Liebe Jean Marie,
klasse, dein Beitrag. Der ist richtig fundiert. 
Die Scholastiker haben sich ihrer auch bedient.
Bitte erlaube mir dennoch anzumerken, dass obige Methode in dem Kontext der Widerlegung falscher Thesen entstanden ist. Also um zu Erkennen bedarf man ihrer nicht wirklich. Gleichwohl ist sie unter bestimmten Bedingungen eine gute Methode.
Sie ist quasi notwendig geworden, um eben Irrlehren zu widerlegen.
Damit hilft man den Menschen, die in einer solchen verhaftet sind, per Logik und eben sachlicher Widerlegung auf der Vernunftsebene, sich der Wahrheit zu öffnen. Sie ist somit ein legitimes und wirksames Instrument der Verteidigung der wahren Lehren unserer Mutter Kirche.
Ohne Irrlehrer brauchte man sie wohl nicht in Sachen religiöser Erkenntnis.
In einem Forum kann sie aber nur begrenzt wirksam durchgeführt werden. Denn damit sie wirksam ist, so wie oben beschrieben (wie also im universitären Raume) bedarf es eine klare Disputationsdisziplin, sonst kommt man da nicht weiter, sondern nur vom Stöckle zum Ästle in der horizontalen Ebene, nicht jedoch in der vertikalen im Sinne einer Vertiefung.
Ein Forum kann so etwas nicht wirklich leisten.
Die Nachteile, wenn hier gehäuft eben Advokati diaboli (ich hoffe, dass ich den Plural richtig getroffen habe) auftauchen, größer der Vorteil.
Hab aber vielen Dank für diese Erläuterung. Ich fand sie spannend, weil ich eben so etwas auch schon eben in dieser Disziplin betrieben habe. Das ist so interessant. Aber es geht eben nur mit Menschen, die wissen, wie eine solche Disputation abläuft, welche Gesetze/Regeln sie sozusagen hat, damit man auch eben in die Tiefe geht.
LG,
Michaela