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#1

"Auf dem Weg nach Bethlehem", ein geistlicher Adventkalender

in Buchempfehlungen 24.11.2014 13:00
von Hemma • 589 Beiträge

Mag. Michael Gurtner, manchen von Euch sicherlich noch bekannt als "Archangelus" bei VIAVERITAS, hat ein wunderbares Buch als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest verfasst.
(auch eine DVD ist beigelegt).


Rechtzeitig vor Adventsbeginn hat der aus Salzburg stammende Theologe Mag. Michael Gurtner im schweizerischen Benedetto-Verlag unter dem Titel „Auf dem Weg nach Bethlehem“ einen „geistlichen Adventskalender“ herausgegeben.

Gurtner nähert sich dabei in der beliebten Art eines Adventskalenders in 24 Schritten dem Mysterium der Weihnacht an und bietet dem Leser vom ersten bis zum 24. Dezember für jeden Tag eine theologische Betrachtung zu einem mit der Geburt Christi zusammenhängenden Glaubensthema an. Der Betrachtung eines jeden Tages stellt er, eben ganz in Art eines Adventskalenders, ein zum Thema passendes Bild voran.

Gurtner geht deutlich über die bekannten Allgemeinposten heraus, schürft in die Tiefe und scheut es nicht, auch selten behandelte, schwierige oder beinahe unbekannte Themen zu behandeln. Wußten Sie daß der deutsche (und auch lateinische) Lobgesang Mariens (Magnificat) welchen sie nach der Verkündigung durch den Engel anstimmte gegenüber dem Altgriechischen Text einen sinnverändernden Übersetzungsfehler hat? Oder wie „Vergöttlichung des Menschen“ zu verstehen (und nicht zu verstehen) ist, wenn die Kirchenväter davon sprachen? Der Heiland war im alten Testament mit dem Namen Emmanuel angekündigt, wurde dann aber auf Gottes Geheiß doch Jesus genannt – doch warum? Oder warum Maria höchstwahrscheinlich bereits bevor sie wußte daß sie die auserkorene Mutter Gottes ist das Gelübde ewiger Jungfräulichkeit, auch in der Ehe, abgelegt hatte? Und was bedeutet es, daß der Geburtsort Jesu ausgerechnet Bethlehem heißt und nicht anders und in welchem Zusammenhang steht dieser Ort zu den Ereignissen in Jerusalem? Auf all diese Fragen finden wir eine ausführliche Antwort, ebenso finden wir eine gründliche Darlegung in logischen, kleinen Denkschritten dessen was Erbschuld ist und welche die aktive Rolle Mariens am Heilswirken ihres Sohnes ist. Außerdem erklärt er neben der dreifachen Parusie Christi und der Rolle der heiligen Engel in Himmel und Erde auch die spannenden, aber etwas verborgenen Inhalte der beiden Stammbäume Jesu – für viele Priester das am schwersten zu predigende Evangelium im ganzen Kirchenjahr. Doch nach der Lektüre Gurtners werden wir verstehen, daß die beiden Stammbäume viel mehr sind als eine genealogische Abfolge, sondern daß eine theologische Aussage dahintersteht – und was sie mit dem Johannesprolog zu tun haben, dem ebenfalls sehr viel Raum gewidmet ist.

Schließlich geht Mag. Gurtner noch sehr ausführlich auf jede einzelne der sieben O-Antiphonen ein und zeigt deren inneres System auf.

Das ganze Buch ist besonders mit zwei Eigenschaften zu beschreiben: marianisch und eucharistisch. Der Autor geht oft und oft von der Gottesmutter aus (allein fünf Kapitel sind ausschließlich Maria gewidmet) und zielt immer wieder auf das Altarssakrament ab. Der Autor stellt besonders auch die (bekannten wie auch zahlreiche weniger bekannten) Bezüge zum Alten Testament her und zeigt immer wieder eindrucksvoll, wie die Weihnacht die Erfüllung der Verheißung ist.

„Auf dem Weg nach Bethlehem“ versteht sich als ein vorbereitender, geistlicher Weg, der zur Anbetung des Kindes führt, ist als Adventskalender strukturiert und um Themen angeordnet welche mit dem weihnachtlichen Festmysterium zu tun haben, die allerdings auch ein allgemeiner Streifzug durch die Glaubenslehre der Kirche sind. Es ist somit speziell als Glaubenskurs im Advent geeignet, aber kann über das ganze Jahr gelesen werden weil es viele generell gültige Themen vertieft und logisch darlegt (Engelslehre, Erbschuld, die mehrfache Mutterschaft Mariens, Schöpfung und Neuschöpfung, die Beziehung Jesu Christi zu Gottvater etc.)

