++portugiesisch&source=bl&ots=0HSqj_Vu9L&sig=EA85TLj9XTAGT990Pcm1R7chSAk&hl=de&sa=X&ei=nxg8VeenEtDUapCkgegN&redir_esc=y#v=onepage&q=o%20mein%20jesus%20verzeih%20uns%20%20portugiesisch&f=false
Wir sehen, dass es gar nicht mal so einfach ist, wie sich das Frau Küble vorstellt!
Eine Frage ist, wer denn die unterschiedlichsten Versionen in die Welt gesetzt hat?
Eine weitere Frage ist: Gibt es denn keinen Originalwortlaut der Seher, anhand dessen man prüfen könnte, welche Version die richtige ist?
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