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#1

Tagesheilige 29. Juni – HOCHFEST St. Peter und Paul

in Unsere Fürsprecher 28.06.2021 16:00
von Blasius • 3.822 Beiträge



„Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“


„Die Erde zergeht, und alle, die darauf wohnen; denn ich habe fest gegründet ihre Säulen“ (Ps 74,4). Säulen der Erde sind alle Apostel, aber in erster Linie die beiden, deren Fest wir heute feiern. Sie sind die beiden Säulen, die durch ihre Lehre, ihr Gebet und ihre beispielhafte Standhaftigkeit die Kirche tragen. Der Herr selber hat diese Säulen begründet. Anfangs waren sie schwach und konnten weder sich selbst noch andere tragen. Und daran erkennt man den großen Plan des Herrn: Wenn sie schon immer stark gewesen wären, hätte man denken können, ihr Kraft käme aus ihnen selbst. Doch bevor der Herr sie stark machte, wollte er aufzeigen, was sie taugten, damit alle wüssten, dass ihre Kraft von Gott kommt… Petrus wurde niedergeworfen durch das Wort einer einfachen Dienerin…; auch die andere Säule war ziemlich schwach: „… früher lästerte, verfolgte und verhöhnte ich ihn…“ (vgl. 1Tim 1,13)



Deshalb müssen wir unsere heiligen Väter aus ganzem Herzen loben, die für den Herrn so große Mühe auf sich genommen und so kraftvoll ausgeharrt haben. In der Freude, im Wohlergehen geduldig auszuharren, bedeutet viel. Aber für Christus gesteinigt, ausgepeitscht und geschlagen zu werden und in all dem mit Christus auszuharren (2 Kor 11,25), zeugt von Größe. Es ist etwas Großes, mit Paulus beschimpft zu werden und zu segnen… gleichsam der Abschaum der Welt zu sein – und darauf stolz zu sein (1 Kor 4,12-13)… Und was soll man über Petrus sagen? Selbst wenn er für Christus nichts ertragen hätte, müssten wir ihn aus gutem Grund feiern: denn er ist heute für ihn gekreuzigt worden… Er wusste sehr wohl, wo derjenige war, den er liebte und nach dem er sich sehnte… Sein Weg zum Himmel war das Kreuz.

29.06.2017 Christopher Wendt

Hl. Aelred von Rievaulx (1110 – 1167), engl. Zisterzienserabt Predigt 18, zum Fest der Heiligen Petrus und Paulus; PL 195, 298- 302 Aus „Evangelium Tag für Tag“ 29.6.2014