Für Laien ist es ein geeignetes Hilfsmittel zur persönlichen Vorbereitung auf die Weihnacht, für Priester eine hilfreiche Handreiche zur Vorbereitung weihnachtlicher Katechesen, Predigten und Einkehrtage.

Mag. Michael Gurtner hat sein Buch dem Salzburger Erzbischof Dr. Georg Eder anläßlich dessen silbernen Bischofsjubiläums gewidmet, welchen er als krönenden Abschluß am Heiligen Abend selbst in Form einer Homilie des großen Predigers zu Wort kommen läßt.


ISBN 978-3-905953-99-2
348 Seiten, davon 31 Farbseiten
CHF 23.80 € 21.40


http://www.kathbuch.net/pages/Neuerschei...ie_Adv_entszeit


zuletzt bearbeitet 24.11.2014 14:37 | nach oben springen

#2

RE: "Auf dem Weg nach Bethlehem", ein geistlicher Adventkalender

in Buchempfehlungen 07.12.2014 00:53
von Hemma • 589 Beiträge

Als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest einige Auszüge:


Der dreifache Advent

Das Wort „Advent“, so wissen wir, leitet sich vom Lateinischen adventus bzw. advenire ab, was so viel bedeutet wie Ankunft, bzw. ankommen.
Es ist also die Zeit der erwarteten Vorbereitung auf die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.

Darüber hinaus sollten wir jedoch nicht vergessen, dass die Ankunft unseres Heilandes eigentlich eine dreifache ist: wir begehen liturgisch die historische Inkarnation, d.h. die Fleischwerdung der zweiten göttlichen Person vor rund 2000 Jahren.

Die Menschwerdung des Gottessohnes ist ihrerseits allerdings wieder der Beginn der langen Vorbereitungszeit auf die Parusie, d.h. auf das (erneute) Ankommen Christi „um zu richten die Lebenden und die Toten“, wie wir im Credo unseren Glauben bekennen.

Der weihnachtlicher Advent stellt uns also das im Kleinen vor Augen, was im Großen für unser ganzes Leben gelten muss: wir bereiten uns auf die Ankunft des Herrn vor. Wie er vor 2000 Jahren in Bethlehem in die Welt kam, um uns zu erlösen, so wird er nochmals kommen, um die Ernte einzufahren und die Welt die Frucht dieser Erlösung verkosten zu lassen, welche im großen Gericht besteht.

Zwischen diesen beiden Ankünften des Herrn liegen jedoch unzählige andere „Parusien“ oder „adventi“ unseres göttlichen Heilandes, sozusagen ein dritter Typus göttlicher Ankunft.
Es handelt sich um das eucharistische Kommen unter den Gestalten von Brot und Wein, welche aber ihrem Wesen nach der wahre Leib und das lebendige Blut unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus sind: in der Wein- und Brotsgestalt kommt Christus ganz und vollständig auf Erden, mit Leib und Seele, Menschheit und Gottheit, Fleisch und Blut. Diese Ankunft geschieht bei jeder heiligen Messe.

Somit zeichnet sich gewissermaßen eine durchgehende Linie ab: Die erste Ankunft des Herrn im Stall von Bethlehem ist auf das Kreuz in Jerusalem hin ausgerichtet, welches der Schlüssel zum Paradies ist, das uns durch die Urschuld Adams verschlossen worden war und durch das Opfer des Sohnes nun wieder geöffnet wurde…

Die Zeit, welche zwischen der ersten und letzten Parusie liegt, ist die Zeit der Kirche, welche durch die andauernde eucharistische Parusie gekennzeichnet ist und in der uns das wirksamste Heiligungsmittel schlechthin gegeben ist, nämlich der erlösende Leib und das heilsbringende Blut unseres Retters selbst!

