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"Die leise Sprache Gottes", geistlich leben nach Johannes von Avila, v. Peter Dyckhoff

in Buchempfehlungen 07.12.2015 10:56
von Hemma • 589 Beiträge



Peter Dyckhoff hat das Hauptwerk »Audi, fi lia« (»Höre, Tochter«) des Kirchenlehrers und Heiligen Johannes von Ávila auf einfühlsame Weise in unsere Zeit übertragen. Mit "Die leise Sprache Gottes" legt er einen spirituellen Begleiter vor, der tiefere Ebenen des Glaubens erfahrbar macht und unserer Sehnsucht nach Heil und bleibender Liebe entgegenkommt.

"Sehr behutsam und rücksichtsvoll zeigt uns Johannes von Ávila geistliche Wege, wie wir – vornehmlich im Gebet der Hingabe – unseren eigenen Willen im Willen und in der Liebe Gottes aufgehen lassen können. Gott möchte uns mit seiner leisen Sprache der Liebe berühren, wenn wir fähig werden, uns ihm hinzugeben." (Peter Dyckhoff)

Mit dem Buch “Die leise Sprache Gottes” haben Sie wieder ein geistliches Erbe gehoben und den Menschen zugänglich gemacht. Vielen Dank
für diese Bereicherung.
Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB, Rom

Ein kurzes Kennenlernen …

Papst Benedikt XVI. erhob am 7. Oktober 2012 den spanischen Heiligen und katholischen Reformer Juan de Avila (Johannes von Avila) gemeinsam mit der heiligen Hildegard von Bingen zum Kirchenlehrer. Während der heiligen Messe zur Eröffnung der Bischofssynode sagte er in seiner Predigt an diesem Sonntag auf dem Petersplatz:

"An dieser Stelle wollen wir einen Moment innehalten, um die beiden Heiligen zu würdigen, die heute in die erlesene Schar der Kirchenlehrer eingereiht worden sind.
Der heilige Johannes von Avila lebte im 16. Jahrhundert. Er verfügte über eine gründliche Kenntnis der Heiligen Schrift und war von einem brennenden missionarischen Geist erfüllt. In einzigartiger Tiefe vermochte er die Geheimnisse der von Christus für die Menschheit erwirkten Erlösung zu durchdringen. Als ein wahrer Gottesmann verband er das ständige Gebet mit der apostolischen Tätigkeit. Er widmete sich der Predigt sowie der Förderung der sakramentalen Praxis und konzentrierte seine Bemühungen auf die Verbesserung der Ausbildung der Priesteramtskandidaten, der Ordensleute und der Laien, im Hinblick auf eine fruchtbare Reform der Kirche."

Der Ehrentitel „Kirchenlehrer“ („Doctor Ecclesiae universalis“) beinhaltet eine besondere Auszeichnung und wird daher nicht häufig vergeben. Mit der Erhebung der heiligen Hildegard von Bingen zur Kirchenlehrerin und dem heiligen Johannes von Avila zum Kirchenlehrer umfasst die Anzahl der katholischen Kirchenlehrer 35 Theologen und Heilige. Es sind die vom Papst offiziell ernannten Personen, die sich durch die Heiligkeit ihres Lebens, durch ihren Glauben und durch eine herausragende Lehre auszeichnen. Sie alle hatten einen prägenden Einfluss auf die Theologie der christlichen Kirche.

Johannes von Avila (1499/1500 – 1569) nannte sein Hauptwerk „Audi, filia“ („Höre, Tochter“) nach dem elften Vers von Psalm 45: Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus! In dieser Schrift, die mit der „Nachfolge Christi“ des Thomas von Kempen und der „Philothea“ des Franz von Sales auf einer Stufe steht, berücksichtigt er die besonderen Gnadenerweise, die seine geistliche Tochter Doña Sancha Carrillo auf ihrem Glaubens- und Gebetsweg erfuhr.
Um diese in „alter“ Sprache formulierten kostbaren christlichen Weisheiten und Hinweise zum Umgang mit sich, mit anderen und mit Gott auch heute leichter zugänglich und nachvollziehbar zu machen, wurde die „Audi, filia“ unter dem Titel „Die leise Sprache Gottes“ in das heutige Verständnis übertragen.

