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#1

Worum geht es?

in Vorträge 23.01.2014 11:01
von Hemma • 589 Beiträge

Die Kirche der Gegenwart ist erfüllt von Aktivität. Noch nie zuvor in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche gab er so viele Gremien, so viele Schreiben, so viele Ausschüsse, so viele praktische Tätigkeiten, Hektik, Stress und Engagement, wie in unserer Zeit.

Bei so viel Aktivität müsste die Kirche eigentlich sehr gut dastehen, sie müsste wachsen, sich ausbreiten und der Glaube und die Frömmigkeit müssten alles bisher Dagewesene übertreffen, wenn..., ja wenn die Aktivität ein Kennzeichen der Kirche wäre.


Jede Tätigkeit ist auf ein Ziel gerichtet und jedes Ziel ist entweder um eines anderen Zieles da, also ein Mittel, oder um seiner selbst willen. Das Ziel um dessentwillen jede Tätigkeit der Kirche da ist, gerät aber mehr und mehr aus dem Blick.

Das Ziel der Kirche, das, warum die Kirche von unserem Heiland Jesus Christus gegründet wurde, ist die Rettung der Seelen für das ewige Leben. Dieses Leben auf Erden ist nur die Vorbereitung unseres ewigen Lebens und deshalb ist dieses Leben hier auf Erden nur ein Mittel, um das Ziel all unserer Sehnsüchte zu erreichen, die unendliche und ewige Glückseligkeit. Diese vollkommene Glückseligkeit ist Gott selbst und Er will uns, jeden Einzelnen, an dieser Glückseligkeit teilhaben lassen.

Die ganze Natur des Menschen ist auf dieses letzte Ziel, die Glückseligkeit, Gott, ausgerichtet. Deshalb sollte all unser Streben, unsere ganze Aktivität, dieses Ziel anstreben und jede einzelne Tätigkeit sollte diesem ewigen Ziel untergeordnet sein und ihm dienen.

Kein Mensch kann dieses ewige Ziel, die vollkommene Glückseligkeit im Genuss Gottes, alleine erreichen. Durch die Sünde kommt der Mensch immer wieder von diesem wahren Ziel ab und nimmt vorletzte oder vorvorletzte Ziele als letzte Ziele. Deshalb hat Gott selbst durch die Menschwerdung der zweiten Person der allerheiligsten Dreifaltigkeit, durch Seine Geburt, Seine Verkündigung und durch Sein Leiden zur Sühne für unsere Sünden die Mittel bereitgestellt, durch die wir unser ewiges Ziel erreichen können. Er hat Seine Kirche gegründet und die Sakramente eingesetzt, durch die es uns überhaupt erst möglich wird, dass ewige Ziel zu erreichen, die Vereinigung mit Gott selbst.

Wenn nun kirchliche Gremien eingesetzt werden, so stellt sich die Frage: dient dieses Gremium den Menschen, dass sie ihr ewiges Ziel, die Verherrlichung Gottes leichter oder besser erreichen? Gibt es nicht vielleicht ein anderes, besseres Mittel als einen Diözesanrat, ein Kardinalskollegium zur Reform der Kirche oder was auch immer, durch die das Ziel für die Menschen leichter und besser zu erreichen ist?

Gott selbst hat durch seinen Sohn die wichtigsten Mittel eingesetzt, durch die wir unser vollkommenes Glück erreichen können: die Sakramente und besonders die Taufe, die Beichte und das hochheilige Messopfer. Es ist der Auftrag der Kirche und besonders ihrer geweihten Diener, den Menschen diese Mittel bereitzustellen. Doch seit Jahrzehnten gewinnt man den Eindruck, die Hauptaufgabe der Kirche sei die Reform der sozialen Verhältnisse, die Durchsetzung und Ausbreitung des Sozialstaates und vieles andere mehr. Die „Reformer" der Kirche kämpfen für ein Diakonat und das Priestertum der Frauen, die Liberalisierung der Morallehre, die ja nichts anderes ist als ein Mittel, damit die Menschen ihr Ziel erreichen und nicht zum Schikanieren dient und sie wollen die Kirche von den Füßen auf den Kopf stellen. Doch bei allen diesen Reformen muss man die Frage stellen, ob sie dem Menschen dabei helfen, sein wahres Ziel, die Verherrlichung Gottes und die vollkommene Glückseligkeit dienen.

Wenn man ehrlich ist und die Ziele dieser „Reformer", aber nicht nur der „Reformer" betrachtet, so wird man zugestehen, dass dies nicht ihre Ziele sind. Sie wollen den Menschen „frei machen von überholten Zwängen" und ihm die „Freuden der Welt" erschließen und ihn nicht auf ein „Später" vertrösten. Der Mensch soll das Leben auf Erden genießen und dies begründen sie auch noch damit, dass Gott die Güter der Erde dem Menschen zum Genuss bereitgestellt hat. Doch die Güter der Erde wurden dem Menschen gegeben, damit er sein ewiges Ziel erreicht und nicht um ihrer selbst willen. Ihren Wert erhalten die Güter der Welt durch ihren Nutzen, den sie für das ewige Ziel des Menschen haben.

Und so ist es auch mit jeder Aktivität, mit jeder Handlung. Der Wert einer Handlung, einer Aktivität, besteht im Nutzen, den diese Tätigkeit zur Erreichung der ewigen Glückseligkeit, zur Verherrlichung Gottes (was das gleiche ist) beiträgt. Dies muss das Maß zur Beurteilung unserer persönlichen Aktivitäten und für die Aktivitäten der Kirche sein.

Quelle: http://pius.info/archiv-news/752-fr%C3%B...2-worum-geht-es

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#2

RE: Worum geht es?

in Vorträge 23.01.2014 14:45
von Simeon • 459 Beiträge

Klasse Beitrag, der einen nochmal wachrüttelt

Gruß, Sel

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