Die apokalyptische Zeit des Adventes ist von daher eine liturgische Zeit der gezielten Vorbereitung auf das dreifache Kommen Christi. Erstens liturgisch auf die Geburt in Bethlehem um auf das Kreuz zu gehen, zweitens in der Allerheiligsten Eucharistie um das Kreuzesopfer fortzuführen, welches uns – drittens – für das künftige Kommen zum Jüngsten Gericht rüstet, in welchem die Ernte der Früchte des gestorbenen Weizenkornes eingefahren werden wird.


zuletzt bearbeitet 07.12.2014 11:04 | nach oben springen

#3

RE: "Auf dem Weg nach Bethlehem", ein geistlicher Adventkalender

in Buchempfehlungen 07.12.2014 16:10
von Michaela (gelöscht)
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Danke Hemma,
für diesen schönen Auszug.

Ich zitiere aus dem Auszug oben:

"Zwischen diesen beiden Ankünften des Herrn liegen jedoch unzählige andere „Parusien“ oder „adventi“ unseres göttlichen Heilandes, sozusagen ein dritter Typus göttlicher Ankunft.
Es handelt sich um das eucharistische Kommen unter den Gestalten von Brot und Wein, welche aber ihrem Wesen nach der wahre Leib und das lebendige Blut unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus sind
: in der Wein- und Brotsgestalt kommt Christus ganz und vollständig auf Erden, mit Leib und Seele, Menschheit und Gottheit, Fleisch und Blut. Diese Ankunft geschieht bei jeder heiligen Messe." Hervorhebung von mir.

U.a. deshalb ist die Hl. Beichte vor der Heiligen Messe so wichtig, wenn sie denn notwendig ist. So wie die Ankunft unseres Herrn "zu richten die Lebenden und die Toten" eben das allgemeine Gericht darstellt, so ist die Hl. Beichte ja quasi die Vorwegname des persönlichen Gerichtes und der Ankunft Christi in der Heiligen Messe vorgeschaltet.

Die Auszüge, die Du uns hier vorlegst, sind eine Ermutigung, die Hl. Beichte wirklich ernst zu nehmen.

Ich möchte noch anmerken, dass ich mir so einen banalen Hinweis für die Hl. Beichte vor der Hl. Messe nur deshalb erlaube (angesichts des Textes des gebildeten Mannes oben erst Recht nahezu unverschämt anmutend), weil es für den menschlichen Geist eine Hilfe ist viele Begründungen für eine Handlung zu haben. Dann verankert sich es besser und die Handlung wird wahrscheinlicher durchzuführen.

Vergelt`s Gott,
Michaela
P. S. der vierte Typus mag dann wohl das Vor-Jesus-treten nach dem leiblichen Tode sein.


Habt ihr eure Seelen gereinigt im Gehorsam der Wahrheit zu ungefärbter Bruderliebe, so habt euch untereinander beständig lieb aus reinem Herzen,... 1. Petr. 1, 22 - Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha! der ist des Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig. - Matth. 5, 22

zuletzt bearbeitet 07.12.2014 21:16 | nach oben springen

#4

RE: "Auf dem Weg nach Bethlehem", ein geistlicher Adventkalender

in Buchempfehlungen 09.12.2014 01:22
von Hemma • 589 Beiträge

Das Kreuz über der Krippe


Durch die Betrachtung der dreifachen Parusie ist bereits kurz ein Sachverhalt angeklungen, welchen es zu vertiefen gilt, wenn wir uns in der Zeit der Vorbereitung auf die heilige Weihnacht dem Festmysterium annähern wollen, nämlich das Ausgerichtetsein der Krippe auf das Kreuz.
Dabei begeben wir uns in eine so ganz und gar andere Welt, als sie uns auf den Weihnachtsmärkten und in all den medialen Bildern und Botschaften vorzugeben versucht wird.
Der massive Gegensatz von dem was Weihnacht ist und das was man aus ihr machte: das ist ein gewaltiger Faktor, auf den zahllose weihnachtliche Konfliktsituationen zurückgehen.

Weihnachten ist ein zutiefst erschütterndes Ereignis, sowohl in seiner reinen Historie als auch in seiner theologischen Bedeutung. Keine Lieblichkeit, kein holder Knabe im lockigen Haar, keine Idylle. Statt dessen Kälte, Flucht, Ahnung. Über der Krippe schwebt bereits das Kreuz. Dafür hat sich Gott in die Krippe gelegt. Nicht einmal eine Wiege – eine Krippe! Die immaculata conceptio: sie ist die Vorbereitung auf die Weihnacht.

