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Neuer Schriftrollenfund

in Nachrichten 17.03.2021 07:00
von Koi • 320 Beiträge

Schriftrollen
Israel: Bibelfund sorgt für Aufsehen
Archäologinnen und Archäologen haben bei Ausgrabungen in der Judäischen Wüste Fragmente einer rund 2.000 Jahre alten biblischen Schriftrolle entdeckt. Laut Israelischer Antikenbehörde (IAA) ist der Fund einer der bedeutendsten seit der Entdeckung der Qumran-Rollen.

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Die überwiegend auf Griechisch verfasste Rolle enthält biblische Texte aus den zwölf kleinen Propheten, darunter Sacharja und Nahum, wie die IAA mittteilte. Die Überreste der Schriftrolle wurden bei der Untersuchung von Höhlen und Steilwänden entdeckt, die Juden während des letztlich gescheiterten Bar-Kochba-Aufstands gegen die römische Besatzung im zweiten Jahrhundert nach Christus genutzt hatten. Der jüdische Aufstand unter Rebellenführer Bar Kochba war im Jahre 132 ausgebrochen und rund drei Jahre später niedergeschlagen worden.

Bei den jahrelangen Ausgrabungen nahe dem Toten Meer in Israel und dem von Israel besetzten Westjordanland stießen die Forscher zudem auf ein 6.000 Jahre altes, mumifiziertes Skelett eines sechs bis zwölf Jahre alten Kindes, vermutlich eines Mädchens. Es war in Stoff eingewickelt. Durch die trockenen Wetterbedingungen habe eine natürliche Mumifizierung stattgefunden, so die Behörde.

Möglicherweise ältester Korb der Welt
Außerdem wurden Münzen, Pfeilspitzen, Kleidung, Sandalen und Lauskämme gefunden. Etwas weiter nördlich in der Muraba’at-Höhle entdeckten die Archäologen laut IAA einen Korb mit Deckel aus gewebtem Schilf.

Das außergewöhnlich gut erhaltene Stück wurde mittels Radiokarbonmessungen auf ein Alter von rund 10.500 Jahren datiert und könnte nach Einschätzung der Forscher der älteste bekannte derartige Fund sein. Das hohe Fassungsvermögen von rund 90 bis 100 Litern deute auf eine Nutzung für Vorratshaltung hin. Hinweise auf das gelagerte Material wurden nicht gefunden.

Fragmenteiner biblischen Schriftrolle, gefunden in Israel.
Reuters/Ammar Awad
Die Dutzenden Fragmente stammen aus der Zeit um 130 nach Christus
„Höhle des Horrors“
Die Höhle, in der die Gegenstände entdeckt wurden, liegt der Behörde zufolge in einer Felswand und kann nur durch Abseilen erreicht werden. Bekannt wurde sie als „Höhle des Horrors“, weil in ihr 40 Skelette von Schutzsuchenden aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands gefunden wurden.

„Die Funde sind nicht allein für unser kulturelles Erbe wichtig, sondern auch für die gesamte Welt“, sagte der Leiter des Ministeriums für Jerusalem und Kulturerbe, Avi Cohen.

„Sagt die Wahrheit!“
In Auszügen aus dem Buch Sacharja heißt es laut der Behörde: „Das sind die Dinge, die ihr tun sollt: Sagt untereinander die Wahrheit! Fällt an euren Stadttoren Urteile, die der Wahrheit entsprechen und dem Frieden dienen. Plant in eurem Herzen nichts Böses gegen euren Nächsten und liebt keine verlogenen Schwüre! Denn das alles hasse ich – Spruch des Herrn.“

Als zweiten Text rekonstruierten die Forscher die Verse 5 und 6 aus dem ersten Kapitel des Nahumbuches. Im Vergleich zu anderen erhaltenen Versionen des Texts weise das Fragment zahlreiche Abweichungen auf. Es sei damit ein Zeugnis für die Weitergabe biblischer Texte und die Veränderungen im Laufe der Zeit. Vermutlich handelt es sich bei den Fragmenten um fehlende Passagen einer 1952 in der Höhle gefundenen Schriftrolle.

Das Skelett des Kindes wurde nach Angaben der Historikerin Ronit Lupu in einer flachen Grube unter zwei Steinplatten gefunden. Es habe zusammengekauert darin gelegen. Der Oberkörper sei mit einem Stück Stoff bedeckt gewesen. „Wer immer das Kind begraben hat, hat es zugedeckt, wie Eltern ihre Kinder zudecken“, sagte Lupu. „Haut, Sehnen und sogar das Haar sind teilweise erhalten, obwohl so viel Zeit vergangen ist.“

Wettlauf gegen Grabräuber
Die Ausgrabungen sind ein Wettlauf gegen Grabräuber, die in der Vergangenheit antike Gegenstände aus dieser Region auf dem Schwarzmarkt angeboten hatten. Der Leiter der Altertümerbehörde, Israel Hasson, nannte den Fund einen „Weckruf“, dass die Grabungen mehr Förderung benötigten. Bisher hätten die Forscher nur etwa die Hälfte der Schluchten und Höhlen erforschen können. „Wir müssen sicherstellen, dass wir alles finden, was in den Höhlen bisher nicht entdeckt wurde, bevor die Räuber das tun.“

1947 hatten zwei Ziegenhirten in Höhlen in der Wüste westlich des Toten Meeres die als Qumran-Rollen bekannt gewordene Sammlung hebräischer und aramäischer Schriften entdeckt, später wurden weitere Fragmente gefunden. Die Schriftrollen vom Toten Meer zählen zu den wichtigsten archäologischen Funden des 20. Jahrhunderts und enthalten 2.000 Jahre alte jüdische Texte, darunter Abschriften aus der Bibel.

red, religion.ORF.at/AFP/dpa/KAP/KNA

Link:
Website der Israelischen Altertümerbehörde (englisch)

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