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Von der Gewohnheitssünde

in Das heilige Sakrament der Buße / Die heilige Beichte 12.04.2023 09:59
von Blasius • 3.820 Beiträge



Schwer seufzt dies Herz in seinen Ketten,

Und fleht um Hilfe, Herr, zu dir.

O sende deine Gnade mir:

Aus diesem Kerker mich zu retten.

Auf dass ich, von mir selber frei,

Dein Knecht, mein Gott, auf ewig sei.



1. Niemand kommt plötzlich und auf einmal an den äußersten Rand des Verderbens. Zuerst sündigt der Mensch mit Angst, dann mit Sicherheit, endlich mit Lust, bis allmählich seine Sünden zu einer Kette sich gestalten, die seine unglückselige Seele fesselt, und in das Gefängnis der tyrannischen Gewohnheiten zieht, wo sein Geist erblindet, sein Herz erhärtet, sein Gewissen einschläft und seine Scham erlischt. In diesem Kerker sieht er sein Elend nicht, oder sieht er es auch, so liebt er es, und kann sich nicht entschließen, es zu verlassen. Kommt es ihm auch zuweilen in den Sinn, sich zu bekehren, so ist doch dieser Wille nur vorübergehend, und ohne Kraft und Wirkung.



2. Hat einmal ein Laster freien Lauf gewonnen, dann erwächst es zu einem gewaltigen Strom, der alles niederreißt, was sich ihm widersetzt. Es herrscht tyrannisch über den Willen und wird zu einer zweiten Natur, zu einer eisernen Gewohnheit und Notwendigkeit. Vergeblich pocht die Gnade an einem solchen Herzen. Alle ihre Pfeiler prallen von diesem harten Panzer zurück. Eher würde man der Erde einen Baum, als einem Herzen ein Laster entreißen, das einmal daselbst festgewurzelt ist. Darum auch spricht die Schrift von Gewohnheitssündern: "Kann ein Kuschit seine Hautfarbe oder ein Leopard die Flecken seines Fells verändern? Dann könntet auch ihr, die ihr ans Böse gewöhnt seid, Gutes tun." (Jeremia 13,23)



3. Indessen soll dennoch niemand verzweifeln. Wer seine Übel noch fühlt und nach Heilung seufzt, ist noch nicht gänzlich von Gott verlassen, denn sein Verlangen nach Heilung selbst ist eine Wirkung der göttlichen Gnade. Es wird allerdings Gewalt, und zwar große Gewalt erfordert, eine eherne Gewohnheit zu brechen. Und selten auch bekehrt sich auf die Dauer, wer in Sünden ergraut ist. Rufe daher, wenn du in diesem unglückseligen Stand schmachtest, Gott inbrünstig um seine Hilfe an, und tue Werke der Barmherzigkeit an den Armen, die das Herz deines Erlösers rühren, und er wird deine Nächstenliebe durch deine Bekehrung belohnen. Psalm 38,5: "Denn meine Sünden schlagen mir über dem Kopf zusammen, sie erdrücken mich wie eine schwere Last."

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