Gott machte sich Mensch um seines Erlösungssterbens willen. Deshalb. Um die von Gott so sehr geliebte Menschheit erlösen zu können, bedurfte es des gottmenschlichen Opfertodes: die Wirksamkeit desselben hat ihren tieferen Grund in der Tatsache der hypostatischen Union. Der Tod setzt die Geburt voraus, weil Gott entschieden hat Mensch zu sein wie ein jeder andere Mensch auch Mensch ist mit Ausnahme der Sünde – nicht etwa durch eine Menschwerdung durch ein plötzliches Herabkommen vom Himmel als Erwachsener oder ähnliches.
Diese Inkarnation Gottes kann nicht losgelöst von ihrem Zweck auf den sie zustrebt betrachtet werden, wobei zugleich ausgesagt werden muss, dass dieser Zweck, also das Opfer Gottes, seine stellvertretende Sühne, beider Naturen bedarf um wirkmächtig zu sein. Denn einerseits kann nur ein Mensch die Menschheit stellvertreten. Andererseits muss das Opfer wirklich ungeschuldet und darüber hinaus von unendlichem Wert sein, damit eine Wiedergutmachung überhaupt erfolgen kann, und das ist Gott allein möglich, deshalb also seine göttliche Natur.

Gott opferte keinen Menschen: er opferte sich selbst. Er ist Opfergabe, Opferpriester und Opferempfänger zugleich. Gottheit und Menschheit in einem Individuum, in einem Ich, besser: in einer Person. Das kleine Kind in der Krippe ist wahrer Gott und zugleich wahrer Mensch.

Dieser Duophysitismus der zweiten göttlichen Person hat seinen Anbeginn im Augenblick der Empfängnis durch den Hl. Geist: seither besteht die zweite göttliche Person in zwei Naturen, in der göttlichen wie in der menschlichen, beide sind unvermischt und unverwandelt, ungetrennt und ungesondert, in der Krippe wie am Kreuz. Ohne Unterschied.
Das, was in etwa dreiundreißig Jahren für das große Opfer, die Stellvertretung in Leid und Sühne zum Zwecke der Erlösung nötig sein wird, wird somit grundgelegt, tritt quasi ins Dasein: das zugleiche Bestehen von Gottheit und Menschheit, wobei immer zu beachten ist, dass Christus nicht aus zwei Naturen, sondern in zwei Naturen besteht.
Die Inkarnation des göttlichen Wortes war also notwendig um das große und so sehr über alles erhabene Opfer der Sühne vollziehen zu können.
Zu diesem Zwecke wählte sich Gott eine junge Magd als Mutter aus: der erste Tabernakel der Welt!
Sie selbst ist in der uneingeschränkten heiligmachenden Gnade stehend, (welche unsereins durch die Erbschuld mangelhaft ist) und somit nicht zur Konkupiszenz neigend, also auch ohne persönliche Schuld.
Man kann deshalb durchaus sagen: Gott schuf sich selbst den heiligsten Ort der Welt um in diesem dennoch rein menschlichen Leib Wohnung zu nehmen, wenn er in sein irdisches Dasein tritt. Der göttlich-königlichen Majestät Jesu Christi ist ein makelloser Leib angemessen.
Das Unangemessene und dennoch Hingenommene beginnt spätestens im Stall, indem es nur eine bescheidene Futterkrippe war, welche den göttlichen Leib des Menschensohnes lediglich überaus mangelhaften Schutz vor Wind und Eiseskälte zu geben vermochte.
Die Legende tröstet uns über diese so bedrückende Tatsache hinweg, welche uns immer recht schuldig fühlen lässt, indem sie uns sagt, dass Ochs und Esel mit ihrem wärmenden Atem dem kleinen Jesuskind zumindest ein wenig Wärme und Wohligkeit verschafft hätten. Wenn wir uns aber ein wenig schuldig fühlen, so ist dies ein Bewusstwerden darüber, weshalb all dies geschehen musste, weshalb Gott Mensch wurde und sich in eine Krippe legte.

