8. Tag
Wir bedenken:
«Wie grimmig und wütend wird übrigens auch in unserer Zeit Christus verfolgt und die von ihm ins Leben gerufene heilige Religion! Wie viele schweben in augenscheinlicher Gefahr, durch all die schleichenden Irrtümer verführt zu werden und vom Glauben abzufallen?
"Wer also zu stehen glaubt, der sehe zu, dass er nicht falle" [1 Kor 10,12]. Möchten doch alle durch Gebet und demütiges Flehen sich bei Gott verwenden, dass, wer von der Wahrheit abgewichen ist, durch die Fürbitte der Gottesmutter zur Einsicht gelange.
Wir wissen ja aus Erfahrung, daß ein Gebet, das aus einem liebenden Herzen strömt und sich auf die Fürsprache der seligsten Jungfrau berufen kann, nie umsonst ist. Die Kirche wird ja freilich auch weiterhin immer wieder mit Kampf und Verfolgung rechnen müssen: "Denn es müssen ja Spaltungen sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden [1 Kor 11,19]".
Aber ebenso gewiss ist es, dass die seligste Jungfrau mit uns ist selbst in den verzweifeltesten Lagen; und so wird sie den Kampf fortsetzen, der in ihrer Empfängnis schon begonnen hat, und jeden Tag wird sich von neuem das Wort bewahrheiten: "Heute hat sie der Schlange den Kopf zertreten" [Off. Imm. Conc. in 2 Vesp. ad Magnif].»
Hl. Papst Pius X.
Vater unser...
9. Tag
Wir bedenken:
«Gewiß sind die Zeiten, in denen wir leben, düster verhangen, so daß auch wir mit dem Propheten sagen können: "Es ist keine Wahrheit, kein Erbarmen und keine Erkenntnis Gottes mehr im Lande, Lästerung, Lüge, Mord und Diebstahl nehmen überhand" [Hos 4,1-2]. Aber seht! Gerade inmitten dieser Sündflut von Übeln erscheint vor unseren Augen dem Regenbogen gleich die gütigste Jungfrau als Friedensstifterin zwischen Gott und den Menschen.
"Meinen Bogen setze im ins Gewölk, und er sei zum Bundeszeichen zwischen mir und zwischen der Erde" [Gen 9,13]. Mögen die Stürme auch noch so wüten und mag schwarze Nacht den Himmel bedecken, so braucht doch niemand zu bangen. Ein Blick auf Maria, und Gott ist versöhnt und verschont uns.
"Der Bogen wird im Gewölke sein, und ich werde ihn schauen und gedenken des ewigen Bundes" [Gen 9,16]. "Und es werden fürder nicht sein Wasserfluten, zu vertilgen alles Fleisch" [Gen 9,15]. Setzen wir unser ganzes Vertrauen, wie es ja nur billig ist, auf Maria, besonders jetzt, da wir ihre Unbefleckte Empfängnis freudiger verehren als sonst! Dann werden auch wir es inne werden und erfahren, daß sie die mächtige Jungfrau ist, die den Kopf der Schlange mit ihrem jungfräulichen Fuße zertreten hat [Off. Imm. Conc. B.M.V.].»
Hl. Papst Pius X.
Vater unser...