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#2

RE: Tagesheilige 29. Juni – HOCHFEST St. Peter und Paul

in Unsere Fürsprecher 29.06.2021 00:12
von Blasius • 3.822 Beiträge



Aus einer Predigt Papst Leo d.Gr. über die Apostel Petrus und Paulus

Nie hat der gütige, gerechte und allmächtige Gott dem Menschengeschlecht sein Erbarmen versagt. Immerfort hat er sich den Sterblichen insgesamt durch seine in so reicher Fülle gespendeten Wohltaten zu erkennen gegeben. So erbarmte er sich auch, ... indem er den Menschen das "Wort" schickte, das ihm gleich ist und seine Ewigkeit teilt. Dieses Fleisch gewordene Wort hat seine göttliche Natur so mit der menschlichen vereint, dass es durch sein Herabsteigen zur tiefsten Stufe uns auf die höchste erhob.
Damit sich nun die Wirkung dieser unbeschreiblichen Gnade über die ganze Welt ausbreiten konnte, ließ die göttliche Vorsehung das Römische Reich erstehen, dessen Grenzen sich so erweiterten, dass die Völker aller Länder auf allen Seiten Grenznachbarn der Römer wurden. ... So konnte die Kunde unserer Erlösung rasch und ungehindert ihren Weg nehmen. ...
Als die zwölf Apostel durch den Heiligen Geist die Gabe erlangt hatten, in allen Zungen zu reden, und nun, um der Welt das Evangelium zu bringen, die Länder der Erde unter sich verteilten, wurde der hochselige Petrus, das Haupt der Apostel, für die Hautstadt des Römischen Reiches ausersehen. Das Licht der Wahrheit, das zum Heil aller Völker enthüllt wurde, sollte gerade von der Hauptstadt aus über den ganzen Erdball verbreitet werden, um rascher zu wirken. ...
Furchtlos wanderst du, hochseliger Petrus, nach dieser Stadt. Und während der Gefährte deines Ruhmes, der Apostel Paulus, noch mit der Gründung anderer Kirchen beschäftigt ist, betrittst du diese Brutstätte wütender Bestien und wagst du dich auf dieses tiefe, stürmische Meer, von größerem Mute beseelt als damals, als du auf den Wogen des Sees dahingingst. Du fürchtest jetzt nicht einmal Rom, die Gebieterin der Welt, obgleich du im Hause des Kajaphas vor einer Magd des Hohenpriesters gezittert hattest. Hatte denn die Macht des Claudius oder die Grausamkeit eines Nero weniger zu bedeuten als der Urteilsspruch des Pilatus oder die rasende Wut der Juden?
Die Gewalt der Liebe war es, die keine Angst in dir aufkommen ließ. Du glaubtest, die nicht fürchten zu müssen, die du lieben wolltest. Dieser furchtlose, opferfreudige Sinn war dir in Wahrheit schon damals ins Herz gelegt worden, als der Herr durch sein dreimaliges bedeutungsvolles Fragen das Bekenntnis deiner Liebe stärkte. Nichts anderes wurde ja von deiner Fürsorge verlangt, als dass du mit der Speise, die dich gesättigt hatte, auch die Schäflein dessen nährtest, den du liebtest.
Viele wunderbare Zeichen, Gnadengeschenke und Proben deiner Kraft stärkten dein Vertrauen. Du hattest bereits die Völker unterwiesen, die sich von der Beschneidung dem wahren Glauben zugewandt hatten. Auch die Kirche von Antiochia, wo zuerst der Name "Christ" zu Ehren kam, was schon gegründet. In Pontus, Galatien und Kappadokien, in Asien und Bithynien bekannte man sich durch dich zur Lehre des Evangeliums. Von dem Erfolg deines Wirkens überzeugt, und erfüllt von dem Vertrauen, dass deine Lebenstage ausreichen würden, trugst du das Siegesbanner des Kreuzes Christi in die Hochburg des Römertums hinein, wo nach Gottes Bestimmung Ehre und Macht und die Glorie des Leidens auf dich warteten.
Hierher kam auch der heilige Paulus, dein Mitapostel, das Gefäß der Auserwählung, der besondere Lehrer der Heiden. Er verband sich mit dir zu einer Zeit, wo unter der Herrschaft des Nero alle Ehrbarkeit, alles Schamgefühl und alle Freiheit dahinsiechte. Eine durch unerhörte Laster aller Art aufgestachelte Grausamkeit stürzte diesen Kaiser in einen solchen Strudel des Wahnsinnes, dass er zuerst gegen alle, die sich Christen nannten, eine allgemeine, furchtbare Verfolgung begann. Er wähnte, die Gnade Gottes ausrotten zu können, wenn er die Heiligen morden ließ, während ihnen doch gerade dadurch der reichste Lohn zuteilwurde; denn die Verachtung dieses dem Tode gehörenden Lebens brachte ihnen ewiges Glück.
"Kostbar ist also in den Augen des Herrn der Tod seiner Heiligen." Keine Grausamkeit kann die Religion vernichten, die auf dem geheimnisvollen Leiden Christi aufgebaut ist. Durch Verfolgungen wird die Kirche nicht geschwächt, sondern gestärkt. Von Tag zu Tag schmückt sich der Acker des Herrn mit neuen Ähren; denn jedes Korn, das auf seinen Boden fällt, sprießt hundertfach empor. Wie groß also der Nachwuchs jener beiden herrlichen Sprösslinge des göttlichen Samens war, das bewiesen die vielen Tausende heiliger Märtyrer, die sich den Triumph der Apostel zum Vorbild nahmen. In purpurroten, weithin leuchtenden Gewändern umstehen sie in Scharen unsere Stadt, für die sie sozusagen eine einzige, aus der Zier vieler kostbarer Steine zusammengesetzte Krone bilden.

https://www.praedica.de/Heilige-Feste/0629_Petrus_Paulus.htm

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