Der große Papst, Seine Heiligkeit Pius XII. schrieb 1945 in seinem Rundschreiben über Christus in der Liturgie „Mediator Dei et hominum“:
„In der heiligen Adventzeit weckt sie (die Liturgie) in uns das Bewusstsein der Sünden, die wir leider begangen haben, ermahnt uns durch Beherrschung der Triebe und durch freiwillige körperliche Buße uns in frommer Betrachtung zu sammeln und uns mit dem lebendigen Verlangen zu erfüllen, zu Gott zurückzukehren, der allein mit seiner Gnade uns vom Makel unserer Sünden und von den verhängnisvollen Übeln, die daraus entspringen, zu befreien vermag“.

Betrachten wir abschließend nun die eben umrissenen Gedanken in ihrem Zusammenhang, so stellen wir fest, dass für die Geburt Jesu Christi dasselbe gilt wie auch für sein Sterben: nach außen hin erniedrigend und verloren, doch in Wahrheit ist beides von einer Erhabenheit und Glorie wie sie kaum verbalisierbar sind.
In der Krippe lag Jesus in Windeln gewickelt (am Kreuz hatte er nicht einmal mehr diese), und dennoch ist er König, der Weltenrichter, der Salvator mundi, der letzthinige Sieger, der Allherschende.

Wenn uns Gott schon soweit entgegenkam und sich bis auf das geht nicht mehr entäußerte und erniedrigte, aus reinem Erbarmen über seine Geschöpfe, dann ist es doch wohl das mindeste, dass auch wir Gott „entgegenkommen“ indem wir uns gegen die Sünde entscheiden, welche ja dieses Drama erst ausgelöst hat, auch wenn es in aller Freiwilligkeit geschah.
Die Menschwerdung und die damit verbundene Erlösung ist kein Freibrief zur Sünde. Im Gegenteil: dadurch, dass wir eine Möglichkeit (nämlich der Erlösung) bekommen haben, wird die Sünde erst recht ihrer Gleichgültigkeit beraubt, weil durch das Angebot Christi wieder eine Hoffnung auf Heil besteht. Doch dieses Heil ist nicht selbsteintretend, wir müssen uns mit unserer Art der Lebensführung des Heiles würdig erweisen. Dass wir dies überhaupt können, hat seinen Grund im Opfertod Jesu Christi.

Propter nos homines et propter nostram salutem. Sonst hätte Gott nicht Mensch zu werden brauchen, wenn es nicht um unser ewiges Heil ginge, denn Gott ist vom Menschen komplett unabhängig; das menschliche Seelenheil hingegen steht in starkem Abhängingkeitsverhältnis zu Gott, von welchem uns nichts zu trennen vermag außer die (Tod)sünde allein. Diese dafür ist umso gefährlicher für uns und unsere Zukunft in der Ewigkeit!
Das ewige Heil zu wollen aber nichts selbst dafür zu opfern geht nicht zusammen – dann ist es einem nicht wirklich ernst um das ewige Leben in göttlicher Gegenwart!

http://www.kathbuch.net/medien/Auf%20dem...thlehem-mp3.mp3


zuletzt bearbeitet 09.12.2014 15:22 | nach oben springen

#5

RE: "Auf dem Weg nach Bethlehem", ein geistlicher Adventkalender

in Buchempfehlungen 13.12.2014 15:11
von Michaela (gelöscht)
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Liebe Hemma,

ich bin so in profanen Dingen beschäftigt, dass die Texte von Dir mich immer wieder zurückholen zu einer inneren Hinwendung zum Weihnachtsmysterium.

Dankbar bin ich vor allem für die tiefgründige Erklärung des Opfer-Leidens:

"Diese Inkarnation Gottes kann nicht losgelöst von ihrem Zweck auf den sie zustrebt betrachtet werden, wobei zugleich ausgesagt werden muss, dass dieser Zweck, also das Opfer Gottes, seine stellvertretende Sühne, beider Naturen bedarf um wirkmächtig zu sein. Denn einerseits kann nur ein Mensch die Menschheit stellvertreten. Andererseits muss das Opfer wirklich ungeschuldet und darüber hinaus von unendlichem Wert sein, damit eine Wiedergutmachung überhaupt erfolgen kann, und das ist Gott allein möglich, deshalb also seine göttliche Natur. "

Vergelt`s Gott,
Michaela


Habt ihr eure Seelen gereinigt im Gehorsam der Wahrheit zu ungefärbter Bruderliebe, so habt euch untereinander beständig lieb aus reinem Herzen,... 1. Petr. 1, 22 - Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha! der ist des Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig. - Matth. 5, 22
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