In dieser 113 Kapitel umfassenden Schrift ist Johannes von Avila darum bemüht, den Leser an die Hand zu nehmen, ihn zu lichtvollen Erfahrungen zu führen und ihm den Geist der heiligen Geheimnisse näher zu bringen. Lässt man sich auf diesen Weg ein, darf man spüren, wie im menschlichen Herzen Begeisterung und Liebe geweckt werden.
Die Sprache, in der das hohe Gut des Glaubens und der Glaubenserfahrung vermittelt wird, ist von großer Bedeutung. Daher beginnt „Die leise Sprache Gottes“ zunächst damit, die Sprache Gottes von der Sprache der Welt, in der Gott nicht vorkommt, zu unterscheiden. Der Mensch muss sich entscheiden, ob er die leise Sprache Gottes wahrnehmen oder der Sprache des Widersachers sein Ohr schenken möchte.

Vom fünften Kapitel bis zum elften Kapitel befasst sich Johannes von Avila ausführlich mit einem für ihn sehr wichtigen Thema: den sexuellen Kräften im Menschen. Eine von aller wahren Liebe losgelöste Lust führt zu einer tiefen menschlichen Tragik. Subtile Texte, die uns zu tieferer Selbsterkenntnis führen, sprechen niemals eine Drohung aus, sondern sind licht- und hoffnungsvoll. Johannes war ein hervorragender Kenner der Heiligen Schrift – sowohl des Alten als auch des Neuen Testamentes. Daher lässt er viele Bibelzitate in den Text einfließen. Durch treffende Beispiele – besonders aus dem Alten Testament –, die vielen von uns nicht geläufig sind, wird uns unsere jeweilige Glaubenssituation vor Augen geführt. Dadurch wird ein Zusammenhang zwischen den beiden Testamenten und unserem Leben aktualisiert und erfahrbar gemacht, der oft vermisst wird.

Das aufmerksame Lesen der Texte birgt eine große Kraft und Wahrheit in sich, die uns stärkt und tiefe Freude und Erfüllung bringt. Hinweise, wie religiöser Text in die Praxis umzusetzen ist, geben dem Leser die Möglichkeit, die Lektüre zu unterbrechen und sich den geistlichen Übungen zu widmen. Die Vignetten vor den meisten Kapiteln sollen ebenso dazu beitragen, innezuhalten, zu betrachten und Gelesenes individuell zu vertiefen.

Sehr behutsam und rücksichtsvoll zeigt uns Johannes von Avila geistliche Wege, wie wir – vornehmlich im Gebet der Hingabe – unseren eigenen Willen im Willen und in der Liebe Gottes aufgehen lassen können. Gott möchte uns mit seiner leisen Sprache der Liebe berühren, wenn wir fähig werden, uns ihm hinzugeben. Um die Fülle göttlicher Mitteilungen wahrnehmen zu können, ist es immer wieder notwendig, sich im Gebet in Gott zu versenken.
Im Mittelpunkt von allem steht Jesus Christus: sein Weg über das Kreuz in die Auferstehung. Das wohl allen Menschen auferlegte Kreuz bildet den Anfang des mystischen Weges zur Vereinigung mit Gott. Johannes von Avila weist oftmals auf den Gekreuzigten hin, um uns zu zeigen, dass wir durch die Annahme unseres Kreuzes immer tiefer in Jesus Christus und die durch ihn erwirkte Erlösung hineinwachsen.

Wenn wir durch Selbsterkenntnis und ein Überströmen der göttlichen Gnade ganz und gar mit Freude und Dank an Gott erfüllt sind und aus tiefem Herzen bereit sind, ihm zu dienen, vermögen Worte dies kaum mehr auszudrücken. Ganz von selbst verdichtet sich dann der Text und geht über in eine Art Lied oder Lyrik. Dieser Wechsel lässt innehalten und möchte das Auge ein wenig ausruhen lassen, damit man die Wichtigkeit des Gesagten besser erkennt und sich zu Eigen macht.

„Die leise Sprache Gottes“ möchte ein geistlicher Begleiter sein, der tiefere Ebenen des Glaubens für uns erfahrbar macht und unserer Sehnsucht nach Heil und bleibender Liebe entgegenkommt. Lassen Sie sich, liebe Leserin und lieber Leser, viel Zeit mit der Lektüre dieses Buches und gehen Sie langsam und kapitelweise vor. Am Ende zeigt Johannes von Avila die Schönheit des Glaubens und die Schönheit der menschlichen Seele, wenn sie nicht mehr durch die Sünde verdunkelt ist, sodass sie durch die Hinwendung zu Jesus Christus neu erblühen kann.
Die Texte fordern dazu auf, aufzuhorchen und hinzuhören, wie es im elften Vers von Psalm 45 gesagt ist: Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus! So ist es zu verstehen, dass die Schrift „Audi, filia“ mit dem folgenden Vers endet: Der König verlangt nach deiner Schönheit; er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm“ (Psalm 45,12).

http://peterdyckhoff.de/buch39.html

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