Liebe Kristina
Du liegst mit Deiner Vermutung durchaus auch richtig.
Ich denke aber,
dass wir das Heben des Messgewandes beim Gang zum Altar
im weiteren Zusammenhang
mit dem Berühren des Messgewand-Saumes
während der hl. Wandlung sehen sollten.
Hw Pater Martin Ramm FSSP von der Petrus-Bruderschaft schreibt in seinem Büchlein
"Zum Altare Gottes will ich treten":
Das Messgewand
Das Messgewand bedeutet
das ‚Joch‘ des Herrn:
„O Herr, der Du gesagt hast:
‚Mein Joch ist süß und meine Bürde leicht‘,
gewähre mir, dieses Joch und diese Bürde so zu tragen,
dass ich Deine Gnade erlange. Amen.“
Schließlich sei noch ein wichtiger Aspekt der
Symbolik der heiligen Gewänder erwähnt:
Durch sie wird der Priester gleichsam ‚verdeckt‘.
Seine Person tritt zurück,
um den sichtbar zu machen,
den er vertritt,
den ewigen Hohenpriester, Jesus Christus.
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Und nun sehen wir im Folgenden auch schön den Zusammenhang:
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Sehr schön wird dies veranschaulicht,
wenn nun der Ministrant direkt hinter dem Priester niederkniet
und
den Saum des Messgewandes ergreift..
Ganz ähnlich tat es die kranke Frau in Kapharnaum:
„Und siehe, eine Frau, die seit zwölf Jahren an Blutfluss litt,
trat von rückwärts hinzu und
berührte den Saum seines Kleides;
denn sie sagte sich:
Wenn ich nur sein Kleid berühre,
werde ich gesund.
Jesus wandte sich um, sah sie und sprach:
‚Sei getrost, Tochter, dein Glaube hat dir geholfen!‘
Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.“ (Mt 9, 20-22)
Im Geiste sollen auch wir den Saum seines Gewandes berühren,
im festen Glauben,
dass
Jesus selbst im zelebrierenden Priester gegenwärtig ist
und dass wir heil werden durch ihn.
„Wo er Dörfer oder Städte oder Gehöfte betrat,
legten sie die Kranken auf die offenen Plätze und baten ihn,
dass sie wenigstens den Saum seines Kleides berühren dürften;
und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.“ (Mk 6, 56)"
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Weitere hilfreiche Erklärungen im genannten Büchlein von Hw Ramm:
http://www.alte-messe.de/
Aus diesem hast auch Du, liebe Kristina,
dankenswerterweise hier im Forum bereits Auszüge gepostet:
Die Messe in ihren Riten erklärt
Freundliche Grüsse und Gottes Segen